La Palma Aktuell
Kalenderblatt für das Jahr 2002



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Dezember 2002

Wieder mit einem Vorwort. Wir haben in unserer Webseite www.lapalma.cc eine neue Rubrik, das sind aktuelle, meist tägliche Nachrichten aus La Palma.
Alles in kurzer Tickerform, eben so ein bisschen La Palma für zwischendurch. Bestimmte Nachrichten und Ereignisse behandeln wir dann ausführlich im Kalenderblatt.

Wetter: (von Ricardo Concepcion)

Ich möchte diesen kleinen Platz, der dem Wetter gewidmet ist nicht nur dazu nutzen Ihnen zu sagen wie das Wetter war, sondern Ihnen auch ein möglichst klares Bild liefern, wer wir sind und was wir anbieten. Damit alle, die La Palma noch nicht kennen, eine möglichst genaue Vorstellung unserer Realität erhalten.

(Der Übersetzer geht in Deckung, Ricardo holt aus...)

Die kanarischen Inseln sind eine touristische Macht von Weltniveau. Wir haben im Süden der Inseln und in den Wüstenzonen wahre Städte des Vergnügens für die Tourismusindustrie gebaut. Da geht es um Sonne, Strand, Restaurants und Nachtleben.

Im Gegensatz dazu bietet La Palma seinen Besuchern, Leben auf dem Land, Natur und Ruhe. Manchmal muß man dafür halt den Regenmantel anziehen.

Dazu muß ich sagen, als Anhänger der Natur liebe ich den Regen der unsere Felder gießt und den Geruch feuchter Erde. Das Wasser in den Schluchten, den Schnee auf den Bergen. Die Quellen in unseren Wäldern und die grüne Decke über unserer Landschaft. Das alles geht nur, wenn wir das Glück haben, dass uns ein atlantisches Tief aus Südwest besucht.

Gut, nun zum Wetter im Dezember.
Erste Woche: Nordostpassat mit starken Winden. Am 10. Dezember dreht der Wind auf Südwest und bringt uns in den Einfluss einer atlantischen Störung, die in zwei Tagen 80 Liter pro Quadratmeter Wasser im Aridanetal ließ. Die Situation wiederholte sich am 16. und 17. Dezember. Mit weniger Niederschlägen, um die 40 Liter, aber mit so starkem Wind, dass es auf der Ostseite große Schäden in den Bananenplantagen gab. Dieses starke Tief hinterließ auf den anderen Kanaren zum Teil erhebliche Sturmschäden.
Diese Art von Wetter erzeugt in Höhen von 2000 Metern Temperaturen von unter null Grad bis zu über 20 Grad auf Meereshöhe. Die Temperatur steht in direktem Verhältnis zur Höhe, man spricht vom einem Grad Unterschied pro 100 Meter.

Im übrigen war der Dezember außergewöhnlich sonnig und warm mit Spitzentemperaturen von 25 Grad.

Tourismus:
Die ersten zwei Wochen im Dezember sind immer nur halb ausgelastet um dann mit Beginn der Ferien plötzlich auf 100 Prozent zu steigen. Bis auf die 5 Tage Regen im ganzen Dezember spielt dieses Jahr das Wetter auch mit. Wenn ich da an letztes Jahr denke ...

Grösseres Bild >> Nachrichten:
Das Großereignis war sicherlich die Einweihung des Hafens von Tazacorte. Nun hat auch die Westseite einen Hafen für Fracht und Fährschiffe.
Vom Planungsbeginn bis zur Fertigstellung sind nun 6 Jahre vergangen. Die Bauarbeiten waren sehr schwierig und insgesamt wurden 20 Millionen Euro verbaut. Ein Teil davon (genau hat es mir keiner gesagt) stammt aus dem FEDER Fond der EU.
Die Mole ist nun um 190 Meter länger und im Außenteil können nun Schiffe bis 150 Meter Länge festmachen. Der Fischerhafen im inneren Teil ist erhalten geblieben, hat aber neue Rampen erhalten. Was noch fehlt, sind die Schwimmpontons für den Jachthafen, das soll aber bis März erledigt sein.
Der finnische Kreuzfahrer "Kristina Regina" gab uns am 10.12. die Ehre mit ihrem Besuch. Alle Honoratioren der Insel waren versammelt und die Palmeros machen aus so etwas immer ein Volksfest und abends floss dann noch reichlich Einweihungswasser.
Es war schon ein ganz besonderer Augenblick, als die Kristina Regina festmachte. Für die Westseite der Insel bedeutet das nun ein weiteres Stück Unabhängigkeit. Wenn ab März auch alle bürokratischen Abläufe erledigt sind, muss man aber erst noch abwarten, was wirklich im Hafen los sein wird. Frachtschiffe für die Bananen, das macht Sinn, ersparen wir uns so doch den Transport per LKW auf die Ostseite.
Fährschiffe haben auch ihr Interesse gezeigt, aber da würde nur eine Verbindung nach El Hierro Sinn machen. Die Strecke nach Tenerife würde sich ja um 2 Stunden Fahrt verlängern, da nun die ganze Insel noch umrundet werden müsste.

Kreuzfahrer, da können nur die kleineren bis 150 Meter festmachen. Ist vielleicht auch besser so. Wer Puerto de Tazacorte kennt, der kann sich vorstellen was los wäre, wenn ein Ozeanriese wie z.B. die Caroussel 2.000 Menschen auf den Ort loslässt.
Das wird sich alles zeigen, aber das Aridanetal hat nun endlich sein Tor zur Welt.

Grosses Bild >>Alle Jahre wieder: das Treffen der Großsegler an den Weihnachtsfeiertagen im Hafen von Santa Cruz. Am 25.12. 02 waren insgesamt 9 Windjammer im Hafen und jedes Jahr ist das wieder ein kleines Volksfest. Für mache auch die einzige Möglichkeit an den Feiertagen sich mal die Beine zu vertreten.


Grosses Bild >> Es ist nun das siebte mal, dass diese Schiffe uns beehren. Weiter fahren die Schiffe am 27.12 nach El Hierro um dann Silvester in Tenerife zu verbringen. Ein ganz besonders schönes Schiff ist die "Antigua", Fernweh inbegriffen ...


Grosses Bild >>Ein richtiger nautischer Leckerbissen ist auch die 1894 erbaute "Havgassen" Immer wieder dabei, nun zum siebten mal, die britische "Lord Nelson" die gerade ein Kreuzfahrt mit Behinderten unternimmt.
Grosses Bild >>

Grosses Bild >>Alle Jahre wieder warten wir gespannt auf den Krippenbau in Los Llanos. Das hat lange Tradition und auch wenn man nicht weihnachtlich angehaucht ist, bewundert man doch die liebevolle Handwerkskunst mit der Wochen an der Krippe gebaut wird.
Dieses Jahr gab es aber eine Enttäuschung. Thema war "Lanzarote" warum auch immer und so sah das Ganze dann auch aus: Wüste eben.

Grosses Bild >>Sicher waren wir von den vorhergehenden Jahren verwöhnt, aber der eigentliche "Skandal" ist das Fehlen einer bestimmten Figur. Nein, das Jesuskindchen war schon da, Ochse und Maria auch. Aber sonst gab es da immer noch einen Herren, der ganz versteckt irgendwo auf dem Topf saß. Ja, der war nicht da, gerade als ob in Lanzarote niemand muss. (Jaja, wir haben Probleme ...)
El Paso und Tazacorte sehen sich dieses Jahr als Gewinner des internen Krippen Wettbewerbes. Wurde ja auch mal Zeit, dass man den Leuten aus der Großstadt ( Los Llanos) zeigt, wie man eine anständige Krippe baut.

Gesellschaft: (von Ricardo Concepcion)

Im November 2002 erließ der Koordinationsrat der UNESCO in Paris den Beschluss, nun die gesamte Insel La Palma als Weltbiosphärenreservat zu erklären.

Mit der Ausdehnung des Reservats auf die gesamte Insel sind es nun 73.000 Hektar, die unter diesem Schutz stehen. Waren die inneren Zonen immer schon geschützt, so gibt dieses Papier nun die Möglichkeiten überall auf der Insel den Naturschutz voran zu stellen.

Grosses Bild >>So ist die Insel nun in drei Zonen aufgeteilt, die Rote Zone hat Nationalpark-Charakter, ist also unantastbar.
Die grüne Zone lässt keine weitere Bebauung oder intensive Landwirtschaft mehr zu. Die gelbe Zone dient der Landwirtschaft und den Urbanisationen, irgendwo müssen ja die Palmeros auch wohnen.
Für die Inselregierung wird nun die vortreffliche Aufgabe sein, aus den neuen Möglichkeiten die sich nun ergeben, einen langfristigen Plan für eine anhaltende Entwicklung der Insel zu erarbeiten.
Insgesamt 19 Projekte sind bereits entwickelt, die nun von der UNESCO geprüft werden.
Dazu gehört auch, die weitere Ausbreitung der Gewächshauskulturen zu bremsen. Immerhin sind bereits 600 Hektar der Bananen in Folienhäusern abgedeckt.
Ein weiteres Projekt bemüht sich um den besseren Schutz der zahlreichen endemischen Pflanzen der Insel.

Gastronomie:
Nun waren wir im Dezember mal im Restaurante Barbarossa in Los Llanos .
Ein altes kanarisches Haus in der kleinen netten Fußgängerzone Calvo Sotelo. Leider innen etwas muffig und altbacken, aber Bilder sind halt Geschmackssache und die vielen holländischen Gäste scheint es nicht zu stören.

Der Chef persönlich bediente uns höflich, aber nicht wirklich freundlich.
Als Aperitif gönnten wir uns als erst mal einen Kir Royal. (€ 3,75)
Unsere Hauptgerichte waren solide und lecker. Es gab Putengeschnetzeltes mit Bratkartoffeln in einer feinen Sahnesauce mit grünem Pfeffer (€ 10,50) - schmeckte richtig gut. Auch der Mero (Zackenbarsch) auf marktfrischem Gemüse und Safranreis (€ 11,-) war lecker, fehlte nur der angekündigte frische Safran.
So waren wir zufrieden und nun lockte uns noch die Dessertkarte nach dem prima Hauptgang. Es gab gebratene Banane mit Eis, Sahne, Mandeln und Honig (€ 4,50)!!!

Kommentar der Testerin: Die Banane war lecker, der Rest ging zurück. So hätten wir uns das sparen können.
Somit das Fazit: wenn Sie Appetit auf eine solide Mahlzeit haben und nicht zu großen Wert auf Ambiente und freundliche Bedienung legen, dann ab ins Restaurante Barbarossa.

Restaurante Barbarossa:
Calvo Sotelo 24
Los Llanos de Aridane
922 46 28 12
Täglich außer Dienstag ab 19:00 Uhr


Zunächst etwas in eigener Sache:
Ich freue mich sehr, wie gut das „Kalenderblatt“ aufgenommen wurde. Ich hatte zunächst die Befürchtung, das interessiert doch sowieso niemanden, was ich hier schreibe.
Nun kommen die Gäste aber mit den ausgedruckten Blättern hier an und diskutieren mit mir darüber. Das spornt mich an und so werden wir nun auch ein paar Photos zu den Texten dazu packen. Wichtigste Neuerung ist allerdings, dass ich meinen Freund Ricardo nun endlich so weit habe, an dem Kalenderblatt mitzuschreiben. Er ist Palmero und prädestiniert dazu, die Rubriken "Wetter“ und „Gesellschaft“ zu übernehmen.
Alles aus seiner Feder werde ich, bei meiner Übersetzerehre, genau ins Deutsche bringen. Alles was von Ricardo stammt ist kursiv gedruckt. Meine Kommentare dazu dann wieder in Normalschrift.
Wer selber mit Ricardo Kontakt aufnehmen will, der kann dieses unter ricardo@lapalma.cc tun. Er spricht hervorragend englisch!
Mathias Siebold


November 2002

Wetter:

Seit der letzten Oktoberwoche bis zum 15. November hatten wir wechselnde Ost-Südost Strömungen, warm und fast ohne Wind - Temperaturen, die eher sommerlich waren, sehr angenehm in allen Zonen der Insel. Manchmal unterbrochen von etwas Nordostwind. Das heißt, Bewölkung auf der Nord und Ostseite, unbewölkt ab etwa 900 Meter Höhe und auf der Westseite.

Ab dem 15. November wurden wir leicht von dem großen atlantischen Tief gestreift, welches zu dieser Zeit den gesamten europäischen Kontinent beeinflusste. In diesen Tagen des Westwindes gelangten auch etwa 20 Liter Wasser ins Aridanetal.
Anschließend drehte der Wind wieder auf Nordost, bis am 23./24. November sich die Situation wiederholte und uns erneut ein Tiefdruckgebiet streifte. Diesmal regnete es besonders im Norden und Nordosten der Insel. Hier im Aridanetal waren es nur etwa 28 Liter.
Momentan herrscht wieder Nordost-Passat, mal mit sehr starken Winden, manchmal auch direkt aus Nord kommend.
Die ersten Tage des Dezember wird die Situation anhalten, aber nicht mehr mit so hohen Temperaturen wie zu Anfang des November.

Das waren also bislang zwei Regentage bei uns im Westen, der Bauer weint, dem Reiseleiter ist es warm ums Herz.

Tourismus:
Ein November wie in besten Zeiten! Besonders die ersten zwei Novemberwochen mussten wir „ausgebucht“ verkünden.
Zwei Gründe sehe ich da: einmal wollen viele Mitteleuropäer den Winter etwas verkürzen und sich noch ein paar Tage dem Nebelgrau entziehen. Und dann haben wir ja nun endlich wieder 31 Chartermaschinen aus Deutschland in der Woche. Nun sind auch die Flugpreise wieder gesunken und die Leute haben endlich wieder Auswahl.

Hier im Ferienhausbereich lässt sich ein ganz klarer Trend ausmachen. Die Gäste werden mit Recht anspruchvoller und wohnen am liebsten in Alleinlage. So viele Ferienhäuser, gut ausgestattet obendrein, kann man gar nicht heranschaffen. Hinten 'runter fallen die kleinen Apartments mit Minimalausstattung. Die großen Reiseanbieter klagen ein bisschen über die gewachsenen Ansprüche der Gäste und auch darüber, dass wir kleinen Internetanbieter ihnen das Geschäft schwieriger machen.
Ich denke da sind wir noch weit entfernt davon, bucht doch nur jeder 10. Urlauber auf La Palma über das Internet! Sicher, das ist mehr als in anderen Ferienregionen, aber von Konkurrenz kann da noch keine Rede sein.
Im Sommer kommt es ja auch oft genug vor, dass wir, gehandicapt durch die teuren Flüge, manchmal gegen die Sonderangebote der Großanbieter machtlos sind.

Nachrichten:
Endlich ist das Hallenbad in Breña Alta fertig, genauer gesagt in San Pedro. Es ist das erste seiner Art auf La Palma und hat in den ersten zwei Wochen bereits viele Anhänger gefunden. Es gibt zwei beheizte Schwimmbecken, Sauna, türkisches Bad, Fitnessräume und auch betreute Spielecken für Kinder. Wenn das Wetter mal nicht so hinhaut, dann ist das eine echte Alternative und gerade für Gäste mit Kindern sehr angenehm. Das Bad ist leicht zu finden, von der Hauptstraße in Richtung San Pedro abbiegen. Sie sehen das Bad bereits von weitem, es ist der deutlich größte Bau in San Pedro neben der Halle für kanarische Ringkämpfe.

Grösseres BildVolksfest in Santa Cruz, nur wegen der „Traumschiffe“
Am 24.11. haben 5 Kreuzfahrschiffe gleichzeitig in Santa Cruz angelegt und das Hafenbecken damit fast überlaufen lassen. Es kamen die „Maxim Gorkiy“, die „Deutschland“, die „Astor“, die „Carousel“ und die kleinere finnische „Kristina Regina“ - das ist absoluter Rekord und wenn die „Aida“ einen Tag länger Zeit gehabt hätte, dann wäre sie bei dem beeindruckenden Treiben im Hafen auch noch dabei gewesen.
Ich habe mich nicht verzählt, aber auf dem Photo haben sich noch eine Fähre und ein Frachter reingemogelt.
Grösseres BildSanta Cruz ließ sich nicht lumpen: es gab folkloristische Aufführungen, die Passagiere wurden von traditionell gekleideten Mädchen mit einer Nelke begrüßt und viele Geschäfte hatte an diesem Sonntag offen. Alles was auf der Insel nur im entferntesten mit Trödelmarkt zu tun hat war auch da und hat kurz behosten Engländern und rotgebrannten Finnen versucht, sein Kunsthandwerk anzupreisen.
Das Verkehrschaos war dann auch beträchtlich, denn viele wollten die dicken Schiffe sehen und auf der anderen Inselseite war schlechtes Wetter. Aber Sonntags erträgt man ein bisschen Stau und alles in allem war das schon ein ganz gelungenes Ereignis. Bleibt zu hoffen, dass öfter mal ein paar Kreuzfahrer uns besuchen. Weihnachten hoffen wir ja auch wieder auf das Seglertreffen in La Palma, das hat ja schon Tradition.

Gesellschaft:
(Mit einem kleinen Vorwort von Ricardo Concepcion:)
Es freut mich sehr, dass ich eingeladen wurde, als Palmero an dieser Website teilzuhaben. Ich verstehe mich ja auch als Teil der kleine Equipe, die www.la-palma-urlaub.de mitgestaltet, in meiner Eigenschaft als Eigentümer einiger Ferienwohnungen in der Webseite.
Ich möchte gern ein Spiegel meiner Landsleute sein, aber auch meine Eindrücke sind immer subjektiv und repräsentieren niemanden außer mich selbst!
Nach dieser kleinen aber wichtigen Einleitung kommen wir nun zum Punkt:

(Wie Sie bemerken können, Ricardo ist ein vernünftiger und vorsichtiger Mensch)

Grösseres Bild
Ich glaube, das Wichtigste in diesem ganzen Monat war die Erleichterung Tausender kleiner Bananenproduzenten, dass die Hilfen für den Bananenanbau bis zum Jahre 2013 beibehalten werden sollen.
Es handelt sich dabei um eine Hilfe für die Bauern, um die drastisch gefallenen Erzeugerpreise nach Öffnung des spanischen Marktes für Bananen aus Mittelamerika zu kompensieren. EU-Politiker haben den großen US-amerikanischen Kompanien diesen Zugang geöffnet.
Diese Verlängerung lässt uns und Europa Zeit darüber nachzudenken, wie wir mit unserer Landwirtschaft umgehen wollen. Wir können nicht mit den großen Firmen konkurrieren, die immer in den billigsten Ländern produzieren und miserable Löhne bezahlen.

Hier auf La Palma beginnen wir die große Debatte, wo wir mit Globalisierung und EU-Erweiterung hinwollen. Das sind zwei große Themen, ganz aktuell und es berührt jeden von uns auf dieser Insel. Aber wir haben ja unsere Vertretungen und vertrauen darauf, dass sie das Richtige tun und gesunder Menschenverstand sich durchsetzt. Ich hoffe, dass wir nicht das Risiko eingehen, wegen solch vieler neuer Stimmen, den Turm von Babel nicht mehr weiter zu bauen.

Gastronomie:
Diesesmal lockte uns die Tasca La Fuente.
Ein kleines Lokal in einem alten Haus, mitten in Los Llanos. Im vorderen Raum mit der Bar sitzt man recht gemütlich. Durch einen Gang an der Küche vorbei geht man weiter in einen halb offenen Innenhof.
Die Bedienung war sehr freundlich und tadellos.
Es werden zahlreiche Kleinigkeiten, eben „Tapas“, angeboten. Wir hatten eine Avocadosuppe, die leider etwas fad war.
Der palmerische Salat mit Avocados war lecker (dass die Tomaten zu dieser Jahreszeit auch auf La Palma nach Wasser schmecken, ist der Tasca nicht anzulasten).
Die Fleischbällchen und die verschiedenen frittierten Fisch und Gemüsestückchen waren leider so dick paniert, dass wir zwar satt wurden, aber unter der Panade eigentlich nicht mehr herausschmecken konnten, was wir da eigentlich essen.

Die Tasca La Fuente hat uns von der Ausstattung und Stimmung sehr gut gefallen, da macht es Spaß einen Abend mit Freunden zu verbringen. Die Qualität der angebotenen Tapas konnte uns jedoch nicht überzeugen.
Die Preise sind zivil, kein Ausrutscher dabei.
Sie finden die Tasca La Fuente sehr leicht: von der Plaza in Los Llanos aus die rechte Straße nach oben, etwa 300 Meter rechter Hand gegenüber dem Brunnen.

Tasca la Fuente
Avenida General Franco 70
Los Llanos de Aridane
922 463856
Täglich außer Sonntag ab 19:00 Uhr



Oktober 2002

Wetter:
Ja, der neunte Oktober! Die Palmeros sagen "luna de octubre, nueve lunas cubre", das heißt soviel wie: Der erste Oktobervollmond bestimmt das Wetter die nächsten 9 Mondphasen.

Nun, der neunte Oktober brachte starken Nordost-Passat. Die weisen, alten Wetterpropheten sind nun gar nicht begeistert davon, da der Nordost Passat uns den Regen auf der Westseite abhält. Und Regen, das bedeutet hier gutes Wetter!!
Aber ich arbeite ja im Tourismus und habe so meine eigene Vorstellung von den Dingen. Nun aber noch mal erklärt: Auf der Westseite La Palmas kann es nur bei Nordwestwind regnen. Dazu muss der Nordostpassat gen Süden drehen und so dafür sorgen, dass die kanarischen Inseln aus dem Hochdruckgebiet verschwinden.
Dann können auch wir in den Einfluss der Nordatlantischen Tiefdruckgebiete kommen, die das Mitteleuropäische Wetter so eindruckvoll bestimmen.
Jetzt haben wir ja von Herrn Kachelmann gehört, Hochdruck dreht sich im Uhrzeigersinn und Tiefdruck genau andersrum. Zum Glück ist La Palma eine sehr hohe und steile Insel. Die Wolken bleiben meist auf einer Seite der Insel hängen und regnen dort ab.
Man kann also mal schnell durch den Tunnel fahren denn auf der anderen Seite der Insel scheint immer die Sonne!

Tourismus:
Der Oktober ist hier ein sehr schöner Monat, bringt er doch noch ziemliche Wettersicherheit mir sich. Die Herbstferien machen sich auch bemerkbar und so können wir auf einen erfreulichen Oktober zurückblicken.
Das sommerliche Schreckgespenst der deutlich rückläufigen Gästezahlen bleibt in Erinnerung, aber es ist schon fast wieder keine Zeit mehr darüber zu lamentieren.
Schade, es blieb auch im Oktober unser altes Leiden: viel zu wenig Flugkapazitäten und dadurch sehr hohe Ticketpreise. Gerade Familien mit Kindern sind die Benachteiligten, da sie auch nicht auf Last Minute pokern können, sondern früh buchen müssen.

Für den November sieht das alles nun ganz anders aus und prompt haben sich für die erste Novemberwoche so viele Leute angesagt, dass es mit Quartieren und Mietwagen knapp wird.

Nachrichten:
Los Llanos hat nun endlich ein Kino! Gleich drei Säle sollen für interessante Unterhaltung sorgen - alles ganz modern und mit Cafeteria und Restaurant. Insgesamt gibt es 630 Sitzplätze. (Vielleicht ein bisschen optimistisch auf Zuwachs eingerichtet.)
Sie finden das Kino hinter dem Busbahnhof.

Dieses Jahr werden es genau 50 Jahre, dass das erste Flugzeug auf La Palma landete. Es war ein Kleinflugzeug vom Typ "Stinson".
Es dauerte noch drei weitere Jahre bis zur offiziellen Einweihung des Flugplatzes "Buenavista"; erst flogen fast nur Militär- und Frachtmaschinen, aber die Iberia nahm 1958 den Liniendienst La Palma - Teneriffa mit Flugzeugen vom Typ Ju 52 und DC 3 auf.

Die schlechten meteorologischen Bedingungen am alten Flughafen bei Breña Alta machten es nicht leicht für die Piloten. Oft blieb La Palma tagelang unerreichbar.
Gerade die Flugzeuge vom Typ DC 3 hatten große Schwierigkeiten auf der damals 900 Meter langen Startbahn abzuheben. Teilweise verlieh man den Maschinen mit Hilfsraketen den nötigen Vortrieb. Schließlich ersetzte die legendäre Fokker 27 die altersschwachen Flieger.
Das alles fand auf dem alten Flughafen statt, über dessen Piste Sie heute noch fahren, wenn Sie die Inselseiten wechseln.

Gesellschaft:
Quo vadis La Palma? Eigentlich will niemand so gerne darüber reden, denn das Jahr 2006 ist nicht mehr sehr weit entfernt und da wird uns bange.
Hintergrund sind, wie immer, die Bananen, die hier auf La Palma übrigens "platanos" genannt werden und nicht "bananas".
Weit mehr als die Hälfte des Inseleinkommens erwirtschaften wir mit der köstlichen gelben Frucht. Gegen die billigen Dollarbananen haben wir natürlich keine Chance und so muss die gesamte Produktion subventioniert werden.
Ja, und 2006 fällt wieder mal der Hammer und es wird in Brüssel über unseren Kopf entschieden. Sind doch gerade die landwirtschaftlichen Subventionen harsch in der Kritik.

Demnächst wächst Europa noch weiter, aber es kommen leider keine neuen Nettozahler hinzu! Spanien wird wohl bald mit deutlich weniger Geld aus dem europäischen Topf klar kommen müssen. Nun hoffen wir mit insulanischem Fatalismus, dass die kanarischen Bananen noch nicht "dran" sind.
Die Frage, was nach den Bananen kommt, ist nämlich völlig unbeantwortet. Und wir reden hier nicht von ein bisschen Landwirtschaft, sondern von fast 70 Prozent des Inseleinkommens.
Der Tourismus bringt bei Leibe nicht so viel und kann die Banane unmöglich als erste Einkommensquelle der Insel ersetzen.
Aber wie gesagt, wir reden nicht gerne darüber, da uns alles was hinter unserem Tellerrand passiert eher beängstigt.


Gastronomie:
Kennen Sie das: Sie betreten ein Restaurant und nur von ersten Hingucken wissen Sie, das wird gut? Mir erging es so, als wir neulich in die "Parilla Aridane" gingen!
Ein sehr beleibter Koch steht im Innenhof vor einem monströsen Grill und der Kamin bläst fauchend den Qualm in die Luft wie bei einer alten Dampflok. Das hat was und macht Vorfreude auf ein ordentliches Stück Fleisch!

Vegetarier sollten vielleicht woanders essen gehen, aber der "Rest" ist hier gut aufgehoben. Man kann sowohl im offenen Patio sitzen, wie auch in verschiedenen Separées, auch allwettertauglich.
Erwarten Sie keine nouvelle Cousine oder Körnerfutter, sondern typische palmeirische Kost! Zwar ein bisschen derb, aber unendlich lecker.

Die Bedienung ist äußerst aufmerksam und bemüht. Stofftischdecken oder Platzteller wären hier völlig fehl am Platz.
Halten Sie sich an die gängigen Gerichte und vertrauen Sie Samson am Grill, der versteht sein Handwerk. Es gibt neben allen möglichen gegrillten Fleischspezialitäten auch Kichererbsen (garbanzos) Gemüsesuppe (pataje) und Kaninchen (conejo).

Das gegrillte Fleisch ist aber schon der Renner, ob Schwein oder Rind. Dazu Kartoffeln und das palmerische Zugeständnis an den Gast aus Europa: Salat.
Getrunken wird Bier oder Hauswein. Fragen Sie nicht nach der Weinkarte, das bringt nichts. Vertrauen Sie den Wirten! Sie sind bei Palmeros immer gut aufgehoben.
Die Preise sind absolut in Ordnung, mehr als 10 € kostet kein Gericht.
Kinder sind herzlich willkommen, wie (fast) überall auf La Palma.
Wenn Sie auf der Plaza von Los Llanos stehen, dann gehen Sie links am "Eden" vorbei in die kleine Straße und gleich die nächste wieder rechts hoch, dann sind es noch etwa 100 Meter, auf der linken Seite.

Parilla Aridane
Calle Fernandez Tano, Los Llanos

September 2002

Wetter:
Bis Mitte September wehte stetiger Nordost-Passat. Am 16. drehte der Wind erstmal auf West und prompt hatten wir den ersten Regen. Das hat der Statistik dann wieder genügt: ein Regentag im September!
Der Wind blieb weiter auf West, aber der Atlantik war frei von Regenwolken. Das bescherte uns viele Tage in praller Sonne. Für die Wanderer waren es schwere Tage, da die sonst üblichen Wolken mittags ausblieben. Aber sie wurden belohnt mit phantastischen Ausblicken. Nur ein paar mal im Jahr ist es möglich, von La Palma aus sogar die Umrisse der Insel Gran Canaria zu erkennen. Tenerife, Gomera und El Hierro sieht man fast immer.

Spannend wird es am 9. Oktober, das ist so was wie Siebenschläfer. Das Wetter vom 9. Oktober soll angeblich 9 Wochen bleiben. Was glauben Sie eigentlich, welches Wetter sich die Bananenbauern für diesen Tag wünschen?

Tourismus:
Im Westen nichts Neues. Die Besucherzahlen sind wieder auf dem Vorjahresniveau. Unser Grundproblem bleibt weiterhin die schlechte Flugverbindung im Sommerflugplan.
Es gibt ganze 9 Chartermaschinen pro Woche aus Deutschland. Die fliegen meist auch nicht nonstop, sondern noch eine weitere Kanareninsel an, um die Maschinen auszulasten. Darunter leidet dann halt der Wettbewerb und Sonderpreise sind rar im Sommer.
Das Hauptübel ist aber, dass kein deutscher Charter am Wochenende nach La Palma fliegt, sondern nur wochentags.
Das kostet uns jede Menge Gäste, da Sie für 2 Wochen Aufenthalt auf La Palma oft 3 Wochen Urlaub nehmen müssen. Die Herbstferien mit Kindern sind so auch nur dann möglich, wenn Mama eine schnelle Influenza bei den Kindern diagnostiziert und die Kinder so ein paar Tage in der Schule entschuldigt.
Warum das so ist? Die Chartergesellschaften brauchen ihre Flugzeuge an den Wochenenden um die Hauptziele anzufliegen. (Linienairbus nach Mallorca)
Aber alles hat zwei Seiten (Frauen mindestens drei!) und so kann man getrost sagen, La Palma bleibt ein exklusives Ziel und wird dem Massentourismus nicht erliegen.

Noch ein Hinweis aus gegebenem Anlass. Bitte seien Sie vorsichtig beim Baden im Atlantik!
Auch sehr gute Schwimmer haben Probleme mit Querströmungen. Dies gilt besonders für die kleinen Strände, wo die Brecher nicht nur von vorne kommen, sondern auch von den Seiten.

Nachrichten:
Die Polemik um den Bau des 1800-Betten-Hotels bei Fuencaliente im Süden der Insel geht in die nächste Runde.
Der bereits vor 2 Monaten erteilte Baustop wurde mehrfach einfach nicht eingehalten, so dass die Umweltbehörde das Objekt nun versiegelte und der Baufirma eine Strafandrohung von satten € 600.000,- vor die Nase hielt.
Die von der Baustelle verwiesenen Arbeiter waren natürlich sauer und legten bei einer Demonstration einen halben Tag lang den Verkehr über den Süden lahm. Nun ist alles in den Händen der Juristerei und das kann bekanntlich dauern.
Irgendwann wird das Hotel sicher weitergebaut, so viel Geld lässt keiner zwischen den Bananen liegen. Die nächste Frage, ob das Hotel überhaupt gebraucht wird, gerät dabei in den Hintergrund.

Los Llanos hat jetzt über 20.000 Einwohner und ist auch weiterhin die Stadt mit dem größten Einzugsgebiet. Der Norden der Insel hingegen verwaist immer mehr.
Die Hauptstadt Santa Cruz gerät auch ins Hintertreffen, da das Geld hier auf der Westseite verdient wird.
Immer mehr Firmen verlegen Ihren Sitz von der Inselhauptstadt nach Los Llanos.
Die Deutsche Bank z. B. hat ihre Filiale in Santa Cruz geschlossen und ist nun nur noch in Los Llanos vertreten. Die Inselregierung sitzt natürlich weiter in der Hauptstadt, da wird sich nichts ändern.

Gesellschaft:
Der Wein wird knapp! Zumindest in Las Manchas und Fuencaliente ist die Weinernte weit hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Der Norden hat weniger Verluste zu melden.
Mitte bis Ende September findet hier die Weinlese statt. Das sind dann die Samstage und Sonntage, wo Sie schon früh arbeitende Männer mit seltsam seeligem Blick begegnen können ;-))
Ja, die alten Fässer müssen erst geleert werden, bevor der neue Wein da rein kann.
Die Wahl in Deutschland hat hier niemand richtig wahrgenommen, das ist hier kein Thema.

Was aber deutlich diskutiert wird, ist die deutsche Haltung gegenüber den USA und die heftige Ablehnung eines bewaffneten Einsatzes gegen den Irak. Das kommt hier gut an und die meisten hoffen, dass Jose Maria Aznar, der spanische Ministerpräsident, auch auf Abstand zu den Buschkriegern geht.
Jetzt, wo der ersten Regen da war, kann man auch mit Stolz sagen, dass dieses Jahr kein Waldbrand von größerem Ausmaß entstanden ist. Die ständige Präsenz eines Löschhubschraubers hat sich bewährt. In den Bergen hat man Wasserreservoirs gebaut, um im Brandfall schnell an Wasser zu kommen. Ein dichteres Überwachungsnetz hat auch geholfen, jeden kleinen Brand sofort zu bekämpfen.
Das war ja das Problem bisher: die Koordination und damit der Zeitverlust, bis endlich Brandbekämpfung beginnen konnte.

Gastronomie:
Vor dem Tip erst mal ein Nachruf.
Leider gibt es die Bar Central in El Paso nicht mehr in der ursprünglichen Besetzung. Der Pachtvertrag ist ausgelaufen und nun kommen neue Wirte.
Schade, denn Sabine, Hispano und Vaika haben richtig gute Arbeit gemacht. Die einzige Kneipe in El Paso, wo es auch gute Musik gab, hat nun leider zu.

Restaurant Bumerang in Los Llanos
Wieder so eine Gratwanderung - soll ich ein Indonesisches Restaurant auf La Palma empfehlen? Ich denke ja, weil es einfach gut schmeckt!
Auf den ersten Eindruck sollten Sie im Bumerang nicht viel geben, ein frischer Anstrich täte gut, aber hier ist die Zeit halt stehen geblieben.
Acht leider nicht allzu bequeme Tische machen das Ganze überschaubar. Die Küche ist offen und man kann zugucken, was da in die Pfanne kommt. Die Speisekarte ist auch klein, da wird nur gekocht, was man auch kann. Das tut gut!
Wer sein Misstrauen überwindet, der kann hervorragend Indonesisch Essen. Wer Nasi- oder Bami Goreng bisher nur aus der Dose kannte, der soll das unbedingt probieren.
Rindfleisch in Streifen mit viel Gemüse und Klasse-Reis. Man wird Gott sei Dank gefragt, ob es "europäisch" scharf sein soll, oder "original".
Ich rate auf jeden Fall, die europäische Variante zu wählen. Als Häppchen vor dem Essen gibt es Avocadocreme mit Apfelstückchen, das alleine ist schon sehr lecker.
Die Portionen sind riesig, da wünschte ich mir manchmal, dass man auch halbe Rationen bestellen kann.

Kinder finden Malutensilien vor und sind gerne gesehen. Da Kinder auch nicht scharf essen wollen, retten Spagetti den Familienfrieden.
Die Preise sind für La Palma hoch, für ein Fleischgericht müssen über 10 Euro bezahlt werden. Im Verhältnis zu der Größe der Portionen und Qualität der Speisen stimmen die Relationen dann wieder.

Restaurant Bumerang
Caretera Puerto de Naos 127
(Ortsausgang Los Llanos in Richtung Puerto de Naos)
Täglich außer Sonntag ab 19:00 Uhr
Tel. 922 401025

August 2002

Wetter:
De August zeigt sich wie erwartet. Ständiger Nordost-Passat, wenn auch sehr schwach. Die Westseite war somit oft völlig wolkenfrei. Auch wenn die Schattentemperaturen selten über 26 Grad gehen, ist es dann in der Sonne sehr heiß.
Gerade um die Mittagszeit herrscht bei klarem Himmel eine gewaltige Strahlung, die Mitteleuropäer innerhalb nur einer Stunde zu Krebsen werden lässt. Achten Sie doch immer darauf, möglichst früh zu wandern! Mittags steht die Sonne fast senkrecht über Ihnen und auch im Wald findet man kaum Schatten. Und, man kann es gar nicht oft genug sagen, Kopfbedeckung ist ein Muss!
Am 29.8. gab es dann wieder eine Südströmung mit viel Staub und einem weiteren seltenen Phänomen. Die Palmeros sagen „es regnet Erde“. Ab und zu kommt mitten in der „africano“ auch noch Westwind, dann fallen hier auf der Westseite wenige, aber dicke, dicke Regentropfen, die voller Staub sind. Das reicht nicht aus um die Erde nass zu machen, aber wehe der Hausfrau, die gerade Wäsche aufgehängt hat ... (’tschuldigung, oder dem Hausmann)
Wie immer dauert so ein Wetter 3-4 Tage. Nun ist schon wieder unser Nordost-Passat da und der Sommer kann weiter gehen.

Tourismus:
So ganz langsam steigen die Besucherzahlen wieder in gewohnte Ebenen. Die Festlandsspanier sind an ihre Arbeitsstellen zurückgekehrt und in den Bergen sagt man jetzt wieder öfter „Grüß Gott“ als „Hola“. Das habe ich nie verstanden, warum sogar Norddeutsche, wenn sie in den Bergen sind, eher die bayrische Variante des Grußes anwenden.
Wussten Sie eigentlich, dass es „gute“ und „schlechte“ Touristen gibt? Nein, denken Sie jetzt nicht an das Benehmen der Kegelclubs auf der Schinkenstraße in Mallorca! Das ist ein anderes Kapitel.
Es gibt seit langem Untersuchungen, wie viel Geld ein Gast während seines Aufenthaltes am Urlaubsort lässt.
Nun sind neueste Auswertungen fertig und haben einen neuen Trend bestätigt. Im Massentourismus bleibt immer weniger Geld im Urlaubsland, sondern immer mehr in dem Land, wo die Buchung getätigt wird. Seit der ultimativen Erfindung „all inclusive“ wird ja selbst schon das Saufen zuhause bezahlt.
Von 100.- €, die ein Pauschaltourist für seinen Urlaub bezahlt, bleiben 70.- € im Ursprungsland des Gastes (ich will Sie nicht mit Kommastellen wie 69,252% langweilen, ich habe die Zahlen gerundet).
Diese Zahlen können keinem gefallen, der in den Tourismusregionen arbeitet. Aber einfache Schuldzuweisungen gehen ins Leere. Nicht nur die großen Reiseveranstalter, sondern auch die Hotelbetreiber vor Ort haben dieses Spiel aus kurzfristiger Profitsucht mitgemacht. Nun ist das Jammern groß und jeder redet von einem gewünschten Wandel in Richtung „Qualitätstourismus“.
Da hat La Palma mal wieder richtig Glück gehabt, dass wir bislang immer zu uninteressant waren für den Massentourismus!!
Die Zahlen sagen auch aus, dass ein individuell buchender Gast ca. 65% seines Geldes im Urlaubsland lässt. Nur den Flug, den bezahlt er zu Hause. Der Rest kommt direkt und netto dem Urlaubsort zu Gute.

Nachrichten:
Der Flohmarkt in Argual bleibt weiterhin für Anbieter von Lebensmitteln geschlossen, der Kunstgewerbemarkt geht aber weiter. Eine Lösung für Argual ist nicht in Sicht.
Es hat sich aber ein neuer Standort aufgetan, der Gemeindemarkt in Puntagorda. Dort werden seit 2 Wochen nach dem Vorbild von Mazo samstags ab 15:00 Uhr und sonntags vorwiegend Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte aus der Region angeboten.
Es bleibt abzuwarten, ob das den Flohmarkt ersetzten kann, ist die Anfahrt doch schon ganz schön weit.
Sie finden den Markt kurz hinter Puntagorda in Richtung Garafia. Nach der Tankstelle noch etwa 1 km geht es links eine kleine Straße runter in Richtung „El Fayal“

Gesellschaft:
Nun geht am Montag die Schule wieder los. Nach drei für Eltern unendlichen Monaten ein herbeigesehnter Moment ;-)
Auf La Palma funktioniert das System der Kleinschulen noch gut. Da hat jeder Stadtteil (Dorfteil) seine eigene Schule, wenn es genügend Schüler gibt. (In der Regel zwischen 20 und 40). Dort werden die drei Vorschulklassen und die ersten drei bis vier Schulkassen unterrichtet. Das ist für die Eltern ein großer Vorteil. Einmal durch die unmittelbare Nähe zur Schule und auch durch den intensive Kontakt zu den Lehrern.
In einigen Regionen La Palmas, wie hier im Aridanetal, gibt es eine große Zahl von Ausländern. In einigen Schulen liegt der Ausländeranteil bei 50%, nicht immer zur Freude der spanischen Nachbarn. Hatten die doch Angst, ihre eigenen Kinder könnten überfremdet werden.
Nun steht aber die andere Seite der Medaille im Vordergrund, ohne diese Ausländerkinder gäbe es die meisten Minischulen gar nicht mehr. Die Palmeros sind seit Jahren genauso faul mit dem Kinderkriegen wie ganz Mitteleuropa.
Da den Palmeros das „sich arrangieren“ sowieso angeboren ist, herrscht nun auf dem Sektor auch wieder Friede und so manche Dorfschule, die kurz vor dem Schließen steht, wirbt jetzt um Ausländerkinder aus anderen Dörfern.
Gastronomie:
Restaurant “San Petronio” in Los Llanos.

Ich kenne das San Petronio seit über 20 Jahren. Damals haben Gabriella und Emilio noch gegenüber der Markthalle gekocht. Zu der Zeit war es das vornehmste und beste Restaurant auf der Westseite und ich hatte alle Mühe, mir ab und zu ein Essen dort zusammen zu sparen.

Nun sind Gabriella und Emilio seit längerem im wohlverdienten Ruhestand und das San Petronio ist umgezogen. Jetzt thront es auf den Hügeln von Los Pedregales über der Stadt und man genießt einen schönen Ausblick auf das Aridanetal. Touristen finden das Lokal oft nicht, und so sitzen dort abends die Honoratioren aus Los Llanos und machen Politik.

Der sehr geschmackvoll eingerichtete Speisesaal wirkt durch die hohe kanarische Holzdecke größer als er ist. Alles wirkt sehr einladend und freundlich.

Der Service verdient ein Sonderlob, er ist trotz vieler Arbeit und quengelnder Kinder immer freundlich und aufmerksam. Einfach perfekt.

Die Speisekarte: natürlich italienisch. Die Lasagne und Caneloni vom San Petronio sind über die Küsten La Palmas hinaus bekannt. Es gibt aber auch einige Fleischgerichte und interessante Vorspeisen. Die frühere berühmte Zurückhaltung in der Relation der Tellergröße und dessen was drauf war, hat sich verändert. Das ist gut so, inzwischen geht man satt aus dem San Petronio.
Das absolute Highlight ist natürlich der „Wagen der Verführung“. Auf großen Ballonreifen fährt der Kellner den Dessertwagen „unabsichtlich“ nahe an den Tischen vorbei. Wer da nein sagt, ist einerseits ein Spielverderber und andererseits selbst schuld. Manche sagen, viele Gäste kommen nur wegen des Nachtisches.

Die hausgemachten Torten gehören sind wirklich Klasse!

Die Preise sind überraschen moderat, Hauptgerichte liegen zwischen 6.- € und 12.- €.
Wenn man sich nicht durch die Weinkarte bis zum Barolo trinkt, dann dürfen sich auch Familien hier herein trauen, ohne das Urlaubsbudget zu belasten.

Am Wochenende empfiehlt es sich unbedingt zu reservieren!
Parkplätze sind reichlich vorhanden und für die Kleinen auch ein Spielplatz.
Sie finden das San Petronio am besten von Los Llanos aus. Wenn Sie von El Paso kommen, dann fahren Sie am ersten Kreisverkehr rechts hoch in eine Wohnstraße, vorbei an der Schule Eusebio Baretto. Am nächsten Abzweig rechts und dann gleich wieder links hoch. Dort begleiten Sie Hinweisschilder zum Restaurant.

Restaurant „San Petronio“
Oberhalb Los Llanos
Tel 922 462403
Täglich 13:00 – 16:00 / 19:00 – 23:00 Uhr
Sonntag und Montag Ruhetag.

Juli 2002

Wetter:

Ab dem 25. Juli hatten wir für 4 Tage den berühmten Calima. Viele Palmeros sagen auch „africano“ dazu.
Das ist eine warme Windströmung aus Süd, die sehr viel Staub aus der Sahara mit sich trägt, so dass an den Tagen des Calima so gut wie keine Sicht herrscht.
Dabei entsteht eine Inversion - die warme Luft erzeugt eine Glocke über der Insel, so dass es kaum Luftaustausch gibt.
Da drehen sich auch die Temperaturunterschiede um. Nun ist es oben auf den Bergen wärmer als unten im Tal. Die Temperaturen klettern dabei bis auf 40 Grad, aber wie gesagt nur ab etwa 800 Höhenmeter.
Wer körperlich arbeiten muss oder wandern will, hat bei dem Wetter nichts zu lachen.

Wer in diesen Tagen unsere Webcam besucht hat, der konnte nicht viel sehen.

Diese spezielle Wetterlage dauert aber meist nur 3–4 Tage und erscheint vielleicht 4 mal im Jahr. Die östlichen Kanareninseln, wie Fuerteventura oder Lanzarote, bekommen dabei viel mehr ab, als La Palma.

Tourismus:
Jetzt im Juli und August haben die Besucher aus dem spanischen Festland die Oberhand hier auf La Palma. Zumindest an den Stränden.
Wandern in den Bergen ist nicht das Ding des „Godos“ wie hier auf La Palma die Festlandspanier genannt werden.

In den Restaurants kommt jetzt wieder der klassische Schichtbetrieb. Von 7-9 Uhr abends essen die Deutschen und danach kommen die „Godos“. Gerüchte, dass um 21 Uhr die Speisekarten ausgewechselt werden, treffen vielleicht auf Teneriffa zu, aber nicht hier.
Ende August sind dann die Festlandsspanier wieder verschwunden und die Restaurants müssen keine Doppelschichten mehr bewältigen.

Nachrichten:
Die Flohmarktdiskussion ist noch nicht ausgestanden. Zu Zeit ist eh nicht so viel los, viele Händler machen deshalb Urlaub, die Gemüter kühlen sich da vielleicht auch ein bisschen ab und man findet gemeinsam mit den Gemeinden eine Lösung.

Wirklich interessant wird es nun mit dem Hotelbau in Fuencaliente ( Los Canarios) Der Bau des 1800 Betten Hotels ist nun von den Behörden erneut gestoppt worden. Der Investor tobt, hat er doch eine Baugenehmigung in der Hand. Nur, die hätte nicht erst erteilt werden dürfen!

Das geht aus den Moratorien und den daraus abgeleiteten Gesetzen über die zukünftige touristische Entwicklung der kanarischen Inseln eindeutig hervor.

Ich bin nun wirklich gespannt wie das jetzt weitergeht. Da wurden bereits Unsummen verbaut für ein Hotel, das eh' keiner will und niemand braucht. (Außer der Gemeinde natürlich, die sich immerhin über 200 Arbeitsplätze davon versprochen hat).
Nun, wenn das Ding dann doch als Ruine stehen bleiben soll, ist das nicht weiter schlimm. Liegt es doch an der sicherlich uninteressantesten Stelle der Insel.
Zwischen Gewächshäusern, unendlichen Bananenplantagen und deren Windschutzmauern macht so eine Hotelruine richtig was her ....

Gesellschaft:
Die Spanier erregt der Konflikt mit Marokko. Da geht es vordergründig um die karge Insel „perejil“, was soviel wie Petersilie heißt. Dort wächst zwar keine Petersilie, sondern rein gar nichts, aber es war ein Fehdehandschuh für den stolzen Spanier und er hat reagiert.
Haben doch tatsächlich 5 (in Worten fünf) marokkanische Soldaten den nur 200 Meter von der Küste entfernten Felsen besetzt.

Ich muss ein bisschen ausholen. Spanien hat seit etwa 450 Jahren an der marokkanischen Küste zwei Exklaven, Ceuta und Melilla. Das ist Spanien, zum größten Teil bewohnt von Menschen eher arabischer Herkunft. Die wollen aber nicht zu Marokko gehören, weil sie es in spanischer Obhut halt viel besser haben. Vergleichen Sie es mit den Kanalinseln, Gibraltar oder Hongkong.
Nun ist Marokko natürlich stinksauer, dass sitzt dem selbstbewussten Mahgreb Volk wie ein Stachel im Fuß. Nun versuchen die Marokkaner immer wenn es geht, das Augenmerk der Weltöffentlichkeit mit ähnlichen Aktionen, auf sich zu lenken.
So liegt der besagte Felsen vor der Küste bei Melilla und das beansprucht halt Spanien für sich.
Ja, und Spanien ist wieder mal auf das Theater hereingefallen, ist doch glatt mit einer Armada an Schiffen und Elitesoldaten angerückt und hat den schroffen Felsen in einer genialen Attacke gestürmt (George Bush hätte neidisch werden können).
Dass die 5 Marokkaner nicht einmal bewaffnet waren und nur darauf gewartet haben von den Spaniern „abgeholt“ zu werden, hat man natürlich versucht in der Presse zu vertuschen.

Viel Geplärr um nichts. Da hat es Deutschland schon viel einfacher so ganz ohne Kolonien.
(Oder haben Sie sich gerade gefragt "Was ist denn mit Mallorca?" ;-)

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Gastronomie:

Restaurant “El Real” in Los Llanos.

Für mich die Wiederentdeckung des Jahres.

Dieses Restaurant gibt es seit anno dunnemals und war nie etwas besonderes, sondern einfach nur nahe der Plaza von Los Llanos. Ein klarer Niedergang war vorprogrammiert, und das kam dann auch so.

Nun aber hat David das Restaurant übernommen. Er ist Palmero, hat aber 15 Jahre in Tenerife in der Gastronomie gearbeitet.
Er konnte das Restaurant auch nicht größer machen, aber der Staub ist weg und die Küche würde man in Los Llanos nicht erwarten.

Erwarten Sie keine „landestypische“ Kost, sondern viel mehr.

Da gibt es einen Salat mit Hühnchenstreifen, geraspeltem Rotkohl, Erdbeeren und einem Jogurtdressing mit Mohn.

Dann habe ich Kaninchen in Knoblauch gegessen. So stand es auf der Speisekarte. Was kam waren mehrere Teilchen vom Tier in einer ganz leckeren Soße, das Fleisch bravourös behandelt. Dazu frisches geröstetes Gemüse und ein Reishäufchen mit Rosinen und Kartoffelbällchen.
Zum Abkühlen diente eine kalte Birne in Rotwein. Das alles auf einem Teller und für € 8,25!

Zu den hausgemachten Desserts kam ich nicht, meine Tochter aber wohl. Na ja, die sagt zu allem was süß ist: "Das schmeckt gut!"

Preise: Hauptgerichte zwischen € 6,- und 12,-, kein Ausrutscher dabei.
Ich habe mit meiner Tochter (2 Essen eine Vorspeise, Nachtisch, drei Bier und Kaffee) € 29,- bezahlt. Das ist angesichts der Qualität und des Engagements fast unverschämt billig.

Ich habe hier sehr oft in Restaurants mit „Anspruch“ in der Werbung gegessen.
Das waren fast immer verkrachte Betriebswirte aus Deutschland, die sich dann einen Zopf flechten und hier auf La Palma Hechtschaumklösschen verkaufen. Ich kann es nicht mehr sehen ...
Daneben erscheint David wie aus einer anderen Welt.

Negativ bleibt: das Restaurant ist sehr klein und hat wenig Atmosphäre. Die sollten nicht gerade versuchen Ihre Bonusmeilen dort zu verkaufen.

Restaurant „El Real“
Calle General Franco 62
38760 Los Llanos de Aridane
Tel.: 922 401533
Täglich ab 18:00 Uhr

Von der Plaza in Los Llanos, 500 Meter nach oben.


Juni 2002

Wetter:

Sommer pur. Eigentlich schon langweilig, jeden Tag gutes Wetter...

Tourismus:
Es bleibt weiter lau. Das liegt auch mit an dem katastrophalen Angebot im Sommer für Charterflüge nach La Palma.
Nun ist der Winterflugplan da und lässt hoffen. Die LTU fliegt dann auch wieder ab 5 Städten nach La Palma.
Das alte Problem bleibt aber: kein deutscher Charter fliegt am Wochenende nach La Palma. Man kann natürlich auch versuchen über Teneriffa oder Gran Canaria zu fliegen.
Da muß aber dringend geraten werden, die interinsularen Anschlussflüge gleich mitzubuchen.

Nachrichten:
Das Thema Flohmarkt ist noch nicht ausgestanden. Nun versuchen einige der Betroffenen in El Paso das Ganze auf einem privaten Gelände zu veranstalten.
Gute Nachrichten für Bierfreunde, La Palma bekommt jetzt seine erste Brauerei. Mitten in El Paso, im gleichen Gebäude wie die Bar Central, soll dann Bier für den lokalen Markt auf La Palma gebraut werden.
Es hat ja vor vielen Jahren schon mal den Versuch gegeben, hier Bier zu brauen. Die Fässer waren schon da, die Gläser schon bedruckt, aber die damaligen Betreiber haben sich entzweit und so ist das Projekt nicht verwirklicht worden.

Gesellschaft:
Die unsichere Zukunft der Insel sorgt für schlechte Stimmung. Keiner weiß genau, ob die Bananen auch über das Jahr 2006 hin gesponsert werden.
Nun haben viele der Plantagenbesitzer angefangen nebenbei ein bisschen am Tourismus zu verdienen. Aber auch das ist klar, dass La Palma nie vom Tourismus leben kann.
Wir können nicht mit den großen Stränden aufwarten und würden in Konkurrenz zu Teneriffa oder Gran Canaria untergehen.
Andere Alternativen wie eine Steuerfreie Zone für Industrie, oder andere Landwirtschaftliche Produkte können nie die jetzigen Einkünfte aus den Bananen ersetzen.

Gastronomie:

Restaurant "El Sombrero"

Nun kann man gleich fragen, muß es denn auf La Palma unbedingt ein Schweizer Restaurant sein. Klar, muß nicht, aber kann, weil das Essen einfach gut ist.
Die große Karte bietet nicht nur die unvermeidlichen Rösti, sondern auch lokale Küche. Nun ist da nicht das große Grundvertrauen beim Schweizer Paella zu bestellen, machen Sie es aber ruhig, die ist prima. Wenn es frischen Fisch gibt, dann unbedingt zugreifen.
Ich habe dort einen meiner besten Fische überhaupt gegessen. Einen Papageienfisch, in Butter gebraten. Das ist ganz ungewöhnlich, war aber super. Positiv fällt auch noch auf, dass fast alle Gerichte auch als kleine Mahlzeit zu haben sind.
Kinder sind bestens aufgehoben und bekommen auch gleich Malstifte.
Die Preise sind etwas über dem Durchschnitt, aber wegen der gebotenen Qualität durchaus akzeptabel.

Was ein bisschen stören kann, die Stimmung im Lokal erscheint manchmal etwas frostig. Vielleicht hatten sie auch keinen guten Tag.

Restaurant "El Sombrero"
Am Abzweig unterhalb El Paso nach Fuencaliente ( Los Canarios )
Tel.: 922 497392
Täglich ab 16:00 Uhr.
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag.

Mai 2002 Wetter:
war so wie man es im Mai erwartet, klare Nächte mit herrlichen Blicken in den Sternenhimmel.
Tagsüber beschert uns der treue Nordostpassat morgens Sonnenschein. Gegen Mittag bewölkt es sich dann, um abends wieder sonnig zu werden.
Das wird jetzt den ganzen Sommer über so gehen. Die Westseite bleibt dabei ohne Niederschlag, die Ostseite bekommt einiges an Regen ab.

Tourismus:
Die Flaute hat uns fest im Griff, aber wie man hört auch das spanische Festland und besonders die Balearen. Die Ideen der „Tourismusmanager“ (was für ein trauriges Wort) von TUI und Thomas Cook erklären das mit anderen Hintergründen, aber das gilt für La Palma nur bedingt, da Kegelclubs hier nur selten gesehen werden.

Nun, das kennen wir, der Mai bringt für die Mitteleuropäer auf viele Nahziele.
Gerade unser Publikum kann nun auch in den Alpen wandern, oder auf Usedom biken. Schade eigentlich, ist doch der Mai die schönste Jahreszeit hier; Sie würden sich wundern, wie hier alles blüht!
Auch sind die Restaurant und Apartmentbesitzer zu dieser Jahreszeit besonders aufmerksam ... nun mal ohne Spaß, viele unserer Stammgäste schätzen den Mai ganz besonders, da die ganze Insel sich präsentiert, als haben wir nur auf sie gewartet. Und das haben wir auch!!!


Nachrichten:
Der Flohmarkt in Argual ( Los Llanos ) hat nicht nur Freunde.

Fast alle Gäste kennen den Flohmarkt von Argual, der jeden Sonntag auf dem erwürdigen „Llano San Pedro“ stattfindet. Das fing mal vor sicher 6 Jahren mit ein paar Kunsthandwerkern und Antiquitätenhändlern an. Damals war es noch jeder erste Sonntag im Monat.
Nun hat sich aber über die Jahre hinweg daraus ein fester Markt entwickelt. Jeden Sonntag und auch ein bischen „Alles was Sie wollen“.
Da wurden Torten aus heimischer Werkstatt (lecker) und auch rechtsgedrehte Kürbiskerne verkauft. Unter dem Ladentisch auch manches „Andere“ ( Nicht was Sie denken, ich habe dort für meinen Freund Achmed ein Exemplar der Reihe „Jetzt helfe ich mir selbst“ erstehen können für sein Auto. (Ford Granada 76er Bj., 2,3 l, 6 Zylinder )

Das lief alles so die Jahre und jeden Sonntag kam es an der Kreuzung nach Tijarafe schon zu Verkehrsproblemen wegen der vielen Käufer.
Viele der Anbieter dort leben nun schon von diesem Flohmarkt und den Möglichkeiten ihre Produkte dort anzubieten.
Nun hat irgendjemand was gegen diesen Flohmarkt. Die offizielle Version, dass aus sanitären Gründen dort keine Lebensmittel verkauft werden dürfen glaube ich nicht. Der neue Platz unter den Eukalyptusbäumen ist keinen Deut sauberer und liegt auch noch an der Hauptverkehrsstraße.
Kann sein, dass es ein entfernter Verwandter des Bürgermeisters ist, der mal nicht gut bedient wurde. Kann auch sein, dass es jemand nicht gefiehl, dass natürlich kaum jemand auf dem Markt eine Gewerbeschein hat, oder gar eine Lizenz, Lebensmittel herzustellen.

Nun ist der Markt getrennt, unten in Argual sind weiterhin die Kunstgewerbler und oben an der Straße nach El Paso die fürs Futtern. Mal schaun was draus wird, wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.

Gesellschaft:
Die allgemeine Flaute drückt auf die Stimmung.
Es ist nicht nur das Sommerloch und die fehlenden Touristen. Auch andere Bereiche, wie die Bauwirtschaft und die Einzelhandel klagen über geringe Umsätze.

Die Immobilienbranche ist ganz ruhig, nach den Boomjahren aber auch verständlich. Vielleicht ist es ja auch bald wieder soweit, dass auch jemand der hiesige Einkommen bezieht sich hier wieder ein Stück Land leisten kann.


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Gastronomie:
Nicht neu, aber immer wieder gut: Restaurant Secadero in Las Manchas.

Der eigenwillige Bau, ganz rund und alles in Natursteinen verkleidet, ist von außen einem hiesigen Trockenschuppen für Getreide nachempfunden. Daher auch der Name Secadero = Trockner.
Im Inneren dominiert auch dunkler Lavastein, aber gut ausgeleuchtet, so dass man sich nicht in einer Höhle wähnt. Der Eigentümer hat das alles selbst entworfen und ist auch ganz stolz auf sein Lokal. Das kann er auch sein, er sollte nur nicht immer so grimmig gucken!

Das Personal ist sehr aufmerksam und freundlich. Die Speisekarte, auf kanarische Spezialitäten ausgerichtet, hält was sie verspricht. Gute Küche - professionell, ohne zu überdrehen.
Die ganze Palette an palmerischer Kost. Ganz Klasse: gekochte Rippchen mit Kartoffeln und grünem Mojo.
Wenn es frischen Fisch gibt, unbedingt bestellen! Ich habe dort einen der besten Viejas (Papageienfisch) gegessen.
Bekannt ist das Secadero auch für seine guten Rindersteaks, mit gutem Grund. Da gibt es ein “Entrecot de la Casa” zwar nur für Knoblauchliebhaber, aber die kommen dann voll auch ihre Kosten.

Sehr gut auch die Kinderteller und der nette Umgang mit Kindern.

Die Preise sind sehr moderat, kein Ausrutscher und kein Versuch der Abzocke.

Alles in Allem, wer typisch kanarisch Essen will, der ist dort bestens aufgehoben.

Restaurant Secadero
Las Manchas 90. An der Straße von San Nicolas nach Todoque.
Täglich 12:00 – 24:00, Sonntags nur bis 18:00 Uhr
Tel.: 922 494028


April 2002

Wetter:
Der April begann mit viel Schnee auf den Höhen der Caldera und so hatten wir noch ein frische Woche zu überstehen.
Vorteil war dabei die natürlich die klare Sicht. Wer warme Kleidung dabei hatte konnte auf dem Roque auch Schneeballschlachten machen. Abrupt änderte sich das Wetter ab 10. April und der sonst so unbeliebte Kalima hielt erneut Einzug und beendete den Winter. Die Temperaturen stiegen bis auf 28 Grad an.
Leider trübt dabei er Saharastaub in der Luft auch immer die Weitsicht. Nun hat der Nordostpassat wieder die Oberhand und das bekannte Bild des Wolkenwasserfalles über der Cumbre Nueva kündigt vom steten Wetter. So kommt es, dass auf der Ostseite viel Niederschläge fallen, wir aber auf der Westseite, Sonne haben.

Tourismus:
Der April lichtet die Reihen der Gäste schon langsam. Dieses Jahr war aber Ostern so früh, das hat noch schneller zum "Saisonende" geführt. Wenig gute Nachrichten erhalten wir aus der Schweiz, soll doch für Mai und Juni die wöchentlich Flugverbindung mit Zürich wegfallen.
Der Golfplatz in Fuencaliente rückt endlich wieder näher! Eine Firma aus Teneriffa bemüht sich um 900.000 m² bei Fuencaliente.
Die Idee ist einfach: ein Golfplatz soll Touristen auf die Insel bringen, die finanziell gut betucht sind. Noch ist das alles aber in weiter Ferne und ich bezweifle stark, ob sich unter die Gäste in Wanderschuhen auch solche mit Golfschuhen verirren. Auf jeden Fall wird es ein sehr anspruchvoller Platz; bei so viel Wind wie in Fuencaliente immer herrscht, sollte man reichlich Bälle mitbringen ... ;-)

Nachrichten:
Der neue Tunnel von Ost nach West wird nun doch nicht schon Mitte des Jahres fertig.
Erhöhte Sicherheitsvorschriften verzögern nun die Fertigstellung bis mindestens Ende des Jahres.
Für Los Llanos wird nun endlich eine Umgehungstrasse gebaut, die den Verkehr aus Richtung El Paso nach Tazacorte und Puerto de Naos an der Stadt vorbei leiten soll.
Das war schon lange überfällig und wird für den Innenbereich von Los Llanos sicher sehr Vorteilhaft.

Gesellschaft:
Immer mehr Venezuelaner ziehen auf die Insel und verstärken somit den Südamerikanischen Einfluß auf La Palma noch weiter. Meist sind es Söhne und Töchter der Palmeros die Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Venezuela gegangen sind, um am wirtschaftlichen Boom des Landes teil zu haben.
Nun hat sich das Bild wieder gedreht und viele kommen zurück und bringen die Familie mit. Das wird nicht immer gerne gesehen, da so neue Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt entstanden ist. Aber da jeder Palmero irgendein Familienmitglied hat, welches in Venezuela wohnt, hat man doch Verständnis. Oft wird Venezuela auch "la octava isla", "die achte Insel" genannt.


Klatsch und Tratsch:
(Bitte nicht ernst nehmen ... ;-)


Gesucht wird vom Guide Pirelli, Restaurantkritiker für La Palma.

Voraussetzungen:

- Einsprachig genügt, die Speisekarten sind eh' in mehreren Sprachen. Ausserdem klingt der melodische deutsche Satz: " 'ne Pizza, drei Bier und das Ganze zackzack" auf spanisch nicht so vornehm und könnte zu Konsequenzen führen.
Gutgläubigkeit ist von Vorteil, sonst haut das nicht hin mit der fangfrischen Seezunge direkt vom Fischerboot aus Dänemark.
- Gute Kenntnisse in der Önologie, es ist wichtig, dass man Rotwein von Weißwein unterscheiden kann.
- Auf keinen Fall werden Vegetarier, oder gar Veganer zugelassen, man erwartet vom Vatikan ja auch keinen Nachtclubführer. ( Obwohl das sicher ganz interessant wäre...)


März 2002

Wetter:
Anfang März war noch typischer Winter auf La Palma. Der Wind wehte aus unterschiedlichen Richtungen und es gab keine Spur vom ansonsten verlässlichen Nordost-Passat.
Die Niederschläge waren sehr gering, so dass die Bananenbauern schon wieder heftig jammerten.
Ende März kamen dann 6 Tage "Kalima" (Saharawind) mit Temperaturen von über 30° C. Die alte Bauernregel, dass nach Kalima im Winter Regen folgt, hat sich wieder einmal bestätigt. La Palma hat diesmal aber wenig abbekommen, Teneriffa leider um so mehr. Statistisch liegen wir im März mit den Niederschlägen deutlich zurück.

Tourismus:
Der März war immer Hochsaison auf La Palma, auch dieser März hat uns wieder reichlich Gäste gebracht.
Dazu mal grundsätzlich: La Palma hat knapp 90.000 Einwohner. Wenn ich die Sitzkapazitäten der ankommenden Charterflieger zusammen zähle, dann haben wir maximal 9.000 Gäste auf der Insel. Also keiner braucht Angst zu haben, auf La Palma ständig anderen auf die Füße zu treten. ;-)
Im Gegensatz zu früheren Jahren kamen noch sehr viele kurzfristige Anfragen, die nicht mehr alle erfüllt werden konnten.

Nachrichten:
Viel Polemik gibt es um den Hotelneubau nahe Fuencaliente. Einige Rohbauten stehen bereits und nun gibt es plötzlich Probleme mit den Genehmigungen.
Nun stocken die Bauarbeiten, aber grundsätzlich soll es weitergehen. Später mal sollen es 1800 Betten werden. Genehmigung hin oder her - dabei geht es immer nur um juristische Fragen.
Mein Gedanke dazu: wer soll denn da überhaupt wohnen?? Haben doch die beiden großen Hotels, das "Sol" in Puerto de Naos und das "Taburiente" in Los Cancajos schon jetzt große Probleme mit der Auslastung ...

Gesellschaft:
Wir denken in Pesetas und bezahlen mit Euro!
Längst sind die so vertrauten Knitterscheine verschwunden und wir können inzwischen ohne die Zahlen darauf nachzulesen die Münzen erkennen. Aber den entsprechenden Wert haben wir noch nicht parat.
Die Deutschen haben es da auch deutlich einfacher, kann man doch etwa mit 2 multiplizieren. Wir müssen mit 166,386 rechnen, und das übersteigt eben unsere Inselhirne doch gewaltig ;-) Aller Orten verhandelt man über Preise in Pesetas, dann zückt jemand den Taschenrechner und bezahlt wird in Euro.

Gastronomie:

Unsere Neuentdeckung im März ist die
"Cantina due Torri"
Calle Fernandez Taño
56 Los Llanos
Tel.: 922 402648
(täglich außer Mittwoch von 13:00 - 16:00 und 19.00 - 24.00 Uhr)
In der Altstadt von Los Llanos mit eigenem Parkplatz.

Großer, hoher Gastraum, der Pizzaofen wird mit Holz geheizt.
Ich war sehr beruhigt, als ich den Koch wiedererkannte, der früher in einer anderen Pizzeria für Klasse Pizza gesorgt hat. Freundliche aber zurückhaltende Bedienung.
Kinder sind kein Problem für das Personal. Platz genug ist auch, man muß schon gute Ohren haben um das Gespräch am Nachbartisch zu hören.
Das Angebot natürlich italienisch, viel, viel Pizza von hervorragender Qualität. Diverse Fleisch und Fischgerichte runden die viel zu große Speisekarte ab. Man muß auch nicht Barolo trinken, sondern kann auch palmerischen Wein haben. (Tut dem Kopf und der Geldbörse gut.)
Die Preise sind moderat, Pizza um die 5.- €, Scampi und Filet etwas über 11.- €. Große Klasse: die Calzone mit Spinat, oder der Salat "due torri" mit warmen Scampi, frischen Champignons und Minzblättern.

Klatsch und Tratsch:
(Bitte nicht ernst nehmen! ;-)
Die Frauengruppe "Las Tricias Nord" trifft sich jetzt immer montags zur gemeinsamen Meditation.
Handys sind nicht erwünscht, die Kerle müssen in der Bar gegenüber warten.

Heike F. hat sich nun endgültig von Heribert getrennt. Über sein ständiges Nörgeln über den Brennesseltee hat sie sich noch Wochen erhaben gefühlt, nun hat sie ihn aber erwischt, wie er heimlich Formel 1 geguckt hat, der Schuft.
Klar, da kann nichts Großes erwachsen. Nun hat sie sich wieder Rüdiger zugewendet, der ist zwar handwerklich eine Niete, aber was soll's. Jedenfalls schmust er gerne und riecht auch nicht nach Bier.
Das Bad und das Wohnzimmer hat Rüdiger ja noch fertig gemacht und bis der Vorplatz zementiert werden soll, ist ja noch eine Weile hin ...


Familie Ellen & Simon Märkle

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