La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den Dezember 2004



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Wetter:

Mit 120mm Niederschlag im Dezember sind wir voll im Soll mit dem Regen. Gut verteilt innerhalb von sechs Tagen, waren diese Niederschläge sowohl von der Menge, wie auch von der Qualität wahrer Segen für diese Insel. Gute Qualität, damit ist gemeint, der Regen fiel langsam genug, um vom Boden aufgenommen werden zu können. Starke Schauer bieten dem Boden kaum die Möglichkeit, das viele Wasser zu speichern und der nasse Segen fließt ungenutzt über Schluchten und Bäche ins Meer.

Der Dezember war dreigeteilt, bis zum 10.12 herrschte unser normales Wetter, der Nordostpassat. Ab dem 10.12. entließ uns das Azorenhoch aus seinem Einfluss und ein kräftiges Tief aus Nordost durfte seine nasse Fracht auf uns werfen. Die gefürchteten Sturmböen und der hohe Wellengang blieben fast gänzlich aus, lediglich am 13.12. erwischte uns eine Kaltfront die für ein paar Stunde Schnee bis hinab auf 1.400 brachte und darunter Hagel bis unterhalb von El Paso. Das Ganze untermalt mit Donnergrollen und Blitzen, aber nach ein paar Stunden war der Spuk auch wieder vorbei.

Ab dem 16.12. meldete sich der Nordostpassat zurück und wie! Für elf Tage blies unser frischer Bruder des Atlantiks gewaltig und trieb Wolken bis weit ins Aridanetal hinein. Fallwinde und tiefe Bewölkung sorgten für unangenehme Temperaturen, die tagsüber nicht mehr die 20 Grad Marke überschritten. Erst kurz nach Weihnachten ließ der Wind nach und seit dem haben wir herrlichstes Hochdruckwetter mit kaum Bewölkung.

Das extrem stabile Azorenhoch hat sein Zentrum bis auf die iberische Halbinsel verschoben und sorgt dafür, dass uns kontinentale Luftmassen aus dem nördlichen Afrika erreichen. Diese Luft ist deutlich kälter als jene, die über den Atlantik zu uns heran kommt. Aber diese trockene kontinentale Luft bringt kaum Wolken mit sich und so erfreuen wir uns zu Ende des Jahres strahlenden Sonnenscheines. Der Unterschied zwischen Tag und Nachttemperaturen ist enorm. Erreichen wir nachmittags, wegen der Sonnenscheindauer Temperaturen von 25 Grad, so sind es ein paar Stunden später nur noch 14 Grad.

Tourismus:

Vorsichtiger Optimismus kennzeichnet den Dezember. Traditionell sind die beiden Wochen vor Weihnachten eher lau, aber viele Kurzentschlossene haben uns dennoch besucht. Da kommen jetzt die teilweise Wahnsinnspreise der Condor positiv für uns zu tragen. Wer für unter 100.- Euro nach La Palma hin und zurück kann, der besucht uns auch mal spontan und vielleicht auch nur für eine Woche. Das geht aber halt nur zu ganz bestimmten Flautenzeiten, wer darauf pokert, kurz vor Weihnachten für wenig Geld zu uns fliegen zu können, der wird eines Besseren belehrt werden.

Weihnachten und über den Jahreswechsel ist voll Haus, da lassen uns unsere Stammgäste nicht im Stich. Ich habe das mal durchgezählt, von den 34 Häusern die wir anzubieten haben, sind momentan 24 Häuser mit Gästen belegt, die schon mal bei uns waren. Das ist ein Potential, welches es zu pflegen gilt. Das ist ja nicht nur bei uns so, La Palma hat ein ganz bestimmtes Publikum, welches bislang an Treue kaum zu überbieten ist.

Da mache ich mir manchmal Sorgen, hält diese Treue denn auch noch, wenn der erste Golfplatz stehe und die Inselregierung gegen Marktwirtschaft und gesunden Menschenverstand noch mehr Hotels auf dieser Insel zulässt. Bislang klappt das noch, das neue Hotel in Fuencaliente ist derart schlecht ausgelastet, dass es überhaupt nicht auffällt, dass wir nun auf der Insel auch Pumps-Träger und Malle Klamauk haben. Gut, das findet ja unter dem Ausschluss der palmerischen Öffentlichkeit statt, das Hotel im Süden ist eine autarke Zelle. Wer da mal rauskommt, oder überhaupt will, der kommt bis in den nächsten Ort, trinkt einen Cappuccino, der gar keiner ist und flüchtet zurück in die sphärische Welt von gehobenen internationalem touristischen Standard.



Flora

Von Peter Merle www.semillas.de

Die Palmen von La Palma III

Die Goldfruchtpalme, Chrysalidocarpus lutescens, früher Dypsis lutescens genannt (1) stammt aus Madagascar und hat einen hohen Wärmebedarf. Besonders Jungpflanzen vertragen die kühleren Winter in den oberen Zonen nicht, daher findet man schöne Exemplare nur unterhalb von 400m. Caryota urens, die Fischschwanzpalme (2), auch Brennpalme wegen ihrer stechenden Kristalle in der Fruchtschale genannt, ist eine majestätische Palme, der bis 20m hoch werden kann. Diese Palmen sind leider monokarp (nur einmal fruchtend) und sterben nach der Reife des untersten Fruchtstandes ab. Ravenea rivularis, die Weißstammpalme (3) ist eine elegante Schöheit aus Madagascar und liebt einen hohen Grundwasserspiegel (lat. rivulus = Bächlein)



dypsis_lutescens La Palma caryota_urens La Palma ravenea_rivularis La Palma


Bei dieser Jungpalme (4) könnte es sich um Hyophorbe verschaffeltii, der Spindelpalme von den Maskarenen handeln. Erst mit zunehmendem Alter bekommt sie eine ihrem Trivialnamen entsprechende Form. Chamaedorea elegans, die mexikanische Bergpalme (5) kommt an ihren Naturstandorten im Unterholz vor und ist daher eine ausgezeichnete Zimmerpalme, die mit sehr wenig Licht und auch kühlen Temperaturen auskommen kann. Besonders schön sind diese Palmen mit Früchten, die man aber nur bekommt, wenn männliche und weibliche Pflanzen nebeneinander gleichzeitig blühen.



 La Palma hyophorbe_verschaffeltii La Palma chamaedorea_elegans La Palma neodypsis_decaryi


trachycarpus_fortunei La Palma Neodypsis decaryi, die Dreieckspalme(6) ist leicht an ihrem auffälligen dreieckigen Stamm zu erkennen. Auch diese Palme ist auf Madagascar heimisch. Die Chinesische Hanfpalme, Trachycarpus fortunei (7) ist eine der härtesten Palmen überhaupt und kann Temperaturen bis -15°C überstehen. Diese Gruppe hier in S/C de la Palma hat inzwischen schon ein Mitglied verloren, dessen Spitze weggefault ist. Möglicherweise ist es dort zu warm.

Damit habe ich wohl die meisten Palmen beschrieben, die man als Besucher auf Plätzen und als Straßenbepflanzung sehen kann. Natürlich gibt es in privaten Gärten noch eine Vielzahl weiterer schöner Exemplare und vielleicht werde ich irgendwann einmal darüber berichten.

Ein blütenreiches Jahr 2005 wünscht Peter Merle





Gesellschaft:

Die Gesellschaft war in den letzten Tagen viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um irgend etwas Vernünftiges auf den Monitor zu zaubern.


Gastronomie:

Als einzige Neuerung kann ich nennen, das Restaurant "La Abuela" hat inzwischen eine gläserne Eingangstür, welche die Kälte draußen hält. Dort ist es nun so kuschelig warm, dass man nun auch bei unserer sibirischen Kälte gut Essen kann und gar nicht mehr nach Hause will.


Familie Ellen & Simon Märkle

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