Wetter:
Das Wetter wird spätestens ab Juni langweilig, bis Oktober haben wir jetzt stabile Hochdrucklage, dabei ist das tatsächliche Wetter eigentlich nur noch von der Windgeschwindigkeit abhängig und der Luftfeuchte in den Höhen ab 1.000 Meter. Der Wind, nun ständig aus Nordost, bestimmt wo sich Wolken bilden können und wie lange diese sich halten. Im Regelfall führt das zu Wolkenbildung im Osten der Insel, da sich die feuchte Luft aus den unteren Schichten am Relief er Insel staut. Das sind die berühmten Passatwolken, die sich je nach Heftigkeit bis an die 1.500 Meter hoch auftürmen können und so die Barriere der Cumbre Nueva auch überwinden können. Dabei entsteht der Wolkenwasserfall und die feuchte Luft saust als Fallwind ins Aridanetal. Dort werden die Wolken aber schnell von der trockeneren Luft aufgelöst.
Weht aber überhaupt kein Wind, dann bewölkt sich auch die Westseite in einer Schicht die meist bei 900 Meter beginnt und bei 1.200 Meter wieder vorbei ist. Darunter ist es zu warm zur Wolkenbildung, darüber zu trocken. Wegen des fehlenden Windes gibt es keine Durchmischung der warmen unteren Luftschichten mit den trockenen aus der Höhe. Das führt oft zu der Annahme, es sei schlechtes Wetter, weil auch die Westseite bewölkt ist. Darüber und das ist oft ab 1.000 Meter bereits der Fall, brennt die Sonne und man kann wunderbare Wanderungen in den Höhen der Insel unternehmen. Auf La Palma muss man nicht fliegen um über den Wolken zu sein.
Der Juni war hübsch dreigeteilt, anfangs stabiler Hochdruck, allerdings ohne Wind und mit der bereits beschriebenen Wolkenbildung welche die Temperaturen am Boden nicht über mittlere 20 Grad steigen lässt. Im zweiten Drittel des Monats schwächelte der Passat leicht und wir kamen ein bisschen in den Einfluss des ebenso stabilen Hochs über dem nordafrikanischen Kontinent. Das sorgt für trockenere Luft, meist nur in den oberen Luftschichten, hält das aber länger an, dann findet langsam ein Austausch der Luftschichten statt und trockene Winde gelangen bis auf Meereshöhe. Dieses Phänomen, auch als Calima bekannt, dreht die normalen Regeln der Temperaturverteilung um. Dann ist es oben wärmer als unten. Wolken gibt es dabei nicht, die Luft ist viel zu trocken, aber Staub schränkt die Sichtweite stark ein. Weht kein Südostwind dabei, dann sind diese Besuche der Sahara bei uns kein Problem. Wehe aber, wenn das Hoch über Nordafrika so weit westlich gelangen kann, dass wir auch den Wind aus der Sahara bekommen, dann wird es schlimm für die Landwirtschaft und auch die gefürchteten Wüstenheuschrecken gelangen dann, vom Wind getragen aus Mauretanien zu uns.
War aber nicht so und nach einer Woche meldet sich das neu erstarkte Azorenhoch zurück und blies den ganzen Staub weiter in den Atlantik hinaus. Nun haben wir wieder "Kaiserwetter", blauer Himmel, kühle und feuchte Luft schmeichelt uns. Die Temperaturen schwanken kaum noch und man fragt sich, wie kann es sein, dass knapp neben der Sahara und in der prallen Sonne die Temperaturen im Schatten nur selten die 25 Grad Marke überschreiten. Das ist das Geheimnis des Nordostpassats, der uns ständig abkühlt mit seiner feuchten Luft die er auf seinem Rundweg über dem Nordatlantik aufgesaugt hat. "Islas Afortunadas" nennt man uns auch, die Glückhaften Inseln, stimmt, so lange de Passat weht.
Tourismus:
Diese Spalte könnte man getrost weglassen, Tourismus auf La Palma im Juni? Jetzt sind wir unter uns. Ein paar Stammgäste, welche den Luxus einer leeren Insel schätzen, wenn sie denn ein offenes Restaurant finden, ein paar die Las Palmas mit La Palma verwechselt haben und ein paar Schnäppchenjäger. Eigentlich könnte man La Palma, vom touristischen Standpunkt aus betrachtet im Juni schließen, Flughafen zusammenklappen, wegstecken und selber in den Bergen oder wenn es sein muss am Strand, Urlaub machen.
Schnell abhaken den Monat, Geld verdienen ist was für die anderen, die kommende Saison ist nur noch einen ewig langen Sommer hin und im Juli müssen wir so viel feiern, dass wir eh kaum zum Arbeiten kommen. Jetzt läuft der nationale Tourismus an, die Monate Juli und August sind die einzigen beiden Monate in denen es mehr Spanisch sprechende Gäste auf der Insel gibt als solche mit diversen germanischen Dialekten. Das größte Inselfest welches nur alle 5 Jahre stattfindet, die Bajada de La Vrigen de Las Nieves tut sein übriges dazu macht die Insel wieder etwas voller.
Gastronomie:
Restaurant Mama-Lupita
Besucht von Ulrich Liesenfeld im Mai 2005
Es war Samstag und ich wollte Santa Cruz mal wieder besuchen. Eine wirklich schöne Stadt. Auch, oder sogar besonders, wenn man die untere Region der Altstadt verlässt und einige hundert Meter (nicht Höhenmeter) die Wege nach oben läuft.
So liegt ca. 300 Meter oberhalb der alten Markthalle (die auch 2005 noch renoviert wird) auf der linken Straßenseite das mexikanische Restaurant Mama-Lupita.
Ich kam ziemlich früh, 10 Minuten nach der Öffnung am Mittag. Eventuell sollte man etwas später kommen, denn es roch noch nach Putzmittel. Immerhin ist es also sauber. Natürlich war ich der erste Gast.
Die Tische sind mit rechteckigen Holzschemeln ohne Lehne bestuhlt; die große Bar beherrscht den Raum.
Ich bestelle ein "Solomillo de Cerdo a la Mexicana" und ein mexikanisches Bier. Das Bier war leider nicht vorrätig, dafür aber ein anderes mexikanisches. Immerhin ist der sympathische Wirt (Sportschuhe, Jeans, Polohemd) nicht auf Deutsch ausgewichen als ich auf Spanisch bestellt habe.
Das Bier kommt schnell, angenehm temperiert, im Flaschenhals steckt eine Zitrone. Es schmeckt auch gut aus der Flasche. Dazu gute mexikanische Musik und Geklimper vom Reinigen der Gläser.
Naturgemäß dauert das Essen länger. Es kommt ohne Messer und Gabel. Nanu? Bier ohne Glas. Dann eventuell auch Essen ohne Besteck? Nein, auf Nachfrage kommt sofort welches. Sogar mit scharfem Messer.
Es ist Filet vom Schwein, genau richtig gebraten. Dazu Reis, der noch angenehm körnig ist. Dann sehr interessant geformte Kartoffelröstis und mexikanischer Salat (Mais, Paprika, Gurkenwürfel). Das Ganze kostete incl. Bier EUR 10,40.
So früh am Tag kommt noch kaum jemand. Innerhalb der ersten Stunde kam noch eine Familie. Eigentlich verwunderlich bei der guten Qualität.
Zum selber nachsehen im Web: www.mamalupita.com
Vierter Teil der Diplomarbeit von Lars Gerhardts.
Alle Graphiken und Photos und auch der Text unterliegen dem Copyright von Lars Gerhardts. Ich musste einige Graphiken in Größe und Format ändern um diese für die Seite passend zu machen.
2 TOURISTISCHE SITUATIONSANALYSE
2.1 Touristisches Angebot der Insel La Palma
2.1.4 Kulturelle Attraktivität
2.1.5 Freizeit- und Erlebnisangebote
2.1.4 Kulturelle Attraktivität
Den Reiz einer touristischen Destination macht neben der Landschaft und der touristischen
Infrastruktur auch der kulturelle Hintergrund aus. Die Geschichte der Insel La Palma spiegelt
sich in vielfältiger Weise in ortstypischem Handwerk, kulturellen Sehenswürdigkeiten und
seinen Veranstaltungen wider. Daher soll die kulturelle Attraktivität der Insel La Palma
angefangen mit der Geschichte der Insel in diesem Kapitel näher betrachtet werden.
2.1.4.1 Geschichte
Die Insel La Palma kann auf eine vielfältige und bewegte Geschichte zurückblicken. In
diesem Kapitel sollen jedoch nur diejenigen geschichtlichen Abschnitte Berücksichtigung
finden, die für den Tourismus auf der Insel heute von Bedeutung sind.
Frühgeschichte der Insel
Die erste Besiedlung der Insel lässt sich etwa auf das Jahr 500 v. Chr. zurückdatieren.
Die Ureinwohner der Insel, die Benahoaritas, bewohnten Höhlen auf der ganzen Insel und
lebten vor allem von der Viehzucht, indem sie sich Ziegen, Schafe und Schweine hielten,
bauten aber auch in kleinem Umfang Gerste, Weizen und Hülsenfrüchte an (vgl.
BOROWSKI/BOURMER, 1999, S. 39).
Für den täglichen Bedarf fertigten die Benahoaritas diverse Gebrauchsgegenstände. Dazu
gehörten Keramikgefäße und primitive Werkzeuge, wie Äxte oder Klingen, die aus Stein oder
aus Holz gefertigt waren (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 40).
Auf der Insel blieben archäologische Hinweise auf das Leben der Benahoaritas erhalten, zu
denen neben den angesprochenen Werkzeugen und Keramiken vor allem Petroglyphen
gehören. Auf keiner anderen Kanarischen Insel findet man eine so große Zahl von
Felsritzzeichnungen vor wie auf La Palma.
Begonnen hat die Reihe der Entdeckungen im Jahre 1752, als Vandewalle de Cervellón die
Felsgravuren in der Höhle von Belmaco fand. Seitdem wurden etwa 50 weitere Zeichnungen
entdeckt, auch bis in die jüngste Vergangenheit hinein.
Die in Stein geritzten Gravuren zeigen diverse Motive, unter denen Spiralen, Kreise und
Mäander am häufigsten vorzufinden sind.
Eroberung und Christianisierung
Bis zum ausgehenden Mittelalter blieben die Kanarischen Inseln weitgehend isoliert. Die
damaligen Seefahrermächte zeigten keinerlei Interesse an den Inseln, da diese weder
Bodenschätze noch andere Reichtümer versprachen.
Erst im Jahre 1492 unternahm General Alonso Fernández de Lugo aufgrund einer
Ermächtigung der Spanischen Krone mit zwei Kriegsschiffen, einer Fregatte sowie 900 Mann
einen erneuten Angriff auf die Insel, die durch königliches Dekret unterdessen den Namen
San Miguel de la Palma erhalten hatte.
Am 29. September 1492 landete de Lugos
Streitmacht an der Westküste der Insel, und zwar an der Stelle, an der sich heute der Ort
Puerto de Tazacorte befindet. Jedoch gelang es de Lugo erst am 3. Mai 1493, die Insel
komplett zu unterwerfen (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 32 f.).
Die Eroberung La Palmas bedeutete einen vollständigen Bruch mit den benahoaritischen
Traditionen. In der Folgezeit der Eroberung wurde ein großer Teil der männlichen
Bevölkerung als Sklaven verkauft, sodass nur noch rund 1.200 Menschen auf der Insel
verblieben. Diese wurden nach und nach getauft und vermischten sich mit Einwanderern aus
Spanien, Portugal, Flamen, Italien und anderen Regionen, sodass alte Riten und Gebräuche
in Vergessenheit gerieten(vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 33; SANTOS CABRERA 2000, S.
25).
Die Christianisierung der Inselbevölkerung mit der katholischen Taufe bildete die Grundlage
dafür, dass in jedem Ort der Insel Kirchen erbaut wurden. Zudem feiert im Sommerhalbjahr
jeder Ort ein Fest zu Ehren einer oder eines Schutzheiligen.
Spanische Zeit
Noch am Tag der Eroberung der Insel wurde an der Stelle, an der heute die Stadt Santa
Cruz de La Palma liegt, die Siedlung Villa de Apurón gegründet. Es folgten weitere
Siedlungen auf der Westseite sowie im Nordosten, überall dort, wo genügend Wasser und
fruchtbare Böden vorhanden waren (SANTOS CABRERA 2000, S. 25).
Mitte des 16. Jahrhunderts importierte man Weinreben von Madeira, um diese auf den nicht
mehr rentablen Zuckerrohrplantagen sowie auf den Lavafeldern des Inselsüdens zu
kultivieren. Der Wein wurde innerhalb weniger Jahre zum wichtigsten Exportgut der Insel und
blieb dies bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Aber auch heute noch stellt der Weinbau einen
wichtigen Wirtschaftszweig der Insel dar.
Neben der beginnenden landwirtschaftlichen Nutzung der Insel stellte der Hafen von Santa
Cruz de La Palma im 16. und 17. Jahrhundert einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Im
Jahre 1508 erhielten die Kanarischen Inseln zunächst das Privileg des freien
Warenverkehrs. Aus diesem Grunde und wegen seiner geographisch exponierten Lage
wurde der kanarische Archipel bald zum Drehkreuz des aufkommenden Handels mit
Amerika. Die Insel La Palma profitierte davon mit ihrer Lage im Nordwesten der Inselgruppe
am stärksten.
Im Jahre 1657 endete die herausragende Stellung La Palmas jedoch, da sich nun alle
Handelsschiffe auf der Amerikaroute auf Teneriffa registrieren lassen mussten (vgl.
BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 33).
Es folgte ein wirtschaftlicher Niedergang der Insel, der durch die aufkommende
Seidenherstellung nur leicht abgemildert werden konnte, woraufhin viele palmerische
Familien nach Südamerika auswanderten (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 36 f.).
Erst ab 1880 erholte sich die palmerische Wirtschaft mit der Einführung der Bananen- und
der Tabakpflanze auf der Insel wieder nachhaltig.
Der Bananenanbau wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor
und blieb dies bis heute. Auch der Tabakanbau stellte bis in die 60er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts einen entscheidenden Wirtschaftszweig auf La Palma dar. Heute sind
handgefertigte Zigarren und palmerischer Wein vor allem ein beliebtes Reisesouvenir (vgl.
SANTOS CABRERA 2000, S. 32 f.).
2.1.4.2 Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Die Frühgeschichte La Palmas wird in zwei Archäologieparks dargestellt. Erstens im Parque
cultural La Zarza im Norden der Insel bei Garafía. Zweitens im Parque arqueológico de
Belmaco im Osten bei Mazo. In beiden Parks werden vornehmlich die Felsgravuren
thematisiert. Daneben wird dem Gast auch das tägliche Leben der Benahoaritas nahe
gebracht.
Parque cultural La Zarza
Der Kulturpark La Zarza befindet sich in der Gemeinde Garafía direkt an der LP-1 zwischen
Garafía und Barlovento. Die Anlage besteht aus einem Besucherzentrum und einem dahinter
liegenden Freigelände mit zwei Wohnhöhlen, die durch einen Rundwanderweg miteinander
verbunden sind.
Das Besucherzentrum, welches 1997 eröffnet wurde, hält für den Besucher einen
Ausstellungsraum und einen Souvenirshop bereit.
Der Ausstellungsraum, der mit gedämpftem Licht und dezenter mystischer Musik ein sehr
ansprechendes Ambiente bietet, umfasst mehrere Schautafeln, die das Leben der
Ureinwohner thematisieren und die Bedeutung der Felsgravuren erläutern. Außerdem findet
man neben zahlreichen Fundstücken von Gebrauchsgegenständen auch mehrere plastische
Modelle des Lebens innerhalb der damaligen Höhlen, sodass dem Besucher das tägliche
Leben, die Nahrung, der Glauben sowie auch der Totenkult der Ureinwohner in optisch
greifbarer Form nahe gebracht werden. Darüber hinaus befindet sich im Ausstellungsraum
ein plastisches Modell der Insel, auf der alle Fundstellen von Felsgravuren sowie
Informationen über die Ausgrabungen dargestellt sind.
Daneben sind zwei Multimedia-Terminals vorhanden, auf denen der Besucher Informationen
über Ausgrabungen, Archäologie und Kunsthandwerk abrufen kann. Sowohl die Schautafeln
als auch die Informationen über die Multimedia-Terminals sind nur in den Sprachen
Spanisch und Englisch verfügbar.
Vom Besucherzentrum aus gelangt der Besucher über den etwa einen Kilometer langen
Rundweg zunächst zur größeren der beiden Höhlen, La Zarza, und dann weiter zur kleineren
La Zarcita.
In beiden Höhlen findet man verschiedene Felsinschriften, die vorwiegend Spiralen,
Kreisformen, Mäander und lineare Symbole zeigen. Im Bereich von La Zarza befinden sich
29 verschiedene Motive und in der kleineren La Zarcita 18. Auch an den Höhlen und entlang
des Weges sind einige Informationstafeln in spanischer, englischer und deutscher Sprache
installiert.
Der Kulturpark verfügt unmittelbar vor dem Besucherzentrum über einen Parkplatz für PKW
und auf der gegenüberliegenden Straßenseite über einen Parkplatz für Reisebusse.
Als Eintritt zahlen Erwachsene 1,80 , für Kinder bis zwölf Jahren müssen 0,90 gezahlt
werden.
Parque arqueológico de Belmaco
Der Archäologiepark von Belmaco befindet sich im Gemeindegebiet von Mazo an der LP-
132 zwischen Mazo und Fuencaliente. Die Anlage besteht aus einem Eingangsbereich, der
neben der Kasse und einem Souvenirverkauf auch eine kleine Cafeteria bereithält, einem
Ausstellungsgebäude und einem oberhalb der Hauptstraße gelegenen Freigelände.
Das Ausstellungsgebäude, in dem mit alten Holzbalkendecken und dezenter mystischer
Musik ein interessantes Ambiente geschaffen wird, umfasst zwei Räume:
Der erste Raum befasst sich thematisch mit den Werkzeugen, dem Leben und dem
Handwerk der Ureinwohner. Der Besucher findet dort neben Schautafeln, welche die
Entstehung und Verwendung von Keramiken und anderen Gebrauchsgegenständen
erläutern, auch Vitrinen, in denen ausgegrabene und reproduzierte Gegenstände ausgestellt
sind. Zu sehen ist ferner ein plastisches Höhlenmodell, das den Alltag seiner Bewohner
zeigt. Darüber hinaus hält dieser Raum für den Besucher ein Multimedia-Terminal bereit, auf
dem sich fünf ein- bis vierminütige Videosequenzen zu Werkzeugen, Handwerk und
Felsgravuren abrufen lassen.
Der zweite Raum befasst sich in Form von Schautafeln und Modellen mit Petroglyphen
sowie dem Glauben und Totenkult der Benahoaritas.
Die Schautafeln wie auch die Videosequenzen sind in spanischer, englischer und deutscher
Sprache gehalten.
Vom Ausstellungsgebäude aus führt der Rundweg unter einem Tunnel, der mit einer
Zeitleiste der Inselgeschichte versehen ist, hindurch zu den Höhlen. Insgesamt verbindet der
Weg zehn Wohnhöhlen miteinander, in denen der Besucher Felsgravuren findet.
An jeder Höhle sowie auch entlang der Wege befinden sich weitere Informationstafeln, die
nicht nur die Felsgravuren, sondern auch die Vegetation und ihre Nutzung im Leben der
Ureinwohner sowie die damaligen Haus- und Nutztiere thematisieren.
Zu beiden Seiten der Straßen findet der Besucher Parkmöglichkeiten.
Als Eintritt zahlen Erwachsene 2,00 , Kinder die Hälfte.
Museo Insular de La Palma
Das Inselmuseum La Palmas befindet sich im Zentrum von Santa Cruz de La Palma an der
Plaza de San Francisco im alten Franziskanerkonvent.
Das Gebäude besteht aus einer Kreuzgang-Galerie sowie einem mit Orangenbäumen
bestandenen Innenhof.
Dargestellt wird ein Überblick über die gesamte Geschichte der Insel. Angefangen bei den
Benahoaritas werden hier ausgegrabene oder reproduzierte Keramiken und Werkzeuge
gezeigt. Daneben werden auch die Felsgravuren thematisiert.
Ein zweiter Ausstellungsraum widmet sich der Naturkunde. Hier sind in Vitrinen
mineralogische Sammlungen und diverse ausgestopfte Tiere der Insel sowie anderen Teilen
des Archipels ausgestellt.
Einen dritten Ausstellungsbereich bildet die Kunstgeschichte. Neben flämischer Malerei wird
hier ein Querschnitt durch die Malerei von nationaler Bedeutung der letzten Jahrhunderte
gezogen.
Der vierte Teil der Ausstellung, der sich auch in den Innenhof erstreckt, thematisiert die
Volks- und Heimatkunde. Hier finden sich diverse Exponate, die die bäuerliche und
kunsthandwerkliche Tradition der Insel, so zum Beispiel auch das Seidenhandwerk,
nachzeichnen.
Der Eintritt kostet 1,80 für Erwachsene, Kinder zahlen keinen Eintritt.
Museo naval
Das Schifffahrtsmuseum der Insel befindet sich in Santa Cruz de La Palma an der Plaza de
la Alameda. Die Ausstellungsräume befinden sich dort innerhalb eines 1940 entstandenen
Beton-Nachbaus des Schiffes Santa María, mit der Christoph Kolumbus 1492 nach Amerika
segelte.
Der Besucher findet im Ausstellungsraum alte Seekarten, Navigationsgeräte und Flaggen.
Darüber hinaus sind Modelle weiterer Schiffe des Kolumbus ausgestellt.
Als Eintritt zahlen Erwachsene und Jugendliche 1,30 , Kinder unter 13 Jahren haben freien
Eintritt.
Neben den genannten geschichtlichen Attraktionspunkten gibt es eine Reihe weiterer kleiner
Ausstellungen, die sich vornehmlich dem Kunsthandwerk auf der Insel widmen. Dazu
kommen zahlreiche Manufakturen, die neben der Darstellung ihrer Tätigkeit handgefertigte
Artikel verkaufen.
Zudem gibt es in jeder Gemeinde sehenswerte Kirchen, die meist über prachtvolle
Hochaltäre sowie Elemente flämischer Kunst und aufwändig geschnitzte
Jungfrauendarstellungen aus Holz verfügen. Die meisten dieser Kirchen sind außerhalb der
Messen für den Publikumsverkehr geöffnet.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Plaza La Glorieta in Las Manchas, die vom
palmerischen Künstler Luis Morera gestaltet wurde. Der Boden ist mit einem Mosaik, das
Blumen- und Tierdarstellungen zeigt, ausgelegt. Daneben laden exzentrisch gestaltete und
von Pflanzenarrangements umgebene Steinbänke zum Verweilen ein. Zentrum des Platzes
ist eine kleine Bühne mit einem Wandbild aus Stricklava.
2.1.4.3 Veranstaltungen
Auf La Palma finden, mit Ausnahme der Wintersaison, in jedem Monat Straßenfeste statt.
Meist ist der Hintergrund religiös: Gefeiert werden Schutzheilige des jeweiligen Ortes oder
der ganzen Insel. Die Feste sind oft regional begrenzt, ziehen sich über mehrere Tage hin
und sind geprägt durch Speis, Trank, Gesang und Tanz. In der Regel sind die fiestas nicht
an einen bestimmten Termin gebunden, sondern werden an den, dem eigentlichen Feiertag
folgenden, Wochenenden gefeiert.
Die folgende Darstellung liefert einen Überblick über die wichtigsten der palmerischen Feste:
Neben den wiederkehrenden und an feste Termine gebundenen Feierlichkeiten gibt es auf
La Palma noch eine Reihe weiterer kultureller Veranstaltungen in den Bereichen Kunst,
Theater, Film und Musik. Beispielhaft dafür seien hier die Theater- und Tanzveranstaltungen
zum Tag der Kanaren, Ende Mai, oder auch das internationale Festival traditioneller
kubanischer Musik genannt, welches im August 2004 auf La Palma stattfand.
2.1.5 Freizeit- und Erlebnisangebote
Im nachfolgenden Kapitel soll dargestellt werden, welche Arten der aktiven Freizeitgestaltung
dem Gast auf der Insel La Palma offeriert werden.
Dabei soll zunächst auf sportliche Aktivitäten eingegangen werden, die der Gast auf der Insel
betreiben kann. Besonderes Augenmerk soll dabei den Wandermöglichkeiten auf der Insel
gelten, da diese ein herausragendes Element des touristischen Angebots darstellen.
Im nachfolgenden Abschnitt dieses Kapitels soll aufgezeigt werden, welche sonstigen
Formen der Freizeitgestaltung dem Gast angeboten werden.
2.1.5.1 Sportangebote
Wandern
In Anlehnung an KOUCHNER/LYARD (2001, S. 10) wird eine Region aufgrund folgender
Faktoren zu einem attraktiven Wanderziel:
Einzigartige und vielseitige Landschaft
Interessante Flora und Fauna
Schutzgebiete, die die natürliche Attraktivität dauerhaft sichern
Kulturelle Vielfalt
Da La Palma alle genannten Faktoren bietet, verfügt die Insel als Wanderregion über eine
hohe Attraktivität. Nicht zuletzt macht auch das ausgeglichene Klima die Insel zu einem
ganzjährig attraktiven Wanderziel.
Dementsprechend breit gefächert ist das kommerzielle und nicht-kommerzielle Angebot an
Wanderaktivitäten auf der Insel.
Zunächst soll an dieser Stelle auf die Möglichkeiten eingegangen werden, die Natur der Insel
auf eigene Faust zu erwandern, um dann im Folgenden auf die Angebote kommerzieller
Anbieter einzugehen.
Nicht-kommerzielles Angebot
Beschreibung der Wanderrouten
Die Insel La Palma verfügt über ein verknüpftes Netz von Wanderwegen, das die gesamte
Insel erschließt. Die Wanderwege sind aufgeteilt in drei Kategorien:
Senderos de gran recorrido (GR): Bei dieser Kategorie handelt es sich um Wege über
lange Distanzen, die mehrere Tagesetappen umfassen. Von dieser Kategorie gibt es
zwei Wege auf der Insel.
Senderos de pequeño recorrido (PR): Diese Kategorie umfasst Wege über mittlere
Distanzen, die innerhalb einer Tagesetappe zu bewältigen sind. Zu dieser Kategorie
gehören 19 Hauptrouten und 23 Nebenrouten.
Senderos locales (SL): Bei diesen handelt es sich um lokale Strecken, die entweder zwei
längere Routen miteinander verbinden oder kurze in sich abgeschlossene Rundwege
darstellen. In diese Kategorie fallen 36 Routen.
Das heutige Netz an Wanderwegen besteht in dieser Form erst seit dem Winter 2001/2002.
Zu dieser Zeit wurden die Routensysteme, die Markierungen sowie die Informationstafeln
neu gestaltet und an die Vorgaben von ERA (European Ramblers Association) und FEDME
(Federación Española de Deportes de Montaña y Escalada) angepasst. Entwickelt wurde
das System im Rahmen von TOURMAC, einem Wandertourismusprojekt zwischen den
Inselregierungen von La Palma, Gran Canaria, El Hierro, Madeira und den Azoren, das im
Kontext eines Interreg-IIIb-Programms steht.
Bei den Wanderwegen der Insel handelt es vorwiegend um caminos reales, d.h. um Pfade,
die in den vergangenen Jahrhunderten entweder als Hirtenwege oder als Verbindungswege
zwischen Siedlungen fungierten. Nur wenige Wege wurden neu angelegt.
Zur physischen Beschaffenheit der Wege lässt sich festhalten, dass es sich meist um
schmale aber gut begehbare Pfade handelt. Diese werden regelmäßig, insbesondere am
Ende eines jeden Winters, auf Schäden kontrolliert werden und, wenn notwendig, wieder
instand gesetzt.
Wanderinformationen
Damit der Gast die Wanderwege der Insel auf eigene Faust zu nutzen imstande ist, muss er
sich vorab alle notwendigen Informationen erschließen können.
Zu diesem Zweck gibt das Patronato de turismo eine kostenlose Broschüre heraus, in der
eine Sammlung besonders reizvoller Tageswanderungen aufgeführt ist.
Die Beschreibung der einzelnen Touren enthält neben Wissenswertem über Verlauf und
Charakter der Wanderstrecke auch Informationen über Flora, Fauna, Geschichte und
Geologie der Insel. Darüber hinaus wird dem Gast kostenlos eine Wanderkarte im Format
DIN A3 zu Verfügung gestellt, die einen Überblick über alle Routen der Insel gibt, das
Markierungssystem erläutert und auf Sicherheitsaspekte hinweist.
Zudem befinden sich an den wichtigsten Startpunkten von Wanderrouten dreisprachige
Tafeln, die Informationen über Verlauf, Charakter und Höhenprofil der dort beginnenden
Touren geben. Außerdem sind auf ihnen eine Übersichtskarte der Insel und das
Markierungssystem abgebildet.
Daneben hält der örtliche sowie auch der deutsche Buchhandel Wanderführer bereit, die
Routenbeschreibungen und meist auch Informationen über Flora, Fauna, Geschichte und
Geologie enthalten. Als Ergänzung dazu sind auch großformatige Wanderkarten von La
Palma erhältlich. Dazu muss allerdings einschränkend angemerkt werden, dass es bislang
keinen Wanderführer und erst eine Wanderkarte am Markt gibt, die das neue Routensystem
der Inselregierung berücksichtigen. Der Wanderer ist demnach gezwungen, sich entweder
an den Markierungen oder an dem Routenvorschlag im Wanderführer zu orientieren.
Wanderungsbegleitende Zusatzinformation zu Flora, Fauna und Geschichte und Geologie
erhält der Gast auch in drei Besucherzentren auf der Insel, die sich speziell mit der Caldera
de Taburiente, dem Lorbeerwald Los Tilos und den Vulkanen im Süden der Insel
beschäftigen.
Dienstleistungen im Rahmen des Wandertourismus
Wie bereits beschrieben hält die Insel La Palma ein großes Bettenkontingent im ländlichen
Raum bereit. Viele dieser ländlichen Apartmentanlagen bzw. Häuser des turismo rural
befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Startpunkten der Wanderrouten und bilden damit
eine hervorragende Ausgangslage für Wandertouristen.
Die Unterbringung von Wandergruppen, die mehrtägige Touren unternehmen, scheint jedoch
problematisch. Einerseits gibt es entlang der Wanderrouten keine Schutzhütten, die für eine
Übernachtung genutzt werden können, andererseits sind die Vermieter der ländlichen
Beherbergungsbetriebe nach Informationen von Birke Nicolai, Geschäftsführerin von
Senderos Canarios S.L., aufgrund des geringen Umsatzes oftmals nicht oder nur ungern
bereit, diese nur für eine Übernachtung aufzunehmen.
Innerhalb der Caldera de Taburiente besteht für Wanderer die Möglichkeit, auf einem
Campinggelände zu übernachten.
Um die Verpflegung hat sich bei nahezu allen Wanderrouten der Wanderer selbst bemühen.
Einkehrmöglichkeiten findet man außerhalb geschlossener Ortschaften kaum.
Eine organisierte Beförderung von Wanderern gibt es lediglich für Wanderungen in der
Caldera de Taburiente. Dort besteht die Möglichkeit, vom Wandererparkplatz im Barranco de
las Angustias bis zum Startpunkt der Caldera-Wanderung am Aussichtspunkt Los Brecitos
die Dienste eines Offroad-Taxis in Anspruch zu nehmen, da Start- und Endpunkt der
Wanderung nicht identisch sind. Für diese Strecke wird ein Fahrpreis von neun Euro
berechnet. Bei allen anderen Wanderungen, bei denen es sich nicht um Rundwanderrouten
handelt, bleibt dem Wanderer nur die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrmitteln oder einem
regulären Taxi zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Da auf La Palma, abgesehen von geeignetem Schuhwerk, keine spezielle
Wanderausrüstung benötigt wird, kommt dem Verleih oder Verkauf von Ausrüstungen als
Dienstleistung geringere Bedeutung zu. Jedoch gibt es in Los Llanos einen Händler, der sich
speziell auf den Vertrieb von Wanderausrüstungen eingestellt hat.
Kommerzielles Angebot
Aufgrund der hohen Nachfrage haben sich auf La Palma auch mehrere kommerzielle
Wanderagenturen etabliert. Insgesamt gibt es vier Agenturen, von denen zwei in Los
Cancajos, eine in Santa Cruz de La Palma und eine weitere in Puerto Naos ihre
Niederlassung haben (PATRONATO DE TURISMO 2003, S. 15).
Diese organisieren festgelegte Wandertouren auf der ganzen Insel und sorgen daneben für
den Transport der Wanderer. Die Buchung erfolgt jeweils direkt beim Veranstalter oder über
die Zielgebietsagenturen der Reiseveranstalter, welche die Buchung an den Veranstalter
weitergeben.
Da auf La Palma alle Zielgebietsagenturen mit Senderos Canarios S.L. zusammenarbeiten
und diese Agentur dadurch die größte der Insel darstellt, soll im Folgenden das Angebot
beispielhaft anhand dieser Agentur beschrieben werden. Alle Angaben beziehen sich auf ein
Gespräch mit Frau Birke Nicolai, Geschäftsführerin von Senderos Canarios S.L., am
21.05.2004 in Los Cancajos.
Die Agentur besteht in ihrer heutigen Form seit 1988 und wird von Birke Nicolai und Alberto
Poll geleitet. Senderos Canarios S.L. verfügt über 18 Wanderführer im Alter von 34 bis 52
Jahren, die fest angestellt oder selbständig tätig sind. Die Wanderführer kommen aus ganz
unterschiedlichen Berufsfeldern: So gibt es unter ihnen auch Biologen, Lehrer und
Pädagogen, da es in Spanien keine anerkannte Ausbildung gibt, die ein Wanderführer als
Qualifikation vorweisen muss. Die Agentur selbst verlangt von ihren Mitarbeitern einen Erste-
Hilfe-Kurs mit speziellen Aspekten zur Bergrettung. Darüber hinaus schult die Agentur die
Führer für die Informationsstops während der Wanderungen. Dabei müssen die Führer
Kenntnisse über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte der Insel erwerben.
Die Gäste können Wandertouren aus einem Angebot von zehn Routen buchen, die jeweils
unterschiedliche Regionen der Insel erschließen und verschiedene Schwierigkeitsgrade
aufweisen. Die Touren sind dabei mit oder ohne Transfer buchbar, jedoch nutzen 95% der
Gäste auch den Transfer.
Die Preise je Wandertour liegen zwischen 26 und 36 ohne Transfer und zwischen 39,50
und 49 einschließlich Transferleistung.
Die Gäste werden morgens in Los Cancajos und in Puerto Naos mit dem Bus abgeholt.
Daneben bestehen aber auch bestimmte Treffpunkte auf der Insel, an denen eine
Zustiegsmöglichkeit für Gäste besteht, die eine Unterkunft an anderen Orten der Insel
bewohnen.
Die Gruppengröße beträgt jeweils 15 Personen. Bei mehr Teilnehmern werden mehrere
Gruppen gebildet, die zeitlich leicht versetzt starten.
Während der Wanderung werden den Teilnehmern an interessanten Stellen Informationen
über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte vermittelt. Die Informationen werden dabei
mündlich und unter Zuhilfenahme von Abbildungen gegeben. Auf manchen Touren werden
auch Besucherzentren angelaufen, in denen die Gäste Faltblätter bekommen (z.B. am
Vulkan San Antonio). Die Information der Gäste geschieht mehrsprachig, wobei der Führer
jeweils mehrere Sprachen spricht. Daher ist nur ein Führer pro Tour notwendig.
Zur Klientel der Agentur lässt sich sagen, dass ungefähr 50% der Wanderer Deutsche sind.
Holländer und Belgier machen 30% der Kunden aus. Der Rest ist gemischt - im Sommer
hauptsächlich Spanier. Der Altersdurchschnitt der Gäste liegt bei 52 Jahren, die Wanderer
werden jedoch tendenziell wieder jünger.
Reiten
Die ausgedehnten Naturlandschaften der Insel, vor allem auf der Ost- und Westseite, bieten
die Möglichkeit von Reitausflügen verschiedener Längen. In vier Reitzentren, zwei in El Paso
und zwei in Las Breñas, besteht die Möglichkeit, Reitausflüge zu buchen und Reitkurse zu
nehmen. Der Umgang mit den Gästen erfolgt dabei in spanischer, englischer und deutscher
Sprache.
Mountainbiking
Zwar ist die Insel La Palma aufgrund ihrer Topographie nicht unbedingt zum Radfahren
geeignet, jedoch bietet insbesondere das bergige Gelände der Cumbre Vieja gute
Bedingungen für Mountainbiker. Touren entlang der Hochebene sind dabei ebenso möglich
wie Abfahrten ins Aridane-Tal. Drei Bike-Clubs auf der Insel in Puerto Naos, Los Llanos und
Breña Baja bieten verschiedene Dienstleistungen rund um das Mountainbiken. Generell
werden geführte Ausflüge organisiert, wobei auch der Transport der Räder eingeschlossen
ist, und Fährräder vermietet. Bike n Fun in Los Llanos bietet darüber hinaus
Mountainbikekurse sowie Inselhopping für Touren auf Teneriffa an. Neben Spanisch wird
überall auch Englisch und Deutsch gesprochen.
Paragliding
Wegen ihrer Höhe über dem Meer und der besonderen klimatischen Bedingungen bietet die
Insel La Palma zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit zu Gleitschirmflügen. Auf der Insel gibt es
diverse Startpunkte für diese Flüge, die in ihrer Höhe über dem Meer sowie den
Windbedingungen variieren und damit unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bieten.
Angeboten werden Gleitschirmflüge von zwei Clubs, einem in Puerto Naos und einem in
Fuencaliente.
Das Angebot umfasst Flüge an verschiedenen Orten der Insel einschließlich der Vermietung
der entsprechenden Ausrüstung. Darüber hinaus werden Gleitschirmkurse für Anfänger und
Fortgeschrittene organisiert. Der Club in Puerto Naos bietet auch Anfängern ohne
Vorkenntnisse die Möglichkeit zum Paragliding durch Tandemflüge zusammen mit dem
Fluglehrer. Neben Spanisch wird in den Clubs auch Englisch, Deutsch oder Italienisch
gesprochen.
Tauchen
Speziell die Gewässer im Süden La Palmas eigenen sich aufgrund der vielfältigen
Unterwasserwelt sowie geringerer Strömung und Brandung für Tauchgänge.
Diese werden von vier Tauchzentren in Fuencaliente, Los Cancajos, Santa Cruz de La
Palma und Los Llanos organisiert. Neben der Vermietung des entsprechenden Materials
zählen auch Tauchkurse zum Angebot. Abgesehen vom Tauchzentrum in Santa Cruz de La
Palma wird überall auch Englisch und Deutsch gesprochen.
Höhlenforschung
Das zahlreiche Vorkommen von Höhlen im vulkanischen Gestein der Insel bietet die
Möglichkeit, einen Einblick in die unterirdische Welt der Insel zu gewinnen.
Speziell die Höhlen rund um Mazo sowie die Vulkanröhren von Todoque stellen in diesem
Zusammenhang ein interessantes Studienobjekt dar. Höhlenbesuche werden organisiert von
der Höhlenforschungsgruppe Benisahare in Santa Cruz de La Palma. Es wird allerdings nur
Spanisch gesprochen.
2.1.5.2 Freizeitangebot
Neben dem beschriebenen Sportangebot wird dem Gast eine Reihe weiterer
Freizeitaktivitäten auf der Insel angeboten. Dazu zählen Ausflüge, Freizeitparks, Besucherzentren und Bademöglichkeiten in Form von Stränden, auf die im Folgenden näher
eingegangen werden soll.
Ausflugsangebot
Über die Zielgebietsagenturen der großen Reiseveranstalter ist es möglich, diverse
Tagesausflüge mit Reisebussen zu buchen. Das Angebot variiert dabei je nach Veranstalter.
Zum Standardangebot zählen die Nord- und die Südtour sowie eine Tour in die Gegend um
Garafía und eine Tour auf den Roque de los Muchachos.
Die TUI bietet zusätzlich zwei Spezialtouren in den Norden der Insel an, die eine kurze
Wanderung mit einschließen. Die Ausflüge sind in der Regel ganztägig, schließen teilweise
ein Mittagessen mit ein und kosten zwischen 25 und 30 pro Person. Veranstalter der
Fahrten ist das lokale Busunternehmen Tamaragua Tours. Die Zielgebietsagenturen treten
lediglich als Vermittler auf.
Zusätzlich zu den Busausflügen besteht auf La Palma auch die Möglichkeit, Schiffsausflüge
zu unternehmen. Es gibt zwei Veranstalter auf der Insel, deren Touren in Puerto de
Tazacorte starten.
Die Fancy II bietet drei verschiedene Touren an. Der Gast kann wählen zwischen der
Nordroute, die einen Ausflug in die Cueva Bonita sowie einen Stop an der Playa de la Veta
einschließt, der Südroute, die die Beobachtung von Walen und Delfinen zulässt, und der
Sonnenuntergangsfahrt. Die Fahrten dauern 2,5 bis 4,5 Stunden und finden im täglichen
Wechsel statt. Die Preise liegen zwischen 22 und 36 für Erwachsene und zwischen 12 und
20 für Kinder. Zusätzlich offeriert der gleiche Veranstalter Tauchfahrten und
Hochseeangelfahrten.
Die Agamenon führt eine tägliche Fahrt mit den Zielen Cueva Bonita, Cueva de Candelaria,
Playa de la Veta sowie Wal- und Delfinsuche durch. Der Fahrpreis beträgt hier 19,50 für
Erwachsene, Kinder zahlen die Hälfte.
Beide Schiffe bieten ein Unterwasserfenster sowie einen kostenpflichtigen Transfer von
Puerto Naos und Los Cancajos an.
Freizeitparks
Größter Freizeitpark der Insel ist der Maroparque in Breña Alta. Dieser Park ist recht
aufwändig am Hang einer Schlucht angelegt und bietet dem Besucher vielfältige Einblicke in
regionale und überregionale Flora und Fauna.
Entlang eines Rundwegs hat der Besucher die Möglichkeit, sich diverse Vogelarten, Affen,
Reptilien und Säugetiere aus der Nähe anzuschauen. Zu jedem Tier aber auch zu
Pflanzenarten sind Informationstafeln vorhanden, die Aufschluss über deren Eigenarten und
Habitate geben. Darüber hinaus gibt es mehrere begehbare Volieren, in denen die Vögel frei
fliegen können sowie einen Raum mit mehrere Aquarien und Terrarien.
Im Ein- und Ausgangsbereich befinden sich zusätzlich eine kleine Cafeteria und ein
Souvenirverkauf.
Ein Rundgang durch die Anlage dauert eine bis 1,5 Stunden und der Eintrittspreis beträgt für
Erwachsene 9,70 und für Kinder 4,90 . Vor dem Eingang sind wenige Stellplätze für PKW
vorhanden.
Attraktion auf der Westseite der Insel ist der Vogelpark in El Paso. Dieser Park ist in einem
weitläufigen privaten Garten angelegt und vermittelt Informationen über verschiedene Vogel und Pflanzenarten, die entlang eines Rundweges zu betrachten sind. Darüber hinaus gibt es
dort mehrere Freiflugvolieren, durch die der Rundweg hindurchführt sowie eine
Austernpilzzucht.
Gerichte mit Austernpilzen lassen sich vor Ort in einer kleinen Bar verköstigen.
Ein Rundgang durch die Anlage dauert ca. 20 Minuten, der Eintrittspreis beträgt 6 für
Erwachsene und 2 für Kinder. Vor dem Eingang werden einige Stellplätze für PKW
vorgehalten.
Ein weiterer kleiner privater Park ist der Palmex Cactus Park, der sich ebenfalls in El Paso
befindet. Hier sind in einer Gartenanlage ca. 660 verschiedene Kakteenarten zu bewundern,
die eine Höhe bis zu 16 Metern erreichen. Dieser Park ist allerdings nur an drei Tagen in der
Woche geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 für Erwachsene, Kinder kommen kostenlos
hinein.
Besucherzentren
Auf der Insel gibt es drei Besucherzentren, die dem Gast Informationen über die Natur der
Insel vermitteln sollen. Diese beziehen sich auf die drei natürlichen Hauptattraktionen der
Insel.
Zum einen gibt es an der Straße zwischen El Paso und dem Cumbretunnel direkt am
Abzweig zur Cumbrecita das Besucherzentrum der Caldera. Innerhalb eines schlichten
Betonbaus findet der Gast Informationen zu Flora und Fauna, Geologie, den Kanarischen
Inseln, der Caldera, Ur- und Frühgeschichte und zu Sitten und Gebräuchen. Diese
Informationen sind auf Schautafeln mit Abbildungen und Texten in Spanisch, Englisch und
Deutsch dargestellt.
Außerdem findet man Vitrinen mit Fundstücken aus der Zeit der Benahoaritas. Auf einer
Empore werden verschiedene Wandertouren innerhalb der Caldera vorgestellt.
Im halbstündlichen Rhythmus wird zusätzlich ein kurzer Film über die Caldera gezeigt und
der Gast hat die Möglichkeit, Informationen über ein Multimedia-Terminal abzurufen.
An Informationsmaterial wird dort ein kostenloses Faltblatt mit einer Karte der Caldera, Tipps
zu Wandertouren und kurzen Informationen zu Geologie, Flora und Fauna bereitgehalten.
Darüber hinaus kann der Besucher Bücher, Filme und Karten über die Caldera käuflich
erwerben.
Am Ende der Straße, die von der LP-1 in den Lorbeerwald von Los Tilos hinaufführt, liegt
das Besucherzentrum von Los Tilos. Innerhalb eines Hauses im kanarischen Stil befindet
sich eine Ausstellung zu Flora und Fauna des Lorbeerwaldes. Diese wird allerdings zurzeit
umgebaut, sodass der volle Umfang an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden kann.
Derzeit findet der Gast dort nur einige wenige Exponate und Schautafeln in spanischer
Sprache, die über wenig Informationsgehalt verfügen. Darüber hinaus wird in regelmäßigen
Abständen ein Film über den Wald gezeigt. Zudem gibt es einen Souvenirshop.
Am südlichen Ortsausgang von Fuencaliente, unmittelbar am Vulkan San Antonio, befindet
sich das Besucherzentrum der Vulkane der Südspitze La Palmas. Das Gebäude bettet sich
in den Kraterrand ein und enthält einen Ausstellungsraum, einen Raum für
Filmvorführungen, einen Souvenirverkauf und eine Cafeteria.
Die Ausstellung vermittelt in anschaulicher Weise Informationen über Geologie der Insel und
des Archipels, die Geschichte der Vulkanausbrüche auf der Insel und Seismographen.
Die Tafeln sind nur in spanischer Sprache gehalten. Allerdings bekommt der Besucher am
Eingang eine Broschüre, die Übersetzungen der Texte enthält. In regelmäßigen Abständen
wird ein kurzer Film über die Geologie und die jüngsten Vulkanausbrüche gezeigt.
Vom Besucherzentrum aus startet der Rundgang auf dem Kraterrand des San Antonio. Als
einziges Besucherzentrum ist das der Vulkane kostenpflichtig: Erwachsene zahlen 3,50
Eintritt.
Bademöglichkeiten
Anders als bei den weiter östlich gelegenen Inseln des kanarischen Archipels ist La Palma
keine klassische Badedestination. Dies hängt hauptsächlich mit der Beschaffenheit der
Strände zusammen.
Während die Strände der weiter östlich gelegenen Inseln zum Teil aus feinem, weißem
Saharasand bestehen, findet man auf La Palma ausschließlich schwarze Lavasandstrände
vor. Diese sind zudem größtenteils durchsetzt mit kiesigen Anteilen sowie Geröll, was sich
vor allem im Brandungsbereich unangenehm bemerkbar macht. Insbesondere für Kinder
bergen die Strände der Insel Gefahren aufgrund der starken Brandung und nicht zu
unterschätzender Unterströmungen im Küstenbereich. Darüber hinaus fallen die Strände
wasserseitig sehr steil ab, sodass Kinder keine Möglichkeit haben, im Wasser zu stehen. Im
Nordteil der Insel sowie an der Südspitze ist das Baden im Meer sogar für geübte
Schwimmer aufgrund von Brandung und Strömungsverhältnissen lebensgefährlich. Ein
dritter Faktor, der die Bademöglichkeiten einschränkt, ist die Erreichbarkeit der Strände.
Kleinere natürliche Badebuchten sind mitunter nur mit dem Auto und unter Inkaufnahme
eines längeren Fußmarsches zu erreichen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Gast auf La Palma auf das Badevergnügen gänzlich
verzichten muss. Auf der Insel gibt es drei touristische Badestrände: Einen in Puerto de
Tazacorte, einen in Puerto Naos und einen weiteren in Los Cancajos.
Der Strand von Puerto de Tazacorte ist vor allem für Kinder geeignet, da er mit einer Mole
gegen Brandung und Strömung geschützt ist. Der nördliche Teil des Strandes bis zum
Ausgang des Barranco de las Angustias ist künstlich aufgeschüttet und damit relativ frei von
Kies und Geröll. Am Strand gibt es Duschen - jedoch sind weder eine Badeaufsicht noch
Toiletten vorhanden. Die Wasserqualität ist gut, dennoch wurde Puerto de Tazacorte die
Blaue Flagge für gute Strandqualität wegen fehlender Toiletten verweigert. An der
Strandpromenade sind Restauration, ein kleiner Supermarkt und eine Eisdiele vorhanden.
Der Strand von Puerto Naos ist ebenfalls künstlich aufgeschüttet, lediglich im südlichen Teil
und im Brandungsbereich lassen sich Überreste des natürlichen Kiesstrandes erahnen.
Wegen fehlender Mole ist der Strand stark der Brandung ausgesetzt, außerdem fällt er
wasserseitig sehr steil ab. Der obere Strandbereich ist von Palmen bestanden und bietet
Schattenplätze. Am Strand sind Duschen, Umkleideräume und Toiletten vorhanden,
außerdem gibt es von 10 bis 18 Uhr eine Badeaufsicht. An der Badeaufsicht werden zudem
Liegen und Sonnenschirme verliehen.
Der Strand endet abrupt an einer Betonmauer, oberhalb derer sich die Strandpromenade
befindet. Hier sind Restauration, Geschäfte mit Badebedarf, eine Eisdiele und ein
Supermarkt vorhanden. Dem Strand von Puerto Naos wird jährlich die Blaue Flagge
verliehen.
Auch der Strand von Los Cancajos entstand künstlich. Zwischen Überresten der
ursprünglichen Küstengestalt aus Lavagestein wurde feiner schwarzer Sand aufgespült,
wobei die Lavazungen als natürliche Molen wirken. Zusätzlich wurde vor dem Strand ein
Wellenbrecher aus Betonklötzen installiert. Der westliche Teil des Strandes befindet sich in
einer kleinen Bucht und ist so vor Strömung und Brandung geschützt.
Am Strand ist ein Servicegebäude mit Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen vorhanden,
welche allerdings kostenpflichtig sind. Des Weiteren werden Liegestühle vermietet und eine
Badeaufsicht ist vorhanden.
Oberhalb des Strandes befindet sich das centro commercial, in dem der Gast
Einkaufsmöglichkeiten auch für Badebedarf, Restauration und einen Imbiss findet.
Eingebettet in den Strand sind ein kleiner Spielplatz sowie eine Aussichtsplattform. Auch der
Strand von Los Cancajos verfügt über die Blaue Flagge.
Zusätzlich zu den Touristenstränden findet der Gast an der Nordwestküste der Insel zwei
Meerwasserschwimmbecken vor. Eines in San Andrés und eines in der Nähe von
Barlovento.
Hier besteht die Möglichkeit, in den vom Meer abgetrennten Natur- bzw. künstlichen
Schwimmbecken strömungs- und brandungsunabhängig im Meerwasser zu baden.
Liegemöglichkeiten auf Steinterrassen sowie sanitäre Anlagen sind vorhanden.
Für den Gast, der abseits der Touristenströme die natürlichen Strände der Insel kennen
lernen möchte, bietet die Insel zahlreiche kleine, hübsche Buchten, in denen man
größtenteils für sich ist. Hier darf selbstverständlich keine besondere Infrastruktur erwartet
werden. Des Weiteren sind diese Strände in der Regel nur zu Fuß zu erreichen.