La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Mai 2014

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Samstag 31.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Heilige, Fiestas, Geld und Politik
Volksfeste mit bürokratischen Hürden

Nächsten Sommer finden die beiden größten religiösen Inselfeste im gleichen Jahr statt, und das sind die Niederkünfte der Jungfrau de las Nieves der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma, und derer del Pino in El Paso. - Unsere, also die aus El Paso, die muss alle drei Jahre ran, die aus der Hauptstadt nur alle fünf Jahre. - Alle fünfzehn Jahre gibt es also diese doppelte Bajada, und damit man beide Fiestas auch genießen kann, finden die Haupttage in Santa Cruz bereits im Juli statt, und die in El Paso findet ihre Hochzeit im August. - Eigentlich dachte ich mir, wir könnten mal vernünftig sein und den kommenden Sommer durcharbeiten, aber für den Vorschlag kann man von der Insel geschmissen werden, und außerdem generieren solche Fiestas sogar Einkommen. - Und darüber wird jetzt auch gesprochen, denn angesichts der dann doch mächtigen Schuldenlage im Land der Westgoten, gibt es inzwischen Obergrenzen für Extrazahlungen an Löhne und Gehälter für die Durchführung solcher Fiestas. - Man kann also nicht wie bisher in die Vollen greifen, wobei "die Vollen" ja Bankkredite waren, sondern je nach der Einwohnerzahl steht den Gemeinden so und so viel Geld für Überstunden und Extrapersonal zur Verfügung, welches ausgegeben werden kann. - Und dann kommt noch ein unbestimmbarer Faktor hinzu, im Mai kommenden Jahres sind Gemeinderatswahlen, und wer weiß denn, ob diejenigen, die das jetzt planen, dann bei der Ausführung der Fiesta überhaupt noch am Ruder sind. - Also will man auch die Führung der gesamten Planung einer nichtpolitischen Figur übergeben, aber auch so jemand will natürlich Geld verdienen, Geld, welches eigentlich für die Fiesta schon nicht mehr vorhanden ist. - So will man nun diese Person als normalen Angestellten der Gemeinde einstellen, mit einem Zeitarbeitsvertrag, aber das kann man so einfach nicht machen, dafür muss es dann wieder Ausschreibungen geben und wenn sich zwar die Parteien einig sind, der oder die wäre der oder die Beste das zu machen, dann könnten dennoch die nicht angenommenen Kandidaten dagegen Einspruch erheben. - Ich weiß, das hat man bislang anders geregelt, aber inzwischen schaut uns Madrid in die Geldbörse und diejenigen, die früher immer Transparenz von der damaligen Regierung gefordert haben, die sind jetzt am Ruder und können sich sicher sein, dass die jetzige Opposition ganz genau auf jedes Verhalten der Regierung blicken wird. - Im kleineren Rahmen gilt das auch für El Paso, auch dort will man sich absichern, dass die Bajada de la Virgen del Pino einen künstlerischen Leiter hat, der jetzt bereits planen kann und auch noch dann etwas zu sagen hat, wenn die Fiesta dann wirklich stattfindet. - Das war in El Paso allerdings immer ein bisschen leichter, da war bislang der Stadtrat für Kultur automatisch der Chef, aber es kann eben gut sein, dass nächstes Jahr im Juni der Stadtrat wieder wechselt, und dann kurz nach den Wahlen gleich eine neue Figur dasteht, welche das durchziehen soll, und das geht meist nicht gut. - Vielleicht sollte man doch mal ans durcharbeiten denken, mal einen Sommer ohne Fiestas, und wenn ich länger darüber nachdenke, dann kann ich mich auch gleich selbst ausweisen…

Fulanito de tal dice hoy: Ser una tumba
Ein Grab sein. - Damit verspricht man seinem Gegenüber, von dem Erzählten aber auch so ganz und gar nichts weiterzugeben.



Aus dem Archiv die Virgen del Pino aus El Paso und wenn Sie mal sehen wollen, wie das auf der Niederkunft zugeht, dann kommen Sie HIER zu den Bildern.





Samstag 31.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 66 % - Luftdruck 1016 hPa

Die schwierige Kiste mit den dicken Kisten
Wohnmobile auf La Palma der Hit?

Falls meine Informationen richtig sind, dann befindet sich der einzige öffentliche Platz an dem Wohnmobile stehen dürfen, und auch Infrastruktur für diese vorhanden sind, auf dem Campingplatz an der La Laguna de Barlovento. - Da will aber niemand länger sein als eine Nacht, auch wenn die Kantine dort berühmt ist für das vielleicht beste Ziegenfleisch der Insel. - Dennoch tummeln sich hier besonders im Sommer Urlauber in Wohnmobilen, natürlich meist an den Küsten, und dort gibt es auch private Einrichtungen, wo man sein Wohnmobil abstellen kann, aber an einer öffentlichen Straße darf man eigentlich nicht nächtigen. - Hier ist aber vieles eigentlich und es gab mal ein paar Fälle, in denen die Polizei eingeschritten ist und Wohnmobile fortgeschickt hat, da gab es aber als Hintergrund Reibereien mit Anwohnern, die dann die Polizei holten. - Aus dem Anlass des Besuches von gleich 77 dieser mächtigen Einfamilienhäusern auf Rädern, welche in Kolonne diese Feiertagsbrücke ausgenutzt haben, die gesamte Insel zu besuchen ist nun eine erneute öffentliche Diskussion ausgebrochen, und wir wissen noch nicht, ob diese Diskussion mit dem Verschwinden der dicken Kisten am Sonntag wieder abflaut. - Gut, dass bei uns verkehrstechnisch nicht viel los ist die letzten Tage, und zwischen Freitag und Montag auch die Asphaltarbeiten an der Hauptstraße ruhen, so gab es kein inselweites Problem mit den, hier Caravanas genannten Wohnmobilen, lediglich regionale Störungen, wenn man eben hinter diese Kolonne geraten war. - Die lokale Club hatte aber alles vorher mit der Inselregierung, und auch den lokalen Behörden abgesprochen, denn inzwischen findet man sogar Gesprächspartner für solche Vorhaben, so konnte man in den einzelnen Gemeinden sich darauf vorbereiten und den 77 Wagen, mit doch erheblichem Bedarf an Stellflächen, diese eben auch zu Verfügung stellen. - Eine Fahrt rund um die Insel, nach Fuencaliente, gestern Abend Stopp in Puerto de Tazacorte und die erste Nacht verbringt man in Puntagorda, die zweite Nacht in Barlovento und am Sonntag verlassen die meisten diese Insel wieder, um nach Tenerife und Gran Canaria zu entschwinden, aber viele dieser Wohnmobile, die kommen auch hier von der Insel selbst. - Jeder ist willkommen auf dieser Insel, eine neue Doktrin, vielleicht auch geboren aus dem Mut der Verzweiflung, weil eben dieser Sommer so ganz schlecht ist in den Besucherzahlen. - So lässt sich unser Rat für Tourismus auch zusammen mit den immerhin 230 Personen fotografieren, welche da die Rundreise um unsere Insel machen, und freut sich darüber, dass diese Anzahl an Konsumenten diese Tage die Insel bereichert. - Die anderen Fragen werden nicht gestellt, oder nicht berührt, wohin denn mit den Abwässern, außer in Barlovento wüsste ich nicht, dass das dafür Einrichtungen gibt. - Aber es ist ja auch nur ein Probelauf, und wer Nein sagt, bevor er alle Seiten eines Produktes gesehen und ausgewertet hat, der ist in Zeiten der Notwendigkeit des Handelns ein Narr. - Ich glaube nicht, dass die Wohnmobile strukturell etwas zu unserem Tourismus beitragen könnten, was wirklich von Gewicht wäre. - Man müsste an bestimmten Punkten der Insel zunächst überhaupt dafür sorgen, dass diese Wagen ohne zu stören abgestellt werden können und auch die Versorgung sowie Entsorgung sicher gestellt werden. - Das darf auch etwas kosten, und ich darf daran erinnert, dass die allermeisten, welche mit solch einer Kiste durch die Landschaft fahren, keineswegs aus Armut ein rollendes Heim besitzen, sondern da Fahrzeuge dabei sind, welche extrem teuer sind. - Auch ist das Straßennetz der Insel nicht wirklich geeignet solchen Fahrzeugen ein flottes Fortkommen zu sichern und viele Plätze erreichen die niemals, vielleicht ist das sogar gut so. - Nein, keine Abschottung, und auch die schwierigen Schiffsverbindungen auf anderen Insel werden ein massenhaftes Auftreten dieser Kisten auf La Palma auf solche Feiertagskonstellationen beschränken, und ich denke nicht, dass man daraus ein nachhaltiges Geschäft knüpfen kann.



Freitag 30.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Der Feiertag, der Appetit und das gute Wetter treiben einen so dahin

In jeder Gemeinde wird irgendwas richtig endemisches zum Día de Canarias gemacht, und wenn es auch nur eine Riesenstulle von zwei Metern mit Chorizo del País ist, wie in Breña Alta, die man dort mit viel Vergnügen und auch viel Nostalgie verspeist. - Wobei man da aufpassen muss, Chorizo ist zunächst ein Oberbegriff in Spanien für Wurstwaren mit Paprika, und die macht man in jedem Ort, oder in jeder Region anders. - Und hier auf La Palma gibt es eben die weiche Variante, bei uns ist die Chorizo del País eine Streichwurst, etwa mit der Konsistenz von Teewurst. - Sieht auch ein bisschen so aus, ist aber kleiner, auch im roten Kunstdarm abgebunden und wird hergestellt aus durchgedrehtem und gewürzten Schweinespeck. - Und war immer der Snack der Kleinen Leute, kostet ein paar Cent, macht ein ganzes Brot zur Delikatesse und vor allem auch satt. - Heute gilt diese Wurst nicht unbedingt mehr als kulinarisch zeitgemäßes Produkt, aber auch ich erinnere mich sehr gut an die Zeit, in der wir alle Stränge dieser Wurst über dem Küchenbord hängen hatten, weil einfacher und billiger konnte man seinen Hunger auf Eiweiß, Fett und Proteine einfach nicht auffüllen. - Ich habe nicht mal ein Foto von diesem Würsten gefunden, nur von den größeren aus Gran Canaria, aber die werden mit viel weniger Paprika gemacht und schmecken auch ganz anders. - Bei der Fotosuche kam dann auch wieder der nächste Begriff rund um Chorizo auf die Leinwand, denn man nennt auch Räuber, Strauchdiebe und überhaupt Freunde des Fremden "Chorizos" und so landete ich bei meiner Suche eher Treffer mit dem Konterfei unseres Regierungspräsidenten und den Banken und vielen anderen bekannten Persönlichkeiten. - DAS ist das Bilderangebot wenn Sie im spanischen Google nach "Chorizo del País" suchen. - So, jetzt haben wir ausführlich über ein Alltagsprodukt gesprochen, dass so was von Alltag ist, dass man keine Fotos davon gemacht hat. - Ich werde das in den kommenden Tagen nachholen. - Ich glaube allerdings, dass mich der Metzger für verrückt halten wird, dass man die fotografiert. - Also bleiben wir einfach beim Essen, ich habe sonst weiter nichts vor in der kommenden halben Stunde, dann bleibt auch immer noch das andere Allheilmittel gegen den Hunger, ein Brot, ein Büchse Sardinen und eine Zwiebel. - Das nehmen zünftige Wanderer heute noch mit, wenn sie einen Ausflug in die Berge machen, und es ist besser geworden, die meisten packen inzwischen ihre leergegessenen Büchsen wieder ein, das war früher anders. - Da gab es früher, als alles anders war, und nur manches besser, eine gelbe Dose mit Sardinen aus Gran Canaria, die bekam man für 8 Pesetas, Anfang der achtziger Jahre etwa fünfzehn Pfennig, und wenn man Glück hatte, dann war da noch der angelöteten Öffner auf der Dose, und konnte die irgendwie am Nippel aufdrehen. - Die meisten Dosen allerdings, die wurden mit dem Schraubenzieher und dem Hammer aufgemacht, manche auch mit großen Messern, bis hin zu Macheten, weil der Öffner nicht mehr dran war. - Und wer es wagte, zu versuchen, von einem bereits benutzten Öffner die aufgerollte Dose wieder abzubekommen, der hat sich blutige Finger geholt. - Ich weiß nicht mehr, wann diese Firma dicht gemacht hat, inzwischen wüsste ich nicht mehr, dass es noch eine Fischkonservenfabrik auf den Kanaren gäbe, aber die gelben Dosen und der tägliche Kampf, an die durchaus leckeren Fische heranzukommen, die bleiben in Erinnerung. - Allerdings habe ich hier gefunden wie die heißen, die Firma war "Ojeda" und unter diesem Link findet man auch Bilder welche wohl auch einen Hinweis darauf geben, was die Leute alles versucht haben, an die Fische heran zu kommen. - Und dann auch noch ein Bier, welches unter dem Namen "Mas" verkauft wurde, ich glaube das war aus Tenerife und das gab es auch in viel versprechenden Literflaschen, sogar zum Pfand. - Der Trick sollte sein, "Da me una más" ist die übliche Bestellung in der Kneipe, wenn man noch ein Bier mehr haben will, denn más heißt einfach mehr. - Nun haben wir auch schon den Flulanito de tal ein Bier bestellen lassen, aber der Trick hat wohl nicht so funktioniert, wie man sich das erhofft hat, die Brauerei macht sicher seit einem viertel Jahrhundert schon kein Bier mehr und auch ich muss feststellen, dass ich in letzter Zeit öfter auf Beerdigungen gehe, als auf Hochzeiten, aber immer noch häufiger in der Kneipe bin, als auf dem Friedhof…



Freitag 30.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1017 hPa

Día de Canarias
Wer feiert wen?

Heute ist unser Feiertag, bleibt nur die Frage, wer sind wir und ob es dieses wir überhaupt gibt. Nachdem bei uns Tage wie der zweite Weihnachtsfeiertag, Himmelfahrt, der Ostermontag und eben auch der Pfingstmontag keine Feiertage sind, schalten wir ein bisschen auf Endemie, und feiern uns heute selbst, die kanarische Autonomie und alles was im Entferntesten kanarisch sein könnte. - Immer am 30. Mai haben wir unseren Tag und alleine die Tatsache, dass wir extra einen Tag als Feiertag deklarieren zeigt ja schon, dass wir uns nicht ganz sicher sind, wie denn die Kanarität aussieht und was wir eigentlich sind. - Eigentlich könnte man die Frage ganz einfach beantworten, die Kanaren gehören zum nicht deklarierten Kontinent Atlantik, wie die Azoren, Madeira und die Kapverden. Allerdings gibt es sogar eine geographische Bezeichnung dafür, die allerdings mindestens missverständlich, wenn nicht sogar auf eine falsche Fährte lockt, man nennt diese Vulkaninseln im Atlantik allesamt die Makaronesischen Inseln. - Das zur geographischen Lage und die Einwohner der Kanaren sind allesamt Immigranten, erst aus Nordafrika, dann aus Südeuropa und im letzten und auch diesem Jahrhundert aus aller Welt und viele von denen kamen mehrmals und gingen mehr als einmal. - Politisch gehören wir klar zu Spanien, kulturell auch, allerdings mit deutlichen Einflüssen aus Südamerika, die in den letzten Jahrzehnten robuster geworden sind. - Viel geringer als angenommen und gewünscht sind die Überbleibsel der ersten Bewohner dieser Inseln, welches Berber aus dem heutigen Südlibyen waren. - Bis auf ganz wenige Ausnahmen lassen sich kaum Stammbäume der hier lebenden Bevölkerung mehr in die prehispane Zeit verfolgen, dennoch nimmt der Folklorismus über die Guanchen und Benahoaritas zu, allerdings meist als Hilfestellung bei der Suche nach einer Identität, die nicht so deutlich iberisch - und damit meint man meist kolonial - sein soll. - Der Wunsch und vielleicht auch die Notwendigkeit einer eigenen Identität als Archipel, da draußen im Atlantik, ist nicht zu unterschätzen. Auf keinen Fall will man sich als lästiger, oder unter Umständen sogar teurer Wurmfortsatz Spaniens und Europas fühlen, das dient auch ohnehin niemandem, Kolonien haben noch nie ausdauernd und nachhaltig beiden Seiten zum Erfolg verholfen. - Wie man nun dieses Kunststück vollbringt, Eigenarten und meinetwegen auch Schrulligkeiten hervorzuheben, ohne sich dem Vorwurf der vorsätzlichen Abgrenzung auszusetzen, das weiß ich nicht, dabei sind wir Zeugen eines fortlaufenden Prozesses, der wohl aber nie ein genormtes Spiegelbild unserer Gesellschaft sein wird. - Ab und zu tappt man dabei schon in die Separatismusfalle, die ist allerdings häufiger dort anzutreffen, wo es um Öffentlichkeitsarbeit und Populismus geht. Meist brüsten sich politische Parteien mit einer virtuellen Kanarität, kitzeln dabei an der weichen Stelle vieler Menschen, der gemeinschaftlichen Identität, und verkaufen somit ihr Produkt unter einem Mantel, der ihnen gar nicht zusteht. - Dabei gehen die eigentlichen kanarischen Werte einer permanenten Migrations- und Immigrationsgesellschaft zwar nicht vor die Hunde, geraten aber deutlich ins Abseits. - Die Kanaren waren und sind, der berühmte und oft missbräuchlich gedeutete "Schmelztiegel" der Rassen und Kulturen, in der Ausgrenzung und Vorurteile eigentlich keinen Platz haben sollten. - Niemand ist wirklich von hier, sondern alle sind irgendwann hier her gekommen, und das nicht zu Fuß, sondern meist unter großem Aufwand und ebensolch großen Illusionen. Viele davon waren auch nur Wanderpokale, die dennoch ihre Abdruck hinterlassen haben und weiter gezogen sind, dahin, wo man anscheinend noch leichter sein Auskommen findet. - So etwas in Statuten oder Leitkulturen niederzuschreiben ist schlichtweg unmöglich und eigentlich widerspricht es ja sogar dem dauernden Kommen und Gehen und der permanenten Veränderung. - Auch eine große Chance für eine eigene Identität, eine die nicht statisch ist und unveränderlich, sondern so ehrlich sein kann, dass Veränderungen zu unserem täglichen Leben und Dasein gehören.



Donnerstag 29.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,9 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Warnung vor der Cumbre Vieja
Wo die wirkliche Gefahr steckt

Ein guter Artikel von Primitivo Jerónimo Pérez ist mir auf den Bildschirm gefallen, denn in die Hände kann man ja das nicht wirklich nennen. - Primitivo Jerónimo Pérez ist aus Las Manchas, Lehrer, aber seit vielen Jahren Politiker der Coalición Canaria, und war auch bereits Rat für Kultur im Cabildo Insular und ist jetzt Sprecher der Coalición Canaria in El Paso. - In dem Artikel beruft sich Primitivo auf den Hintergrund, dass man außerhalb der Insel den Namen "Cumbre Vieja" meist nur kennt, wenn man von der Möglichkeit ausgeht, dass durch einen Ausbruch die halbe Insel ins Meer stürzt und beide amerikanische Teilkontinente an den Ostseiten verwüsten würde. - Sicher, das kann passieren, das sagen alle Geologen, aber niemand sagt, das würde bald passieren und wir sollten vorsichtig sein mit geologischen Zeiträumen und es gibt viele andere Vulkane auf der Welt, auch Supervulkane, die deutlich aktiver sind als unsere Cumbre Vieja. - Aber in der Literatur findet man mehrere Romane, die eben mit der Angst vor dem Abrutschen der Westflanke spielen, und dabei ist für uns, die hier wohnen, das nicht wirklich ein Thema. - Allerdings ist die Cumbre Vieja wirklich ständig eine Gefahr, aber nicht, weil sie abrutschen könnte, sondern weil sie Landschaftsschutzgebiet geworden ist. - Jetzt zuckt man ein bisschen und denkt sich, was will der Mann uns damit sagen? - Recht hat er, denn die Schutzregeln machen es schwer, in diese Landschaft Forstwege zu bringen, Feuerschneisen und Installationen, welche eben gegen die Feuer wirken. - Und da man diese Landschaft nicht mehr nutzen darf, haben sich die Kiefern nach unten ausgebreitet, und wir wissen ja, die Kiefern produzieren sehr viel brennbares Material. - So sind in der Tat in den letzten Jahrzehnten die Feuer auf der Cumbre Vieja, sei es nun Ostseite, oder auch im Westen, häufiger geworden. - Der Norden der Insel, eigentlich traditionell durch seine unerreichbaren Schluchten eher das Land für unkontrollierbare Feuer, ist inzwischen besser vorbereitet, man hat mehr Pisten gezogen, mehr Feuerschneisen und auch ein aufwendiges Druckwasserleitungssystem, welches sich schon bestens bewährt hat. - Das alles haben wir in der Cumbre Vieja nicht, und eben deswegen, weil wir ein Landschaftsschutzgebiet daraus gemacht haben, und genau der fehlende Eingriff des Menschen macht die Brandgefahr noch größer. - Deswegen muss man nun nicht das Landschaftsschutzgebiet wegnehmen, aber man könnte es mit besseren Regeln versehen, die Brandschutz und Brandvorsorge beinhalten und auch die weitere Ausbreitung der Kiefern verhindern. - Solch ein wunderbarer Baum, auch Retter unserer Insel, weil der ewige Passat an seinen langen Nadeln kondensiert, und so die Insel immer mit einem Wasservorrat versieht. - Aber dieser Baum ist auch invasiv und weil er das Feuer verträgt, andere Pflanzen aber dabei umkommen, nutzt die Kiefer die Feuer und so weitet sich der Kiefernwald auch immer weiter aus und rückt somit näher an die bewohnten Gebiete heran. - Und am oder im Kiefernwald wohnt es sich gefährlich, und wo man keinen Feuerwehrwagen hinschicken kann, da sind nur noch Hubschrauber oder Wasserflugzeuge tauglich, und die sind meist nicht in geforderter Zahl vorhanden und können auch nachts nicht operieren. - Durch falsch angewandten Schutz haben wir da eine Gefahr geschaffen, gut und richtig beobachtet von Primitivo Jerónimo Pérez.

Fulanito de tal dice hoy: Ser un pedazo de pan
Ein Stück Brot sein. - Das sagt man von Personen, die einen besonders guten Charakter haben. - Brot ist immer positiv belegt, Brot ist etwas Gutes, ist ja auch ein Grundnahrungsmittel, darum nutzt man diesen Begriff so. - Ganz anders, wenn der Stoffwechsel dann ein Endprodukt geschaffen hat, und wer ein pedazo de …. ist, den kann keiner leiden



Blick auf die Westflanke der Cumbre Vieja





Donnerstag 29.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1017 hPa

Keine Tankstelle mehr in Barlovento
Und was hinter der eigentlich uninteressanten Nachricht steckt

Eine der unauffälligsten Gemeinden der Insel, keine Skandale, kein Golfplatz und jede Menge Natur, und wären da nicht die Nachrichten um die nun bereits ewige Baustelle der Nordumfahrung, und die auch fast ewigen Reparaturanstrengungen an dem größten Wasserspeicher der Insel, der La Laguna de Barlovento, dann würde man selten über diese Gemeinde sprechen. - Jetzt aber kommt die Meldung, dass die Tankstelle des Ortes schließt, es lohne sich nicht mehr diese zu betreiben, man setzt zu wenig um und ziehe daraus die logischen Konsequenzen. - Die Gemeindeverwaltung zeigt sich überrascht bis erschrocken, denn niemand hatte das vorher angekündigt, und der Bürgermeister meint, man hätte doch irgendwie eine Lösung finden können, aber so richtig glaube ich das nicht, außer man fängt an, nun im ländlichen Raum Serviceleistungen zu subventionieren, damit diese weiter aufrecht erhalten werden. - Und damit sind wir beim Thema Landflucht was den gesamten Norden der Insel betrifft. - Deutlich sinkende Einwohnerzahlen, die Bevölkerung vergreist, da die jungen Menschen in die Metropolen abwandern und die nehmen auch das Geld mit und den Konsum, und so wandern eben auch die Dienstleister und die Serviceunternehmer ab, oder schließen ganz einfach, weil sich der Betrieb nicht mehr rentiert. - Man hat viele Versuche unternommen, diese Landflucht zu stoppen, und der letzte Versuch läuft immer noch, eben die Verkehrswege zu verbessern, nach dem Motto, dann kommt man besser und schneller in den Norden und dann tut sich da auch wieder mehr. - Abgesehen von den unsäglichen Verzögerungen beim Ausbau der Nordumfahrung muss man aber auch erkennen, dass solche Straßen nicht nur besser in den Norden führen, sondern auch besser und schneller heraus, und dass man damit unter Umständen sogar das Gegenteil erreicht. - Wenn ich viel schneller in der Hauptstadt bin, dann fahre ich eben dahin um einzukaufen und mache das nicht mehr im Tante-Emma-Laden im Ort und wenn ich sowieso zum tanken in den Nachbarort muss, dann konsumiere ich eben dort und nicht mehr in meiner Gemeinde. - Vielleicht muss man diese Situation einfach anerkennen und nicht dagegen ankämpfen, sondern neue Strategien entwickeln. - Der Norden der Insel, exklusive Wohnregion für gestresste Mitteleuropäer, die keinen mehr sehen wollen und einfach nur ihre Ruhe suchen? - Ist zum Teil schon angekommen, weniger in Barlovento, aber eher in Garafia und dem Nordwesten, da sinkt die Zahl der Einwohner, aber es steigt die Anzahl der Ausländer die dort wohnen, und wenn das so weiter geht, dann verändern sich diese ländlichen Räume ganz grundsätzlich von ihrer Bevölkerungsstruktur her. - Das muss nicht unbedingt zum Nachteil sein, aber wir können halt sehr schwer nur mit Veränderungen umgehen und betrachten Wandel und Wechsel eher als Bedrohung und weniger als Chance. - Keine große Meldung das mit der Tankstelle in Barlovento, aber eben Symbol für die strukturellen Veränderungen, die sich besonders im Norden der Insel vollziehen und wir wissen noch nicht, was wir daraus machen sollen.



Der Norden der Insel





Mittwoch 28.05.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad

Unser Wasser bekommt ihr nicht
Bürgermeister aus Fuencaliente reagiert heftig auf fremde Begehrlichkeiten

Es geht mal wieder um die "Funte Santa", die Thermalquelle, welche 1766 von der Lava des San Antonio verschüttet wurde. - Diese Quelle hat man wiederentdeckt, vor fast neun Jahren, aber immer reden wir nur davon daraus was zu machen, und die Korporationen lähmen sich mit Egoismen und professionellem Neid gegenseitig. - Eigentlich ist das ganz klar, was man damit machen sollte, eine Badeanstalt, um den Inselgästen eine weitere Attraktion hier auf La Palma anbieten zu können. - Eine Thermalbad passt zu uns, eine natürliche Ressource mehr und man spricht sogar davon, dass das Wasser der Heiligen Quelle hervorragende kurative Eigenschaften hätte. - Eigentlich ist auch klar, dass das ein privater Investor machen muss, weil wir weder das Geld haben noch die Ahnung, wie man so etwas betreibt, aber das war bislang so ein bisschen das Problem, man hatte Angst, solch ein wertvolles Stück in fremde Hände zu geben. - Die jetzige Inselregierung sieht das aber pragmatischer als die Vorgänger von der Coalición Canaria, man will auf jeden Fall den Weg frei machen für private Investitionen und bald schon wird es einen Ideenwettbewerb rund um die Nutzung der Heiligen Quelle geben. - Wann bald ist, das lässt sich bei uns nicht immer genau bewerten. - Nun kommt eine andere Idee aus den Reihen der Hoteliers auf der Insel, der CIT-Tedote, der rührige Verband der Gewerbetreibenden in Sachen Tourismus auf der Insel schlägt vor, man solle doch das Wasser aus der Quelle in die umliegenden Hotels verteilen, dann könnten alle ein Thermalbad anbieten und noch mehr Gäste hätten etwas davon und natürlich auch die Hotels und langfristig würde das doch auch Arbeitsplätze sichern oder gar schaffen. - Das Argument Arbeitsplätze muss bei uns für vieles herhalten und nicht immer hält das, was man uns verspricht. - Grundsätzlich ist das keine schlechte Idee, wer ein Spa betreibt, der macht im Nu ein Thermalbad draus, aber es gibt wohl einen Denkfehler dabei. - Man muss das Wasser ja reinigen, oder man nimmt immer neues Wasser, so wie das in den Bädern geschieht, aber damit bräuchte man ja Unmengen von Wasser, das man verteilen müsste und so viel ist gar nicht da. - Wenn man es reinigt, dann gehen die kurativen Stoffe verloren und dann macht man doch dem Besucher einfach nur etwas vor. - Und der Bürgermeister von Fuencaliente stellt sich warnend vor die Quelle und sagt: Nichts da, kein Tropfen Wasser gelangt aus seiner Quelle in anderen Hotels, die Quelle gehört Fuencaliente und nur dort soll man Gewinn schöpfen können. - Ich dachte mir gleich so was, als die Geschichte mit dem Verteilen des Wasser kolportiert wurde, der Bürgermeister sagt bestimmt Nein, er will die Quelle ganz alleine für seinen Ort und wacht herrisch darüber. - Meine Befürchtung dabei ist, dass man so wieder nicht weiterkommt und die Investoren, die sich dafür interessieren würden abgeschreckt, wenn sich die Korporationen gegenseitig die Fälle streitig machen, ist Rechtssicherheit meist nicht gegeben. - Ich glaube aber, dass die Nutzung dieser Ressource eine solch kleine Gemeinde überfordert, und auf jeden Fall muss man da Spezialisten ran lassen und ob wir davon welche haben, also von dem Marketing der Quelle spreche ich, nicht ob es Wasseringenieure auf der Insel gibt, daran wage ich zu zweifeln. - Es gibt so viele Beispiele, wo gut gemeinte Vorhaben schließlich an der Umsetzung in das reale Leben gescheitert sind, weil wir einfach nicht die geeigneten Leute haben, oder die nicht ranlassen, weil irgendwelche Interessen aus anderen Kreisen die falschen Leute einsetzen. - Aber das kennt man ja auch anderswo, wenn Politiker sich an Flughäfen vergreifen. - Und nur zur Information, das was heute am Flughafen nach einem Unfall aussah, das war eine Übung, man simulierte den Absturz eines Flugzeuges ins Meer.

Fulanito de tal dice hoy: Ser un cero a la izquierda
Eine Null auf der linken Seite sein. - Wertlos sein, keine Ahnung haben von nichts, keine Gültigkeit besitzen, nichts zu sagen haben. - Auf der linken Seite ist klar, man meint damit die Null vor dem Komma.



Mittwoch 28.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 71 % - Luftdruck 1019 hPa

Gute Geschäfte sehen anders aus
Parkhaus in Santa Cruz kommt unter den Hammer

Das ahnte man ja schon. - Der Betreiber des einzigen Parkhauses in der Hauptstadt kann die Hypothekenkredite nicht mehr bezahlen, und nach vielen Verhandlungen mit der Gemeinde und der Bank kommt es nun dazu, dass das Kreditinstitu für den September die Versteigerung des Parkhauses angesetzt hat. - Nur wer will das haben, man spricht von einem Mindestgebot von 800.000 Euro, aber gekostet hat das mehrere Millionen, und wie Geld versenken geht, das ist doch genau das Bild, welches und die Lehman Brothers seinerzeit so deutlich aufgezeigt haben. - So ganz verständlich ist das nicht, warum das Parkhaus in Santa Cruz eigentlich fast immer leer steht, hätte man doch meinen müssen, in einer Stadt, mit chronischem Parkplatzmangel, ist ein Parkhaus eine sichere Anlage, und das war es wohl auch, was sämtliche Alarmimpulse ausgeschaltet hat, sowohl bei der Bank, wie auch auf der Gemeinde, und wohl bei dem Betreiber auch, als der die Sache mit viel zu wenig Eigenkapital angegangen ist. - Noch schlimmer, gleichzeitig hat der ja auch noch das Parkhaus in Los Llanos bauen wollen, aber außer einer tiefen Baugrube ist da nichts draus geworden, aber er konnte das zumindest verkaufen, die Baugrube und die 75 Jahr Lizenz ein Parkhaus betreiben zu können, und das in Los Llanos läuft augenscheinlich, denn immer wenn ich in das Parkhaus fahre, dann muss ich gleich in die zweite Etage fahren, denn oben ist alles voll. - Aber es heißt, richtig glücklich sei der Betreiber des Parkhauses in Los Llanos auch nicht, aber der muss wenigstens keine Hypothekenzinsen bezahlen und da liegt wohl einfach der Unterschied zwischen Erfolg und Pleite. - Das System, bezahlen um sein Auto abzustellen ist auch noch nicht richtig angekommen hier auf der Insel, und dann liegt das Parkhaus in Santa Cruz zwar wirklich mittig, aber wer zur Post muss, zur Polizei oder in das Regierungsviertel, der muss dann noch mal richtig laufen und zurück auch noch kräftig bergauf. - Und eng ist das Parkhaus, da muss man rangieren und sein Auto kennen, und auch das mag viele abschrecken, und es sieht da drin aus wie in einem Bergwerk, keine glatten Wände sondern grob in den Untergrund gehauen, vielleicht trägt auch das noch einiges zur fehlenden Attraktivität des Parkhauses bei. - Ich parke immer in dem Parkhaus wenn ich nach Santa Cruz muss, außer ich finde auf dem Weg zum Parkhaus einen Parkplatz, und nehme ohne Probleme einen zehnminütigen Spaziergang in Kauf, aber viele andere machen das halt nicht. - Allerdings denke ich mal, dass da im Vorfeld viele Planungsfehler gemacht wurden, die Marktsituation weder vom Betreiber, noch von der Bank richtig eingeschätzt wurde, und nun muss man mal sehen, wie das weitergehen kann. - Man hofft auf einen dummen Scheich, oder den Depp, der jeden Tag über den Marienplatz läuft, aber es ist kaum anzunehmen, dass auf der Auktion man dieses Parkhaus verflüssigt bekommt. - Wahrscheinlich wird sich die Bank irgendwie mit der Gemeinde einigen müssen, dass die das Ding betreiben, und dann sind da auch noch die 200 Stellflächen, welche der Betreiber an Anwohner verkauft hat, für Summen zwischen 15.000 und 18.000 Euro und das alleine ist schon so viel Geld, dass einem Angst werden kann. - Und ist es denn überhaupt möglich, dass die Bank das versteigert, wo denn Dritte auch Titel haben, weil sie diese Stellflächen erworben haben? - Da ist viel Geld versenkt worden in Santa Cruz, viel zu viel, und so ganz wird man den Verdacht nicht los, dass da irgendjemand auch kräftig verdient hat. - Golfplätze und Parkhäuser auf La Palma, ich kann das nicht wirklich empfehlen als Kapitalanlage, oder aber man schießt das für 800.000 Euro ab, muss keine Zinsen bezahlen, und wartet darauf, dass die Stadt noch mehr Parkplätze vernichtet, weil man ja die am Hafen auch abschaffen will. - Aber den will man ja durch ein unterirdisches Parkhaus ersetzen, und dann wird da doch irgendwie kein Treppenwitz daraus, aber ein Parkhauswitz. - Eriwan ist überall, zumindest im Prinzip.



Dienstag 27.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Was sonst noch so passiert ist
Kunterbunt

Das Wetter macht uns jetzt wieder Freude, der Wind ist stärker geworden, und schon scheint wieder die Sonne. - Die Sperrschicht wird aufgelöst, die Feuchtigkeit kann nach oben abziehen und wir haben endlich wieder Temperaturen, welche man von uns als Urlaubsinsel erwartet. - Allerdings kennen wir das schon, das Frühjahr zieht sich meist sehr lange hinaus und durchgehend warm wird es meist erst im Juni. - Heute haben wir den Abschiedsbesuch auf der Schule gemacht, wir sind in Frieden gegangen, die Noten waren sogar noch besser als erwartet, da muss ich was springen lassen, aber für solche Dinge lassen wir uns Zeit bis nach der PAU, welche am 11., 12., und 13. Juni stattfinden. - Das sich die Proben für die Hochschulzulassung, die sind kanarenweit gleich und da kann man dann seine Durchschnittsnote noch mal hochziehen, wenn man denn auch kräftig gelernt hat. - Dann ist erst Urlaub angesagt, bis dahin wird weiter gebüffelt. - Die andere Tochter steckt auch in den Examen und da kommt die unangenehme Meldung, dass sie vielleicht doch nicht nach England gehen kann. - Man findet einfach nicht genügend Fächer, welche bei der Rückkehr nach Las Palmas dann auch hier auf der Universität anerkannt würden, und man lässt sie im Ungewissen, wie das denn weitergeht. - Es kann noch Wochen dauern, bis sie Bescheid bekommt, aber gleichzeitig wollen die von den Wohnungen auf dem Campus auch schon wissen, ob sie denn nun im kommenden Jahr weiter dort wohnt, oder nicht. - Und sie würde so gerne nach England, und wenn es auch nur für ein halbes Jahr wäre, aber irgendwie hat man da die Regeln verschärft und auch weiß keiner so wirklich genau, wie das alles funktioniert. - Ich habe ja auch nur noch eine Woche bis ich in den Urlaub gehe, genau nächsten Dienstag bin ich um diese Uhrzeit schon am Stadtstrand Las Canteras und trinke ein kühles Bier mit bester Aussicht. - Genau an dem Tag hat meine ältere Tochter dann die letzte reguläre Prüfung und wird die Woche dann mit mir verbringen, um danach die fälligen Nachprüfungen anzugehen. - In der Gastronomie und in den Läden merkt man jetzt sehr stark, dass ganz wenig Leute unterwegs sind, die Urlauber und die Überwinterer fehlen im Konsum, und allerorten beginnt wieder das große Gähnen und die Geschichten von der dünnen Kuh machen wieder die Runde. - Wenn schlechte Zeiten sind, dann nennt man das hier "vaca flaca", also dünne Kuh und dass wir eine überwiegend ländliche Gesellschaft sind, das merk man an diesen Ausdrücken. - Aber wir feiern trotzdem, am Wochenende finden die Feierlichkeiten zu Ehren des "Cruz de las Canales" oberhalb El Pasos statt. - Eigentlich geht es um das Kreuz, welches dort oben bei den Eukalyptusbäumen steht, auf dem Weg hinauf zur Wallfahrtskirche "Virgen del Pino" aber wir machen aus religiösen Festen buntes und weltliches Treiben, aber man darf ja inzwischen auch in der Katholischen Kirche wieder lachen. - Die Wahlen sind immer noch Tagesthema, die drei hier auf den Kanaren so gescholtenen großen Parteien winden sich um das Eingeständnis, dass man das Ergebnis mal nicht nur als Prozent darstellen sollte, sondern wie viele Leute denn weniger gewählt haben, als noch vor fünf Jahren. - Es sind Armutszeugnisse welche man sich da selbst ausstellt, und nun muss man mal sehen, ob dann nach den nächsten Kommunalwahlen dann auch andere Pakte möglich wären als immer nur PP mit der CC oder PSC/PSOE mit der CC. - Allerdings war das sicher eine Protestwahl, die Zahlen sehen nach außen hin unkommentiert nicht gut aus, aber bei uns gibt es wenigstens keine neuen Rechten, das ist uns erspart geblieben.

Fulanito de tal dice hoy: Ser sapo de otro pozo
Kröte aus einem anderen Brunnen sein. - Wenn einer so ganz andersartig ist, so gar nicht dazugehört, dann sagt man von ihm, er sei eine Kröte aus einem anderen Brunnen.








Dienstag 27.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1021 hPa

Kontrollverlust seitens der palmerischen PSC/PSOE
Bei den Zahlen kein Wunder

Manolo Marcos ist eingesetzt von der Führung der Partei auf Ebene der kanarischen Inseln, um die Rebellen hier auf La Palma wieder einzufangen. - Die lassen sich aber nicht einfangen, besonders nachdem man deren Räte im Cabildo Insular aus der Partei geschmissen hat. - So hat die PSC/PSOE überall auf der Insel stark an Stimmen eingebüßt, noch mehr als die anderen beiden konsolidierten Parteien, und nun verfasst der eine Presseerklärung, die komplett an der Realität vorbei geht. - Er meint, die vielen Pakte mit der Partido Popular in den Gemeinden seien die Gründe, warum seine Partei so viele Stimmen eingebüßt hätte, dabei ist es genau anders herum, viele aus der Basis sagen, so lange die PSC/PSOE im Gobierno de Canarias mit der Coalición Canaria paktieren, so lange kann man diese Partei nicht mehr wählen. - Auch bringt er Beispiele, die angesichts der Zahlen überhaupt nicht stimmen, und spricht auch davon, dass die Partido Popular dazugewonnen hätte. - Ein Blick auf die Zahlen sagt uns aber, dass die Partido Popular in allen Gemeinden verloren hat, genau so wie die PSC/PSOE und die Coalición Canaria, nur aber viele lieber die prozentuale Auswertung sehen wollen, und nicht die absoluten Zahlen. - Es gibt keine Wahlgewinner auf La Palma, vielleicht die IU, allerdings schafft die das dann wieder nicht auch Ortsgruppen aufzustellen, und in den viel wichtigeren Kommunalwahlen die gleichen Ergebnisse einzufahren. - Es gibt dann noch das Phänomen "Podemos", eine Gruppe an intellektuellen Linken, welche komplett ohne Wahlkampf, Plakate und auch Geld 11% der Stimmen kanarenweit auf sich vereinigen konnten, was auch für mich völlig überraschend kam, aber ich fürchte mal, auch denen wird der politische Alltag nicht gut bekommen und das ist äußerst schade. - Es gibt eigentlich nur Verlierer bei dieser Wahl, alle drei großen Parteien sind abgewatscht worden, und das ist nicht unbedingt Faulheit auf der Seite der Wähler, sondern ein ganz großes Manifest, dass es so nicht weitergehen kann, und dass unser System hier verrottet und absolut bürgerfremd ist. - Über dem steht dann eben dieses Aussage eines Manolo Marcos, der meint, die Verluste seiner Partei seien der Basis auf der Insel geschuldet, die nicht wollen, dass man mit der Partido Popular gemeinsame Sache macht. - Ganz im Gegenteil, ein großer Teil der Verluste der PSC/PSOE gehen genau auf das Konto von Politikern wie es Manolo Marcos und José Miguel Pérez sind, die nicht begreifen wollen, dass Politik von unten gemacht werden muss und nicht von oben. - Hier nun eine Fleißarbeit von mir, welche die Zahlen zeigt, und eben genau auf Prozentangaben verzichtet, sondern wirklich nur die Anzahl der Wähler zeigt, welche sich noch aufgeschwungen haben, diesem Elend einen demokratischen Stempel zu geben. - Schwarz sind die Zahlen aus 2014 und blau die aus der letzten Europawahl 2009 und bei "Podemos" und UPyD gibt es keine Vergleiche mit 2009 weil im ersten Fall noch nicht da, und im zweiten hatten die vielleicht 1 - 5 Stimmen. - Und dann gibt es auch noch diese wunderbare Geschichte, in zwei Gemeinden, nämlich in Puntagorda und in Garafía, haben mehr Menschen die IU (Izquierda Unida) gewählt, als die Coalición Canaria. - Hoffnung oder nur Protest, wir warten auf die Kommunalwahlen im kommenden Jahr.

Gemeinde Einwohner PP PP 09 PSOE PSOE 09 CC CC 09 IU IU 09 Podemos UPyD
Los Llanos 20.930 1.702 2.650 960 1.698 1.193 2.034 428 52 233 258
Santa Cruz 16.330 1.547 2.589 1.105 1.950 538 1.011 460 117 324 231
El Paso 7.928 634 830 390 726 389 796 150 27 101 88
Breña Alta 7.445 584 956 431 1.001 294 590 200 22 122 88
Breña Baja 5.523 554 749 258 467 268 500 148 23 95 123
Tazacorte 4.911 266 401 323 636 329 491 132 43 37 45
Mazo 4.858 384 589 285 559 259 452 122 17 55 56
Los Sauces 4.473 434 676 534 853 191 496 93 11 73 65
Tijarafe 2.667 245 350 152 329 138 210 48 9 27 27
Puntallana 2.346 177 259 201 406 202 296 64 10 32 31
Barlovento 2.085 269 331 166 316 108 215 42 18 28 28
Puntagorda 2.057 89 139 102 205 43 66 55 7 12 13
Funcaliente 1.798 154 281 128 231 167 254 34 9 36 24
Garafía 1.714 78 162 112 243 29 67 53 11 23 20





Montag 26.05.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 21,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Der Kulturbeauftragte gibt bekannt
In Gedenken an Claudio Abbado

Es steht vollkommen außer Frage, dass Claudio Abbado unter den großen Dirigenten der letzten Jahrzehnte ganz weit oben anzusiedeln ist. Nicht nur den Sinfonikern in Berlin galt er als einzigartiger Maestro, er gründete so nebenbei noch eine ganze Reihe erstklassige Ensembles, unter anderem das European Comunity Youth Orchestra, das Mahler Youth Orchestra, das Orchestra Mozart oder das Mahler Chamber Orchestra. Abbado war davon überzeugt, dass es die Mischung macht. So setzte er in seinen Ensembles stets viel versprechende Nachwuchsleute neben erfahrene Profis. Dieses Konzept hat sich bewährt. Seine Orchester und die von ihm geförderten Solisten gehören zum Besten, was man in Europa hören kann. Und damit auch zum Besten der Welt.

Vier herausragende Musiker, die viele Jahre lang nicht nur Abbados Taktstock gefolgt sind, geben sich morgen im Teatro Circo de Marte in Santa Cruz de La Palma die Ehre, am Piano begleitet von Enrique Bagaría, den wir schon zum dritten mal auf La Palma begrüßen und genießen dürfen. Im einzelnen handelt es sich um:

Lucas Macias, Oboe: Solist am Royal Concertgebouw Orchestra, Lucerne Festival Orchestra, Orquesta Mozart.
Guilhaume Santana, Fagott: Solist an der Deutschen Radio Philharmonie in Saarbrücken, Lucerne Festival Orchestra, Orquesta Mozart.
José Vicente Castelló, Horn: Solist am Lucerne Festival Orchestra, Mahler Chamber Orchestra, Orquesta Les Dissonances, Orquesta Mozart.
Vicent Alberola, Klarinette: Solista de Les Dissonances, Orquesta Sinfónica de Madrid, Lucerne Festival Orchestra.

Das sind also Weltklasseleute, geprägt vom großen Claudio Abbado, und so soll das Konzert in dessen Gedenken stattfinden.

Gespielt werden Werke von Schumann, Beethoven und Mozart.

Beginn ist um 20.30 Uhr, Karten gibt es zum Preis von € 10 an der Abendkasse.

Ihnen ist das zu weit, zu spät? Haben sie schon mal darüber nachgedacht, nach der Musik noch schön zu essen und eine gemütliche Copa in der Hauptstadt einzunehmen? Und dann die Nacht eben dort zu verbringen? Ich empfehle das liebevoll restaurierte Altstadthotel San Telmo, trotz zentraler Lage unweit des Theaters ein ruhiger, stilvoller Platz um auszuschlafen, ein leckeres Frühstück zu genießen und dann in aller Ruhe den Heimweg anzutreten.

Mit musikalischen Grüßen

Ihr

Ödi Jonitz
(Kulturbeauftragter)


Fulanito de tal dice hoy: Ser pan comido
Gegessenes Brot sein. - Wenn etwas schnell und leicht erledigt werden kann.



Montag 26.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1020 hPa

Die Überraschung heißt "wir können"
Und die Gewinner sind die Nichtwähler

Mit 63,3% gewinnen die Nichtwähler die Europawahlen auf La Palma, zwischen peinlich und bedenklich kommt das her, aber auf dem Festland hat man die Wahlbeteiligung halten können, dort sind immerhin noch 45,8% der Wähler an die Urnen gegangen. - Es verlieren die großen Parteien, die PSOE noch mehr als die Partido Popular, und es gewinnen die kleinen Gruppierungen, allen voran die Linken. - Die Überraschung hierbei ist die Partei "Podemos", was "wir können" heißt, eine Gruppe linker Intellektueller, die auf Anhieb 8% schaffen auf nationaler Ebene schaffen und so 5 Abgeordnete nach Brüssel und Straßburg schicken. - Das hatte man so nicht erwartet, die hatte keiner so richtig auf der Rechnung, sie selbst auch nicht wirklich, aber in den sozialen Netzwerken diskutierte man schon länger über diesen Versuch, endlich von den bereits etablierten Parteien wegzukommen. - Auch die eigentlichen Linken haben gewonnen, die IU hat 10% erreicht und schickt 6 Abgeordnete nach Brüssel, und die UPyD hat 6,5% bekommen, denen hatte man eigentlich mehr zugetraut. - Die CEU, die "Coalición por Europa" hat auch leicht zugelegt, aber nicht genügend, um auch den kanarischen Repräsentanten nach Brüssel zu schicken, die entsenden 3 Abgeordnete, zwei katalanische und einen baskischen Regionalisten, wer also die Coalición Canaria gewählt hat hier, der darf sich erneut in den endemischen Arsch beißen und vielleicht irgendwann mal lernen. - Dann gehen auch noch sechs Abgeordnete kleinerer Parteien nach Brüssel und damit beendet man das Zweiparteiensystem in Spanien, denn die Kleinen haben zusammen mehr als der Wahlgewinner, die Partido Popular, und das ist neu. - Auf jeden Fall gibt es keinen Rechtsruck, im Gegenteil, in Spanien tendiert man wieder Links, sicher als Antwort auf den harten Sparkurs, der so viele kleine Betriebe und Familien in den Ruin getrieben hat. - Hier auf La Palma sieht die Entwicklung ähnlich aus, die Partido Popular erreicht 30,6%, die PSOE 22,2% und die Coalición Canaria 17,9%. - Dann folgen die IU mit fünf mal so vielen Stimmen wie noch 2009 und 8,7%, Podemos erreicht 5,8% und die UPyD 4,7%. - Hier auf La Palma kann man also einen ähnlichen Trend beobachten, aber abgeschwächt und halt immer durch die starken Regionalisten der Coalición Canaria verzerrt. - Auf den Kanaren gesamt finden wir die gleiche Rangfolge wie auch auf La Palma, nur sind in der Region die Partido Popular und die PSOE näher zusammen als auf La Palma (23,3 PP und 22,2 PSOE) die Coalición Canaria schwächer, (12,2%) und Podemos (10,9%) liegt ganz knapp sogar noch vor den Linken der IU (10,5%) und die Zentristen der UPyD ergattern 6,9%. - La Palma hat also noch ein bisschen konservativer gewählt als die Kanaren und sowieso auf dem Festland, und eine lustige Gruppe an linken Professoren und Intellektuellen machen den Elfenbeinturm wieder begehbar, wie stolz bin ich doch auf diese Leute hier, die so ganz anders mit Europa umgehen, als zum Beispiel die Wähler in England oder Frankreich. - Wer es noch detaillierter haben will, der kann das HIER betrachten.



Sonntag 25.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Kapitän Ahab hatte mehr Wal
Sehr geringe Wahlbeteiligung bislang

Mag auch daran liegen, dass man gestern noch das Finale der Champions League entweder gefeiert, oder gefrustet hat, denn um 13:00 Uhr hatte man auf den Kanaren eine Wahlbeteiligung von 16% gemeldet, noch unter der von vor fünf Jahren. - Auf La Palma gar nur 14,8%, während auf dem Festland keine Rückgänge der Wahlbeteiligung gemeldet werden, dort hatten um 13:00 knappe 24% bereits ihre Stimme abgegeben. - Wir hatten das hier für die Inseln und auch La Palma nicht anders erwartet, für uns ist Brüssel überhaupt nicht greifbar, das einzige was wir damit verbinden sind mal Knüppel und mal Subventionen und hier auf La Palma kommt dann auch noch der Frust der PSC/PSOE hinzu und es ist zu erwarten, dass auch die Zahl der ungültigen und weißen Stimmen ansteigt. - Ungültig ist, wenn man mehrere Wahlzettel in einem Umschlag hat oder den Schein (papeleta) anderswie manipuliert. - Ein "voto en blanco" ist ein leerer Umschlag, das macht man um seine Unzufriedenheit mit allen Parteien zu zeigen, wobei ich das Quatsch finde, denn die geringe Wahlbeteiligung alleine zeigt uns doch schon, was wir von den politischen Parteien halten. - Als wir zur Wahl gingen waren wir alleine im Raum, eben die drei Wahlleiter und die drei Beisitzer der im Ort vertretenen Parteien und wenn wenig los ist, dann sind das die ödesten Jobs überhaupt. - Die können einem richtig Leid tun, aber wen das Los trifft, der muss und es gibt nur wenige Ausnahmen, die einem davon wieder zurücktreten lassen. - Ich muss das noch mal erklären mit unseren Wahlzetteln. - Hier macht keiner ein Kreuz, sondern man schenkt der Papierindustrie richtig viel Aufträge. - Hier werden "papeletas" bedruckt, von jeder antretenden Partei, da stehen dann die Namen drauf, welche auf der Liste für diese Partei antreten. - Und man braucht so viele, wie es Wahlberechtigte gibt, hier auf La Palma 65.800 und das von jeder Partei. - Und es sind 39 Parteien angetreten, zum Beispiel Feministen, Tierfreunde, Partei für Behinderte und Leute mit seltenen Krankheiten und eine Partei die sich für die Republik und gegen die Europäische Union nennt, Sie können das gerne HIER mal überblicken. - Für alle die müssen also in ausreichender Zahl "papeletas" vorgehalten werden und in den Wahllokalen müssen die alle ausliegen. - In Spanien ist die Demokratie erster Feind der Wälder könnte man sagen, und was der ganze Quatsch kostet, das ist noch eine andere Sache. - Die meisten allerdings gehen bereits mit einem gefüllten Umschlag hin, denn die großen Parteien, die verschicken die auch breit mit der Post, oder ziehen von Haus zu Haus und werfen diese in die Briefkästen. - Man könnte ja auch vielleicht den Leuten durchaus zutrauen, dass die Kreuzchen machen können, es kann ja nicht komplizierter sein als ein Smartphone zu bedienen, und das können hier inzwischen auch die Rentner. - Aber dann melden sich die Druckereien zu Wort, man würde Pleite gehen, denn das ist natürlich ein enormes Geschäft für die.

Fulanito de tal dice hoy: Ser palabras mayores
Große Worte sein. - Wenn jemand über den Dingen steht, in dem Sin ein Star zu sein, wenn auch nur kurz, dann ist diese Person große Worte. - Man kann es aber auch benutzen um einen Umstand zu beschreiben, der größer ist als angenommen. - So war zum Beispiel Real Madrid für Atlético und auch die Bayern palabras mayores.



Das ist eine "papeleta" hier von der UPyD. - Ich hatte gerade keine andere zur Hand, das heißt nicht, dass ich diese Partei empfehle oder gar gewählt habe.



Sonntag 25.05.2014 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1017 hPa

13 von 14 palmerischen Gemeinden haben Schulden
Aber die Schulden sinken

Nur Mazo hat keine Schulden, die haben sogar jedes Jahr Überschüsse, aber das ist einfach zu erklären, denn die erhalten Geld für die Unterbringung der Müllverwertungsanlage und auch des Flughafens. - Alle anderen Gemeinden haben Schulden bei den Banken, zum Teil mit erschreckenden Summen, aber wir haben es im vergangenen Jahr erreicht, dass diese Schuldenlast um fast 10% gesunken ist. - Man hatte sich allerdings mehr erhofft, denn die Einsparungen in den Haushalten waren ja drastisch, aber die meisten Gemeinden haben zunächst mal die Rechnungen bezahlt, welche man gegenüber den Lieferanten noch hatte. - Auch haben die meisten Kreditverträge ja eine vereinbarte Laufzeit und können nicht einfach, oder nur mit Kosten verbunden, vorher gekündigt werden. - Man ist also schon auf einem guten Weg, und erwartet, dass die Verschuldungen gegenüber den Banken in den kommenden Jahren noch deutlich sinken wird. - Allerdings gibt es große Unterschiede, und die reichen von 73 Euro Schulden pro Einwohner in El Paso, bis hin zu 1.199 Euro pro Einwohner in der Barlovento. - Die haben 2,5 Millionen Euro Schulden, aber nur 2.085 Einwohner, da müssen viele Dinge neu erklärt werde. - Aber auch in der Hauptstadt ist man verschwenderisch gewesen, 12,4 Millionen Euro schuldet man dort den Banken, und das sind 774 Euro pro Einwohner, damit ist man auch weit vorne im Ranking, wer denn jedes Jahr Geld verbrennt aus dem Haushalt, und das dem Posten Investitionen vorenthält. - Los Llanos folgt dann in der Summe der Schulden, die haben 5,4 Millionen, aber auch 20.930 Einwohner, so dass man "nur" eine Schuldensumme von 258 Euro pro Einwohner zu vermelden hat. An Platz drei steht Tazacorte, die haben 2,7 Millionen Euro Schulden, aber es sind halt nur 4.911 Einwohner, so ergibt das 550 Euro Schulden pro Einwohner und damit ist man dann schon in der oberen Etage angekommen. - Dann kommt Puntallana, mit 1,5 Millionen Euro Schulden, und weil dort lediglich 2.346 Menschen leben ergibt das Schulden von 639 Euro pro Einwohner, und damit ist man auch in der oberen Liga der Schuldner. - Breña Alta hat 1,7 Millionen Euro Schulden, aber dort gibt es ja auch 7.455 Einwohner, und damit sind das 228 Euro Schulden pro Einwohner, also steht man relativ gut da. - Als nächstes folgt die Gemeinde San Andrés y Sauces, dort schuldet man den Banken noch 1,1 Millionen Euro, und das ergibt bei 4.473 Einwohnern eine Summe von 246 Euro pro Einwohner, also im unteren Drittel beim inselinternen Vergleich. - Jetzt rutschen wir unter die Million der Bankschulden und kommen in den Süden, nach Fuencaliente, die haben 783.000 Euro an Verbindlichkeiten bei den Banken, aber eben nur 1.798 Einwohner, das ergibt damit 435 Euro pro Einwohner, also eine immer noch deftige Schuldenlast. - Breña Baja ist mit 650.00 Euro dabei, hat aber 5.523 Einwohner, und kratzt damit nahe an zweistelliger Schuldensumme pro Einwohner, die eben nur Mazo mit null und El Paso mit 73 Euro erreichen, und liegt bei 117 Euro. - Jetzt folgt Tijarafe mit 612.000 Euro Schulden, und das sind 220 Euro pro Einwohner, also muss man sich dort auch keine so großen Sorgen machen. - Weiter geht es mit Garafía, die haben 595.000 Euro Schulden, aber sind eben die Gemeinde mit den wenigsten Einwohnern der Insel, nämlich 1.714 und damit erreichen die einen Schuldendstand von 362 Euro pro Einwohner. - Jetzt folgt El Paso, mit 582.000 Euro Schulden, aber unsere Gemeinde ist ja die Nummer Drei bei der Zahl der Einwohner, denn 7.928 Einwohner leben in der flächenmäßig größten Gemeinde der Insel und damit sind das 73 Euro pro Einwohner und das ist eine gute und beruhigende Zahl. - Jetzt fehlt noch Puntagorda, und die haben 557.000 Euro Schulden bei den Banken und dort leben 2.057 Menschen und damit hat man immer noch 270 Euro Schulden pro Einwohner, in der einzigen Gemeinde im Norden, welche an Einwohnern in den letzten Jahrzehnten zugelegt haben konnte. - Barlovento, Santa Cruz, Puntallana und Tazacorte, dort schenkt man den Banken jedes Jahr viel Geld, und die Klassenbesten sind Mazo mit Null, El Paso mit 73 Euro pro Einwohner und Breña Baja mit 117 Euro.



Samstag 24.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 18,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Aus der Traum
Bittere Heimpleite für Atlético Paso

Da gehe ich mal zum Fußball, weil es so ein wichtiges Spiel ist, und ausgerechnet dann zeigen die Jungs die vielleicht schwächste Saisonleistung. - Es ging um den Aufstieg in die vierte spanische Liga, und man hatte das Hinspiel in Santa Úrsula auf Tenerife 0:0 gespielt, so erwartete man sich natürlich zu Hause auch einiges. - Das Stadium war recht gefüllt, für einen Samstag Mittag, und in El Paso ist es immer ziemlich laut. - Es fing ganz erfrischend an, El Paso machte das Spiel, war aber dadurch auch für Konter anfällig und so geschah das bereits in der zehnten Minute, dass man einen Stürmer von Santa Úrsula frei vor dem Tor auftauchen ließ und der den Ball dann dankend versenkte. - Nun verlor man die Übersicht, Atlético spielte wirr und hektisch, denn nun musste man ja zwei Tore schießen, bei einem Unentschieden 1:1 wäre Santa Úrsula weiter, wegen des Auswärtstors. - Es ging wohl häufiger auf das Tor der Mannschaft aus Tenerife, aber die warteten eben geschickt auf Kontermöglichkeiten und in der 35. Minute war es dann erneut so weit. - Ein Pass von hinten erreichte einen Spieler aus Santa Úrsula und unsere Spieler dachten an Abseits und liefen nicht hinterher, unser Torwart kam raus, konnte aber nicht verhindern, dass er den Ball über den Kopf ins leere Tor bekam. - Ob es Abseits war oder nicht, ich konnte das nicht erkennen, dazu saß ich an der falschen Stelle, will aber mal rein aus solidarischen Gründen sagen ja, es war Abseits. - Jetzt musste man drei Tore schießen, aber es wurde immer hektischer, kaum ein schöner und gekonnter Spielzug war noch zu entdecken, unsere Mannschaft konnte mit dem Druck nicht umgehen. - Nach der Halbzeitpause gab es dann Rangeleien noch bevor das Spiel wieder angepfiffen wurde, wobei sich der Gästetrainer unfair auf den Boden fallen ließ, um einen Angriff zu fingieren. - Die Schiedsrichter schickten beide Teams zurück in die Kabinen, um sich zu beruhigen und uns auf der Tribüne wurde immer kälter und missgelaunter. - Schließlich ging es weiter und leider wurde es auch nicht besser, das lief einfach nicht zusammen und nur manche Einzelaktionen lockten zu Szenenbeifall, und je weiter die Zeit fortschritt, um so hilfloser rannte El Paso an. - Man kam schon immer wieder zu Chancen, keine Frage, auch ein paar gefährliche Freistöße, auch fehlte das Glück am heutigen Samstag. - Gegen Ende des Spiels fing man sich erneut einen Konter ein, die Mannschaft arbeitete auch schon gar nicht mehr nach hinten zurück, alles rannte nur noch nach vorne, und dann stand es 0:3 und nur noch ein paar Minuten zu spielen. - Die üblichen Verzögerungen bei der Mannschaft die führt, das brachte noch mal ungute Stimmung auf, aber es war allen klar, es wird kein Wunder von El Paso geben. - Pünktlicher Abpfiff, Santa Úrsula hatte El Paso ausgekontert, die nach dem frühen Gegentor nicht mehr ihren Rhythmus fanden. - Kein schönes Spiel, zwar wenig Fouls, aber hektisch, hitzig und häufige Ballverluste. - Und morgen ist die Jugendmannschaft dran, auch da geht es um den Aufstieg, 12:00 Uhr gegen San José, aber ich darf nicht zugucken, ich bringe Unglück hat ein Freund gesagt. - Aber nur beim Fußball...

Fulanito de tal dice hoy: Ser la piel de Judas
Die Haut des Judas sein. - Das sagt man zu einem sehr schlitzohrigen Menschen.



Einer der vielen Angriffe auf das Tor von Santa Úrsula, es steht aber bereits 0:1



Noch vor dem Wiederanpfiff gab es Rangeleien und der Gästetrainer liegt auf dem Boden, er ist aber nicht angegriffen worden, das konnten wir alle sehen.



Angriffe auf das Tor von Santa Úrsula bis in die letzte Minute, aber fruchtlos

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Samstag 24.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1016 hPa

Der Atlético Samstag
Ob das ein gutes Ende nimmt

Für Atlético Paso geht es ja heute Mittag um den Aufstieg in die vierte spanische Liga, und das andere Atlético, welches vielleicht ein bisschen bekannter ist, das spielt heute Abend gegen Real Madrid um die Champions League. - Die Champions League interessiert mich persönlich nicht so sehr, aber ob El Paso in der nächsten Saison wieder auf die anderen Insel reisen wird, um sich mit den Clubs dort zu messen, das ist doch eine Frage der Ehre. - Man wird sich also fit halten müssen zwischen den Spielen, das eine beginnt ja bereits kurz vor 13:00 Uhr und dann am Abend das Derby in Lissabon. - Davon spricht man in El Paso gestern Abend und auch heute den Tag über und bei uns verdaut man gerade die Epoche Schule, die Tochter ist gestern Mittag nach dem Essen ins Bett gegangen und hat bis zum Abend geschlafen und uns gebeten, sie bis Montag in der Früh auf einem passiven Wochenendmodus laufen zu lassen. - Nicht ansprechen, nur kurz füttern, keine Forderungen stellen, keine plötzlichen Bewegungen machen, die irgendwie an die Schule erinnern könnten. Die Europawahlen sind weniger der Thema in El Paso, Politik ist lästig geworden und wirklich wissen noch ganz viele nicht, ob sie überhaupt am Sonntag zur Wahl gehen und wen sie dann wählen werden. - Das ist vor den Kommunalwahlen immer ganz anders, da fahren Lautsprecherwagen durch die Orte, jede Partei schickt solch ein kakophonisches Monster auf den Weg, manche sogar mehrere, und Drückerkolonnen sind mit Papiern unterwegs, um jeden greifbaren Briefkasten zu verstopfen. - Nichts davon ist zu spüren, gestern schon ist man hingegangen und hat bereits die ersten Wahlplakate wieder abgenommen, fast könnte man meinen, man würde sich für diese Plakate schämen. - Ist auch ein bisschen so, politisches Engagement hat inzwischen das Prädikat bäh erreicht, und ich sehe diese Entwicklung nicht so gerne, da man damit rechnen muss, dass taugliche Menschen, die auch im normalen Leben ihr Auskommen finden, sich mehr und mehr von der öffentlichen Aufgabe Politik abwenden werden. - Also nur noch schräge Vögel und solche, die in der Realität nicht klarkommen in der Politik, keine guten Voraussetzungen. - Also den Schalter auf Wochenende, Kopf aus, Seele an, wenn das alles mal so einfach wäre.



Freitag 23.05.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 18,3 Grad - niedrigste Temperatur 15,5 Grad

Neue Asphaltdecke für die Hauptverkehrsstraße ab kommenden Mittwoch
Es kann zu Behinderungen kommen

Wir sind uns eigentlich sicher, dass es zu Behinderungen kommen wird, denn schließlich muss man ja eine Fahrspur immer geschlossen halten, an der man gerade arbeitet. - Aber es ist dringend notwendig, das Stück zwischen Inselkrankenhaus und dem neuen Cumbre-Tunnel neu zu asphaltieren, denn die Fahrbahn ist schon deutlich mitgenommen und an manchen Stellen gibt es dermaßen tiefe Spurrillen, dass man richtig die Hände am Lenkrad halten muss um das Auto zu kontrollieren. - Eigentlich sollten diese Arbeiten schon erledigt sein, aber die Vorarbeiten dazu, besonders die neuen Drainagen und Nothaltestellen haben deutlich länger gebrauch als man angenommen hatte. - Dann wurde und wird immer noch das Glasfaserkabel in die Straßendecke eingearbeitet, aber damit kommt man gut voran, auch weil man eine Maschine hat, welche die Teerdecke aufschneidet, das Kabel verlegt und dann hinten wieder mit Zement zumacht. - So schaffen die am Tag bis zu 700 Meter und 17 Kilometer müssen die, von Inselkrankenhaus bis zur ehemaligen Tabakfabrik in El Paso, denn dort endet das Glasfaserkabel dann. - Ich hatte ja mal angemerkt, dass ich es komisch finde, dass man das Kabel unter die Asphaltschicht legt, denn dann kommt man ja nicht mehr dran. - Ich habe da mal nachgefragt und die haben mir erklärt, wenn das einmal da liegt und beim Einbringen nicht zerstört wurde, dann kann an einem solchen Kabel nichts mehr kaputt gehen. - Das wird ja nicht heiß oder sonst was und es gibt auch keine Abnutzung, und das soll mir dann auch als Erklärung reichen. - Ursprünglich sollte die Asphaltdecke mal nachts verlegt werden, davon hat man nun wieder Abstand genommen, man wird das tagsüber machen und lediglich zu den Hauptarbeitszeiten die LKW über den Süden der Insel schicken, PKW können permanent fahren, müssen aber mit einer längeren Fahrtzeit rechnen, da man eben abwechselnd eine Fahrtrichtung anhalten muss. - Was man uns vorsichtshalber nicht sagt, ist wie lange das dauern wird, aber was das kosten soll erfahren wir. - 900.000 Euro heißt es, und ich hoffe mal das Geld reicht, denn es kommt mir sogar wenig vor, wenn alleine die Strecke von der Unelco in an den Kreisel an der Hauptstadt bereits 200.000 gekostet hat. - Aber wir lassen uns gerne positiv überraschen, und ganz stolz heißt es aus dem Cabildo Insular, man würde dieses Geld aus "eigenen Mitteln" aufbringen, gerade so, als hätte man die eigene Geldbörse dafür genommen. - Während der Bauzeit bleibt der neue Cumbre Tunnel in beide Fahrtrichtungen offen, warum das so ist, das erschließt sich mir nicht ganz, vielleicht will man den Autofahrern einfach nur eine Freude machen, das spart nämlich reichlich Zeit, für diejenigen, die aus dem Osten in den Westen wollen.

Fulanito de tal dice hoy: Ser harina de otro costal
Mehl aus einem anderen Sack sein. - Wenn jemand so ganz anders oder komisch ist, so gar nicht in den Alltag oder die Gesellschaft passt, dann ist der Mehl aus einem anderen Sack.





Freitag 23.05.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1017 hPa

Der Reserve-Sportbeauftragte gibt bekannt
Aufstieg oder nicht

Für uns Fußballfans ist das ja jedes Jahr eine gefürchtete Zeit. Spätestens ab Anfang Juni ruht das runde Spielgerät. Die Ligen sind entschieden, lediglich das Gezerfe um Transfers bestimmt die Schlagzeilen in den Medien. Ein gewisser Trost sind in geraden Jahren die Turniere, dieses Jahr die WM in Brasilien. Das kalendarische Loch bis zum Beginn dieses Großereignisses wird auf La Palma, genauer gesagt in El Paso, durch überaus spannende Relegationsspiele gestopft.

Wie an dieser Stelle neulich bereits beschrieben, kämpft die erste Mannschaft des CD Atlético Paso um den Aufstieg in die vierte spanische Liga. Das Hinspiel gegen den Tabellenzweiten der fünften Liga von Teneriffa/La Gomera/El Hierro endete mit einem 0:0. Eine wohl starke Abwehrleistung in Santa Úrsula führte zu diesem für das Rückspiel guten Ausgangsergebnis. Nun muss zuhause ein Sieg her.

Am Samstag um 12.45 Uhr steigt die Begegnung im Estadio Municipal von El Paso, von Los Llanos kommend kurz vor dem Dorfeingang rechts, direkt neben Gymnasium und Sporthalle. Ich verspreche eine einzigartige Stimmung.

Doch nicht nur die "Großen" spielen um den Aufstieg. Auch die A-Jugend des Vereins hat durch die gewonnene Inselmeisterschaft das Anrecht erworben, um die Teilnahme an der so genannten "División de Honor", also der Ehrenliga für Jugendmannschaften, zu spielen. Das würde für den Club natürlich höhere Ausgaben bedeuten, da ja dann auch die Jugendlichen zu ihren Auswärtsspielen auf Nachbarinseln reisen müssten. Andererseits zieht eine Nachwuchsmannschaft, die in der Ehrenliga spielt, auch immer gute Spieler an. Und aus diesem Fundus schöpft dann wiederum die erste Mannschaft. Das Aufstiegsspiel der Jugend steigt am Sonntag um 12 Uhr mittags, High Noon sozusagen.

Ziehen sie grüne Kleidung an, wenn sie kommen, das wird in El Paso durchaus goutiert.

Zwischendrin findet ein weiterer Fußballevent in Lissabon statt. Den können sie vor jeder Mattscheibe genießen, farblich gekleidet wie sie wollen. Ich schaue mir das dann aber in einem Lokal an. Im Rudel macht es einfach mehr Spaß. Und wer vorerst nur mal online reinschnuppern möchte, der schaue sich dieses Filmchen vom letzten, entscheidenden Ligaspiel an.

Mit sportlichen Grüßen

Ihr Ödi Jonitz
(Reserve-Sportbeauftragter)






Donnerstag 22.05.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 18,4 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad

Am Sonntag haben wir die Wahl?
Die Wähler sind müde, nicht die Politik

Ich gehe nur hin und gebe meinen Stimmzettel ab, um dafür zu sorgen, dass die vielen Rechtspopulisten nicht zu viel Gewicht bekommen. - Hier in Spanien gibt es übrigens keine von diesen dünnseichten Europa-Kritikern, die auf alle Fälle ins Europäische Parlament wollen. - Die Partido Popular und die Regionalparteien saugen den rechten Rand leer, und man kann Nächte darüber diskutieren, ob es denn besser sei, man hat eine erkennbare und abgrenzbare Rechte, oder aber im konservativen Block schleppt man auch diese Hohlköpfe mit, gibt ihnen aber keinen Protagonismus. - In Spanien scheint ja sowieso die erste Frage nicht zu sein, bis du Rechts oder Links, sondern bist du von Real oder von Barca, und genau so wichtig nehmen wir hier auch die Europawahlen. - Da stehen zur Wahl, Gabriel Mato für die Konservativen und Juan Fernando López Aguilar für die Sozialisten und für Gabriel Mato spricht, dass er auf La Palma wohnt und allererster Fachmann für unser kleines, gelbes Problem gilt und wie ein Löwe dafür kämpft, dass die Hilfen für die Bananenbauern, (nennt das bloß nicht Subventionen) weitergehen können. - Juan Fernando, mal der strahlende Gewinner der Sozialisten auf den Kanaren im Jahr 2007 ist still und blass geworden, aber ich bin auch nicht der objektive Beobachter in dem Moment, wenn man weiß, wie zerrüttet die PSC/PSOE hier auf der Insel ist. - Dazu kommt gerade noch eine interessante Meldung, die sechs Räte der PSC/PSOE im Inselparlament, die ja wegen Indisziplin aus der Partei geworfen sind, raten dennoch, die PSOE zu wählen und erklären das mit nationaler und Europolitik. - Auch irgendwie bemerkenswert aber logisch, und eben frei von Rache, sie haben ja der Partei nicht den Rücken zugewandt sondern sind weiter überzeugt von der Ideologie. - Ich bin kein guter Ratgeber im Moment, nur eben diese neuen Rechten dürfen nicht zu viel Raum in Europa bekommen, denn die wollen trennen und nicht vereinen und ich hatte das irgendwie anders verstanden. - Aber wir sind eben auch daran Schuld, dass man verschiedene Europas will, der Süden soll seinen Kram selber machen, wir kosten nur Geld, wobei so ganz richtig ist das auch wieder nicht, denn Europa hat immer zuerst den Ländern genutzt, die viel zu verkaufen haben, und dazu zählen wir dann wiederum nicht. - Hier hat man so gar keine Lust am Sonntag zur Wahl zu gehen, es bieten sich auch jede Menge an Splitterparteien an, aber die kann man komplett vergessen, aber man sollte nicht unerwähnt lassen die IU (Izquierda Unida) die auf Europaebene zusammen mit den Grünen gemeinsame Sache machen, und den Platz links von der PSOE belegen und dann gibt es noch die UDyP (Unión Progreso y Democracia), auch ein Linksableger aber mit deutlichem Drang zur Mitte und besonders bei wirtschaftlichen Themen ist denen das Links irgendwie ausgegangen. - Aber IU und UDyP liegen in den Umfragen im Trend, die beiden großen Volksparteien stagnieren, verlieren sogar, und dann gibt es ja auch noch die Geschichte mit den Regionalparteien, die in Spanien einen breiten Raum einnehmen. - Allerdings nicht in Europa, und dann kommt es zu solchen aberwitzigen Bündnissen wie hier, dass nun kanarische Regionalisten zusammen mit baskischen, katalonischen und galizischen Regionalparteien antreten. - Im Alltag versuchen diese Gruppierungen alles für ihre Region zu erreichen, im Europaparlament tut man so, als würde man was für alle machen wollen und das kommt so schlecht an, dass man wahrscheinlich nur zwei Sitze, maximal deren drei erreichen wird. - Die aber sind für die baskischen und katalonischen Abgeordneten reserviert, unser Dödel für die Coalición Canaria aber erst auf dem Listenplatz vier ist. - Wer also Coalión Canaria bei den Europawahlen wählt, der sorgt dafür, dass baskische und katalonische Regionalisten ins Europaparlament kommen, lächerlicher kann man sich eigentlich gar nicht mehr machen. - Hier lebende EU-Ausländer haben Wahlrecht, dazu erhält man die Wahlbrieflein vom "Censo Electoral" und wenn man die nicht bekommt, weil man früher noch nie gewählt hat, dann muss man in sein Rathaus gehen und dort nach dem Censo Electoral fragen, und da kann man dann prüfen, ob man in der Liste ist und sich gegebenenfalls eintragen lassen. - Eigentlich wird jeder bei der Anmeldung in der Gemeinde gefragt, ob man wählen will (kommunal und Europa), aber irgendwie klappt das nicht immer. - Und man macht keine Kreuze, sondern nimmt einfach den Listenzettel der Partei die man wählen will, packt den in den Umschlag und gibt den dann ab.

Fulanito de tal dice hoy: Ser el vivo retrato
Das lebendige Abbild sein. - Wenn man jemanden sehr ähnlich ist, dann verwendet man diesen Ausspruch. - Ist eigentlich logisch…



Donnerstag 22.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1017 hPa

Die Heilige Quelle ist überall
Kommen die Menschen nicht zur Quelle, kommt die Quelle zu den Menschen

Etwas haben, und nichts daraus machen. - Das ist so ein bisschen unser Hauptproblem, und ein weiteres Beispiel dafür ist die nun acht Jahre lang andauernde Brache um die Nutzung der Fuente Santa, was eben Heilige Quelle heißt. - Nach teuren und aufwendigen Grabungen hat man unter der Leitung des Ingenieurs Carlos Soler diese Thermalquelle wiederentdeckt, welche im Jahr 1766 von den Auswürfen des Vulkans San Antonio verschüttet worden war. - Glaubt man den Schriften aus der Zeit, dann war La Palma bevor eben diese Quelle verschüttet wurde als Heilbad bekannt, und wer es sich mit Syphilis oder anderen Krankheiten leisten konnte eine Reise auf die Insel zu bezahlen, der kam hier her und badete in dem Wasser der Fuente Santa. - Da kommen natürlich Begehrlichkeiten auf, Bad La Palma, das wäre doch eine gute Geschichte und würde auch zu unserer Corporate Identity passen, die wir zwar noch nicht stringent geknüpft haben, aber eben doch was mit unseren natürlichen Ressourcen zu tun haben muss. - Ja, ich weiß es auch, eine unserer natürlichen Ressourcen ist die Dickfelligkeit, aber man muss es halt jeden Tag erneut versuchen, und wenn uns dann eben solch ein Geschenk vor die Nase gesetzt wird, wie es eine Thermalquelle nun mal ist, dann muss man das doch positiv kanalisieren. - Aber hier fängt das Problem bereits an, wer kanalisiert denn? - Die Gemeinde Fuencaliente ist wild entschlossen diese Quelle für sich zu beanspruchen, ohne dass man auch nur die geringste Möglichkeit hätte, weder finanziell, noch personell, diese touristische Attraktion nachhaltig zu nutzen. - So tritt die Inselregierung auch auf einen anderen Plan, die Quelle sei natürliche Ressource der gesamten Insel und ein Thermalbad soll dort hin, und nachdem man erneut in den Geldbeutel geblickt hat ist einem auch klar geworden, dass ein privater Investor dort sein Geld einbringen darf. - Aber erst nachdem man einen Ideenwettbewerb veranstaltet hat und so ein bisschen habe ich wieder einmal die Angst, dass wir unsere bereits sprichwörtlichen Fähigkeiten Investoren zu verscheuchen, auch auf dem Gebiet wieder schärfen wollen. - Nun kommt der Wunsch auf, das Wasser der Heiligen Quelle auch ohne Thermalbad in den bereits vorhandenen touristischen Einrichtungen nutzen zu können, und darüber muss man dann doch erst mal nachdenken. - Sie bereits vorhandenen Hotels mit ihren Wellnessbädern würden mit dem Wasser aus der Quelle in Fuencaliente versorgt, und so könnte man auf ganz breiter Basis die Geschichte aufbauen und alle hätten etwas davon. - Das Wasser würde locker ausreichen, man spricht von 2 Litern pro Sekunde, da könnte man von der Ausbeute von nur ein paar Tagen zehn Hotels auf der Insel mit dem Wasser der Heiligen Quelle bedienen, allerdings müsste man das ja dauernd wiederholen, denn wenn das Wasser aus hygienischen Gründen gefiltert werden muss, gehen doch auch die kurativen Eigenschaften im Sandfilter verloren. - Oder man schafft das auf andere Art und Weise, das müsste technisch abgeklärt werden, aber dann gibt es noch einen anderen beachtenswerten Punkt. - Wenn man überall auf der Insel im Wasser der Heiligen Quelle baden kann, welcher Investor wäre dann noch bereit, ein Thermalbad dort bei der eigentlichen Quelle zu betreiben, und so gut ich die Betriebe auf der Insel verstehe, welche gerne an dieses Wasser herankommen würden, lasst uns einfach noch mal darüber nachdenken, wie wir diese Ressource am besten und wertvollsten für die Insel nutzen können. - Nein, nicht wieder acht Jahre lang nachdenken, aber wie man Thermalwasser reinigt, ohne dass die Inhaltstoffe verloren gehen, das wäre da schon mal die erste Aufgabe.

Mit Freuden darf ich auch noch ein Konzert ankündigen, morgen am Freitag den 23.5.2014 in der Casa de la Cultura von El Paso. - Eduard Asimont und Gregorio Díaz leiten zwei Chöre aus Los Llanos unter dem Namen "Asociación Músico-Cultural Marino Sicilia" an, und die geben morgen Abend ein riesiges Programm ab. 20:30 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro und das lohnt sich auf alle Fälle.





Mittwoch 21.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 18,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Ist mir kalt
Abitur geschafft, jetzt kommt die Kür

In Teilen Deutschlands wird es heute über 30 Grad warm, und wir kommen jetzt gerade mal auf 17 Grad. - Das ist allerdings für Mai keine ungewöhnlich Situation, nur hatten wir bislang den ganzen Monat über sonniges Wetter, da wird einem bei der bewölkten Situation richtig fröstelig. - Wir liegen wieder im Einflussbereich des Azorenhochs, und weil nördlich davon kein Tief liegt, holt sich das Hoch die Luft ganz weit aus dem Norden herunter bis auf unsere Breiten und so bleiben wir ohne Sonnenhilfe bei diesen 17 Grad stecken. - Dieses Wetter kann bei uns sogar noch bis in den Juni hinein gehen, aber wir hoffen auf mehr Sonne, wenn wieder ein bisschen Wind aufkommt. - Heute geht es wieder mit Jacke auf den Abendspaziergang, und in München sitzen die Leute im Biergarten und lachen uns aus. - Aber das kennen wir, genau im Frühjahr kommt das oft vor, dass in Mitteleuropa die Temperaturen schneller steigen als bei uns.

Nie wieder Mathematik, sie hat es geschafft, sie hat den Kampf gewonnen und braucht nie wieder ein Mathe-Buch in die Hand zu nehmen. - Jetzt macht sie aber dennoch noch 2 Arbeiten, sie möchte in Chemie und Biologie noch eine höhere Note, sonst wäre meine jüngere Tochter mit der Schule durch. - Allerdings ist da ja noch die Prüfung zur Hochschulzulassung und so steht da schon ein Stundenplan an der Küchentür, an welchen Tagen welche Lerngruppen sind. - Da geht man dann meistens in die Bibliotheken zum Büffeln, aber eben nicht mehr um acht Uhr morgens, dafür oft bis in die Nacht hinein. - Die PAU, (Pruebas de Acceso a la Universidad) schaffen die allermeisten, allerdings geht es ja um den Notenschnitt, und der bestimmt, was man studieren kann, und unsere Tochter hat sich da ja hohe Ziele gesetzt. - Für mich bedeutet das, nach 16 Jahren (mit der Vorschule) morgens nicht mehr Taxi spielen zu müssen, Big Yellow Taxi hat Ruh´. - Natürlich fahr ich die auch zu den Lerngruppen, aber nicht mehr um 08:00 morgens. - Ich war zwar eigentlich immer Frühaufsteher, aber das gewöhne ich mir gerade ab. - Nachdem klar war, dass sie Mathematik bestanden hat, war die Luft auch ein bisschen raus, und wir haben uns auch davon anstecken lassen von dem Druck, den sie aufgebaut hat. - Ich hoffe, dass nun die Themen auch wieder andere werden, es hat sich zum Schluss alles nur noch um die Schule gedreht, aber sie hat auch kräftig gearbeitet und in den anderen Fächern zum Teil hervorragende Noten. Das kann sich sehen lassen, am Montag geht dann wieder der stolzeste Vater der Welt in die Schule und holt das Zeugnis ab, sie ist ja noch nicht achtzehn und außerdem würde ich mir diesen letzten Schulbesuch nach so vielen Jahren gar nicht nehmen lassen und diese Mal wird das zum Triumphzug mit einem Grinsegesicht von Ohr zu Ohr. Von ein paar Lehrern werde ich mich gerne persönlich verabschieden und mich bedanken, bei anderen eher nicht, aber die Einhundert Prozent gibt es nirgendwo und der Lehrerberuf ist kein einfacher, das habe ich als Vater wohl mitbekommen, ich selbst würde mir das nicht zutrauen. Und Mathematiklehrer sowieso nicht, das liegt bei uns in den Genen, wir sind mit Worten besser als mit Zahlen.

Fulanito de tal dice hoy: Ser el último mono
Der letzte Affe sein. - Der letzte Depp sein, unbedeutend, meist wird das als Frage gestellt nach dem Motto, sagt mal bin ich etwa der letzte Affe, wenn man sich übergangen fühlt.



Mittwoch 21.05.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1016 hPa

Vom Flugzeug aufs Schiff
Und das bei den furchtbaren Fahrplänen

Seit ein paar Jahren sinken die Zahlen im Passagieraufkommen im interinsularen Flugverkehr gewaltig, und man weiß auch genau woher das kommt. - Die Krise hat viele Gesichter und da sich zwei Reedereien, Fred Olsen und Naviera Armas die Rennstrecke zwischen Los Cristianos und La Palma gegenseitig streitig machen, sind die Fahrpreise in den letzten Jahren sogar gesunken. - Im Flugverkehr fand genau die gegenteilige Entwicklung statt, Islas Airways verschwand vom Markt und ließ eine Binter Canarias zurück, die fast konkurrenzlos den innerkanarischen Markt beherrscht. - Fast muss man sagen, weil es auch noch die Canaryfly gibt, die tapfer mit jetzt sechs Maschinen auch innerkanarische Dienste anbietet, und auch diverse Ziele in Nordafrika anfliegt. Nach La Palma fliegen die zweimal am Tag von Tenerife Nord aus, aber wie es scheint, sind die nicht wirklich dick im Geschäft. - Man fährt wieder mehr mit dem Schiff, seit ein paar Jahren kann man das beobachten, dass die Reedereien wieder mehr gefragt sind als die Fluggesellschaften und wenn ich mich an die Vorkrisenjahre erinnere, dann galt es eigentlich schon als mindestens altbacken, mit dem Schiff nach Tenerife zu reisen, und das Schiff nutzte man nur, wenn man eben viel zu transportieren hatte, oder sein Auto mitnehmen wollte. - Aber das hat sich deutlich verändert in den letzten Jahren, man nennt uns jetzt aus dem Hafen Zahlen, die das bestätigen, haben im Jahr 2012 noch 272.323 Passagiere den Hafen La Palma als Ausgangspunkt für eine Reise genutzt, so waren es im Jahr 2013 gut 90.000 Passagiere mehr, nämlich deren 363.062. - Gut, das sind immer noch fast die Hälfte, als die, die mit dem Flugzeug meist nach Tenerife fliegen, aber sehr viel mehr als noch vor ein paar Jahren, und diese Entwicklung könnte noch deutlicher werden, wenn man dann endlich zu vernünftigen Uhrzeiten und auch in andere Häfen fährt, denn nach Los Crisitanos im Süden Tenerifes will eigentlich niemand, 98% der Passagiere auf der Fähre fahren dann weiter nach Santa Cruz und La Laguna. - Also könnte man wohl mal daran denken, aus der neuen Akzeptanz der Fähren auch wirklichen Sinn zu machen und nach Santa Cruz de Tenerife fahren, und dann eben auch nicht zu Uhrzeiten, in denen normale Menschen sich noch mal umdrehen im Bett. - Die eine Fähre fährt um 04:00 Uhr los, die andere um 06:00 Uhr, und man muss halt mindestens eine Stunde früher dort sein, und da könnte die Fähre gratis sein, ich würde das Angebot nicht annehmen. - Zurück nach La Palma fahren die spät in Los Cristianos ab, die eine Fähre um 18:00 die andere um 19:30 und beide kommen dann fast gleichzeitig gegen 22:00 Uhr hier an. - Uhrzeiten, die keinen Geschmack machen, um als eine Alternative zum Flugzeug zu gelten, und dennoch gewinnen die Fähren deutlich an Passagieren hinzu. - Wie wäre das erst, wenn man dann Häfen bedient, die auch wirklich gewollt sind und zu Uhrzeiten, die einem entgegenkommen, da wäre viel mehr drin und die Binter sollte so richtig Angst bekommen, wenn die Reedereien da mal wirklich an der Schraube drehen würden. - Oder wie war das mit dem Gerücht, dass ab Winter eine Fähre von Puerto de Tazacorte nach Santa Cruz de Tenerife fahren soll?



Noch die "Platzadler" im innerkanarischen Passagierverkehr





Dienstag 20.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 19,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

Die Golfplätze stehen wieder auf dem Stundenplan
900 Betten für La Pavona in Breña Alta

Die Zeitung El Diario de Avisos steckt uns heute eine interessante Geschichte, nachdem bald bereits die ersten Änderungen um Inselplan, dem PIOLP (Plan de Ordenación de La Palma) vorgenommen werden und dem Hotel, welches den Golfplatz überhaupt rentabel machen, diese höhere Anzahl von Betten genehmigen soll. - Der noch vorhandene Plan sieht für den Golfplatz lediglich 380 Betten vor, und davon könne man solch ein Unternehmen nicht betreiben. - Das sagt der mögliche Investor, die Firma Puerto Calero, welche auch den Jachthafen in Santa Cruz de La Palma und betreibt. - Die Erhöhung auf 900 Betten würde das Projekt wieder interessant machen, aber ein feste Zusage gibt es wohl noch nicht, oder man sagt uns das nicht. - Dass die Partido Popular Dinge anschieben wollte, das hat man im Vorfeld bereits gesagt, Carlos Cabrera ist da der Anschieber und es ist keine Frage, bei uns muss einiges angeschoben werden, die Frage ist halt einfach nur, bringt uns ein Golfplatz weiter, oder liegen die Umweltbelastung durch das Umgestalten der Landschaft weit über den tatsächlichen Nutzen. - Da hege ich meine Zweifel, denn der Golfsport ist keine Wachstumsbranche, es tummeln sich bereits viele Golfplätze in Europa, die keine Profite mehr erwirtschaften und ist ein Golfplatz schon eine Belastung für die Landschaft, so wäre ein nicht funktionierender Golfplatz mit der Kleinigkeit eines 900 Betten Hotels eine Katastrophe. - Nicht nur für den Betreiber, sondern auch für die Region, in welcher der Platz herumsteht, und haben wir von einem anderen Investor, der in Puntagorda einen Golfplatz bauen wollte ja gelesen, der erzählt seinen Interessenten, wenn das nicht klappt mit dem Golfplatz, dann machen wir Luxusapartments aus dem Hotel. - Ich denke im Fall von La Pavona ist das nicht der Fall, die wollen da wirklich einen Golfplatz bauen, allerdings erscheint mir das Risiko viel zu hoch, denn wir sehen ja, wie schlecht auf jeden Fall im Sommer die Auslastung unserer Hotels ist, da die Flugverbindungen so gering sind und außerdem kommen die meisten Golfer für ein Wochenende angeflogen, ziehen zwei- dreimal über den Platz und fliegen wieder weg. - Immer wenn wir angefangen haben, andere Destinationen zu kopieren, dann ist da was schiefgegangen, mir ist nicht wohl dabei. - Nicht, weil ich grundsätzlich was gegen Golf hätte, aber ich finde, das passt hier nicht auf die Insel, auch wenn sportliche Ideen durchaus zu uns passen, aber die Landschaftsveränderungen, die man beim Bau eines solchen Golfplatzes angehen müsste, die lassen sich wirklich nur schwer mit den Gedanken an ein Weltbiosphärenreservat in Einklang bringen. - Ich hoffe für den Investor, und auch für die Insel, dass man das ganz genau nachrechnet und Marktanalysen erstellt, und keine solchen, die man bestellt, weil man sie gerne hören möchte, sondern wirklich das Ding von allen Seiten abklopft. - Ein Golfplatz würde La Palma nicht ins Unglück stürzen, aber einer der nicht funktioniert, der würde noch mehr an unserer Glaubwürdigkeit zweifeln lassen. - Aber man baut doch bereits an einem Golfplatz auf La Palma, das habe ich genau gesehen, bei Todoque, allerdings wird das ein Minigolfplatz und der tut nun wirklich niemand weh.

Fulanito de tal dice hoy: Ser el colmo
Der Gipfel sein. - Wenn jemand ganz oben angekommen ist.



Dienstag 20.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1013 hPa

Schluss mit lustig in Tazacorte
Gemeinde geht gegen säumige Schuldner vor

Die Gemeindefinanzen, uninteressanter könnte eigentlich kein Thema sein, aber wir übersehen dabei oft und gerne, dass die Gemeinde wichtiger für unseren Alltag ist, als Madrid oder Brüssel. - Und wenn die Gemeinde Geld hat, und nicht alles, was man für Investitionen ausgeben könnte dafür abdrücken muss, dass man die Zinsen für Kredite bei den Banken deckt, dann kann man Gehwege bauen, Straßenlaternen aufstellen und was man sich sonst noch alles so in Sachen Gemeinwohl ausdenken kann. - Um in diesen wunderbaren Zustand zu kommen, wieder in Gemeinwohl investieren zu können, müssen auch die Einnahmen stimmen, und dazu gehören auch die Gebühren für bestimmte Leistungen der Gemeinde. - Unangenehmes Thema, die Steuern für das Auto, Gebühren für eine Baulizenz, Liegenschaftssteuern und was man noch so alles an die Gemeinde zu bezahlen hat. - Alle Gemeinden der Insel haben da viele Leichen im Keller, oder besser gesagt im Kontor, und da gibt es Kandidaten, die wollen einfach nicht bezahlen, obwohl sie es sehr gut könnten. - In Tazacorte geht man von einer Summe von fast einer Million Euro an säumigen Gebühren aus, und will das nun nicht länger mitmachen, sondern den Schuldnern so richtig an die Wäsche gehen. - Dabei kommt das Wort und die Funktion des Embargo ins Spiel, die Gemeinde droht nun allen Schuldnern, die zum Teil seit 2009 ihre Pflicht gegenüber der Gemeinde nicht nachgekommen sind damit, dass man die Konten und den Besitz dieser Personen beschlagnahmen lässt. - Die kommen dann nicht mehr an das Geld auf ihrem Konto, können keinen Besitz veräußern, bis sie eben die Schulden bezahlt haben, und das Embargo wieder aufgelöst wird. - Es ist bislang nur eine Drohung, man hofft natürlich noch darauf, dass viele der Schuldner angesichts der Androhung doch genügend Druck empfinden, und endlich ihre Schulden gegenüber der Gemeinde bezahlen. - Ob man damit Erfolg haben wird, das werden wir sehen, und andere Gemeinden zögern mit dieser Maßnahme, weil man eben fürchtet, das Ganze könnte nach hinten losgehen und für noch mehr Ärger sorgen. - Wer nicht bezahlen kann, der kommt noch mehr in Bedrängnis, und wer Geld hat, der besorgt sich einen Anwalt und geht gegen die Gemeinde vor. - Es wird wohl eher die Drohung sein, die da Wirkung zeigen soll, aber von der taffen Carmen in Tazacorte haben wir schon einige Überraschungen als Bürgermeisterin erlebt, es kann also durchaus sein, dass da bald Blaue Briefe in der Gemeinde auftauchen.



Das Rathaus von Tazacorte





Montag 19.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Transvulcania aloha
Über unseren Gipfeln ist wieder Ruh´

Zu den beiden Feuern noch von gestern. - Die allermeisten Stimmen dazu sprechen ganz klar von Brandstiftung, 2 Feuer innerhalb von ein paar Stunden und nur ein paar hundert Meter entfernt und das zweite Feuer gegen die Windrichtung, das kann eigentlich kein Zufall sein. - Dann müsste allerdings der Brandstifter sich ganz in der Nähe aufgehalten haben und das ist dann schon ein dreistes Stück. - Auch kommen immer wieder die Gerüchte, man hätte diese Feuer gelegt, damit man mehr Personal einstellen würde über den Sommer, denn bei den gestrigen Wetterverhältnissen wäre ein folgenschweres Feuer eh nicht zu erwarten gewesen und so würde man die Inselregierung unter Druck setzen, doch noch mehr Personal bereit zu stellen. - Diese Erklärungen hört man immer mal wieder, aber ich möchte das nicht glauben. - Mir wäre lieber, man würde die beiden Hubschrauber der BRIF mal schnell hier herbringen, das wäre sicherlich die bessere Idee.

Die Transvulcaniaeuphorie ebbt langsam ab, und die internationale Presse, welche sich diesen Extremsportarten widmet, ist immer noch voller Interviews mit den Stars der Szene. - Dabei kommt La Palma sehr gut weg, die sind alle sehr gerne hier, nennen die Transvulcania eine der anspruchsvollsten Strecken überhaupt und alle sind komplett aus dem Häuschen, wie gewaltig die Zahl und die Begeisterung der Zuschauer ist. - Das mag wirklich so sein, dass hier mehr Zuschauer an der Strecke und natürlich auch im Ziel sind als bei anderen solchen Läufen, und das Geheimnis dahinter ist eben, dass diese Transvulcania inzwischen zu dieser Insel gehört und von den Leuten hier eingesogen wird. - Man spricht meist von den 20 Elite-Läufern, aber die allermeisten Teilnehmer sind von hier, und jeder kennt jemanden, oder hat sogar einen in der Familie, die auch an dem Rennen teilnehmen. - So hat man natürlich einen ganz anderen Bezug zu dem Ereignis und dann ist das ganz einfach zu verstehen, warum dieses Rennen für La Palma eine solche positive Belegung besitzt. - Das kommt wirklich in jedem Interview mit den Läufern rüber, die Begeisterung über einen solchen Extremlauf ist hier besonders groß und überträgt sich damit auch auf die Teilnehmer. - Heute bringt das Cabildo Insular eine Presseerklärung aus der hervorgeht, dass man auch seine Hausaufgaben gemacht hat, und bereits die gesamte Strecke wieder in den Ausgangszustand versetzt hätte. - Allen Müll weggeräumt, die Wege wieder angelegt, die von den vielen Läufern zum Teil zertrampelt wurden, besonders bei dem Gedränge am Start, und so ein bisschen kommt mir diese Presseerklärung vor, man wollte bereits auf Kritik antworten, die noch gar nicht ausgesprochen wurde. - Ich weiß nicht wirklich, ob das klug ist so zu reagieren, denn wir sollten doch versuchen, dieses internationale Sportereignis hier auf der Insel nicht zu politisieren. - Das war im Vorfeld geschehen, die Coalición Canaria als jetzt Opposition hatte versucht alles schlecht zu reden, allerdings haben die sich damit nicht wirklich einen Gefallen getan, denn die Transvulcania ist eben bei dem ganz großen Teil der Bevölkerung positiv belegt, und wir haben es nicht so gerne, wenn man darauf herumhackt. Also haben die sich spätestens nach dem Rennen auch zurückgehalten mit Kritik, auch eben nachdem sie einsehen mussten, dass nicht nur sie dieses Rennen organisieren können, und nun sollte man vielleicht auch seitens der jetzigen Truppe mal den Fuß vom Gas nehmen und nicht immer so tun, als wäre das die beste aller Transvulcanias gewesen. - Wenn man Kritik üben will, dann sind das im Grund immer die gleichen Geschichten, man ist mit der Zahl der Teilnehmern absolut am oberen Rand des machbaren, die ersten Kilometer nach dem Start sind reines Chaos und es ist eigentlich ein Wunder, wie wenig die sich dort über den Haufen rennen, eigentlich müsste mehr passieren. - Und viel zu wenige Toiletten hat man dort, da sind ja mehrere tausend Menschen bereits zwei Stunden vor dem Rennen, und denen kann man doch nicht nur 8 oder 10 Toilettenhäuschen hinstellen. - Aber das war jedes Jahr so, und vielleicht kann man ja für die nächste Ausgabe des Rennens daraus mal lernen. - Und es wird höchst interessant werden, ob denn die versprochene Transparenz wirklich eingehalten wird. - Genau das hatte ja die jetzige Regierung, als man noch Opposition war, immer eingefordert, mal sehen ob die wirklich uns konkrete Zahlen wissen lassen, was das denn alles gekostet hat. - Aber die Werbewirkung für die Insel ist hoch, besonders eben in den Sozialen Netzwerken werden viele und wunderbare Bilder über die Insel gestellt und die Szene der Extremsportler und derer, die sich dafür interessieren, die wird ständig größer und die Verbindung unserer beeindruckenden Landschaft mit sportlicher Betätigung, das ist genau die richtige Richtung.

Fulanito de tal dice hoy: Ser caballo de batalla
Schlachtross sein. - Nein, nicht geschlachtet werden, sondern wenn eben jemand sich besonders fleißig und gekonnt und ausdauernd bei einer Arbeit hervortut, dann nennt man den Schlachtross.



Montag 19.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1013 hPa

Sonntäglicher Schreck in El Paso
Zwei Feuer, wahrscheinlich eine Ursache

Es warten tatsächlich zwei verschiedene Brände, allerdings nur ein paar hundert Meter entfernt, so dass man klar vermutet, dass es sich um Brandstiftung handelt. - Das erste Feuer war schnell kontrolliert, auch weil der Hubschrauber der Gobierno de Canarias helfen konnte, mit dem zweiten Feuer hatte man mehr Schwierigkeiten, weil es Nacht wurde und man eben auf die Hilfe aus der Luft verzichten musste. - Das zweite Feuer bracht etwas südlich des Ausgangs des alten Tunnels aus, so dass man die Hauptverkehrsverbindung aus Sicherheitsgründen schließen musste. - Kurze Zeit schloss man sogar den neuen Tunnel und sandte den Verkehr in beide Seiten über Fuencaliente, aber das war nicht lange der Fall und danach schickte man den Verkehr in beide Richtungen durch den neuen Tunnel. - Genau die richtige Übung für den Sommer könnte man der Geschichte als positive Angelegenheit abgewinnen, bleibt da nicht die Angst vor einem Irren, der durch die Wälder läuft, und Feuer legt. - Die Wetterverhältnisse waren ganz auf der Seite der Brandbekämpfer, das war sicherlich der Unterschied zu dem, was uns vor zwei Jahren erwischt hat. - Kein Wind, relativ niedrige Temperaturen und auch genügend Luftfeuchtigkeit verhinderten eine rasche Ausbreitung des Feuers und gaben den Feuerwehren die Chance, den Brand zu kontrollieren. Offiziell schweigt man noch über die Ursachen der Feuer, man schüttelt ja auch gerade noch den sonntäglichen Schreck ab, aber man muss sagen, die waren alle schnell vor Ort und haben in kürzester Zeit sehr viele Kräfte zusammengezogen, und schließlich auch mit dem Wetter zusammen Erfolg gehabt. - Aber die Warnung ist auch angekommen, wir müssen noch aufmerksamer sein und es wird Zeit, dass die beiden Hubschrauber der BRIF auf die Insel kommen, nicht immer wird uns im kommenden Sommer das Wetter so gut zur Seite stehen.



Sonntag 18.05.2014 20:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Feuer erneut angefacht
Es galt bereits als gelöscht

Gegen 18:30 Uhr hatte man den Hubschrauber schon wieder weggeschickt, das Feuer galt als erloschen und die Feuerwehren waren gerade dabei ihre Schläuche aufzurollen und alles einzuräumen, als das Feuer erneut ausbrach. - Leider ist die Nachrichtenlage an einem Sonntag sehr schlecht, denn wir sind uns nicht ganz einig, ob denn das Feuer an genau der gleichen Stelle ausbrach, oder ob das weiter oben liegt. - Gegen 19:30 fuhr dann auch die normale, die rote Feuerwehr aus La Laguna mit drei Wagen hoch in Richtung der Tunnel, aber jetzt verbieten die Passatwolken den Blick auf die Cumbre Nueva. Sollte es eine andere Stelle sein, dann liegt der Verdacht auf Brandstiftung natürlich sehr nahe. - Die Wettersituation ist allerdings auf der Seite der Feuerwehr, aber wenn man gegen einen Brandstifter ankämpft, dann hat man eine schwere Aufgabe vor sich.



Sonntag 18.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Ethnographisches Museum nach El Paso
und die Hauptstadt will einen Fahrstuhl

Die Casa Alférez, als das "Fähnrichhaus" in El Paso ist direkt an die alter Kirche gebaut, und auf einem der schönsten Plätze unserer kleine Stadt. - Bislang wird dieses Haus für Treffen und Kurse genutzt, aber jetzt soll es aufgewertet werden, und zukünftiger Sitz eines ethnographischen Museums sein. - Das wird aber nicht neu entstehen, sondern aus dem Inselmuseum, welches in der Hauptstadt steht, nach El Paso gebracht, nicht nur, weil man sich in El Paso freut ein weiteres Museum zu erhalten, sondern auch, weil man Platz schaffen will im Museo Insular im Convento de San Francisco, um die dortige Sektion der Bellas Artes also der Schönen Künste zu erweitern, man habe da so wenig Platz und die Gemälde hingen da zu eng aufeinander. - Die Rätin für Kultur im Cabildo Insular erklärt uns, dass man im Jahre 1987 teuer und aufwendig die Casa Alférez zusammen mit der alten Kirche renoviert habe, aber man dem Gebäude niemals einen echten Nutzen habe zukommen lassen. - Das ändere man nun endlich und El Paso wird um ein Museum reicher. - Ob das ein Problem wird für die Tasca Tapas y Trekking, die genau vor der Tür der Casa Alférez ihre Tische hat, das weiß man noch nicht so ganz genau. - Es wäre schade, wenn dadurch der Betrieb dieser wunderbaren gastronomischen Perle eingeschränkt würde, aber man wird sich sicher einigen, und so viele Menschen am Tag werden nun auch nicht das Ethnografische Museum stürmen, aber die Besucher haben einen Vorteil, sie können sich vor oder nach dem Museumsbesuch stärken.

In Santa Cruz denkt man darüber nach, einen Fahrstuhl von der Plaza de la Constitución hinauf zum Stadtteil San Telmo zu bauen. - Gerne würde man die "Oberstadt" besser mit der "Unterstadt" verbinden und bislang muss man über quälende Stufen oder eben Umwege laufen, um nach San Telmo zu gelangen und das könnte man mit einem Fahrstuhl eben ändern. - So könnte man auch die Ausflügler in den oberen Stadtteil locken, und die könnten eben die Stadt auch von oben betrachten, da gibt es wunderbare Panoramen zu sehen und sicher würde auch die Gastronomie dort oben sehr gewinnen, wenn die Leute von den Kreuzfahrtschiffen dort einfach hingelange, und dann von oben aus ihr Schiff und die Stadt fotografieren können. - Genau zwischen dem Gebäude der Post und dem Vielzweckhochhaus in dem die Gewerkschaften sich befinden wäre wunderbar Platz dafür. - Sicher ist das interessant und von touristischem Nutzen, und Santa Cruz hat in der Hinsicht ja auch einiges vor. - Nun muss man nur noch die Finanzierung sichern und ich bin gespannt, ob dieser Fahrstuhldienst dann gratis für die Besucher ist, oder ob die was abdrücken müssen.

El Paso läutet die Waldbrandsaison ein, an der Straße hoch zum Refugio El Pilar brennt Unterholz. - Wie das Feuer entstanden ist, das wissen wir noch nicht, aber weil das an der Straße liegt, kommt mal wieder der Gedanke auf, es könnte die berühmte Kippe gewesen sein. - Bäume selbst sind noch nicht vom Feuer erfasst und da die Temperaturen nicht besonders hoch sind hoffen wir, dass man das schnell in den Griff bekommt. - Die Feuerwehren des Umweltamtes sind ausgerückt, ebenso der Pumpenwagen der Stadt El Paso und eben gerade kommt auch der Hubschrauber der Gobierno de Canarias angeflogen mit dem Wassersack, und hat seine Arbeit aufgenommen.

Fulanito de tal dice hoy: Ser de pocas pulgas
Mit wenigen Flöhen sein. - Jemand mit sprunghaftem Charakter, nicht zuverlässig, nicht konzentriert.



Heute gegen 17:00 Uhr südlich des Cumbre-Tunnel an der Straße hinauf zum Refugio El Pilar







Sonntag 18.05.2014 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1013 hPa

Im Westen nichts Neues
Machanga, ein bisschen Wahlkampf und Atlético

Atlético Madrid ist neuer Meister der spanischen Fußballliga, ein Unentschieden in Barcelona reichte aus. - Endlich mal nicht Real oder Barca, so freut sich der Laie über diesen Ausgang der Liga hier in Spanien, und wir wussten gestern Abend oft nicht, sind die abgeschossenen Böller aus Freude über die Meisterschaft von Atlético, oder begleiten die die Pepa in El Paso in den Ort. - El Paso war voll, trotz Krise und Fußball, über den man hier im Haus heute nicht spricht, denn es gab ja auch noch das Pokalfinale in Berlin, die alten Fiestas werden neu gekleidet und sind attraktiv wie nie zuvor. - Gerade für die jungen Menschen ist die "Machanga" anziehend, aus dem gesamten Tal kommen die an dem Abend und schnell waren alle Plätze in der Gastronomie des Ortes belegt, um sich einen guten Unterbau für eine lange Nacht zu verschaffen. - Brot und Spiele, wobei der Tenor ganz klar auf Spiele liegt und es scheint zu funktionieren. - Dann findet auch noch ein bisschen Wahlkampf statt, aber wirklich nur ein bisschen, Europa liegt nicht gerade im Trend, aber selbst die suizidgefährdete PSC/PSOE hat es nun geschafft, noch ein paar Plakate aufzuhängen. - Der absolute Witz ist wieder die Coalición Canaria, die einen aussichtslosen Kandidaten ins Rennen schickt, und zusammen mit Baskischen, Katalonischen und Galizischen Regionalisten antritt, wer also auf den Europawahlen Coalición Canaria wählt, weil man vielleicht etwas für die Kanaren erreichen will, der unterstützt Baskische und Katalonische Separatisten, weil "unser" Mann erst auf Platz vier auf der Liste auftaucht und die Regionalisten immer nur zwei Sitze erhalten haben. - Dann war auch noch eine ehemalige Lichtgestalt auf der Insel, Juan Fernando López Aguilar, seinerzeit Chef der Sozialisten auf den Kanaren, und derjenige Spitzenkandidat, der so viele Stimmen und Abgeordneten wie noch nie zuvor jemand der Sozialisten auf den Kanaren für sich einnehmen konnte. - Das war im Jahr 2007, aber er kam dennoch nicht an die Regierung, weil damals Coalición Canaria und die Partido Popular erneut eine Koalition der Verlierer über den Sieger spannten, und danach ging der charismatische Juan Fernando nach Brüssel, und bis heute wissen wir nicht so ganz, ging er, oder wurde er gegangen. - Sein blasser Nachfolger, José Miguel Pérez ritt die Partei dann vollends in die Krise, und ist eben auch bis heute der Zankapfel, und warum hier auf der Insel die Lage um die Partei elend ist. - So fiel der Besuch auch ziemlich schmal aus, alle Gemeinden, außer Los Llanos schickten keine Vertreter der Partei zu dem Besuch, gerade mal 20 Leute bekam man auf das Pressefoto, und ich erinnere mich, dass der Mann mal Säle zum Bersten brachte im Jahr 2007, aber wer einmal nach Brüssel entschwindet, der scheint nicht mehr greifbar zu sein. - Nichts Neues im Westen, wir gehen die letzte Schulwoche an, Europa kann uns mal da, wo sonst nichts wächst, und wir bemühen uns weiter eher um Spiele als um Brot, und kein Huhn wurde gestern in Tijarafe überfahren. - Sonntäglicher Alltag eben und wichtig ist woanders.



Samstag 17.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Die Arbeiten laufen in einen guten Rhythmus
Aber wir haben ein schlechtes Rhythmusgefühl

Der meistgeschriebene Satz, wenn verantwortliche Politiker ihre Presseerklärungen verfassen lassen, dann wollen die mit dem guten Rhythmus uns das Gefühl geben, irgendwann wird die Arbeit doch noch fertig, es besteht noch Hoffnung, denn wenn Arbeiten einen Rhythmus haben, dann wird doch alles gut. - Wird es oft, aber nicht immer, und oft übernehmen wir uns einfach mit den Aufgaben, und die beauftragten Firmen scheint niemand so wirklich zu überwachen, denn Kostenvoranschläge werden zur reinen Makulatur, und nicht selten wird dann solch ein Straßenbau schnell mal doppelt so teuer wie versprochen. - Letztes Beispiel für Firmen verarschen die Behörden, man hat sich einen Kostenvoranschlag geben lassen, für eine zweite Tunnelröhre durch die Cumbre Nueva, eine Kopie derjenigen, welche wir jetzt haben, und vor 10 Jahren kostete der Tunnel 36 Millionen, nach einem Voranschlag von 26 Millionen und die Firma bei der man angefragt hat, will jetzt über 80 Millionen haben. - Da ist was faul dran, man hat ja auch die zweite Tunnelröhre nicht bestellt, und es tröstet mich nicht dabei an BER zu denken, oder an die Elbphilharmonie, und eine Straße auszubauen, das ist auch sicherlich eine einfachere Geschichte, als einen Flughafen zu errichten. - Bevor es mehr oder weniger seriös weitergeht, ich habe einen neuen Lieblingswitz zum BER: Neuer Flughafenchef wird Chuck Norris, Eröffnung morgen 08:00 Uhr! - Der Bau der Umgehungsstraße von Tazacorte ist komplett eingestellt, der Ausbau der Nordtrasse sollte längst abgeschlossen sein, aber da immer wieder Geld fehlt, kommt man kaum voran. - Die Arbeiten an dem Ausbau der Südtrasse sind marginal, ich denke man hat längst die Mittel, welche für den Süden bereit standen, in den Norden transferiert und es besteht der unschöne Verdacht, dass man nun die Autobahnpläne vorantreiben will, um an das Geld zu kommen, damit man die anderen Projekte fertig bekommen kann. - Hört sich aber ein bisschen wie eine Räuberpistole an, wobei ich uns so ziemlich alles zutraue, wo doch diese Projekte auch nicht in der Hand der Inselregierung sind, sondern im Gobierno de Canarias entschieden werden und dort schmuruchelt ja immer noch der Club der kanarischen Geschäftsleute, welche sich als politische Partei verkleiden, und sich Coalición Canaria nennen. - Mir wäre es lieber, der ewige Karneval wäre mal vorbei. - Der Hafen von Tazacorte scheint bald fertig zu werden und man spricht davon, dass eine Fähre der Reederei Olsen dort anlegen soll, ich frage mich nur, wohin die fahren soll, denn auf der Westseite liegen ja nur El Hierro und San Borondón, und die letzte Fähre dorthin, ist ja nicht wiedergekommen. - Aber kann natürlich auch sein, dass man sich seitens des Gobierno wieder eine Schiff für Tazacorte gemietet hat, das war auch schon zwei Sommer lang mal so, da hat die Reederei Armas eine Fähre aus El Hierro kommend, auf den Umweg über Puerto de Tazacorte gejagt. - Zwei andere Arbeiten gehen aber voran, wenn auch nicht in dem vorgesehenen Rhythmus, aber es wird gewerkelt. - Am Stadtstrand von Santa Cruz wird gerade am unterseeischen Deich vom Schiff aus gebaggert, aber das Schiff, welches den Sand anspülen soll, das habe ich noch nicht gesehen. - Und an der Hauptverkehrsstraße wird auch gearbeitet, nachdem man zunächst die Drainagen verbessert hat, verlegt man nun das Glasfaserkabeln, und zwar doch unter die Fahrbahndecke, was mich sehr gewundert hat, dann im Falle eine Havarie muss man ja dann die Straße wieder aufbuddeln. - Die sind schon weit gekommen und gleich danach soll vom Krankenhaus bis hoch zum neuen Cumbre-Tunnel eine neue Asphaltschicht aufgebracht werden, und das ist dringend notwendig. - Ja, eigentlich wollte man schon fertig sein damit, aber ich bin Zeuge, die haben jeden Tag dort gearbeitet, nur waren wir wohl wieder viel zu optimistisch mit dem Zeitplan.

Fulanito de tal dice hoy: Ser de carne y huesos
Aus Fleisch und Knochen sein. - Mit allen positiven wie negativen Eigenschaften bestückt, die man einem Menschen so nachsagt. - Kommt meist als Entschuldigung daher, nach dem Motto, ich bin auch nur ein Mensch.



Kein Baggerschiff, sondern ein Bagger auf dem Schiff




Telefonieren beim Fahren ist verboten. - Fotografieren auch?





Samstag 17.05.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1012 hPa

Die Pepa sucht den Pepe
Die "Machanga" eröffnet die Sommerspiele

Den ganzen Sommer über gibt es eigentlich jedes Wochenende ein großes Fest irgendwo auf der Insel, und traditionell ist das erste Fest des Sommers die "Machanga" in El Paso. - Man hat dieses Fest inzwischen in den Zyklus der "Fiesta de la Cruz de Las Canales" aufgenommen, die Pasensische Antwort auf die Kreuzfeste in den Breñas und Santa Cruz. - Dieses Fest hat einen sehr religiösen Hintergrund, die "Machanga" aber nicht, ganz im Gegenteil, aber dennoch rahmt man ohne die geringsten Probleme weltliches Vergnügen um religiöse Wurzeln, der pragmatische Teil der katholischen Kirche meldet sich zu Wort. - Es ist immer gutes Wetter bei der "Machanga", fragen Sie nicht warum und fragen Sie auch nicht, woher dieses Spektakel eigentlich kommt, und was die Aussage dieses lustig, lauten und feuchten Festes ist. - Das weiß keiner, aber Traditionen werden hier nicht hinterfragt, das wäre kontraproduktiv, und wer dieses Fest einmal mitgemacht hat, den interessiert das auch nicht mehr, wo das eigentlich herkommt und was die Aussage hinter dem Treiben ist. - Eine riesengroße Puppe in herber Frauengestalt, als "Mannweib" bezeichnet man sie oft, die zieht mit ihrer Anhängerschaft eben genau vom Cruz de las Canales hinab in den Ort, um dann dort auf den "Pepe" zu treffen, und mit ihm und dem ganzen Ort bis in die Grauen des Morgens zu tanzen. - Das macht richtig Spaß und Laune, um 18:00 Uhr geht es los und nicht nur fröhliche Bürger begleiten die ausgelassen tanzende Pepa, sondern auch Musik- und Trommlergruppen, Fröhlichkeit ist hier immer mit einem beachtenswerten Geräuschpegel verbunden. - Aus Kuba käme dieses Fest heißt es immer wieder, aber übermannsgroße Puppen erscheinen hier auf vielen Festen und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass wir uns selbst jede nur mögliche Gelegenheit präsentieren, um bloß ein großes Fest daraus zu machen. - Die Krise knippst sich dabei ganz von selbst aus, so schlimm kann das Ganze also gar nicht sein, die Pepa kommt und schon sind wir alle fröhlich. - Es gibt aber auch die Kehrseite dieser Fiestas, und bei der Machanga ist das leider besonders auffällig, der Alkoholkonsum unter Jugendlichen bei solchen Anlässen ist erschreckend. - Es gab bereits Diskussionen darum, ob man dieses Fest nicht komplett auslässt, weil man es einfach nicht in den Griff bekommt, während des Festes die Jugendlichen vom Trinken abzuhalten. - Es wäre lächerlich zu fordern, die paar Lokalpolizisten sollten besser aufpassen und den Jugendlichen die Flaschen Rum aus dem Rucksack ziehen, einen Sack Flöhe zu zähmen wäre einfacher, als während eines solchen Umzugs Hunderte an Jugendlichen zu kontrollieren und die Frage ist doch eher, wo sind die Eltern? - Eine gesellschaftliches Phänomen auf unseren Fiestas, welches wir einfach nicht in den Griff bekommen und wenig tröstet es mich, dass man von solchen Eskapaden überall berichtet, ich bin nicht zufrieden, nur weil es anderswo genau so, oder sogar noch heftiger zugeht. - Aber wir Erwachsenen haben es wohl vorgelebt, auf diesen Dorffesten geht es eben derb zu, und geistige Getränke sind allgegenwärtige Begleitung von geistlichen Fiestas. - Sehenswert und erlebenswert, die Machanga in El Paso, mein Tipp, lassen Sie sich mit dem Taxi hoch fahren, kurz vor 18:00 Uhr zur Cruz de las Canales, laufen Sie mit der Pepa dann in den Ort und tanzen Sie so lange Sie können, morgen ist Sonntag und da muss fast keiner funktionieren.



Die Pepa aus dem Archiv





Freitag 16.05.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 23,9 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

Man kann den Sommer riechen und hören
Für die Jahreszeit zu warm

Ich höre ja auch das Gras wachsen, mag man mir dabei vorwerfen, aber ich bleibe dabei, die Jahreszeiten haben Geräusche und auch Gerüche. - Den gesamten Monat Mai bislang hat die Sonne fast wolkenlos auf die Westseite geschienen, das kommt nicht allzu oft vor, denn eigentlich kommt der Sommer bei uns recht spät. - Die Temperaturen im Schatten spiegeln das nicht so ganz wieder, denn in der Sonne ist es deutlich wärmer und die Pflanzen haben sich auch bereits schon auf die sommerliche Bestrahlung umgestellt. - Kommt auch noch hinzu, dass wir wenig Regen hatten, außer im Dezember blieb jeder andere Wintermonat in der Wasserschuld, zumindest hier im Aridanetal und auch wenn noch alles Grün ist, die Blätter rascheln bereits im Sommer-Dur und viele Pflanzen sind in der Entwicklung weiter, als die Jahreszeit es vorgibt. - Die Winzer freuen sich enorm, die tägliche Dosis Sonne lässt die sonst in der Jahreszeit drohenden Pilzerkrankungen minimieren, die Blüte entwickelt sich ideal, das sind beste Voraussetzungen, damit der "Vierzehener" einen prächtigen Ertrag bringt. - Gut, es kann noch so viel kommen, selbst im Juni haben wir oft noch viele Tage mit dauernder Bewölkung gehabt, es kam öfter mal vor, dass die Besucher zu uns kamen, und wir hier 10 Grad unter den Temperaturen Mitteleuropas steckten. - Dort kam in den letzten Jahren der Sommer immer sehr früh, und sehr kurz, und bei uns kam der Sommer spät, meist am 40. Mai, wie man wohlweißlich hier gerne mal sagt. - Das ist dieses Jahr anders, bereits Ende April kam der Sommer, auch wenn es noch ein Sommer auf Bewährung ist, wir nehmen das gerne an. - Liegt daran, dass wir keinen Hochdruck haben, keinen Passat, der uns die feuchte Luft aus Nordost heranträgt, wir haben eigentlich so gut wie überhaupt kein Wetter, während nördlich von uns und über Mitteleuropa klare Hochs und Tiefs ihre Überzeugungen gelten lassen, liegen wir seit Wochen im Niemandsland der Kräfte, und irgendwie scheint uns das zu gefallen. - Wäre da nicht die Geschichte um die fehlenden Niederschläge, die sich im Laufe eines vielleicht heißen Sommers dann rächen könnten. - Auch wenn ich nur einen Garten zu gießen habe und nicht finanziell davon abhängig bin, ich leide als ehemaliger Landwirt immer noch mit den Pflanzern, wenn die dann im Herbst sündhaft viel für extra Wasser ausgeben müssen, oder denen die Kartoffeln auf dem Feld vertrocknen. - Das Geräusch des Sommers ist dann nicht mehr so angenehm, gehört hier aber auch dazu, wenn das Rauschen erst zum Rascheln, und dann zum Knistern wird. - Und der Geruch ist auch klar, riecht der Winter nach Gras, so riecht der Sommer nach Stroh, oder nach Grillkohle, wenn der Nachbar wieder ernst macht, aber das kommt so häufig auch nicht vor. - In ein paar Tagen kündigt sich aber eine Wetteränderung an, irgendjemand hat dem Azorenhoch gesteckt, wo diese Inseln eigentlich sind, und wir werden wohl zu unserem normalen Wetter zurückfinden.

Fulanito de tal dice hoy: Ser der armas tomar
Der die Waffen nimmt. - So beschreibt man Menschen, die robust, roh, brüsk, streitbar und energisch sind. - Ulli Hoeneß würde ich sagen.



Freitag 16.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1013 hPa

Keiner mag unseren Flughafen
Regierung und Opposition sind sich einig

Ich wundere mich ein bisschen über die plötzlich einsetzende Kritik, sowohl seitens der Opposition, welche ihre Einwände zunächst an den angeblich hohen Parkgebühren aufhängt, sowie auch der Regierungsbank, welche auch viele Verbesserungsvorschläge für den Flughafen hätte. - Das mit dem Parken, das ist nur die halbe Wahrheit, denn die Parkgebühren, die sind so ziemlich die niedrigsten in ganz Spanien, aber da eben viele das Auto den ganzen Tag, oder gleich mehrere Tage dort am Flughafen parken müssen, weil sie tagsüber auf Tenerife sind, arbeiten oder Dinge erledigen, fällt dann bei der Rückkehr ein deutlicher Betrag auf. - Hier sollte man sicher Langzeitparkplätze schaffen, das Gelände dafür wäre da, ist allerdings abgezäunt und ungenutzt, das wäre genau dort, wo früher die Parkplätze hinter dem Frachtterminal lagen. - Warum man das aber nicht macht, das ist auch klar, der staatliche Betreiber der Flughäfen, die AENA, hat die Parkhäuser an private Unternehmen vermietet, die sicherlich vertraglich darauf geachtet haben, dass man kostenlose Parkmöglichkeiten rund um den Flughafen ausschließt. - Was man da machen kann, wenn man mehrere Tage wegfliegt ist auch einfach, man parkt in Los Cancajos, und lässt sich von dort mit dem Taxi oder dem Bus zum Flughafen fahren. - Die Kritik der Coalición Canaria an den angeblich hohen Parkgebühren ist hochgradig fragwürdig, denn auf der einen Seite bestimmt hier niemand den Preis, das machen die staatliche AENA und der Betreiber des Parkhauses, die Inselregierung kann hier höchstens als Bittsteller auftreten. - Dann wird gerügt, dass auf dem internationale Flughafen La Palma kein Geldautomat mehr Dienst tut, in der Tat eine fragwürdige Angelegenheit, und auch hier muss man wohl eher den Flughafenbetreiber hinterfragen, die wollen wohl schlichtweg zu viel Geld für die Aufstellung, so dass sich das für die Bankinstitute nicht mehr lohnt. - Es hat sowieso jeder eine Kreditkarte, davon geht man wohl auch aus, aber eigentlich ist das doch Standard, solche eine Maschine auf dem Flughafen zu haben. - Auch gibt es keinen Informationsschalter mehr, abgeschafft, keiner stellt mehr Fragen, es gibt anstatt dessen ein Telefon und eine Tastatur, und wenn jemand auf die Idee kommen sollte, sich eine Zeitung kaufen zu wollen, um die Wartezeit zu überbrücken, der sollte das bereits vor dem Besuch des Flughafens erledigt haben, denn Zeitungen bekommt man dort nicht zu kaufen. - Wer liest denn noch Zeitungen, man hat ein Handy, so groß wie eine Pralinenschachtel, und lädt sich die Neuigkeiten herunter, so macht man das in unserer Zeit und blättert nicht mehr altmodisch mit Papier. - Wer aber keine Flatrate auf dem Handy hat, oder aus dem Ausland kommt, und nicht die immer noch dreisten Roaming-Gebühren bezahlen will, für den bleibt es am Flughafen dunkel. - Bleibt es auch meistens im ersten Stock, dort wo eigentlich zwei Restaurants auf hungrige Reisende warten, ab nachmittags ist dort Schicht im Schacht, der Flughafen sieht eh aus wie eine nicht fertig gewordene Fabrikhalle, aber man könnte auch kontern und sagen, wir haben wenigstens einen, der funktioniert. - Ja, man kann dort abfliegen und auch ankommen, keine Frage, auch wenn das Ankommen im Weltbiosphärenreservat für ausländische Gäste, welche einen Mietwagen bestellt haben, in der Tiefgarage stattfindet, neben qualmenden und quietschenden Autos, und das erste was die Besucher dann bei Tageslicht sehen, wenn sie aus dem Flughafengebäude fahren, ist eine abgestorbene Palme. - Das alles haben jetzt auch unsere Politiker entdeckt, nach Jahren des Betriebes, die Opposition fordert Abhilfe von der Regierung, obwohl die Opposition noch vor ein paar Monaten Regierung war, und das jahrelang am Flughafen bereits so läuft, und beide eigentlich wissen, dass man eh nichts machen kann, weil das in den Händen der AENA liegt, und die lachen über Lokalpolitiker. - Unser neues Flughafenterminal, ausgedacht und bezahlt in einer Zeit, als man uns noch vormachen wollte, dass Wachstum von Gott oder den Märkten gegebenes Menschenrecht, oder besser noch Pflicht sei, ein Denkmal der Megalomanie, für die wir heute nachhaltig bezahlen. - Am Anfang haben sie alle noch gejubelt, unsere Politiker, als man das Terminal eröffnete, jetzt mag ihn keiner mehr, oder sollten wir besser sagen, jetzt trauen sie sich das zuzugeben.





Donnerstag 15.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,9 Grad - niedrigste Temperatur 18,2 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Ich gehe in Urlaub

Erst im Juni, vom 3. bis zum 10., also eine ganze Woche und dann habe ich noch mal nachgedacht, das ist der erste Urlaub seit neun Jahren, denn die eine Woche in der Schweiz, mit der Gemeinde, das war kein Urlaub, das war harte Arbeit. - Ich werde eine Woche bei meiner älteren Tochter in Gran Canaria verbringen, die will mir die Insel zeigen und so was lehnt doch ein Vater nicht ab. - Mal sehen, ob ich das überhaupt kann, Urlaub machen, und dann so weit weg, bis nach Gran Canaria… Kann aber auch sein, dass meine Frau das eingefädelt hat, dass die eine Woche Ruhe vor mir hat, und die Tochter gebeten hat, mich doch fort zu locken. - Drei Frauen und sieben Katze, da ist alles möglich. - Beide Töchter stecken im Moment in ätzendem Examensstress und Stress macht keine gute Laune, da muss man dann öfter mal kognitiv ausweichen, sonst stößt man zusammen. - Ende nächster Woche ist dann die Schule für die jüngere Tochter vorbei, und unklar sind nur noch Chemie und Mathematik, die Dauerbrenner, die anderen Fächer hat sie bereits triumphal erledigt und jetzt nimmt sie sich die Hauptfeinde zur Brust. - Danach hat sie Zeit bis zum 11. Juni, an dem Tag beginnt die dreitägige PAU (Pruebas de Acceso a la Universidad) oder Selectividad wie man auch sagt, und aus den Noten der Abiturklasse und der PAU ergibt sich dann die Endnote, welche dann auch zeigt, was man denn eigentlich studieren kann. - Wenn die Note nicht reicht, dann kann man eine Ehrenrunde drehen, um auf eine bessere Note zu kommen, oder man studiert ein Fach, für welches die Note ausreicht. - Für nach der Schule, also vom 24. Mai an zimmert man bereits an Lerngruppen, wer mit wem zusammen was lernt. - Am Freitag den 13. abends ist dann wirklich alles überstanden, immer davon ausgehend, dass alles gut geht, aber im Moment sieht das so aus und wie es heißt, werden für den Tag bereits die Feiern organisiert. - Und bei uns ist der Dienstag der 13. der Pechtag, und wir suchen uns das immer so aus, wie es uns gerade in den Kram passt. - Für mich endet dann auch Epoche des Taxifahrers und ich kann morgens ausschlafen, und ab September sind wir beiden Alten dann alleine hier, und da schließt auch eine Epoche. - Man sagt immer, das ist ein ganz heikler Zeitraum, wenn alle Küken ausgeflogen sind, da bin ich mal ganz gespannt drauf, wie das so wird. - Aber die Kinder müssen raus hier, mindestens die Jahre des Studiums, aber auch dann weiß ich nicht, welche Arbeit wir hier bieten könnten und wir Eltern dürfen auf keinen Fall so egoistisch sein, die Kinder weiter um uns haben zu wollen. - Vielleicht kommen die ja eines Tages zurück, nicht nur an Weihnachten und Ostern, ich glaube ja immer noch an die vielen Möglichkeiten, welche diese Insel bieten könnte, wenn man die Dinge in bessere Richtungen weist, und damit haben wir doch gerade angefangen.

Fulanito de tal dice hoy: Sentar cabeza
Den Kopf setzen. - Zur Vernunft kommen



Donnerstag 15.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1014 hPa

Fünf Blaue Flaggen für La Palma
Pack die Badehose ein, oder auch nicht

Auch diesen Sommer wieder haben es fünf Strände auf unserer kleinen Insel geschafft, mit dem Qualitätssiegel der Blauen Flagge versehen zu werden. - Die F.E.E. (Foundation for Environmental Education) vergibt diese Auszeichnungen, und es hat auf La Palma wieder die gleichen fünf Strände "erwischt", wie auch im vergangenen Jahr. - Der Hauptstadtstrand ist noch nicht dabei, wie denn auch, der ist noch nicht fertig, aber der Strand neben der Hauptstadt ist dabei, nämlich die "Playa de Bajamar" in zehn bequemen und ebenen Fußgängerminuten von der Hauptstadt zu erreichen, und eigentlich noch im Hafen von Santa Cruz gelegen, so dass mancher eigentlich richtig sagt, die haben doch einen Strand, und was für einen in der Hauptstadt, warum baut man sich dann für über 20 Millionen Euro noch einen neuen. - Die Diskussion darüber ist sicherlich erlaubt, denn der Strand von Bajamar wird jeden Sommer von den Hauptstädtern gerne frequentiert, liegt aber in der Gemeinde Breña Alta, und da mag vielleicht die Geschichte herstammen, dass man diesen Strand nicht als Hauptstadtstrand akzeptieren will. - Wie dem auch sei, in die innersten Befindlichkeiten der Hauptstädter zu blicken ist nicht wirklich die Kunst der Bauern aus El Paso, aber die Playa de Bajamar ist auf jeden Fall in Ordnung, und auch immer eine Adresse auch im Winter, denn wenn die anderen Strände gesperrt sind, weil riesige Wellen ein Baden unmöglich machen, so ist dieser Strand fast immer sicher. - Ein bisschen weiter, in Los Cancajos liegt dann der nächste Strand, der mit einer Blauen Flagge versehen ist, und auch da muss man sagen, top gepflegt, auch wenn der Ort Los Cancajos irgendwie den Charme einer Bergmannsiedlung versprüht, um den Strand aber muss man die beneiden. - Gut abgeschirmt von der Dünung kann man auch hier noch bei kritischer See baden, dieser Strand ist hervorragend, das Drumherum so lala. - Die andern drei Strände mit der Blauen Flagge sind auf der Westseite, angefangen mit Puerto Naos, dem Zentrum für Badestrände. - Wunderbarer Strand, keine Frage, aber im Winter kann es häufig dazu kommen, dass die Rote Flagge über der Blauen hängt, denn wenn die Dünung aus Nordwest auf den Strand einhämmert, dann ist Baden einfach unmöglich. - Im Sommer ist das ganz selten, und die neu gestaltete Promenade unterstützt diesen Strand deutlich, also nichts wie hin. - Ein paar Kilometer weiter in Richtung Süden liegt Charco Verde, eine kleine, sicherlich als idyllisch zu bezeichnende Badebucht, und auch dieser Strand ist mit der Blauen Flagge ausgezeichnet worden, und hat das sicherlich auch verdient. - Im Sommer an den Wochenenden kann man aber nicht von einem Geheimtipp sprechen, da ist richtig was los, hat aber auch damit zu tun, dass eben der Strand klein ist, und die Nachfrage sehr groß. - Last, but never least ist dann noch der Strand in Puerto de Tazacorte, der erst im dritten Jahr die Blaue Flagge hat, obwohl das der Strand auf der Westseite mit den meisten Besuchern ist. - Im Sommer zumindest, im Winter mag das Puerto Naos sein, denn dort steht ja ein großes Hotel und viele Apartmenthäuser, und in Puerto de Tazacorte gibt es überhaupt kein Hotel, und nur wenige Apartments. - Diese Frage darf auch stehenbleiben, warum es eigentlich kein Hotel dort gibt, und die Pläne für solche Einrichtungen auf Eis, oder auf nicht mehr gegebenen Krediten liegen. Kommt Dünung aus Nordwest, dann kann es zu Problemen kommen, aber das nur im Winter, im Sommer ist das der geschützteste Strand auf der Westseite und wenn man mit Kindern an den Strand will, dann würde ich genau den empfehlen. - Auch ist das Umfeld optisch ein bisschen angenehmer als die Plattenbauten, welche in Los Cancajos und Puerto Naos vorherrschen, Puerto de Tazacorte ist gewachsen, nicht aus dem Boden gestampft, und das merkt man wohl. - Pack die Badehose ein, oder auch nicht, denn nun gibt es einen ganz offiziellen Nacktbadestrand, auch in Puerto de Tazacorte, aber keine Angst, liebe Familienväter, der Nacktbadestrand ist fast einen Kilometer vom sonst angebotenen Strand entfernt. - Gleich hinter dem neuen Hafen beginnt der, offener zur See als hinter der alten Hafenmole, und dort kann man also ohne Badehose das zeigen, was wahrscheinlich andere gar nicht sehen wollen. - Was aber immer wieder auffällt, unsere Übersetzungskünste werden einfach nicht besser, denn wie will man denn einen Nacktbadestrand betreiben, wenn man gleichzeitig das Tragen von Testikel verbietet. - No balls steht da geschrieben auf dem Schild, und das am Nacktbadestrand.



Danke für das Foto an Federico aus Tazacorte





Mittwoch 14.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

Subbotnik kommt nach El Paso
Freiwillige sollen die Hacken schwingen

Wer es nicht weiß, Subbotnik, abgeleitet aus dem russische Wort für Samstag, war in der DDR ein freiwilliger Arbeitseinsatz am den Samstagen. - Und El Paso macht nun nicht unbedingt auf DDR, aber man hat sich zusammen mit der ADER La Palma, das ist die Asociación para el Desarrollo Rural de La Palma, also die Gemeinschaft für die ländliche Entwicklung La Palmas überlegt, wie man denn den Speisekorb der Menschen, welche von der Caritas oder der Sozialstation abhängig sind, ein bisschen abwechslungsreichere Nahrung gestalten kann. - Die ADER ist übrigens ein sehr rühriger Verein, die machen viel um Ausbildung in den ländlichen Gebieten, da geschieht so einiges. - Die Lebensmittelgaben der Sozialstationen sind von der Menge her ausreichend, allerdings gibt es nur ganz selten frische Dinge dort, wenn ein Landwirt mal Kürbisse vorbeibringt, oder Kartoffeln, meist handelt es sich bei den Hilfsgütern um haltbare Ware wie Nudeln, Reis, Öl und Hülsenfrüchte. - Man will also mehr frische und vor allem lokale Produkte an die Hilfsbedürftigen bringen, und diese frischen Produkte, die sollen auf heimischer Scholle gezogen werden. - Man will das auf brach liegenden Parzellen machen und die Arbeit sollen Freiwillige machen, na dann mal ran an die Front, statt Geldspenden die Guataca in die Hand nehmen und Furchen ziehen auf dem Feld. - Ich muss sagen, die Idee gefällt mir, und vor den Wahlen sehen wir sicher viele Politiker auf den Feldern, nach den Wahlen dann eher wieder nicht mehr. - Da traut uns unsere Rote Loly aber viel Gutes zu, und ich bin sehr gespannt, ob man denn da genügend Solidarnosc zum subbotten zusammenbekommt, und werde das weiter aufmerksam verfolgen. - Wer nicht zur Hacke greifen will, sondern lieber zum Geldbeutel, und somit unschuldig in Not geratenen Menschen hier helfen will, der kann zum Beispiel im Supermarkt San Martín in El Paso Nahrungsmittelspenden abgeben, dazu stehen gegenüber den Kassen extra Einkaufswagen bereits, in die man seine Lebensmittelspenden geben kann. Die werden dann weiter gebracht zur Caritas, und dass wir uns richtig verstehen, Sie sollen da was in die Wagen reinlegen, nicht rausholen. - Man kann aber auch Spenden an die Hilfsorganisation SOS La Palma geben, die freuen sich auch immer wenn sie helfen können und die geben das dann weiter an Sozialämter, bei denen es gerade ziemlich zwickt. - Eine gute und mutige Idee in El Paso, ein Chapeau gibt es, wenn es auch funktioniert.

Fulanito de tal dice hoy: Sentar como un guante
Wie ein Handschuh sitzen. - Wenn etwas ausgesprochen gut passt, wie angegossen, dann sagt man, das sitzt wie ein Handschuh. - Aber auch für Situationen und andere Menschen kann man das nehmen, wenn jemand sehr gut zu jemand anderen passt, dann sagt man auch, das sitzt wie ein Handschuh.



Mittwoch 14.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1015 hPa

Garafía bald ohne Oberschule?
Landflucht 2.0

Es ist eine Spirale, die leider immer weiter nach unten führt, eine Art negatives Perpetuum Mobile. - Garafía hat immer weniger Einwohner, dadurch sinken die Angebote im Handel, Service, Schulen und Gesundheitsdienst, und somit wandern immer mehr, gerade junge Familien ab, und überlassen die Gemeinde einer ungewissen Zukunft. - Das geht schon seit vielen Jahren so, und nun soll der nächste Schritt folgen, die Bildungsbehörde will nun die einzigen beiden Klassen der "Oberschule", der ESO, (Educación Secundaria Obligatoria) auch noch streichen, nachdem die beiden oberen Stufen dieser Pflichtschule bereits vor Jahren nach Puntagorda verlegt worden sind. - Dagegen will man sich in Garafía allerdings wehren, aber die Zahlen sind dramatisch, es sind gerade vier Kinder, welche in diesen Klassen unterrichtet werden sollen, die entsprechen der sechsten und siebten Klasse nach deutschem Verständnis, und für vier Kinder ist es natürlich wirtschaftlich nicht machbar, alle Fächer zu geben, und die entsprechenden Lehrer zu beschäftigen. Ich fürchte mal, dass die vier Familien, und die Gemeindevertreter, die darum kämpfen, dass diese beiden Klassen weiter in der Gemeinde gegeben werden, nicht auf Gnade bei der Schulbehörde stoßen werden, die Zahlen sind einfach nicht vermittelbar, und so geht es weiter im sinkenden Angebot der Gemeinde, und verlockt damit weitere junge Familien, doch gleich den Absprung aus der Gemeinde zu wagen. - Es gibt ohnehin immer weniger Arbeit dort, weniger Konsum und nun müssen auch noch die Kinder bereits früh morgens den Bus nehmen, oder die Eltern jeden Morgen nach Puntagorda fahren. - Diese Gemeinde ist so ein bisschen der Gewinner im Nordwesten, Garafía und Tijarafe verlieren Einwohner, und Puntagorda gewinnt hinzu, wenn auch nur bescheiden. - Wie kann man denn nun dieser Landflucht entgegnen? - Wieder mehr Service schaffen, also mehr öffentliche Angebote, aber eben gegen die Sparwut der jetzigen Regierung wird das kaum machbar sein, oder soll man einfach hingehen und das akzeptieren und aus der anscheinenden Falle der Landflucht und Vergreisung sogar noch ein neues Konzept spinnen welches da heißt, Rentner- und Aussteigerparadies? - Ein bisschen ist das schon so, wer unabhängig von aktiv zu erwirtschaftenden Einkommen ist, also Rente, oder andere feste Bezüge hat, oder einfach so viel Geld hat, dass man nicht mehr arbeiten muss, der ist dort oben im Nordwesten bestens aufgehoben. - Man fährt zweimal die Woche mit dem Auto nach Puntagorda, oder gar bis nach Los Llanos, und kauft ein, und macht seine Besorgungen, ansonsten sitzt man dort oben in wunderbarster Landschaft, und auch mit meist hervorragendem Wetter die Zeit ab, und es stört einen garantiert niemand. - Kein Lärm, keine Industrie, kaum Nachbarn, nur wunderbarste, einsame wie betörende Landschaft. - Gut, für mich wäre das nichts, ich brauche andere Menschen und Nachbarn, aber Gott sei Dank sind die Leute ja unterschiedlich und ich denke wohl, dass Garafía Chancen hat, aber eben nicht diejenigen, einer jungen und dynamischen Gemeinde. Vielleicht liegt da aber auch ein Schlüssel versteckt, endlich mal aus dem verrückten Rennen nach Wachstum heraus zu kommen, und statt dessen sich um Fortschritt zu bemühen. Und dieser Fortschritt muss eben nicht die Insignien einer globalisierten und konformistischen Durchschnittswelt haben, sondern darf durchaus neue Züge tragen. - Da bekommen dann Begriffe wie "Slow City" oder "Smart City" plötzlich wieder heimliche Angebote, man bräuchte da ein paar kluge Köpfe, die daraus was machen. - Aber das ist auch so ein bisschen das Problem, da stecken viele kluge Köpfe hinter dicken Mauern, aber die wollen nichts mehr machen, denn die haben das schon hinter sich. Garafía 2.4 Aufgabe, oder Aufgabe? Manchmal will ich nur aus einem Grund 120 Jahre alt werden, weil ich so furchtbar neugierig bin, was aus dem Ganzen hier werden wird.





Dienstag 13.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Die Partei hat immer Recht und verzeiht nie
Sozialistische Räte im Cabildo Insular erhalten definitiven Parteiausschluss zugestellt

Man hatte das erwartet, aber weh tut es dann doch, der interne Einspruch gegen die Ausschlussverfahren sind abgearbeitet, und nun ist der Rausschmiss definitiv. - Die Versuche, sich da noch irgendwie intern zu einigen, sind gescheitert, Anselmo Pestana, momentaner Inselpräsident weigert sich erneut einen Pakt mit der Coalición Canaria einzugehen, so wie das die Parteispitze der PSC/PSOE fordert, sondern steht zu dem neuen Pakt mit der Partido Popular, den man seit Dezember letzten Jahres führt. - Es war nicht der erste Parteirauswurf, aber der erste ist an Form- und Fristfehlern gescheitert, die Räte haben sich gerichtlich dagegen gewehrt und zumindest gibt es bereits einen Beschluss, der den Räten Recht gibt. - Auch gegen den neuen Rauswurf wollen sie gerichtlich angehen, allerdings gab es ja dieses Mal keine Form- und Fristfehler, so dass es nicht vergleichbar ist, mit der Situation im Dezember. - Aber eigentlich eilt es, denn wartet man nun ein neues Verfahren ab, und erhält vielleicht gegen Ende des Jahres einen Bescheid, dann ist das nur noch ein halbes Jahr bis hin zu den nächsten Wahlen, und kann kein Alternativprojekt mehr auf die Beine stellen. - Fast die komplette Basis der Partei steht hinter der sechs nun parteilosen Räten, die natürlich im Amt bleiben, aber halt auf keine politische Karriere in der Partei noch hoffen dürfen. - Selbst wenn ein Gericht den Rauswurf als falsch bewertet, innerhalb der Partei sind die erledigt, und das wissen die ganz genau auch selbst, da macht sich von den Sechs keiner was vor. - Wie denn das Alternativprojekt aussehen könnte, das wäre eine neue sozialistische Gruppierung, nur hier auf La Palma, und dann versuchen neben der PSC/PSOE zu arbeiten. - Das wird aber schwer, dazu braucht man Geld und viele Mitglieder und muss Ortsgruppen gründen, also ist man bislang noch nicht wirklich freudig angesprungen darauf. - Aber einzelne Mitglieder der Partei haben das schon bewusst ausgesprochen, die sehen die Zeit gekommen, für eine neue Partei hier auf der Insel, aber bislang konnte man die Menge noch nicht mitziehen. - Jetzt glühen gerade wieder viele Smartphones, man spricht ja heute nicht mehr am Telefon, das machen nur noch so alte Wählscheiben wie ich, aber coole Leute, die "guasapen" wie man den Buchstabendauerbeschuss von WhatsApp hier nennt. - Man fragt sich bei der Geschichte natürlich auch, warum die Partei hier so hart ist, anderswo gibt es doch auch Koalitionen zwischen PSOE und Partido Popular, wie zum Beispiel in el Hierro, und als man seinerzeit angedroht hatte, alle Bürgermeister aus der Partei zu werfen, wenn die mit der Partido Popular gemeinsame Sache machen, ist doch auch nichts geworden. - Bislang hatte man halt immer nur gebellt, dieses Mal aber auch zugebissen, allerdings hatte man das auch erwartet, denn La Palma gilt wohl als Faustpfand für die Regierungskoalition im Gobierno de Canarias, dort sitzen die Sozialisten mit der Coalición Canaria in der Regierung und die üben den Druck aus auf die Partei, dass man hier auf La Palma endlich mal durchgreifen solle, sonst beende man im Gobierno de Canarias die Zusammenarbeit mit der PSC/PSOE und einige bequeme Herren und Damen verlieren ihr Gehalt. - Aber wir können ja sowieso damit rechnen, dass der Pakt Coalición Canaria mit der PSC/PSOE im Gobierno de Canarias nicht mehr lange hält, in einem Jahr sind Wahlen und üblicherweise kündigt man diese Pakte mindestens ein halbes Jahr vorher auf, um dann vor den Wahlen wieder ein eigenes Profil beweisen zu können. - Ein denkbar schlechtes Bild ergibt das für die Partei PSC/PSOE, die regionale Notwendigkeiten nicht respektiert, und auch nicht die Mehrheitsmeinung der Basis. - Nein, um den Pakt auf der Höhe des Gobierno de Canarias noch ein paar Monate weiterlaufen zu lassen, opfert man eine komplette Inselgruppe und die politischen Karrieren, von immerhin schon mal Senator gewesenen Herren wie Anselmo Pestana. - Diese Sechs, die haben in den letzten Monaten bewiesen, dass ihnen die Insel wichtiger ist, als der Posten in der Partei, und alleine das ist ja schon allen Respekt wert. Wie es weitergeht auf der linken Seite La Palmas, das ist noch nicht geschrieben.

Fulanito de tal dice hoy: Sembrar cizaña
Unkraut sähen. - Zwietracht sähen.



Dienstag 13.05.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1012 hPa

Wäre ein bisschen weniger nicht mehr?
Transvulcania in der Wachstumsfalle

Die erste Transvulcania der "nach Coalición Canaria Ära" liegt hinter uns, und man muss sagen, es geht auch ohne die Amigos. - Aber nicht nur das, man wollte auch alles besser machen, größer und gleichzeitig billiger, und ich hoffe mal, man hat sich dabei nicht übernommen. - Auf jeden Fall war die Anzahl der Teilnehmer bereits grenzwertig hoch, die ersten Kilometer nach dem Start herrschte ein derartiges Gedränge, dass man Angst bekommen konnte und man wird wohl anerkennen müssen, dass man die Teilnehmerzahl der Läufer nicht weiter erhöhen kann. - Auch ist es fragwürdig, warum man denn die Läufer des Halbmarathon, welche eigentlich schneller unterwegs sind, als die des Ultramarathons, eine halbe Stunde später auf den Weg schickt, die sich also den Weg durch die langsameren Ultra-Läufer bahnen müssen. - Die von Halbmarathon müsste man eigentlich früher losschicken, dann kommen sich die nicht in den Weg. - Aber es ist wieder alles gut gegangen, mit den üblichen kleinen Ecken und Kanten, die halt immer entstehen, wenn man solch ein Großereignis veranstaltet. - Die Transvulcania 2014 war nicht schlechter als die Vorgänger, stand aber unter größerem Druck, und erstmals gab es eben aufmerksame Kritiker, die sofort bereit waren, jeden Vorfall als Skandälchen hinzustellen. - Die Transvulcania wurde politisiert, die Coalición Canaria fühlt sich um "ihr Rennen" betrogen, man hat es ihnen weggenommen, und die Nachfolgerregierung brachte sich selbst in den Zugzwang, alles besser, größer, billiger und transparenter machen zu wollen. - Dabei war es gar nicht die Coalición Canaria , welche das Spektakel Transvulcania zum politischen Zankapfel hat werden lassen, sondern die Partido Popular hat gleich nach der Ausgabe des Laufes im Jahr 2013 damit angefangen, die Wirtschaftlichkeit dieses Events zu hinterfragen. - In der Tat konnte die Coalición Canaria niemals befriedigend Gesamtzahlen nennen, was kostet das Ganze uns, und man kam irgendwie auf eine ominöse Summe von 900.000 Euro, oder etwas mehr. - Wir groß "etwas" ist, keine Ahnung, über Geld spricht man nicht, man hat es, und diese Haltung kann natürlich in Zeiten der Schuldenkrise und Massenarbeitslosigkeit kein Beispiel sein. - Das hat man kräftig kritisiert, nun ist man selbst an der Reihe es besser zu machen, und man verspricht uns nun, innerhalb von zwei Wochen würden alle Rechnungen bezahlt und wir, also die Bürger, würden auch eine komplett transparente Übersicht erhalten, was denn alles gekostet habe. - Mehr Sponsoren hat man gefunden, das ist sicher richtig, solch ein erfolgreiche Geschichte wie die Transvulcania lockt natürlich Firmen an, sich in deren Gefolge sonnen und besprechen zu lassen. - Also kommt von der Seite mehr Geld und die Gesamtkosten sollten ja auch die 500.000 Euro nicht überschreiten, mal sehen, wie weit man da gekommen ist. - Nun stellt sich die Frage, wie soll denn die Transvulcania 2015 aussehen, wieder noch größer, noch umfangreicher? - Geht doch gar nicht mehr, da muss man mindestens einen Schritt herausnehmen und endlich aus der Wachstumsfalle klettern, aber dann fürchtet man gleich wieder um die Adjektive, wobei eines immer möglich ist, und das lautet: Besser. - Aber das wird schwierig werden, die nächste Transvulcania, bleibt man denn bei dem, sicher richtigen Datum, Anfang Mai, liegt dann nur zwei Wochen vor den Kommunalwahlen, und stünde damit noch mehr im parteipolitischen Interesse, als es in diesem Jahr bereits war. - Vielleicht sollte man diesem wunderbaren Rennen und gesellschaftlichem Ereignis nur noch wünschen, die Politik würde sich davon entfernen, aber dazu bräuchte man einen wirklich kompetenten Veranstalter und Sponsor, der die Dinge komplett in die Hand nehmen würde. - Ich bin gespannt, wie man denn Erfolg nun klug verwalten will, und ob uns tatsächlich angedrohte Transparenz mal wissen lässt, was uns die Geschichte eigentlich kostet. - Wobei der Nutzen dieser Show natürlich weit über den Kosten steht, denn für Tage nun ist La Palma, besonders in den neuen Medien, in Bild und Wort ganz weit vorne.



Ausgerechnet Bananen





Montag 12.05.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Mit guten Zahlen aus der Saison
Mehr deutsche Gäste als noch vor einem Jahr

Die gesamte Wintersaison war besser als im vergangenen Jahr, das haben wir ja auch alle gespürt, aber mal unter uns, der letzte Winter war von den Zahlen eben so grottenschlecht, dass es eben nur besser werden konnte. - Bei aller Freude über die wieder anwachsende Zahl deutscher Urlauber, wir sind noch lange nicht bei den Zahlen vom Beginn dieses Jahrtausends. - Und auf das Jahr hin gerechnet bin ich mir gar nicht sicher, ob wir denn die Zuwächse beibehalten können, denn jetzt stecken wir in einem Sommerloch, mit weniger Flugzeugen als noch letzten Sommer, und wir wissen ja, wie wichtig es ist, konstante Verbindungen zu haben. - Aber diese Zahlen liegen ja auch noch nicht vor, also beschäftigen wir uns mit denen, die wir haben. - Die Aena, der staatliche Betreiber der Flughäfen hier gibt umfangreiche Statistiken, und da kann man dann ganz genau gucken, wer uns denn so besucht hat. - Allerdings muss ich den Österreichern und Schweizern sagen, für die gibt es keine Extra- Statistik, wenn die von einem deutschen Flughafen abfliegen, dann werden die zwangsgermanisiert, ob es ihnen nun gefällt, oder nicht. - Man müsste vorsichtiger sagen, die Zahl der Passagiere die von Deutschland aus geflogen sind, aber so spricht man halt einfach von den Deutschen. - Es gibt auch Schlimmeres, als als Deutscher bezeichnet zu werden, werde Ihnen aber jetzt nicht meine Favoriten nennen… Im April 2013 kamen 5.050 Passagiere aus deutschen Flughäfen zu uns, in diesem April waren es 6.720 und das ist ein sehr deutlicher Aufschwung. Nehmen wir auch noch die Zahlen der ersten vier Monate des Jahres, dann liegt der Zuwachs zwar nicht mehr über den 30%, wie alleine im April, aber immerhin noch knapp 10% ist die Zahl der Deutschflieger angewachsen, und liegt höher als die Zuwächse aus den Niederlanden und England. - Also alles wieder im Grünen Bereich, die Deutschen lieben uns wieder, wir müssen uns keine Sorgen machen? - Leider nicht, denn wir fürchten eben nun die Sommersaison und es wird jedes Jahr erneut die Sorge wieder aufkommen, schicken uns die Fluggesellschaften genügen Flieger, oder werden wir wieder ausgehungert. - Für den Sommer ist sowieso die dünne Kuh angesagt, vaca flaca, so sagt man hier zu Zeiten, in denen sich die Kellner erschrecken, weil ausnahmsweise mal ein Gast die Kneipe betritt. - Unser Stammgäste kommen dennoch, allerdings müssen die sich zum Teil eben phantasiereicher zu uns bewegen, mal über Madrid, Barcelona, Tenerife oder Gran Canaria, das geht alles, aber ist halt zum Teil nur mit mehrfachem Umsteigen zu machen. - Ein Freund von mir, der hat es ganz schlimm, der will auf den Balkan fliegen, nach Wien, der muss sogar wohl irgendwo übernachten. - Ist halt schwer, wenn man so weit abgelegene Ziele anpeilt. - Und Wiener, bitte nicht böse sein, das ist nur ein Scherz, den ich mit meinem Freund immer mache, und der kann wenigstens herzlich darüber lachen. - Ich komme ja auch aus Bayrisch-Kongo, wie die Münchner die aus dem Bayrischen Wald nennen, am Besten man lacht darüber, sonst stimmt es wohlmöglich sogar. - Also, der April war gut, und jetzt verabschieden wir uns in die Sommerpause, Sie können aber trotzdem diese Insel weiter besuchen kommen, bald begrüßt dann unser Inselpräsident jeden Gast persönlich…

Fulanito de tal dice hoy: Salir el tiro de la culata
Der Schuss geht aus dem Kolben raus. - Auf Deutsch geht der Schuss nach hinten los, aber es bedeutet genau das Gleiche.



Montag 12.05.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1010 hPa

Sieben Katzen sind vier zu viel
Man muss ein Paul sein, um das mitzumachen

Als nur Paul, Lucky und Mops unser felines Begleitprogramm waren, lief das noch irgendwie, fast hätte ich gesagt, human ab. - Hab´ ich aber nicht, auf solchen Selbstbetrug fahre ich nicht mehr ab, alleine Paul hat diese Familie bereits an den Rand des Wahnsinns gebracht, unter der Macht einer Katze verwandeln sich Menschen zu willigen Erfüllungsgehilfen und werden korrupt. - Wer sich einmal darauf einlässt, der ist verloren, das ist wie eine Sucht, die Katze muss schnurren, und wenn man dieses Ziel nicht erreicht, dann hat man versagt. - Die Katze hat das Schnurren nur erfunden, um sich Menschen gefügig zu machen, Katzen untereinander die schnurren nicht, die lecken sich gegenseitig den Hintern ab, und dann den Kopf, aber nur, wenn man sich leiden kann. - Sieben Katzen sind zu viel, das sagt vor allem Mia, denn die hat sich eigentlich aus unserer Familie verabschiedet, die ist nur noch zweimal am Tag kurz zum Fressen da, und verschwindet eben gleich wieder, nachdem sie ihre notwendigen Kalorien zu sich genommen hat. - Sie meidet auch die anderen Katzen, man kann das gut verfolgen, wie sie das stört, dass es felines Gewusel auf der Terrasse gibt. - Auch zu uns Menschen ist Mia abweisend, eine kurze Berührung ist möglich, als Zugeständnis dafür, dass man Futter bekommt, aber danach fängt sie sofort an sich zu beklagen, bis hin zu derbem Fauchen wenn man sie weiter bedrängt, und für sie sind wir die Soziopathen, und nicht sie. - Dabei war Mia uns extrem nah, mit der Flasche haben wir die kleine Schwarze aufgezogen und nun ist sie so weit weg, wie keine andere, die alle außer Paul, schon älter zu uns kamen. - Sieben Katzen überfordern uns gewaltig, das war keine gute Idee, aber eben auch nicht unser Vorhaben, so viele Katzen auf dem Buckel zu haben, aber die Dinge laufen eben nicht immer, wie man sich das vorgestellt hat. - Paul wird in einem Monat neun Jahre alt, so lange reicht dann unsere Erfahrung mit Katzen, und die Gewissheit, dass wir kein Problem für die darstellen, sie untereinander aber wohl. - Dabei sind alles sterilisiert, also gibt es keine Begattungsschlachten und Katzengejammer, dennoch sind Streitigkeiten, und hier besonders bei den Damen, an der Tagesordnung. - Und interessant ist es zu beobachten, wie die Kleinen die Großen terrorisieren, obwohl Mia viel größer und stärker ist, als zum Beispiel Penny oder Luffy, zuckt sie zurück und läuft davon, wenn es Stress gibt zwischen den Tieren. - Es scheint gar ein umgekehrter Prozess zu sein, Mia verwildert langsam, und das will sie so, oder sie macht es aus Protest gegenüber den vielen Katzen an einem Ort. - Nur Paul steht über den Dingen, da balgen sich sechs Leiber beim Verteilen des Futters, und nur er hat begriffen, man muss sich hier nicht um Futter streiten, denn das gibt es reichlich, und für alle. - Es sind die drei jungen Katzen, die für Aufruhr sorgen, die jagen sich, uns und alles, ständig, und sorgen damit für große Unruhe. - Aber es wird besser, die kleinen Plagegeister sind nun ihrerseits so weit, dass sie tagsüber im Garten, oder beim geplagten Nachbarn jagen gehen, und so wieder mehr Raum lassen, für die älteren Katzen, die auch mal gerne wieder Protagonisten hier auf der Terrasse sein wollen. - Sieben Katzen sind zu viele, wir tun was wir können, sie tun was sie wollen, und das ist nicht immer das Gleiche. - Aber es wird besser, jeden Tag, so wie alles andere auch, habe ich mir sagen lassen, man muss nur fest daran glauben…



Wenn Kisten Augen haben





Sonntag 11.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,1 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
1:0 für El Paso

Der Sportbeauftragte hat es ja heute Morgen berichtet, es geht um die Relegation für einen möglichen Aufstieg in die vierte spanische Liga. - El Paso hat Los Llanos heute Mittag mit 1:0 besiegt, und kann somit gegen eine Mannschaft aus Tenerife den Aufstieg erreichen. - Es gab arge Parkprobleme rund um den Fußballplatz, die Autos standen zum Teil sogar auf der Straße, so voll habe ich das Stadion lange nicht gesehen. - Noch ein weiteres Derby gab es, Las Palmas gegen C.D. Tenerife, beide zweite spanische Liga, und hier gewann Las Palmas, auch wieder 1:0. - Allerdings hatte dieses Spiel auch Einfluss auf unsere Transvulcania, denn die Vorfeldberichterstattung über das Derby hatte die Verantwortlichen vom kanarischen Fernsehen dazu veranlasst, dieses Jahr kein Team nach La Palma zu schicken, um einen Beitrag über das internationale Spektakel Transvulcania zu machen. - Letztes Jahr waren die noch hier, und auch der Präsident der Kanarischen Inseln war letztes Jahr hier, dieses Jahr nicht, und das wird politische Hintergründe haben. - Bislang war das Cabildo Insular, letztendlich verantwortlicher Veranstalter immer in der Hand der Coalición Canaria, denen man auch allerbeste Beziehungen zum Regionalfernsehen nachsagt, und das stimmt, die sind extrem pro Coalición Canaria, und in diesem Jahr sind die Verantwortlichen aus den Reihen der Partido Popular, unterstützt von den Sozialisten, und somit meidet man unsere Insel. - Paulino Rivero, ob der nun da ist, oder nicht, das geht mir am Vulkan vorbei, aber der politische Hickhack hinter den Kulissen, der hat schon ziemlich genervt. - Und da liegt auch so ziemlich das einzige größere Stück Kritik, außer in den sozialen Netzwerken fand das Rennen in den Medien kaum Echo, daran müssen wir wirklich noch arbeiten, denn gerade eben die Medienwirkung bringt ja den Gewinn für uns. - Also wieder mal die alte palmerische Krankheit, wir haben viele gute Dinge, können uns aber nicht gut vermarkten oder verkaufen. - Was immer aber auf der Transvulcania schwierig ist, das ist der Start. - Zweitausend Menschen die Wanderwege hoch nach Fuencaliente, vielleicht fällt da einem mal eine Lösung zu ein, ohne die Wertigkeit des Rennens zu schmälern. - Die Elite-Läufer haben es ja gut, die werden vorne an platziert, aber wer mitten drin ist, der muss sich da durchbeißen. - Recht warm ist es in den letzten Wochen und nun gibt es auch schon wieder die ersten Warnstufen wegen der Waldbrandgefahr und für La Palma steht da die Farbe Gelb, also hoch, und ganz im Norden sogar sehr hoch und auch ein kleines Stück Rot kann man da entdecken, das steht für extrem hoch. - Also Vorsicht mit Feuer im Freien, das Wetter bleibt warm besonders, in den hohen Zonen, und erst so um den 17. Mai werden die Temperaturen wieder auf ein, für den Monat angemessenen Wert sinken, und damit auch die Waldbrandgefahr. - Denn so viel ich weiß, sind die beiden Sokol-Hubschrauber von der BRIF noch nicht in Puntagorda, also im Moment würde und das nicht wirklich passen… Sicher passt den Spitzen der PSC/PSOE auch nicht, dass in den allermeisten Gemeinden die Genossen keine Werbung für die Europawahlen machen. - Nur in Los Llanos und in Los Sauces haben die lokalen Verbände Plakate geklebt, in El Paso nicht, der immer noch feste Streit zwischen der Parteiführung auf der Ebene der Kanarischen Inseln und der Basis hier auf La Palma sorgt für zu großen Unmut. - Falls Sie nicht mitbekommen haben warum, die Parteispitze verlangt von unseren Räten im Cabildo Insular, dass die mit der Coalición Canaria zusammen die Regierung stellen und wir sagen Nein.

Fulanito de tal dice hoy: Sacarse las pulgas
Sich die Flöhe entfernen. - Wenn man sich gegen Beleidigungen oder Herabwürdigungen zur Wehr setzt.



Solche Grafiken malt uns die Agencia Estatal de Meteorología, oder kurz, die AEMET





Sonntag 11.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1012 hPa

Der Reserve-Sportbeauftragte gibt bekannt
Heute Derby in El Paso

Menschen rennen

...nicht nur über unsere wunderschönen Gipfel. Auch über (meist Kunst-) Rasen wird hier gerne und regelmäßig gelaufen. Ich zitiere hier mal Heinz Erhard mit seiner Definition: "44 Beine rasen durch die Gegend ohne Ziel. Und weil sie so rasen müssen, nennt man das ein Rasenspiel".

Sie haben es jetzt erkannt, der Kulturbeauftragte ist genreübergreifend unterwegs, und es handelt sich um Fußball. Unser hauptamtlicher Sportbeauftragter ist mit der Erstellung und Gestaltung einer sowohl gastronomischen als auch sportlichen Einrichtung derzeit mehr als ausgelastet. Deshalb müssen sie jetzt mich hier lesen.

Lassen sie mich kurz ausholen. Fußball wird auf La Palma viert- und fünfklassig ausgeübt. Die beiden Hauptstadtclubs Tenisca und Mensajero spielen in der vierten, die vierzehn verbleibenden Clubs in der fünften Liga, hier "Preferente" genannt. Nach 26 Ligaspielen wird in einer Aufstiegsrunde unter den vier Bestplatzierten die Mannschaft ermittelt, die gegen einen Kandidaten der Preferente aus Teneriffa um den Aufstieg in die "Regionalliga" kämpfen darf. Nach fünf Spieltagen dieser "Liguilla" stehen Atlético Paso mit 12 Punkten und UD Los Llanos mit 10 Punkten an der Spitze. Am letzten Spieltag kommt es nun am Sonntag um 12 Uhr im Estadio Municipal in El Paso zum alles entscheidenden Spitzenspiel zwischen diesen beiden Mannschaften.

Der Sportbeauftragte und ich können aus erster Hand berichten, dass sich im Umfeld der Grünschwarzen aus El Paso eine höchst eindrucksvolle Fankultur entwickelt hat. Beim letzten Auswärtsspiel in Barlovento (!!!) waren ca. fünf mal so viele Gästefans als Einheimische auf der Tribüne. Selbst unsere Bürgermeisterin Loli war, selbstverständlich im grünen Hemd, mitgereist. Auch fußballbegeisterte Urlauber sind meist mit dabei, siehe Foto. Für Interessierte gibt es eine spanische Homepage und eine mehrsprachige Facebookseite.

Der Sonntag wird gutes Wetter bieten, hoffentlich auch guten und vor allem fairen Fußball. Wir freuen uns auf ihr kommen. Sie werden es nicht bereuen.

Mit sportlichen Grüßen

Ödi Jonitz
(Reserve-Sportbeauftragter)







Samstag 10.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 20,4 Grad

Trotz der Hitze neue Rekorde
Und nur Helden

Natürlich wird bei einem Rennen immer auf das Podium geblickt, das ist auch bei der Transvulcania nicht anders, und auch wir werden brav die Sieger nennen. - Wobei jeder der ankommt ein Sieger ist, und nicht nur die 30 Elite-Läufer und das Rennen dauert ja noch an, und sogar noch bis Mitternacht wird die Zielkontrolle aufrecht erhalten werden. - Diese großartige Beteiligung von solch vielen Hobby-Läufern macht ja auch einen großen Teil der Beliebtheit dieses Laufes aus, weil jeder hier kennt jemanden, oder hat sogar einen in der Familie, welcher auch die Transvulcania als die größte Jahresaufgabe sieht, und so zittert man nun mit seinen Bekannten, wann die denn wohl ins Ziel laufen und freut sich dann deutlich mit ihnen. - Bei manchen stecken da viele Jahre Vorbereitung drin, bis man es wagt, dieses Rennen anzugehen und das will man dann natürlich auch beenden dieses Rennen, aber es gibt eben auch viele, die das nicht schaffen. - Auch ganz berühmte Dramen gibt es da, allen voran wäre die Vorjahressiegerin Emelie Forsberg zu nennen, welche noch auf dem ersten Kilometer gestürzt ist und sich die Hand dabei verletzte und aufgeben musste. - Es kam also bei den Frauen gar nicht zu dem erwarteten Duell, Forsberg, Frost, Picas, denn nur Anna Frost nahm von den drei genannten teil, Núria Picas verletzte sich noch bevor sie anreisen konnte, und Emelie aus den genannten Gründen. - Anna Frost führte bei den Frauen das gesamte Rennen an und kam mit neuer Rekordzeit von 8:10:40 ins Ziel. - Allerdings war auch die Zweitplatzierte, Maite Mayora nicht weit weg, die brauchte 8:20:27 und als Dritte kam Uxie Fraile (8:48:01) ins Ziel. - Favoritensieg, das muss man ganz klar sagen nur hatte man das Podium anders vorausgesagt, aber besonders Maite Mayora war näher dran an Anne Frost, als man das erwartet hatte. - Bei den Männern sind die gleichen auf dem Podium wie auch im vergangenen Jahr, nur ein bisschen durcheinandergewürfelt, weil Luis Alberto Hernando (6:55:48) Kilian Jornet (7:01:35) knacken konnte, und damit das Rennen gewann, auch in neuer Rekordzeit. - Dritter wurde wie im vergangenen Jahr der Nordamerikaner Sage Canaday (7:11:38) - Aber das Rennen war nicht langweilig, weil wieder die gleichen auf dem Podium standen. - Im Gegenteil, zunächst lag Sage Canaday ein paar Minuten vor allen anderen, aber auf dem Aufstieg zum Roque de los Muchachos stellten ihn die beiden Spanier, die meist zusammen liefen. - Oben auf dem höchsten Punkt war es extrem heiß und das bereitete Kilian Jornet wohl mehr Probleme als Luis Alberto, denn im Abstieg nach Puerto de Tazacorte nahm im Luis Alberto knappe drei Minuten ab, die sich dann bis ins Ziel sogar noch auf knapp fünf Minuten vergrößerten. - So war es wieder der Abstieg, in dem sich das Rennen entschieden hat, allerdings im vergangenen Jahr mit umgekehrtem Ausgang. - Die Ergebnisse der anderen Teilstrecke klingen sehr Italienisch, denn beim Halbmarathon gewannen sowohl bei den Männern, wie auch bei den Frauen, Läufer aus Italien. - Und zwar bereits bekannte Namen von der ersten Veranstaltung, dem "vertikalen Kilometer". - Die Brüder Dematteis waren wieder vorne, allerdings konnte dieses Mal Martin den Bernard schlagen, wenn auch nur ganz knapp. Die Siegerzeit 2:19:58 und nur eine Sekunde dahinter lief der Zweite in Ziel. - Dritter wurde Dailos García Pombrol (2:22:45) aus Tenerife, der den Halbmarathon schon mehrmals gewonnen hatte und sich dieses Mal eben den beiden Italienern geschlagen geben. - Bei den Frauen gewann Eslisa Desco (2:46:41) die eben auch den "vertikalen Kilometer" gewann, diese beiden Kategorien scheinen von den Anforderungen also sehr ähnlich zu sein. - Zweite wurde Azara García de los Salmones Marcano (2:48:15) und Dritte Stephanie Jimenez (2:56:21) - Und dann wollen wir den Marathon auch nicht vergessen, welcher das erste Mal im Rahmen der Transvulcania veranstaltet wird, und hier gewann Esteban García Rodríguez (4:21:30) vor Francisco Rodríguez Paz (4:27:14) und Enrique Meneses Lobo (4:29:42) - Bei den Frauen gewann Leire Aguirrezabala (4:39:32) vor Cristina Bes Ginesta (5:07:45) und Corine Kagerer (5:15:36). - Viele Namen, viele Zahlen und in Los Llanos wird weiter bis in die Nacht gefeiert und laufend kommen immer noch mehr Helden ins Ziel. - Und wie immer großartige Organisation, auch das wollen wir nicht unerwähnt lassen. - Die kompletten Listen gibt es auf der Webseite der Transvulcania einzusehen, das dauert aber noch ein bisschen, da das Rennen ja noch nicht vorbei ist.

Fulanito de tal dice hoy: Sacar los trapos al sol
Die Lumpen in die Sonne hängen. - Wenn unangenehme Angelegenheiten in die Öffentlichkeit geraten, die man dort besser nicht hingepackt hätte.



Kilian Jornet, Luis Alberto Hernando, Sage Canaday, von links nach rechts




Anna Frost ruft die Bananenrepublik aus




Die unglückliche Vorjahressiegerin Emelie Forsberg







Einlauf des Siegers der Transvulcania 2014 Luis Alberto Hernando

Kilian Jornet wird Zweiter, und Sage Canaday Dritter. - Das gleiche Podium wie im vergangenen Jahr, nur eben, dass Luis Alberto dieses Jahr es endlich schafft, Kilian zu schlagen.



Samstag 10.05.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 11 % - Luftdruck 1013 hPa

Eine Insel rennt
Pizza für die Transvulcania

Sage Canaday und Anna Frost führen die Ultramarathonstrecke an, am Refugio El Pilar. - Das weiß ich aus dem Twitter von www.irunfar.com und Sage ist eine Minute schneller als letztes Jahr. - Nach der fast ebenen Überquerung der Cumbre Nueva beginnt dann der Aufstieg zunächst zur Punta de los Roques, um dann am Grat der Caldera zum höchsten Punkt des Rennens zu gelangen, am Roque de Los Muchachos. - Danach kommt der brutale Abstieg von 2.426 Meter auf fast Null Meter, und dann geht wes wieder hoch nach Los Llanos. - Gestern Abend war selbst El Paso voll mit Läufern und deren Begleiter und Familien, und Pizza scheint die beste Ernährung für Extremsportler zu sein, in der Pizzeria von Thomas waren fast alle Tische mit leicht erkennbaren Läufern belegt, den Stimmen nach Leute aus Tenerife und Gran Canaria, und alle aßen Pizza. - Gut, was isst man in einer Pizzeria, aber bei Thomas gibt es auch noch so viele andere Gerichte und nicht nur Pizza, aber die Läufer wollten allesamt Kohlehydrate mit ein bisschen Geschmack drauf, und ich dachte immer, Nudeln wären da noch besser. - Aber die wissen das besser als ich, ich kümmere mich nur darum, dass meine täglichen vier Kilometer Transtajuya gelingen, im Schlenderstil, und bewundere diese Sportler, welche Anstrengungen bewältigen können, die weit außerhalb des Alltags liegen. - Das Wetter hat sich entschlossen immer am Tag der Transvulcania fies zu sein, es ist trocken und warm, heiß will ich nicht sagen, aber die Läufer werden noch mit der Sonne zu kämpfen haben, denn keine Wolke am Himmel schützt die Teilnehmer. - Ich glaube, wenn man die Transvulcania im Januar machen würde, dann wäre es auch dann 30 Grad warm, ist wohl so. - Wieder ein großer Tag für La Palma, die Insel rennt und wir schauen alle zu.



Ein erster Schnappschuss vom Start






Freitag 09.05.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 26,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,3 Grad

Der Kulturbeauftragte gibt bekannt
Es soll ein Leben auf La Palma neben der Transvulcania geben

Zielgerade

Nicht nur bei der unmittelbar bevorstehenden Transvulcania gibt es eine solche. Der dritte von ACAPO, des Vereins palmerischer Opernfreunde veranstaltete Kammermusikzyklus begibt sich ebenfalls in den Endspurt. Uns erwartet ein spektakuläres Programm.

Am Samstag, wenn alle Bergläufer hoffentlich glücklich, gesund und mit ihrer Platzierung zufrieden eingelaufen sind, ergibt sich die Möglichkeit, den Tag auf der Plaza de España in Los Llanos zu den Klängen eines DJ-Equipments bzw. einer Tribute-Band ausklingen zu lassen. Im altehrwürdigen Teatro Circo de Marte in Santa Cruz de La Palma spielt die Alternative, ein Kammerorchester, welches ab 20 Uhr den Herren Edvard Grieg, Astor Piazolla und Antonin Dvorak seinen Tribut zollt.

Die Camerata de Gran Canaria besteht aus zwölf Musikern, überwiegend Canarios, die sich ihren Lebensunterhalt als Musikprofis im dortigen Philharmonischen Orchester verdienen. Zu uns kommen sie mit folgendem
Progamm:

Edvard Grieg - Holberg Suite
Astor Piazolla - Oblivion
Antonin Dvorak - Streicherserenate op. 22

Das hört sich vielversprechend an.

Behalten sie schon mal die Termine 27. Mai, 06. Juni und 26. Juli im Auge, da kommen noch ein paar wirkliche musikalische Leckerbissen auf uns zu. Einzelheiten folgen.

Karten gibt es wie immer für € 10 an der Abendkasse.

Mit musikalischen Grüssen

Ödi Jonitz

(Kulturbeauftragter)

Fulanito de tal dice hoy: Sacar las castañas del fuego
Die Kastanien aus dem Feuer holen. - Braucht keine Erklärung.



Camerata de Gran Canaria





Freitag 09.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1016 hPa

Der vertikale Kilometer
Rauf immer, runter nimmer

Um 17:00 Uhr startete man gestern Abend den "vertikalen Kilometer", der hier auf La Palma im Rahmen der Veranstaltung der Transvulcania veranstaltet wird. - Von Puerto de Tazacorte, wirklich vom Strand aus, also aus Null Höhenmeter bis zum "Torre el Time" auf 1.160 Meter ging es innerhalb von sechs Kilometer, und die Sieger waren in beiden Kategorien, also Frauen und Männer, ItalienerInnen. - Bei den Männern war das Bernard Dematteis, der in wenig mehr als 47 Minuten die Aufgabe erfüllte, und der Zweitklassifizierte war sein Bruder Martin in 48:26. - Dritter war dann jemand, den man als auch als Nichtextremsportler kennt, Kilian Jornet, der Weltmeister und Überflieger der Bergläuferszene. - Dabei ist auch noch zu erwähnen, dass zwei Palmeros unter den Top Ten auftauchen, und zwar als Achter James Ouchterlony, der immer alle Rennen, auch mit dem Fahrrad hier auf der Insel gewinnt, und von dem ich gerne mal wüsste, wie man diesen Namen richtig ausspricht, und als Neunter kam Dailos García Prombol ins Ziel, der auch schon so viele Bergläufe auf La Palma, aber auch auf den anderen Kanareninseln gewonnen hat. - Bei den Frauen siegte auch eine Italienerin, Elisa Desco, die als einzige Frau bei den 6,6 Kilometern unter einer Stunde geblieben ist, vor den beiden Spanierinnen Laura Orgué und Azara García, die eigentlich favorisiert waren. - Italien vor Spanien, das gefällt uns nicht so richtig, aber das ist noch kein Hinweis auf andere Sportarten, die man bald ausüben wird. - Die Favoriten für den Ultramarathon weiblicher Seite, Anna Frost und Emelie Forsberg starteten das Rennen, gaben dann aber bald auf, kamen nicht ins Ziel, die wollten sich natürlich nicht verausgaben, und sind dieses Rennen wohl bloß angegangen, weil die Veranstalter den Lauf mit der Präsenz dieser Ausnahmesportlerinnen aufwerten wollten. - Diese beiden Frauen fokussieren sich auf den Samstag, dann geht es auf den Ultramarathon, und den haben die beiden im Visier. - Anna Frost aus Neuseeland, die immer noch die Rekordhalterin ist, mit ihrem Sieg 2012 und Emelie Forsberg aus Schweden, welche die letzte Ausgabe der Transvulcania, und viele weitere Bergrennen im weiteren Verlauf des letzten Jahres gewonnen hat. - Leider fehlt Núria Picas, die in den letzten Jahren immer auf dem Podium hier war, und als einzige Spanierin denn Anna und Emelie hätte einheizen können. - Bei den Männern ist es für den Ultramarathon etwas offener, da gibt es mehr Favoriten, aber man wird nicht um Kilian Jornet, der sich hoffentlich nicht gestern bereits verausgabt hat, und Dakota Jones, Sage Canaday, Luis Alberto Hernando und Timothy Olsen herumkommen. - Oder aber es gibt eine große Überraschung, auf 73 Kilometer und über Hunderte von Vulkanen ist alles möglich und das Wetter wird auch eine große Rolle spielen, denn es ist richtig warm geworden, keine Wolke hält die Sonne auf, und die Läufer werden mit der Hitze und der Sonne dort oben auf den Bergen zu kämpfen haben. - Die Transvulcania ist serviert, am Samstag wird gegessen, und wir sind alle mit dabei.



Donnerstag 08.05.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Weiter zehn Jahre Weltbiosphärenreservat La Palma
Eine Aufgabe, kein Geschenk

Alle zehn Jahre kommen die von der UNESCO gucken, ob wir denn auch brav gewesen sind, und nach den Richtlinien der erlauchten Vereinigung gehandelt haben. - Ich bin froh, dass wir den Titel weitere zehn Jahre führen dürfen, auch wenn ich der Meinung bin, dass wir hier nicht begriffen haben, dass es sich um eine Aufgabe handelt, und nicht um ein Geschenk, weil wie so eine schnuckelige und grüne Insel sind. - Aber wie war das bislang, wenn wieder einmal irgendetwas seitens der Politik erklärt wurde, warum das Weltbiosphärenreservat so eine tolle Sache für uns ist. - In jedem Satz das Wort Nachhaltigkeit strategisch positioniert, da kann nicht viel schief gehen, schließlich ist das auch nicht der erste Jahrestag und die uniformen Sätze über die brillante Zukunft dieser Insel purzeln jedem nur so aus dem Mund heraus. - Es ist eine biodiverse Freude mal nicht über Haushaltsdefizite, Bebauungspläne, sinkende Touristenzahlen und Ärztemangel parlieren zu müssen, das Weltbiosphärenreservat ist Labsal für das trübe Leben und Leiden unserer Politiker, denen im Alltag sonst nichts erspart bleibt. - Übrigens funktioniert das Konsortium des Weltbiosphärenreservates gar nicht schlecht, es finden regelmäßig Kurse, Vorträge und andere Veranstaltungen statt, welche durch den Umstand des UNESCO-Lobes erst ihre Berechtigung finden. - Das ist aber nur die eine Seite, leider betrachten viele Planer und manche einflussreichen Leute das Weltbiosphärenreservat lediglich als Bestätigung aller Vorhaben und Ideen, die oft in keiner Weise mit Sinn und Herausforderung eines Biosphärenreservates zu tun haben können. So bleibt dieser Insel aber auch kaum etwas erspart und manchmal wundert man sich, wie viel dieses Eiland und ihre bewundernswert aufrechten Bewohner ertragen können. - Gut, das geht meist nur deshalb, weil auch hier die Politik sich längst komplett von dem was man Volk nennt geistig losgesagt haben und in einer erhobenen Traumwelt ihre "Truman-Show" leben. - Fast möchte man ja den berühmten Elfenbeinturm zitieren, aber das wäre zu lyrisch. - Mal sehen, ob das jetzt mit der neuen Führung anders wird, nicht nur das Siegel der Biosphäre auf Etiketten drucken, sondern auch mal überlegen, wie viel BIOsphäre in einem Golfplatz schlummert. - Sicher kommt erst das Fressen und dann die Moral, das habe auch ich kapiert, als ich von meinem Kunstelfenbeinturm geklettert bin, aber der Liebe Gott, oder die Aminosäuren, haben einige von uns doch mit Vernunft ausgestattet, und wer dann immer noch aufrichtig eine Weltbiosphärenautobahn bauen will, damit wir schneller von einer Stadt, die einen funktionierenden Hafen hat, zu einem Hafen kommen, aus dem kein Schiff fährt, dann hat bei dem kognitiven Mauerblümchen die Vernunftübergabe versagt. - Aber wollen wir die Mauer nicht zu hoch stecken, nicht so hoch, wie die biosphären Gewächshäuser, denn es hat sich auch viel getan in den letzten Jahren, wenn auch manches nur durch Unterlassung. - Aber meine Hoffnung ist immer da, auch wenn mir vor einer Weile ein Bekannten, dem meine Hoffnung irgendwie suspekt ist gesagt hat, Siebold, du musst ja Hoffnung haben, du hast ja Kinder. - Nein, dumm ist der Bekannte nicht, aber unser Inselchen segelt doch schon so lange durchs Meer der plakativen Versuchungen, der Globallockstoffe und am Ruder ein Rudel selbstverliebter Facharbeiter der Branche Amigo. - Ich ruf dann immer: Noch zehn Minuten bis Buffalo, aber unser Kahn schwimmt noch, und wir werden sicher anlegen. - Max Deffner, der Autovermieter, Musiker und Webcamaufsteller hat mir da ein wunderbaren Link geschickt, den ich Ihnen nicht vorenthalten will. - Es geht um einen Foto-blog mit zwei Bildbeiträgen über La Palma und wenn man die Insel nicht immer durch die eigenen betriebsblinden Augen betrachtet, dann ist das auch eine Wohltat. - Hervorragende Bilder, einfach prächtig und ich darf für die kommenden Wochen auch wieder neue Fotobeiträge von Lesern melden, denn jetzt im Mai kann ich mir wohl Zeit dafür nehmen, die zu bearbeiten.

Fulanito de tal dice hoy: Sacar de quicio
Aus dem Türrahmen oder der Haspe bringen. - Das heißt, jemanden aus dem Gleichgewicht bringen, auf die Palme bringen, wütend machen.



Donnerstag 08.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 70 % - Luftdruck 1016 hPa

Jetzt geht´s los
Transvulcania 2014

Größer, schneller, besser, weiter, irgendwie überschlagen sich die Nachrichten über eines der "größten und besten Rennen der Welt" und ich hoffe inständig, dass man sich dabei nicht vergaloppiert. - Bei aller Freude über ein so großartiges, und internationales Ereignis auf La Palma, bekomme ich immer kognitive Seitenstiche, wenn sich nur noch Superlative in die Pressemeldungen drängen. - Noch nie waren so viele Läufer am Start, noch nie waren so viele der Top-Stars der Szene auf der Insel und alles grinst in die Kameras, die geschälte Banane in der Hand, dies muss die beste aller Welten sein, um meinen Lieblingsphilosophen zu zitieren, und bitte lass das alles gut gehen. - Irgendwie haben wir aber doch immer Glück gehabt, Vulkane sind ausgebrochen, ohne dass was passiert ist, Hurrikane sind über uns hinweggezogen, dann werden wir doch auch die fünfte Ausgabe eines, eigentlich viel zu großen Rennens für uns, gut überstehen. - Heute Nachmittag geht es los, mit dem vertikalen Kilometer, einer neuen Spezialität innerhalb der Transvulcania, und die Läufer laufen von Puerto de Tazacorte hinauf bis zum Torre El Time, also steil und nicht so weit, man läuft von ein paar Meter Meereshöhe innerhalb von 6 Kilometern auf 1.160 Meter Meereshöhe, also knackig und hart. - Die anderen vertikalen Kilometer auf der jährlichen Skyrunners Tour sind sogar noch steiler, mit 6 Kilometer ist das fast schon zu lang. - Der Teilnehmerliste entnehmen wir, dass von den Favoriten für den Ultramarathon, der am Samstag stattfinden wird, nur Emelie Forsberg, Anna Frost und Kilian Jornet teilnehmen werden, die meisten anderen Favoriten halten sich zurück und bereiten sich weiter für den Samstagseinsatz vor. - Den Start hat man auf 17:00 Uhr verlegt, um der Nachmittagssonne noch ein bisschen besser zu entgehen, aber es sind keine Wolken unterwegs und die Läufer werden heftig ins Schwitzen geraten. - Auch verrät uns die Liste der Teilnehmer, dass "nur" 92 Läufer dieses Rennen angehen, da hatten wir etwas mehr erwartet, oder aber die Liste ist nicht komplett, denn auch bei der Starterliste für den Ultramarathon findet man nicht alle Teilnehmer. Aber die Listen sind nicht so wichtig, wie die Rennen selbst, also Schwamm drüber. - Auch den gleichen Schwamm über die immer noch offene Frage, warum lässt man uns fünf Jahre in dem Glauben, der Ultramarathon sei 83 Kilometer lang, wo er doch in Wirklichkeit nur knapp über 70 Kilometer ist. - Aber das wird jetzt nicht besprochen, jetzt ist gute Laune, Laufen und Bananen in die Höhe halten angesagt, und in Los Cancajos war das wohl bei der Übergabe der Startnummern und auf der "Féria del Corredor" schon wirklich ein Volksfest, was man da abgebrannt hat. - Das wird hoffentlich heute Abend in Tazacorte genau so, so etwas braucht die Insel und hoffentlich kommt irgendwann auch ein internationaler Sportkanal wie Eurosport darauf, dass man sich hier auf La Palma um wunderbaren Extremsport kümmert. - Für den Samstag wissen wir noch nicht so genau, wo denn überall Kameras postiert sind und wo man denn am besten das Rennen als Livestream verfolgen kann. - Letztes Jahr war die Berichterstattung auf www.irunfar.com die Beste und ich gehe mal davon aus, dass die auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie sind.



Mittwoch 07.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 22,6 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Einmal freie Sicht, einmal nicht
Asphaltwerk weg, Turnhalle da

Man muss der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Aridanetal wirklich für die große Mühe danken, welche die aufgebracht haben. - Da sind einige bis an die eigenen Grenzen gegangen, und haben so viel Zeit geopfert. - Aber auch die Unterstützer haben sehr gut gewirkt, die vielen Spenden haben das Ganze erst machbar werden lassen, und ich bin mir sicher, die gegnerische Seite hatte oft damit gerechnet, das stehen die gar nicht durch, so viel Geld haben die nicht, wirst schon sehen, die knicken ein. - Sind sie nicht, weder persönlich, noch von der Spendenbereitschaft her, und nicht wirklich häufig hat es eine solche Bürgerplattforma auf den Kanaren geschafft, sich gegen ein politisch-wirtschaftliches Konglomerat durchzusetzen. - Das eine Asphaltwerk ist nun weg, innerhalb von ein paar Tagen abgebaut und verschickt, man sagt das ginge nach Gran Canaria, und der Platz sieht nun ungewöhnlich, aber angenehm frei aus. - Der Kies liegt da noch rum, aber das drohende Asphaltwerk ist weg, und Freude kommt dabei auf. - Am anderen Asphaltwerk sehe ich aber niemanden arbeiten, es ging das Gerücht um, dass der gleiche italienische Ingenieur, welcher auch dem Abbau des ersten Asphaltwerkes vorgestanden habe, würde auch das zweite Werk abbauen, aber das scheint nicht der Fall zu sein. - Viele sind über den Asphalt gestolpert, viele haben ganz schwarze Flecken bekommen, manche sogar auf der Seele, die meisten aber im politischen Ansehen, denn die Bürgerplattform musste sich durch einen Wust an Ignoranz bis hin zu dreister Verhinderungstaktik graben, und es sind sogar Freundschaften auseinandergebrochen. - Der Justiz muss man gratulieren, die hat funktioniert in diesem Fall, denn man kann es nicht einfach übersehen, dass man viel zu nah an Wohngebieten gebaut hat. - Es gibt viele Hüte zu ziehen, und viele Gelbe und Rote Karten zu verteilen, aber die holt sich immer niemand ab.

Dann ist da noch die Baustelle, welche in Las Manchas die Bürger erzürnt. - Es geht dabei um das Dach des Sportplatzes an der Schule in Las Manchas de Abajo. - Dieser Sportplatz lieg gleich hinter der bekannten und emblematischen Plaza la Glorieta, welche von dem Inselkünstler Luis Morera gestaltet wurde. - Niemand soll das falsch verstehen, die Kinder sollen ein Dach auf den Sportplatz bekommen, aber steht man jetzt vor den Skulpturen und lässt den ganzen Platz auf sich wirken, dann steht dahinter und immer sichtbar, dieses große Dach, welches so gar nicht in die Landschaft passt. - Nun wird es verkleidet, mit weißen Platten, davon wird es auch nicht besser, und in Los Llanos auf dem Rathaus, dort wo man das mal geplant hat, bezahlt allerdings von der Inselregierung, wird man ziemlich nervös, denn die Bürger haben deutlich ihre Meinung verkündet, das kann dort so nicht stehenbleiben, man erwarte Antworten und Lösungen von der Stadtregierung. - Was könnte man machen, Sportplatz tiefer legen, das Dach irgendwie durch Bemalung oder Bepflanzung in die Plaza zu integrieren, mal sehen, was da so alles für Vorschläge kommen. - Wie man so etwas überhaupt planen konnte, wird natürlich jetzt gefragt, und ich nehme einfach mal an, da hat jemand gesagt, Überdachung der Sporthalle der Schule ist eine tolle Idee, dann hat man ein Modell oder eine Zeichnung der Halle vorgezeigt, und alle haben genickt, und man hat eben nur das isolierte Dach gesehen, nicht aber die Gesamtheit mit dem häufig besuchten Platz davor.

Fulanito de tal dice hoy: Sacar de las casillas
Aus den Häuschen holen. - Das heiß auch auf Deutsch so, hier aber in der Version sorgt man dafür, dass sein Gegenüber ganz aus dem Häuschen ist.



Ups, weg ist es!




Ups, das ist noch da





Mittwoch 07.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 71 % - Luftdruck 1015 hPa

Doppelmoral in der Landwirtschaft
Bananen ja, Salat nein?

In der europäischen Landwirtschaft läuft wenig ohne Subventionen, man ist eben Hochlohnregion und kann so gegen globalisierte Produkte, die aus Niedriglohnregionen oder Massenproduktion kommen, wenig ausrichten. - Daran haben wir uns gewöhnt, fast muss man sagen, denn mal sind es notwendige Hilfen, mal wettbewerbsverzerrende Subventionen, kommt irgendwie darauf an, ob man diese Subventionen selbst bezahlen muss, oder dem großen Moloch Europäische Union unterjubeln kann. - Gerade noch vor ein paar Tagen bricht wieder eine grollende Diskussion aus, ob denn diese oder jene Partei die Hilfen (auf keinen Fall Subventionen genannt…) für die Bananenproduktion auf den Kanaren gefährden würde. Alle Parteien haben sich in unzähligen Presseerklärungen sofort und selbstverständlich voll und ganz dazu bekannt, dass man auf keinen Fall diese Hilfen beschränken wolle, sondern immer schon ganz an der Spitze gestanden sei, dass man diese Hilfen beibehält. - Ich bin auch dafür, nicht weil Subventionen grundsätzlich etwas Gutes seien, aber die Folgen für La Palma, wenn man die Hilfen für die europäischen Bananen abschaffen würde, wären katastrophal. - Dabei gebe ich zu bedenken, dass nicht nur die Kanaren diese Hilfen beziehen, sondern Portugal, Frankreich und Griechenland auch, also bitte nicht nur auf uns einschlagen. - Wir sind da in der Subventionsfalle gefangen, und da sich der spanische Markt seit dem EU- Eintritt nicht mehr der Konkurrenz der südamerikanischen und auch afrikanischen Bananen verschließen kann, werden eben im Gegenzug diese Zahlungen gefordert, bezahlt und auch von allen unterstützt. - Unsere Wappenfrucht, unantastbar, Quelle unseres Fortschritts, aber wohin man fort geschritten ist, das ist manchmal fragwürdig. - Die Gleichen, welche nun die Bananensubventionen uneingeschränkt verteidigen, ja sogar behaupten, man hätte diese erfunden, stellen jetzt die Subvention für Gemüseanbauer auf der Insel in Frage. - Dabei geht es um die von der Vorgängerregierung angeleierte Schiene des Vertragsgemüseanbaus, und dem Versprechen, die Landwirte könnten zu festgelegten Preisen bei der "Sodepal" ihre Produkte abliefern und die "Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico de la Isla de La Palma" verarbeitet diese Produkte dann weiter und sorgt auch für den Vertrieb. - Das machen die nun auch schon ein paar Jahre, für die Landwirte anfangs wunderbar, aber in den letzten Jahren mussten die lange auf die Entlohnung warten, zum Teil ein halbes Jahr, und so verging auch vielen Landwirten die Freude an der wunderbaren Idee die lokalen Produkte über Sodepal zu vermarkten. - Dabei ist die Grundidee perfekt, nur muss man es richtig machen und auch das Endprodukt muss lockend für den Markt sein. - Das aber hat man nie hinbekommen, die Produkte der "IV Gama", so heißt die Schiene der verarbeiteten Lebensmittel, vorwiegend verzehrfertige Salatmischungen, ist minderwertige Billigware und kein Premiumprodukt, und man kann nur über den Preis verkaufen, aber nicht über die Qualität, und die gesamte Schiene erwirtschaftet Rote Zahlen. - Das ist aber kein Systemfehler, sondern ein Managementfehler, und so sollte man nicht das System in Frage stellen, sondern die Macher. - Bis Jahresende gibt man der "IV Gama" noch eine Chance, mehr zu erwirtschaften als zu kosten, und dann wird man entscheiden, ob man weiterhin diese Schiene weiter unterstützen will. - Das hat noch kein lokaler Politiker gewagt, jemals die gleiche Forderung an die Bananenproduzenten zu richten, danach könnte der sich eh selbst ausweisen, in die Wüste schicken, oder sonst wohin. - Wer Salat anbaut hat keine Lobby, wer Bananen anbaut schon, aber die Dinge liegen einfacher, die Hilfen für den Salat, die müssen wir aus der Inselkasse bezahlen, die Hilfen für die Bananen aber nicht. Wir sind also keine Salatrepublik, sondern eine ….. Nein, das habe ich nicht geschrieben, sondern Sie haben das gesagt!





Dienstag 06.05.2014 19:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 22,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,5 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Wir sind im Transvulcania-Fieber

Die ganzen großen Namen sind nun auch auf der Insel, Dakota Jones, Sage Canaday haben brav ihre "Platano de Canarias" ins Foto gehalten, sind halt Profis. - Morgen fängt dann die "Féria del corredor" an, eine Messe auf der diverse Händler ihre Angebote feilhalten werden, meist natürlich aus Branchen, die was mit Sport zu tun haben. - Über diese "Féria" hat es jede Menge Streit gegeben, denn die war bislang immer in Los Llanos, und gerade einer aus Los Llanos hat nun dafür gesorgt, dass diese Messe in Los Cancajos stattfindet. - Der Inselrat für Sport ist das, war für die Partido Popular noch in der Stadtregierung von Los Llanos, und nachdem die da rausgeflogen sind, wechselte er ins Cabildo Insular und dort putschten die sich ja an der Seite der Sozialisten an die Macht. - Nun hält man ihm vor, das sei Rache, denn man würde gewaltig verdienen auf dieser Messe. - Auch werden die Startnummer in Los Cancajos vergeben, und das ist auch immer ein riesen Event, denn dort kann man dann die ganzen Stars sehen, und es kommen viele Leute. - Auch das geschah sonst in Los Llanos, wobei wir auch noch zu erwähnen haben, dass auf der allerersten Transvulcania die Startnummer in El Paso vergeben wurden. - Allerdings ist das Hotel Sol im Moment geschlossen, die bauen um, oder sitzen die schlechten Monate aus, und somit wohnen die meisten Läufer in Los Cancajos und im Hotel im Süden und da macht es dann schon Umstände, diese ganzen Leute nach Los Llanos zu holen. - Ich glaube nicht an Rachegeschichten da im Hintergrund, es gibt aber halt hier auch die Strömung, immer alles gleich zu politisieren. - Dann können wir auch hier für La Palma melden, dass die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen ist, und zwar genau um 532 gegenüber dem April des vergangenen Jahres, also etwa im Takt, wie das auch auf dem Festland geschieht, allerdings weiß man nicht, wie viele von denen einfach woanders hingegangen sind, weil sie hier keine Arbeit bekommen haben. - Diese Zahl muss man also ein bisschen mit Vorsicht betrachten, man müsste das noch vergleichen mit der Zahl der Sozialversicherten auf der Insel, und ob die mehr werden. - Jetzt werden immer noch 10.950 Arbeitslose auf La Palma gemeldet, das ist immer noch sehr, sehr hoch. - Vergleichen wir das mal mit Deutschland, das rechnet sich so schön einfach. - La Palma hat offiziell etwas mehr als 80.000 Einwohner, und Deutschland 80.000.000 Millionen. - Das wären dann entsprechend 11 Millionen Arbeitslose, möchte man sich das eigentlich gar nicht wirklich vorstellen. - Allerdings liegen die Dinge hier auch etwas anders, die allermeisten Leute leben in Eigentum und haben eine "huerta", also einen Gemüsegarten. - Dann sind die meisten auch familiär enger zusammen und man hilft sich gegenseitig und viele machen kleine Jobs nebenher, ja, schwarz, und halten sich so über Wasser. - "Escapando" nennt man das, flüchtig sein, gerade noch weiterkommen, so die Definition, denn es ist schon erstaunlich und bemerkenswert, dass es hier zwar Armut gibt, aber kein Elend. - Die Sozialämter arbeiten daran, die Caritas ist gut bestückt und wer hier hungert, der nimmt die sozialen Dienste und Hilfen nicht in Anspruch, aus welchem Grund auch immer.

Fulanito de tal dice hoy: Saber por donde van los tiros
Wissen wo die Schüsse hingehen. - Wer gut strategisch vorbereitet ist, der kann sich besser auf alle Möglichkeiten einrichten.



Dienstag 06.05.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1014 hPa

Geht es wirklich bergauf, oder nicht mehr so schnell bergab?
Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter

Die Frage, ob man einen Aufschwung herbeireden kann, oder nur eine Krise, kann ich nicht endgültig beantworten. - Ich glaube aber, dass man beides machen kann. - Spanien hat sich dem harten Weg der Konsolidierung verschrieben, keinen Rettungsschirm, sondern Eigenleistung mit gewaltigen Einsparungen im öffentlichen Sektor und knüppelhartem Anstieg der Steuerlast, was natürlich einen derben Zusammenbruch auf dem Arbeitsmarkt zur Folge hatte. - Aber natürlich bezahlt man auch für den dummen Eigengalopp auf dem Bausektor, man kämpft hier gegen mehrere Krisen, nicht nur gegen die Folgen des größten Bankraubs aller Zeiten, (wobei man das nicht verwechseln darf, nicht die Bank wird beraubt, sondern ist Täter) den man lustig Finanzkrise nennt. - In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Arbeitslosen mehr als verdoppelt, von 2.162.000 im Jahr 2004 zu 4.684.000 heute, und das in einem Land, in dem gerade mal 47 Millionen Menschen leben. - Und nicht vergessen, das Katastrophenjahr 2009, in dem einen Jahr alleine gingen 1,3 Millionen Arbeitsplätze verloren, und man fürchtete ein komplettes Abgleiten und sehr düsterste Stimmung breitete sich aus. - Nächstes Jahr wird es besser, das war dann die Begleitmusik der Jahre bis 2013, allerdings wurde es nicht besser, sondern man gewöhnte sich an schlechte Laune und die bekannteste Verwandte war die "prima de riesgo" die "Cousine der Gefahr" oder einfacher der Risikoaufschlag für spanische Anleihen gegenüber Deutschland, darüber spricht man heute gar nicht mehr, denn man liegt mit 151 Basispunkten unter der Rate von Italien, Portugal, Australien und Neuseeland und natürlich weit unter der von Griechenland. - Im vergangenen Jahr 2013 allerdings wurde es besser, zumindest ab Oktober, in dem Monat sank das erste Mal seit dem Jahr 2007 die Arbeitslosigkeit in Spanien reell gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. - Da hat man hier immer eine manchmal listige Einstellung in der Öffentlichkeit, man vergleicht die Zahl der Arbeitslosen oftmals mit der des Vormonats, und vergisst dabei komplett die saisonalen Bedingungen, und so kommt das immer mal wieder vor, dass die eine Presse mit der Nachricht aufmacht, die Zahl der Arbeitslosen sei gestiegen, und ein anderes Blatt verkündet genau das Gegenteil. - Der Vergleich am Vormonat ist natürlich Quatsch, und wir dürfen nun feststellen, dass seit Oktober des vergangenen Jahres die Zahl der Arbeitslosen in Spanien kontinuierlich abnimmt. - Waren im April des Jahres 2013 noch 4.989.193 Menschen in Spanien arbeitslos gemeldet, so waren es im April dieses Jahres immer noch 4.684.301, aber immerhin knappe 305.000 weniger. - Und was erfreulich ist, jeden neuen Monat sinkt die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres, und in immer höheren Tempo. - Die zweite Grafik unten gibt darüber bestens Auskunft, wir haben immer noch eine horrende Zahl an Arbeitslosen, aber einen nun positiven Trend erreicht. - Bis das "hier unten" ankommt, das ist eine andere Geschichte, aber in den letzten Monaten atmet man Hoffnung und das gibt die Möglichkeit einer positiven Spirale nach oben, so wie es die genau so nach unten auch gibt. - Firmen denken plötzlich wieder daran zu expandieren, weil der Konsum ansteigt, und der steigt an, weil wieder mehr Leute Arbeit haben und diejenigen, welche immer Arbeit hatten, oder sogar ein gutes Auskommen, die geben nun wiederum mehr Geld aus, weil die Lage sich ja nicht mehr so dramatisch gibt. - Mit einer Quote von immer noch 25% Arbeitslosigkeit darf man sich eigentlich gar nicht loben oder anpreisen, aber die Richtung ist inzwischen eine andere, und alleine das macht uns hier schon Hoffnung. - Auf den Kanaren ist die Entwicklung ähnlich, allerdings haben wir noch eine Quote von über 30%, das variiert ein bisschen, je nach Insel, also noch mehr Spielraum nach oben, als auf dem Festland.





Wenn Sie ausführlich darüber Bescheid wissen wollen, dann können Sie sich HIER auf 67 Seiten Hunderte von Tabellen und Erklärungen über den Stand der Arbeitslosigkeit in Spanien von der "SEPE" herunterladen.





Montag 05.05.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 19,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,8 Grad

Brandschutz erste Bürgerpflicht
Unkraut jäten und Hecken beschneiden

Es gab von ein paar Tagen ein Treffen des Umweltamtes im Cabildo Insular mit allen Bürgermeistern der 14 Gemeinde, und da hat man besprochen, wie man denn noch besser in der Brandvorsorge werden könnte. - Man will eine Karte erstellen, auf der man die Gebiete einzeichnet, in welchen die meiste Feuergefahr besteht, und das sind die Regionen zwischen 600 und 800 Meter Höhe, wo in der Regel der Wald beginnt. - Das weiß man, dort sind die meisten Brände ausgebrochen und wenn das Feuer erst mal den Wald erreicht hat, dann wird es schwieriger, die Brände zu löschen. - Der Lokalpolizei in den einzelnen Gemeinden wird nun auch noch die Aufgabe zufallen, in den Gemeinden noch detaillierter aufzunehmen, wo denn die Schwachstellen dort liegen. - Das soll so weit gehen, dass man Haus für Haus betrachtet, also die am Waldrand gelegenen, und dort dann mit den Eigentümern bespricht, was denn zu machen sei. - Da muss unsere Lokalpolizei hier aber viel herumfahren und ganz viel reden, denn wir haben viel Wald und viele Häuser in der angesprochenen Zone und die allermeisten Grundstückseigentümer werden nicht wirklich davon begeistert sein, wenn man ihnen den Vorschlag macht, doch dieses oder jenes Gebüsch zu schneiden. - Es liegen ja auch viele Grundstücke brach und werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, auch da wird man die Eigentümer sicher selten dafür begeistern können, doch das Gelände zu roden. - Wobei die Anwohner der Grenzzone zum Wald hier in El Paso sicher dafür Verständnis haben, denn als es vor 2 Jahren dort heftig gebrannt hatte, wollte sich so mancher Hausbesitzer im Eiltempo von einem Garten trennen, damit das Haus nicht in Gefahr gerät. - Also mal sehen, wie die Lokalpolizei das umsetzt und schließlich geht es doch darum das Eigentum sicherer zu machen. - Man hat auch bereits wieder Übungen abgehalten, für das Zusammenspiel der Kräfte des Umweltamtes, welche im Fall eines Flächenbrandes die Hauptlast zu tragen haben und auch über die meisten ausgebildeten Leute verfügen. - Aber auch die normale Feuerwehr, also die Rote, die ist mit eingebunden und dann die Hubschrauber und Helfer der BRIF (Brigada de refuerzo contra incendios forestales) in Puntagorda. - Allerdings sind die beiden Hubschrauber noch gar nicht auf La Palma, die kommen meist erst Ende Mai und bleiben dann bis Ende September. - Letztes Jahr hatte man alles bestens im Griff, es gab zwar an die 20 Brände, aber alle konnte man sehr schnell beenden, noch im Anfangsstadium, bevor sich das Feuer ausbreiten durfte. - Meist sind es aus dem Auto geworfene Kippen, das muss man sich mal vorstellen, dass bei Hitze es immer noch Leute gibt, die ihre Zigaretten aus dem Auto werfen. - Auch beim Verbrennen von Gartenabfällen passiert öfter was, auch da sind manchmal Künstler am Werk die bei Wind und Hitze Feuer machen und dann gibt es sicher auch noch ein paar Pyromanen, und die erwischt man leider meistens nicht. - Also, es kann sein, dass dieses Jahr mal nicht die Zeugen anklopfen und über Gott reden wollen, sondern die Lokalpolizei, und die über den Garten plaudern will. - Ich bin gespannt, wie das ankommt.

Fulanito de tal dice hoy: Saber el terreno que pisa
Das Gelände kennen welches man betritt. - Aufforderung die oder das gut zu studieren, bevor man sich an eine Aufgabe oder ein Vorhaben macht.



Aus dem Archiv, 17.7.2012 oberhalb El Paso





Montag 05.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1011 hPa

Die Mähnenspringer auf La Palma
Arruis, Muflones, Mähnenschafe

Also es sind keine Mufflons, so viel ist klar, sondern Mähnenschafe oder Mähnenspringer, das ist wohl das gleiche, wenn man dem allbekannten Wiki Glauben schenken darf und ich wüsste nicht daran zu zweifeln. - Ammotragus lervia ist der wissenschaftliche Name und diese Tiere sind in Nordafrika beheimatet, und irgendwann in den siebziger Jahren brachte man einige Exemplare auch nach La Palma, weil irgendwelche Dödels hier auf der Insel Großwildjagd betreiben wollten. - Die ersten Tiere, die man auf die Insel brachten, sollen aus Hannover stammen, umgeleitet aus einer Herde die man nach Südspanien schickte, aber das ist keine gesicherte Nachricht, wird aber so erzählt. - Diese Arruis, wie man hier sagt, die haben sich prima an die hiesigen Bedingungen angepasst und sind sowohl in der Caldera de Taburiente, wie auch im umliegenden Hochland inzwischen mehr als hier zu Hause. - Allerdings schaden diese Tiere der heimischen Pflanzenwelt und sind von den Biologen und Hütern des Nationalparks gar nicht gerne gesehen, und seit vielen Jahren ist man sich bereits klar, dass man diese Tiere wieder von der Insel haben will. - Aber dagegen stehen eben Interessen, und das sind die Großwildjäger, die nicht wollen, dass man diese Tiere hier auf der Insel ausrottet. - Ich weiß nicht, ob es eher Kafka, Dante oder Putin ist, oder einfach nur Mensch, die Ökos und Biologen wollen das Tier ausrotten, die Jäger aber nicht, nur dass sie weiterhin Exemplare haben, die man abschießen kann. - Und mitten drin eine bislang eher abwartende Inselregierung, die nicht wirklich eingreifen wollte, weil man es sich nicht mit dem großen Kontingent der Jäger verderben wollte. - Dabei sind die allermeisten Jäger hier auf der Insel gar nicht hinter dem Arrui her, sondern hinter Kaninchen, die machen die Jagd mit Hunden und so jagt man nicht die Mähnenschafe, aber mit den Jägern hat sich bislang kein Inselpolitiker angelegt, und das scheint sich nun zu ändern. - Die Inselrätin für Umwelt, Nieves Rosa Arroyo von der Partido Popular ist nun gewillt, sich auch mit den Großwildjägern anzulegen, denn so kann man nicht weitermachen und es soll sogar Züchter geben, die weiterhin Arruis hier auf der Insel ziehen, nur um sie dann auszuwildern, damit man danach darauf schießen kann. - Der Schaden, den die Mähnenspringer anrichten hier auf La Palma ist enorm, nicht nur an der autochthonen Flora, sondern auch schadet es unserem Image, denn die Zahl der Großwildjäger ist verschwindend klein, generieren also kein großes Einkommen, sondern sorgen eher für Ungemach und Ärger. - Ich bin gespannt, ob die ausgebildete Ärztin Nieves Rosa Arroyo sich wirklich auf den Kampf gegen die einflussreiche Gilde der Jäger einlassen wird, bis jetzt hat das noch kein Umweltrat gewagt, aber die waren auch bislang nicht wirklich ernst zu nehmen. - Die Arruis allerdings, die haben keine guten Aussichten, entweder werden sie von Jägern geschossen, oder von Umweltschützern, die Angst um die heimische Flora haben, die Mähnenschafe stehen vor einer "lose-lose-Situation" und ich frage mich wirklich, welche Kugel denn weniger weh tut. - Aber man könnte natürlich auch die Situation pragmatisch betrachten und Jäger auf die Arruis ansetzen, allerdings mit der Intention, die heimische Flora zu schützen und nicht dem perversen Trieb des Tötens zu dienen, und dann wäre alles gut. - Jäger und Umweltschützer sind dann die gleichen Personen, und wenn man ab und zu einfach mal daneben schießt, dann gibt es auch morgen noch was zu töten. - Macht keinen Spaß, darüber noch weiter nachzudenken und mein Mitleid gilt sowohl der Umwelträtin, die sich da wahrscheinlich verheizen lässt, wie auch allen Mähnenschafen und anderen Kreaturen, die nur zu dem Zweck gezüchtet werden, um danach als Zielscheibe zu dienen.





Sonntag 04.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,8 Grad

Auch Los Llanos bekommt Parkautomaten
Blaue Zone soll Arbeitsplätze sichern

Die Diskussionen um Parkplätze in unseren beiden große Städten nehmen einen viel zu großen Raum ein. - Denn eigentlich gibt es keine Parkprobleme in Santa Cruz und Los Llanos, sondern nur Bequemlichkeitsprobleme. - In beiden Städten gibt es Parkhäuser, von denen das in Los Llanos sich noch größerer Beliebtheit erfreut, als das in Santa Cruz. - Ich nutze jedes Mal, wenn ich in eine der beiden Städte fahre die Parkhäuser, und vielleicht werde ich ja irgendwann sogar so vernünftig, und fahre mit dem Bus wenn ich nach Santa Cruz muss, denn wir müssen ab und zu in die Hauptstadt, weil es irgendetwas zu erledigen gibt. - In Santa Cruz scheint das mit den Parkscheinautomaten ganz gut zu funktionieren, so hört man das zumindest. - Was man erreichen will ist, dass eben in der Innenstadt, dort wo die Geschäfte sind, sich möglichst häufig die parkenden Autos abwechseln, man will dort keine Langzeitparker haben, welche eben eventuellen Kunden die Parkplätze streitig machen. - Das klingt logisch und genau so argumentiert man in Los Llanos, wenn die möglichen Kunden keine Parkplätze finden, dann suchen sich die auf die Dauer andere Möglichkeiten, wie es zum Beispiel die Breñas für Santa Cruz sind, und El Paso für Los Llanos. - In der Tat hat der große Parkplatz am Supermarkt San Martín (eigentlich heißt der inzwischen Híper Centro, aber alle sagen weiterhin San Martín) El Paso seinerzeit zu richtigem Aufschwung verholfen, Parkplätze sind eben wirklich wichtig für die Entwicklung von Geschäftsgebieten. - Auch in Los Llanos will man den Dienst rund um die Parkscheinautomaten einer privaten Firma übergeben, und man wird als Stadt auch nichts daran verdienen, das sei nicht der Grund, sondern eben dem Handel helfen, damit nicht noch mehr Kunden abwandern, die keinen, oder keinen nahen Parkplatz finden. - Wobei ich ja auch eher noch glaube, dass die Rückgänge im Einzelhandel eher von der Krise herrühren als von fehlenden Parkplätzen, denn auch in El Paso machen Geschäfte dicht und in San Pedro, Breña Alta, kann man nachmittags bereits die Bordsteine hochklappen. - Interessant ist, wie das mit den Strafen gehandhabt wird, denn wenn man von der privaten Firma erwischt wird, dass man die Zeit überzieht, dann kann man hingehen und das später mit einer Nachzahlung von 4 Euro erledigen. - Kommt aber die Polizei und schreibt auf, dann kostet das Knöllchen 90 Euro. - Wobei ich nicht wirklich weiß, ob denn private Firmen das als Strafe erheben können, ich denke mal die müssen das erhöhte Gebühr nennen, und ob die das eintreiben dürfen, wenn man einfach nicht bezahlt, das weiß ich auch nicht und wird von vielen als rechtlich nicht in Ordnung betrachtet. - In Los Lanos wird es zwei Tarife geben, einen für Anwohner, die dürfen dann zwar auch nur kurz dort parken, zahlen aber weniger, und einen für Besucher, die müssen den vollen Betrag löhnen, der wohl bei 70 Cent in der Stunde liegen wird. - Dazu kann man auf dem Rathaus einen Antrag stellen, dann wird die Autonummer des betreffenden Anwohners im Computer der Parkscheinautomaten eingegeben und automatisch wird dann der geringere Tarif berechnet. - Wann die Automaten kommen, darauf will man sich noch nicht festlegen, ich werden dann aber auch weiter ins Parkhaus fahren, ich habe immer "Blaue Zone"

Fulanito de tal dice hoy: Saber donde le apreta el zapato
Wissen, wo ihn der Schuh drückt. - Muss man nicht erklären.



Sonntag, Fundstückzeit





Sonntag 04.05.2014 11:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 63 % - Luftdruck 1011 hPa

Muttertag - Kreuzfest - Stadtgeburtstag
Ein Jahr älter als Santa Cruz de Tenerife

Gestern am 3. Mai feierte die Stadt Santa Cruz de La Palma ihren 521. Geburtstag und ist damit ein Jahr älter als die Provinzmetropole Santa Cruz de Tenerife. - Das muss eine bewegte Zeit gewesen sein damals, waren doch viele Welten neu und Amerika ebenso fremd für die Entdecker und Eroberer wie diese Inseln. - Das Kreuz stand damals ganz vorne, gleich auf mit dem Schwert, und heute feiert man beides nebeneinander, die heiligen Kreuze und gleichzeitig eine kanarische Nationalität, welche sich auf Werter der Ureinwohner beruft und keiner fragt danach, ob man denn Abkömmling der Ureinwohner sei, oder aber eher der Konquistadoren der Inseln. - Widersprüche tauchen da überall auf und am besten hinterfragt man das nicht zu tief, manche Traditionen sind wunderbar, manche eher wundersam und manche deutlich daneben. - Eine schöne Tradition ist Muttertag, der ist in Spanien heute, darum hat heute die Tochter das Frühstück gemacht, was eher ein Spätstück war, denn wir hatten uns gestern verabredet, dass wir heute ganz langsam und ganz spät machen. - Das ist uns prächtig geglückt, wir üben schon für die Zeit, die uns kinderlos erleben lässt, denn dann haben wir genau so etwas vor.

In den anderen Gemeinden, so wie hier auf der Westseite, wird nicht gar so viel Brimborium um die Kreuze gemacht, da genügt es meistens die einzelnen Kreuze zu segnen und um dieses für alle Nachbarn und Fernbarn deutlich zu machen, der Segen ist gekommen, lässt man mehrere Böller aufsteigen, die dann mit einem lauten Knall jeden erschrecken. - Hunde und andere Haustiere sind keine wirklichen Anhänger klerikalen Knallens, um bei Paul dieses Martyrium zu entgehen, haben wir ihn römisch- katholisch erzogen, dem kann also heilige Knallerei nichts anhaben. - In El Paso feiert man Ende des Monats extra noch eine Fiesta zu Ehren eines ganz bestimmten Kreuzes, dem "Cruz de Las Canales". - Unabhängig von der Segnung der anderen Kreuze feiern wir dann über drei Tage hinweg im oberen Ortsteil La Rosa, mit allem was dazu gehört, Viehmarkt, Musik, Tanz und Essen und Trinken bis zur Eigensegnung. - Ach ja, einen Gottesdienst unter freiem Himmel gibt es dann auch, aber wie bei so vielen unseren Fiestas, hat sich der eigentliche klerikale Hintergrund längst von weltlichen Versuchungen überdecken lassen. - Da muss man noch lange keine Gottlosigkeit dahinter vermuten, es handelt sich dabei meist um puren und angewandten Pragmatismus, warum soll man sich die kirchlichen Feste nicht bunt umgarnen und fröhliche Weltlichkeit in die manchmal starre Frömmigkeit mischen. - Das passt meist hervorragend, und der Pfarrer sieht an solchen Tagen viele seiner Schäfchen endlich mal wieder, die sonst im Alltag nicht auf nüchterne Messen und Gottesdienste stehen. - Warum wir aber immer knallen müssen, wenn wir irgendetwas Kirchliches auf den Straßen zelebrieren, das hat mir unser Pfarrer auch verraten. - So rief man früher die Schar der Gläubigen zu sich und das ist, trotz Mobiltelefone und Fernsehen und Nachrichten so geblieben. - Ich denke ja eher, man hat das gemacht, um sich auf den Prozessionen früher die wilden Hunde vom Leib zu halten, oder aber den immer drohenden Freigeist zu erschrecken. - Seltsame Methoden findet man überall in Kreisen der katholischen Kirche, aber auf eines kann man sich verlassen, da wo es wiederholt und ganz oft knallt, da wird besonders viel gefeiert.





Samstag 03.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Coalición Canaria hat den Längsten
10 Kilometer aus dem Hut gezaubert

Es gibt keine offizielle Stellungnahmen der Zuständigen für die Transvulcania 2014, aber auf allen neuen Publikationen über das Rennen und auch in den Plakaten, welche über die Laufstrecke informieren steht nun 73,3 Kilometer und nicht mehr 83,3 wie man es uns seit dem Jahr 2009 erzählt hat. - Und viele Läufer wussten das, die haben per GPS-Uhren die Kilometer mitgezählt und siehe da, nichts ist mit 80 Kilometer. - Die Frage ist nun nicht, ob damit dieses Rennen verliert, an Bedeutung, oder Ruf, mit Sicherheit nicht, dann der Lauf ist der gleiche seit fünf Jahren, ich will einfach nur wissen, warum man uns diesen 10 Kilometer langen Bären fünf Jahre lang aufgebunden hat. - Musste man das tun, um in irgendwelchen Kategorien aufgenommen zu werden, oder wollte man einfach noch einen Drauf setzen, so wie man das gerne in den Gutsherrenkreisen der Coalición Canaria gemacht hat. - Denn dieser Lauf, das ist ein Kind derer Bemühungen, das muss man anerkennen, aber diese 10 Kilometer, das ist doch eine kleine Peinlichkeit. - Der scheint man auch bei den neuen Zuständigen entgehen zu wollen, kein Wort dazu, aber immerhin gibt man nun die wohl richtige Distanz ein und im Facebook der Transvulcania bestätigen sich das Läufer gegenseitig. - Vielleicht wird das nach dem Rennen noch mal ein Thema, man muss ja jetzt auch keinen Skandal daraus machen und man kennt das doch, wer den Längsten haben will, der flunkert doch meist ein bisschen mehr als die anderen. - Im Inselbild sieht man die viele Läufer schon, ich nehme mal an, dass vielleicht die Hälfte der Leute schon hier ist. Und es wurde auch angekündigt, dass der SWR nach La Palma kommt und die deutsche Hoffnung Phillip Reiter begleitet. - Heute ist auch Emelie Forsberg gekommen, welche letztes Jahr gewonnen hat und auch sie hält brav, aber nicht wirklich dabei glückliche blickend, die Banane in die Luft. -- Unsere Wappenfrucht und die des jetzigen Hauptsponsors, "Plátano de Canarias" und ein bisschen Angst habe ich dabei, dass man den ehemaligen Hauptsponsor Salomon damit verärgern könnte und das nach hinten losgeht. - Viele Extremsportler werden nämlich auch von Salomon gesponsert und der Sportartikelhersteller nimmt wohl Einfluss auf die Rennen, auf welche "deren" Sportler gehen. - Aber ich mache mir hoffentlich zu viel Sorgen, denn die Transvulcania wird hervorragend aufgenommen und hier auf der Insel macht man ein richtiges Volksfest daraus. - Es geht ja nicht auch nur um die großen Stars der Szene, sondern auch ganz "normale" Leute nehmen dieses Rennen als ihren sportlichen Jahreshöhepunkt und unterziehen sich dieser enormen Aufgabe. - Am 8. Mai geht es los, mit dem vertikalen Kilometer, und dann am 10. Mai die eigentlichen Rennen der Transvulcania, der Halbmarathon, der Marathon und der Ultramarathon. -

Fulanito de tal dice hoy: Saber de que pie cojea
Wissen mit welchem Fuß man humpelt. - Wenn man jemanden sehr gut kennt, innen und auswendig so zu sagen.



Samstag 03.05.2014 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1013 hPa

Die Brezeldiebe sind weg
Im Sommer sind wir unter uns

Wobei es ja den Spruch gibt, der Sommer auf La Palma fängt am 40. Mai an, weil oft der Sommer so richtig mit Wärme bei uns erst im Juni beginnt. - Dieses Jahr ist das anders, seit vielen Tagen scheint die Sonne ohne Unterlass auf uns herunter und macht meinen abendlichen Spaziergang in den Ort zur schweißtreibenden Angelegenheit. - Aber um Gottes Willen, ich beklage mich nicht über dieses wunderbare Wetter, und die Voraussagen sehen so aus, das geht weiter so. - Santa Cruz und die "Breñas" sind ja jetzt mit den Kreuzfesten beschäftigt, hier bei uns im Westen ist Alltag, und der sieht ein bisschen anders aus als beispielsweise noch im Februar. - Wir haben viele "Überwinterer" im Aridanetal, also Gäste aus Mitteleuropa, welche den Wunsch, aber auch die Möglichkeit haben, sich den grauen Monaten dort zu entziehen und dann eben die dunkle Zeit lieber hier bei uns auf der Insel verbringen und diese damit hell zu gestalten. - Glückwunsch, das ist ein ausgesprochenes Privileg, und irgendjemand hat diese Langzeiturlauber mal Brezeldiebe genannt, und wenn ich mich richtig erinnere, dann war ich das. - Das kommt, oder sollte ich sagen kam, denn es gibt einen Zeitabschnitt vor Lidl, und nach Lidl auf dieser Insel, als man als Dauerresident gegen 11:00 Uhr in eine der auf Teutonenbackgut spezialisierten Fachgeschäfte ging, die freundliche Mamsell hinter dem Tresen aber einem dem Wunsch nach dem lustig geformten Laugengebäck abwies mit dem Hinweis, dass jetzt wieder viel mehr Langzeiturlauber auf der Insel seien und diese früher aufstünden, und alle Brezeln bereits ausverkauft seien. - Der Rest der Wortbildung Brezeldiebe muss nicht mehr erklärt werden, allerdings hat dieses Wort auch seinen Sinn verloren, seit dem es Brezeln selbst bei Lidl gibt. - Diese Langzeitgäste sind für die lokale Geschäftswelt eine wichtige Erscheinung, und gestern früh war ich mal wieder in meinem Lieblingsladen und Krisenvergesstempel in Los Llanos, "La Oliva" (in der Straße mit den Lorbeerbäumen) und auch der dortige Inhaber des Delikatessenladens versicherte mir, dass er jetzt im Sommer ganz andere Waren bestellen müsse, weil eben die vielen Überwinterer weg seien. - Ich muss mindestens einmal im Monat nach Los Llanos und als Ausgleich dafür, dass ich aus El Paso raus muss, gönne ich mir dann einen Besuch in diesem wunderbaren Versteck vor der Krise und kaufe mir Dinge, die man in El Paso nicht kaufen kann. - Englische Marmelade, französische Kekse, Oliven aus Marokko und Wein aus La Palma, der in Supermärkten nicht zu haben ist, wie eben der El Nispero, und ziehe dann mit diesen Schätzen wieder ab nach El Paso. - Auch der Laden hat es schwer ohne die mitteleuropäischen Besucher und im Sommermodus hier auf der Insel lebt es sich bescheidener als im Winter. - Die Gastronomie ist ebenfalls betroffen, der Wirt setzt sich plötzlich wieder zu einem an dem Tisch, weil sonst nichts zu tun ist, und wir müssen schnell wieder lernen, einen anderen Rhythmus anzuschlagen als noch vor einem Monat. - Der Sommer auf La Palma ist wunderbar wie sonst nirgendwo, und eigentlich frage ich mich, warum es keine "Übersommerer" gibt, denn ich würde das machen, wenn ich denn finanziell so unabhängig wäre. - Den Sommer auf La Palma, den Winter in Afrika, keinen Tag im Jahr frieren, und selbst zum Brezeldieb werden. - Da schwingt irgendwie ein bisschen Neid mit, könnte man fast meinen, allerdings darf man das auch drehen und sagen, im Sommer bin ich ja auf La Palma und im Winter dort, wo alle hinwollen. - Stimmt, ich habe heute noch keine Brezel gegessen, aber ich muss mich nicht beeilen, es sind ja keine Brezeldiebe mehr unterwegs.



Bei der Arbeit erwischt, der Brezeldieb...





Freitag 02.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,1 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Ein Käffchen auf dem höchsten Berg
Darauf warten wir seit fast 30 Jahren

Als 1985 die ersten Observatorien auf unseren Roque de los Muchachos kamen hieß es immer, dort entsteht auch ein Besucherzentrum mit Gastronomie. - Na ja, vielleicht kommt es 2015, also wirklich 30 Jahre später, und seitens des Cabildo Insular ist man immer noch ganz wild darauf, dieses wirklich voranzutreiben. - War man das früher nicht? - Nicht wirklich, denn man konnte sich immer nicht mit dem IAC "Instituto Astrofísico de Canarias" einigen, wer das Besucherzentrum denn betreibt, wie das auszusehen hat und natürlich auch, wer das Ganze bezahlt und auch betreibt. - Aber inzwischen hat es ja einen Wechsel gegeben an der Spitze des IAC, seit letztem Jahr ist Rafael Rebolo neuer Direktor, und auch an der Spitze der Inselregierung sitzen andere Leute und hier kommt wohl die Entscheidung, das Ding aus eigenen Mitteln zu bauen auch helfend hinzu, dass man da nun wenigstens klar sieht. - Allerdings wartet man immer noch auf die Genehmigung für den Bau des Besucherzentrums, denn die Umweltabteilung des Gobierno de Canarias lässt sich da ausgesprochen viel Zeit. - Es kann aber auch daran liegen, dass es immer wieder Ärger um die Abwässer der einzelnen Teleskope und Institute gibt, das ist noch nicht wirklich geklärt, im wahrsten Sinne des Wortes, und wenn dann dort noch mehr Menschen halten und auch speisen und trinken dann fallen noch mehr Abwässer an. - Leider geht aus der Presseerklärung nicht hervor, ob man denn die Abwasserfrage mit dem Projekt für das Besucherzentrum gleich mit erledigt, und sich damit diese Probleme erübrigen. - Das Abwasser muss da runter vom Berg, keine Frage, aber ob man das per LKW macht, oder über Rohre, das ist wohl eher die Frage. - Eine Kläranlage dort oben kann ich mir schwer vorstellen. - Das Projekt für das Besucherzentrum liegt ja bereits beim Gobierno de Canarias und wir haben da wieder einmal ziemlich in die Vollen gegriffen, an die sechs Millionen Euro will man dafür hinlegen, wobei das über Jahre gestaffelt wird. - Sei es nun dieses Besucherzentrum, oder auch das welches man am Tubo Vulcánico in Las Manchas erbaut, da greifen wir leider immer in die zu große Kiste und basteln uns pharaonischen Bauten hin, können das dann nicht finanzieren und es liegt lange herum, wo man doch mit ein bisschen Sinn für Zweck und Umgebung ganz einfache Einrichtungen auch hinstellen könnte, die wir dann auch bezahlen können und der Besucher nicht die Vorstellung gewinnt, das sei ein Besucherzentrum für Edelstahl und Beton. - Dabei sind wir eigentlich friedliche und bescheidene Leute, hier unten zumindest. - Was auch noch ein bisschen aufstößt, im Besucherzentrum wird es zwar viele Dinge geben, die wir über den Sternenhimmel erfahren wollen, aber ein Teleskop, mit dem dann auch interessierte Laien gucken können, das wird es leider nicht geben. - Aber da gibt es Pläne, ein solches bei Mendo zu bauen, auf dem Gelände der ehemaligen Müllverbrennungsanlage. - Das kann aber auch noch lange dauern, aber bis dahin gibt es oberhalb El Pasos noch die Gelegenheit das bei einem privaten Anbieter zu machen, denn der hält ein kleines Observatorium für Privatleute bereit. - HIER kommt man zu Astropalma, da erfahren Sie wie das ablaufen kann.

Fulanito de tal dice hoy: Romper la baraja
Die (Spiel)karten zerstören. - Wenn man endgültig und unwiederbringlich mit einer Situation brechen will.





Freitag 02.05.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1012 hPa

Kommt ein Tröpfchen später
Bürgermeister fürchtet um Zeitplan für den Stadtstrand

Dabei ist der Zeitplan ja längst schon aus dem Rhythmus gelaufen, denn eigentlich, nach den ursprünglichen Plänen, sollten wir jetzt schon am Strand liegen. - Seit letztem Sommer sollten wir da bereits liegen, und es ist doch gut, dass es nicht so gekommen ist, keiner möchte sich den Sonnenbrand vorstellen, den wir jetzt bereits hätten. - Seien wir kurz seriös, obwohl das schwer fällt, denn im vergangenen Jahr hat man uns erzählt, dass die Brutzeit des Gelbschnabelsturmtauchers es nicht erlauben würde, dass man den Sand für den Strand holen könne. - Das ist dieses Jahr anders, dieses Jahr stört es den Gelbschnabelsturmtaucher nicht, denn man bringt ja bereits Sand aus, welchen man von nördlich der Hauptstadt ansaugt und dann per Schiff, der "Alaska 1", auf das Areal des Strandes spült. - Nun aber schlägt der Bürgermeister der Hauptstadt ein Kapitel auf, welches bereits oft gelesen wurde, aber wohl noch kein wirkliches Ende gefunden hat, was ist bitte los mit der Fäkalienpumpstation, über die man vor ein paar Monaten noch täglich fabuliert hat. - Angeblich ist das Ding gegessen, welch unappetitliches Bild, aber so genau wissen wir das alles nicht, denn es schwebt irgendwie zwischen Küsten- und Hafenbehörde hin und her, die einen sitzen auf Tenerife, die anderen in Madrid und hier weiß wieder mal keiner Bescheid. - Wir nehmen an, das nehmen wir übrigens oft, dass die Pumpstation für "schwarze Wasser", so nennen wir das hier, und das riecht auch nicht so schlimm, wirklich hinter der Hafenmole seinen Platz finden wird, und nicht wie ursprünglich vom Stadtrat durchgewunken, mitten in der Haupteinfahrt der Stadt aus dem Süden. - Die Hafenbehörde hatte dem wohl zugestimmt, die Küstenbehörde zumindest nicht dementiert, die Inselregierung zugesagt die Mehrkosten zu tragen, aber irgendwie geht nichts weiter. - Der Bürgermeister fürchtet nun mit Recht, dass sich wieder alles verzögert, weil man ja für die neue Lage der Pumpstation auch neue Pläne bräuchte, und er persönlich glaube nicht mehr daran, dass der Stadtstrand in diesem Jahr noch fertig wird, auch wenn man bereits begonnen hat, den Sand aufzutragen. - Knackpunkt seien halt die neuen Abwasserleitungen, denn so lange die nicht gelegt wären, so lange kann man auch den Sand nicht überall ausbringen und wenn nun erst noch ein neues Projekt erstellt werden müsste, welches dann genehmigt wird und finanziert, so lange würden dann die Arbeiten am Strand ruhen müssen. - Wo da der Schuh drückt, zwischen welchen Behörden, das entzieht sich unser aller Wissen, und eigentlich hat ja die Inselregierung mit dem Stadtstrand überhaupt nichts zu tun, denn das ist eine Angelegenheit der Küstenbehörde, aber seit dem man zugesagt hat, die Mehrkosten für die Verlegung des Pumpenhauses zu bezahlen, seit dem ist man mit von der Partie und das bedeutet ein weiteres Handicap, denn nun sind es bereits vier Korporationen, welche mit der Geschichte um den Stadtstrand, und wo pumpen wir unsere Knödel, befasst sind. - Der Bürgermeister wird wohl Recht behalten mit seinen Befürchtungen, dass es noch ein Tröpfchen später werden kann mit der Eröffnung des Stadtstrandes, aber er müsste eigentlich ganz genau wissen warum. - Denn auch er war als damaliger Stadtrat an der Planung beteiligt und hat genau so wie viele andere, den Standort für die Fäkalienpumpstation durchgewunken, den heute keiner mehr will. - Schlimm ist das alles nicht, ein Jahr später, anderthalb Jahre später, was macht das schon, vergleicht man das mit BER, dann ist alles andere Peanuts.





Donnerstag 01.05.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Hotel Sol schließt für 10 Wochen
Konsequente Entscheidung oder falsches Zeichen?

Mai und Juni sind wirklich schwache Monate hier im Tourismus, und im Hotel Sol wird man die Zahlen ja auf dem Tisch haben, wie das diese Monate so läuft. - Offiziell heißt es ja, man würde die schwache Jahreszeit ausnutzen, um notwendige Arbeiten an der Fassade und an den Balkonen machen zu lassen, es gibt aber auch genügend Beobachter die meinen, man wolle sowieso die Schließung der 10 Wochen, und nutze eben diesen Stillstand gleich dafür, die Arbeiten zu machen. - Machen wir ja auch nicht anders, wenn niemand da ist wird renoviert oder saniert, aber wir machen deswegen nicht zu. - Brauchen wir ja auch nicht, denn wir haben nur uns als Personal, und das wird eben auch ein Umstand dabei sein. - Von den achtzig Angestellten bleiben deren zwei, der Direktor und ein Mitarbeiter der Haustechnik weiter beschäftigt, die 78 anderen werden in die Arbeitslosigkeit geschickt, allerdings mit der festen Zusage, ab dem 15 Juli wieder beschäftigt zu werden. - Es heißt zwar, das sei die erste Schließung eines Hotels hier auf der Insel, aber so ganz stimmt das nicht, denn das große Hotel im Süden, welches ja eigentlich zwei sind, das hat einen Teil permanent geschlossen. -- Natürlich muss man die Aktion des Hotel Sol respektieren, wenn man ein paar Monate nur draufzahlt, so kann man kein Geschäft machen, aber ein wirklich gutes Zeichen ist das nicht, und den Geschäftstreibenden in Puerto Naos werden die Kunden aus dem Hotel auch ganz schmerzlich fehlen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war La Palma auch bereits schon Saisoninsel, aber nur im internationalen Bereich. Im Sommer füllte dann nationaler Tourismus diese Lücken auf, und das ist ja in den letzten Jahren leider nicht mehr der Fall. - Man hofft ja, dass dieses Jahr die Zahl der nationalen Gäste erstmals wieder steigen könnte, denn es geht ja ein bisschen voran in Spanien, aber so richtig wagt da keiner eine Aussage. - Und warum es denn sein kann, dass auf allen anderen Inseln der Tourismus steigt, nur auf La Palma nicht, die Frage bekommen wir immer wieder zu hören und wir haben bereits ganz oft darüber nachgedacht, und vor allem eben ist es die schlechte Erreichbarkeit. - Oder sollten wir besser sagen, nicht ganz so bequeme Erreichbarkeit, denn man kann wohl zu uns kommen, muss aber ein bisschen um die Ecken denken und nicht erwarten, dass man von überall aus nonstop zu uns kommen kann. - Das geht nur ab Frankfurt, Düsseldorf und München oder Amsterdam und London. - Man kann aber auch über Madrid zu uns kommen, oder über Gran Canaria, oder Tenerife, und wenn man letztere Insel zunächst anfliegt sollte man daran denken, dass die zwei Flughäfen haben und die internationalen Flüge meist über den Südflughafen abgewickelt werden, und die nationalen vom Nordflughafen aus. - Manche mieten sich einen Mietwagen für die Strecke, dann muss man aber fragen, ob man den Wagen auch am anderen Flughafen abgeben kann, ist auf jeden Fall billiger als ein Taxi, oder man nimmt den Bus, der mehr oder weniger jede Stunde diese Tour macht. HIER kommen Sie zum Busfahrplan der die Strecke bedient, aber planen Sie nicht zu knapp, alleine die Fahrzeit mit dem Bus dauert etwa eine Stunde. -

Fulanito de tal dice hoy: Rizar el rizo
Die Locken kraulen. - Das sagt man, wenn jemand haarspalterisch umgeht, und zu Erbsenzählern und Korinthenkackern.



Donnerstag 01.05.2014 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 66 % - Luftdruck 1011 hPa

Asphaltabwicklung
Der notwendige Sieg der Bürgerplattform

Die große Frage bleibt, wo werden wir in Zukunft unseren Asphalt produzieren? - Das ist aber nicht die Aufgabe der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Aridanetal, sondern das wäre die Arbeit der Insel- und Regionalregierung gewesen, im Inselnutzungsplan auch Gebiete für solche Schwerindustrie zu bestimmen. - Neben Wohngebieten geht das natürlich nicht, und es ist ein sehr unfeines Spiel von Interessen und Vorteilsnahmen gewesen, die dazu geführt haben, dass man mitten im Aridanetal auf die Idee kommen konnte, Asphaltwerke zu installieren. - Die Bürger haben aber gewonnen, nun auch sichtbar, die Anlage der Firma Ruiz Romero S.L. wird bereits abgebaut und dann nach Gran Canaria verkauft, und dann soll der gleiche italienische Ingenieur, welcher die Werke aufgebaut hat, auch noch das der Unaspa wieder abbauen, und das soll, den Gerüchten nach, aufs Festland verkauft worden sein. - Allerdings sehen wir noch niemanden arbeiten dort an der zweiten Anlage und erst wenn wir das Foto haben, wenn dort die Dinge am Haken hängen, kann man wirklich Vollzug melden. - Was aber auf jeden Fall bereits verkündet werden kann ist, man kann auch bei uns gegen Vetternwirtschaft und behördliches Wegblicken angehen, allerdings war der Weg steinig, teuer und lang, und nur der störrischen und hartnäckigen Bürgerplattform ist es zu verdanken, und den vielen Unterstützern, die das auch finanziell ermöglicht haben, dass hier dem Recht genüge getan wurde. - Das dürfen wir nicht vergessen, und da bleiben viele unangenehme Gedanken, wie es denn möglich ist, dass die Bürger unheimlich viel Zeit, Geld und Anstrengung aufbringen müssen, um Recht zu bekommen. - Unser Recht, und wie peinlich öffentliche Korporationen sich gegen diese Rechtsfindung gestellt haben und wie unmöglich es erscheint, dass man diese ganze Anstrengung und auch das Geld wiederbekommt, welches man da investiert hat. - Wird wohl nicht sein, und wie es aussieht muss auch keiner der Beteiligten, die sich gegen besseres Wissen und gegen das Recht gestellt haben verantworten, die Geschädigten sind zwei Firmen, und es bleibt abzuwarten, wie weit sich diese Firmen nun auch wehren werden. - Im Fall Ruiz Romero S.L. wird das wohl einfacher sein, denn diese Firma hatte eine Installationslizenz der Gemeinde bereits erhalten, und wird sich sicherlich darauf berufen, wenn es um Schadensersatz geht. - Darüber werden dann Gerichte entscheiden und der zweite Fall der Firma Unaspa S.L. ist fragwürdiger, denn die haben nicht mal eine Installationslizenz der Gemeinde, sondern berufen sich auf behördliches Stillschweigen und leiten daraus eine Genehmigung ab, was man eigentlich nicht wirklich glauben kann. - Die Verlierer sind aber auch die Seilschaften, die solche Unmöglichkeiten angeleiert haben, wie ein Industriegebiet neben Wohnregionen zu legen, bloß weil bestimmte Familien ihre sonst wertlosen Grundstücke so vergolden können. - Die Inselregierung denkt nun daran, mobile Asphaltwerke auf die Insel zu bringen, solche die man auf LKW montieren kann und die dann mit der Baustelle umziehen. - Allerdings bleibt die Frage, wer das denn machen soll, die Insel selbst, oder private Investoren, denn die beiden Asphaltwerke, von denen wir sprechen, die werden von der Insel geschafft, also darf man davon ausgehen, dass diese beiden Firmen nicht mehr ins Geschäft einsteigen wollen. - Und dann bleibt ja immer noch das Asphaltwerk von Lopesan in Fuencaliente, das einzige, welches noch produziert, aber auch bereits mit der Androhung einer Schließung konfrontiert ist, aber wohl noch so lange produzieren darf, bis man die Hauptverkehrsstraße auf der Ostseite hinauf bis zum neuen Tunnel asphaltiert hat. - Oder machen wir uns zu viele Gedanken, denn bei uns kommt doch der Strom aus der Steckdose und der Asphalt liegt auf der Straße.



Jetzt wird abgebaut








Familie Ellen & Simon Märkle

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