La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den Juni 2003



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Wetter:

(von Ricardo Concepción) ... Endlich ist Ricardo wieder mit an Bord! Er war krank und musste einiges Erledigen. Es hat ihn auch sehr gerührt, dass viele Zuschriften kamen mit der Frage nach Ricardo.
Er gehört einfach mit dazu und das wird auch so bleiben. Ich werde es verkraften, dass Sie lieber das Wetter von Ricardo lesen als meines ... ;-)

Der Nordostpassat (vientos alisios) beeinflusst das Klima der kanarischen Inseln derart, dass 90 bis 95% aller Tage im Sommer, diese Wetterlage vorherrscht.
Diese Winde produzieren in unserer subtropischen Region zwei grundlegende Wetterschichten. Die untere Schicht ist feucht und kühl, die obere Schicht heiß und trocken.
Die unteren Luftmassen nehmen auf ihrem langen Weg über den atlantischen Ozean viel Feuchtigkeit auf und treffen auf die steilen Küstenformationen im Norden und Osten der Insel. Nun steigt die feuchte und kühle untere Luftschicht an den Hängen der Insel auf und trifft dann auf die heiße und trockene obere Luftschicht, die sich wie ein Deckel auf die feuchte Luft setzt.
So entsteht das bekannte Wolkenmeer über dem Nord und Ostteil der kanarischen Inseln. Diese Situation bringt ein sehr stabiles Klima mit und für unsere Breiten angenehm frische Temperaturen. Die Wolkendecke bleibt meistens in Norden und Osten der Insel. Der Süden und Westen, aber auch Höhen über 1.500 Meter sind meistens wolkenfrei.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Nähe zu den immensen Wüstenzonen der Sahara. Der Temperaturunterschied zwischen den Luftmassen, die normalerweise die kanarischen Inseln treffen und derer, die über der Sahara entstehen kann bis zu 15 Grad betragen.
Es kann vorkommen, dass die heißen Luftmassen der Sahara auch die kanarischen Inseln erreichen. Dann kommt es zu Hitzeperioden, die besonders in höheren Zonen unangenehm werden können. Die unteren Luftschichten kühlen sich auf dem Meer schneller ab und nehmen Feuchtigkeit auf.
Darüber liegt, wie auf einer Matratze dann die trockene und heiße Luft aus der Sahara. Dieses Wetter nennt man man hier“Levante”, oder “Africano”. Wenn dann auch noch feiner Staub aus der Sahara zu uns getragen wird, dann spricht man von “Calima”. Dieses Wetterphänomen, gepaart mit starkem Wind, kann der Landwirtschaft und den Gärten sehr großen Schaden zufügen.
Diese Wetterlage ist aber selten auf La Palma und kommt im Jahr vielleicht 3-4 mal vor und dauert meistens 3-5 Tage. Die östlichen kanarischen Insel leiden viel schwerer am “Calima”, ganz einfach wegen der größeren Nähe zum afrikanischen Kontinent.

Der beliebteste Platz bei “calima” ist die Küste, dort kann man sich an der Meeresluft erfrischen, oder einfach gleich in den Atlantik springen und sich abkühlen.

Tourismus:

Im Westen nichts Neues ...
Auch wenn die Statistik ein ganz kleines Plus an Touristenzahlen vorgaukeln will, bleibt doch der Juni einer der schwächsten Monate des ganzen Jahres. Zum Teil unverständlich teure Flüge und gutes Wetter in Mitteleuropa weisen uns immer wieder in die Schranken. Aber wenn erst mal das 1.250 Betten-Hotel zwischen den Bananengewächshäusern von Fuencaliente fertig ist, dann beginnt bestimmt der große „run“ auf die Insel. Ich kann das inzwischen nur noch polemisch sehen. Was uns von Seiten der Legislative dazu erzählt wird, geht dermaßen an den Notwendigkeiten dieser Insel vorbei, dass sich niemand mehr über Politikverdrossenheit wundern muss.

Unserer Firma kann das eigentlich egal sein, unser Klientel geht eh nicht in ein Hotel, aber es stehen bereits zwei große Hotelanlagen auf La Palma immer nahe an der Auslastungsklippe. Natürlich wird dann die TUI und Thomas Cook lieber das neue Hotel belegen, als weiter Gäste in die beiden vorhandenen Anlagen zu schicken.
Für das Hotel Sol in Puerto de Naos und das Taburiente in Los Cancajos muss man dann wohl auf „Billig“ machen.

Wenn wir Gäste auf die Insel wegen eines Hotels locken müssen, dann werden wir austauschbar. Wir brauchen Gäste, die beschließen nach La Palma zu kommen, um die Einzigartigkeit dieser Insel zu erleben.



Flora:

Frangipani (Plumeria Alba und Plumeria rubra)

Weitere Namen für diese Pflanze: Franchipani, Tempelbaum, Antillenjasmin, Flor de Cebo.

Die Plumeria gehört zu der Familie der „Apocynaceae“ auf deutsch "Hundsgiftgewächse". So eine scheußliche Abstammung für so eine wunderschöne Pflanze, aber wer kann schon was für seine Familie ...
Vieles um diese Pflanze ist geheimnisvoll. Einige sagen, die Plumeria stammt aus Hawaii, andere geben als Herkunft Mittelamerika an. Wann die Plumeria auf die Kanaren kam, das weiß man nicht so genau, aber der Frangipani ist bei uns in Gärten und Parks nicht mehr wegzudenken.
Die weißblühende Plumeria (alba) ist häufiger als die rosablühende (rubra). Das hängt auch mit dem deutlich besseren Wuchs der weißen Frangipani zusammen. Der Baum kann bis zu 8 Metern hoch werden, wird aber meistens vorher beschnitten, um den kandelaberartigen Wuchs zu fördern. Inzwischen gibt es auch Zuchtformen mit anderen Farben und Blütenformen.




Wer auf La Palma ist, muss unbedingt die Plaza Chica in Los Llanos besuchen, dort stehen herrliche Exemplare der weißen Plumeria. Die Blüten duften sehr angenehm und werden von der Parfümindustrie gerne als Duftbasis genommen.
Der milchartige Pflanzensaft ist in höheren Dosen giftig (Hundsgiftgewächs), wird aber in der alternativen Medizin auch als Medikament verabreicht.

Die Plumeria kann man bei uns ganz einfach per Steckling vermehren. Gefragt ist aber ein warmer und windgeschützter Platz. Viel Wasser ist auch notwendig, um prächtig Blüten zu erhalten.

Das Holz der Plumeria ist sehr weich und bricht sehr schnell ab. Dabei tritt an der Bruchstelle der weiße Saft aus. Der Frangipani blüht auf La Palma im Juni und ab und zu bis in den August hinein. In den Wintermonaten steht er dann ohne Blätter und Blüten recht unscheinbar herum.
Mehr Bilder gibt es bei www.plumeria.org

Folgenden Text habe ich auch gefunden und hoffe auf freundliche Genehmigung, diesen Text hier zu zeigen, das ist einfach eine schöne Geschichte zu der Pflanze:

Die Duftpflanze Frangipani (Plumeria rubra und P. alba ) ist eine weitere Sukkulente mit geschichtlichen Hintergrund. Entdeckt wurde sie von dem Botaniker Mercutio Frangipani Ende des 15. Jahrhunderts.
Ihren botanischen Namen Plumeria verdankt sie dem Fuchsien-Entdecker Charles Plumier 1646 - 1706). Unsicher ist die Herkunft ihres volkstümlichen Namens. Wurde sie nach ihrem Entdecker benannt oder, weil ihre Blüten genauso wundervoll dufteten, nach einem bereits 300 Jahre vorher existierenden Parfum gleichen Namens, das der italienischer Parfümeur Frangipani aus verschiedenen ätherischen Ölen zusammengemixt hatte?
Dieses Parfum, Lieblingsduft der legendären Katharina von Medici, war jahrzehntelang Favorit der feinen Gesellschaft und über seine Zeit hinaus berühmt.

Möglich ist auch eine dritte Variante, nach der ein Marquis Frangipani, Marschall in der Armee Ludwigs XIII. dieses Parfum geschaffen haben kann. Und dies vielleicht sogar bereits aus echten Plumeria -Blüten.



Gesellschaft: (von Ricardo Concepción) Gestern, in einer dieser Runden mit Freunden, wo man die Probleme der Welt angeht und den hervorragenden diätetischen Eigenschaften des Bieres zuspricht, erzählte mir mein Freund Mathias, dass er mit seinen Kindern die Blumenteppiche von El Paso besucht hat.

Zu Ehren des “Sagrado Corazón de Jesús” - heilige Kreuz Jesus – stellen Freiwillige, wie auch in anderen Gemeinden, Teppiche aus Blumen und Sämereien und geschmückte Bögen auf. Dieses Jahr konnte ich nicht hingehen, in anderen Zeiten war das unmöglich, nicht hinzugehen.
Als ich noch ein Kind war, war das das wichtigste Fest des Jahres, das aufregendste, bei dem man nicht fehlen durfte. In meiner Erinnerung wird das immer bleiben, das Aufstellen der Blumenteppiche in der Nacht zuvor und die Angst, der Wind möge nicht kommen und alles zerstören.
Die Prozession, heute schmunzelt man darüber, der Regen von bunten Gebetsblättchen über der Statue Jesus. Jeder von uns Kindern versuchte so viele dieser kleinen Papierschnipsel zu erhaschen wie nur irgendwie möglich, um dann hinterher mit der großen Beute zu prahlen. Tauben lässt man fliegen und die Hymne des heiligen Kreuzes wird gespielt.

Wir haben die Statue die gesamte Prozession lang begleitet um dann möglichst nah zu sein am Abschlussfeuerwerk und an den anschließend verteilten Churros. (Gebäck)
Heute hört man die Hymne mit feuchten Augen und einem Knoten im Hals, wenn man daran denkt, wer von den damaligen Freunden bereits nicht mehr dabei ist.

Die Erinnerungen der Kindheit bleiben immer in unserem Herzen. Die Tradition wird fortgeführt, das Leben geht weiter. Werde ich etwa alt?




Gastronomie Restaurant „El Jable“ in Los Llanos Nennt sich auch „ Areperia“, denn dort gibt es die leckeren Arepas, so etwas wie die venezolanische Variante des Hamburgers.
Arepas sind handtellergroße Maisteigfladen, die frittiert oder gebraten werden und dann aufgeschnitten und mit Füllungen nach Wahl gegessen werden. Die „Original“ Arepa wird mit „carne mechada“ gefüllt. Das ist gekochtes Rindfleisch, welches per Hand in die einzelnen Fasern zertrennt wird.
Venezolaner trinken zu Arepas eisgekühltes Bier.

Es gibt aber nicht nur Arepas dort, sondern auch reichlich Fleischgerichte.
Das wird alles gut gemacht und kann sich mit vielen anderen kanarischen Restaurants sicher messen. Die meisten gehen aber zum Arepaessen dorthin, und das ist auch deren Spezialität. Dazu gibt es zwei Soßen auf Avocadobasis, die Sie unbedingt mitbestellen sollten.
Die Bedienungen sind sehr schnell und professionell freundlich. Das müssen sie auch sein, dann spät abends kann es sehr voll werden, wenn die Spaziergänger aus Los Llanos eben noch mal einen Happen essen wollen, oder wenn das nahe Kino seine Zuschauer entlässt.
Das Schönste am „El Jable“ ist sicherlich der Umstand, dass es nach deutscher Sichtweise ein Biergarten ist.
Wer sich nicht daran stört, dass er unter Avocados sitzt anstatt unter Kastanien, der kommt voll auf seine Kosten. So ist das „El Jable“ auch eher ein Sommerrestaurant. Es gibt zwar auch Innenräume, aber da ist dann halt nichts mehr mit Biergartengemütlichkeit.
Da Avocados physisch eine größere Gefahr darstellen als Kastanien, klopfen die Angestellten die Bäume vor Öffnung des Lokales ab, um zu verhindern, dass zufriedenen Gäste ein grünes Wurfgeschoss aus den Kopf fällt.
Sie können ohne Helm dorthin gehen!
Preislich kommen auch rezessionsgeschwächte Mitteleuropäer gut klar im „El Jable“. Eine Arepa kostet 1,50 €.
Mit 2 – 3 Arepas ist man locker satt. Die Fleischgerichte liegen zwischen 6,- und 10,-€.

Mit Kindern ist das „El Jable“ auch ein guter Tipp, die können auf die Bäume klettern und rumlaufen. Da geht es halt nicht so steif zu, wie in anderen Gourmettempeln.

Restaurant „El Jable“
Im Sommer ab 19:00 Uhr,
im Winter ab 18:00 Uhr geöffnet.
Ruhetag ist der Montag.

In Los Llanos, hinter der Markthalle, oberhalb des großen Parkplatzes.
Tel: 922 464108


Familie Ellen & Simon Märkle

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