Mittwoch 30.04.03 16:50
Minierdbeben
Südlich von Tenerife gab es gestern Abend seismische Bewegungen
der Stärke 3,3 auf der Richterskala. Etwa 30 Kilometer in
Richtung Gran Canaria lag das Epizentrum. Gegen 22:30 Uhr begann
das Erdbeben und war nur von kurzer Dauer.
Ausser einigen Bewohnern im Süden Tenerifes und den Messinstrumenten
des geographischen Institutes hat niemand was davon mitbekommen.
Schäden gab es auch keine.
Wie alle seismischen Bewegungen auf den kanarischen Inseln war
auch dieses Erdbeben vulkanischen Ursprungs und hat mit den tektonischen
Plattenbewegungen nichts zu tun.
Mittwoch 30.04.03 08:15
Noch mehr Wasser
Barlovento erhält einen zweiten Wasserspeicher. Unterhalb
der "montana del Molina" soll das Staubecken entstehen
und es wird eine Kapazität von 100.000 Kubikmetern haben.
Die Zone nennt man "el Salto" und liegt auf 510 Meter über
dem Meeresspiegel. Überschüssiges Wasser aus den regenreichen
Wintermonaten kann so gespeichert werden und steht den Landwirten
der Region dann im Sommer zur Verfügung.
Da der Standort direkt an zwei bereits vorhandenen Bewässerungskanälen
liegt, muss auch kein neuer Kanal gebaut werden, das Wasser geht
direkt in das schon vorhandene Bewässerungsnetz. Die Baukosten
werden um die eine Million Euro veranschlagt.
Dienstag 29.04.03 17:20
Im Osten geht die Sonne auf...
und verschwindet in den Westen. Dass die Westseite der Insel die
Sonnenseite ist, das weiß ja inzwischen schon fast jeder.
Nun gibt es Zahlen dazu, aus einer Wetterstudie der letzten dreißig
Jahre.
Das Aridanetal, also Tazacorte, Los Llanos und El Paso, haben durchschnittlich
189 Sonnentag pro Jahr. Die Ostseite der Insel ganze 25!! Bei den
Temperaturen ein nicht ganz so drastisches Bild, aber immerhin
noch 3 Grad mehr im Westen als im Osten.
Wie Statistiken zu lesen sind, das mag jeder selber entscheiden.
Ganz klar hat jedoch diese 30 Jahresstudie ergeben, dass es keine
signifikanten Veränderungen gegeben hat. Weder bei den Durchschnittstemperaturen,
noch bei den Niederschlagsmengen.
Dienstag 29.04.03 08:30
Wenn der Schäfer springt
Am 1. Mai gibt es in El Paso eine Demonstration typisch kanarischer
Sportarten. Dazu gehört auch der "salto de pastor" =
Schäfersprung. An bis zu drei Meter langen Lanzen lassen
sich die Enkel der Schäfer die Hügel heruntergleiten.
Auch kann man die "lucha canaria" = kanarischer Ringkampf
kennenlernen. Leute, deren Körperumfang auch Sumoringern
zur Ehre reichen würde, versuchen sich gegenseitig auf die
Matte zu legen. Die lucha canaria ist aber hier keine Randsportart,
sondern es gibt lokale und insulare Ligen. Des weiteren gibt
es Vorführungen der kanarischen Variante des Boule und auch
das Wasserschöpfen mit einer an einem Stil angebrachten
Kalebasse. Dieses Spiel "calabazo" genannt hat einen
historisch sozialen Hintergrund.
Die ärmeren Leute der Insel, mit kleinem Acker und ohne Wasserrechte,
durften aus den großen Wasserkanälen der Reichen so
viel Wasser schöpfen, wie sie mit einem ausgehöhlten
Kürbis und ihrer Körperkraft konnten.
Also, wenn Sie Zeit haben und zufällig auf der Insel weilen:
1. Mai ab 12:30 mitten in El Paso geht die Post ab.
Montag 28.04.03 17:30
Im Wahlkampf werden Politiker rollig
Oder was sagt man sonst dazu: Gabriel Mato, kandidiert für
das Regionalparlament und verlautete auf einer Wahlkampfveranstaltung
vor Bananenbauern Folgendes: Die seit kurzem aus bekannten Gründen
guten Beziehungen zwischen Spanien und der USA wären ein Garant
für die weiteren Subventionszahlungen zur Unterstützung
der kanarischen Bananen.
Der gute Mann hat etwas missverstanden, sind doch die USA im Gegenteil
die größten Gegner der kanarischen Banane. Die Drohung
der USA, einen Handelskrieg mit der EU zu entfachen, sollten wir
es in Europa wagen, unsere eigenen Bananen essen und auf Dollarbananen
Einfuhrzölle zu erheben, ist wohl marginal. Aber so etwas
macht im Wahlkampf nichts aus.
Vielleicht gab es ja Geheimverhandlungen zwischen den Freunden
Bush und Aznar von denen wir alle nichts wissen? Vielleicht kaufen
ja als Zugeständnis für die Unterstützung im Irakkrieg
die USA unsere ganzen Bananen, kleben ein Chiquita Etikett drauf
und schicken diese als humanitäre Hilfe in den Irak?
Montag 28.04.03 08:00
Studieren leichter gemacht
Die Universtität La Laguna auf Tenerife will Büros auf
den kleinen Inseln, so auch auf La Palma errichten. Zum Studieren
müssen die Leute nach wie vor nach Tenerife, aber organisatorische
Dinge sollen dann auch hier erledigt werden können. Konkret
geht es um die Vorgänge der Anmeldung, vorbereitende Kurse
und Hilfe bei der Beantragung von Fördermitteln.
Man will damit im Vorfeld bereits den Leuten auf den kleinen Inseln
näher kommen und mehr Studenten nach Tenerife locken. Für
viele Palmeros ist es ein großer Schritt aus der gewohnten
Umgebung heraus. Da gibt es finanzielle Überlegungen, da die
Wohungen in La Laguna teuer sind, aber auch ganz einfach Ängste,
in der "großen Welt" zu bestehen. Hauptaufgabe
der Büros der Universität auf den kleinen Inseln wird
sicher auch sein, diese Ängste zu nehmen.
Sonntag 27.04.03 08:45
Skepsis nun auf von offizieller Seite
Die versprochene Garnfabrik "Sotexcan" die in El Paso
159 Arbeitsplätze schaffen wollte sucht weiter nach Ausreden.
Von den angesagten 15 Webstühlen ist gerade mal Einer installiert,
produziert aber nicht. Auf Anfrage von Adán Martin, dem
Vizepräsidenten des kanarischen Parlamentes, sagte einer der
Oberen der "Sotexcan" man will gleich die neueste Generation
von Maschinen installieren. Man habe ein neues Patent und "sieht
jeden Tag klarer, dass es funktionieren wird" Das hört
sich nicht gerade überzeugend an und ich bin nun echt gespannt,
ob die 7 Millionen Euro an Subventionen an die "Sotexcan" bereits
geflossen sind, oder nur verprochen waren.
Ich denke wir werden vor den Wahlen am 25. Mai nicht mehr viel
darüber hören. Ist doch einer der Chefs der "Sotexcan" der
Ex Wirtschaftsminister der kanarischen Inseln Alfredo Vigara (nicht
Viagra) mit immer noch besten Beziehungen zu den Fleischtöpfen
der Politik.
Ich würde es El Paso unendlich wünschen, damit auch wieder
ein industrielles Standbein zu haben, aber meine Zweifel erhalten
mit jeder neuen Nachricht über "Sotexcan" neue Nahrung.
Samstag 26.04.03 16:30
Erste mahnenden Stimmen aus der UNESCO
Cipriano Marín, ein hoher Funktionär der UNESCO, fand
in seiner Ansprache im Rahmen der Feiern zur Übergabe des
Diplomes des Biosphärenreservates mahnende Worte: "Der
nachhaltige Tourismus ist keine Alternative für diese Insel,
sondern der einzig mögliche Weg für ein Gebiet wie La
Palma, dessen Verwundbarkeit und Ressourcen keinen Missbrauch dulden"
Der Inselpräsident, wohl angesteckt von so viel Weisheit,
verlautete sogar, dass man aus den Entwicklungen anderer Regionen
lernen will und so Fehler nicht wiederholen muss. Ist schon erstaunlich,
wie elastisch die Meinungen einiger Politiker sind. Hat er doch
vor zwei Wochen noch gesagt, eine Erhöhung der Gästebetten
von jetzt 9.000 auf dann 25.000 ist notwendig für La Palma.
ich hoffe nur, die UNESCO schaut ab und zu mal hier vorbei und
uns auf die Finger.
Samstag 26.04.03 09:30
Nicht nur geistige Nahrung
Der Markt in Puntagorda "mercadillo" genannt beherbergt
am Sonntag auch die Büchermesse. Zahlreiche Verleger und Buchhändler
mischen sich dann unter die Marktleute und wollen für ein
ausgeglichenes Verhältnis von geistiger und körperlicher
Nahrung sorgen. Von alle "Wochenendmärkten" die
es auf La Palma gibt, hat uns der in Puntagorda an besten gefallen.
Der landschaftliche Reiz und die Möglichkeit, gleich ein Picknick
im nahen Wald zu machen sind sicher die ausschlaggebenden Momente
für unsere Vorliebe.
Die Inflation der "Wochenendmärkte" auf La Palma
hat dazu geführt, dass sich nun die Händler und Kunsthandwerker
entscheiden müssen, wo sie Ihre Ware anbieten wollen. Dass
sie nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen können
ist klar. Nun gibt es den Markt auf dem Llano San Pedro in Argual,
der nun ein reiner Flohmarkt ohne Lebensmittel ist. In Santa Cruz
am Hafen, eher Kunsthandwerk und "Resis Reste Rampe",
in Mazo fast nur Lebensmittel, präsentiert im Charme einer
Bahnhofshalle und eben Puntagorda, überwiegend Lebensmittel,
aber auch ein bischen Kunsthandwerk. Die Märkte haben alle
Sonntag Vormittag geöffnet, nur Mazo und Puntagorda am Samstag
Nachmittag und Sonntag Vormittag.
Freitag 25.04.03 18:00
Frauen an die Macht
Am 25 Mai sind Regionalwahlen. 50% aller Kandidaten die sich für
die Wahlen haben aufstellen lassen sind Frauen. Das zeugt von wahrer
Demokratie und Gleichberechtigung. Auf der kleinsten Insel El Hierro
ist es das gleiche Bild. Auf den anderen Inseln sind allerdings
nur 25 - 33% Prozent der Kandidaten weiblich. Viele Palmeros sind
aber nicht so angetan davon, werden sie doch bereits bei sich zu
Hause schon matriarchalisch verwaltet. Nun auch noch in der Politik!
Da hilft nur der Rückzug in eines der vielen Männerhäuser
hier auf La Palma. Da steht "BAR" über dem Eingang,
Mann ist unter sich und kann dort ungeniert den wichtigen Dingen
des Lebens nachgehen: Palavern, einen Kaffee ausgeben, philosophieren
und sich gegenseitig bemitleiden ...
Freitag 25.04.03 08:00
Der Krieg im Irak hinterlässt auch Spuren auf den Kanaren
Da rieben sich doch schon die Tourismusmanager die Hände und
erwarteten volles Haus im März. Man hoffte auf viele Umbuchungen
aus Regionen die dem Krieg näher sind. Die Rechnung ist aber
nicht aufgegangen, die Leute blieben lieber ganz zu Hause. Die
Zahlen aus Tenerife sind deutlich: 60.871 Gäste weniger als
im März 2002. Mit einem Rückgang von 19% bei Besuchern
aus Großbritannien und immer noch 9% bei Gästen aus
Deutschland kann man dort nicht zufrieden sein. Insgesamt ist das
ein Rückgang von 15%.
La Palma hält sich wieder mal vornehm zurück, der Rückgang
von 1,4% ist zu verkraften. Da zeigt sich erneut ganz deutlich,
dass La Palma ein treues Publikum besitzt. Dieses sollten wir pflegen
und und nicht im Quartett der Großen mitpokern. Das kann
ins Auge gehen, wie man sieht.
Donnerstag 24.04.03 14:00
Vamos @ La Gomera
Unsere runde Nachbarinsel bietet ab jetzt einen Service für
seine Bewohner an, einen kostenlosen Email Briefkasten. Man will
damit den Gebrauch des Internets auf der Insel ankurbeln. Man schielt
auch ein bisschen neidisch nach La Palma, denn kaum eine Insel
hat eine solche Fülle an Internetauftritten wie unsere. Wichtiger
wäre es aber meiner Meinung nach, die Versorgung mit adsl
Leitungen zu erweitern. Das klappt hier auf La Palma schon ganz
gut, steckt aber auf La Gomera noch in den Kinderschuhen. Unter "www.la-gomera.net" kann
man sich seine Emailadresse besorgen. Natürlich nur wenn Sie
aus La Gomera sind!!
Donnerstag 24.04.03 08:00
Wahlen und Versprechungen
Am 25. Mai sind auf den Kanaren Kommunal und Europawahlen. Nun
hat die Oppositionspartei PSOE (etwa SPD) tief in die Wahlkampfkiste
gegriffen. Bisher erhalten alle Residenten auf den kanarischen
Inseln eine Ermäßigung von 33% für Reisen von
und nach und auch zwischen den Inseln. Ob Flugzeug oder Schiff,
nach Vorlage eines Auszuges des Gemeinderegisters, werden 33%
des Tickets vom Steuersäckel bezahlt. Nun fordern die Sozialisten,
diesen Rabatt auf 50% zu erhöhen. Als Erklärung liefert
man nach, dass nach der Privatisierung der Fluglinie "Binter" und
der Reederei "Trasmediterranea" die Preise stark gestiegen
sind. Sicher liege ich mit meiner Vermutung völlig falsch,
dass es sich dabei um eine Wahlkampfaussage handelt.
Mittwoch 23.04.03 17:15
Tag des Buches
Mit vielen Veranstaltungen und einem Festival des Buches schenkt
man auf La Palma dem Tag des Buches mehr Aufmerksamkeit, als
und viele zutrauen. Es kommt auch hoher Besuch: Alberto Vázquez
Figueroa und Javier Reverte sind nachmittags in Los Llanos und
abends in Santa Cruz um Bücher zu signieren. In den Schulen
gibt es Vorlesungen und Ausflüge zu den Veranstaltungsorten.
Es ist nur wünschenswert, dass es gelingt wieder mehr Leute
von der Mattscheibe zum Buch zu verführen.
Mittwoch 23.04.03 08:00
Schaffe, Schaffe ...
700 neue Sozialwohnungen sollen bis 2005 entstehen. Fast alle davon
in den Randgebieten der beiden großen Städte, Santa
Cruz und Los Llanos. Damit reagiert man auf die immer noch anhaltende
Landflucht aus dem Norden der Insel. Eigentlich gibt es keinen
Wohnungsmangel, aber gute und bezahlbare Häuser sind, wie überall
auf der Welt, knapp. Auch müssen viele Wohnungen aus den
Jahren 1950 - 1970 abgerissen werden, da man damals in vielen
Häusern den "Electrolend" Zement benutzt hat.
In tragenden Stahlbetonteilen verursacht dieser Zement eine chemische
Reaktion mit dem Baustahl und verliert an Festigkeit. Es sollen über
800 Gebäude auf La Palma sein, die unter diesem Problem
leiden. 60 Millionen Euro stehen bereit um die neuen Sozialbauten
zu erstellen. Ein warmer Regen für die Baubranche der Insel.
Dienstag 22.04.03 17:30
Haushandwerker
36 Arbeitslose erhalten in Santa Cruz Ausbildungen in Klempnerei,
Elektro, Schreinern und Mauern. Das Ganze geschieht nicht in
Werkstätten, sondern am "lebenden" Objekt. Zunächst
wird das Altersheim saniert und dann noch weitere 108 Wohnungen
von Leuten die knapp bei Kasse sind. Das Ganz kostet zwar 582.000
Euro, aber man hofft, einige der Arbeitslosen mit genügend
Wissen zu versehen, um danach wieder als Arbeitskraft interessant
zu sein. Auf jeden Fall ist das mal eine richtig gute Sache,
dabei auch noch ärmeren Leuten zu helfen. Chapeaux!!
Dienstag 22.04.03 08:15
Buschzulage
Die Problematik der Randlage der Inseln ist ja nun bereits bekannt.
In vielen Sektoren des Staatsapparates wird deshalb an Beamte
eine Art Buschzulage bezahlt, wenn diese armen Mitbürger
das Pech haben auf unsere Insel gesandt zu werden. In Deutschland
gab es ja ähnliches, oder korrigieren Sie mich, gibt es
das auch noch. Nun hat sich die finanziell bemitleidenswerte
Randgruppe der Richter und Staatsanwälte beklagt, dass auf
den großen Inseln nur Euro 138,- "plus Canario",
so heißt das hier bezahlt wird und auf den kleinen Inseln
wie La Palma Euro 480,- Das geht natürlich nicht und so
motzen nun die Richter und Staatsanwälte auf Tenerife und
Gran Canaria. Wenn es der Gerechtigkeit dient, dann sollen sie
doch das Geld haben. Wir haben es doch und sind doch nicht im
Busch, oder?
Montag 21.04.03 16.45
Regenwetter
Gut, dass heute bei uns kein Feiertag mehr ist. So tragen wir den
Regen mit Fassung. Starker Wind aus Nordwest brachte am Vormittag
heftige Niederschläge auf der Westseite. Die Bauern atmen
auf und der Reiseleiter steht mit Regenschirm in El Paso. Nun
hat es bereits wieder etwas aufgeklärt und der Wetterbericht
sagt Wind aus Nordost an. Also wohl kein weiterer Regen auf der
Westseite.
Die Fassadenrenovierungen in Los Llanos sind nun zu 70% abgeschlossen.
Alle alten Häuser im Stadtzentrum erhalten ein Lifting der
Aussenhaut und einen neuen Anstrich. 342.000 Euro lässt sich
das die Gemeinde Los Llanos kosten. Das Geld ist aber sicher gut
angelegt, macht es doch wieder richtig Spaß, durch die Altstadt
zu bummeln.
Montag 21.04.03 08:00
Abwanderung - Zuwanderung
Die Wählerlisten bringen mal wieder interessante Zahlen. Auf
Gomera wohnen 25% der Wahlberechtigten nicht mehr auf der Insel,
sondern sind weggezogen. Fast immer aus wirtschaftlichen Gründen
und meistens auf einer der großen Nachbarinseln. El Hierro
hat 15% seiner Wähler anderswo und La Palma immerhin noch
14%. Die großen Kanareninseln sind mit 3-4% Abgewanderten,
sogar unter dem europäischen Durchschnitt. Das Problem der
kleinen Kanaren ist die fehlende wirtschaftliche Perspektive. Jeder
der Karriere machen will, der muss hier weg und hinterlässt
eine Lücke, die wiederum mit anderen Immigranten (Venezolaner,
oder auf La Palma mit Deutschen) nur notdürftig geflickt wird.
Es ist kein Geheimnis, dass auf den kleinen Kanaren ein Facharbeitermangel
herrscht. Die Inselregierung hat das wohl erkannt und versucht
nun mit einem Ausbildungsprogramm, mehr Spezialisten wieder aus
den eigenen Reihen zu ziehen. Bis das so weit ist, laufen hier
noch viele deutsche Bauarbeiter rum, die sich als Bauingenieure
ausgeben und alles besser wissen. - Betriebswirte bringen die Nouvelle
Cuisine nach La Palma und Bauern schreiben Nachrichten und vermieten
Ferienhäuser ...
Sonntag 20.04.03 17:00
Blumen statt Bananen
Die Vereinigung von Landwirten La Palmas "ASPA" wird
im Mai dieses Jahres einen einwöchigen Kursus veranstalten,
um die Kultur der Proteen noch mehr Bauern schmackhaft zu machen.
Noch ist ja die Protea eine Modeblume und sehr teuer zu verkaufen.
Letztes Jahr hat man auf La Palma 500.000 Proteen gezogen und bis
2004 soll die Zahl bis 800.000 steigen. Man kann nur hoffen, dass
der Absatzmarkt in der gleichen Schnelligkeit mitwächst. Es
wäre ja nicht die erste Kultur, die durch Marktübersättigung
einen drastischen Preisverfall erlebt. Langfristig ersetzen kann
die Proteenaufzucht die Bananen eh nicht, aber mehr Diversifikation
ist sicher wünschenswert.
" Hier" gibt es ein paar sehr schöne Photos und mehr über
die Protea. Ist zwar in Südafrika und nicht auf La Palma, aber bis ich jetzt
rausgehe und photographiere ...
Sonntag 20.04.03 08:45
Öffentlicher Fernverkehr
Die schlechte Anbindung der Insel an das spanische Festland ist
Dauerthema. Im Moment gibt es 4 Verbindungen wöchentlich
La Palma - Madrid. Die Iberia ist der einzige Carrier, der diese
Linie anbietet. Die Auslastung der Maschinen schwankt von 90%
im Sommer zu 60% im Winter. Diese Zahlen sind alleine schon gut,
zeichnen aber nicht den wirklichen Bedarf an "öffentlichem
Fernverkehr". Viele Leute, gerade Vielflieger und Geschäftsleute,
nehmen einen Umweg über Tenerife in Kauf und fliegen von
dort, mit anderen Gesellschaften deutlich billiger auf das Festland.
Wer nicht nach Madrid will, sondern nach Barcelona, Sevilla, oder
Bilbao, der fliegt, trotz des benötigten Zubringerfluges nach
Tenerife, oft zum halben Preis der offiziellen Iberia Verbindung
aus La Palma.
Samstag 19.04.03 17:00
Die "heilige Quelle" noch nicht gefunden
In Fuencaliente (heiße Quelle) gräbt man seit Monaten,
um die heiße Quelle wiederzufinden, die beim Vulkanausbruch
San Antonio im 1700 Jahrhundert verschüttet wurde. Man nannte
diese Quelle "fuente santa" heilige Quelle, da das Wasser
der Quelle 40 - 60 Grad warm war und stark schwefelhaltig. Was
Schwefel mit heilig zu tun hat weiß ich nicht, aber früher
war man ja schnell zur Hand mit irgendwelchen Wunderchen. Mit einigen
Probebohrungen bemüht man sich auf die geologische Schicht
zu gelangen, die das Terrain vor dem Ausbruch hatte. So gelingt
es vielleicht anhand alter Karten und Aufzeichnungen, die Quelle
wieder zu finden. Ein horizontaler Stollen von 120 Meter Länge
hat noch nichts ergeben. Nun will man von diesem Tunnel aus vertikal
in zwei Richtungen weitergraben. Gase erschweren der Vortrieb,
genauso wie der heiße Wasserdampf. Aber das gibt auch wieder
Motivation, wo Wasserdampf ist, kann das Wasser nicht mehr weit
sein.
Samstag 19.04.03 09:00
Schwierige Verbindung zu den östlichen Inseln
Kein Problem hat, wer aus La Palma nach Tenerife reisen will. Im
Moment gibt es 15 Flüge täglich und die Schnellfähre.
Nach Gran Canaria gibt es 3 Flüge am Tag. Nach El Hierro
noch einen. Wer nach Gomera reisen will, der uns am nächsten
gelegenen Insel, der muss über Tenerife fahren. Fliegen
geht nach Gomera nicht, man muss die Fähre nehmen. Die Verbindungen
mit Lanzarote und Fuerteventura sind noch bescheidener. Wer erst
Nachmittags von La Palma aus losfliegen kann, der muss in Gran
Canaria übernachten, um dann am nächsten Tag weiter
zu fliegen. Bei Fracht sieht es noch dramatischer aus, so ist
viele Ware tagelang unterwegs von z. B. Lanzarote nach La Palma.
Ziel der kanarischen Regionalregierung war eine "interinsulare
Transportachse", wo jeder Passagier und jegliche Fracht
innerhalb von 12 Stunden, von Tür zu Tür gelangt. Nun
lohnt es sich aber nicht, ein tägliches Schiff einzusetzen,
welches die "nichtkapitalen" Inseln miteinander verbindet.
Die Reeder und Fluglinien sind allesamt privatisiert und da hilft
kein frommer Plan der Inselregierungen, sondern da regiert das
Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Im Übrigen war das kanarische Parlament eine treibende Kraft,
die "Trasmediterranea" und die "Binter" zu
privatisieren. Wer die Geister der Marktwirtschaft ruft, der muss
nach deren Pfeife tanzen.
Freitag 18.04.03 09:30
Kehraus
Die Osterwoche ist für diejenigen auf La Palma, die im Tourismus
arbeiten, immer eine Zeit der gemischten Gefühle. Die Saison
ist zu Ende und einerseits ist man froh, die Dinge etwas langsamer
angehen zu können. Aber irgendwie fällt man immer wieder
in das gleiche große Loch. Es gelingt einfach nicht, von
100 auf 40 abzubremsen, ohne mentalen Abrieb. Wie übersteht
man die Flautenzeit dieses Jahr? Aktionen, Rabatte, renovieren,
selber Urlaub machen? Vielleicht ein bisschen von Allem.
Bevor Sie mich jetzt bemitleiden, oder auslachen möchte ich
erst mal allen Gästen danken, die dafür verantwortlich
waren, dass wir unsere beste Saison abschließen die wir hatten,
seit dem wir unsere eigene Firma haben. Es ist auch richtig rund
gelaufen dieses Jahr, das Wetter hat auch mitgespielt und so sind
wir einfach zufrieden. Und glauben Sie mir liebe Gäste, kaputte
Dosenöffner und fehlende Korkenzieher in Ferienhäusern
sind unverzichtbarer Bestandteil um das Feriengefühl überhaupt
zu erreichen! Stellen Sie sich mal vor, alles wäre so perfekt
wie zu Hause, Sie würden ja gar nicht merken, dass Sie in
Urlaub sind! Unverzeilich jedoch ist die Tatsache, dass es auf
La Palma kein Netzteil für ein ibook von Macintosh gibt!!!
So muss der geplante La Palma Song der "Blindfische" auf
später verschoben werden.
Wenn mir eines richtig schwer fällt im Mai und Juni, dann
nur der Zustand, dass weniger nette Gäste da sind mit denen
man ein Schwätzchen halten kann.
Auch ist eine solche Zäsur gesund, wir würden sonst noch
größenwahnsinnig werden, oder vielleicht sogar reich.
Dem Mai und Juni sei es gedankt, dass wir so bleiben dürfen
wie wir sind. Frohe Ostern noch!
Donnerstag 17.04.03 16:40
Geburtshilfe per Telefon
In Icod auf Tenerife bekam eine Frau die Wehen so plötzlich,
dass keine Zeit mehr blieb, ins Krankenhaus zu fahren. Der besorgte
Ehemann alarmierte nun die Ambulanz, aber das Baby wollte auch
nicht mehr bis zum Eintreffen der Helfer warten. Der Arzt am Telefon
wies nun den Ehemann an, was alles zu tun ist und war jeden Moment
per Telefon dabei. Der tapfere Ehemann machte wohl auch alles richtig,
denn als die Amulanz eintraf, war der Junge schon abgenabelt und
putzmunter. Die Frau und das Baby wurden dennoch zur Untersuchung
ins Krankenhaus gebracht, sind aber in bestem Zustand.
Ab kommender Woche sollen dann auch kleine chirurgische Eingriffe,
wie Blinddarmoperation usw über das Internet möglich
sein ...
Donnerstag 17.04.03 08:30
Wahlkampf oder Vernunft?
Erst kürzlich empfahl der Inselpräsident, die Obergrenze
der touristischen Übernachtungsmöglichkeiten auf 25.000
zu erhöhen. Nun kontert der Vizepräsident Juan de la
Barreda (andere Partei) diese Erhöhung sei ein Schritt zurück
für die Insel. Ausserdem übersteigt momentan das Angebot
die Nachfrage und und so ist es müßig über Zahlen
zu sprechen, die ausserhalb jeder Vernuft liegen.
Mir wird bei so vielen Zahlen manchmal schwindelig, hier wird über
eine touristische Zukunft der Insel gesprochen, die fern ab der
Interessenlage der Gäste und der hiesigen Bevölkerung
ist. Ich freue mich aber, dass nun ein politisch Verantwortlicher
endlich mal gesagt hat, wie es um den Tourismus auf der Insel bestellt
ist. Ich überlege nun wieder ernsthaft, am 25 Mai, doch wählen
zu gehen.
Mittwoch 16.04.03 16:20
Der Campingplatz ist voll
Die Meisten werden wohl nicht zum Ostereier suchen in die Caldera
gehen, sondern einfach nur um ein paar Stunden oder Tage in dieser
herrlichen Umgebung zu verweilen. Ostern ist auch immer der Zeitpunkt,
an dem viele Familien sich über die Inseln hinaus besuchen.
Ein Abstecher in die Caldera und dort zelten, gehört für
viele mit dazu. So kommt es auch, dass die überwiegenden
Mehrzahl der Camper in dieser Jahreszeit Canarios sind. Ganz
im Gegensatz zu anderen Monaten, wo die Umgangssprache dort eher
Deutsch ist. Wer also noch kurzfristig einen Platz im Camping
der Caldera sucht, der guckt in die Röhre. Die 120 Plätze
sind bis 20.4. völlig ausgebucht.
PS die Caldera ist nach Ostern noch genau so schön ...
Mittwoch 16.04.03 08:30
Neue Fluglinie
Seit heute fliegt die neu gegründete "Islas Airways" 6x
täglich von La Palma nach Tenerife Nord und zurück. Es
ist die erste Maschine der Gesellschaft, eine ATR-72 mit 70 Sitzplätzen.
Drei weitere sollen bis Ende 2003 folgen. Das erste Flugzeug trägt
den Namen unserer Insel und ist auch hier auf La Palma beheimatet.
Das ist insofern wichtig, da nun die erste Verbindung am Morgen
gesichert ist und nicht davon abhängt, ob die Binter aus Tenerife
rechtzeitig loskommt um dann wieder zurück zu fliegen. Ab
La Palma fliegt die "Islas Airways" um 08.00 - 10:10
- 11:50 - 13:50 - 17:10 - 19:10. Die Flugzeit beträgt, wie
bei der "Binter" auch, 30 Minuten. Der Rückflug
ist dann jeweils eine halbe Stunde nach Ankunft in Tenerife. Leider
bietet die "Islas Airways" auch keine Verbindung zum
Südflughafen von Tenerife, aber vielleicht wird das ja auch
noch.
Im Moment entsteht so natürlich ein Überangebot an Verbindungen
mit Tenerife, 9 Flüge der "Binter" 6 Flüge
der "Islas Airways" und die Schnellfähre. Das kann
auf die Dauer nicht gut gehen. Aber Bewegung auf dem Markt ist
wichtig und nun können wir erstmalig wirklich wählen
und der arroganten Willkür der "Binter" entgehen.
Dienstag 15.04.03 16:45
4 Tonnen Avocados geklaut
Ein ungewöhnlicher Diebstahl konnte auf La Palma nun aufgeklärt
werden. Ein junges Pärchen machte sich des öfteren nachts
auf die Piste, nicht um zu feiern, sondern in mühsamer Arbeit
Avocados zu ernten. Wenn es ihre eigenen gewesen wären, dann
müsste man so viel Einsatz loben. Mehrere Wochen ging das
so, 4 Tonnen Avocados erntet man nicht so im Vorbeigehen. Insgesamt
erwirtschafteten die munteren Erntehelfer auf diese Art 6.084 Euro.
So viel hatten sie bei der Cooperative dafür erhalten. Nun
stehen die beiden vor Gericht und die Bauern müssen ihre Avocados
wieder selber ernten.
Dienstag 15.04.03 08:30
Auch auf La Palma Schäden im Norden
Die starke Brandung hat nun auf La Palma doch mehr Schaden angerichtet,
als zunächst erhofft. Das Meerwasserschwimmbecken "La
Fajana" in der Gemeinde Barlovento, muss wohl für die
nächsten Wochen geschlossen bleiben. Alle Becken wurden überspült,
die Treppen zum Teil weggerissen, Beleuchtung und Anpflanzungen
sind einfach nicht mehr da. Die Gemeinde Barlovento schätzt
den Schaden auf etwa 30.000 Euro und hofft aber dennoch, in einem
Monat den beliebten Treffpunkt wieder öffnen zu können.
In Tazacorte wurde wieder Sand auf die Promenade getragen, die
vorsorglich gesperrt war. Ausser den Arbeitsstunden, die es nun
kostet, den Sand wieder zurück zu bringen, gab es keine
weiteren Schäden.
Wie kommt es nun, dass ein schwaches Tiefdruckgebiet mit "nur" Windgeschwindikeiten
von 80 - 90 km/h solche Probleme bringen kann. - Das Tief arbeitete
ja bereits seit Tagen im Nordatlantik und bescherte uns große
Wellen, noch bevor das Tief die Inseln streifte. In der Nacht vom
Samstag zum Sonntag kamen nun noch die Flut und der Wind dazu,
so potenzierte sich die zerstörerische Wirkung für ein
paar Stunden.
Montag 14.04.03 17:00
Sturmschäden auf Tenerife
Gestern Nacht richtete der Sturm aus Nordwest zum Teil große
Schäden im Norden Tenerifes an. In Adeje wurden drei Apartments
zerstört, da die Wellen bis dort reichten. 5 Familien mussten
evakuiert werden. In Garachico stürzte eine Mauer des Fußballstadions
ein und verletzte einen Mann schwer. La Palma war kaum betroffen,
es wehte zwar ein steifer Wind, aber Schäden gab es keine.
Nur das angekündigte Konzert von Carlos Jean platzte, der
gute Mann saß auf Tenerife fest. Nun hat die Situation sich
wieder beruhigt, nur erinnert sehr starke Brandung noch an das
durchziehende Tief.
Montag 14.04.03 08:10
Mit dem Bus zur Fähre
Nachdem mit Erfolg die neue Schnellfähre zwischen Tenerife
und La Palma eingesetzt wurde, gibt es nun auch einen Zubringerbus
aus Los Llanos und El Paso. Um 5 Uhr morgens geht dann der Bus
ab Los Llanos und zur Rückfahrt wartet dieser bereits wieder
an der Fähre. Um 21:30 geht es dann zurück nach Los Llanos.
Tagesausflüge nach Tenrife sind somit viel einfacher und billiger,
als zuvor.
Sonntag 13.04.03 17:00
Die Dehnbarkeit der Gesetze
Das Hotel in Cerca Vieja, unterhalb von Fuencaliente wird nun doch
fertiggebaut. Das Parlament der kanarischen Inseln hat unter
der Auflage die Zahl der Betten auf 1.250 zu reduzieren nun grünes
Licht gegeben, den seit Monaten stillgelegten Bau, weiter zu
betreiben. Zur Erinnerung, Die Princess Gruppe hat den Bau
des Hotels als 4-Sterne-Anlage, nur mit der Zustimmung der Geneinde
Fuencaliente begonnen und musste auf Druck der Öffentlichkeit
und anderer Konkurrenten schließlich gestoppt werden. Auf
den kanarischen Inseln sind Hotelbauten für die nächsten
Jahre nicht erlaubt, es sei denn es handelt sich um 5 Sterne
Hotels. Nun hat aber die Princess bereits Millionen Euro
verbaut. Der Rohbau steht komplett. Eine Aufwertung von 4 auf
5 Sterne ist eigentlich nicht möglich, da die Zimmergröße
eine ganz Andere sein muss und die Zimmer bereits alle im Rohbau
fertig sind. Auch zahlreiche weitere Anforderungen an ein 5 Sterne
Hotel können nicht mehr erfüllt werden. Der Inselpräsident
spricht nun von "zwischen 4 und 5 Sternen" Wir wussten
ja alle, dass in solch einem Fall, Gesetze nicht härter
als ein Gummibärchen sind. Die Erklärung ist aber schon
interessant.
Sonntag 13.04.03 08:25
Der Wasserfall von Los Tilos ist wieder da
Kurz vor dem Besucherzentrum Los Tilos gibt es nun wieder eine
Touristenattraktion mehr. Der vor 50 Jahren verschwundene Wasserfall
ist wieder da. Was wie ein Wunder anmutet ist allerdings Technik.
Seinerzeit hat man dem Wasserfall dasselbe abgegraben und dem
Wasserkraftwerk "salto de mulato" zugeführt. Nun
sorgt ein unterirdisches Becken von 150 Kubikmeter für genügend
Wasser. Eine Pumpe sorgt dafür, dass pro Stunde 250 Kubikmeter
Wasser die 70 Meter wieder nach oben gelangen, um dann erneut
den Wasserfall zu speisen. Nun kann man geteilter Meinung sein,
ob das noch was mit Biosphärenreservat zu tun hat, aber
schön anzuschauen ist der Wasserfall allemal. Vieles im
Leben ist pure Illusion, aber deswegen noch lange nicht schlecht.
Einen schönen Sonntag noch
Samstag 12.04.03 16:30
Wie viele Gästebetten braucht La Palma
Diese Diskussion wird immer wieder geführt und nun kommen
von der Inselregierung neue Zahlen. 24.000 Betten sollen für
die Insel noch verträglich sein. Das wären 10.000 mehr,
als die Wissenschaftler aus Gran Canaria für La Palma als
tragbar empfunden haben. Im Moment sind es 9.000 Betten und die
Zahlen im Tourismus stagnieren seit 3 Jahren. Ich vertraue fest
darauf, dass der Markt das schon regelt. Es ist im Moment überhaupt
nicht abzusehen, woher die große Nachfrage nach dem Reiseziel
La Palma kommen soll. Nun stehen wir gerade wieder am Anfang der
Nebensaison und ich höre sie alle schon wieder jammern, dass
so wenig Leute nach La Palma kommen. Wir haben ein spezifisches
Publikum welches uns besuchen kommt und wenn wir uns als Konkurrenz
zu Tenerife oder Gran Canaria sehen, dann können wir nur verlieren.
Wie gesagt, am 25. Mai sind Wahlen und da ist es immer gut den
Mund ein bisschen voll zu nehmen. Bis auf La Palma 25.000 Gästebetten
benötigt werden bin ich auf Rente und das kann noch dauern
...
Samstag 12.04.03 09:00
Bier aus La Palma
Es ist vielleicht übertrieben von einem historischen Moment
zu sprechen, aber gestern Abend wurde in der Bar Central in El
Paso das erste auf La Palma gebraute Bier ausgeschenkt. Naturtrübes,
angenehm herbes Pilsener. Noch kann man aber nicht Hurra schreien,
denn das war nur der erste Probeanstich. Die Bar Central liegt
mitten in El Paso und viele Anwohner befürchten Lärm
und Geruchsbelästigung durch die Brauerei. Noch hat der Betrieb
keine Lizenz und die Eigentümer müssen nun hoffen, dass
es keine weiteren Proteste der Anwohner gibt.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass der Versuch eine Brauerei auf
La Palma zu installieren scheitern könnte. Vor 8 Jahren musste
man ein ehrgeiziges Objekt begraben, La Palma mit eigenem Bier
zu versorgen. Die hatten bereits alle Fässer, Gläser
und mehr mit ihrem Firmenlogo versehen, aber kamen nicht einmal
zu einem Probedurchlauf.
Freitag 11.04.03 16:30
Avocadoexport gleich null
Im vergangenen Jahr gelangten überhaupt keine Avocados aus
La Palma in den Export. 1997 noch wurden 568 Tonnen in alle Welt
verschickt. Die Exportzahlen sanken in den darauf folgenden Jahren
um nun bei Null zu liegen. Die Sturmschäden auf der Ostseite
und die Hitze auf der Westseite haben die Produktion so stark beeinträchtigt,
dass die vorhandenen Früchte nur noch für den Binnenverbrauch
ausreichten. Die Landwirtschaftskammer spricht von 60% weniger
Ertrag. Die Aussichten für 2003 sind nicht besonders gut,
da die Sturmschäden im Nordosten der Insel noch nachwirken.
Erst 2004 wird man wohl wieder exportieren können. Die Avocado
galt auf La Palma vor 20 Jahren als Hoffnung von der Monokultur
der Banane wegzukommen. Eigentlich sind die Bedingungen für
Avocados auf La Palma sehr gut, aber die Sättigung auf dem
Weltmarkt hat größere Erfolge verhindert.
Freitag 11.04.03 14:00
Automatische meteorologische Überwachung der Caldera de Taburiente
Drei Wetterstationen sind in der Caldera angebracht worden. Es
wird der Luftdruck, Temperatur, die Niederschläge und die
Windgeschwindigkeit gemessen. Diese Daten werden permanent in
das Besucherzentrum des Nationalparkes gesandt. Auch kann man über
das Mobiltelefon an die Daten rankommen. Hintergrund war der
tragische Tod von drei Gästen der Insel, die auf ihrer Wanderung
vom Wasser überrascht wurden. Es kann gut sein, dass es
im Unterlauf der Schlucht gutes Wetter gibt und am Nordrand der
Caldera stark regnet. Jeder Tropfen Wasser, der in der Caldera
fällt, fließt durch das Flussbett ab. Der Krater hat
einen Umfang von 8 Kilometer und da kommt viel Wasser zusammen.
Nun will man den Zugang zum Flussbett sperren, wenn die Daten
der Stationen alarmierend sind, noch bevor irgend eine Gefahr
entstehen kann.
Donnerstag 10.04.03 16:30
Darf es auch ein bisschen weniger sein?
Im Moment werden zu viele Bananen geerntet und das verdirbt die
Preise. Die Landwirtschaftskammer ruft nun die Produzenten auf,
nur die Früchte zu ernten, die wirklich an der Zeit sind.
Gerade um Ostern sinkt der Verbrauch an Bananen immer drastisch
und so kann es zu starken Preisstürzen kommen. Etwa 3 Millionen
Kilo Bananen werden jede Woche auf La Palma geerntet, verpackt
und verschickt.
Donnerstag 10.04.03 08:10
Regen weiter Mangelware
Während auf Tenerife und El Hierro zum Teil heftige Niederschläge
zu verzeichnen waren, hat das Tiefdruckgebiet über den Kanaren
auf La Palma kaum Regen gelassen. Lediglich im Norden der Insel
kann man von ausreichend Niederschlag sprechen. Im Aridanetal regnete
es in zwei Nächten mit insgesamt 24 Liter pro Quadratmeter.
Nun sind wir erneut im Einflussbereiches eines starken Hochdruckgebietes
mit Wind aus Nordost. Der Passat ist halt wieder da.
Noch ein Veranstaltungshinweis:
Am Samstag den 12.4. gibt es ein Rockkonzert auf der Plaza in Los
Llanos. Ab 22:30 spielen dort "ForRainOffice" eine
Band aus La Palma Rock und Balladen. Danach tritt Carlos Jean
vom spanischen Festland auf. Der bekannte Musiker präsentiert
Pop und elektronischen Rock.
Mittwoch 09.04.03 16:15
Fragwürdige Berater im ganzen Hin und Her der zukünftigen
touristische Entwicklung der Insel hat es natürlich auch Marktforschungen
gegeben. Eine davon wurde heute veröffentlicht. Eine Agentur, "Edei" genannt
hat demnach Umfragen durchgeführt und ist zu folgenden abstrusen
Ergebnissen gekommen:
" Die Belegung der Unterkünfte auf La Palma war in den letzten 6 Monaten
maximal 44%" - Wenn ich solche Belegungszahlen unseren Hauseigentümern
vorsetze, dann habe ich ab morgen kein Haus mehr zu vermieten. Unsere durchschnittliche
Belegungsrate der letzten 6 Monate liegt bei 89%.
"Die größte Zahl an Touristen kommt von den anderen
kanarischen Insel, gefolgt von Festlandsspaniern, danach die Deutschen
und dann die Engländer." - Es gibt wie gut wie überhaupt
keinen Tourismus auf La Palma von den anderen Kanaren, ausser in
den beiden Sommermonaten Juli und August. Die Festlandsspanier
sind auch nur in diesen beiden Monaten hier zu sehen. Die Deutschen
machen fast 70% der Gäste aus, nicht gefolgt von den Engländern,
sondern von den Holländern und Schweizern. Das Schlusslicht
bilden die Gäste aus England.
"70% der ausländischen Gäste sind zwischen 41 und
65 Jahren" - Diese Meldung ist genauso Blödsinn. Alleine
schon die Spanne von 41 - 65 Jahren anzufragen zeigt ja nicht gerade
Professionalität.
Mir ist nicht klar, wie die zu diesem Ergebnis kommen können.
Vielleicht haben die alle Passgiere die auf dem Flughafen ankommen
gezählt und geglaubt, jeder der von Tenerife nach La Palma
fliegt ist ein Tourist. Ich kann nur hoffen, dass solche Zahlen
nicht zur Grundlage dienen um die zukünftige Entwicklung dieser
Insel zu steuern.
Mittwoch 09.04.03 08:10
SARS Alarm auf Gran Canaria war Zeitungsente
Am Montag war befürchtet worden, dass ein aus China stammendes
Kind an dieser Lungenentzündung erkrankt war und sich auf
dem Weg nach Gran Canaria befindet. Die alarmierten Behörden
das Gesundheitsamtes untersuchten das Kind und stellten eine leichte
Erkältung fest. Natürlich ist jeder hellwach bei diesem
Thema im Moment, aber irgendwo muss die Vernunft noch zugelassen
werden.
Wenn jeder Chinese mit Schnupfen gleich Alarm auslöst, dann
hat uns ein viel schlimmerer Virus erfasst, die Hysterie. Die Behörden
haben das hier auch noch mal klar gemacht, es gibt keinen Direktflug
aus Hongkong, oder dem chinesischen Mutterland auf die kanarischen
Inseln. Wer von dort zu uns will, der muss in Madrid, Amsterdam,
oder einem anderen europäischen Flughafen umsteigen. Und dort
machen sich hustende Chinesen sehr verdächtig. Der einzige
in Spanien bekannte Fall von SARS, ein Mann in Bilbao, wurde gestern
wieder aus der Klinik entlassen.
Dienstag 08.04.03 16:10
Biosphärenreservat ab 21. April amtlich
Der Abgeordnete der UNSECO, Tilman Jäger wird am 21.4.03 das
amtliche Diplom an den Inselpräsidenten José Luis Perestelo übergeben.
Die feierliche Zeremonie wird zuerst im "Teatro Chico" und
danach im "Convento San Francisco" stattfinden. Dort
wird es auch Folkloredarbietungen geben und sicher wird mehr als
ein Glas Sekt getrunken werden. Das Biosphärenreservat ist
ja für La Palma nicht ganz neu. Bereits 1983 wurden 511 Hektar
des Lorbeerwaldes von Los Tilos als Reservat ausgewiesen. 1997
wurde dieses Gebiet auf 13.420 Hektar erweitert. Nun, ab dem 21.
April steht dann die gesamte Insel La Palma unter dem Schutz der
UNESCO.
Es liegt an uns, was wir daraus machen. Solch eine Chance erhalten
wenige Plätze dieser Welt. So manch ein Inseloberer sollte
vielleicht mal daran denken, dass wir diese Auszeichnung nicht
wegen unserer guten Straßen, den Hotels, oder gar einem Golfplatz
erhalten haben ...
Dienstag 08.04.03 08:30
Honigschlecken
Ein ausserordentlich gutes Jahr melden die Imker La Palmas. Zwischen
60.000 und 80.000 Kilo Honig werden dieses Jahr erwartet. "Schuld" daran
sind die milden klimatologischen Bedingungen dieses Jahr. Etwa
100 Imker teilen sich 2.400 Bienenstöcke, welche über
die gesamte Insel verteilt sind, hauptsächlich aber im Norden
der Insel. Und natürlich sind die Bienen auf La Palma was
ganz besonderes. Es gibt hier eine eigene Rasse, "abeja
negra canaria" Das ist eine Verwandte der iberischen Honigbiene.
Aber eben nur verwandt und hat sich auf La Palma zu einer eigenen
Rasse entwickelt. Trotz Einfuhr anderer Rassen hat sich das Erbgut
kaum beeinflussen lassen. Nun verteilt man sogar kostenlos Königinnen
der schwarzen kanarischen Honigbiene um deren Rassenreinheit
(was für ein Wort, Gottseidank reden wir über Bienen!!)
zu bewahren.
Montag 07.04.03 13:15
Regenwetter, aber gästefreundlich
Nun hat uns das Tief doch noch erwischt und wir müssen auch
die nächsten 3 Tage noch mit Westwind rechnen. Bislang war
aber der Regen gnädig und besuchte uns nur nachts, tagsüber
scheint dann wieder die Sonne. So könnte man die Interessen
der Gäste mit denen der Bauern zusammenführen. Konsens
nennt man sowas neuerdings. Einen Dissens gibt es bei Regen immer
zwischen Ricardo und mir. Er führt dann seinen Regentanz auf,
weil er sich freut, dass nun endlich sein Garten und die ganze
Insel wieder genügend Wasser bekommen. Ich hingegen fürchte
mich vor den dann schlecht gelaunten Gästen und der immer
wieder gestellten Frage: "Wie wird denn das Wetter?"
Macht nichts, es gibt viel, viel Schlimmeres und wenn wir weiter
keine Sorgen haben als ein paar Tage Regen ...
Montag 07.04.03 08:15
Nichts dazugelernt
Das Zentrum für touristische Initiativen, kurz "CIT" beklagt
sich über die fehlenden Perspektiven der touristischen Entwicklung
dieser Insel. In perfider Ignoranz behauptet Antonio Sosa, dass
ohne 4 weitere Hotels die Entwicklung La Palmas schweren Schaden
nehmen würde. Ich weiß nicht, wo der Mann lebt und was
der mit Tourismus zu tun hat, aber Ahnung hat er keine. Der Pauschaltourismus
dient immer nur dazu, die Kassen der Veranstalter zu füllen.
Wie kann man, nach Beobachtung der Entwicklung der letzten Jahre
auf La Palma tatsächlich mehr Hotels fordern. Die beiden großen
Komplexe, Hotel "Sol" in Puerto de Naos und das "Taburiente" in
Los Cancajos kämpfen ums Überleben. La Palma ist eben
anders und gerade darum ist jeder Vergleich mit den großen
kanarischen Inseln einfach nur blind. Antonio Sosa hat völlig
recht, wenn er sagt, wir haben kein Wachstum der Zahlen im Tourismus.
Was er nicht sagt ist, dass wir ein Wachstum in der Qualität
unseres Angebotes haben. Weiter behauptet der gute Mann, dass das
Hotel in Fuencaliente 400 Arbeitsplätze schaffen würde.
Wenn wir das Beispiel Hotel Sol nehmen und das hochrechnen, dann
ergibt das höchstens 80 Arbeitsplätze für Menschen
aus La Palma. Putzfrauen und Gärtner, das ganze Führungspersonal
kommt vom Festland und aus dem Ausland.
Ich kann La Palma und Herrn Sosa nur wünschen, dass er mal
irgendwann mal Kontakt hat mit denen, über die er spricht.
Der einzige Gradmesser unserer touristischen Zukunft sind unsere
Gäste und deren Echo auf unser Angebot. Wer Hotels säht,
wird Ballermänner ernten ...
Sonntag 06.04.03 18:20
Das Aquaedukt von Argual
Gäste die aus Los Llanos in Richtung Tazacorte fahren kennen
diese aus Rundbögen gemauerte Wasserleitung, von der leider
nur noch ein paar Bögen stehen. Kaum einer ahnt jedoch, dass
diese Reste aus dem Jahr 1555 stammen. Die Söhne des berühmten
portugiesischen Seefahreres Jácomo de Monteverde ließen
dieses Aquaedukt bauen um Wasser in die Zuckerrohrplantagen nach
Argual zu leiten. Auch wurde damit eine Mühle betrieben um
Mehl zu mahlen. Auf dem Llano San Pedro stehen heute noch Teile
der alten Gebäude der Familie Monteverde. Ein Museum lädt
dort auch zur weiteren Information ein. Sonntags findet dort der
Flohmarkt statt und auch das bekannte Restaurant "Casona de
Argual" bietet in historischem Gewand einen Grund diesen emblematischen
Platz zu besuchen. Das Aquaedukt wird jetzt von der Gemeinde Los
Llanos aufwendig renoviert. Wie sich das mit der neuen Umgehungsstraße
von Los llanos verträgt weiß ich noch nicht, denn genau
dort, soll die Straße wieder auf die alte Trasse führen.
Vielleicht findet man ja eine kluge Möglichkeit, der Moderne
seinen notwendigen Platz zu schaffen, ohne die Historie zu verdrängen.
In eigener Sache; Seit ein paar Tagen "wackelt" unsere
ADSL Leitung und es ergeben sich zum Teil nur Übertragungsgeschwindigkeiten,
die für eine Anischt des Livebildes der Camera nicht ausreichen.
Unser Provider hat Abhilfe versprochen, bis dahin bitte ich Sie,
es dann später noch einmal zu versuchen, oder das Standbild
zu wählen.
Sonntag 06.04.03 09:10
Die Herkunft der Bewohner auf den Kanaren wieder mal durchleuchtet
Es weiß ja keiner so recht, wo nun die Ureinwohner der Kanaren
her sind und wer diese eigentlich waren. Nun hat eine Studie der
Universität La Laguna auf Tenerife eine sehr interessante
Entdeckung gemacht. Untersucht wurde diesesmal die Proportion des "Y" Chromosomes,
welches bekannterweise für die Kerle zuständig ist. Demnach
sind nur noch 10 Prozent der Gene bei den Männern nicht iberischen
Ursprungs, sondern nordafrikanischer Herkunft. Bei einer ähnlichen
Studie mit Frauen ergaben sich bis zu 40% nordafrikanischer Gene.
Einmal ist die Asymmetrie auffällig, aber eine Erklärung
wird gleich mitgeliefert. Kaum ein männlicher Ureinwohner überlebte
den Einfall der Spanier und Portugiesen auf den Kanaren, aber bei
den Frauen war die Quote deutlich höher und so überlebte
auch viel mehr Erbgut.
Die zweite Auffälligkeit ist, dass immer nur von nordafrikanischen
Genen gesprochen wird, nie aber von Nordeuropäischen. Für
viele wäre das eine große Enttäuschung, wenn der
Mythos damit unterginge, die Guanchen wären irgendeine nordische
Rasse gewesen, oder gar der Rest der Atlanter.
Es ist schon bemerkenswert, wie sehr die Menschen, alle Menschen,
immer auf das stolz sein wollen, wofür sie selbst am allerwenigsten
können. Die eigene Herkunft.
Samstag 05.04.03 16:00
Erstmals mehr als 700.000 Mitglieder der Sozialversicherung auf
den Kanaren
Die "seguridad social" wie sie hier heißt hat nun
auf den Kanaren zum ersten Mal in seiner Geschichte die Grenze
der 700.000 überschritten. Anders als in Deutschland sind
hier Krankenversicherung, Renten und Arbeitslosenversicherung unter
einem Hut zusammengefasst. Jeder, der auf den Kanaren tätig
sein will, ob nun als Selbstständiger, oder als Angestellter
muss Mitglied sein. So sind die Zahlen der "seguridad social" immer
auch ein Spiegel der am Arbeitsleben teilhabenden Bevölkerung.
Als abhängiger Arbeitnehmer zahlt, ähnlich wie in Deutschland,
einen Teil der Arbeitgeber und einen Teil der Arbeitnehmer. Als
Selbstständiger zahlt man einen Pauschalbetrag von Euro 209,-
pro Monat, ob man nun viel verdient, oder wenig. Bei Selbstständigen "autonomos" ist
allerdings die Arbeitslosenversicherung nicht mit enthalten.
Samstag 05.04.03 08:30
Fischereihafen von Puerto Espindola (San Andres) ist ausgebaut
Kernstück der Umbaumaßnahmen ist die neue innere Mole
von etwas mehr als 80 Metern Länge und fünf Metern Breite.
Man hofft nun damit dem Hafen, immerhin ist es der einzige Hafen
im Norden, neuen Aufschwung zu verleihen. Der äußere
Damm bot nicht genügend Schutz für die Boote, so dass
kaum noch Fischerei dort betrieben wurde. Die Gewässer um
San Andres bis zur Nordostspitze gelten als überaus fischreich
und so können sich kleinere Boote den Anfahrtsweg aus Santa
Cruz ersparen. Zugleich erhofft man, das vielleicht auch Sportboote
den Hafen neu entdecken. Slipanlage, kleine Werft und Infrastruktur
ist vorhanden. Die unmittelbare Nähe zum "Charco Azul" macht
dieses Hafen schon für touristische Ausflüge interessant.
Charco Azul ist eines der beiden Meerwasserschwimmbecken im Norden
der Insel. Für Ihren Nordausflug auf La Palma sollten Sie
auf jeden Fall in Puerto Espindola halten. Dort ist auch die einzige
Rumfabrik der Insel (immer der Nase nach ...) und im Hafen gibt
es ein hervorragendes Restaurant mit Blick auf die Boote und wirklich
frischem Fisch. Es lohnt sich.
Freitag 04.04.03 18:00
Keine Chance für Kartoffeln aus La Palma
In den Jahren 1998 waren es noch 374 Tonnen Kartoffeln, die aus
La Palma exportiert wurden. Im Jahre 2001 nur noch 121 Tonnen
und im Jahre 2002 waren es genau noch NULL Tonnen. Nun werden
Kartoffeln hier nur noch für den Eigenverbrauch angebaut
und das auch immer weniger. Grund ist ganz klar der hohe Erzeugerpreis
für hiesige Kartoffeln. Wir können ja keine Maschinen
einsetzen, die Äcker sind zu klein. Es muss bewässert
werden, gehäufelt, gedüngt ... Die Importkartoffeln,
meistens aus Polen, Ägypten und Irland sind ungleich billiger
und mal ehrlich, diese als Pommes frites gemacht, schmecken genau
so gut. Wer nun aber die kleinen runzeligen will um "papas
arugadas" zu machen, der muss tief in die Tasche greifen
und bis zu 4 Euro pro Kilo auf den Ladentisch legen. So wird
die kleine Knolle aus heimischem Anbau zur teuren Delikatesse.
Auch sind in den letzten Jahren neue Pflanzenschädlinge aufgetaucht,
die den Kartoffelbauern hart zu schaffen machen. Insbesondere die "polilla
guatemalteca" (Motte aus Guatemala - tecia solanivora) und
der Bakterienbefall "papa llorona" (weinende Kartoffel
- Braunfäule - ralstonia solanacearum) bringen viele Bauern
dazu, die Hacke an die Wand zu hängen und Kartoffeln im Supermarkt
zu kaufen.
Die unkontrollierte Einfuhr von landwirtschaftlichen Produkten
aus anderen Ländern bringt jedes Jahr eine Vielzahl von neuen
Schädlingen auf die Inseln. Sehr zum Schaden der Landwirte
und der gesamten Flora der Kanaren.
Freitag 04.04.03 08:15
Minimale Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenzahlen haben sich im März gegenüber denen
im Februar kaum verändert. Es ist auf den Kanaren ein minimaler
Anstieg von 0,24% zu verzeichnen. Die Quote liegt jedoch bei 11,52%
gegenüber einem nationalen Durchschnitt von nur 9,3% Vergleicht
man die Märzzahlen 2003 mit dem vergangenen Jahr, dann ist
es doch ein Anstieg von 4,87%. Im Herbst vergangenen Jahres gab
es die größten Zuwächse bei der Zahl der Arbeitslosen.
In den Sektoren Bau und Landwirtschaft hat es die größten
Einbrüche gegeben. Nun aber glaubt man die Situation unter
Kontrolle zu haben und die Entwicklung der letzten Monate spricht
auch dafür.
Donnerstag 03.04.03 17:00
Strommarkt wird liberalisiert
Was in Deutschland schon gang und gäbe ist, wird nun auch
für die kanarischen Inseln Realität. Wir können
uns also in Zukunft den Energieliefernaten aussuchen. Da wird es
aber auch gleich wieder eng, wir haben auf La Palma nur einen Lieferanten.
Die UNELCO, ein Tochterunternehmen der ENDESA. Bis hier auf La
Palma noch ein weiterer Produzent auftritt und ob er überhaupt
auftritt ist zweifelhaft. Für die großen Inseln, wie
Tenrife und Gran Canaria haben sich schon IBERDROLA und FENOSA
angekündigt. Mal sehen, ob sich einer für den kleinen
palmerischen Markt findet. Mir erscheint es abwegig, für so
wenig Menschen, eine weitere Versorgerstruktur aufzubauen.
Es ist aber doch beruhigend zu wissen, dass man theoretisch die
Wahl hätte ...
Donnerstag 03.04.03 08:00
Wahlkampf machts möglich
Die Müllverwertungsanlage in Mazo wird wieder auf die lange
Bank geschoben. Die Kommission für Landschaftsplanung und
Umweltschutz hat sich nun dem Druck der Gemeinde gebeugt und den
kompletten Bebauungsplan für die Gemeinde Mazo gestoppt. Nun
hat man erneut ein Jahr Zeit, den Plan so zu korrigieren, dass
keiner was dagegen hat. Das wird sicher nie gelingen, aber die
Wahlen sind im Mai und bis dahin kann der Bürgermeister seinen
Sieg gegen die Institutionen zu Wahlkampfzwecken nutzen. Ab Juni
wird dann wieder hinter verschlossenen Türen verhandelt und
das Ding doch gebaut. Wetten?
Mittwoch 02.04.03 17:50
Da ist der Wurm drin
Und zwar ein toller Wurm. Der Dreieckskopfstrudelwurm (der heißt
wirklich so) wurde im Wasser der Caldera de Taburiente gefunden.
Dieses bis 25mm große Tier aus der Ordnung der Planarien
ist als Bioindikator bekannt. Auf lateinisch heißt er "dugesia
gonocephala" und das Vorkommen dieser Spezies bedeutet, dass
das Wasser welches wir aus der Caldera haben, ganz sauber ist.
Es gibt einen Index für Wassergüte, der Saprobienindex.
Dort ermittelt man an Hand der im Wasser vorkommenden Fauna, die
Qualität des Wasser. Und eben das Wasser wo der Wurm mit dem
komischen Namen vorkommt, hat die oberste Güte. Nun will man
an Hand der Poblation des Wurmes feststellen, ob sich an der Wasserqualität
etwas verändert. Eins kam schon raus, das Regenwasser ist
zu sauer für den Wurm und nach Niederschlägen nimmt die
Poblation ab. Nach einigen Tagen, wenn das kleine possierliche
Tierchen wieder nur echtes Calderawasser bekommt, dann schnellt
die Zahl der Würmer wieder empor.
Mittwoch 02.04.03 08:15
Kino, Kino
Los Llanos hat nun seit 6 Monaten ein Kino und das reicht jetzt
schon nicht mehr. Etwa 100.000 Besucher gab es seit der Eröffnung.
Das "Multicine Millenium" hat drei Säle und liegt
neben dem Busbahnhof von Los Llanos. Wegen des großen Erfolges
plant man nun einen vierten Saal. Dieser soll noch in 2003 fertig
werden damit das Angebot weiter vergrößern.
Chapeaux!!! Das hätte ich nicht vermutet.
Dienstag 01.04.03 17:00
Wohin mit den Boatpeople
Wie schön öfter berichtet landen in der Woche um die
200 bis 300 ilegale Einwanderer auf den kanarischen Inseln, wegen
der Nähe zu Marokko, meist auf Fuerteventura und Lanzarote.
Das sind auch nur die Zahlen derer, die geschnappt werden. Wie
viele tatsächlich unbemerkt anlanden, oder auf den kleinen
Seelenverkäufern im Atlantik untergehen, kann man nur ahnen.
Bislang hat man die Einwanderer bis zu ihrer Rücksendung nach
Marokko in Auffanglagern eingesperrt. Nach der neuesten Entscheidung
des obersten spanischen Gerichtes, dürfen die Einwanderer
nur noch 72 Stunden festgesetzt werden. Danach müssen die
Leute freigelassen werden. Nun überlegt die Regierung, eine
Art Luftbrücke einzurichten, damit die Einwanderer innerhalb
der 72 Stunden wieder zurückgeschickt werden können.
Viele der bettelarmen Flüchtlinge sind so eine Art "Wanderpokal".
Zurück in Marokko werden sie aus Kostengründen auch nicht
gleich wieder in ihre Heimatländer gesandt und versuchen so
erneut ihr Glück, über die kanarischen Inseln unbemerkt
in die EU einzureisen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die
kanarischen Inseln eine EU Aussengrenze darstellen. Einmal hier
eingereist, ist man drin. Die wenigsten der Einwanderer wollen
hier bleiben, sondern weiter nach Deutschland oder Frankreich.
Dienstag 01.04.03 08:15
Das Wasser ist gefährlicher als der Vulkan
Der neu erarbeitete Notfallplan für Naturkatastrophen auf
La Palma ist fertig. Demnach kommt die Gefahr Nummer eins nicht
von einem Vulkanausbruch, sondern vom Regenwasser. Wer La Palma
kennt weiß, dass die Insel von unzähligen "Barrancos" (Schluchten)
durchzogen ist. Überall dort, floss mal Wasser und kann wieder
fließen. In der Caldera de Taburiente kennt man das, dort
gibt es ständig Wasser, welches je nach Niederschlagsmengen
anschwillt und dann wieder ganz klein ist. Dass es dort am 20.11.01
trotzdem zur Katastrophe kam und drei Menschen starben, geht auf
Kosten der Unkenntniss, da der "Barranco de las Angustias" jedes
Jahr 3 bis 4 mal pro Jahr so viel Wasser trägt, dass er nicht
passierbar ist.
Die größere Gefahr lauert aber in Schluchten, die seit
30 Jahren kein Wasser mehr geführt haben und nun zum Teil
bebaut sind und zum Teil durch Urbanisationen führen. Sollte
es zu statischen Regenfällen kommen, wie genau vor einem Jahr
in Tenerife, dann werden einige dieser Schluchten auch wieder Wasser
führen und so zu einer großen Gefahr werden. Die beiden
neuralgischen Punkte sind dabei auf der Ostseite der "Barranco
de las Nieves" der durch das Stadtgebiet von Santa Cruz führt
und auf der Westseite der "Barranco Tenisca" Dieser führt
nördlich von El Paso durch Los Llanos. Als riskant gelten
Regenmengen von über 100 Liter pro Qudratmeter in 24 Stunden.
Sollten es gar 190 Liter pro Quadratmeter in 16 Stunden werden,
wie genau vor einem Jahr in Tenerife, dann ist mit erheblichen
Schäden zu rechnen.
Aus gegebenen Anlass: Gäste welche die Wanderung von der "Cumbrecita" zum "Escuchadero" machen
wollen, zahlen bitte entgegen unserer AGB ihr Urlaubsquartier gleich
am Anfang ihres Urlaubes ...