Wetter:
Wenn ich schreibe, ein ganz normaler Mai, dann bedarf es dazu einer Erklärung. Im Mai sortiert sich das Wetter auf dem Nordatlantik im Allgemeinen und das Azorenhoch nimmt seine sommerliche Stellung ein. Allerdings fehlt dem Motor unseres Wetters meist so früh im Jahr noch die Stabilität und alle Wetterlagen sind möglich. Ganz häufig im Mai, leichter Ostwind in den unteren Luftschichten, aber noch Westwinde in der Höhe. Dabei kommt es ab und zu auch zu Niederschlägen, die diesen Mai mit 4 mm allerdings recht mager ausgefallen sind.
Bis der Nordostpassat, als Kind des Azorenhochs sich wirklich etablieren kann, bedarf es mehrerer Anläufe und dabei kann der Passat ganz heftig blasen. Im Mai sind auf La Palma Tageshöchsttemperaturen von über 30 Grad genau so möglich wie Spitzenwerte unter 20 Grad, wobei die Nachttemperatur, natürlich höhenabhängig, nicht mehr unter 15 Grad absinkt. Für klare Wettervorhersagen ist der Mai einer der schwierigsten Monate, die Drücke in den unterschiedlichen Höhen variieren so heftig, dass man lieber von den Tabellen ablässt und auf Wolkenbildung achtet und Windrichtung.
La Palma hat wegen seiner topographischen Exzentrik sowieso in vielen Regionen ein ganz eigenes Mikroklima, eine generelle Wettervorhersage für die ganze Insel ist kaum möglich, bei instabilen Lagen müsste gar für jede Region eine eigene Wetterstation Daten und Vorhersagen liefern. Dabei kann man sich oft besser auf sein Gefühl verlassen und die Erfahrung und weniger auf Daten. Es kommt im Mai oft genug vor, dass selbst penibelste Auswertung der vorhandenen Daten und die gibt es wirklich reichlich, nicht die wirkliche momentane Wettersituation zeigen können. - Auch wenn in diesem Jahr der Winter eigentlich bereits im März zu Ende war, hier nun die Monatstabellen für die Wintersaison 2005/2005
Alle Daten beziehen sich nur auf unsere "Wetterstation" auf knapp 500 Meter Höhe, auf der Westseite im Aridanetal zwischen El Paso und Los Llanos. Die alte Regel, pro hundert Höhenmeter ein Grad weniger lässt sich anwenden.
Oktober 2004 Niederschlag 53 mm Tagestemperaturen zwischen 19 und 34 Grad, tiefste Temperatur Nachts 16 Grad
November 2004 Niederschlag 110 mm Tagestemperaturen zwischen 17 und 31 Grad, tiefste Temperatur Nachts 15 Grad
Dezember 2004 Niederschlag 122 mm Tagestemperaturen zwischen 15 und 26 Grad, tiefste Temperatur Nachts 13 Grad
Januar 2005 Niederschlag 149 mm Tagestemperaturen zwischen 14 und 26 Grad, tiefste Temperatur Nachts 11 Grad
Februar 2005 Niederschlag 309 mm Tagestemperaturen zwischen 12 und 22 Grad, tiefste Temperatur Nachts 10 Grad
März 2005 Niederschlag 68 mm Tagestemperaturen zwischen 13 und 28 Grad, tiefste Temperatur Nachts 10 Grad.
April 2005 Niederschlag 0 mm Tagestemperaturen zwischen 14 und 26 Grad, tiefste Temperatur Nachts 13 Grad.
Mai 2005 Niederschlag 6 mm Tagestemperaturen zwischen 17 und 30 Grad, tiefste Temperatur Nachts 15 Grad.
Gesamtniederschlagsmenge in diesem Winter: 817 mm. (Ich wiederhole, im Aridanetal zwischen Los Llanos und El Paso. Im Osten wurden in einigen Regionen Mengen von fast 2.000 mm gemeldet.)
Tourismus:
Im Wonnemonat Mai sind wir fast unter uns, das kennen wir schon und führt auch nicht mehr zu abgeknabberten Nägeln oder Alkoholismus bei den Tourismusabhängigen. Ist eben so, der Mai macht auch Urlaub und Sport in Mitteleuropa bereits möglich, da gibt es den Zwang in die Sonne fliegen zu müssen nicht mehr. Die offiziellen Zahlen melden ein kleines Plus, welches ich auch bestätigen kann. Zumindest ist der Abwärtstrend gestoppt, der jahrelang unsere Statistiken heimsuchte.
Allerdings ist die Konkurrenz viel größer geworden, es gibt jedes Jahr sehr viel mehr Übernachtungsmöglichkeiten, die völlig unproportional zu der Entwicklung im Tourismus stehen. Es gibt ein derart großes Überangebot, dass Preiskämpfe unvermeidlich sind und der gesamte Sektor sich in einem Preisniveau befindet, der dem vor zehn Jahren entspricht.
Das gilt nicht nur für die großen Hotelkomplexe, das schlägt auch ganz nach unten durch in den privaten Vermietbereich, Mietwagensektor und abgeschwächt auch in die Gastronomie. Die fragwürdigen Sonderangebote einiger Fluggesellschaften zeichnen ein virtuelles Bild von Urlaub fast umsonst und rechnet sich wohl nur noch durch die berühmte Mischkalkulation. Wenn es Flüge, zwar nur ganz begrenzt für 29 Euro nach La Palma gibt, dann erscheint alles darüber als teuer. Bedenkt man, dass vor zehn Jahren ein normaler Flug hin und zurück aus Deutschland nach La Palma zwischen 450 und 680 Mark gekostet hat, dann versteht man den bröckelnden Service und die Hinwendung der Airlines zu wirtschaftlichen Gabelflügen.
Da ist eine neue Klientel entstanden, das Internet und diese Preisauswüchse nach unten geben den Schnäppchenjägern auch unsere Insel zum Abschuss frei. Über das Internet den billigsten Flug gesucht, mehrere Ferienhausanbieter nach der billigsten Unterkunft abgehorcht und im Preis gegeneinander ausgespielt, das gleiche noch mal beim Mietwagen und schon scheint es La Palma fast für lau zu geben. Auf die Dauer kann man aber Leistungen nicht immer billiger abgeben, das führt nur dazu, dass die Großen mit dem langen Atem irgendwann die Kleinen fressen. Die gleichen Leute, die großspurig eine Hinwendung La Palmas zum Massentourismus verdammen, leisten genau dem Vorschub, wenn sie von der Insel und seinen Leuten immer wieder verlangen sich billiger zu machen. Um Gottes Willen nicht alle, sonst gäbe es uns kleine Krauter schon längst nicht mehr, aber wer von uns Preise wie in der Türkei, Bulgarien oder Marokko fordert, der tut dieser Insel und seinen Menschen nichts Gutes.
Gatronomie:
Teestube in El Paso "KCho Té"
Ausgesprochen wird das Katschote und ist eine Zusammenfassung von Kaffee, Schokolade und Tee und damit ist auch schon beschrieben um was es in dieser kleinen Teestube geht.
Anita, die Betreiberin, bietet in ihrem kleinen Laden an die zwanzig verschiedene Teespezialitäten, meist aromatisierte Sorten. Bei Preisen von 90 Cent bis hinauf zu 1,20 Euro pro Tasse Tee, Kaffee oder Kakao lässt man sich gerne eine große Tasse einschenken. Dazu gibt es Kuchen, belegte Brötchen und Konfekt und immer ein Lächeln von Anita und Ana gratis dazu.
Mutig sich mit diesen Preisen den reichlich vorhandenen Bars und Cafeterias zu stellen, aber es ist ein ganz anderes Ambiente und Tee kann man sonst auf La Palma eigentlich nur trinken, wenn man seinen Teebeutel gleich mitbringt. Der kleine Gastraum ist fast wie ein Wohnzimmer und lädt durch seine private Atmosphäre ein. Ein Buch, eine Zeitung lesen, dazu eine Tasse Tee, ein Stück Kuchen oder Gebäck und dabei ab und zu auf die Straße gucken was dort so geschieht.
Für El Paso ganz neu, aber dieser Ort hat schon so viel möglich gemacht und wenn ich jetzt auch noch einen Darjeeling, grünen Tee und Rooibusch zu trinken bekomme, dann muss ich ja gar nicht mehr raus aus dieser kleinen Stadt.
KCho Té ist nicht so leicht zu finden. Von der Dorfstraße an der alle Banken sind, rechts hoch in Richtung Kirche. Gleich wieder die erste Gasse rechts und noch ein paar Meter weiter auf der rechten Seite im Hochparterre, gegenüber dem Gebäude der Policía Local.
Dritter Teil der Diplomarbeit von Lars Gerhardts.
Alle Graphiken und Photos und auch der Text unterliegen dem Copyright von Lars Gerhardts. Ich musste einige Graphiken in Größe und Format ändern um diese für die Seite passend zu machen.
2 TOURISTISCHE SITUATIONSANALYSE
2.1.3 Touristische Infrastruktur
2.1.3.1 Beherbergungsangebot
Auf La Palma findet man im Gegensatz zu anderen Kanarischen Inseln ein quantitativ recht
geringes Beherbergungsangebot vor. Dieses ist dazu regional sehr unterschiedlich auf der
Insel verteilt, wie aus Karte 6 deutlich wird.
Auf La Palma gibt es vier verschiedene Beherbergungsformen:
Hotels incl. Aparthotels
Pensionen
Apartmentanlagen
Häuser des turismo rural
Hotels und Pensionen lassen sich zur Kategorie der Hotellerie zusammenfassen, während
Apartmentanlagen und die Häuser des turismo rural zur Parahotellerie gehören.
Bei Betrieben des turismo rural handelt es sich um Häuser, die den Anforderungen des
Gesetzes Decreto 18/1998 de 5 de marzo de Regulacion y ordenacion de los
establecimientos de alojamiento de turismo rural der kanarischen Regierung entsprechen.
Anforderungen an diese Häuser sind:
Sie müssen Baujahr 1950 oder älter sein, müssen sich auf dem Land oder aber in den alten
Ortsteilen von Städten und Dörfern befinden, müssen mindestens 30 m² groß sein und ein
eventueller Anbau von Bad oder Küche darf nicht größer als 25% der ursprünglichen
Wohnfläche sein. Außerdem dürfen keine Schlafräume angebaut werden (vgl. GOBIERNO DE
CANARIAS 1998).
Die Gesamtzahl der verfügbaren Gästebetten beläuft sich derzeit auf 9.665.
Davon entfallen 8.568 Betten auf die Tourismuszentren der Insel in den Gemeinden Breña
Baja, El Paso, Fuencaliente, Los Llanos und Tazacorte. Die übrigen 1.097 Gästebetten
verteilen sich auf den Rest der Insel (PATRONATO DE TURISMO).
Zu diesen 9.665 Betten kommen 312 Betten im ländlichen Tourismus, die über die
Organisation Asociación turismo rural isla bonita vermietet werden und in den offiziellen
Statistiken über den Beherbergungssektor keiner Gemeinde zugeordnet sind.
Dazu kommt, dass eine große Zahl an Beherbergungsbetrieben auf dem Land nach der
derzeitigen Rechtsprechung nicht legalisierbar ist.
Die Zahl der nicht offiziell gemeldeten Beherbergungsbetriebe beläuft sich nach Aussage der
Geschäftsführerin des Patronato de turismo, Frau Ana Castañeda, auf etwa 3.000 bis 4.000
Betten. Insgesamt kann man damit auf La Palma von einer Gesamtbettenzahl von 13.000 bis
14.000 ausgehen. Betrachtet werden allerdings im Folgenden nur die offiziell gemeldeten
Unterkünfte.
Die Zahl der Unterkünfte hat sich in den vergangenen Jahren wegen baurechtlicher Gründe
nur leicht verändert.
So lag die offiziell gemeldete Bettenanzahl 1998 bei 7.617 und stieg bis zum Jahr 2003 auf
8.727 an. Bei diesem Anstieg dürfte allerdings auch die unterschiedliche Datenbasis eine
Rolle spielen, da die Statistiken des Patronato de turismo und des Instituto Canario de
Estadística leicht unterschiedliche Werte für die Bettenzahl ausweisen.
Im Jahr 2004 stieg die Zahl der Betten relativ stark an, was sich mit der Eröffnung eines
neuen Hotels in der Gemeinde Fuencaliente begründen lässt. Dieser Betrieb untergliedert
sich in zwei eigenständige Komplexe mit unterschiedlichen Namen und stellt mit 1.250
Gästebetten seit Ende Juni 2004 das größte Hotel der Insel dar (vgl. Diagramm 2.1.2).
Die Anzahl der Beherbergungsbetriebe veränderte sich seit 1998 abhängig von der
Betriebsart. Während die Anzahl der Hotelbetriebe nahezu unverändert blieb, erhöhte sich
die Zahl der Betriebe im Sektor der Parahotellerie von 398 Betrieben 1998 um gut 25% auf
502 Betriebe im Jahr 2002 (vgl. Diagramm 2.1.3). Die Entwicklung des
Beherbergungsgewerbes fand demnach überwiegend im ländlichen Bereich statt.
Diagramm 2.1.3 lässt auch eine Charakterisierung des Beherbergungsgewerbes auf der
Insel zu. So verfügte La Palma im Jahre 2002 über 502 Betriebe im Sektor der Parahotellerie
und lediglich 30 Hotelbetriebe. Bei der Bettenzahl ergab sich in 2002 folgendes Bild: 6.103
Betten im Sektor der Parahotellerie standen 1.939 Hotelbetten gegenüber. Damit ist die Zahl
der Betten in der Parahotellerie gut dreimal so groß wie die Bettenzahl im Hotelgewerbe,
was auf einen stark ländlich geprägten Tourismus schließen lässt.
Mit durchschnittlich zwölf Betten pro Betrieb im Bereich der Parahotellerie und 64 Betten im
Bereich der Hotellerie findet man auf La Palma im Übrigen sehr kleine Betriebe vor. Zum
Vergleich: Auf der Nachbarinsel Teneriffa gab es im Jahr 2002 58.153 Betten in 340
Betrieben der Parahotellerie (Ø 171 Betten pro Betrieb) und 68.469 Betten in 227 Betrieben
der Hotellerie (Ø 301 Betten pro Betrieb)(ISTAC 2004).
Zusammenfassend lässt sich zur Quantität des Beherbergungsgewerbes der Insel
festhalten:
Das Bettenangebot ist auf der Insel unterschiedlich verteilt
Das Bettenangebot wächst nur langsam
Die Betriebsgrößen sind sehr klein
Die Parahotellerie nimmt eine herausragende Stellung bei den
Beherbergungsformen ein
Zur Beurteilung des Qualitätsstandards des Beherbergungsgewerbes auf La Palma diente
das offizielle Unterkunftsverzeichnis des Patronato de turismo als Grundlage. Dieses
Verzeichnis enthält sämtliche gemeldeten Beherbergungsbetriebe auf der Insel und gibt
Informationen zur Art der Unterkunft, der Qualitätskategorie, zur Anzahl der Zimmer bzw.
Wohneinheiten und zur Lage auf der Insel.
Die Qualitätskategorien sind in Spanien nicht für jede Unterkunftsart gleich. Die Bewertung
von Hotels liegt zwischen einem und fünf Sternen, wobei fünf Sterne für den höchsten
Standard stehen. Apartmentanlagen werden mit einem bis drei Schlüsseln bewertet, wobei
drei Schlüssel für die höchste Qualitätsstufe stehen. Häuser des turismo rural verfügen über
keine Qualitätsbewertung.
Diagramm 2.1.4 zeigt die Einordnung der insgesamt 1.323 Apartmentwohneinheiten in
Qualitätskategorien. Danach hält die Insel La Palma 330 Wohneinheiten einfachen Standards, 398 Einheiten mittlerer Kategorie und 595 Einheiten gehobener Qualität vor.
Daraus könnte geschlossen werden, dass der Apartmentsektor auf der Insel einem relativ
gehobenen Standard entspricht. Stellt man jedoch diesen Zahlen die regionale Verteilung
des Angebots und die Anzahl der Betriebe gegen, so wird diese Feststellung relativiert.
Denn bei der regionalen Verteilung fällt auf, dass sich die Unterkünfte höherer Qualität
vorwiegend auf die touristischen Zentren konzentrieren. Im ländlichen Bereich ergibt sich ein
umgekehrtes Bild.
Bei Betrachtung der Zahl der Betriebe darf nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei den 3-
Schlüssel Anlagen nur um sechs Betriebe handelt, die jedoch über eine durchschnittliche
Zahl von 99 Wohneinheiten je Anlage verfügen. Auf der anderen Seite stehen 46 1-Schlüssel
Anlagen mit nur sieben Einheiten pro Betrieb. Die kleineren ländlichen Betriebe sind
demnach nicht in der Lage, mit dem Qualitätsstandard der großen, teilweise auch zu
Apartmentketten gehörenden Anlagen zu konkurrieren.
Diagramm 2.1.5 stellt die Einordnung der 1.735 Hotelzimmer der Insel nach ihrem
Qualitätsstandard dar. Auch in diesem Sektor zeigt sich ein deutliches Übergewicht
hochqualitativer Beherbergungsangebote. Lediglich 5-Sterne Hotels fehlen auf der Insel.
Jedoch ist auch in diesem Bereich darauf hinzuweisen, dass es auf der Insel inklusive der
neuen Doppelanlage in Fuencaliente nur fünf Hotels der 4-Sterne Kategorie gibt. Allein die
Doppelanlage der Princess Group in Fuencaliente stellt 625 Zimmer zur Verfügung.
Daneben existieren das Hotel Sol Melia
in Puerto Naos mit 308 Zimmern und das H10
Taburiente Playa
mit 292 Einheiten in Los Cancajos, die beide zu großen Ketten gehören.
Der Parador de turismo Isla de La Palma gehört zu einer staatlichen Gruppe und bietet 78
Zimmer. Damit ergibt sich bei den 4-Sterne Häusern ein Schnitt von 260 Zimmern pro
Betrieb. Die acht Hotels unterer bis mittlerer Kategorie kommen dagegen nur auf 433
Zimmer, was einem Schnitt von 54 Zimmern je Hotel entspricht.
Auch für den Hotelsektor lässt sich danach feststellen, dass kleinere Betriebe nicht in der
Lage sind, mit den Qualitätsstandards der großen Anlagen mitzuhalten.
In Bezug auf die Preisstruktur im Beherbergungssektor sprach Ana Castañeda,
Geschäftsführerin des Patronato de turismo, allgemein von einem im Vergleich zu anderen
Kanarischen Inseln etwas höheren Preisniveau.
Eine Internetrecherche ergab ein differenziertes Bild der Preisstruktur: So ließ sich
feststellen, dass die Preise im Bereich der Hotellerie auf La Palma im Schnitt zwischen 40
und 100% höher liegen als auf den größeren Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria
(Hotel Reservierungsservice 2004). Ein umgekehrtes Bild ergab sich jedoch im Bezug auf
das Preisniveau der Parahotellerie. In diesem Bereich liegen die Übernachtungskosten auf
La Palma durchschnittlich 25 bis 40% niedriger als auf den übrigen Kanarischen Inseln
(Asociación turismo rural isla bonita 2004).
Camping
Über die genannten Übernachtungsformen hinaus ist es auf La Palma auch möglich,
Campingmöglichkeiten wahrzunehmen. Jedoch gibt es bislang keine öffentlichen
Campingplätze. Übernachtungen auf einem der sechs Plätze der Insel sind im Voraus bei
der Umweltbehörde bzw. der Nationalparkverwaltung zu reservieren. Die Plätze verfügen
über eine sehr einfache Ausstattung, teilweise ohne sanitäre Anlagen. Im Einzelnen gibt es
folgende Campingmöglichkeiten auf der Insel:
Zeltplatz in der Caldera de Taburiente, insgesamt 100 Plätze
Albergue San Antonio del Monte in Garafía, insgesamt 48 Plätze
Área de Acampada El Pilar in El Paso, insgesamt 350 Plätze
Campamento El Riachuelo in El Paso, insgesamt 50 Plätze
Centro de Naturalezza La Rosa in Puntagorda, insgesamt 50 Plätze
Zona de Acampada Laguna de Barlovento in Barlovento, insgesamt 150 Plätze
Im Hinblick auf die Übernachtungszahlen auf La Palma spielen die Campingplätze jedoch
keine bedeutende Rolle, sodass diese in den Gästestatistiken auch nicht aufgeführt sind.
Die Nachfrage nach Campingplätzen resultiert in erster Linie aus Wochenendausflügen von
Einheimischen.
2.1.3.2 Gastronomieangebot
Auf der Insel La Palma findet man ein recht großes Angebot an gastronomischen Betrieben
vor. Dies liegt vor allem darin begründet, dass die meisten Unterkünfte auf der Insel keine
Verpflegungsleistung anbieten, sodass der Gast darauf angewiesen ist, sich selbst zu versorgen. Das gastronomische Angebot auf La Palma besteht im Wesentlichen aus zwei
Betriebsformen. Man findet hier Bars und Restaurants vor, die im Folgenden genauer
erläutert werden sollen.
Bars
Die Bars sind vergleichbar mit den deutschen Kneipen , servieren neben Getränken aller Art
jedoch auch einfache Gerichte.
Von Touristen werden die Bars jedoch relativ wenig frequentiert. Einerseits aus dem Grunde,
dass dort kein Speiseangebot vermutet wird, anderseits auch wegen des urtümlichen
Ambientes mit rustikalen Holztischen, laufenden Fernsehern und lautstark diskutierenden
Einheimischen. Die Zahl der Bars auf der Insel ist mit 425 jedoch groß (ISTAC 2004). Die
größte Häufung dieser Lokale findet man in den beiden Städten Santa Cruz de La Palma
und Los Llanos.
Dass die Bars eine recht geringe touristische Bedeutung haben, lässt sich auch aus der
Tatsache feststellen, dass die Anzahl der Bars einer Gemeinde in keinem Zusammenhang
mit der Gästebettenzahl oder der Zahl der übernachtenden Touristen in einer Gemeinde
steht. So verfügt die Gemeinde Breña Baja mit 19 Bars über weniger Lokale dieser Art als
die Gemeinde Breña Alta mit 26, obwohl die Zahl der Gästebetten in Breña Baja 40 Mal
höher liegt (ISTAC 2004).
Restaurants
Auf der Insel La Palma gibt es aktuell 125 Restaurants (Patronato de turismo 2004i). Dabei
kann man zwei Arten von Restaurants unterscheiden. Einerseits findet man vorwiegend auf
dem Land Restaurants, die auf eine einheimische Klientel zugeschnitten sind. Andererseits
gibt es in den touristischen Zentren auch reine Touristenrestaurants. Beiden Typen
gemeinsam ist der qualitativ durchschnittliche Standard: Serviert wird einfache Kost, die man
unter dem Begriff gutbürgerliche Küche subsumieren kann. Gehobene Gastronomie findet
man auf der Insel nicht.
Die Restaurants außerhalb der touristischen Zentren servieren vorwiegend Gerichte der
palmerischen Küche in landestypischem Ambiente. Speisekarten liegen in spanischer
Sprache aus oder es gibt überhaupt keine Speisekarten. In diesem Fall gibt es ein
feststehendes Tagesgericht oder der Gast wählt die Speise in der Küche selbst aus.
Eine Besonderheit auf La Palma sind die Quioscos. Dabei handelt es sich um traditionelle
Fischrestaurants, die sich unmittelbar an der Küste befinden und in der Regel nur aus einer
Holzhütte mit Außenterrasse bestehen. Dort gibt es nur wenige, aber dafür fangfrische
Fischgerichte.
In den touristischen Zentren findet man eine recht hohe Restaurantdichte vor. Diese reinen
Touristenrestaurants bieten neben einigen landestypischen Gerichten vorwiegend
internationale Küche an. Die Speisekarten sind dort meist in spanischer, englischer und
deutscher Sprache gehalten.
Daneben verfügen auch die Hotels sowie größere Apartmentanlagen über Restaurants, die
besucht werden können, ohne dort zu übernachten. Das Angebot besteht dort in der Regel
aus einem Buffet.
Anders als bei den Bars ist die Anzahl der Restaurants pro Gemeinde abhängig von der
Touristenfrequenz. So findet man die meisten Betriebe in den touristisch stark frequentierten
Gemeinden Breña Baja, El Paso und Tazacorte vor. Auch die beiden Städte verfügen über
eine recht hohe Restaurantdichte.
Die Gesamtzahl der verfügbaren Restaurantplätze auf La Palma übersteigt die Zahl der sich
gleichzeitig auf der Insel befindlichen Gäste bei weitem. Die derzeit 125 Betriebe bieten
zusammen fast 11.000 Sitzplätze an, wobei auch die Kapazität der Restaurants von der
touristischen Frequentierung der Gemeinde abhängig ist (PATRONATO DE TURISMO 2004i).
2.1.3.3 Ver- und Entsorgung
Ein weiterer wichtiger Baustein der touristischen Infrastruktur ist die lückenlose Versorgung
des Fremdenverkehrgebietes mit Energie und Wasser, sowie die Entsorgung der
anfallenden Abfallprodukte. Neben der reinen Vorhaltung von Ver- und Entsorgungsleistung
ist jedoch bei der Kapazitätsplanung darauf zu achten, dass die vorhanden Ressourcen der
Destination nicht übernutzt werden, da der Standortvorteil einer intakten Umwelt damit
infrage gestellt werden könnte. Auf die Versorgung mit den Ressourcen Wasser und
elektrische Energie sowie auf die Abwasser- und Müllentsorgung und ihre kapazitiven
Grenzen soll in diesem Kapitel eingegangen werden.
Elektrische Energie
Die Energieversorgung auf La Palma untersteht dem Stromversorger Unión elétrica de
Canarias (UNELCO). Diese Gesellschaft ist für die Stromversorgung auf dem gesamten
Archipel verantwortlich. Es bestehen jedoch keine Verbundnetze zwischen La Palma und
anderen Kanarischen Inseln, sodass die Insel in ihrer Energieversorgung autark ist.
Das einzige konventionelle Kraftwerk der Insel La Palma befindet sich in Los Guinchos in der
Gemeinde Breña Alta, vor dem Ortseingang der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma.
Dabei handelt es sich um ein Dieselkraftwerk mit einer Leistung von 48,64 MWh (vgl. LA
PALMA 14
71, S. 4; SIEBOLD 2004b).
Zusätzlich zu diesem Kraftwerk in Los Guinchos gibt es auf der Insel mehrere kleine
Windparks, unter anderem in den Gemeinden Garafía und Fuencaliente. Diese haben eine
Gesamtleistung von 2,8 MWh (vgl. LA PALMA 14 61, S. 6).
Darüber hinaus befindet sich oberhalb des Ortes Los Sauces, Gemeinde San Andrés y
Sauces, das Wasserkraftwerk Los Mulatos mit einer Leistung von 0,8 MWh. Dieses soll bis
Sommer 2005 auf 6,5 MWh Leistung erweitert werden (vgl. SIEBOLD 2004b).
Insgesamt ergibt sich danach eine installierte Gesamtleistung auf der Insel von 52,24 MWh.
Der derzeitige Spitzenverbrauch der Insel liegt bei etwa 42 MWh. Jedoch kalkuliert man in
der Branche mit einer Reservemarge von 30% über der Spitzenlast, sodass die momentane
Leistung nicht ausreichend ist (vgl. SIEBOLD 2004b).
Bei der Zuschaltung eines Notstromaggregats in Spitzenzeiten gab es daher in den
vergangenen Monaten immer wieder Probleme, aus denen mehrere inselweite Stromausfälle
resultierten. So zum Beispiel am 22. Oktober 2003, als die komplette Insel einen Tag lang
ohne Strom auskommen musste (vgl. LA PALMA 14
71, S. 4).
Zwar ist der Stromverbrauch auf La Palma im Gegensatz zu den übrigen Kanarischen Inseln
in den vergangenen Jahren nicht mehr wesentlich angestiegen (2001: -2%;
2002: +1%), jedoch ergab sich schon 2003 durch die Eröffnung des Hallenbades in Breña
Alta, des neuen Cumbre-Tunnels und eines Textilunternehmens in El Paso ein gesteigerter
Bedarf, der durch die Fertigstellung von mehreren Gewerbegebieten sowie die wachsende
Anzahl an Gästebetten in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen wird. Dennoch war
der Stromversorger UNELCO aus wirtschaftlichen Gründen lange nicht bereit, die Leistung
wesentlich zu erhöhen (vgl. LA PALMA 14
67, S. 4; LA PALMA 14
71, S. 4).
Die Folgen dieser Unternehmenspolitik betreffen schon jetzt das neue Hotel in Fuencaliente.
Statt der angeforderten Leistung von 1.300 KWh stellte UNELCO dem Hotel nur 900 KWh
zur Verfügung, da die alten Leitungen für die geforderte Leistung nicht ausreichend waren.
Eine Erweiterung des Leitungsnetzes lehnte UNELCO ab, sofern für die anfallenden Kosten
nicht der Betreiber des Hotels aufkäme (vgl. SIEBOLD 2004a; SIEBOLD 2004c).
Aktuell hat sich jedoch UNELCO zum Einlenken bereit erklärt, sodass noch im Laufe des
Jahres 2004 das Notstromaggregat durch eine neue 23 MW starke Gasturbine ersetzt
werden soll. Zusätzlich will UNELCO zwei weitere Dieselgeneratoren mit je 12 MW Leistung
installieren. Die Kosten für den Ausbau beziffert UNELCO auf 60 Millionen Euro, zusätzlich
sollen weitere sechs Millionen Euro in den Ausbau des Leitungsnetzes investiert werden (vgl.
LA PALMA 14 83, S. 8).
Mit diesen Erweiterungen scheint der steigende Energieverbrauch zunächst gesichert.
Wasser
Durch ihre Lage im Westen des kanarischen Archipels und dem damit verbundenen
atlantischem Klimaeinfluss ist La Palma die wasserreichste Insel der Kanaren.
Die Wasserversorgung der Insel setzt sich aus drei verschiedenen Säulen zusammen (vgl.
SANTOS CABRERA 2000, S. 89 ff.):
Quellen: Die Quellen liefern durchschnittlich 10 hm³ Wasser pro Jahr.
Galerien: Sie haben eine Ergiebigkeit von 39,3 hm³ Wasser pro Jahr.
Brunnen: Die Gesamtfördermenge beträgt 18,45 hm³ pro Jahr.
Insgesamt stehen der Insel La Palma danach jährlich 67,75 hm³ Trinkwasser zur Verfügung.
Von dieser Menge verbraucht die Landwirtschaft vor allem aufgrund des
bewässerungsintensiven Bananenanbaus 95,5%. Nur 4,5% des Wassers wird für Haushalte
und Tourismus genutzt (vgl. REIFENBERGER 1993, S. 105).
Da die Fördermengen der Brunnen und Galerien infolge einer Übernutzung in den
vergangenen Jahren zurückgingen, erließ die Inselregierung einen Wassernutzungsplan, der
die Anlage von Staubecken förderte, um zu verhindern, dass ein großer Teil des
Quellwassers vor allem im Winter ungenutzt ins Meer fließt. Derzeit gibt es auf der Insel
zehn größere Staubecken mit einem Gesamtfassungsvermögen von 4,7 Mio. m³, von denen
sich vier Becken noch im Bau befinden (vgl. LA PALMA 14 81, S. 7).
Eine Wasserknappheit besteht danach auf La Palma nicht. Es gilt lediglich, die Problematik
der örtlichen und zeitlichen Verfügbarkeit zu beheben.
Abwasser
Auf La Palma gibt es zurzeit sechs größere Abwasserreinigungsanlagen (ARAs). Dazu
kommen eine ARA am Flughafen, eine am Krankenhaus von Santa Cruz und eine weitere
am Schlachthof von El Paso.
Die sechs großen ARAs klären die Abwässer der Orte Tazacorte, Los Llanos, Puerto Naos,
Los Sauces, Santa Cruz und Los Cancajos.
Diese Anlagen funktionieren allerdings tendenziell unzuverlässig. Während die Anlagen von
Los Llanos und Tazacorte veraltet und überfordert sind, hat die ARA von Santa Cruz
Probleme mit dem Pumpsystem. Durch diese Missstände gelangt immer wieder Abwasser in
unmittelbarer Küstennähe ungeklärt ins Meer.
Im Fall der Anlage von Los Llanos verschmutzen ungeklärte Abwässer regelmäßig den
touristisch bedeutsamen Strand von Puerto de Tazacorte. Dieser Missstand soll nun mit Hilfe
eines submarinen emisarios gelöst werden (vgl. LA PALMA 14 84, S. 10).
Die übrigen Orte auf La Palma verfügen über keine ARA. Im Falle der dünnbesiedelten
Nordgemeinden und der Gemeinde Fuencaliente stellt dies kein Problem dar. Hier werden
die Abwässer in Sickergruben entsorgt, über die jedes Haus verfügt.
Nach Informationen von Dodo Hobi, Biologin und Herausgeberin der Inselzeitung La Palma
14 , ist die Praxis der Sickergruben im Allgemeinen durch die geringe Einwohnerzahl im
ländlichen Bereich unbedenklich. Hier wäre der Umweltschaden, der durch den Bau eines
Klärwerkes entsteht, größer als derjenige, der von den Sickergruben ausgeht. Dabei kommt
der Insel der gute Untergrund zugute: Durch das lockere vulkanische Gestein wird eine
optimale Filterung garantiert, sodass das Wasser beim Erreichen Grundwasserniveaus rein
ist.
Anders sieht die Situation jedoch in Breña Baja, Breña Alta, Mazo und El Paso aus. Da die
Hauptorte dieser Gemeinden mehr als 2.000 Einwohner haben, wären sie per Gesetz
verpflichtet, ihr Abwasser zu klären.
Da die Insel La Palma bis Ende 2005 Auflagen der EU betreffend der Abwasserreinigung zu
erfüllen hat, verabschiedete die Inselregierung im Oktober 2001 den Plan insular de
Saneamiento, Depuración y Reutilización.
Dieser Plan sieht die Behebung der Probleme mit der ARA in Santa Cruz sowie die
Modernisierung und Erweiterung der Anlagen von Puerto Naos und Tazacorte vor.
Zusätzlich werden zwei neue Klärwerke gebaut. Eine Anlage entsteht am nördlichen
Pistenkopf des Flughafens und soll die Abwässer der Gemeinden Breña Alta, Breña Baja
und Mazo klären. Eine weitere entsteht in Los Llanos und wird leistungsfähig genug sein, um
auch die Abwässer der Gemeinde El Paso zu klären (vgl. LA PALMA 14 39, S. 7).
Im Hinblick auf die zukünftige touristische Entwicklung im Bereich Puerto Naos soll nach
Informationen von Frau Hobi darüber hinaus eine weitere Anlage in El Remo entstehen.
Mit der vollständigen Umsetzung dieses Planes sollte das Abwasserproblem auf der Insel
gelöst sein. In die Erweiterungspläne soll nach Angabe von Frau Hobi die zukünftige Anzahl
von Gästebetten einkalkuliert worden sein.
Abfall
Die derzeitige Situation der Entsorgung von jährlich 25 bis 30 Millionen Tonnen Müll auf La
Palma beruht auf einer Zwischenlösung.
Bis Ende der neunziger Jahre hatte die Insel drei Verbrennungsanlagen in Barlovento, Mazo
und El Paso. Diese widersprachen allerdings der Gesetzgebung der EU.
Nach einer drohenden Klage der EU mussten zwei der drei Anlagen geschlossen werden,
sodass der Müll der Ostseite nun vorübergehend im Barranco Seco nördlich von Santa Cruz
deponiert und auf der Westseite weiterhin in El Paso verbrannt werden muss.
Ende 1998 wurde ein Abfallbewirtschaftungsplan (Plan Insular de Residuos sólidos
PIRS)
für die Insel aufgelegt. Dieser sah eine zentrale Müllverbrennung und drei kleinere über die
Insel verteilte Anlagen vor.
Nach einem neuen Gesetz der kanarischen Regierung ist aber nur noch eine Anlage auf
jeder Insel erlaubt (vgl. LA PALMA 14 2, S. 5).
Der neue PIRS von Oktober 2003 sieht keine Verbrennungsöfen mehr vor, weil davon
ausgegangen wird, dass das Müllvolumen zu 60% organisch und damit kompostierbar ist.
Ein großer Teil der Restmüllmenge besteht dagegen aus Stoffen, die sortiert und recycelt
werden könnten. Daher wird derzeit in Tiguerorte bei Mazo eine zentrale
Müllverarbeitungsanlage gebaut, die mit einer Sortieranlage, einer Kompostanlage sowie
einer Deponie ausgestattet ist. Diese Sortieranlage wäre grundsätzlich auch geeignet,
Plastik- und Alumüll zu sortieren (vgl. LA PALMA 14 70, S. 4).
Daneben enthält der PIRS Regelungen zu getrennten Erfassungssystemen für Glas und
Papier und sieht den Betrieb von Sondermüllsammelstellen (Puntos limpios) vor. Dieser
Spezialmüll wird nach Gran Canaria bzw. auf das spanische Festland verschifft und dort
weiterverarbeitet.
Vollständig in Kraft treten soll der PIRS mit Fertigstellung der Müllverarbeitungsanlage Mazo
im Frühjahr 2005. Danach sollte sich die Abfallsituation auf der Insel entscheidend
verbessern (vgl. LA PALMA 14 80, S. 4).
2.1.3.4 Verkehr
Ein entscheidender Faktor für die touristische Attraktivität einer Destination ist auch die
verkehrliche Infrastruktur, da nur über eine ausreichende Verkehrsinfrastruktur das volle
touristische Potential einer Region dem Gast zugänglich gemacht werden kann. Dieses
Kapitel widmet sich zunächst der Erreichbarkeit von den touristischen Quellmärkten her, also
dem Flughafen La Palma und dem Hafen Santa Cruz mit seinen Verbindungen ins In- und
Ausland. Anschließend soll auf das inselweite Straßennetz und abschließend auf öffentliche
Verkehrsmittel sowie auch auf den touristisch bedeutsamen Verleih von Mietwagen
eingegangen werden.
Flughafen La Palma
Der Flughafen der Insel La Palma befindet sich an der Ostküste in unmittelbarer Nähe des
Touristenzentrums Los Cancajos und wird wie alle spanischen Flughäfen von der staatlichen
Gesellschaft Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea (AENA) betrieben.
Eröffnet wurde er am 15.04.1970 und ersetzte damit den alten Flughafen in Buenavista
oberhalb von Santa Cruz. Weiterhin diente der Flughafen jedoch vorwiegend interinsulären
Flügen. Erst 1985 wurde er umgebaut und mit neuen Servicegebäuden ausgestattet, sodass
die ersten Charterflüge vom europäischen Festland abgewickelt werden konnten. Ende der
neunziger Jahre wurde er nochmals renoviert und etwas umgebaut.
Heute findet man einen modernen Flughafen mit einer Startbahnlänge von 2.200 m, einer
Vorfeldgröße von 35.000 m² und einem 8.400 m² großen zweistöckigen Terminalgebäude im kanarischen Baustil vor. Außerdem verfügt er unterhalb des Terminalgebäudes über 900
kostenlose PKW-Stellplätze. Die Abfertigungskapazität des Flughafens wird mit 1.200
Passagieren pro Stunde angegeben (AENA 2004).
Aufgrund der steigenden Zahl von Flugbewegungen und Passagierankünften soll der
Flughafen in nächster Zukunft erneut um- und ausgebaut werden.
Zur Notwendigkeit eines Ausbaus erklärte Samuel Hernandez, Mitarbeiter des Patronato de
turismo, dass aktuell 22 bis 28 Flugbewegungen täglich im interinsulären Verkehr
stattfänden. Dazu kämen je nach Wochentag zahlreiche Charterflüge sowie regelmäßige
Verbindungen zum spanischen Festland. Dies würde vor allem zu Engpässen bei den
Stellplätzen auf dem Vorfeld führen.
Mit dem Ausbau soll das bestehende Terminalgebäude entfernt und so Platz für ein um
50.000 m² vergrößertes Vorfeld geschaffen werden. Außerdem entstehen separate
Zubringer zu den Pistenköpfen, um zukünftig das Starten und Landen von Flugzeugen in
Serie zu ermöglichen.
Im Bereich des heutigen Parkplatzes soll ein neues sechsstöckiges Terminalgebäude von
200 m Länge und 60 m Breite entstehen. Die künftig 1.200 Parkplätze werden sich in einem
Parkhaus unter dem Vorfeld und in den ersten beiden Etagen des Terminalgebäudes
befinden. Insgesamt sind für den Ausbau des Flughafens Kosten in Höhe von 117 Mio. Euro
veranschlagt. Der Ausbau soll im Jahre 2010 abgeschlossen sein und die Kapazität des
Flughafens soll dann bei zwei bis drei Millionen Passagieren pro Jahr liegen (vgl. LA PALMA
14
90, S. 8; LA PALMA 14
91, S. 3).
Zu den Umwelteinflüssen des Flughafens La Palma ist zudem erwähnenswert, dass das
Umweltmanagementsystem im Dezember 2001 nach ISO 14001 zertifiziert wurde, unter
anderem da der Flughafen seinen Energiebedarf ausschließlich über eine flughafeneigene
Windkraftanlage abdeckt.
Vom Flughafen La Palma aus werden Verbindungen zu den anderen Kanarischen Inseln,
Flüge zum spanischen Festland und Charterflüge zum europäischen Festland angeboten
(vgl. LA PALMA 14 86, S. 15).
Interinsuläre Routen:
Die interinsulären Routen werden bedient von den beiden regionalen Fluggesellschaften
Binter Air und Islas Airways, die mit kleinen Flugzeugen eine eng getaktete Verbindung vor
allem zur Nachbarinsel Teneriffa realisieren. Die Kapazität an Sitzplätzen variiert zwischen
Sommer und Winter nur geringfügig und lag im Sommer 2003 bei 1.284 Plätzen täglich nach
Teneriffa Nord, 144 Sitzplätzen täglich nach Gran Canaria und 216 Flugplätzen pro Woche
nach Lanzarote (NEGRO 2003a).
Aktuelle Verbindungen im Sommer 2004 ( LA PALMA 14 86, S. 15):
Teneriffa Nord: Derzeit 15 tägliche Verbindungen (stündlich) und fünf nicht tägliche Flüge
Teneriffa Süd: Jeweils ein Flug am Freitag und ein weiterer am Sonntag
Gran Canaria: Drei tägliche Flüge sowie drei nicht täglich verkehrende Flüge
El Hierro: Jeweils ein Flug am Freitag und ein weiterer am Sonntag
Lanzarote: Verbindung alle zwei Tage, freitags und sonntags zwei Flüge
Routen zum spanischen Festland:
Im Sommerflugplan (Mai bis Oktober) bestehen täglich mehrere Verbindungen zum
spanischen Festland, die von fünf verschiedenen Fluggesellschaften bedient werden. Im
Winter reduziert sich die Anbindung auf fünf Flüge pro Woche nach Madrid.
Die Höhe der insgesamt zum spanischen Festland verfügbaren Sitzplatzkapazitäten betrug
im Sommerflugplan 2004 40.954 (NEGRO 2004). Im Winterflugplan 2003/2004 (November bis
April) betrug die Gesamtzahl der Plätze 19.500 (NEGRO 2003b).
Verbindungen im Sommerflugplan 2004 ( LA PALMA 14 86, S. 15):
Madrid: Ein täglicher Flug, zusätzlich dienstags, mittwochs und donnerstags ein weiterer
Flug. Im August donnerstags drei Flüge und samstags und sonntags zwei Flüge.
Barcelona: Dienstags und mittwochs je ein Flug
Bilbao: Ein Flug am Mittwoch
Routen zu den europäischen Quellmärkten:
Zusätzlich zu den angeführten nationalen Linienflügen kommen diverse weitere
Verbindungen europäischer Charterfluggesellschaften mit vorwiegend deutschen
Destinationen. Auch bei den Charterflügen wird zwischen Sommer- und Winterhalbjahr
unterschieden. Im Sommerflugplan 2004 wird die Gesamtkapazität an Sitzplätzen zum
europäischen Festland bei etwa 49.866 liegen (NEGRO 2004). Dazu kommt die Kapazität der
Charterverbindung nach Mailand, die erst seit Anfang Juli 2004 besteht.
Im Winter ist die Zahl der Sitzplätze mit 103.220 (Winter 2003/2004) deutlich höher, was
jedoch vor allem über größere Flugzeugtypen und Nonstop-Flüge realisiert wird. Die Zahl der
Verbindungen erhöht sich dabei nur unwesentlich (NEGRO 2003b).
Verbindungen im Sommerflugplan 2004 ( LA PALMA 14 86, S. 15):
Düsseldorf: Ein Direktflug am Dienstag und ein weiterer am Mittwoch über Gran Canaria
Stuttgart: Ein Flug dienstags via Lanzarote
Hamburg: Ein Direktflug am Dienstag
Münster: Donnerstags eine Verbindung über Teneriffa Süd
Berlin: Ein Flug nach Berlin-Tegel am Donnerstag über Teneriffa Süd
Frankfurt/Main: Ein Direktflug am Donnerstag
Mailand: Eine Verbindung montags via Gran Canaria
Brüssel: Ein Flug am Mittwoch über Teneriffa Süd, zusätzlich zwei Flüge am Samstag
über Fuerteventura
Amsterdam: Eine Verbindung am Donnerstag über Lanzarote und zwei weitere am
Freitag via Teneriffa Süd
Auf dem Flughafen La Palma wurden im Jahr 2002 12.917 Flugbewegungen registriert, von
denen 10.574 auf nationale Flüge zwischen La Palma und den anderen Kanarischen Inseln sowie dem spanischen Festland und 2.343 auf internationale Charterflüge entfielen.
Insgesamt betrug die Zahl der Passagierankünfte auf dem Flughafen La Palma 2002
412.776. Davon kamen 253.719 Passagiere von anderen Kanarischen Inseln, 40.128 vom
spanischen Festland und weitere 118.929 Passagiere aus dem europäischen Ausland
(ISTAC 2004).
Die Situation der Flugverbindungen vom europäischen Festland nach La Palma birgt
allerdings auch Kapazitätsprobleme:
Die Verbindungen werden ganz überwiegend von Charterfluggesellschaften bereitgestellt,
die an Veranstalter gebunden sind. Die großen Veranstalter sind senkrecht organisiert, sie
verfügen also in allen Geschäftsfeldern vom Marketing über Beherbergung bis zu den
Transportleistungen über entsprechende Tochterunternehmen, sodass die Flugkapazitäten
zum größten Teil an die gebuchten Beherbergungskapazitäten der Veranstalter gebunden
sind. Lediglich die Restkapazitäten werden frei verkauft, was zu geringen freien Kapazitäten
und damit recht hohen Flugpreisen führt.
Die Entwicklung im Luftverkehr geht jedoch zurzeit in eine Richtung, die dem Tourismus auf
La Palma dienlich sein könnte. In den letzten Jahren sind immer mehr neue
Fluggesellschaften entstanden, die aufgrund ihrer Kostenstruktur niedrigere Preise
realisieren können und zunehmend auch Destinationen anfliegen, die früher im Linienverkehr
nicht abgedeckt waren und nur durch Charterflüge bedient wurden. Zu diesen
ungebundenen Fluggesellschaften gehört auch Air Berlin, die sich in den letzten Jahren zur
zweitgrößten deutschen Airline entwickelt hat, und momentan schon mehrmals pro Woche
die Insel La Palma anfliegt. Die ungebundenen Flugkapazitäten werden also in Zukunft
ansteigen, was eine Chance für den Individualtourismus und den turismo rural auf La Palma
sein könnte.
Hafen Santa Cruz de La Palma
Die Bucht vor Santa Cruz de La Palma wird seit der Eroberung der Insel durch die Spanier
als Hafen genutzt. Der heutige Hafen befindet sich unmittelbar südlich von Santa Cruz und
besteht aus einem Hafenbecken, welches von einer Mole zum offenen Meer hin begrenzt
wird. Entlang dieser Mole bestehen Anlegemöglichkeiten sowohl für Frachtschiffe als auch
für Passagierschiffe. Darüber hinaus befindet sich im südlichen Teil des Hafens eine weitere,
kürzere Mole, an der Liegeplätze für Sportboote bereitgehalten werden.
Vom Hafen Santa Cruz aus gibt es aktuell drei verschiedene Fährverbindungen, zu denen
die wöchentliche Verbindung zum spanischen Festland nach Cádiz mit einer
Überfahrtsdauer von 48 Stunden zählt.
Die anderen beiden Verbindungen führen zur Nachbarinsel Teneriffa.
Eine Fähre verkehrt jeweils montags bis mittwochs und samstags nach Santa Cruz de
Tenerife. Die Überfahrt dauert sechs Stunden. Die andere verkehrt täglich und montags,
mittwochs und freitags sogar zweimal täglich nach Los Cristianos im Süden Teneriffas mit
einer Überfahrtszeit von zwei Stunden (vgl. LA PALMA 14 86, S. 15).
Zusätzlich zum Fähr- und Frachtverkehr spielt die Kreuzschifffahrt im Hafen von Santa Cruz
de La Palma eine nicht unerhebliche Rolle. Im Laufe des Sommerhalbjahres wird die
Inselhauptstadt von etlichen Schiffen angelaufen, die sich auf Kanarenkreuzfahrten befinden.
Im Jahre 2002 betrug die Gesamtzahl der im Hafen registrierten Passagiere 282.420. Davon
entfielen 87.731 Passagiere auf die Kreuzschifffahrt (ISTAC 2004).
Öffentliches Straßennetz
Das Straßennetz der Insel La Palma hat eine Gesamtlänge von 1.200 km (vgl.
BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 29). Es lassen sich verschiedene Typen von Straßen
unterscheiden:
Bei den am besten ausgebauten Straßen handelt es sich um die carreteras nacionales
(Staatsstraßen), welche die Hauptverkehrsadern der Insel bilden. Die LP-1 bildet einen Ring,
welcher sich einmal um die ganze Insel zieht und damit die meisten größeren Ortschaften
erschließt. Die LP-2 bildet eine Querverbindung innerhalb dieses Ringes und verbindet die
Hauptstadt Santa Cruz de La Palma im Osten der Insel mit dem Aridane-Tal auf der
Westseite der Insel.
Die den carreteras nacionales untergeordnete Straßenkategorie stellen die carreteras
comarcales (Nebenstraßen) dar. Bei ihnen handelt es sich oft um alte Straßenzüge, die
durch die carreteras nacionales ersetzt wurden. Sie erschließen kleinere Orte an den Küsten
oder bilden aufgrund der geringen Frequentierung und ihrer landschaftlichen Reize
touristisch wertvolle Nebenstrecken. So zum Beispiel die LP-113/LP-1032, welche von Hoya
Grande im Nordwesten der Insel über das Gebirgsmassiv der Caldera bis nach Santa Cruz
de La Palma führt und dabei alle Klima- und Vegetationszonen der Insel durchquert.
Daneben gibt es noch einige kleinere Fahrwege und Pisten, die überwiegend von Touristen
befahren werden. Zu diesen zählen die Straße zum Aussichtspunkt La Cumbrecita an der
Südflanke der Caldera de Taburiente sowie die Piste, die von Los Llanos ins Innere der zum Talgrund des Barranco de las Angustias haben jedoch im Herbst 2004 begonnen (vgl.
LA PALMA 14 88, S. 9).
Insgesamt ist der Zustand der Straßen auf La Palma sehr gut. Lediglich ein etwa sechs
Kilometer langer Abschnitt der LP-1 zwischen Las Tricias und Hoya Grande im
Nordenwesten der Insel sowie einige kleine Nebenstraßen im Norden La Palmas weisen
Schäden auf.
Allgemein kann man beobachten, dass mit Unterstützung der Ziel-1-Förderungen des
Europäischen Fonds für Regionalentwicklung, auf die die Insel La Palma aufgrund ihrer
Einstufung als ultraperipheres Gebiet innerhalb der Europäischen Union Anspruch hat, in
den letzten Jahren sehr viel Geld in die verkehrliche Infrastruktur der Insel investiert wurde.
Neben den überwiegend neu asphaltierten Straßen gilt das Hauptaugenmerk dabei einer
Verkürzung der Strecken und Fahrzeiten bei den carreteras nacionales.
Auch auf die wachsenden Durchgangsverkehre in den beiden Städten La Palmas wurde
reagiert. Eine Umgehungsstraße in Santa Cruz de La Palma wird bereits gebaut, während
sich das Projekt einer Umgehungsstraße um Los Llanos herum in der Planung befindet.
Öffentlicher Personennahverkehr
Durch ihre landschaftliche Vielfalt lädt die Insel La Palma dazu ein, Ausflüge auf der Insel zu
unternehmen. Speziell den Gästen der Touristenzentren Los Cancajos und Puerto Naos
sowie denjenigen, die in den beiden Städten untergebracht sind, bietet der ÖPNV auf der
Insel eine relativ gute Alternative zum Mietwagen.
Der ÖPNV auf der Insel wird von Transportes Insular La Palma S.Coop. mit Sitz in Santa
Cruz de La Palma durchgeführt.
Die Linienführung der vier längeren Überlandlinien (L1, L3, L5 und L11) decken sich mit dem
Straßenverlauf der carreteras nacionales. Durch diese Linien werden ausgehend von Santa
Cruz de La Palma bzw. Los Llanos alle größeren Orte der Insel erschlossen.
Daneben gibt es von Santa Cruz de La Palma aus fünf Linien, die Ortsteile der Stadt bzw.
ihre nähere Umgebung anfahren. Weiterhin erreicht man von Santa Cruz de La Palma aus
das Touristenzentrum Los Cancajos und den Flughafen (L8), die zona recreativa El Pilar, die
gleichzeitig der Startpunkt der Wandertour Große Vulkanroute
ist (L9), sowie den Ort
Tigalate im Südosten der Insel (L7). Von Los Llanos aus gibt es drei Linien in die nähere
Umgebung: Eine nach El Paso (L1-A), eine in das Touristenzentrum Puerto Naos und weiter
nach El Remo (L4) und eine in den Badeort Puerto de Tazacorte (L2). Eine weitere Linie
verbindet im Osten der Insel die Orte Los Sauces und San Andrés miteinander (L12).
Damit sind viele der touristischen Attraktionspunkte der Insel auch mit dem Bus zu erreichen.
Die Startpunkte der wichtigen Wanderrouten mit Ausnahme der Großen Vulkanroute
werden jedoch nicht angefahren oder können nur nach einem zusätzlichen Fußmarsch
erreicht werden. Das Innere der Caldera de Taburiente, der Aussichtspunkt La Cumbrecita
sowie der Roque de los Muchachos können gar nicht mit dem ÖPNV erreicht werden.
Die Taktzeiten der 16 Linien auf der Insel variieren. Wochentags steht jedoch auf allen
Hauptstrecken eine mindestens stündliche Verbindung zur Verfügung. Los Cancajos und
Puerto Naos sind im halbstündlichen Takt mit Santa Cruz de La Palma bzw. Los Llanos
verbunden. Damit ist der Bus für dort untergebrachte Gäste eine sehr interessante Alternative zum Auto. Auch der Fahrpreis ist mit zum Beispiel 0,90 für eine einfache Fahrt
von Puerto Naos nach Los Llanos sehr moderat.
Mietwagen
Ein großer Teil der Gäste auf der Insel La Palma ist in Apartmentanlagen in ländlichen
Gebieten untergebracht. Zudem liegen die landschaftlichen Reize der Insel sowie auch die
Startpunkte der Wanderrouten in Gebieten, die vom öffentlichen Personennahverkehr nicht
oder nur schlecht erschlossen werden. Aus diesen Gründen kommt der Gast auf La Palma
im Allgemeinen nur schwer ohne PKW aus.
Auf diese Tatsache ist die Insel gut eingestellt. Neben Pauschalarrangements, bei denen ein
Mietwagen Bestandteil der Reiseleistung ist, gibt es die Möglichkeit, den Mietwagen vom
Heimatland aus zuzubuchen. Daher bestehen Kooperationen zwischen Reiseveranstaltern
und lokalen Mietwagenagenturen. Der Gast bezahlt die Kosten für den Mietwagen
zusammen mit dem Reisepreis, übernimmt diesen am Flughafen und gibt ihn auch dort
wieder zurück.
Auch hat der Gast die Möglichkeit, vor Ort einen Wagen zu mieten.
Insgesamt gibt es auf der Insel 40 Mietwagenagenturen, neun davon haben mehrere Büros
auf der Insel (PATRONATO DE TURISMO 2004j). Regional sind diese überwiegend auf die
beiden Städte sowie auf die Touristenzentren verteilt. So gibt es in Santa Cruz de La Palma
sechs Agenturen, in Los Llanos auf der Westseite zehn. Im Touristenzentrum Los Cancajos
bieten neun Agenturen ihre Mietwagen an, in Puerto Naos sind es sieben. Daneben gibt es
am Flughafen fünf Vermieter, in El Paso vier, in Breña Baja drei und weitere zwei Agenturen
in Mazo. Im Norden und Süden der Insel gibt es jeweils nur eine Mietwagenagentur in
Barlovento und in Fuencaliente.
Es werden Wagen verschiedener Kategorien angeboten, vom Kleinwagen bis zum
geländegängigen Jeep. Einige Agenturen halten darüber hinaus auch Minibusse für
Wandergruppen bereit.
Die Preise staffeln sich nach Mietdauer und Fahrzeugkategorie. So kostet ein Kleinwagen
der Kategorie A (Citroen Saxo oder vergleichbar) bei Auto Ancar S.L. zwischen 23,11 und
26,39 pro Tag, für einen Geländewagen der Kategorie H (Suzuki Samurai oder
vergleichbar) bezahlt der Gast zwischen 37,41 und 41,47 pro Tag und ein Minibus der
Kategorie L (VW Bus oder vergleichbar) kostet zwischen 68,97 und 74,38 pro Tag
(AUTOS ANCAR S.L. 2004).