La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv November 2015

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Montag 30.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Kunst, Graffiti, Schmiererei, Petroglyphen
Wer frei ist von Flecken, der werfe den ersten Pinsel

Gut, dass ich nichts von Kunst verstehe. - Oh Gott, die alte Geschichte um das "Projekt Ibarrola" wird jetzt hier wieder aufgerollt, und da kann ich Ihnen nur zum Teil Recht geben.- Natürlich kommt dieses Projekt darin vor, ist Teil einer höchst interessanten Gemengelage von Bürgerbeteiligung über soziale Medien, politischem Unfeingefühl und Volkes subjektiver Darstellung eines allgemein gültigen Kunstbegriffs. - Das geht schief, natürlich, musste von Anfang an schief gehen, als die alte Inselregierung, allerdings unter dem gleichen Präsident, noch einen Auftrag an den, mehr oder weniger bekannten baskischen Künstler Agustín Ibarrola vergeben hat. - Ganz ohne Bürgerbeteiligung, auch die Gemeinde Garafia, welche Objekt des Subjekts werden soll wusste nichts von ihrem Glück, und Volkes Zorn über das Projekt wuchs mit jeder weiteren Veröffentlichung der Kosten. - Inzwischen ist man bei über 200.000 Euro für zwei Projekte, wobei eines davon fünf Steinhaufen sind, welche mit Farbe angemalt werden. - Ich lasse das mal so einfach stehen, denn es geht ja nicht darum zu bestimmen, ist das nun Kunst oder nicht, sondern es geht um unseren Umgang damit. - Vor allem lokale Künstler haben sich über die sozialen Medien gegen das "Projekt Ibarrola" hervorgetan und viel Zustimmung erreicht, wobei man über den Echtzustand hinausgeschossen ist, wie das meist in anonym zu bestückenden Medien der Fall ist. - Schließlich machten Schlagworte von: "Unsere Barrancos werden mit Farbe zugeschüttet" die Runde, und das ist natürlich genau so wenig richtig, wie einfach hinzugehen, und Steuergelder für Kunstobjekte auszugeben, ohne vorher die Zahler gefragt zu haben, wollt ihr das eigentlich. - Gut, man hat ja nun an Hamburg gesehen, warum man selten Bürgerbeteiligung will, denn die sagen dann schon mal Nein und Olaf Scholz verflucht heute sicher den ganzen Tag lang die Erfindung der Demokratie.

Am Wochenende nun ist eine Gruppe junger Menschen in die Caldera gezogen, bewaffnet mit Besen und Eimern, um an der "Cascada de Colores", also dem Farbenwasserfall, die umgebenden Wände von Schmierereien zu befreien. - Dort haben Besucher und Wanderer, den eisenhaltigen Schlamm aus dem Flussbett genommen und sich dort an den Wänden verewigt, zumindest bis zum nächsten Regen, denn das Zeug lässt sich leicht wieder abwaschen und kommt ja eigentlich auch von dort. - Liebesschwüre, Namen, Bekundungen, wie schön das doch hier sei, die üblichen Hinterlassenschaften mitteilungsfreudiger Besucher, welche kein Netz finden und deswegen an Steinwände twittern. - Diese Aktion um die Reinigungsaktion rund um die "Cascada de Colores" hat nun in den Medien auch ein großes Echo gefunden und großes Lob ausgelöst, die jungen Leute werden wie Helden der Natur angepriesen und da kommt es wieder, die Natur ohne jegliche Veränderung ist am allerschönsten und schützenswert und eigentlich möchte ich wetten, dass diese Säuberung am Farbenwasserfall schon was mit dem "Projekt Ibarrola" zu tun hat. - Letztendlich handelt es sich doch auch irgendwie um Steinzeichnungen, also Petroglyphen, welche anderswo auf der Insel mit starken Eisengittern vor der Zerstörung bewahrt werden, aber die sind halt ein paar Tausend Jahre alt und somit auf jeden Fall erhaltenswert. - Also, wenn es nichts kostet, frisch ist und aus abwaschbaren Materialien aus der Umgebung ist, dann sind das Schmierereien und wenn es viel kostet, aus nicht abwaschbarer Farbe, dann ist das Kunst. - Das ist natürlich nur eine provokante Überspitzung, aber der Karikaturist (für mich übrigens ein Künstler...) der La Palma Times, eltime.es, der greift heute genau dieses Thema auf und zeigt einen beflissenen Inselpräsidenten, wie er in einem Barranco die bezahlte Arbeit des baskischen Künstlers Agustín Ibarrola, der Steine bemalt, vertritt, und in einem anderen Barranco den jungen Leute applaudiert, welche die Umgebung dort von Bemalung reinigen. - Ist auch überspitzt, denn Anselmo Pestana hat sich meines Wissens überhaupt nicht zu der Reinigungsaktion im Barranco de las Angustias geäußert. - Aber es zeigt sehr gut unser Dilemma, in welches wir uns immer mehr hineinsteigern, Kunst, oder was schützenswert ist, das wird reduziert auf rudimentäre Begriffe wie Natur und unberührt. - Dabei fühle ich mich irgendwie nicht bequem, so einfach laufen die Dinge nämlich nicht und mal so ganz unter uns, die "Cascada de Colores" ist überhaupt nicht natürlich, sondern von Menschenhand aufgebaut, um das Wasser oberhalb zu stauen. - Also Vorsicht, die Fallen lauern überall und vielleicht sollte es so heißen: Wer noch nie einen Fleck hinterlassen hat, der werfe den ersten Pinsel!



Die Cascada de Colores, ein kleiner, von Menschenhand gebauter Staudamm, nicht die reine Natur, wie man vielleicht glauben mag. - Das Moos und das eisenhaltige Wasser machen daraus ein Farbspektakel.




Agustins Häufchen... Prekär, oder spektakulär, ich vermag das nicht zu benennen.





Montag 30.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Christel Suerie-Kindler
Was für ein Sonntag!

Ab Mazo fing es an zu nieseln, in San Antonio, San Pedro tröpfelte es weiter, richtiger Regen mit durchziehenden Nebelwolken umhüllte die Cumbre, die unverschämt attraktive Busfahrerin ließ sich nicht verwirren und steuerte furchtlos Richtung El Paso, um dort die Sonne einzufangen.
Strahlend schön zeigte sich dieser Sonntag dann in Tazacorte-Ort, meinem Ziel.
Sollte doch der 22.11. der letzte Tag der Ausstellung sein von dem gebürtigen Holländer Peter Hermans, diesem genialen Künstler, im Haus der schönen Künste in der Avenida 17 und - den wollte ich nicht versäumen.
Ja, und dann waren sie alle da:
Matisse im Hintergrund, Pablo Picasso im Hintergrund auf einer kanarischen Insel, vom Künstler frei erfunden, und Peter Hermans neben mir.
Die Sonne gab ihr Bestes, der benachbarte Italiener aus Venedig nach Beendigung der Ausstellung auch...was sollte da noch fehlen? Ein wunderbarer Tag und wer will, kann die Werke von Peter Hermans, die Atelier-Werkstatt und den kunstvoll gestalteten Garten von Peter und Ita in Puntagorda, Camino La Oliva, 5 besichtigen.

e-mail: palmarte@movistar.es
Liebe Grüße
Crystel




Crystel und Peter





Sonntag 29.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 25,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,9 Grad

Peter, Paul und Maria planen eine Bankräuberei
Wer keine Sprachen beherrscht, ist deutlich im Nachteil

Meinen beruflichen Erfolg in Spanien habe ich weniger meinem ausbaufähigen Fleiß oder außergewöhnlicher Fähigkeiten zu verdanken, sondern der Tatsache, dass ich mehrere Sprachen spreche. - So dreht sich diese Welt nun mal, würden alle Leute hier Englisch und Deutsch können, dann bräuchte man uns ja gar nicht, das sollte man ab und zu auch mal bedenken. - Inzwischen geht diese Erkenntnis auch hier rum, weniger um mich endlich los zu werden, sondern um der eigenen Brut bessere berufliche Chancen zu verschaffen. - Aber die Bildungspolitik und eine gewisse Arroganz einer Weltsprache gegenüber anderen Sprachen steht dem im Wege, und bislang drückt man sich immer noch erfolgreich davor, daran etwas grundsätzlich zu ändern. - Wer hier gut Englisch und halbwegs Deutsch spricht, der hat Arbeit und auch gute Chancen, mehr zu erreichen, als Schlauch im Garten festhalten, oder an der Supermarktkasse zu stehen. - Nicht, dass das keine ehrenwerte Berufe wären, aber es wird einfach nicht sonderlich gut entlohnt. - Also möchte man doch für die eigene Brut etwas mehr, und da steht die Schulbildung ja an und natürlich gibt es hier auch bereits ab der ersten Klasse Englischunterricht. - Oder das, was wir dafür halten, denn hier, und wohl auch in ganz Spanien, lernt man das, was sich Spanier unter Englisch vorstellen und ganz böse ausgemalt könnte man sagen, man lernt hier nur Englisch, damit zwei Spanier sich später mal in einer Fremdsprache unterhalten können. - Ein Engländer würde das nur schwer verstehen und auch wir können zwar theoretisch wunderbare Grammatikregeln, aber die Aussprach und auch das Verstehen sind eine reine Katastrophe. - Das liegt einmal an der Weigerung Muttersprachler einzustellen, und dann auch an der Ablehnung anzuerkennen, dass man die Dinge in anderen Sprachen anders ausspricht und der Prince of Wales ist nun mal Charles, und nicht der Guillermo de Gales. - Das muss wirklich daran liegen, dass man als Sprache eine Weltsprache spricht und davon ausgeht, dass das reicht, und wenn jemand was von einem will, dann soll er gefälligst Spanisch sprechen.

Da sind wir wieder am Anfang, mein Glück und vielleicht auch mal das meiner Kinder, wer mehrere Sprachen spricht, der kommt meist weiter. - Ich habe mich öfter bereits darüber aufgeregt, und es ist mir auch weiterhin unverständlich, dass man hier die Hochschulreife erwerben kann mit nur einer einzigen Fremdsprache und dass es meist überhaupt nicht möglich ist, im staatlichen Schulsystem Deutsch zu erlernen oder zumindest Englisch so, dass man auch was damit anfangen kann. - Es war zwar für meine Kinder kein Vergnügen, neben der Schule noch in die offizielle Sprachschule zu gehen um wenigstens dann abends noch französisch zu lernen, aber heute danken sie mir dafür. - Das Drama um die Sprachen hier, das hat inzwischen auch die Inselregierung mitbekommen und nun arbeitet man daran, die beiden Abiturklassen, also 11. und 12. Klasse irgendwie zu einem Auslandsaufenthalt zu verdonnern, damit man die Leute auch mal zum Sprechen bringt. - England, Frankreich und auch Deutschland werden da erwähnt, allerdings weiß ich im Moment überhaupt keine Schule hier auf der Insel, auf der man Deutsch lernen kann, außer der Sprachenschule, denn ohne Vorbildung macht es doch keinen Sinn, jemanden ein paar Wochen ins Ausland zu schicken. - Wie das ablaufen soll, das weiß man noch nicht so genau, wahrscheinlich will man normale Sprachkurse wählen und den Eltern eine Zuzahlung anbieten und dann wird da wieder die ewige Geschichte daraus, langsam entwickeln wir uns zurück zu einer Gesellschaft, in der Bildung eine Frage des Einkommens der Eltern oder der Familie wird. - Aber immerhin, man hat das Problem wohl erkannt und vielleicht wäre es ja besser, man würde die Lehrer zu einem Auslandsaufenthalt schicken, damit die dann wirklich eine Fremdsprache so vermitteln können, damit man die auch praktisch anwenden kann. - Es gäbe ja auch immer noch die Möglichkeit, Muttersprachler als Lehrer einzustellen, was meines Erachtens sowieso die smarteste Lösung wäre, aber damit tut man sich immer noch sehr schwer, was sollen denn dann die ganzen Eigengeburten an Englischlehrern machen? - Nein, nicht alle, wir haben auch Lehrer kennen gelernt, die gut genug Englisch gesprochen haben, aber leider nicht den Ehrgeiz entwickelt haben, den Schülern das dann auch so zu vermitteln. - Ich erinnere mich noch an die Vorschulzeit, in der Zwergschule hier um die Ecke, da kam zweimal die Woche nachmittags eine Engländerin, welche dann spielend mit den kleinen Kindern echtes Englisch unterrichtet hat. - Das lief ein Jahr lang, dann war das Geld alle und keiner interessierte sich mehr dafür und solche Geschichten rächen sich eben heute, wenn man Dinge wie Bildung schleifen lässt und sich auf einer Weltsprache ausruht. - Aber wie gesagt, ich sollte eigentlich darüber sogar froh sein, so habe ich Arbeit, und meine Kinder bessere Chancen…



Das waren noch Zeiten. - Die "Unitaria Tajuya" Lehrer, unterstützt von ein paar Eltern, messen sich mit den Schülern. - Das Bild stammt aus dem Jahr 2004





Sonntag 29.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Hotel Hacienda de Abajo
Adventsstollen in Tazacorte


Bereits im dritten Jahr ist es uns eine Freude auch wieder einen Beitrag für die Adventszeit bieten zu können. - An allen vier Sonntagen vor dem Weihnachtsfest laden wir zum Adventsstollen in unserem Café "El Sitio" ein. - Weihnachtliche Musik begleitet uns dabei und die Portion Stollen mit Kaffee oder Tee wird mit 5,75 Euro berechnet. - Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

(+34) 922-40 60 00
(+34) 922-48 08 94

Hotel Hacienda de Abajo
Calle Miguel de Unamuno, n.º 11
38770 Villa y Puerto de Tazacorte - La Palma









Samstag 28.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

I declare Weihnachten as open
Nächtlicher Ringelpiez in Santa Claus de La Palma

Anderswo heißt das "Weiße Nacht", bei uns heißt das "Noche de las Estrellas" also "Sternennacht", aber es bedeutet das gleiche: Wer hat hier noch mein Geld in der Hand? - Das war immer der Spruch vom Vogeljakob, der mit seinen Papierpfeifen, welche man sich unter die Zunge schieben musste, auf den Volksfesten sein Geld verdient hat. - Die Geschäfte in der Hauptstadt, zumindest in der Innenstadt sind heute teilweise sogar bis Mitternacht offen und man erhofft sich so einen wunderbaren Einstieg in das Weihnachtsgeschäft. - Die Händler haben Hunger und Durst nach Jahren der Krise, obwohl man auch im vergangenen Jahr bereits wieder ein Plus erwirtschaftet hat. - Aber das war auch nicht sonderlich schwierig, die Jahre seit 2008 waren eines nach dem anderen immer schlechter geworden, die Krise hat auch das Weihnachtsgeschäft nicht ausgelassen und auch heute noch kann man mit offenen Augen in den Städten große Leerstände betrachten. - Aber wir dürfen auch nicht alles einfach nur auf die Krise schieben, auch hier hat es eine Wanderung der Kunden auf die "Grüne Wiese" gegeben, der Speckgürtel um das eifrige Breña Alta mit Lidl, San Martín, Ikea und dem Elektroriesen Worten ziehen den Metropolen die Kunden aus der Stadt. - Bei uns ist es weniger die Konkurrenz aus dem Internet, unzuverlässige Transporteure und ein undurchsichtige Zollstrategien bremsen hier deutlich die Einkaufsfreude per Mausklick. (Falls es interessiert, HIER hat man die Möglichkeit sich über eine Online-Petition gegen die Zollgebühren auszusprechen) - Wir waren meist unsere eigenen Konkurrenten und auch dürfen wir nicht vergessen, dass immer weniger Menschen auf der Insel ständig leben und damit auch nicht der Konsum von sich aus ansteigt.

Jetzt geht es ja wieder ein bisschen voran, zumindest hat sich die Stimmung aufgehellt und der Handel möchte da natürlich auch wieder zurück in die Erfolgsspur und da ist das Weihnachtsgeschäft natürlich ein ganz wichtiges Zugpferd. Und man muss eben mehr machen, als nur die üblichen "traditionellen" lokalen Tombolas, welche man immer schon in den einzelnen Gemeinden veranstaltet hat. - Da bekommt man für den Einkauf einer bestimmten Summe in den Geschäften des Ortes Loszettelchen und meist Ende Dezember werden dann Summen zwischen 1.000 und 3.000 Euro ausgelost. - Das zieht nicht mehr wirklich, so bekommt man keine Leute mehr in den Ort, da muss mehr gemacht werden und in Los Llanos und Santa Cruz hat man diese Aufgaben auch angenommen. - Gerade in der Hauptstadt will man sich nicht kampflos dem Speckgürtel ergeben und so zelebriert man die heutige Einkaufsnacht auch mit wirklich großem Aufwand. - Überall sind Musiker unterwegs, dann gibt es Degustationsmöglichkeiten aller möglicher Produkte, Wettbewerbe, Schaukochen und Cocktails, und die unverzichtbaren Hüpfburgen für die kleinen Konsumenten, die irgendwo geparkt werden müssen, wenn Papa und Mama einkaufen sollen. - Eine Seuche, diese Hüpfburgen, selbst kleinste Kindergeburtstage und jegliches Stadtteilfest wird fast zwangsweise mit diesen, meist grellbunten aufgeblasenen Bauten versehen. - Und die Gastronomie, die freut sich auch ganz besonders auf diese "Noche de las Estrellas" denn Einkaufen und stundenlanges Bummeln und die viele Musik sind nur zu ertragen, wenn man sich irgendwann mindestens einen Kaffee, oder auch Gegorenes gönnt. - Und Santa Cruz lässt sich da wirklich nicht lumpen, immerhin zwei Seiten Programm werden da gefüllt, und man kann das wirklich nur empfehlen, auch wenn vielleicht die Weihnachtsstimmung ein bisschen unter den Temperaturen leiden könnte, die Dekoration und die vielen Santa Claus-Mützen werden schon dafür sorgen, dass sich Ihre Geldbörse ein kleines Stückchen mehr aufbiegt, als sonst üblich.











Samstag 28.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser
Das war´s dann wohl....

Im April 2007 haben eine Handvoll deutscher Residenten eine - denke ich mal - gute Idee in die Tat umgesetzt. Die Gemeinde Puntallana stellte den Raum zur Verfügung, ein antikes Häuschen in der Calle Procesiones 2, das schon immer Kultur beherbergte. Etwa 5000 Bücher aus dem Nachlass eines deutschen Buchhändlers fanden darin Unterkunft - und siehe da, die "Biblioteca internacional en lengua alemana" war geboren. Die Begeisterung war groß. Es folgten Lesungen und Ausstellungen, die Räume dienten auch zum Sprachunterricht. Und im Dezember 2007 gelang es der BILA sogar den Nobelpreisträger Günther Grass für eine Lesung im Kulturhaus Los Llanos auf der Westseite zu gewinnen.

Schnell stellte sich jedoch heraus, dass der vielleicht erwartete Besucherstrom eher ein trauriges Tröpfeln war.

Die Initiatoren verabschiedeten sich nacheinander von der Insel. An einem wunderbaren Sommertag begegnete mir noch einer von ihnen. Mit den Worten "Könntest du mal für zwei Wochen Stallwache halten in der BILA?" drückte er mir einen Schlüsselbund in die Hand. Und da ich Bücher liebe, war das für mich keine Frage. Das war vor zwei Jahren....

Seit Jahren nun schon liegt das kleine Haus in Puntallana mit seinem Leseschatz sozusagen im Koma - oder ist es ein Dornröschenschlaf? Im Westen wäre diese Einrichtung sicher viel besser aufgehoben, meinte einmal einer der wenigen Besucher.

Sei es wie es sei, das Fazit ist jedenfalls deprimierend: Es gibt niemanden mehr, der verantwortlich ist. Niemand weiß, wem diese Bücher überhaupt gehören. Im Ayuntamiento von Puntallana gibt es auch nur hilfloses Schulterzucken "nadie sabe nada" und ich finde, die "zwei Wochen Stallwache" haben nun lange genug gedauert....

Auf der Insel sind noch ein paar Leute, die Bücher von der BILA ausgeliehen haben. Wer sie zurückgeben möchte, sollte mich unter der Nummer 922-44 06 52 oder 682 62 98 15 anrufen.









Freitag 27.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 15,9 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Kein Regen im November auf der Westseite

Wir hatten das ja befürchtet, wenn die Hochdrucksysteme auf dem Nordatlantik derart stark und dominant sind, dann gibt es für die Tiefdruckgebiete keine Möglichkeit, hinab bis auf unsere Höhen, oder sollten wie sagen Tiefen, zu wirken. - Ich sollte mich ja eigentlich freuen, wer vom Tourismus abhängig ist, sollte nicht für Regen beten, aber hier im Aridanetal stecken wir eben auch in dem Dilemma, dass es mehr gibt als Tourismus auf der Insel und es gar nicht gut ist, wenn wir zwei trockene Winter nacheinander haben. - Auch für Anfang Dezember sieht es nicht nach Regen im Westen aus, weiter bestimmen Hochdruckgebiete unser Wetter, und je nachdem, ob die dort sind, wo man sich den Beinamen Azorenhoch erwirbt, oder weiter östlich, und damit Warmluft zu uns fächeln, in beiden Fällen gibt es keinen Regen auf der Westseite. - In den kommenden Tagen wird es wieder wärmer, trockene Winde aus Süd werden erwartet, der Gast darf sich freuen, der Landwirt kratzt sich am Hinterkopf und ich suche verzweifelt Bauernregeln, welche das regeln…

Es wird wieder Kioske in El Remo geben. - Habemos Kioskum, irgendwann steigt wieder weißer Rauch vom Grill auf, so beruhigt uns die Bürgermeisterin Noelia García, welche sich zusammen mit der regionalen Direktorin für Küstenangelegenheiten Teresa Sánchez dort ablichten ließ. - Wenn einmal die Wiederherstellung der Küstenzone abgeschlossen ist, dann werden wohl erneut mehrere gastronomische Einrichtungen dort entstehen, und wie man stolz verkündet, dieses Mal legal. - Wunderbar, allerdings werden die nicht direkt an der Küste sein können, die müssen dann ein Stück landeinwärts entstehen und damit verschwindet ein Teil des Reizes, denn bislang waren diese Kioske ja direkt auf dem Deich. - Allerdings weiß noch niemand, wie lange das noch dauern wird, bis man dort in El Remo wieder Gastronomie anbieten kann, denn auch dürfen wir dabei nicht vergessen, dass Los Llanos, zu dem El Remo gehört, keinen rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan hat. - Weiter bleibt es im Dunkeln, warum man denn diese drei, besonders bei ausländischen Besuchern unserer Insel beliebten Kioske gerade jetzt abgerissen hat, obwohl das Küstengesetz, welches eben die Nutzung des Küstenstreifens verbietet, bereits aus dem letzten Jahrtausend stammt. - Da sind zu viele Gerüchte unterwegs, um sich ein wirkliches Bild zusammen zu setzen, vielleicht bringt die Zukunft ja mal Klarheit, und bis es wieder neue Kioske dort gibt, bietet sich halt Puerto Naos, Playa Los Guirres und sowieso Puerto de Tazacorte an, wenn man Gastronomie direkt am Wasser haben will.

Black Friday, Noche Blanca, eigentlich sagt mir das alles nichts. - Ich habe es aber erfahren, am eigenen Körper, als ich heute Morgen in die große Stadt gefahren bin, um das Katzenfutter für das Wochenende zu besorgen. - Im Hiperdino gibt es die beliebten Tüten, aber heute auch 40% Rabatt auf Kinderspielzeug und 20% Rabatt auf ganze Schinken. - Ich war früh dran, einer der ersten und als einziger bin ich Katzenfutter kaufen gegangen, ganze Horden, meist junger Mütter versperrten mir aber den Weg, denn zwischen Eingang und Katzenglück hatte man das Kinderspielzeug aufgebaut. - Irgendwann kam ich durch, beim Schinken waren dann die entsprechenden Männer der Rabattfrauen und rieben kundig wie kritisch diese riesigen Schinken zwischen ihren Händen. - Manche klopften sogar auf die Schinken ein, als könnte man hören, ob die ranzig sind, die meisten allerdings drückten nur daran herum und auch dabei habe ich keine Ahnung, was denn der Gegendruck des Schinkens über die eventuelle Qualität aussagen könnte. - Das alles ist nur der Auftakt zu den vielen Weihnachtssonderverkäufen und ich bin ohne größeren Schaden wieder nach El Paso gekommen und habe mehrere Kreuze gemacht, dass das altersspezifische Spielzeug meiner Kinder "online" erledigt werden kann und ich auch keinen Schinken kaufen muss, für 2,5 Vegetarier von 4. - Ein Schwarzer Freitag war in meiner Jungend noch was gefährliches, jetzt ist es der Auftakt für hemmungslosen Konsum und schon tauchten die ersten Verkäuferinnen mit Santa Claus-Mützen auf, oft sind Fluchtgedanken ganz einfach erklärt.

El Paso und Tazacorte, vertreten durch ihre Bürgermeister Sergio Rodríguez und Ángel Pablo Rodríguez Martín, fordern nun, dass Aida, TUI und wer auch immer Kreuzfahrtschiffe aufs Wasser bringt, diese doch in Zukunft so klein zu bauen mögen, dass die auch in den Hafen von Tazacorte passen. - Stimmt nicht, das haben die nicht gefordert, dass wäre nur die Konsequenz, denn man fordert, dass kleine Kreuzfahrtschiffe nach Tazacorte kommen sollen. - Ein bisschen länger als 150 Meter ist die neue Mole, ein bisschen kurz geraten und während wir immer noch nachdenken, wie so etwas passieren konnte, fordern die beiden Bürgermeister weiterhin, auch Fracht- und Passagierverkehr dort im Hafen von Tazacorte zu installieren. - Aber wir wissen ja, falsche Inselseite, man müsste die Reedereien davon überzeugen, einen deutlich weiteren Weg zu nehmen und das würden die natürlich nur gegen Subventionszahlungen machen. - Also soll man den vielen Subventionen, mit welchen man den Hafen überhaupt erweitert hat noch mehr dazukommen, damit man den Hafen auch überhaupt benutzt. - Eine fatale Logik, welche uns auch mit dahin gebracht hat, wo wir heute sind. - Passt irgendwie gut zum Pippi Langstrumpf Jubiläum, ich mach mir die Welt, wiedewiedewie sie mir gefällt. - Oder sollten wir unseren Blick eher nach Lummerland richten, die haben sogar eine Eisenbahn, vielleicht wäre das auch noch was für uns. - Eine Insel mit viel Bergen und ´ner schmucken Eisenbahn…



Das nenne ich mal ein Hoch! - Grafik von der AEMet (Agencia Estatal de Meteorología)





Freitag 27.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Pilzbestimmung am Samstag in Mazo


Liebe Pilzfreunde,

das Centro de Micología ist feierlich eröffnet und gut aufgenommen worden. Nun möchte man die Öffnungszeiten wissen:

Montag bis Sonnabend von 10 bis 14 Uhr, und während der Pilzzeit in den Monaten November und Dezember findet jeden Sonnabend eine Pilzberatung statt. Um 16 Uhr kann man die gefundenen Pilze vorlegen und auf Essbarkeit prüfen lassen. Es können aber auch Besucher ohne Pilze kommen, um zu sehen, was gerade in den Wäldern wächst, oder um ihr Wissen zu erweitern.

In ganz dringenden Fällen sucht man Kontakt mit dem Ayuntamiento Mazo.

Anhand des vorliegenden Materials im Centro de Micología kann der ernsthaft Interessierte sich tief in die Wissenschaft der Pilze einarbeiten. Das regelt man dann mit dem Ayuntamiento Mazo.

Am Sonnabend um 16 Uhr bin ich dort zur Pilzbestimmung. Vielleicht sehen wir uns?

Rose Marie Dähncke






Donnerstag 26.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 25,5 Grad - niedrigste Temperatur 15,9 Grad

Politische Vernunft lugt um die Weihnachtsecke
Hohoho Santa Candidata!

Zunächst aber noch die gute Nachricht, auf La Palma haben alle wieder elektrischen Strom, zumindest diejenigen, welche ihre Rechnungen auch immer pünktlich gezahlt haben. - Ein Unterbrecher sei Schuld an der ganzen Misere gewesen, und zwar wohl doch noch im Kraftwerk, allerdings bereits dort, wo die Verantwortung bereits im Bereich des Leitungsnetzes liegt. - Soll uns egal sein, da geht es um mögliche Schadensersatzzahlungen und an wen die zu richten sind. - Oft werden die Stromproduzenten wegen Stromausfällen zu Zahlungen verurteilt, Geld, welches dann von den Regionalregierungen eingesteckt wird. - Privatleute und Firmen müssen ihren Schaden selbst geltend machen und deswegen wird nun nach diesem massiven Stromausfalle der Eine auf den Anderen zeigen. - Viel Spaß!

Nun aber die Aufklärung, was hinter der Überschrift steht und man ist ja kaum noch bereit zu glauben, auf politischer Ebene gäbe es noch so etwas wie Annäherung an die menschliche Vernunft. - Bei uns auf der Insel ist aber über die Jahre vieles besser geworden, vielleicht hat mich auch die Altersmilde erwischt, aber das Verneinen mir nahestehende Leute robust, also muss wirklich was dran sein. - Oder ist es so traurig, dass man es schlechter hätte gar nicht mehr machen können und das uns jetzt sogar eine Koalition von PSC/PSOE mit der Coalición Canaria als tragbare Version erscheint? - Gut, da schleicht sich dann gleich wieder ein bisschen Altersempörung in die Milde, das limbische System will so etwas einfach nicht zulassen. - Wirklich, es sind Anzeichen von teilweise vernunftgesteuertem Verhalten und Gedanken aufgetaucht in den, sagen wir mal letzten drei Jahren und viele Dinge auf der Insel stehen inzwischen in einem anderen Licht da. - Jetzt taucht noch eine weitere hoffnungsvolle Idee auf und ich freue mich ganz persönlich auch darüber, dass ich mal wieder was Positives aus dem Lager der so selbstgeschundenen PSC/PSOE schreiben zu können. - Am 20. Dezember wählt man in ganz Spanien ein neues Parlament und da wird natürlich auch Wahlkampf betrieben. - Nun fällt das ja aber die heiße Phase des Wahlkampfs zusammen mit der heißen Schlacht um die vielen Geschenke und nun heißt es aus der Parteiführung, man schlägt allen anderen Parteien vor, in diesem Jahr doch mal einen dezenten Wahlkampf zu betreiben und auf ganz viele Dinge zu verzichten, welche man sich sonst in dieser Phase des Wahlkampfs gönnt.

Zunächst mal schlägt man vor, dass nur auf denen von den Gemeinden zugewiesenen Plakatwänden die Wahlkampfplakate aufgehängt werden sollten und nicht wie sonst üblich, überall an den Laternen oder Strommasten oder Häuserfassaden. - Man wolle doch vermeiden, dass zwischen den Weihnachtsdekorationen einen Politikerfratzen angucken, mit diesem süffisanten Lächeln, welches oft die eigentliche Verachtung gegenüber dem potentiellen Wähler gar nicht verstecken kann. - Ich denke, das wäre ein wunderbares Geschenk, man müsste dann auch viel weniger Geld aus geben, viel weniger Plakate drucken, viel weniger Bäume schlachten und auch viel weniger Müll wegräumen. - Vielleicht könnte man das ja immer so machen, bescheidenere Wahlkämpfe und auch der nächste Vorschlag hört sich hervorragend an. - Man solle doch den massiven Einsatz von Handzetteln und bunten Versprechungen sein lassen, mit dem immer zu Wahlkampfzeiten das Fassungsvermögen unserer Briefkästen geprüft wird. - Wobei man da ja bereits wieder erkennen kann, dass dieser Vorschlag von Politkern kommt, denn was massenhaft bedeutet, darüber definiert sich ja jeder selbst seinen Rahmen. - Dritter Vorschlag der PSC/PSOE auf La Palma, man solle doch mit den anderen Parteien einen täglichen Stundenplan verabreden, wann denn Autos mit Lautsprechern politische Werbung machen dürfen, damit diese schrillen Ansagen und Lügen uns nicht mit der wunderbaren Weihnachtsgeschichte frei nach Coca Cola kollidieren. - OK, ich hätte da sogar noch weitergehende Vorschläge, ich würde das Hohoho auch noch verbieten lassen, aber so viel radikale Ansichten sind momentan nicht empörungskonform, denn es scheint doch unbestritten, dass Coca Cola und der brünftig klingende Santa Claus mit seinen Gutturallauten unverzichtbare Leitwerte des Abendlandes darstellen. - (Herrgott, lass es Abend werden, Morgen wird´s von selber…) Dennoch, ich bin gespannt, wie denn die anderen Parteien diese, mindestens vernünftigen bis eigentlich doch verständlichen Selbstkasteiungen aufgreifen werden. - Wenn nicht, dann werden auch die Sozis wieder durchaus wählbare Köpfe neben pausbackigen Folterengeln und cherubinischen Gegenkandidaten zeigen, aber es besteht Hoffnung, auch auf politischer Bühne, dass man zumindest den Kulturkampf mit dem Weihnachtsmann nicht aufnimmt.





Donnerstag 26.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1024 hPa



Mittwoch 25.11.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Stromausfall im Tal
Wohl dem, der Kopfrechnen kann

Kurz vor 04:00 Uhr wurde alles dunkel im Aridanetal und wohl kurzzeitig auch auf der Ostseite. - Dort allerdings hatten die bald wieder elektrischen Strom, hier im Aridanetal ist bis jetzt nicht die komplette Versorgung wieder hergestellt. - Los Llanos und Tazacorte sind am heftigsten betroffen, der Strom kam zwischendurch immer mal wieder, was dann aber erneut weg. - Weder der Stromversorger (Unelco-Endesa) noch der Leitungsbetreiber (Red Eléctrica de España) verlautbaren einen Termin, ab wann wieder verlässlich die Stromversorgung im Aridanetal hergestellt wird. - Die meisten haben inzwischen wieder elektrischen Strom, allerdings steht die Versorgung immer noch auf wackeligen Füßen. - Es lag wohl nicht am Stromversorger selbst, das Kraftwerk nahe der Hauptstadt scheint nicht das Problem zu sein, sondern die Überlandleitung über die Cumbre Nueva ist der Schwachpunkt, es kann nicht genügend Leistung transportiert werden wie benötigt wird. - Woran das im Detail liegt, das wird bislang nicht mitgeteilt, aber für die Leute im Tal ist ein Tag ohne Strom kein lustiger Alltag. - Viele Läden bleiben geschlossen, manche Cafés können nicht mal ein Getränk anbieten welches heiß ist und gut, wer noch eine alte Neigungswaage irgendwo im Keller stehen hat und noch besser, wenn man auch damit umgehen kann und wohlmöglich sogar noch Kopfrechnen. - Die wenigsten Supermärkte haben Stromaggregate, die Tankstellen wohl, und wer nur mit Kreditkarte heute in Los Llanos der Tazacorte unterwegs war, der konnte wenig ausrichten oder kaufen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hatten wir häufig Stromausfälle, das ist besser geworden in den letzten 10 Jahren. - Meist haben wir Probleme nach Gewitter oder starkem Regen, aber nun zeigt sich ein weiteres Problem, welches auch bereits mehr als einmal diskutiert wurde. - Die Stromversorgung auf der Westseite, besonders hier im Aridanetal die hängt zwar nicht am Seidenen Faden aber eben an einer einzigen Leitung, und die liegt an der Grenze der Belastbarkeit.

Das haben wir ja auch im Industriegebiet von Los Llanos vor Jahren bereits mitbekommen, nicht nur, dass man kaum Interessenten dort für industrielle Produktion finden konnte, die dortigen Betriebe müssen, sobald sie mehr Leistung brauchen wie ein normaler Haushalt, ihren Strom selbst erzeugen, denn die Leitung gibt keine weitere hohe Leistungsreserven mehr ab. - Auch die Asphaltwerke brachten eigene Stromerzeuger mit, allerdings mussten die ja nur zweimal einen Probebetrieb "bestromen", weiter wurden die nicht gefordert. - Es soll eine zweite Leitung über die Cumbre Nueva gezogen werden, welche dann genau im Industriegebiet von Los Llanos ankommen würde und von dort dann weiter im Tal verteilt. - So sehen das die Pläne von Red Eléctrica de España vor, allerdings hat die Gemeinde El Paso stark dagegen gewettert und auch im Inselparlament ist man darüber nicht glücklich, denn diese Leitung würde durch den Naturpark Cumbre Vieja gehen. - Seitens El Paso fordert man, dass man diese Leitung in die Erde verlegen sollte, das Cabildo Insular strebt eine neue Leitung über den Süden der Insel vor, wie und wann eine dieser Modelle zum Tragen kommt, das weiß man nicht. - Sicher wird dieser Stromausfall nun als Argument dienen, doch mal Druck auf die Vorgänge auszuüben, denn nach dem drastischen Absenken der Einspeisevergütungen für Solar- und Windenergie ist es ja nicht zu erwarten, dass wir hier im Tal so viel alternative Energien vorhalten werden, dass wir keinen Strom mehr von der Ostseite brauchen. - Damals, als man noch sündhaft hohe Einspeisevergütungen zahlte, damals rechnete man damit, dass die Westseite eventuellen Mehrverbrauch durch Eigenproduktion wettmachen könnte, aber das hat sich ja zerschlagen. - Ganz böse Zungen behaupten nun, der Stromausfall sei provoziert worden, um endlich genügend Druck auf die Korporationen auszuüben, dass man endlich eine neue Trasse zur besseren Versorgung des Aridanetals in den Wald schlägt. - Dazu meine Frage, warum denn nicht einfach die alte Trasse mit einem leistungsfähigeren Netz versehen? - Diese Frage ist aber wohl genau so töricht und kontrahipster wie der Vorschlag, doch die vorhandenen Verkehrswege auszubauen und keine neue Trasse zu ziehen oder das Flughafenterminal dem Bedarf laufend anzupassen, anstatt ein komplett Neues hinzustellen.





Dienstag 24.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 23 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 25,3 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Presseschau
Der Alltag rauscht im Blätterwald

Das Rauschen hat ein bisschen an Frequenz zugenommen, es gibt so viele Pressemeldungen, wie es halt vor Wahlen gibt, Spanien entscheidet am 22. Dezember über eine neue Zusammensetzung der Regierung in Madrid. - Für die kleinen Themen hier in unserem Umfeld ist da wenig draus zu machen, dennoch wird versucht, meist mir sehr abstrakten Aussagen, irgendwas "für die in Madrid" zu machen. - Die Besuche hoher Minister gar häufen sich, aber wer hier Wahlkämpfe für Kommunalwahlen kennt, der lächelt nur müde über regionalen Bemühungen hier Stimmung zu machen. - So bleibt Platz für den Alltag und der besteht dann eben aus Pressemeldungen, dass es ab nun 750 Euro kosten, für den, der in Santa Cruz de La Palma auf die Straße spuckt. - Man hat das ganze Regelwerk in Sachen Gemeindeverordnungen auf den Tisch gebracht und die Muster solcher Verordnungen sind ganz einfach, alle 10 Jahre etwa erhöht man die Strafen für Ordnungswidrigkeiten, hat seinen Teil als Legislative zu mehr Sauberkeit in der Stadt beigetragen und schiebt alle weitere Verantwortung auf die Bürger und die Exekutive ab. - Hat noch nie geklappt so etwas, denn es wird nicht vorkommen, dass irgendein Polizist jemandem eine Strafe von 750 Euro aufbrummt, weil der auf die Straße gespuckt hat. - Also ist das für die Katz´, nein, sogar noch schlimmer, der Papiertiger bläht sich weiter mit nicht anwendbaren Strafen auf, und dabei bleibt alles wie es ist. - Es ist nicht nur in Santa Cruz so, auch andere Gemeinde verstecken sich hinter Gemeindeverordnungen, welche ein komplexes Regelwerk vorsehen, wie und was der Bürger wann und in welcher Bewegung in den Müllcontainer zu werfen hat, nie aber kontrolliert das irgendjemand, also kann man mit diesem Regelwerk eigentlich auch das machen, was darin empfohlen wird, zur richtigen Zeit in die dafür vorgesehene Tonne treten. - Klar, es ist unangenehm Nachbarn Auge in Auge zu erklären, dass die Umverpackung für einen Kühlschrank nicht in den Hausmüllcontainer gehört und die Matratze auch nicht, und weil es unangenehm ist, macht das auch niemand. - Wie es besser geht? - Die zuständigen Stadträte zusammen mit einem Polizisten einen ganzen Tag lang neben den Müllcontainern stehen, keine Strafen aussprechen, aber mit den Leuten reden, was denn nun da reingehört oder nicht, und den Weg zum nächsten Punto Limpio erklären. - Und bitte, das ist keine Aufgabe für frühunbeschäftigte Mitteleuropäer mit Migrationshintergrund, diese knorrigen Zeigefinger bitte stecken lassen.

Und dann ist da noch die Südumfahrung, und man glaubt es kaum, ganz langsam und meist auch ganz leise kommt die Baustelle näher ins Aridanetal. - Dabei geht es um den Ausbau der LP1, welche über den Süden der Insel Santa Cruz mit dem Aridanetal verbindet. - Der Ausbau sollte ja längst abgeschlossen sein, aber da ist uns eine Krisenlaus über den Asphalt gelaufen und so hat man das Tempo für die Arbeiten, welche hauptsächlich aus Begradigungen und Befestigung der Seiten bestehen, stark verlangsamt. - Nun aber wird man in den kommenden Monaten und Jahren, auch in die Gebiete von Jedey und Las Manchas, genauer gesagt San Nicolas kommen, und das bedeutet für die Anwohner sicherlich Belästigungen. - Dazu hat man nun in San Nicolas die erste Bürgerversammlung einberufen, auf welcher der Inselrat für Infrastruktur sowie sein Amtskollege aus dem Gobierno de Canarias den Anwohner erklärt haben, wie denn das mit den Arbeiten vor sich gehen soll. - Auf jeden Fall sei die Sache mit den Enteignungen abgeschlossen, keiner müsse mehr Briefe vom Katasteramt fürchten, jetzt geht es nur noch darum, wie man sich in den kommenden Jahren mit den Bauarbeiten arrangieren kann. - Dabei wird es sicherlich zu weiteren Sperrungen kommen, meist nur kurze Intervalle, aber es gibt viel zu begradigen auf der Strecke und wer die öfter fährt, oder fahren muss, der ist einem weiteren Ausbau des Verkehrsweges nicht abgeneigt. - Was nicht herauszulesen ist, kommt tatsächlich der angesagte Fahrradweg von Tajuya nach Fuencaliente? - Das wäre wirklich ein großes Plus, denn die Strecke ist fast eben, da könnten auch Leute, welche nicht permanent in den Bergen trainieren, mal das Fahrrad wieder bewegen.

Dann gibt es noch die Neuigkeit, dass man zukünftig über den heimischen Computer den Belanglosigkeiten des Plenums des Gemeinderates in Los Llanos folgen kann. - Sicher kommt es da manchmal auch zu interessanten Gesprächen, weil man ja politisch keine Mehrheit mehr gefunden hat und jeden Punkt einzeln verhandeln muss, aber die wirklich interessanten Gespräche, die finden in und vor den Kommissionen statt, und die wiederum sind nicht öffentlich zugänglich. - Aber sicher sollte das eigentlich auch für die anderen Korporationen gelten, solche Sitzungen, in denen wohl auch über Wohl und Leid der Bürger gesprochen wird, die sollten in den heutigen Zeiten nicht nur denjenigen offen stehen, welche über die Geduld und den Zeitrahmen verfügen, 25 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten in denen über grausamste Banalitäten diskutierte wird, sondern allen Menschen. - Hoffentlich dann nicht nur Streaming, sondern auch Archivierung, so dass es möglich wäre, dass der Bürger sich auch noch Wochen nach dem Plenum bestimmte Abläufe innerhalb der Gemeinderatsitzung anhören kann. - Big citizen ist watching you, und ich hoffe, dass es mehr sein wird als ein Sichtfenster, bei dem der Gast im Steakhouse dem Koch beim Braten seiner Filets zugucken kann. - Heute Abend erstes Plenum im "Streaming"



Puerto Naos auf La Palma





Dienstag 24.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Martina Rasi
Biotienda Tinizara - Ein Bioladen stellt sich vor


Zertifizierte Bioprodukte aus Eigenanbau zu unschlagbaren Preisen!

Seit 6 Monaten bieten das Paar Marisa (Biofachverkäuferin aus Spanien) und Stefan (Biolandwirt aus Österreich) ihrer Kundschaft ein großes Sortiment an zertifizierten Bioprodukten an, die zum Großteil aus der Region stammen. Spezielle kulinarische Spezialitäten von La Palma und den Kanaren, wie zum Beispiel Marmelade und Soßen von Teneriffa, Honig und Wein von La Palma und Biofleisch von El Hierro, werden ebenfalls in zertifizierter Bioqualität angeboten und machen diesen Bioladen zu etwas ganz Besonderem!

Ein Großteil des Gemüses stammt aus eigenem Anbau und wird von Stefan jeden Tag frisch auf dem Feld geerntet, bevor es dem Kunden dann in dem hellen und freundlich eingerichteten Bioladen der beiden zu unschlagbaren Preisen angeboten wird. Die Möglichkeit viele Waren wie Mehl, Quinoa, Dinkel, Weizen, Rohrzucker selbst abzufüllen und frisches Mehl mahlen zu lassen bieten besonderen Einkaufskomfort.

Der Bioladen befindet sich in zentraler Lage direkt an der Durchfahrtsstraße in Tinizara, einer kleinen Ortschaft zwischen Tijarafe und Puntagorda, und bietet zahlreiche Parkplätze direkt vor der Eingangstür. Hier macht das Einkaufen in freundlich-professioneller Atmosphäre noch richtig Spaß!















Montag 23.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 16,3 Grad

Bridge over deep Barranco
Gleich zwei Brücken

Immer mal wieder kommt die ominöse Brücke über den Barranco de las Angustias ins Gespräch. - Eigentlich regelmäßig vor Kommunalwahlen, für die landesweiten Wahlen zum Kongress in Madrid scheint das nicht so wirklich maßgeblich zu sein, bislang hat die Coalición Canaria ihr Traumprojekt noch nicht wieder aus dem Keller geholt. - Dabei wäre eine Brücke über die Schlucht der Ängste sicherlich ein verträglicheres Bauwerk als eine Weltbiosphärenreservatsautobahn, wenn es dem Argument zu folgen geht, der Nordwesten der Insel muss besser angebunden werden und schneller erreichbar sein. - Da taucht ja immer das Todschlagargument gegen den Tod auf, wie lange fährt der Krankenwagen aus Puntagorda ins Inselkrankenhaus? - Und wie viel schneller, wenn es eine Autobahn von Los Llanos nach Santa Cruz gäbe? - Gegenargument, lasst uns doch diese Brücke endlich bauen, und die Notfallstation in Los Llanos so weit aufwerten, dass eben Notfälle dort so weit behandelt werden können, dass später keine Eile entsteht. - Darüber hinaus haben wir für solche Fälle auch einen Hubschrauber am Flughafen installiert, der soll in den Notfällen solche Wege übernehmen, falls er nicht gerade Politiker zu Einweihungen von Telefonzellen fliegt. - Die Schärfe meiner Worte kommt daher, weil man uns Warner vor eine Autobahn auf einer neuen Trasse auch schon mal als Mörder bezeichnet hat, weil wir eben nach Argumentation Anderer verhindern, dass Patienten aus dem Nordwesten schnell ins Krankenhaus kommen. - Darum sage ich, lieber die Brücke, als die Autobahn, aber vielleicht sollte man wirklich mal weiter voraus denken, und ob ein solches Bauwerk denn wirklich auch ein Segen für die Region Nordwesten La Palmas darstellt? - Sicher könnte man mit einer Brücke, welche wohl nicht bis zum El Time ginge, sondern nach Amagar, der Siedlung, welche etwa auf dreiviertel Höhe hinauf zum El Time liegt, schneller in den Nordwesten gelangen. Von Amagar aus könnte man dann die jetzige Straße weiter nach Tijarafe kommen, oder man folgt einem anderen Plan, welcher von Amagar aus eine neue Trasse sucht, welche dann in einem Tunnel noch vor dem Erreichen des El Time Richtung Tijarafe abbiegt. - Wie viel Zeit man wirklich nach Tijarafe oder Puntagorda sparen könnte, das hängt auch stark davon ab, wie denn der weitere Verkehrsweg nach der Brücke gestaltet würde.

Knapp einen Kilometer lang, zwei Pfeiler, 250 Meter über dem Grund, 100 - 130 Millionen Baukosten, ganz abhängig davon, wie weit man Zu- und Abfahrten mit einkalkulieren will. - In den Vorstellungen des Brückenkonzeptes, welches übrigens mehrere Versionen vorstellt, spricht man immer davon, dass man Tijarafe dann in 15 Minuten aus Los Llanos erreichen könnte und Puntagorda in 20 Minuten. - Erscheint mir ein bisschen flott, aber die ewige Gurkerei durch die Schlucht, die nervt schon gewaltig und wenn man diese wegnehmen könnte, dann wäre der Norden sicherlich ein ganz großes Stück näher. - Man spricht ja immer von der Vergreisung des Nordwestens der Insel und dass dort viele junge Menschen wegziehen würden, weil eben das Angebot an Arbeit, Schulen und auch Dienstleistungen immer karger würde. - Nun kommt aber meine Gegenfrage, wird das denn besser, wenn man in 20 Minuten von Los Llanos in Puntagorda ist? - Man kommt dann nämlich nicht nur schneller hin, sondern auch schneller weg und wenn es eben wirklich nur 20 Minuten nach Los Llanos sind, dann kann man doch gleich dort einkaufen gehen, die Kinder in die Schule bringen, arbeiten, oder den Handwerker bestellen. - Bitte, ich behaupte nicht, dass das so kommen wird, ich stelle Fragen, denn die Dinge laufen eben meist nicht eingleisig und vielleicht ist es für den Nordwesten gar nicht erstrebenswert, wenn man schneller hin- und auch herkommt. - Man müsste mal vergleichbare Regionen in Europa heranziehen und Erfahrungen austauschen und darüber hinaus vielleicht auch mal auf den nordwestlichen Zahn fühlen, wohin geht denn eigentlich dort die Vorstellung, wie die soziale und gesellschaftliche Zukunft aussehen könnte. - Das ist zu komplex für einen halbstündigen Denkansatz, aber auch ich habe Begehrlichkeiten, wenn ich an eine solche Brücke über den Barranco de Las Angustias denke. - Solch ein Bauwerk kann auch ein touristischer Magnet sein, vielleicht unter der Fahrbahn noch einen Fußweg einflechten, ein Café auf beiden Seiten und mitten auf der Brücke ein Sprungplatz für Bungee, oder einen Startplatz für Gleichschirmflieger und die Bar "Vertigo" für ganz Mutige. - Da könnte man prima was draus machen, ich würde vielleicht nicht draufgehen, weil mir die Lebensjahre irgendwie, neben vielen anderen wunderbaren Dingen auch ein bisschen Höhenangst geschenkt haben, aber diese Brücke könnte mehr darstellen, als nur den ursprünglichen Akt des schnelleren Transport von Menschen und Fracht in Fahrzeugen.

Und dann gibt es auch noch einen zweiten Brückenwunsch, der allerdings ist nicht so weit ausladen wie eine Brücke vom Lomo de los Caballos (El Paso) nach Amagar (Tijarafe), aber es soll auch über den Barranco de las Angustias gehen. - Unten am Flussbett allerdings nur, vielleicht eine Strecke von 15 bis 20 Meter zu überwinden und die Forderung kommt von den An- oder sollte man sagen "Inwohnern" der Caldera de Taburiente. - Es sind zwar nicht viele Leute, die da rund um die "Hacienda del Cura" wohnen, aber dort gibt es Wochenendhäuser und Felder mit Zitrus und Avocados, aber man kann den Weg, welcher dann weiter nach Los Brecitos führt, immer nicht nutzen, nachdem reichlich Regen gefallen ist. - Das kann schon mal ein paar Tage dauern, bis die Furt dort unten am Flussbett wieder für Autos zu queren ist und dem will man entgegenstehen mit einer Fahrzeugbrücke, auch wenn das Flussbett Wasser führt, einen sicheren Übergang erstellen. - Dort, wo nun auch die Fußgängerbrücke ist und das sollte schon eine Brücke sein, welche auch ein Feuerwehrauto tragen könnte oder einen Radlader, wenn die Straße oberhalb nach Los Brecitos bei Regenfällen Steinschlag abbekommen hat. - Ich weiß gar nicht, wie viele Menschen dort fest leben, viele sind das nicht, ich glaube, da reichen zwei Hände, andere nutzen die dortigen Häuser in den Wochenenden oder Ferien und im Sommer ist es eigentlich noch nie vorgekommen, dass so viel troubled water den Barranco hinunterfließt, dass man eine bridge darüber bauen müsste. - Mal sehen, ob wir uns einer der beiden Brücken, oder gar beiden in der Zukunft hinwenden können, sinnvoller als eine Autobahn wäre das allemal.



Standbild aus einem Video bei den Kommunalwahlen im Jahr 2011





Montag 23.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al ingrato, con la punta del zapato

Dem Undankbaren, mit der Spitze des Schuhes. - Wohin die Spitze des Schuhs treffen soll, das kann man sich denken. - Undankbarkeit geht gar nicht, soll der Spruch aussagen, und dass man darauf auch robust hinweisen soll.






Besitz kann belastend sein, auch für Cangrejo Ermitaño (Jun.2015, Charco Verde)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Sonntag 22.11.2015 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,3 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Dies und das am Sonntagabend
Auf der anderen Seite, oder auf der richtigen Seite?

Da muss man immer ganz vorsichtig sein mit solchen Aussagen, auch wenn genau bei dieser Wetterlage natürlich die Westseite der Insel deutliche Vorzüge aufweist. - Oder genau umgekehrt, denn bei uns ist es ja schon wieder viel zu trocken und nur die Ostseite bekommt den benötigten Niederschlag? - Es kommt natürlich immer auf den Blickwinkel an, der Landwirt freut sich über Wasser, der Hotelier nicht so sehr, aber jedem Recht machen, das klappt sowieso nicht. - Die Besucher der Insel staunen dabei aber nicht schlecht, fahren im Regen und in den Wolken die Berge hinauf, um dann auf der anderen Seite von der Sonne empfangen zu werden. - Das klappt halt nur bei Nordostpassat und genügend Wind, damit auch die Feuchtigkeit nach oben verschwinden kann und dann erleben wir solche wunderbaren Tage wie diesen hier im Aridanetal. - Dabei möchte ich auch noch eine Warnung ausrufen, fahren Sie auf der Ostseite auf der Straße hinauf zum Tunnel bei Feuchtigkeit oder Regen extrem vorsichtig. - Dort, wo die Straße zweispurig hinaufführt, dort finden wir auf der weniger befahrenen linken Seite oft sogar einen Moosansatz, und das ist gemeingefährlich glatt. - Also Fuß vom Gas, so einen blöden Unfall braucht kein Mensch.

Was auch kein Mensch braucht das wäre ein Waldbrand und durch den Sommer über sind wir ja Klasse gekommen. - Heute am Morgen wurde ein kleines Feuer in Las Manchas gemeldet, allerdings hatten das die Feuerwehrleute aus La Laguna sehr schnell im Griff, netterweise brannte es gleich neben einer Straße, so konnte die Feuerwehr den Brand auch gut erreichen. - Feuer direkt neben der Straße, das erleben wir immer wieder und das lässt eigentlich nur einen Schluss zu, dass da jemand seine brennende Kippe aus dem Auto geworfen hat. - Blöder geht es nicht mehr, aber anscheinend immer wieder. - By the way, nun sind es vier Jahre und fast drei Monate, dass ich nicht mehr rauche, das fühlt sich gut an.

Nicht so gut fühlte sich an als es hieß, Hund auf der Landebahn. - Das passierte wohl am gestrigen Samstag und man musste einen Flug, der bereits in Annäherung war noch eine Schleife fliegen lassen und ein anderer konnte nur verspätet losfliegen. - Es dauerte aber wohl nur 10 Minuten, bis Mitarbeiter des Flughafens die Hündin per Autos gejagt und schließlich eingefangen haben. - Wie es in einem weiteren Kommentar heißt, hätte sich eine Mitarbeiterin des Flughafens der Hündin angenommen.

Unter unserer Nachbarinsel El Hierro hat es in den vergangenen zwei Wochen wieder erhöhte seismische Aktivität gegeben. - Seit September 2011 rumort es ja dort, und je nach Aussage verschiedener Vulkanologen hat es dort ein bis drei unterseeische Eruptionen in den Jahren 2011 und 2012 gegeben. - Seit Ende 2013 hat dann die Zahl der Beben sehr stark nachgelassen und hat für die Insel wieder die "Grüne Flagge" gezeigt. - Allerdings finden weiterhin kleine Beben statt, und nachdem die ersten 10 Monate 2015 sehr geringe Aktivität angezeigt war, ist nun der November der Monat des Jahres mit der höchsten Aktivität 2015. - Keiner der Wissenschaftler will sich aber dahingehend äußern, dass man von einer neue Krise sprechen will, es zeige vielmehr eben an, dass der gesamte Vorgang unter der Insel immer noch nicht abgeschlossen sei.

In einem Monat sind in Spanien Nationalwahlen und man merkt das ganz deutlich an der erhöhten Schlagzahl an Pressemeldungen der Parteien. - Immer wieder beliebt dabei ist die Forderung nach einer Erhöhung der Rabatte für Bewohner der Inseln bei Flug- und Schiffsreisen von und auf die Inseln. - Das war ursprünglich mal ein Lieblingswunsch der Coalición Canaria, aber vor drei Wochen hatte ihnen das Thema die Partido Popular ausgespannt und für die Bewohner der "nichtkapitalinen Inseln" also alle außer Gran Canaria und Tenerife einen Sonderrabatt gefordert. - Nun lädt die PSC/PSOE nach und will einen festen Tarif für Flüge zwischen den Inseln und auch aufs Festland, und dabei hat man besonders die interinsularen Verbindungen im Auge, denn zwischen den Inseln zu fliegen kann schon mal teurer sein, als Billigverbindungen nach Madrid oder Barcelona. - Alles nur Wahlkampf, immer vor den Wahlen wird uns das versprochen, und danach schnell wieder vergessen. - Aber das kennen wir ja schon…





Sonntag 22.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag vom Kulturbeauftragten
Start in die Klassik-Saison

Ich will die zum Teil wirklich wunderbaren Konzerte des vergangenen Sommers nicht unerwähnt lassen, vor allem die Aktivitäten Friedemann Riegers möchte ich herausstellen, aber "unsere" Saison, die der Klassikfreunde, beginnt wie jedes Jahr jetzt

Die Vereinigung ACAPO, die "Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Ópera", stellt 2015/16 erstmals einen zweigeteilten Musikzyklus auf die Beine. Beginnend am 04. Dezember erwartet uns wieder eine Reihe von Kammerkonzerten auf gewohnt hohem Niveau. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wenden wir uns erneut explizit an den Nachwuchs. Am Vormittag jedes Konzerttermins laden wir Schülergruppen ins Theater ein. Die vortragenden Künstler werden bei dieser Gelegenheit ihre Instrumente, die gespielten Komponisten und natürlich auch sich selbst vorstellen. Die teilnehmenden Alumni erhalten dann am Abend freien Eintritt zum Konzert. Die Basisarbeit liegt uns also sehr am Herzen. Und oft springt der Funke der Begeisterung erst bei einem Livekonzert über! Bei mir war das vor vielen Jahren auch so. Ein Abonnement für fünf der sechs geplanten Winter-Veranstaltungen gibt es für € 30 bei mir. Zwei Veranstaltungen finden diesmal in der Casa de la Cultura in El Paso statt, die übrigen vier im herrlichen Teatro Municipal Circo de Marte in der Inselhauptstadt. Über die Einzelheiten der jeweiligen Konzerte werde ich hier jeweils ausführlicher berichten, eine Programmübersicht hänge ich unten an.

Kommen wir zum zweiten Teil. Der hat es in sich.

Nach etlichen Dürrejahren - jedenfalls aus der Sicht des etatverwaltenden Schatzmeisters - scheint es auch im Kulturbereich langsam wieder aufwärts zu gehen. Und damit einhergehend erkennen offenbar auch die kanarischen Tourismusverantwortlichen, dass es u.U. doch kein Fehler ist, La Palma und die restlichen Kanareninseln durch besondere Aktivitäten zu bewerben. Weg von der Strategie, andere Tourismusgebiete zu kopieren, hin zum Besonderen! Hier auf der Isla Bonita gelingt dies im Sportsektor seit einigen Jahren durch die Transvulcania, einem überaus erfolgreichen Event, der alle Jahre wieder im Mai Hunderte von Menschen auf die Insel lockt. Der Termin im Mai war von Anfang an gewollt, war dies doch traditionell ein touristisch ziemlich flauer Monat. Dem Juni kann man dieses Attribut genauso verpassen, halbleere Flieger, Mietautos und Quartiere in Hülle und Fülle, und deshalb hat ACAPO das erste "La Palma Musik Festival" für den 03. Bis 18. Juni geplant.

Auch bei diesem Festival lassen wir Nachwuchskünstler nicht außer acht, Mariam Batsashvili wird uns beispielsweise erneut besuchen, was uns ausserordentlich freut, aber um eine hohe Außenwirkung zu erzielen und gezielt Menschen dazu zu bewegen, La Palma im Juni zu besuchen, mussten wir uns was einfallen lassen, sprich: Für das Festivalplakat mussten ein paar richtige "Pfunde" engagiert werden. Und wie das gelungen ist! Ich will hier nun keine Namensliste auf Sie loslassen, aber nur so viel: Zwei Pianisten aus der "Champions League" der Klassik, Maria João Pires und Ivo Pogorelich werden sich die Ehre geben. Darauf können wir mehr als stolz sein! Eine Oper werden wir wieder haben, und zwar einen konzertanten "Don Giovanni" mit Paolo Gavanelli in seinem Rollendebüt, Eva Mei, Roberto Sacca und vielen weiteren klangvollen Namen. Diese werden außerdem einen Gala-Arienabend gestalten. Mit dem Cuarteto Quiroga und dem Schumann Quartett besuchen uns zwei Weltklasse-Streichquartette. Und weißrussische Top-Orchestermusiker werden zusammen mit Kollegen der kanarischen Inseln das orchestrale Grundgerüst für drei exzellente Sinfoniekonzerte bilden. ACAPO greift also hoch, und wir sind sehr, sehr zuversichtlich, was das Gelingen dieses Festivals angeht. Mit unserem Engagement und Ihrer Unterstützung wird das klappen. Unterstützung? Ja, natürlich! Hiesige Residente möchte ich ermuntern, nicht nur die Veranstaltungen zu besuchen, sondern auch gezielt ihren Freundes- und Bekanntenkreis auf das Konzertprogramm aufmerksam zu machen. Und alle, die dies hier von "auswärts" lesen rufe ich auf: Besuchen Sie La Palma einmal im Juni. Zusätzlich zu allem, was die Insel sowieso zu bieten hat erwartet sie Musikgenuss vom Feinsten!

Wer mehr wissen möchte darf mich gerne anrufen, +34 607 687418, oder eine Mail schreiben an musicasa@web.de. Auch für das Festival wird es Abos geben, eines für alle Veranstaltungen und eines für jeweils fünf Termine. Der offene Verkauf beginnt am 18. Dezember. Mitglieder von ACAPO und Abonnenten der letzten Spielzeiten können schon am Montag im Real Club Náutico in Santa Cruz ab 20 Uhr ihre Sitzplätze reservieren. Wem der Weg zu weit ist, der darf mir gerne einen entsprechenden Auftrag erteilen, ich übernehme das dann.

So, ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich jedenfalls kann es kaum erwarten!

Musikalische Grüße

Ihr

Ödi Jonitz
(Kulturbeauftragter)









Samstag 21.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 17,3 Grad

Die erste Mandelblüte
Osterglocken und Mandeln blühen im November

Viel zu warm war bislang dieser November und ab morgen soll frischer Wind aus dem Nordatlantik dafür sorgen, dass sich das ändert. - Die großen Tiefs im Norden sind weg, und nun reicht das Hoch bis weit über die Britischen Inseln hinaus und schaufelt damit Luft auch bis aus arktischen Gefilden hinunter bis zu uns. - Mir kann es eigentlich gar nicht warm genug sein, aber so ganz stilsicher ist das Ganze nicht. - Die Osterglocken blühen schon und heute nach dem Aufstehen habe ich an einem Mandelbaum unterhalb des Hauses Blüten gesehen. - Es gibt ja jeden Winter so einen kleinen Wettbewerb, wer denn die erste Mandelblüte sieht, und wir hier in El Paso haben selten die Gelegenheit "Mandelbingo" zu rufen, meist sind es die hohen Lagen im Nordwesten der Insel, welche die ersten Mandelblüten melden. - Und ganz untypisch, was ich da entdeckt habe, der Mandelbaum ist seine Blätter noch gar nicht losgeworden, und dennoch haben sich ein paar Knospen aufgemacht. - Sonst blühen immer die Mandelbäume zuerst, welche von der Kälte und scharfem Wind alle Blätter losgeworden sind und andere Exemplare, welche eben die Blätter nicht loswerden, die treiben überhaupt keine Blüten aus. - Klimawandel wird mir da so mancher entgegenwerfen, aber das Klima ändert sich immer und andauernd und wie viel Einfluss da wirklich unsere Menschheit hat, ich weiß es nicht. - Guter Regen im Oktober, viel Wärme dann im November und darauf möchte ich eher die Kurzschlussreaktion dieses Mandelbaumes erklären. Der hat den Winter glatt ausgelassen, ist auf Frühlingsgefühlen und irgendwie ist mir der alte Kerl auch sympathisch in seiner Verwirrtheit, möchte ich mich doch irgendwann auch auf solche Aussetzer berufen dürfen. - Mandelblüte, das ist was für Weihnachten, aber doch nicht für Mitte/Ende November, und dann eben für den Frühling, wenn die Leute extra aus Mitteleuropa anreisen, um sich die spektakulären Landschaften oberhalb El Pasos und im Nordwesten der Insel anzusehen.

Dabei besitzen die Mandelbäume sowieso einen ganz eigenen Zauber, denn oft vermutet man hinter diesem trockenen knorrigen Holz überhaupt kein Leben mehr, und dann plötzlich, nach guten Regenfällen und ein bisschen Wärme, blühen diese dürren Äste und Zweige in den herrlichsten Farben. - Die Geschichte um den Phönix fällt einem dabei ein und mir erscheinen die Mandelbäume als Beispiel für die Hoffnung, die man generell in sich trägt und es immer wieder eine Blüte gibt, so schlimm die Geschichte auch aussehen mag. - Das hat gar nichts mit Esoterik zu tun, das sind einfach nur Bilder und davon haben wir hier auf dieser bunten Insel vielleicht ein paar mehr als anderswo. - Also wieder Glück gehabt, wir sind auch zu unbedeutend für Global Players und Prayers, und in der neusten Ausgabe des Salfisten-TomTom kommt La Palma immer noch nicht vor, und wieder einmal ist das gut so. - Weltkriege, Revolutionen und Investoren sind ohne Aufenthalt an uns vorübergezogen und manchmal wollen wir auch ein Stückchen von diesem Ganzen erhaschen, was man unter gnädiger Auslassung von Tatsachen gut gelaunt als Fortschritt benennen will. - Wenn es eben immer nur hinter dem Horizont weitergeht dann erhaschen wir kaum das Zipfelchen welchen wirtschaftlichen Aufschwung verspricht, auf der anderen Seite neigen wir ja oft auch dazu uns zu ducken, wenn das Goldene Kalb Globalisierung uns wieder mal vorgeführt wird. - Wie das richtig zu laufen hat, das weiß keiner so genau, oft verwechseln wir Traditionsbewahrung mit Unterlassung und auf der anderen Seite Fortschritt mit Wachstum. - Aufgehängt zwischen Smart-City, Slow-City, Weltbiosphärenreservat, Autobahn und Golfplätzen, tragen aber am liebsten Marienstatuen durch die Landschaft und wollen eigentlich, dass sich nie was ändert. - Da blüh´ ich doch einfach mal zwei Monate zu früh, sagt sich daraufhin der Mandelbaum, vielleicht ein Vorbild?






Und an der Grafik kann man erkennen, woher wir ab morgen den Wind bekommen.
Bild stammt von der Agencia Estatal de Meteorología "AEMet"





Samstag 21.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1026 hPa



Freitag 20.11.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1026 hPa
Höchsttemperatur heute 28,7 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Katzenzustandsbericht
Sabbern und meckern

Ich glaube schon, dass es ein Zustand ist. - Neben Katzen zu leben verschiebt Zuständigkeiten und lässt Subjekt und Objekt wie Wechselstrom wirken und wenn man wirklich einen Moment zur Ruhe kommt, und nachdenkt, dann drängt sich mir immer häufiger auf, dass unser Begehr nach Kindern nur ein verdeckter Katzenwunsch war. - Da nun die Kinder endlich aus dem Haus sind, können wir uns voll und ganz unserer eigentlichen Aufgabe widmen, Türen wie Dosen öffnen, verständnisvoll zuhören und immer da streicheln, wo und wann es gerade passt. - Wir werden dabei immer besser und nachhaltiger, auch unser Einkauf wird deutlicher, Katzenfutter und minimale Beilagen, sonst kommt uns nichts mehr ins Körbchen, wer mehr als fünf Katzen hat, der setzt keine Prioritäten, sondern wird gesetzt. - Passive Lebensführung unter Duldung einer höheren Art, könnte man auch sagen, bei Zuwiderhandlung reagiert die Felinitive mit Liebesentzug, Duftmarkierung oder Kopfkissenkotzen. - Seit langem schon ziehe ich immer erst die Bettdecke auf, bevor ich mich ins Lager werfe und versichere mich mit wachem Blick, dass ich mich da nicht in irgendetwas lege, was vor kurzem noch Katzeninhalt war. - Mann lernt eben dazu. - Gäbe es so etwas wie Ordnung innerhalb unserer felinen Familie, könnte man sicher von Hackordnung sprechen, aber so bleibt nur das Hack, und das ordentlich. - Ich weiß nicht, was über den Wipfeln ist, aber darunter ist keine Ruh´, lediglich zur Blauen Stunde, also gegen 17:00 Uhr versammeln sich so ziemlich alle unserer Mittelpunkte auf der Terrasse und liegen räkelnd in der bereits lange Schatten werfenden Sonne. - Keine jammert, keine meckert, keine würgt, vielleicht sind das alles Nachkommen englischer Katzen und genau in der Stunde können wir unseren Tee trinken und einen Keks in Ruhe knabbern, und warum das immer zu der Stunde ist, ich weiß es einfach nicht.

Später dann, wenn es auch bei uns schon viel zu früh dunkel wird, dann beginnt wieder der Verteilungskampf, wer schläft wo und auf welchem Kissen, und dann das vorwurfsvolle Meckern und die bösen Blicke, wenn man die falsche Katze oben auf dem Kopfkissen hat sitzen lassen. - Hat dann jede ihren Platz gefunden, bloß nicht mehr umdrehen, ich bin der Herr meines Harndrangs, denn sollte man dann nachts aufstehen müssen, dauert es wieder eine Dreiviertelstunde, bis jede Katzen wieder so liegt und Ruhe gibt, dass man selbst diesen köstlichen Zustand des Schlafes erreichen kann. - Morgens zwinge ich mich oft, so lange noch Schlaf vorzutäuschen, bis meine Frau endlich aufgibt und vor mir aufsteht. - Die erste Fütterung der glorreichen Sieben gleicht dem, was Reinhard Mey mal mit dem kalten Buffet beschrieben hat und eben noch schnurrende Liebesdamen werden ganz plötzlich zu kämpfenden Furien und warum bloß sind die Damen noch zickiger und kämpferischer als die Herren? - Dabei füttert meine Frau anders als ich, sie greift sich sieben Schälchen und die sieben Tütchen mit den parfümierten Tierkadavern und setzt sich mitten in die kämpfende Schar und wer am schnellsten ist, der bekommt auch zuerst sein Fressen. - Dabei kann es allerdings passieren, dass Schlingpflanze Mia bereits aufgegessen hat, bis Paul Lederstrumpf sich überhaupt über die letzte Portion beugt. - Ich mache das anders, greife mir die sieben Schälchen, platziere die auf dem Terrassentisch und fülle zunächst alle sieben Näpfe und verteile die dann fast gleichzeitig an die Truppe. - Dabei bekommt jede Katze fast gleichzeitig das Fressen, allerdings sind die während ich die Schälchen fülle komplett aus dem Häuschen und vollführen unter und neben dem Terrassentisch wahre Tumulte. - Ich weiß nicht, welche Fütterungsart besser ist, allerdings hasse ich den Geruch, selbst von dem teuersten Katzenfutter, morgens auf nüchternen Magen. - Wobei der einzige Unterschied beim Futter wohl der Geruch ist, je teurer das Zeug, um so gnädiger für menschliche Nasen, wobei die Leberwurst für Humangebrauch vom Discounter deutlich robuster riecht als das, was wir da in die handgedengelten Silberschälchen unserer Raubtiere geben. - Überhaupt, Leberwurst oder andere Dinge, welche auch die Allesfresser in sich reinschaufeln, das geht ja für Katzen überhaupt nicht. - Neulich, da mussten wir unserer angehenden Veterinärin die Inhaltslisten von Nass- und Trockenfutter scannen und schicken, und dann erhielten wir mal Grünes, mal Rotes Licht, und jetzt müssen wir das Trockenfutter vom Tierarzt kaufen, das so teuer ist, dass ich mir schon überlege, die Silberschalen zum Pfandleiher zu bringen oder meiner Tochter zu sagen, wenn wir weiterhin so teures Zeug für die Katzen kaufen müssen, dann können wir ihr Studium nicht weiter finanzieren. - Wobei, ab sieben Katzen lohnt es sich doch, einen Tierarzt in der Familie zu haben. - Entweder hat man Katzen, oder die Wahl.



Lucky




Leo




Luffy




Paul




Mia




Mops




Penny





Freitag 20.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1027 hPa

Gastbeitrag von Claudia Gehrke, Konkursbuchverlag
Erotische Lesung in der Bar La Luna


Liebe Freundinnen und Freunde des Verlags!

Heute, Freitag veranstalten wir wieder unsere erotische Lesung auf La Palma.
Wenn Sie Lust und Zeit haben, freuen wir uns sehr auf ein Wiedersehen.
Wir empfehlen, wenn Sie kommen mögen, kurz telefonisch zu reservieren, da der Raum nicht groß ist.

Freitag, 20.11.15, 20 h, Bar La Luna,
Los Llanos Calle Fernández Taño 26
Reservierungen 922 401913


Erotische Lesung

Zarte, harte, heitere, brüllendkomische, aufregende und romantische Short Stories, Glossen, Gedichte und Fragmente …

Claudia Gehrke (Verlegerin mit vielschichtigem Verlagsprogramm - u.a. verlegt sie Literatur "zwischen den Kulturen", zu den Kanarischen Inseln und zu Japan) - Uka Rösch und Rainer Tietel lesen Texte unterschiedlicher Autorinnen aus der erotischen Reihe des Verlags.

"Erotischer Abend voll Witz und Ironie ... Es wurden verborgene Türen der Seele geöffnet." (Frankfurter Rundschau)

"Sie erhitzen die erotische Phantasie ohne Mühe, es gelingt, an der Imagination zu zündeln." (Badische Zeitung)

Musik, die guten Tapas der Bar La Luna und natürlich auch ein guter Inselwein runden den Abend ab Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

(unsere zweisprachige kanarische Literaturnacht, die wir bisher oft im Dezember veranstaltet haben, planen wir voraussichtlich für Februar 2016 / La noche literaria canaria, nuestro evento bilingüe con música en vivo y lecturas, planeamos para febrero 2016 - ). http://www.konkursbuch.com/html/kanaren.html

Verlegerin, konkursbuch Verlag Claudia Gehrke
PF 1621, D-72006 Tübingen, Tel. 0049 (0) 7071 66551 - Mobil 0049 (0) 172 7233958
facebook: https://www.facebook.com/konkursbuch.verlag
Mittwoch. konkursbuchblog: http://blog.konkursbuch.com/
gehrke@konkursbuch.com
www.konkursbuch.com






Donnerstag 19.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 29,0 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Bald geht es der Lampe an den Putzer
Die Einwanderungsdebatte mal ganz anders

Ob es wirklich ein Flüchtling ist, oder nicht, das kann ich nicht beurteilen, aber willkommen war er nur am Anfang. - Es wird wohl an die zwanzig Jahre her sein, dass man das Lampenputzgras als Zierpflanze auf die Insel gebracht hat. - Es wäre zwar interessant, wer Schleuser des hübschen Grases war, aber es ist wohl müßig das herausbekommen zu wollen. - Auch ich erinnere mich noch, dass wir diesen Exot plötzlich im Garten und dann auch in der Blumenvase hatten, nicht ahnend, was sich die Insel denn damit eingefangen hatte. - Pennisetum setaceum, das Lampenputzergras, auch mal mit dem Beinamen borstig versehen, und im Versandhandel inzwischen in vielen Sorten erhältlich, hat sich auf unserer Insel in den letzten 15 Jahren zum absoluten Alptraum der Biosphäre entwickelt. - Und leider ist es nicht so, dass dieses Ziergras nur dort wächst, wo sonst nichts anderes wachsen würde, das Zeug ist inzwischen überall, nur dessen Ablehnung von Kälte und Nässe hat es verhindert, dass auch die oberen Zonen der Insel damit überwuchert werden. - Das ist auch der Grund, dass das Lampenputzergras in nordischen Ländern keine Gefahr darstellt, es stirbt beim ersten Frost und damit können wir halt in den unteren Zonen überhaupt nicht dienen. Inzwischen stellt Pennisetum setaceum eine echte Gefahr für die endemische Flora dar, im Osten der Insel ist das noch schlimmer als im Westen, muss wohl daran liegen, dass selbst dieses Gras ab und zu Niederschläge haben will. - Immer mal wieder hat man versucht, das Problem in den Griff zu bekommen, aber immer halbherzig, nicht zuletzt auch, weil es ein enormer Kostenfaktor ist, da man ja inzwischen die chemische Keule nicht mehr einsetzen will. - Wobei selbst Glyphosat sich nicht als besonders wirkungsvoll erwiesen hat gegen den Lampenputzer, oder man müsste das Gras eben genau nach den Winterregenfällen chemisch erwischen, wenn die Pflanze noch voller Saft und grün dasteht. - Das sollte man allerdings auch bei der mechanischen Vernichtung beachten, denn reißt man den kleinen Busch aus, mit bereits reifen Ähren, dann säht man das Zeug mehr, als es zu vernichten, und arbeitet damit eher kontraproduktiv. - Das ist auch mit das Problem, dass dadurch lokale oder zeitlich begrenzte Aktionen diesen Invasor zu stoppen meist fehl schlagen. - Damit soll nicht der Wille, oder der Wunsch, Gutes zu tun abgewertet werden, aber solche Aktionen, wie das gerade vor ein paar Wochen eine Schule aus Mazo gemacht hat, in einem bestimmt abgegrenzten Gebiet das Lampenputzergras auszureißen, bringen nur was für das gute Gewissen der Schulleitung, können aber das Problem nicht grundsätzlich lösen.

Die nächste Frage stellt sich somit zwangsläufig, wie kann man denn überhaupt gegen diesen Eindringling angehen und wie hat so etwas auszusehen. - Das wird schwierig, langfristig und auf alle Fälle sehr teuer, und so haben wir in den letzten 10 Jahren auch keinen langfristigen Plan gegen das Ziergras aus dem Cabildo Insular gehört, sondern immer viel Stöhnen, sollte irgendein Lokalpolitiker oder Biologe das Thema mal wieder aufgegriffen haben. - Nun heißt es aber, kommenden Frühling will man robust, also mit der Marseillaise auf den Lippen gegen den Neophyten angehen und diese Aktion ist auf einen Zeitraum von zehn Jahren angelegt, also muss man zumindest mal so viel sagen, ein bisschen Ahnung hat da jemand. - Viele Details erfahren wir nicht, aber in vielen Fällen frohlocken wir zunächst mal über das Vorhaben und auch hier sind wieder Vergleiche schwierig, aber die Wette mit der Flughafeneröffnung des BER darf auch hier angenommen werden. - Vom Zeitraum her, aber es könnte ein bisschen billiger werden. - Ich glaube auch nicht, dass man das ganz ohne Chemie hinbekommt, und wenn es nicht gleich Glyphosat ist, sondern ein Kontaktherbizid, welches keine Langzeitwirkung besitzt und den Boden nicht schädigt, dann sollte man diese Version nicht auch gleich verdammen. - Sicher muss man die ausgewachsenen Pflanzen mechanisch "ernten" und dann am besten verbrennen, was man auch in der freien Natur versuchen könnte, aber damit entstehen auch wieder so viele andere Gefahren. - Auch erwischt man so die bereits gefallenen Samen nicht, welche dann erneut keimen, man wird das also am besten in kombinierter Aktion machen müssen. - Was das kostet, das erfahren wir auch nicht, aber man wird sich eben nicht wie bisher mit temporären Kampagnen begnügen können, in dem man immer wieder mal das Arbeitsamt in Sachen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bemüht hat. - Wir werden das also abwarten müssen, ob wir wirklich davon sprechen wollen, dass man das Zeug irgendwann komplett vernichtet, oder ob wir uns eingestehen sollten, dass wir nur noch in der Lage sind, die Pflanzen irgendwie zu kontrollieren. - Genial wäre natürlich, wenn man das Lampenputzergras irgendwie als Nutzpflanze ziehen könnte, brennbare Pellets daraus machen, Körbe flechten, als Viehfutter nutzen, oder das Gras halluzinogene Wirkung hätte. -Wenn man das rauchen könnte, dann müssten die Polizisten das ausreißen, oder noch einfacher, man stellt das Ziergras unter Naturschutz, dann stirbt es ganz von selbst aus…



Hier der "Risco de La Concepción", oder sollte ich besser sagen, "der Hügel bein Lidl", alles was da weiß in der Botanik steht, ist Lampenputzergras.






Donnerstag 19.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1024 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al heredar, con un ojo reir y con otro llorar

Beim Erben, mit einem Auge lachen und mit dem anderen weinen. - Da liegen eben Trauer und mögliche Freude sehr nahe und lassen gedankliche Freiheit für ganz viele Geschichten.






Ziemlich bunt & glänzend, diese Catalufa (25-30 cm - Mai 2015, Reserva marítima)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Mittwoch 18.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 24,1 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Besenrein und andere Schmutzitäten

Noch nie im meinen Leben habe ich erlebt, dass eine politische Opposition den Sauberkeitszustand der Gemeinde oder der Region lobt. - Und das ändert sich auch heute nicht, wir neigen nicht zu Überraschungen, zumindest nicht zu großen, also ist das jetzt auch wieder so und auch Los Llanos macht da keine Ausnahmen. - Allerdings gibt es dort nun Ärger, weil die in Minderheit regierende Partido Popular, unter Vorsitz der weit bekannten Noelia García, einer privaten Firma einen Zweimonatsvertrag gegeben hat, um die Stadtreinigung in Los Llanos zu unterstützen. - Und alleine bereits von der akustischen Aufnahme des Wortes Privatisierung bekommen wir linke Brüder und Schwestern ja bereits Herpes am Ideologieanhangbeutel und folgerichtig protestieren die beiden linken Räte der Izquierda Unida gegen die Privatisierung der Stadtreinigung. - Noelia García erklärt dazu, dass man momentan zu wenig Reinigungskräfte hätte und man immer vor dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft Hilfe aus dem privaten Sektor gesucht habe, weil man selbst einfach nicht genügend Leute hätte, um für die besondere Weihnachtszeit und krankheitsbedingte Ausfälle für genügend Ersatz zu sorgen. - Kann beruhigend klingen, die von der IU sehen das aber ganz anders, wenn es bereits normal ist, dass man Teile der Stadtreinigung privatisiert, weil man es, zwar nicht als Dauerzustand, wohl aber als periodisch mit eigenen Kräften nicht schafft, dann ist man bereits auf dem Weg zur schleichenden Privatisierung mit den bekannten Folgen, nämlich mindestens Herpes am Beutel. - Wir Linken können schon nerven, und ganz oft ist genau das unsere Aufgabe…

Wir bleiben weiter semipolitisch, denn nun betrifft das alle Parteien, denn inzwischen sind, glaube ich zumindest, wirklich alle durch, welche endlich ein Eingreifen einer "Obrigkeit" an der Playa de Zamora im Süden der Insel fordert. - Endlich auch seine Aufgabe gemacht hat das nun die Gruppierung "Sí se puede" welche in den letzten Kommunalwahlen nicht nur einen Ratsposten in Fuencaliente ergattert haben, sondern so auch noch Königsmacher in unserer südlichsten, aber auch am wenigsten bevölkerten Gemeinde der Insel geworden sind. - Die Playas de Zamora muss man ja sagen, denn es sind deren zwei, die werden seit ganz vielen Jahren bereits von Steinschlag bedroht und zumindest der große Zamora-Strand ist offiziell seit vielen Jahren gesperrt. - Man müsste Fangnetze gegen Steinschlag anbringen und darüber hinaus existiert auch seit vielen Jahren bereits das Projekt, beide Strände durch einen Tunnel im trennenden Felsvorsprung zu verbinden. - Das würde zusammen an die halbe Million Euro kosten, von denen man alleine 380.000 Euro für die Sicherheit an den Stränden einsetzen müsste. - Allerdings wäre bislang nur das Cabildo Insular bereit an die 80.000 Euro zur Verfügung zu stellen, das Gobierno de Canarias hat das noch nicht im Haushalt vorgesehen, obwohl ich mich genau erinnern kann, dass dieses Geld bereits zugesagt war. - Ich weiß nicht mehr genau, wann das war, aber ganz sicher unter anderer politischer Regie, denn einen sozialistischen Bürgermeister in Fuecaliente gab es meines Erachtens noch nie. - Und genau der hat den bislang Regierenden verdrängt, und der war von der CC und im Gobierno de Canarias regiert ein Pakt aus CC und den Sozialisten, das kann also alleine aus revanchistischen Gründen nichts werden. - Und so zieht sich das halt unangenehm lange hin, wieder ein Thema, nur aus der Opposition gefordert, oder immer im falschen Moment. - Schade für Fuencaliente und spätestens, wenn es mal das Heilbad um die Heilige Quelle geben sollte, oder die Straße von El Remo in den Süden, muss man die Zamora-Strände nicht nur sicher, sondern auch bereit haben. - Kann also bereits sein, dass dann schon die ersten Flüge aus BER nach SPC fliegen…

Auf jeden Fall das Wort Oktoberfest vermeiden. - Im dritten Jahr hintereinander feiert man jetzt bereits in Tazacorte das Herbstfest, oder die Herbstmesse und entstanden ist das mal aus einem "bayrisch-bagañetten" Fest im Hafen von Tazacorte. - Inzwischen beschränkt man das nicht mehr auf Bayern und Tazcorte, die Organisation hat die Asociación Multicultural "La Banana" übernommen und hinter einem, für hier total schrägen Namen, stecken viele interessante Köpfe und Ideen und Leute aus verschiedenen Ländern der Welt, nicht nur aus Weiß-Blau. - Aber Bayern hat auf dieser Messe/Fiesta immer noch große Bedeutung, denn bayrische Musiker, die "Edelweisser" werden wie auch in den beiden vorausgegangenen Auflagen spielen, und am Sonntag gibt es dann auch ein Weißwurstfrühstück mit Brezeln. - Aber eben nicht nur bayrisch, sondern auch andere, meist lokale Musikgruppen treten auf und in den vergangenen Jahren waren das, zusammen mit der Präsentation von Kunst- und Kunsthandwerk, immer wunderbare Abende. - Nachfolgend das Programm, von morgen an bis Sonntag ist also Tazacorte ein lohnendes Ziel am Abend und man wird dort in der Casa Massieu (am nördlichen Ende de Promenade) mindestens volkstümlich unterhalten.

Programm für die Herbstmesse 2015

DONNERSTAG 19. November ab 18:00 Uhr
"Die Edelweisser"
Die SALSA-GRUPPE tanzt
Tanz der Sahara-Gruppe

FREITAG 20. November ab 18:00 Uhr
"Die Edelweisser"
Musik der kanarischen Gruppe: Parranda Puente Abajo
Verein Folklorica Tagomate de Tijarafe

SAMSTAG 21. November ab 18:00 Uhr
"Die Edelweisser"
Los Timplisimos
Baile Exhibición Tango argentino
Tanzabend

SONNTAG 22. November ab 11:00 Uhr
bayerisches Frühstück: Weißwurst und Brezel
"Die Edelweisser"




Playa de Zamora im Süden der Insel





Mittwoch 18.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1022 hPa



Dienstag 17.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,4 Grad

Der Passat ist fast wieder da
Und Smartphone kommen in die Biotonne

Für ein paar Tage noch werden die höheren Temperaturen halten, wobei sich nachts die Werte schon fast an einen normalen November annähern. - Der Wind weht schon wieder aus der Richtung, aus der er wehen muss, nämlich Nordost, alles andere ist Mist und nicht unser Wind. - Allerdings reicht es noch nicht ganz aus, die kühlen nordatlantischen Quellen anzuzapfen, oberhalb der Biskaya ist momentan noch Schluss, darüber verstopft ein Sturmtief unseren Zugriff auf noch kühleren und vor allem feuchteren Wind. - Kommt aber auch noch, ab Sonntag oder Montag wird es dann richtig frisch, und auch wieder mit Passatwolken und Niederschlägen auf der Nord und der Ostseite. - Das bedeutet aber auch, dass es im November wohl auf der Westseite nicht mehr regnen wird, und damit droht erneut ein trockener Winter, da die 76 Millimeter aus dem Oktober nicht ausreichen, den November aus der Regenschuld zu befreien. - Und dabei haben die Bauernregeln was ganz anderes gesagt und uns einen feuchten Winter versprochen und was wir bekommen ist bislang nicht mal wirklich feuchter Kehricht. - Also ab nächster Woche endet dann der viel zu warme November, früher hätte ich jetzt angefangen, meine Schiesser Tausendsassa lang und grau zu suchen, aber so kann ich die Warnung nur weitergeben, denn seit dem ich nicht mehr rauche und wieder Blut in den Beinen haben, friere ich nicht mehr und habe die Unaussprechlichen nicht mehr angefasst.

Auch andere unaussprechlichen Dinge habe ich lange nicht mehr angefasst, denn meine beiden Töchter sind sehr erwachsen inzwischen und Windeln kenne ich nur noch in nicht immer nostalgischer Pracht. - Heute führte ich aber eine wunderbare Diskussion mit einem Hauseigentümer, welcher als allererster Gewerbetreibender dieser Insel in El Paso auch die Komposttonne einführen will. - Ich hatte darüber schon mal berichtet, und in den kommenden Tagen geht es los, zumindest im Innenstadtbereich in einer definierten Zone, welche immer noch grob umrissen ist. - Das wird die braune Tonne und bei Gewerbetreibenden bietet das inseleigene Müllkonsortium an, diese Tonne auch zweimal wöchentlich zu entleeren. - Nun hat der gute Mann dort vier Mülltonnen stehen, Gelb, Blau, Grau und Grün, wobei die wenigsten Probleme bei Grün auftauchen, da kommt nur Glas rein. - Nicht Glasrein, das kommt als leere Flasche in die Gelbe Tonne, denn die soll alles an Verpackungsmüll aufnehmen, auch Verbundstoffe wie die Tetras und Bierdosen und Konserven. - Aber möglichst sauber, aber Abwaschen braucht man das auch nicht. - Dann gibt es die Blaue Tonne, die ist für Papier und Karton und dann eben die Graue, die ist für biologischen Abfall, also Essensreste, Gartenabfälle und alles eben, was sich zu Kompost verarbeiten lässt. - Was man aber dem guten und sehr bemühten Hauseigentümer nicht gesagt hat ist, dass man auch eine fünfte Tonne braucht, wenn nämlich solche Zweifelsfälle auftauchen wie Windeln. - Besonders gefüllte Windeln und wir haben nun darauf verzichtet, uns an die Biotonne zu stellen und den verwertbaren Inhalt heraus zu kratzen, um danach die Windel auszuwaschen und als Verpackung in die Gelbe Tonne gegeben und werden das vom Kindsvater auch nicht verlangen. - Er fährt jetzt eine fünfte Tonne holen, denn nach langen Recherchen haben selbst wir Mülltrennungsnovizen herausgefunden, dass Windeln samt Inhalt auf keinen Fall in die Biotonne zu treten sind. - Das hätte jeder gute Deutsche natürlich sofort gewusst, erst ab der fünften Kolonne, pardon, Tonne, geht das Trennungsherz so richtig auf und so lange keiner von uns verlangt, die Joghurtbecherdeckel abzuwaschen und die Windeln auszukratzen, so langen wollen wir das auch mit fünf Tonnen versuchen. - Allerdings zunächst nur in ausgesuchten Ecken El Pasos, und dazu haben wir auch schon eine Geschichte beisammen. - Wenn man bei uns in die Pampa geschickt wird, dann nennt man das hier an der fünften Kiefer, also am "quinto pino", das bedeutet irgendwo in der Walachei, wobei ich mir sagen ließ, das soll dort wunderschön sein. - Für El Paso gibt es nun ein neues Gebiet, der "quinto cubo", also die fünfte Tonne, und weiß keiner so genau, wo das überhaupt ist und ob dann wirklich mehrmals die Wochen fünf verschiedene Müllwagen anfahren und die mühsam getrennten Schätzchen abholen. - Ich bin gespannt wie ein Kompostbogen, pardon, Compoundbogen, und ich freue mich über weitere nachbarschaftliche Diskussionen, ob denn nun der Teebeutel in die Biotonne darf, oder ob man da das Pulver rauspopeln muss. - Ja, auch wir werden modern und sicher erfindet gleich wieder jemand eine App bei der man nur ein Foto vom Corpus, meist wenig delikati macht und schon kann man das Smartphone in die Biotonne werfen, weil die App das so erkannt hat. - Ist halt schon Scheiße, wenn man ein Apple- oder Eiphone hat…



Da fehlt noch der "quinto cubo"





Dienstag 17.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Liebe Pilzfreunde auf La Palma,


für Sie, die Sie die Artenvielfalt und den Reichtum der Pilze auf unserer schönen Insel entdeckt haben, gibt es eine erfreuliche Neuigkeit: in Mazo wird im Casa Roja, dem Kulturzentrum der Stadt, das Centro de Micología als Bildungsstätte eingereiht. Mein gesamtes Pilzmaterial aus 70 Jahren wissenschaftlicher Arbeit steht nun allen zur Verfügung, sei es zur Einsicht in etwa 150 Pilzbücher, oder um Kopien von besonderen Pilzfotos zu machen, wovon die gewünschten aus 4000 Fotos im Computer ausgesucht werden können, oder auf der Suche nach Pilzrezepten, und auch um in das Protokoll über die Pilzzucht im eigenen Garten einzusehen. Mein Versuch mit dem exzellenten Pilz Stropharia rugoso-annulata hatte einen enormen Erfolg, auf 9 qm aufgehäuften Gartenabfällen erntete ich 65,5 kg in kurzen Abständen.

Eine Kartei mit etwa 4000 Karteikarten über alle von mir gefundenen Pilze kann eingesehen werden, und da wird dann auch angegeben, wo die Pilze erscheinen, damit man selbst dort suchen kann. Der ernsthaft Studierende findet auf der Karteikarte auch das Mikrobild gezeichnet, das ihm zur Bestimmung sehr wichtig ist. Kuriositäten gibt es zu belächeln, oder man kann eine Kopie von einer ulkigen antiken Glückwunschkarte mit Pilzmotiv aus einer Sammlung von 60 verschiedenen erbitten, um sie an jemand Besonderen zu schicken. Diese Institution soll die Wünsche aller Pilzfreunde erfüllen und sie rundum glücklich machen. In Zukunft wird es auch Kurse und gemeinsames Pilzessen geben. Ich möchte daran erinnern, dass Deutsche den Vorteil haben, die Kosten einer Studienreise von den Steuern absetzen zu können. Das Centro de Micología kann nach Teilnahme an einem Kursus das entsprechende Diplom für das Finanzamt ausstellen.

Mit einem großzügigen Rahmenprogramm findet die Eröffnung am 21. November 2015 statt. Die Stadt Mazo stellt einen Autobus zur Verfügung, der um 9 Uhr vor Casa Roja wartet und die interessierten Teilnehmer zur Pilzsuche hinauf zum Refugio El Pilar befördert. Aber jeder Pilzler von Ost und West kann auch selbst Pilze in seinem Wald suchen und sie dann zur Bestimmung und Ausstellung zum neuen Centro de Micología bringen. Und wer die Pilze nur ansehen und sich mit anderen Pilzfreunden treffen möchte, hat dazu am Nachmittag gute Gelegenheit. Die Präsidenten der Mykologischen Gesellschaft von Gran Canaria und auch von Tenerife haben ihre Teilnahme zugesagt und freuen sich, wieder von dem Pilzreichtum La Palmas überrascht zu werden. Wir haben hier mehr als 1.300 Pilzarten, von denen 80 essbar sind. Zur Pilzzeit, in den Monaten November und Dezember, ist das Center de Micología am Sonnabend Nachmittag zur Pilzberatung geöffnet, um dem Pilzsammler die Sicherheit zu geben, dass er seine gefundenen Pilze ohne Zweifel mit Genuss essen kann.

Ich glaube, das wird ein sehr angenehmes Treffen. Kommen Sie doch auch, um einen Blick in das Centro de Micología zu werfen, vielleicht wird dann erst richtig Ihr Interesse an den Pilzen erweckt. Mir selbst haben die Pilze das ganze Leben verschönt, mit Reisen in fremde Wälder, mit beglückenden Funden seltener Arten, mit dem Gelingen guter Fotos und letztlich auch mit dem Herausbringen besonderer Bücher. Die Pilze waren immer meine Freunde, und ich kann Ihnen nur wünschen, dass Sie sich auch für dieses schöne Hobby erwärmen können.

Für nähere Auskünfte stehe ich am Sonnabend zu Ihrer Verfügung und würde Sie gerne begrüßen.

Rose Marie Dähncke






Montag 16.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 29,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Erste weihnachtliche Bürgerpflicht
Konsum!

Und natürlich hier kaufen, nicht wegfahren und schon gar nicht beim Chinesen im Internet, das wäre ja noch schöner. - Gegen den Bestellwahn aus dem Internet hat man ja prächtige Helfer aufgestellt in Form einer ziemlich entschleunigten Post, und einem Zoll, welcher alleine schon für das Überprüfen einer Sendung Bearbeitungsgebühr verlangt, egal ob der Inhalt nun abgabenpflichtig war, oder nicht. Aber auch viele Firmen vom Festland wollen gar nicht auf die Kanaren liefern, denn wir haben hier einen anderen Mehrwertsteuersatz als auf dem Festland und das bedeutet einen großen Bearbeitungsaufwand. - So steht der lokale Handel eigentlich immer noch ziemlich gut da, die größte Konkurrenz ist die Krise und die ist doch nach offizieller Denkweise ja bereits ausgestanden. - Der Beweis steht allerdings noch aus, denn wenn man genau hinblickt, dann ist zwar schon mehr Geld unterwegs und die Geschäfte fangen wieder an zu summen, von Brummen kann allerdings noch keine Rede sein, aber es sind diejenigen, welche Geld ausgeben, die immer diesen wirtschaftlichen Schmierstoff besessen haben, ihn aber aus Sorge zurückhielten. - So ist es richtig, dass die Zahl der Arbeitslosen sinkt, seit zwei Jahren nun, allerdings steigt die Zahl derer, welche gar keine Leistungen mehr aus staatlichen Töpfen bekommen, und auf Gemeinden, die Caritas oder eben auf die Familie und Nachbarn angewiesen sind. - Die Weihnachtszeit ist immer ganz wichtig für den Handel und seit vielen Jahren auch bemühen sich die Städte und Gemeinden die Käufer zu sich zu locken. - Auch die Inselregierung lässt sich dabei nicht lumpen, es vergeht kein Jahr, in dem nicht im Radio, im Fernsehen und auf Plakaten dafür geworben wird, doch hier auf der Insel einzukaufen. - Traditionell gibt es so auch immer noch die Konkurrenz Tenerife, und besonders in den ersten Wochen des Dezember, meist um die "Verfassungsbrücke" (6. Dezember Nationalfeiertag, 8. Dezember Inmaculada Concepción) ziehen Karawanen an konsumwütigen Insulanern mit den Fähren nach Tenerife und kaufen dort die Läden leer. - Allerdings hat sich das in den vergangenen Jahren auch abgeschwächt, und es stimmt eben auch einfach nicht mehr, dass auf den großen Inseln die Waren alle billiger sind als hier und dass es mehr Auswahl gäbe. - Ich kann das so sagen, denn gerade hatten wir wieder Tochterbesuch, Minidrächelchenflugtag, und da wird hier einkaufen gegangen, um gewissen Mangel auszugleichen, von Produkten, die es auf Gran Canaria nicht gibt. - Gibt es wohl schon, aber man hat diese eben noch nicht gefunden oder fährt nicht über die ganze Insel um ordentlichen Mojo zu bekommen…

Es könnte das zweite Weihnachtsgeschäft werden, in dem wieder mehr Geld in den Einzelhandel hier auf der Insel fließt und das wäre eine wichtige Geschichte, denn der Handel hier beschäftig immer noch traditionell viele Menschen und deren Arbeitsplätze sind wichtige Stützen in der Inselvolkswirtschaft. - Wir haben ja auch in den Krisenjahre seit 2008 zusehen müssen, wie ein Geschäft nach dem anderen geschlossen hat oder auf Minimalbetrieb zurückgefahren wurde, und da tut es gut, wenn nun das Pendel sich, zumindest langsam, wieder in einer andere Richtung bewegt. - Auch dürfen wir die demographischen Veränderungen nicht vergessen, es leben deutlich weniger Menschen auf der Insel als noch vor zehn Jahren, auch wenn offizielle Zahlen das nicht bestätigen wollen. - Darüber gibt es nur Schätzungen, in den "Büchern" stehen etwas mehr als 80.000 Menschen würden auf der Insel leben, plus etwa 3.000 bis 6.000 Urlauber, allerdings leben, arbeiten und konsumieren hier ständig auf der Insel deutlich weniger Menschen. - Viele Arbeitspendler, Schüler und Studenten leben nicht mehr auf der La Palma, sind aber hier gemeldet und viele Ausländer, wo auch immer die hergekommen sind, und die Insel wieder verlassen haben, die bleiben als Einwohner in den Gemeinden gemeldet, weil sich fast niemand die "Arbeit" macht, den Wegzug zu melden. - Und die Gemeinden wollen das ja auch gar nicht, jeder Bürger der im "Padrón Municipal" steht, ist bares Geld für den Kämmerer, und wenn keiner kommt um das zu kontrollieren… Aber wir lügen uns dabei eben auch in die eigene Tasche, wer immer für 80.000 Menschen plant, aber nur 60.000 Konsumenten hat, und von denen viele kaum was ausgeben können, der tut sich selbst keinen Gefallen. - Los Llanos und Santa Cruz kündigen nun große Anstrengungen an, das Weihnachtsgeschäft mit Veranstaltungen und den traditionellen Lotterien anzukurbeln und mal sehen, ob wir dieses Jahr erneut ein Plus in den Läden vermelden dürfen. - Wichtig dabei wäre halt, dass auch alle Geld haben, welches man ausgeben kann. - Das erinnert mich dann wieder an die lustigen Situationen mit meinen Kindern: "Papa, kannst du mir Geld geben, damit ich dir was zu Weihnachten kaufen kann?"



Santa Cruz de La Palma





Montag 16.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 20 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von Peter Hermans, Alexa und Michael Kröger
Sala O´Daly ist überall?


Nein, das Original befindet sich in der Calle O´Daly in unserer Hauptstadt Santa Cruz und wird von der Inselregierung betrieben. Dort gibt man den Künstlern unserer Insel die Möglichkeit, sich und Ihre Werke zu präsentieren. Alle 14 Tage wechselt die Ausstellung, so dass es immer wieder lohnt, dort hineinzuschauen.

Ähnliches gibt es jetzt auf der anderen Inselseite in Tazacorte, hier allerdings auf privater Basis und in größeren Abständen. In der Avenida de la Constitución 17 gibt es alle 4 Wochen eine neue Ausstellung , die jeweils für eine Woche geöffnet ist. Momentan gibt es Arbeiten von Peter Hermans aus Puntagorda zu bewundern.

Peter ist in der kubistischen Stilrichtung zuhause, malt mit kräftigen Farben, großformatig und mit einem eigenen Stil. Er ist von den opulenten Gemälden des Mittelalters und gleichzeitig von der klassischen Moderne beeinflusst ist. So heißt das Hauptwerk auch "Besuch zweier Freunde auf La Palma" und zeigt die beiden Maler Picasso und Matisse in einem Triptychon.

Eine lohnende Ausstellung und eine interessante Initiative, die den Standort Tazacorte weiter aufwerten.







Sonntag 15.11.2015 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 28,8 Grad - niedrigste Temperatur 21,4 Grad

Irgendwo muss das Zeugs ja hin
Und bist du nicht willig, so brauch´ ich Asphalt

Keiner will ein Asphaltwerk vor der Haustür haben, aber jeder will auf guten Straßen fahren. - Da muss also irgendwie ein Kompromiss gefunden werden und irgendwo auf der Insel wird es doch ein Gebiet geben, wo solch ein Asphaltwerk betrieben werden kann, ohne dass man Anwohner belästigt. - Aber das scheint gar nicht so einfach zu sein, geht es doch nicht nur um Anwohner, sondern auch noch darum, Natur- und Landschaftsschutzgebiete zu respektieren und das ist irgendwie auch ein Preis, den man auf unserer kleinen Insel bezahlen muss, zieht man diese Schutzgebiete und die angrenzenden Sicherheitszonen mal aus möglichen Standorten ab, dann bleibt da wenig übrig. - Darüber hinaus muss ja auch der Raum um solch ein Asphaltwerk als Industriegebiet mit Nutzung für Schwerindustrie ausgewiesen sein und eine solche Region gibt es wohl hier auf der Insel gar nicht. - Zuletzt haben das ja die Gerichte festgestellt in Sachen Asphaltwerke im Aridanetal, wo eine rührige Bürgerplattform über Jahre hin erfolgreich gegen den Betrieb zweier Werke ins Feld gezogen ist. - Als Kollateralschaden hat der oberste spanische Gerichtshof dann gleich noch den gesamten Flächennutzungsplan der Gemeinde Los Llanos für ungültig erklärt, und wie damit umzugehen ist, und wie das weitergehen kann, darüber zerbricht man sich in Los Llanos im Rathaus immer noch die Köpfe. - Da darf die Frage gestellt werden, wie läuft das eigentlich im Moment, es wird ja wohl kaum möglich sein, den gebrauchsfertigen Asphalt als Tenerife mit dem Schiff anzukarren. - Das wäre zwar theoretisch möglich, allerdings müssten dann die Schiffe termingerecht für den Straßenbau hier fahren und dabei kämen wir dann zu einem Tonnenpreis, welcher nicht mehr realisierbar wäre. - Im Moment haben wir ein Asphaltwerk, welches seit 1988 in Fuencaliente produziert, als einziges auf der Insel, aber auch dort werden die geforderten Mindestabstände zu Wohnsiedlungen nicht eingehalten und wenn man den Erzählungen so glauben kann, dann haben die auch keine ordentliche Betriebsgenehmigung und auch die Gegend um das Werk erfüllen nicht die erforderlichen Auflagen. - Der Betreiber sieht das allerdings anders, man hätte seit 1988 eine Betriebsgenehmigung von der Gemeinde und hätte darüber hinaus auch alle weiteren Anforderungen erfüllt, welche seitens der Behörden eingefordert wurden.

Ich kann das von hier aus nicht prüfen, wie es tatsächlich um den Stand der Legalisierung dieses Werks geht und darüber hinaus wissen wir ja aus langjähriger Erfahrung, dass verschiedene Gerichte durchaus unterschiedlicher Meinung sein können, ob der Betrieb dieser oder jener Anlage legal ist. - Tatsche ist aber, dass es seitens der Agencia de Protección del Medio Natural y Urbano (Apmun) der Provinz Tenerife eine Stilllegungsverfügung für das Werk in Fuencaliente gibt oder gegeben hat, und es im Februar dieses Jahre auch für ein paar Tage geschlossen war. - Die Schließung wurde aber sehr schnell wieder aufgehoben, nachdem der Betreiber nachweisen konnte, dass er bestimmte Papiere wohl fristgerecht eingereicht hätte, diese aber wohl im behördlichen Umfeld nicht an die richtigen Stellen gelangt waren. - In wie weit das stimmt, das weiß ich nicht, aber natürlich besteht seitens der Inselregierung der große Wunsch, dass dieses Werk weiter betrieben werden kann, sonst steht man ja auch blöd da und kann keine Straßen mehr asphaltieren oder ausbessern. - Besorgte Bürger aus Fuencaliente, die fürchten nun, dass man nun im Rahmen der Planungsänderungen des ebenfalls durchgefallenen touristischen Inselplans und damit der Notwendigkeit der Revision des Gesamtplanes der Insel das dortige Asphaltwerk im Handstreich legalisieren könnte. - Klar, man kann die Gegend dort als möglichen Standort ausweisen, aber dennoch beraubt das die Bürger nicht ihrer Möglichkeit der Klage dagegen. - Auch lokalpolitisch kann das in Fuencaliente zum Platzen der jetzigen Regierung kommen, denn der gewählte Rat der Gruppierung "Sí se puede" (Ja, man kann) hat eine Koalition von UPF und den Sozialisten ermöglicht, und damit die Coalición Canaria in die Opposition geschickt. - Allerdings war eine Grundforderung der "Sí se puede" die Schließung des Asphaltwerkes durch die Gemeinde, der jetzige Bürgermeister (PSC/PSOE) allerdings traut sich das nicht zu, die Gemeinde hätte auch gar nicht die Kompetenz das zu machen. - Das darf man bezweifeln, allerdings würde sicherlich der Betreiber der Anlage die Gemeinde mit einer Schadensersatzklage in Probleme bringen und darüber hinaus ist die PSC/PSOE ja auch an der Spitze der Inselregierung und die wollen auf alle Fälle, dass das Werk weiterhin betrieben werden kann, so lange kein alternativer Standort auf der Insel gefunden wird. - Die Geschichte um ein, von allen Seiten geduldetes Asphaltwerk auf der Insel geht also weiter, nachdem man es mithilfe vieler Bürger und auch viel Geld geschafft hat, diese aus dem Aridanetal zu vertreiben. - Aber irgendwo muss das Zeugs ja her oder hin, oder wir basteln uns wieder Kopfsteinpflaster.



Mai vergangenen Jahres, eines der beiden im Industriegebiet von Los Llanos aufgestellten Asphaltwerke wird demontiert





Sonntag 15.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von La Sorpresa
Nur noch wenige Wochen…dann ist es wieder soweit


Es weihnachtet noch lange nicht, aber es lohnt sich schon jetzt an kleine Aufmerksamkeiten für unsere Lieben zu denken. Wer erst kurz vor Toreschluß die Läden stürmt hat nicht nur das Beste bereits verpasst, sondern obendrein nichts von der Gemütlichkeit, die die Adventszeit auch in unseren Breitengraden mit sich bringt. Noch ist unser Sortiment prall gefüllt mit hübschen Seidenschals in leuchtenden Herbstfarben, natürlich pflanzengefärbt! Den exklusiven Lederbörsen, Taschen und Beuteln aus der Lederwerkstatt in Puntagorda und einmaligen Schmuckstücken mit typischen Motiven der Insel, ausgefallene Handgefertigte Weihnachtskarten, Fotos in verschiedenen Größen mit exklusiven Motiven von " Photoart Lapalma" um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Gern helfen wir bei der Qual der Wahl und packen Ihr Präsent selbstverständlich auch hübsch ein. Bei schlechtem Wetter darf der geeignete Lesestoff nicht fehlen! Neben Inselromanen, altbewährten Reise- und Wanderführern finden Sie ganz neu im Regal das Wetterbuch von Roger P. Frey und einen Geologischen Wanderführer La Palma von Rainer Olzem / Timm Reisinger. Damit lässt es sich wunderbar unter dem Regenschirm oder bei Kerzenschein Ausflüge für sonnige Tage planen und viel neues über unsere altbekannte Insel erfahren. Schauen Sie doch mal bei La Sorpresa vorbei, wenn Sie das nächste Mal durch El Paso schlendern. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Ihnen einen wunderbaren Herbst.

Ihr Team von "La Sorpresa" in El Paso










Samstag 14.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 30,4 Grad - niedrigste Temperatur 21,3 Grad

Quitame el Don y súbeme el sueldo
Herr jemine

Immer wenn mich jemand Don Mathias nennt, dann wird es teuer. - Das "Don" ist die förmliche Anrede und soll so viel wie Herr bedeuten und die Doña ist demzufolge die Dame im Sinne von meine Damen und Herren. - Allerdings sagt man das hier nicht im Zusammenhang mit dem oder den Nachnamen, sondern mit dem Vornahmen. - Also Don Siebold geht gar nicht, aber Don Mathias Siebold oder nur Don Mathias. - Aber Don geht eigentlich überhaupt nicht, denn für Förmlichkeiten ist im Alltag eigentlich kein Platz mehr und wenn jemand den anderen mit Don anspricht, dann ist das meist ein Scherz, oder man steht vor Gericht, oder es ist die Anschrift der Adresse, oder der Rechnungskopf. - Den Pfarrer kann man noch so ansprechen und ich glaube wirklich, dass Don Domingo die einzige Person ist, welche ich auch so anspreche, also unseren alt- und neuverdienten Pfarrer, und einzig dabei kommt mir das auch nicht blöd vor. - Vielleicht kann man einem sehr verdienten und alten Zeitgenossen das Don ohne Skrupel noch anstecken, oder einem Künstler, aber meist ist es besser, diesen Zusatz stecken zu lassen. - Und Tote bezeichnet man auch noch als Don oder Doña, um denen Ehre zu bezeugen, nicht mal mehr die Lehrer von heute wollen mit Don angesprochen werden, vor 30 Jahren war das noch anders, da wurde jeder, der lesen oder schreiben konnte "bedont". - So zuckt man auch immer, wenn das Don vor dem Namen kommt, meist handelt es sich dabei um Rechnungen, da ist jeder ein Don oder eine Doña, wohl in der Hoffnung, dass man sich so angesprochen eher einer guten Zahlungsmoral erfreut. - So bin ich Ihnen auch noch die Übersetzung der Überschrift schuldig, Quitame el Don y súbeme el sueldo heißt, nimm mir den Don weg, aber erhöhe mein Gehalt, und das zeigt es wohl am allerbesten, dass niemand mehr Wert auf solche altertümlichen Höflichkeitsformeln legt, gib mir lieber mehr Geld, als mich mit Herr anzusprechen, erzählt Bände darüber. - Aber nicht alle denken so, manch einer vermutet hinter der Entdonisierung auch ein Verfall des Anstandes, aber diese Traditionalisten sind absolut in der Minderheit, so wie es inzwischen auch durchaus üblich ist, dass Politiker in Treffen mit ihren Schutzbefohlenen, also Bürgern, keine Krawatte mehr tragen, sondern nur noch, wenn sie unter Ihresgleichen sind. - Die sprechen sich da in den Debatten und Plenen dann auch wieder mit Don und Doña an, um dann später in der Kneipe, dem zuvor noch gescholtenen politischen Dongegner, fröhlich und kumpelhaft auf die Schulter zu klopfen. - Unter uns, also den Königen des Alltags, ist die Ansprach Don dann fast eine Beleidigung, außer man sagt es mit satirischer oder fast sarkastischer Betonung, um eben genau das Gegenteil davon ausdrücken zu wollen. - In der Erziehung von Kindern kommt die Nutzung des Don oder der Doña ab und zu vor, aber genau so wie das Siezen, also das Voranstellen eines Usted oder Ustedes soll dabei nur besondere Aufmerksamkeit hervorrufen nach dem Motto, ab Don wird es ernst, und keinen Schritt weiter. - Man tut keinem einen Gefallen ihn mit Don oder Doña anzusprechen, außer im förmlichen Sprachgebrauch der Behörden hat das keine Zukunft mehr, es sagt ja auch keiner mehr zum Kellner Herr Ober, oder zur Kellnerin Frollein, also lassen wir das mit dem Don im Tagesgeschäft sein. - Und wer wirklich respektvoll und höflich sein will, der nutzt señor und señora, und fährt dabei nicht an den Don. - Mir fällt zu dem Thema Don auch immer noch ein lustiges Lied ein, Poderoso caballero, es Don dinero und wenn Sie auf den Link klicken, dann singt das Paco Ibañez für Sie.



Doña Mia





Samstag 14.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1021 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al hablar como al guisar, su granito de sal

Beim Sprechen wie beim Kochen, braucht es ein bisschen Salz. - Nur Blabla taugt eben nichts, ein bisschen Salz in der Suppe ist auch wichtig.






Bild von Dr. med. Herbert Schaar
Der Fotograf himself (Okt.2012, Las Cabras)





Freitag 13.11.2015 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 27,4 Grad - niedrigste Temperatur 20,7 Grad

Gemischte Früchte
Was der Alltag so liegen lässt

Freitag der Dreizehnte ist hier nicht so das Thema, hier ist der Unglückstag der Dienstag. - Vielleicht weil Freitag fast schon Wochenende ist und damit doch gar nicht übel sein kann. - Dienstag der Dreizehnte, das erfordert hier höchste Vorsichtsmaßnahmen. - Ansonsten kann man das ja einfach komplett ausschalten, in dem man nicht mehr abergläubisch ist, und wer mit gleich 2 kohlrabenschwarzen Katzen zusammenlebt, der hat ohnehin nicht das Aber im Glauben erfunden. - Ich glaube sowieso, wenn einem ein schwarzer LKW von links nach rechts durchs Auto fährt, dann wird die Katze zum geringeren Problem und man kann Radieschen auch dann von unten betrachten, wenn man diese über Augenhöhe hält. - Nach so viel praktischer Lebenshilfe nun der versprochene Alltag.

Zunächst das Wetter. - Es bleibt warm, diesig und der Wind kommt aus Ost, Südost und kann noch weiter auffrischen. - Für November ist es auch bei uns zu warm, denn es fehlt der frische Passat, welcher die Luft aus Regionen bis hinauf aus Island zu uns trägt. - Dicke Tiefs nördlich unseres weit nach Osten reichenden Hochs verhindern den Luftaustausch und so bleibt auf unserer Höhe die Luft staubig-afrikanisch. - Das geht auch die kommenden Tage weiter so, allerdings wird es täglich ein bisschen kühler. - Von Regen keine Spur, die langfristigen Voraussagen lassen auch für den "Rest" des Monats kein Tief auf unserer Höhe erkennen. - Schön für den Urlaubsgast, schlecht für die Landwirtschaft und wir hoffen mal, dass dieser Winter nicht der zweite Trockenwinter in Folge wird, denn dann bekommen wir den folgenden Sommer wirklich Probleme mit Wasser, zumindest hier auf der Westseite.

Wenn es um Probleme in der Hauptstadt geht, dann wird auch oft über Parkplätze gesprochen. - Die scheint es immer zu wenig zu geben, wobei ein fast andauernd leeres Parkhaus mitten in der Stadt herumsteht und kaum genutzt wird. - Nachdem man für den Stadtstrand an die 600 Parkplätze eliminieren musste, war ein Parkplatzchaos eigentlich ausgemacht und so führte man viele Zonen ein, welche den Parkraum regeln sollten. - Gelbe Zonen, Blaue Zonen und auch eine Grüne Zone, welche den Anwohnern der Innenstadt dienen soll. - Für eine geringe Gebühr kann der Bewohner dieser Zonen einen Anrechtschein erwerben, diese Grüne Zone zu nutzen, Besucher der Stadt und Arbeitspendler sollten dort nicht parken. - Allerdings kontrolliert das niemand, die Stadtpolizei hat keine Zweit für so etwas, heißt es, und auch Kontrolleure der Stadt durchforsten nicht die Grüne Zone nach eventuellen Parksündern. - Die Blaue Zone wird allerdings schon überwacht, das macht allerdings eine private Firma, welche von der Stadt die Lizenz zum Kassieren und Überwachen erhalten hat. - Nun ärgern sich die Anwohner, dass man zwar den Anrechtschein bezahlen darf, aber dennoch keine Parkplätze in der Grünen Zone da sind, weil niemand das Einhalten des Parkverbotes kontrolliert. - Dumm gelaufen, aber es ist schon fragwürdig, dass die Stadt für die Grüne Zone zwar kassiert und Anrechtscheine ausstellt, aber sich nicht um die Einhaltung der Regeln bemüht.

Die Heilige Cecilia ist die Patronin der Musiker und so findet nun seit 34 Jahren immer zu Ehren dieser Dame ein Musikertreffen auf der Insel statt. - Dieses Jahr organisiert El Paso dieses Fest und so kommen am Samstag an die 500 Musiker in den Ort und um 17:00 trifft man sich auf dem Kirchplatz um danach musizierend durch El Paso zu ziehen und die gemeinsame Feier findet dann anschließend im Gemeindesaal (Recinto Ferial) gegenüber der Markthalle statt. - El Paso erinnert daran, dass man seit 1888 eine städtische Musikkapelle hat, eine "Banda Municipal" und man somit eine der ältesten Gruppen überhaupt hat. - Mit der Truppe ist man auch bereits schon im Ausland gewesen, Portugal, Frankreich und nicht zuletzt auch Deutschland, und ist mächtig stolz auf diese Musiker. - Ich habe solch ein Musikertreffen vor ein paar Jahren mal in Tijarafe erleben dürfen, da hat man die zu nahe beieinander musizieren lassen und heraus kam eine wahre Musikschlacht, jede Gruppe wollte ihr Thema lauter verkünden, um die anderen Gruppen zu übertönen. - Schließlich hatte man allerdings ein Einsehen, und man trennte die Musiker voneinander und dann wurde aus unvorstellbarem Krach auch wieder Musik. - Hoffen wir mal, dass die in El Paso auch ein gutes Händchen haben, wie man 500 Musiker zum spielen bekommt, aber möglichst nicht gegeneinander.





Freitag 13.11.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser, SOS La Palma
Flohmarkt Santa Cruz, 15. November



Seit April 2013 gibt es nun "SOS - ayuda para los Palmeros" und wir meinen, wir haben Einiges erreicht. Mit Hilfe von etwa 30 Mitgliedern und vielen großzügigen Spendern konnten wir den Sozialämtern der Municipios regelmäßig Geld, aber auch Lebensmittel zukommen lassen. Wir waren und sind voller Tatendrang. Da die Krise - vor allem auf den kleinen Inseln - noch lange nicht vorbei ist, versuchten Annette und Christa von der Junta Directiva am vergangenen Wochenende im Mercadillo von El Paso und Los Llanos an einem SOS-Stand zu informieren und neue Mitglieder zu werben. Die Verblüffung war groß. Es gab ausländische Residente, denen war das Wort "Krise" offenbar ein Fremdwort. Klar ist, die Palmeros haben sich ihren Stolz bewahrt und man schaut nicht so schnell hinter die Fassade. Andere wieder meinten, die Palmeros hätten alle genügend Land und könnten sich davon ernähren. Ja, sicher, bloß mit Gelben Rüben könne man keinen Strom bezahlen und auch keine Schulbücher, meinte unsere Initiatorin Annette. Ich denke, jeder von uns hat des öfteren ein Säckchen mit Kartoffeln oder Naranjas von einem liebenswürdigen Nachbarn geschenkt bekommen. Ein Dankeschön wird nicht erwartet - es ist einfach selbstverständlich! Und ich meine, es ist wirklich an der Zeit, einen symbolischen Sack mit Kartoffeln zurückzugeben. Aus diesem Grunde werden wir wieder am

Sonntag, 15. November, 8 bis 14 Uhr

auf dem Flohmarkt am Hafen in Santa Cruz vertreten sein. Wie immer bieten wir schöne und gute Dinge für wenig Geld an. Der Erlös geht - auch wie immer - ohne irgendwelche Abzüge an die Bedürftigen der Insel.

Wer auch aktiv werden will bei SOS La Palma, der kommt HIER zum Anmeldeformular





Donnerstag 12.11.2015 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 27,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Die erste Million ist die schwierigste
Wird unser Flughafen zu klein?....

Wir hatten vor der Krise, also in den Jahren bis 2008 schon mal mehr als eine Million Passagiere, welche über unseren Flughafen von oder auf die Insel gekommen sind. - Aber noch nie im neuen Terminal, welches ja für mehr als 3 Millionen Passagiere ausgelegt ist und damit irgendwie auf sehr nachhaltige Art und Weise einer längerfristigen Bedeutung zustrebt. In diesem Jahr könnte es allerdings klappen, dass wir die Million Passagiere wieder erreichen, denn Monat für Monat meldet der Flughafen neue Rekorde an beförderten Fluggästen. - Diese Rekorde, im glänzenden zweistelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr sind allerdings auch gar nicht so schwer zu erreichen, denn das Jahr 2014 war derart schlecht für die Insel, und hier vornehmlich dem Tourismus, dass es einfach besser werden musste, sonst hätten wir irgendwie gleich zusperren können. - Apropos zusperren, das Hotel Sol in Puerto Naos hat nach dem so viel besseren Jahr 2015 dann auch vermelden lassen, dass man im kommenden Frühjahr nicht, wie die beiden Jahre 2013 und 2014 mehrere Monate schließen wird, sondern das ganze Jahr über offen bleiben. - Besser so, das war irgendwie auch schon ein ganz übles Zeichen, das erste Haus am Platz, wenn man das Aridanetal nimmt, drei Monate lang zu, weil sich mit Tourismus nichts auf der Insel verdienen lässt. - Das hat sich Gott, oder wem sei Dank auch immer gedreht, das Hotel ist heute wohl zu über 70% ausgelastet und wird nach den Aussagen des neuen Direktors auch zukünftig das ganze Jahr über geöffnet bleiben. - Für den Oktober gibt man ein Plus bei den internationalen Fluggästen Passagierzahlen von 15,8% bekannt und aufgelaufen für das Jahr sogar einen Zuwachs von 24%. - Mächtige Zahlen sind das, damit liegt La Palma ganz weit vorne bei den Zuwächsen, weit vor den anderen Kanareninseln, aber die Zahlen an sich sind halt doch immer noch sehr verträglich. - Knapp 9.600 internationale Gäste sind im Oktober nach La Palma gekommen, immerhin 1.300 mehr als im vergangenen Jahr und wenn man von einer mittleren Aufenthaltsdauer von 10 Komma pipapo Tagen ausgeht, dann sind das im Moment an die 3.200 internationale Urlauber auf der Insel. - Also trotz der gewaltigen Zuwächse ist da noch jede Menge Luft nach oben hin, keiner muss fürchten, die Insel sei überlaufen, das ist sie ganz und gar nicht, aber immerhin können die im Tourismus beschäftigten Leute wieder tief Luft holen und für die kommenden Jahre planen. - Denn ganz klar ist, im nächsten Jahr werden die Zuwächse dann plötzlich ganz klein sein, weil wir uns dann an Zahlen messen, welche den "Normalzustand" bezeichnen und nicht die absoluten Krisenjahr 2013 und 2014. - So lag die Gesamtzahl an internationalen Gästen welche die Kanarischen Inseln besucht haben im Oktober bei 1,13 Millionen ausländischen Urlaubern und nach La Palma kamen davon nicht mal 10.000, also sollten wir die Pizza im Ofen und die Kirche im Dorf lassen, auch wenn wir uns sehr darüber freuen, dass es endlich wieder mehr Gäste auf unserer kleinen Insel gibt.

Die Gesamtzahl der Passagiere auf unserem Flughafen, die liegt jetzt mit Oktober bei 805.000 Passagieren, und November und Dezember sind generell Monate, in denen ein höheres Aufkommen an Reisenden vorliegt, also könnte die Million erstmals seit 2007 wieder zu knacken sein und damit wäre dann auch dieses riesige neue Terminal nicht mehr ganz so wahnsinnig zu groß. - Wobei ich ja auch schon einen Stau vor der Sicherheitskontrolle erlebt habe, als an einem Freitagnachmittag drei Charter etwa zur gleichen Zeit abgeflogen sind und ich mit Freunden nach Las Palmas flog. - Da war irgendwas schief gegangen, alle Kontrolleure waren gleichzeitig auf dem Klo, oder einen Kaffee trinken, und wir kamen nicht mal mehr ganz von der Rolltreppe runter und mussten dann in der Schlange stehen. - Die Passagiere nach Las Palmas wurden dann aufgefordert sich durchzudrängen, weil unser Flug schon ausgerufen war und so kamen wir schnell hinter die Sperre, die Leute für die Charter nach Mitteleuropa mussten allerdings warten. - Aber dann kamen doch noch mehr Mitarbeiter für die Sicherheitskontrollen, man hatte die wohl aus der Cafetería gescheucht, und als wir dann in die Maschine einsteigen sollten, war die Warteschlange auch schon wieder aufgearbeitet. Nur mal so zum Vergleich, in den ersten zehn Monaten des Jahres 2015 starteten und landeten auf den kanarischen Flughäfen so viele Passagiere: Las Palmas 8,6 Millionen, Tenerife Süd 7,4 Mio. Lanzarote 5,1 Mio. Fuerteventura 4,2 Mio. Tenerife Nord 3,2 Mio, La Palma 805.000 El Hierro 123.000 und La Gomera 30.000. - Tenerife ist also mit 10,6 Millionen Passagieren deutlich die "Mutter aller Inseln", aber insgesamt liegt die Provinz Las Palmas de Gran Canaria mit Fuerteventura und Lanzarote zusammen deutlich vor der westlichen Provinz Santa Cruz de Tenerife, die eben aus Tenerife, La Palma, La Gomera und El Hierro besteht.



Ein ungewohntes Bild, schlangestehen vor der Sicherheitskontrolle auf La Palma





Donnerstag 12.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Gisela van Dijk
TANGO ARGENTINO LA PALMA 14. NOVEMBER


Liebe Tangofreunde,

Gonzalo Santana, Tangolehrer aus Tenerife gibt am Samstag, 14. November im Hotel Valle Aridane, Glorieta Castillo Olivares, 3 in Los Llanos de Aridane Unterricht für jedes Niveau, auch für Anfänger.

Gruppe: 10 € pro Person, Mittelstufe: 11:30 - 13:00 Uhr, Anfänger: 16:00 - 17:30 Uhr

Die Gruppen sind klein, so dass sich der Tangolehrer mit jedem Einzelnen beschäftigen kann.

Einzelunterricht: 30 € pro Person oder Paar, 60 Min., nach Vereinbarung

Es findet am gleichen Ort wieder eine Milonga (Tangotanzabend)statt, und zwar von 20:30 bis 23:00 Uhr.

Eintritt (Unkostenbeitrag): 3 € pro Person

Tangotanzende Urlauber sind, wie immer neben Residenten herzlich willkommen, einen wunderschönen Abend zu erleben mit Tangos , die von Liebeskummer, Freundschaft und dem Leben von Früher in Buenos Aires in den einzelnen Vierteln erzählen.

Weitere Infos u./o. Anmeldung zum Unterricht: Gisela van Dijk, Tel. 629 024 169, giselalapalma@yahoo.es






Mittwoch 11.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,5 Grad - niedrigste Temperatur 20,2 Grad

Stadtstrand von Santa Cruz de La Palma
Nächster Sommer "Anschwimmen" ?

Ich bin mir sicher, der Stadtstrand unserer Hauptstadt kommt noch vor BER. - Diese Sicherheit hatte ich nicht immer, aber es sind dann kommendes Jahr nur vier Jahre Verspätung, also kein Vergleich mit dem Flughafen und wer bitte nimmt endlich den Namen Willy Brandts aus dem Pfuschwerk, denn der hat damit wirklich nichts zu tun. - Aus den Reihen der Stadtregierung nun kommen diese beruhigenden Aussagen, sollte alles klar gehen, dann wird der Strand im kommenden Jahr eröffnet. - "Sollte alles klar gehen" ist eine sehr weit gefasste Umschreibung für, eigentlich haben wir keine Ahnung, aber es sieht wirklich sehr gut aus für einen baldigen Eröffnungstermin für den Hauptstadtstrand. - Das Pumpenhaus für die neue Abwasserentsorgung der Stadt ist ja fast schon fertig und wenn einmal das neue Entwässerungsnetz in Betrieb geht, dann kann man den Strand auch eröffnen. - Alleine die Suche und die Bürokratie um den Standort für dieses Pumpenhaus ist für die Hälfte der Verspätung um den Strand verantwortlich, die anderen zwei Jahre entstanden aus der Weigerung des Gobierno de Canarias ihren Beitrag zum Bauwerk zu tragen. - Aus Madrid wurde das Geld für den Strand zugesagt, an die 28 Millionen Euro und das Gobierno de Canarias sollte das neue Abwassernetz bezahlen, an die 2 Millionen Euro, aber man weigerte sich das zu übernehmen, weil Madrid mit anderen Zahlungen in Rückstand war. - Der eigentliche Baubetrieb lief nach anfänglichen Problemen unspektakulär, wobei viele bemängelten, dass die ausführende Firma zu wenige Leute dort beschäftigen würde.

Bereits kurz nach Baubeginn im Jahr 2011 schlug der Atlantik zu und wischte Zugangswege für große Baumaschinen einfach weg, was bei vielen Beobachtern des Strandbaus dazu führte, dass man die technische Möglichkeit des Bauwerks gegen die Launen des Atlantiks generell in Frage stellte. - Das aber sollte inzwischen beantwortet sein, danach gab es keine Probleme mehr mit den Unbilden des oft wütenden Ozeans, die Techniker scheinen dort ihre Arbeit gut geleistet zu haben, und der Sand liegt ja nun dort auch schon fast ein Jahr und ist nicht fortgeschwemmt worden. - Kommenden Sommer könnte das also losgehen und die Frage wird nun lauten, was bringt uns oder der Hauptstadt eigentlich dieser neue Strand. - Denn die Hauptstadt hatte ja immer einen Strand, nicht nur die "Playa de Bajamar", einen guten Kilometer außerhalb Richtung Süd, sondern noch früher einen kleinen Strand dort, wo heute Teile des Frachthafens sind, gleich nach dem Club Nautico. - Nächste Frage stellt sich, wie wird denn der neue Strand ausgestattet, noch fehlen Duschen, Toiletten, Badeliegen und wird das an private Unternehmer abgegeben oder will die Stadt da selbst Dienste anbieten. - Und wird es Restauration auch in wirklicher Strandnähe geben, oder muss man über die Hauptstraße laufen, wenn man sich ein Eis holen will oder ein kaltes Getränk. - Und dabei wären wir auch gleich beim großen Thema, wird das denn wirklich ein Stadtstrand, wenn zwischen Strand und Stadt die meistbefahrene Straße liegt und warum plant man ein solch riesiges Bauwerk, wenn die Stadtplanung an sich keine Antwort auf den Strand bringt. - So ganz scheint man auch in der Hauptstadt selbst noch nicht die Möglichkeiten des Stadtstrandes zu begreifen, oder man wagt es nicht, die wirklich großen Schritte zu tun. - Man darf dabei auch ruhig mal nach Las Palmas blicken, denn dort hat man vor vielen, ganz vielen Jahren bereits die notwendigen Schritte gezogen und den Verkehr komplett vom Strand weggenommen und so den wunderbaren Stadtstrand Las Canteras geformt, welcher auch komplett angenommen wird und um den sich Hotels und Gastronomie in großer Menge angesiedelt haben. - Aber davon will man in unserer Hauptstadt noch nichts hören, obwohl man längst eine Umgehungsstraße hat und mit einem wirklichen Stadtstrand touristisch hervorragend dastehen könnte. - Aber eben mit einem Stadtstrand, nicht mit einem Strand, dann einer Straße und dann einer Stadt, da liegt eben noch was ganz Störendes zwischen Strand und Stadt.



Der Strand hält auch bei stürmischerem Wetter, so wie das auf dem Bild der Fall ist





Mittwoch 11.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Christa Rodriguez
Les Meravelloses

Vor einiger Zeit hat beim Flohmarkt in Argual (Los Llanos) - in dem ehemaligen Restaurant "La Casona de Argual" Elena Catalán De Vicente aus El Paso, die bis vor kurzem auf Mallorca gewohnt hat und nun wieder auf ihre Heimatinsel zurückgekehrt ist, einen Laden und eine Werkstatt mit antiken Möbeln, exklusiver Deko und sonst Allerlei eröffnet. Elena restauriert nebenbei Möbel und hat ein ganz besonderes Talent Dinge geschmackvoll zu dekorieren. Deshalb ist ihr Laden auch eine Bereicherung für den sonntäglichen Flohmarkt. Den Namen des Ladens hat sie aus Mallorca "mitgebracht". Ein Besuch lohnt sich!

Les Meravelloses

Elena Catalán De Vicente
Decoradora
Llano de Argual
Tel. 638 13 92 97

Geöffnet ist der Laden Sonntag, Dienstag und Donnerstag von 10h - 14h.

Vom 15. Dezember bis Weihnachten jeden Tag von 10h - 14h und von 17h - 20






Dienstag 10.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 27,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,7 Grad

Vorsicht auf den Straßen
Der gefürchtete Wildwinzerwechsel setzt wieder ein

Rehe springen bei uns selten über die Straßen, Wildschweine auch nicht, aber dafür mehrt sich um diese Zeit wieder der Winzerwechsel. - Morgen ist San Martín, und damit meinen wir nicht den Heiligen der Supermärkte, wie man vielleicht in El Paso glauben mag, sondern der Heilige Martín ist bei uns der Startschuss für den neuen Wein, und das muss ausgiebig gefeiert werden. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da konnte ein Auto, oder eine schmucke Wohnung, wohl ein Statussymbol darstellen. - Das ist nicht mehr so, jeder kann sich inzwischen ein großes Auto leisten, trotz Krise ist das so, und ein hübsches Haus hat auch schon jeder, nun sind die Statussymbole die Bodegas und Schande über den, der keine hat. - Ich habe keine, ich hasse Bodegas, meine Statussymbole sind meine beiden Töchter und nur ungerne lasse ich mich in Bodegas einladen. - Theoretisch ist eine Bodega ein Weinkeller, oder auch ein Abstellraum, allerdings hat sich das über die Generationen stark verändert, heute sind Bodegas oft heilige Hallen mit Umluft und Klimaanlagen und eben Papas ganzer Stolz. - Wagenräder und Hirschgeweihe, so stellte man sich das ja früher im "Clubkeller" vor und ein bisschen gilt das auch für unsere Bodegas, stilsicher muss nicht immer geschmackvoll bedeuten, sondern einfach nur, dass man seinen Stil bis hin zum Gartenzwerg durchhält. - Gelsenkirchner Barock auf La Palma, auch das gibt es, und Zimmerspringbrunnen und die Wiederauferstehung der Gobelins. - Das kann man ja zur Not einfach unter Kulturschock abtun, wäre das nicht auch noch der Wein, den man zwangsweise in Bodegas zu trinken bekommt. - Mit dem Einzug der Edelstahlfässer und Reinzuchthefen ist das zwar insgesamt besser geworden, aber die meisten haben immer noch alte Holzfässer herumstehen und dann muss man sich durch diese Gaben des Grauens trinken und immer ein fröhliches Lächeln auf den Lippen haben.

Meist sind das über 10 verschiedene Fässer und zu jedem Essig hat der stolze Besitzer eine Geschichte parat, die man dann zu dem fehlfarbenen Getränk serviert bekommt, welches irgendwie zwischen Meister Proper und Spüli riecht, und wie Natronlauge schmeckt. - Und so stolz ist man auf diese alten Holzfässer, die niemals richtig zu reinigen sind, die mit Schwefel ausgespült werden, dennoch aber voller alter Hefen sind und diese unverwechselbare Fäulnisnote auf alles übertragen, was nur annähernd mit ihnen in Verbindung gerät. Da ist es egal, ob der Wein rot werden sollte oder weiß bleiben, palmerische Hobbywinzer sind nicht in der Lage Wasser in Wein zu verwandeln, sondern Weintrinker zum Bier zu bringen. - Haben Sie sich eigentlich jemals gefragt, warum man hier selbst Rotwein oft gekühlt reicht? - Weil man das Zeug sonst nicht herunterbekommt, könnte eine mögliche Antwort lauten. - Ich habe mir übrigens sagen lassen, dass das in der Pfalz nicht anders ist, auch dort hat inzwischen jeder Maler oder Betriebswirt seinen kleinen eigenen "Wingert" und beschenkt danaergleich Freunde, und solche, die es eigentlich werden sollten, mit seinen Versuchen aus Pieroths Schatten zu treten. - Der alte Wein muss weg, man braucht den Platz in den Fässern für den 15er und so kommt es dann um den 11. November dazu, dass Völkerwanderungen, meist per Pickup, zwischen den vielen privaten Bodegas stattfinden. - Man besucht sich gegenseitig, will die neuesten Ergüsse des Nachbarn kennenlernen, muss sich aber eben dafür durch die ganze alte Plörre trinken, die ja im Jahr 2014 auch noch so reichlich eingelagert wurde. - Natürlich gibt es auch moderne Keltereien, welche mit Edelstahl und Reinzuchthefen Wein produzieren, und das in ganz hervorragender Qualität, aber die laden nicht die Nachbarn und Freunde ein, sondern die verkaufen ihr Produkt teuer und unter dem Namen DO La Palma in den Läden. - Zum Wein wird auch immer etwas Gegrilltes gegessen, meist Schweinefleisch und Kastanien, geht auch gar nicht anders, sonst kann man ja den ganzen Tag gar nicht durchhalten. - Daher kommt auch hier der Spruch, für jeden kommt sein Sankt Martin, und man meint damit die armen Schweine, welche eben rund um dieses Datum dann geopfert wurden. - Die Martinsgans kennt man hier gar nicht, drum hat man Schwein gehabt an diesen Tagen. - Fahren Sie vorsichtig die kommenden Tage, da wechseln Winzer von einer Seite auf die andere und sind meist gar nicht mehr gut orientiert und überlegen Sie nicht zu lange, wenn Sie ein netter Nachbar in die Bodega einlädt. - Laufen Sie weg, schnell und weit, guten Wein gibt es zu San Martín im San Martín, mit bunten Etiketten und kostet ein paar Euro, aber so bleibt Ihnen Wein in angenehmer Erinnerung.



Die kleine Weinprobe für zwischendurch. - Bild von Rainer Flierl





Dienstag 10.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von La Palma Outdoor
Die Königin der Ausblicke

Nach dem Überqueren des "Barranco de las Angustias", welcher der Wasserzulauf für Quellen und Wassergalerien von dem Nationalpark "Caldera de Taburiente" ist, kommen wir zum Ausichtspunkt "El Time". Dieser Name, der seit Zeiten der Ureinwohner beibehalten wurde, bedeutete damals für sie: Hoher Abgrund. Und von diesem "Hohen Abgrund", kann man eine einzigartige Landschaft entdecken, die von vielen Vulkanausbrüchen und der Landwirtschaft, von der heute viele Menschen leben, geformt wurde.

Nach dem Genuss von diesem unbeschreiblichen Ausblick, beginnen wir in Richtung Meer zu gehen. Ein Asphaltweg bringt uns über den "Camino Real del Bastón GR 131" an die Küste. Uns begleitet eine wunderbare Landschaft, die uns zeigen wird, wie das Leben an der Küste dieser Insel war, und wie es sich verändert hat. Bei dem Besuch einer Bananenfinca werden wir sehen und lernen, wie die Bananenstauden wachsen und kultiviert werden, die am Rande des Weges stehen.
Der historische Weg wird direkt am Meer enden, und uns viele alte Geschichten erzählen.

Treffpunkt, jeden Freitag 09:30 Uhr an der Tourismusinformation in Puerto de Tazacorte an der Bushaltestelle.
Taxitransfer hinauf zum El Time
Dauer: ca. 2:30h
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Kilometer: ca. 3km
Höhenunterschied: 500m
Ihre Wanderführerin ist Marta Martín, (690 340 725 Mobiltelefon) welche auch Deutsch spricht
Preis inklusive Transfer 25,- Euro

Anfragen auch an info@lapalmaoutdoor.com




Marta Martín, von La Palma Outdoor









Montag 09.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 28,0 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Tiempo Sur
und die alte Leier, steigt die Zahl der Arbeitslosen oder sinkt sie?

28 Grad im November ist auch für uns ein bisschen warm. - Da hat sich ein fettes Tief auf dem Nordatlantik niedergelassen und stoppt damit die Zufuhr kühler Luft zu uns hinab auf die Inseln. - Wir stecken mitten im Azorenhoch, da wo wie auch hingehören, sind aber eben ohne Passatwinde, das bisschen Wind was weht, das ist angewärmt vom afrikanischen Kontinent und auch ein bisschen staubig. - Nicht schlimm, kein dichter Calima, wie das sonst schon mal vorkommen kann, aber eben südliche Strömung, nicht wirklich unsere normale Windrichtung. - Das wird in den kommenden Tagen kaum anders werden, unser Hoch und das Tief darüber sind ziemlich stationär und wollen sich kaum weiterbewegen. - Für uns stellt sich dabei die Frage nach Niederschlägen erneut, denn eigentlich wären wir ja schon wieder dran, wenn wir die übliche Rechnung von einem Tief alle 14 Tage auf unserer Höhe nachvollziehen. - Ist aber nicht, die Tiefs sind viel zu weit nördlich und auch die langfristigen Vorhersagen sehen da keine wirkliche Änderung voraus. - Es wäre natürlich vermessen, jetzt bereits bis zum Ende des Monats vorherzusagen, aber das GFS, also das Global Forecast System (der Link geht auf die Wetterzentrale, welche auf Deutsch die Diagramme des GFS zeigt) wagt es ja inzwischen zumindest 16 Tage in die Zukunft zu blicken und erzielt dabei erschreckend treffliche Vorhersagen. - Und da ist nichts von Niederschlägen zu sehen, nur ganz geringe Wahrscheinlichkeiten und dann war es ja fast schon mit dem November und schon droht ein erneut trockener Winter. - Aber es bleiben noch ein paar Novembertage um dann doch noch die Regenschuld einzubringen, aber die kommenden Tage wird das nichts draus werden.

Die Zahl der Arbeitslosen auf La Palma und in ganz Spanien ist gestiegen und die Zahl der Arbeitslosen ist auf La Palma und in ganz Spanien gesunken. - Und alle haben sie Recht, die oppositionell orientierte Presse informiert über den Anstieg der Zahl der Arbeitslosen und die konservativen Medien, eher eben an die jetzige Regierung angelehnt, die feiern das Sinken der Zahl der Arbeitslosen. - Es kommt nämlich einfach auf den Blickwinkel an und ob man das saisonbereinigt sehen will, oder nicht. - Von August bis November steigt nämlich traditionell die Zahl der Arbeitslosen in Spanien an, und so waren auch im Oktober 2015 mehr Menschen arbeitslos gemeldet, als im September 2015. - Das stimmt, das kann man so stehen lassen, aber so ganz fair ist das nicht, denn eigentlich sollte man den Oktober 2015 am Oktober 2014 messen und so betrachtet ist die Zahl der Arbeitslosen um 350.435 Menschen gesunken. - Nimmt man als Vergleich den Oktober 2013 heran, dann sind das sogar 635.014 Arbeitslose weniger. - Ich denke, das sind schon beachtenswerte Zahlen, denn seit Oktober 2013 sinkt reell die Zahl der Arbeitslosen in Spanien, auch wenn wir immer noch von einer enorm hohen Gesamtzahl an Arbeitslosen ausgehen. - 4.176.369 ist die Zahl im Oktober, ermittelt von der Sepe, des "Servicio Público de Empleo Estatal" was man landläufig als Arbeitsamt oder Agentur bezeichnen kann. - Um die 7% monatlich sinkt die Zahl der Arbeitslosen, wenn man das am Vergleichsmonat des Vorjahres fest macht und auch wenn das ein erfreulicher Trend ist, stehen da noch viele Jahre ins Haus, bis wir wieder "Vorkrisenzahlen" (rund 2 Millionen) erreichen können, also solche aus den Jahren vor 2007. - Und immer vorausgesetzt, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Spanien so weitergeht, denn im Moment bekommen wir ja einiges an "Aufschwung" geschenkt. - Der niedrige Euro-Kurs, befeuert die Exporte, der niedrige Ölpreis lässt die produzierende Wirtschaft jubeln und im Tourismus schreiben wir Rekordzahlen jeden Monat, weil sich irgendwie andere Destinationen als zu unsicher erweisen. - Wir können eigentlich nur vermuten, wo wir ständen, wenn es diese positiven Faktoren nicht gäbe, aber grundsätzlich findet schon seit nunmehr 2 Jahren eine wirtschaftlicher Erholung in Spanien statt. - Hauptprobleme bleibt die hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen, welche gar keine staatliche Unterstützung mehr bekommen und dass sehr schräge Verhältnis von befristeten zu unbefristeten Arbeitsverträgen. - Wir schreiben zwar jeden Monat neue Rekorde an neuen Arbeitsverträgen, aber nur 10% davon sind unbefristete Verträge, die anderen zum Teil sogar Verträge nur für einen Tag, was man hier als "Contratos basura" also Müllverträge bezeichnet. - Da knabbern wir also noch Jahre dran und Entwarnung kann man noch lange nicht geben, aber der spanische Patient hat wieder Puls und atmet auch schon wieder selbstständig. - Wem die nachfolgenden Grafiken der Sepe noch nicht ausreichen, der kann sich das ausführlicher HIER auf über siebzig Seiten herunterladen.












Montag 09.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1020 hPa



Sonntag 08.11.2015 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 25,9 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Immer weniger Kriminalität…
…sagt die Statistik, und was sagen wir?

Seit Jahren nun sinkt die Zahl der angezeigten Delikte, und wenn man dieser Statistik glauben darf, dann leben wir im Paradies. - 10% weniger als im letzten Jahr, das lässt man uns per Pressemeldung wissen. - Wie solch ein Paradies aussieht, das erklärt ja jeder für sich ganz alleine und alle wissen wir ja auch, dass es dennoch eine unangenehme Anzahl von Diebstählen und Wohnungseinbrüchen gibt. - Es kann auch sein, dass eben viele dieser Delikte überhaupt nicht mehr zu Anzeige kommen, und so eben die Statistik gar nicht erst bemühen. - Keine Frage leben wir hier gegenüber den Zentren und großen Städten in scheinbarem Frieden, aber es kommt auch immer wieder vor, dass Leute, und auch vor allem Urlauber in ihrem Hotel oder Ferienwohnung beklaut werden. - Dabei ist die Vorgehensweise typisch bis frech, denn oft wird gar nicht eingebrochen, sondern die Leute werden beklaut, während sie auf der Terrasse oder am Pool sitzen, und die Wohnung natürlich unverschlossen lassen, weil man ja eigentlich "im" Haus ist. - Die Diebe sind eigentlich allesamt bekannt, aber es gelingt eben der Polizei selten, diese Taten nachzuweisen, weil fast ausschließlich Bargeld das Ziel der Delinquenten ist. - Kameras, Computer oder Tablets sind sehr schwer auf der Insel zu verkaufen, können ja auch zum eigentlichen Besitzer zurückverfolgt werden und müssen aufwendig auf die anderen Insel geschafft werden, um dort in Geld verwandelt zu werden. - Die Diebe sind fast ausnahmslos Drogenabhängige und so interessiert ausschließlich Geld, schnelles Geld, selbst Kreditkarten werden liegengelassen, Schmuck sowieso, dabei wäre es eigentlich ganz einfach, diesen Jungs keine Beute zu hinterlassen. - In vielen Wohnungen gibt es Tresore, oder man trägt das Geld einfach bei sich am Körper, die Geldbörse ist da immer noch der beste Aufbewahrungsort, auch wenn das angesichts der Geschicklichkeit von Taschendieben in mitteleuropäischen Zentren wohl anders ist. - Im Lauf der Jahre haben sich auch die Bewohner und Inselgäste daran gewöhnt, dass man im Haus kein Geld liegen lässt, wenn man nicht zuhause ist, und die Diebe haben auch bereits auf diese Änderung im Verhalten reagiert. - So lohnt sich der Wohnungseinbruch meist nicht mehr, entweder stehen die dann vor, inzwischen korrekt eingebauten Tresoren, oder die Leute haben ihr Geld einfach bei sich und so lohnt es sich gar nicht mehr, das Risiko einzugehen.

Aber wir beobachten eine Zunahme der Diebstähle, während die Gäste am Haus sind, und auch ich bin so frei zu erklären, dass ich zuhause die Geldbörse auch auf dem Tisch liegen habe und keinen Argwohn verspüre, wenn ich zum Briefkasten gehe oder zum Apfelbaum. - Doch genau diese Momente nutzen ausgebuffte Diebe aus, und gehen genau in dem Moment ins Haus und finden mit, fast bewundernswerter Professionalität, die Geldbörse oder Tasche, in der das Urlaubsbudget aufbewahrt wird. - Daran müssen wir denken und gerade in abgelegenen Regionen, wo keine Nachbarn den Dieb entdecken könnten, da verstecken sich die schrägen Jungs hinter Bäumen oder Büschen und beobachten die Situation genau. - Wenn dann draußen auf der Terrasse erst der Tisch gedeckt ist, die Flasche Wein geöffnet, dann schleicht sich einer ans Haus, betritt die meist unverschlossene Tür und nimmt eben das herumliegende Geld an sich, und die Eigentümer sitzen keine 15 Meter entfernt und genießen die trügerische Ruhe. - Das gibt es einfach zu bedenken, und dagegen ist ganz einfach was zu tun, die Handtasche kommt immer mit, auch zum Pool, auch auf die Terrasse zum Nachmittagskaffee und jedem ist zuzumuten, dass er die paar hundert Euro in seiner Geldbörse am Körper trägt, und nicht in der Besteckschublade hervorragend versteckt wähnt. - Die Diebe kennen mehr Geldverstecke, als wir uns einfallen lassen können, also sollten wir diesen Wettbewerb erst gar nicht eingehen, sondern die Barschaft am Körper tragen, ob nun in der Handtasche, oder wie wir Kerle das immer noch am Hintern machen ist egal, bloß eben nicht im Haus lassen, auch wenn wir glauben, wir hätten die komplette Übersicht. - Dabei dürfen wir eben auch nicht vergessen, dass die Diebe meist hervorragende Ortskenntnis haben und genau wissen, von wo aus man am besten beobachten kann und wo der einfachste Fluchtweg ist. - Und sollte es dennoch geschehen, weil man eben einfach nicht daran gedacht hat, sein Geld "am Mann oder an der Frau" zu tragen, auf jeden Fall anzeigen, auch wenn es völlig unwahrscheinlich ist, das man sein gestohlenes Geld zurück bekommt. - Wenn die Statistik aber immer weniger Delikte meldet, dann streicht das Innenministerium auch wieder Planstellen bei der Polizei zusammen und was das zur Folge hat, das kann man sich ja ausdenken. - Also, die Geldbörse bei sich tragen, komische Figuren rund ums Haus einfach ansprechen, dann muss man auch die Polizei erst gar nicht bemühen. - Wir sind die Region Spaniens mit der geringsten Kriminalitätsrate, aber auch bei uns wird geklaut und die Diebe haben an Professionalität gewonnen, also sollten wir auch unsere Gewohnheiten ändern.



Brezeldiebe sind auch wieder unterwegs, aber das ist eine ganz andere Geschichte...





Sonntag 08.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1020 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al heredar, con un ojo reir y con otro llorar

Beim Erben, mit einem Auge weint man, mit dem anderen lacht man. - Wir wahr dieser Spruch ist. - Kommt natürlich immer darauf an, ob es was außer Arbeit oder Schulden zu erben gibt, aber man nutzt diesen Spruch auch dazu um zu erklären, dass nicht nur die Münzen zwei Seiten haben.






Ein Cangrejo an Anemone und vor Seeigel. Wie schnell sich seine Stirntentakel bewegen kann, sieht man an der Bewegungsunschärfe bei 1/60 Belichtung (Nov. 2014, Malpique)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Samstag 07.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

13 Jahre lang im Reservat
Der Häuptling zieht Bilanz

Im Jahr 2002 erklärte die UNESCO die komplette Insel La Palma zum Weltbiosphärenreservat, nachdem zuvor lediglich die Lorbeerwälder um Los Tilos bereits diesen Titel inne hatten. - Nach diesen 13 Jahren nun zieht unser Inselpräsident Bilanz und dieser Künstler der pragmatischen Diplomatie schafft es wieder einmal, sogar sein Volk mit ins Reservatskanu zu holen. - Er dankt uns nämlich allen, ausführlich sogar, für unsere Mühe und unsere Geduld, doch immer in Richtung Nachhaltigkeit zu arbeiten und wie wir bei der Stange bleiben im Sinn und Geist des Biosphärenreservates zu leben. - Ich mag Anselmo, sehr sogar, einen besseren Inselpräsidenten hatten wir wohl noch nie, aber das ist schon sehr dick aufgetragen und natürlich integriert man Menschen am allerbesten damit, dass man ihnen für welche Mühe auch immer dankt, und sicher kann er sich auch darauf verlassen, dass die allerwenigsten seine Worte in der Presse nachlesen. - Dafür sorgt man, in dem man einen Text aus mehr als 300 Worten zusammensetzt, klappt eigentlich immer, und es war weniger die kompakte Schreibweise der Bild-Zeitung, welche für solche Zensur gesorgt hat im Laufe der Zeit, als vielmehr Facebook und ähnliche soziale Medien, die überhaupt keinen Platz mehr für mehr Zeichen anbieten. - Aber Anselmo erkennt wenigstens den Unterschied zwischen Titel und Aufgabe, denn alle vor ihm betrachteten den Titel "Reserva Mundial de la Biósfera" als Geschenk, weil wir eine derart schmucke Insel sind. - Das aber stimmt überhaupt nicht, der Titel bedingt eigentlich eine Aufgabe, eine Anstrengung, eben genau aus einer schmucken Insel mehr zu machen und das hat außer Anselmo bislang keiner gesehen. - Wir Bewohner sowieso nicht. - Jeder hier weiß, dass wir uns so nennen können aber so gut wie niemand weiß, was das eigentlich praktisch bedeutet und noch weniger wissen wir, was wir eigentlich dafür machen können. - Die ersten Jahre als Weltbiosphärenreservat war man eigentlich nur damit beschäftigt, ein Siegel zu erfinden, welches die Vermarktung endemischer Produkte einfacher oder wertvoller machen sollte. - Darüber stritt man irgendwann derart kontraproduktiv, etwa in dem Sinne, dass nur Ziegen der einheimischen Rasse "besiegelt" werden können, nicht aber der Käse, in welche auch palmerische Ziegen ihre Milch eingebracht hatten, welche das Manko besaßen, nicht reinrassig zu sein. - Es war zum Teil unerträglich, das Siegel aber kam, nur brachte es den erhofften Erfolg überhaupt nicht, das Weltbiosphärenreservatssiegel rockt keine Verkaufsstände, kommt aber auch daher, dass die Verbraucher anhand der Fülle aller möglicher Siegel längst überdrüssig sind.

Andere hofften ja, dass nun die Wächter der UNESCO uns hier auf die Finger klopfen würden, wenn wir irgendwelche unbiosphärischen Projekte auflegen würden, aber auch da haben wir uns nachhaltig geirrt, denn dass es noch keine Weltbiosphärenreservatsautobahn gibt, und keine Weltbiosphärenreservatsgolfplätze, das liegt eher an mangelnder Finanzierung und Rechtsunsicherheiten in den regionalen Plänen, hat aber nichts mit Bio, nichts mit Sphäre und auch gar nichts mit Reserve zu tun. - Wir, die hier leben, wohnen und arbeiten, wir bekommen eben außer den mal salbungsvollen, mal dankend-mahnenden Worten vom Weltbiosphärenreservat überhaupt nichts mit und können damit auch so gut wie gar nichts anfangen. - Auch mangelt es an großen Plänen, so hat man den Versuch, La Palma durch regenerative Rohstoffe zu "befeuern" ganz weit nach hinten geschoben, im Moment setzt man eher auf konservative Methodik erneutes Wachstum zu generieren, die Reserve schweigt dazu und klotzt ja auch nicht mit Ideen und Projekten. - Die gibt es zwar, aber das scheint in einer Parallelwelt abzulaufen. - Als Muster ohne Wert kann man das aber auch nicht abtun, dazu sind die Möglichkeiten doch zu groß, allerdings nehmen wir diese eben einfach nicht auf, da täglicher Kleinkram unsere Politik für bis zum Horizont reichende Pläne blind macht. - Und das liegt nicht immer nur an den Politikern, oft sind wir selbst zu ungeduldig und setzen schnellen Erfolg weit vor nachhaltige Projekte. - Es ist halt nicht einfach, auf einer Insel nachhaltige Rezepte vorzulegen, wenn immer noch an die 30% der aktiven Bevölkerung arbeitslos ist und die Hälfte davon finanziell keine Unterstützung mehr erhält. - Vielleicht kam das mit der Reserve zu früh, oder vielleicht auch zu spät, darüber könnte man trefflich diskutieren, darüber hinaus hat man uns auch nie vermittelt, was denn eigentlich ein Biosphärenreservat ist und noch weniger hat man uns gezeigt, dass es keine Auszeichnung ist, sondern eine Aufgabe. - Anselmo Pestana weiß das, und stellt sich ein bisschen schützend vor uns Unwissende und dankt uns ausgiebig dafür, was wir alles nicht gemacht haben. - So stelle ich mir einen wirklichen Inselvater vor, lobt seine Reservisten im Reservat dafür, was wir alles noch nicht kaputt gemacht haben. - Anselmo, das ist so einer, mit dem könnte man Pferde stehlen, mein Problem aber wäre dann, was mache ich eigentlich mit dem Gaul?





Samstag 07.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1020 hPa

Gastbeitrag von Avi Fichtner
Eine Spielbank auf La Palma - macht das Sinn?

Spielbanken in Deutschland sind wahrlich keine Seltenheit, wie der Spielbanken Guide auf spielbank.com.de zeigt - rund 80 sind es an der Zahl, wobei einige von ihnen ausschließlich Automaten und kein Großes Spiel, wie Roulette (weitere Infos dazu hier) , bieten. In Europa sieht es ähnlich aus, und sogar die meisten Kanarischen Inseln haben eine Spielbank. Nur La Palma ist hier eine Ausnahme.

Spielbanken: ein Ort ausschließlich für Zocker?

Grundsätzlich ist die öffentliche Meinung zu Spielbanken geteilt. Gegner führen vor allem die Gefahr der Spielsucht an - ein Punkt, der keinesfalls verharmlost werden darf. Spieler, die den Zugang zur Spielbank suchen, um dort auf die Jagd nach großen und kleinen Gewinnen zu gehen, gibt es viele. Doch entsprechende Spielerschutzmaßnahmen machen es heute immer schwerer, tatsächlich hineinzukommen, denn:

   *Spieler, die durch ein kritisches Verhalten auffallen, werden registriert.
   *Ist ein Spieler in dieser "Kartei" gelandet, ist es schwer wieder herauszukommen.
   *Jede Spielbank ist dazu verpflichtet, die Ausweise zu kontrollieren
    auch, um sicherzustellen, dass Spieler mit kritischem Setzverhalten keinen Zugang
    zum Spielbereich erhalten.

Da es sich um zentrales System handelt, sind alle konzessionierten Spielbanken miteinander verknüpft. Das bedeutet: Ein Spieler, der in Hamburg registriert wurde, kann auch in Bayern nicht spielen. Sogar europaweite Sperrsysteme sind bereits etabliert.

Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Besucher (und das ist der Großteil derjenigen, die eine Spielbank besuchen), die lediglich aus Spaß an der Sache in die Spielbank gehen. Die Spannung, die aufkommt, wenn die Chips aufs Tableau gelegt werden, ist hier entscheidend. Ob ein Gewinn oder ein Verlust dabei herausspringt, ist fast Nebensache.

Würde La Palma eine Spielbank gut tun?

Basierend auf der Tatsache, dass die meisten Spielbankenbesucher "Spaßspieler" sind, könnte eine Spielbank auf La Palma eine gute Sache sein, denn: Die Abgaben, die Spielbanken leisten müssen sind hoch - Einnahmen, die vor allem der Infrastruktur und dem Ausbau der Stadt sowie des Tourismus zugutekommen könnten. Da es sich bei La Palma um ein beliebtes Urlaubsziel handelt, könnte das einen zusätzlichen Push für die Wirtschaft bedeuten, die allen Beteiligten einen Vorteil bringen:

   *Menschen, die in der Tourismusbranche arbeiten (Hotels und private Unterkünfte)
   *Ausflugsanbieter
   *Ladengeschäft-Inhaber uvm.

Gleichzeitig ist es natürlich wichtig, dass der Spielsucht Einhalt geboten wird - und zwar durch entsprechende Systeme, wie sie oben vorgestellt wurden. Ist das jedoch der Fall, überwiegen die Vorteile.

Spielbanken sind immer ein zweischneidiges Schwert. Ob ein Casino auf La Palma Sinn macht, ist deshalb nur schwer zu beantworten. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Idee sicher richtig, gesellschaftlich sind die Nachteile nicht von der Hand zu weisen. Aktuell müssen Casino-Fans auf andere Kanarische Inseln ausweichen. Ob das für immer so bleibt, lässt sich Stand heute nur raten.






Freitag 06.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Ja is´ denn schon…
In zwei Monat ist Weihnachten schon Geschichte

Dominosteine und ein paar Printen, von den harten, damit ist mein Anspruch an deutsche Weihnachten eigentlich schon erledigt. - Dieses teutonische Backwerk gab es hier in den letzten 15 Jahren immer schon, zwar nicht in der Üppigkeit, wie es nun der deutsche Diskounter bereit hält, aber auch die heimischen Supermärkte, oder eben ein paar Spezialläden, welche sich auf schmachtende Flüchtlinge und Brezeldiebe spezialisiert haben, hatten solche Heimwehzuckerbomben bereit. - Unsere Kinder haben dieses Weihnachtsgebäck eigentlich nie gemocht, lediglich Spekulatius kommen ganz gut an, aber der Zusammenhang zwischen herben Gewürzen, also das, was man in altem Sprachgebrauch "Pfefferkuchen" nennt, und Weihnachten, das hat sich bei unseren Kindern nie wirklich entwickelt. - Gut, auf dieses Stück deutscher Leitkultur kann man im Notfall auch verzichten, wobei ich ehrlich sein will, wenn ich an solch einem Dominostein rieche, die Augen dabei schließe, dann fällt vor meinen Augen Schnee im Bayrischen Wald, aber das ist pure Nostalgie und keine Sehnsucht. - Was für unsere Kinder allerdings unerlässlich ist, das ist der Adventskalender, und den musste man vor 20 Jahren schon noch importieren. - Aber auch das hat sich inzwischen erledigt, nicht nur der besagte Diskounter hält inzwischen diese weihnachtlichen Zählhilfen bereit, der Adventskalender wird auch hier langsam zur normalen Begleiterscheinung der Vorweihnachtszeit. - Allerdings gibt es diesen Kalender in zwei Ausführungen, einmal der klassisch-mitteleuropäische, der vom 1. Dezember bis zum Heiligen Abend geht, und dann noch die spanisch-lokale Variante, welche vom 14. Dezember bis zum 6. Januar geht, denn bekanntermaßen findet ja die Bescherung hier erst am Dreikönigstag statt. - Bei uns war aber Weihnachten und auch die Bescherung immer am 24. Dezember, wobei die Kinder schon ab und zu stark daran gearbeitet haben, beide Traditionen zum Tragen zu bekommen, einfach um mehr Geschenke zu erhalten, die sind ja schließlich nicht blöd. - In dem gleichen sich beide Weihnachtsgeschichten, für die Kinder geht es doch meist um die Geschenke, zumindest ab einem gewissen Alter, wenn man diese Geschichte vom Christkind, oder den Heiligen Drei Königen, aus intensiver Beobachtung heraus doch hinterfragt. - Trotzdem bleibt es, auch als geoutetes Konsumfest, immer noch ein Jahreshöhepunkt. - Für uns, die daheimgebliebenen Eltern heute mehr als früher, denn rund um dieses Fest streckt dann die gesamte Familie ihre Füße wieder unter den großen Tisch, der bereits für ganz viele Weihnachtsfeste beste Grundlage geboten hat.

Das machen natürlich nicht nur unsere Kinder so, die Insel wird an den Tagen wieder richtig voll und erreicht vielleicht nur um Weihnachten herum mal die angesagte Sollstärke von 80.000 Einwohnern. - Das ist dann auch immer eine wunderbare Stimmung, die stolzen Eltern schlendern mit ihrer Brut breit sichtbar durch die Städte und Dörfer und Milde zieht durch die Straßen und Häuser, die beste Laune haben Eltern immer dann, wenn sie die Kinder nur ab und zu noch zu sehen und erleben bekommen. - Es ist halt doch ein Familienfest, und bei uns dauert das auch länger als nur Weihnachten, denn wir basteln daraus gleich eine fesitve Dreifaltigkeit, Weihnachten, Sylvester/Neujahr und dann eben noch die Geschichte um "Reyes", also die Heiligen Drei Könige, welche dann die Geschenke bringen. - So nennen wir das auch "las Fiestas" also im Plural, wobei wir aber auch oft davon sprechen, dass Weihnachten bei uns bis zum 7. Januar reicht. - Aber nicht nur der Adventskalender hat Einzug hier gehalten, der blökende Hohoho-Mann wird inzwischen auch herangezogen, irgendwie für Weihnachten Stimmung zu machen. - Eigentlich wissen wir ja alle, dass der Typ, Santa Claus genannt, nur ein im Datum verunglückter Nikolaus ist, der mehr mit Coca Cola zu tun hat als mit Weihnachten, aber der Kerl schafft es auch in die traditionellen spanischen Weihnachten zum Elementarteilchen zu werden. - Da werde ich selbst zum Traditionalisten, wenn mich so einer anmacht, auf der Straße, und was von "Jingle" bellt, dann werde ich zum Knecht Ruprecht und zeige dem Dödel-Klaus meine Rute… Hatte ich nicht irgendwas von Milde gefaselt, in Sachen Weihnachtszeit? - Sicherlich, Weihnachtsmilde, Altersmilde, Bayern hat gewonnen Milde und am besten hält, Teneguíamilde, aber erst ab dem dritten Glas…





Freitag 06.11.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1020 hPa



Donnerstag 05.11.2015 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Wenn Stephan Hawking auf dem Roque lächelt
Hoch hinaus und auch ein bisschen daneben

Werbung ist eine Welt für sich, und manchmal habe ich das Gefühl, da begreifen viele gar nicht, wie sehr daneben das oft sein kann. - Oft habe ich auch den Gedanken, Werbung wird völlig überschätzt und Heerscharen von dienstbaren Fachleuten sind tagein tagaus nur damit beschäftig, mit beeindruckenden Selbstinszenierungen ihre eigene Daseinsberechtigung zuverkaufen. - Aber ich weiß es nicht, bin kein Fachmann, weiß allerdings sofort, auf welcher Seite ich wo klicken muss, damit nichts auf, oder sonst wo hin poppt im Netz und wenn Werbung im Fernsehen eine Sendung durchschneiden will, dann ist niemand schneller an der Fernbedienung als ich. - Aber auch ich kann nicht wegdeuten, dass Werbung ein riesiges Geschäft ist und wenn man da irgendwie mitverdienen kann, warum nicht? - Auch aus dem Grund hat man ja die "La Palma Film Commission" gegründet, mit der man La Palma als "Location" für Film, Fernsehen und natürlich auch Werbung anbieten will. - Vor einer ganzen Weile hatten wir ja bereits berichtet, dass Jaguar hier einen Spot für ihr neuestes Modell gedreht hat, und nun ist der auch zu sehen. - Allerdings muss man das ein bisschen geraderücken, hier wurde der Spot nicht gedreht, sondern eine, vielleicht 8 - 10 Sekunden lange Einstellung zeigt schemenhaft das "Grantecan-Observatorium" auf dessen Terrasse Stephan Hawking sitzt und sogar kurz lächelt. - Stephan Hawking war wirklich schon mal auf La Palma, aber noch nie auf dem Roque, nur mal so angemerkt. - Der Rest des Spots ist eine Mischung aus "Walking Dead", besonders die Musik und die Lichteffekte, und der Botschaft, dass irgendwie doch alles machbar ist und Jaguar nah dran an der Schönheit der Mona Lisa und der kognitiven Brillanz eines Stephan Hawking. - Vielleicht ist Werbung ja die "Achte Kunst", ich scheitere bereits bei der "Dritten", (zeneinhalb, oder die Kunst einen Pickup zu warten…) aber meine Frau findet den Spot wunderbar gemacht und ich solle nicht immer alles so auseinandernehmen und irgendwann habe ich auch mal gehört, Frauen würden die Autos kaufen. - Nein, nicht direkt, das machen die Männer, aber die Frauen nehmen Einfluss darauf und gerade erinnere ich mich auch noch daran, dass ich vor vielen Jahren auch mal ein lustiges Auto kaufen wollte, aber meine Frau mich davon robust überzeugen konnte, dass ein Maserati nichts für uns wäre. - Gut, der Spot ist ein Anfang, nirgendwo erkennt der Nicht-La-Palma-Besucher, dass unsere Insel da auch drin vorkommt, aber vielleicht lockt das ja andere Firmen, auch hier auf der Insel zu drehen und nur darum geht es doch.

Dann ist mir noch aufgefallen, dass Madrid, Barcelona, Las Palmas de Gran Canaria und Fuencaliente de La Palma nun eine deutliche Gemeinsamkeit besitzen. - Alle drei Städte und das Dorf, und viele Städte mehr noch auf dem Festland sind "Tierra de asilo". Also Asylland, und das soll bedeuten, dass man sich bereit erklärt, Flüchtlinge, wo immer sie auch her seien, aufzunehmen. - Man könnte sich wohl, wenn das Gobierno de Canarias sagt, die und diese Anzahl an Leuten müsst ihr unterbringen, eh nicht wehren, aber so zeigt man Flagge und es ist schon interessant, dass die beiden kleinesten Gemeinden der Insel, Garafía und Fuencaliente diejenigen sind, die einmal von sich aus bereits Plätze zur Verfügung gestellt haben, und jetzt eben wie Fuencaliente die ostentative Bereitschaft erklärt haben, auch Flüchtlinge aufzunehmen. - Dabei wissen wir noch überhaupt nicht, ob und wann und wie viele denn auch zu uns auf die Insel kommen könnten. - Vielleicht fällt es uns deswegen auch so einfach, die Solidarität gerade in den kleinsten Gemeinden auszurufen.

Und dann gibt es auch noch eine positive Meldung in Sachen Erreichbarkeit für die Insel. - Unsere neue Inselrätin Alicia Vanoostende hat es geschafft, der Air Berlin für den kommenden Sommer eine zweite Maschine wöchentlich aus Düsseldorf aus den Tragflächen zu leiern. - War wohl auch nicht so schwierig, nachdem die Auslastungszahlen in diesem Sommer hervorragend waren, und La Palma plötzlich wieder "In" ist, wagt man diese zusätzliche Verbindung und könnte dazu beitragen, den ohnehin notwendigen und auch erlebten Aufschwung im Tourismus nach La Palma auch im Sommer zu konsolidieren. - Gut auch für Alicia Vanoostende, die mit solchen Erfolgen langsam aber dauerhaft aus dem großen Schatten heraustreten kann, welchen Raúl Camacho als Vorgänger in dem Amt hinterlassen hat. - Und natürlich, noch besser für La Palma!



Das GTC, Grantecan, oder ausgeschrieben, Gran Telescopio de Canarias, Bild von Kai Stockrahm





Donnerstag 05.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1020 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Algo es algo, menos es nada

Etwas ist etwas, weniger ist nichts. - Jetzt erreichen wir die Rubrik Krisenbewältigung und grundsätzliche Funktionalität des sozial interpretierten Kapitalismus. - Ein halbes Brot ist besser als gar keins, also nimm es, und beklag dich nicht! - Kann aber auch ein Teil aus klerikaler Sedierungsmethodik sein, es gibt immer noch andere, denen es viel schlechter geht, also falte die Hände und danke für das, was du hast.






Noch ein Großer Bärenkrebs, sehr groß, sehr scheu (Aug.2014, Reserva marítima)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Mittwoch 04.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Stahl und Landschaftsschutz
Noch vor dem Horizont liegt Schilda

Der "Tubo de Todoque" ist eine deutliche touristische Attraktion, nicht überall auf der Welt ist es möglich, in den Vulkan zu kriechen. - Der Vulkan ist der San Juan, welcher 1949 ausgebrochen war und die Lava wälzte sich hinab, verfehlte den Ort San Nicolas nur knapp, und breitete sich dann oberhalb Todoques und Las Norias aus und floss dann weiter Richtung Atlantik. - Auf der Oberfläche kühlt die Lava rasch ab und erstarrt, darunter allerdings fließt sie weiter, nun geschützt von der erkalteten Oberfläche. - Lässt der Lavafluss dann plötzlich nach, weil der Lavastrom in eine andere Richtung fließt, oder dem Vulkan einfach die Puste ausgegangen ist, dann fließt die heiße Lava weiter bergab, hinterlässt aber eine hohle Röhre, die nun leer bleibt. - Das nennt man eine "Tube" und so sieht das auch aus. - Diese Höhle hat an den Seiten glatte Wände, ist tiefbraun, hat eher Schokoladenfarbe als Schwarz, und diese Röhre kann mehrere hundert Meter begangen und besucht werden. - Aufregend ist das, allerdings war diese Höhle schwer zugänglich und wer den Weg dorthin nicht genau kannte, der verlor sich in der gleichförmigen Lavalandschaft, auch mit der Gefahr, sich an den spitzen Steinformationen zu verletzen. - Auch besteht immer die Möglichkeit, dass man einbricht, dass man eine weitere Kaverne findet und die dünne äußere Lavaschicht nachgibt. - Und darüber hinaus ist das gesamte Lavafeld unterhalb San Nicolas´ Landschaftsschutzgebiet, also darf man dort auch nichts verändern. - Privatbesitz war das auch noch, allerdings schenkte der Eigentümer das Grundstück der Inselregierung, auch weil er eben damit überhaupt nichts anfangen kann. - Der Gedanke war recht einfach, man muss diese Höhle zugänglich machen, damit man sie als touristische Attraktion nutzbar macht, aber gleichzeitig absichern, sowohl die Besucher, als auch die Höhle selbst, vor eventuellen Souvenirjägern der vulkanologischen Art. - Beschlossen hat man das vor vielen Jahren bereits und warum man das nicht schon längst gemacht hat, war uns allen ein bisschen fragwürdig, bis es plötzlich hieß, es wären mehrere Millionen Euro dafür notwendig und man müsse die Bauzeit auf mehrere Jahre verteilen, sonst käme man mit dem Haushalt nicht hin? - Großes Fragezeichen, was bitte kann es kosten, eine sichere Treppe in die Höhle zu bauen, einen sicheren Weg von der Straße anzulegen und ein kleines Wärterhäuschen hinzustellen, damit das Personal irgendwie ein Dach über dem Kopf hat?

Bis wir das Projekt (5 Minuten Video Youtube) zu sehen bekamen und dann wurde alles klar, für mehrere Millionen Euro ein Gesamtkunstwerk aus Stahl und Sichtbeton, mit Busparkplätzen und einem Laufsteg über mehrere hundert Meter, schwebend über der Lava. - Und das im Landschaftsschutzgebiet, und gerade dieser schwebende Laufsteg sollte das Bemühen aufzeigen, nichts von der Lavalandschaft berühren zu wollen. - Gut, aber was macht der Busparkplatz, und dort, wo das Besucherzentrum hin soll, auch da greift man in die Lavalandschaft ein und warum führt man diesen dusseligen Laufsteg auch noch auf der anderen Straßenseite weiter, weg von der Höhle? - Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, weiß auch nicht, wen man dafür letztendlich verantwortlich machen soll, denn das jetzige Ergebnis nach dem ersten Bauabschnitt ist, die Höhle hat jetzt zwar eine Treppe, die hinein führt, aber man kann das Ding nicht besuchen, weil das Sicherheitskonzept fehlt und weil man auch kein Personal hat. - Theoretisch können Gruppen sich anmelden, dann kommt einer von der Inselregierung vorbei und leitet die Gruppe, das ist aber praktisch kaum geschehen und was nutzt es dem einzelnen Inselgast, wenn er sich erst zur Gruppe machen muss. - Viel Geld ist bereits ausgegeben, das Ergebnis ist ein Erguss aus Stahl und Nutzlosigkeit, allerdings steht da auch kein Wachpersonal herum und hindert Besucher daran, sich das auf eigene Faust anzusehen. - Verstehen Sie das nicht als Aufruf zum völkischen Ungehorsam, oder vielleicht doch… Wann denn nun die letzte Bauphase abgeschlossen ist, und wann das Ding wirklich in Betrieb gehen soll, also mit Cafetería und einem Busbahnhof, der mehr Stellplätze hat, als der in Los Llanos, das wagt keiner so genau zu sagen und ob man bis dahin einen irgendwie nutzbaren Zugangskompromiss findet, der es jedem Besucher ermöglicht, einfach dort hin zu fahren und sich nicht vorher irgendwo eintragen zu müssen oder im Netz registrieren zu lassen, auch das wissen wir nicht. - Inbetriebnahme offiziell nach dem Projekt wäre Sommer 2017.

Solch eine tolle und spezielle Insel, mit solch wunderbaren Menschen, und dann sind da ein paar dabei, die dem Ganzen immer wieder die eigenen Beine durcheinander bringen und uns mit Projekten aus Stahl und irgendwelchem, wo auch immer herstammendem künstlerischen Anspruch in die Nähe Schildas rücken. - Ein Weg, ein Häuschen, eine Treppe und Personal, das wäre es gewesen, das hätte man vor 10 Jahren bereits haben können und jeder bezahlt zwei Euro Eintritt, einen für den Unterhalt, der zweite Euro ist eine Versicherung und schon ist alles rund und dem Anspruch an ein Weltbiosphärenreservat entsprechend. - Aber das scheint zu vernünftig zu sein, zu einfach, zu direkt und mit viel zu wenig Ambition. - Oder geht es nur darum, so viel Geld wie möglich für solche Projekte heraus zu holen, weil wir für das, was wirklich Sinn macht, einfach viel zu wenig Geld auf die Insel holen würden? - Fast meint man den Eindruck zu gewinnen, da hat jemand zu dem Architekten gesagt, wir brauchen einen Besucherzugang, in Besucherzentrum und Stellplätze für Busse, projektiere doch bitte mal die teuerste Möglichkeit, und mit viel Stahl, das ergibt einen schönen Kontrast zu der schwarzen Lava und dann kommt viel Geld auf die Insel. - Ich habe nichts dagegen, dass viel Geld auf die Insel kommt, ganz im Gegenteil, aber wenn man den Kram, den man sich da in halb Europa zusammenbettelt, dann nicht mal brauchen kann, und uns man der Lächerlichkeit Preis gibt, dann schmerzt das deutlich. - Ach ich bin es Schuld, weil ich es geschrieben habe? - Nein, das kann man eigentlich gar nicht übersehen und Kai Stockrahm und Wolfgang Hempel haben uns die folgenden Bilder hinterlassen. - Bleibt nur die Hoffnung, dass nicht irgendein übereifriger Naturschützer nun klagt, gegen diesen offensichtlichen Verstoß der Gesetze in Landschaftsschutzgebieten, und uns die Höhle in den Gerichtssälen stecken bleibt.

























Mittwoch 04.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Bernd Diezmann
Ausstellung in Santa Cruz

Nach einer Pause von fünf Jahren, stelle ich wieder einige Bilder in der Galerie des Cabildo in Santa Cruz aus.
Es sind hauptsächlich Aquarelle ( 19 ) davon 13 aus diesem Jahr.
Dazu kommen acht Bilder in Acryl auf Leinwand, davon fünf aus diesem Jahr.
Erstmalig stelle ich auch, auf La Palma, eine kleine Serie ( 4 ) von ´ E- Collagen´ aus, die alle Marilyn Monroe zum Thema haben.
Die Aquarelle und Acrylbilder haben zum größten Teil La Palma als Motiv.
Allerdings bin ich der Meinung, dass das Motiv zweitrangig ist, vielmehr kommt es auf die Art und Weise, wie dieses dargestellt wird an.

Also, wenn Sie in den nächsten anderthalb Wochen in Santa Cruz sind, vergessen Sie auf keinen Fall den Besuch in der Calle O´Daly No. 2, es lohnt sich, Sie werden es sehen.

Wer es nicht bis zum 14. Nov. schafft, kann sich danach auch gerne zu einem Atelierbesuch bei mir melden.








Bernd Diezmann
Calle La Garza 9
E 38758 El Paso
Isla de La Palma
tel: 0034/922 486190
bernd2009@freenet.de


Dienstag 03.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Kommen Flüchtlinge, kommen keine?
Die "Gnade" der großen Entfernung?

Vor Wochen bereits hat man hier auf der Insel seine Hausaufgaben gemacht, in Sachen Flüchtlinge, und die Regierungsbehörden stellen auf La Palma 164 Plätze bereit, wie viele private Unterkünfte noch dazu kommen, und ob das überhaupt gewollt ist, so weit sind wir noch nicht. - Die Berichterstattung über den großen Flüchtlingstreck und sein Folgen, sowohl in den Transitländern, wie auch im Empfängerland Deutschland, verfolgt man hier natürlich nicht mit der Intensität, wie man das in Mitteleuropa macht. - Das war auch nicht anders, als vor ein paar Jahren viele westafrikanische Flüchtlinge die "Kanarenroute" genommen haben, und über unsere Inseln versucht haben nach Europa zu gelangen, damals gelangte das kaum in die deutsche Presse. - Das ist in den "lauten Jahren" über 30.000 Menschen geglückt, wobei die Kanaren zu jeder Zeit nur Transitregion waren. - Nur ganz wenige "Subsaharianos", wie man hier Schwarz/Weiß geschickt ausblendend sagt, haben hier auf den Kanaren eine Zukunft gesucht und später in den Jahren der Krise, also ab 2008, und vielleicht auch mit Druck der Frontex, sind dann die Flüchtlingsrouten ins östliche Mittelmeer abgewandert, auf den Kanaren war nichts mehr zu holen. - Auch die Herkunftsländer der Flüchtlinge haben sich ja geändert, immer wo der Westen die, vielleicht unsere Freiheit hinbomben wollte, da gerieten die Länder in Krieg und Not, und es ist nur eine logischen Folge für jeden, dass man solche Regionen verlässt. - Aber eben nicht mehr über die Kanarenroute, das ist nun viel zu weit weg und ich muss Ihnen doch nicht erklären, wie die Leute heute nach Mitteleuropa gelangen. - In den Nachrichten hier steht man dem Phänomen abwartend bis erstaunt gegenüber, Deutschland gewinnt erneut in der breite der Presse und man ist als loyaler Partner der EU natürlich auch bereit, sein Kontingent an Flüchtlingen aufzunehmen. - Man möchte aber Klarzahlen haben, keine Prozentzahl, und beruft sich dabei auf seine eigenen wirtschaftlichen Probleme und die hohe Arbeitslosenzahl. - Mariano Rajoy ist ja bekanntermaßen ein Fan bis hin zu mehr von Angela Merkel, mag auch aus der Zeit noch stammen, als man sich noch ganz knapp vor dem Rettungsschirm ducken konnte. - Heute sucht Rajoy auch weiter die Unterstützung der EU und Deutschland, gerade im drohenden Abspaltungskonflikt mit Katalonien braucht Spanien die klare Aussage der EU, dass Katalonien im Ernstfall alleine dastehen würde, und die Mitgliedschaft in der EU natürlich verlieren würde. - Man spricht von 15.000 Flüchtlingen für Spanien, eine Zahl die man vor fast 2 Monaten mal entworfen hat und die angesichts der heutigen Zahlen in Mitteleuropa schon wieder lächerlich erscheint. - Gehen wir davon mal aus, dann wären das nach der Anzahl der Bevölkerung der Kanaren (4%) , 600 für die Inseln und wieder heruntergerechnet auf La Palma (wieder 4%) 24 für La Palma.

Da ist also noch viel Platz nach oben, allerdings wissen wir hier auf der Insel, oder sagen wir ruhig den Inseln, überhaupt nicht, wie viele denn kommen sollen, ob überhaupt und wann. - Auf Lanzarote und Fuerteventura hat man sogar große Auffanglager, eben aus der Zeit, als es die Kanarenroute noch gab, so könnte man fast annehmen, die autonome Region der Kanarischen Inseln würde aus Kostengründen dort die Flüchtlinge komplett unterbringen. - In der Tat scheint es vom Kostenfaktor her schräg zu sein, 24 Leute nach La Palma zu schicken oder 10 nach La Gomera und 4 nach El Hierro, aber man sollte dabei einen anderen Faktor nicht außer Acht lassen, über den hier nur wenige nachdenken. - Die eine Geschichte ist es ja, diesen Leute für einen gewissen Zeitraum Unterschlupf zu bieten, damit die dann wieder gehen, wenn ihr Land sie wieder aufnehmen kann und auch wieder braucht. - Die andere Angelegenheit wäre aber eben die Integration und das Darbieten einer reellen Zukunftschance auf Dauer. - Ich bin mir gar nicht sicher, ob denn auch in den entscheidenden Köpfen die Möglichkeiten angekommen sind, in solchen Regionen wie bei uns in den ländlichen Gebieten, durch den Zuzug junger Familien und Menschen neue Chancen erwachsen zu lassen. - Es gibt durchaus Beispiele dafür, in Europa, dazu braucht man Leute und Möglichkeiten, die oberhalb des uns täglich bekannten Horizontes stehen, und bin mir nicht so ganz sicher, ob wir dieses Thema überhaupt ausreichend diskutiert haben. - Auf der anderen Seite müssen wir das natürlich auch aus dem Blickwinkel eventueller Flüchtlinge sehen, die erhoffen sich, neben Friede und Ruhe, den wir allerbestens geben können, im Falle einer Integration natürlich bessere Aussichten, als auf dem Land mit der Hacke gegen das Unkraut anzuarbeiten. - Gut, die werden sich das nicht aussuchen können, wer hier her geschickt wird, der hat wohl keine andere Wahl, und er wird sicher auch willkommen sein, daran habe ich keinen Zweifel. - Mein Argwohn besteht eher dabei, dass weder wir, noch die Flüchtlinge die Möglichkeiten hier auf der Insel richtig einzuschätzen wissen, was denn bei dem Versuch rauskommen könnte, hier hundert oder zweihundert jungen Siedlern einen Start zu geben. - Land, welches keiner beackert und Wasser haben wir genug, auch Wohnraum, zunächst natürlich in öffentlichen Gebäuden und Herbergen, aber es gibt auch genügend Wohnraum im ländlichen Bereich, welchen die Eigentümer meist bereits aufgegeben haben und welchen man mit viel Eigenleistung wieder herrichten könnte. - Vielleicht bin ich da viel zu naiv, und wir wissen ja noch nicht einmal, ob wir überhaupt Flüchtlinge bekommen und ob die nicht nach ein paar Wochen Frieden und Ruhe von der Insel wieder "flüchten" wollen, weil wir keine einfachen Zukunftslösungen anbieten können. - Aber wir könnten eine nachhaltige Zukunft bieten, aber dafür bräuchte man einen langen Atmen, von beiden Seiten aus.



Nicht mehr genutzte Kaserne "El Fuerte". - Hier alleine könnte man Hunderte ohne Probleme unterbringen





Dienstag 03.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Lisa Goldinger
Kastrationswoche im November

Liebe Tierschützer,
liebe Freunde,

ich möchte Euch noch informieren, was in der Zwischenzeit bezüglich unserer Kastrationswoche gelaufen ist.

Vielen Dank nochmals an alle, die an das Ministerium oder an die Tierärzte geschrieben haben oder sich im persönlichen Gespräch für uns eingesetzt haben. Durch diesen Einsatz sind wir mit UPA La Palma in Kontakt gekommen. Die engagierte Chefin startete gleich eine Petition im Internet, die innerhalb einer Woche von über 3000 Leuten unterschrieben wurde.

Ich hatte etwas Bedenken, da ich diese Art von Publicity nicht sehr schätze. Aber es wirkte wahrhaft Wunder! Am zweiten Tag nach der Lancierung erhielten wir Nachricht von der Regierung, für unseren Antrag sei nicht das Gesundheitsministerium zuständig, sondern das Amt für Umweltschutz und es sei halt deswegen versehentlich länger liegengeblieben. Weitere 3 Tage später bekamen wir die Bewilligung des Cabildo, zwar auch wieder an Bedingungen geknüpft, welche aber von uns erfüllt werden können.

Ich war überglücklich und buchte die Flüge. Einen Tag später fragte ich bei der Tierärztin, die uns die Zusammenarbeit zugesagt hatte, nochmals nach. Sie wollte nun aber plötzlich nichts mehr davon wissen, nur wenn das Colegio de Veterinarios auch einverstanden sei. Dieses befand aber, dass die Bewilligung der Regierung von La Palma nicht ausreiche und bestand auf derjenigen aus Madrid. Diese ist zwar schon länger beantragt, aber die Antwort ist noch ausstehend und ich habe wenig Hoffnung, dass sie noch rechtzeitig eintrifft. Was faktisch bedeutet, dass wir nicht kastrieren dürfen, da wir auf eine Tierarztpraxis für den legalen Bezug der Narkosemittel und das Durchführen von Operationen angewiesen sind (spanische Gesetze…). Nun folgte nochmals ein intensives Hin- und Herschreiben und Diskutieren mit den Tierärzten, das mich aber keinen Schritt weiterbrachte.

Was nun? Wir haben uns entschieden, trotzdem zu kommen, wie geplant vom 22.-28. November. Wir werden wohl keine Kastrationen selber machen können, aber dafür haben wir viele neue Ideen, wie wir trotzdem helfen können.

Im Frühling 2015 hatten wir so viele Spenden gesammelt, dass wir uns überlegen mussten, wie wir diese verwalten wollen. Da wir weder einen neuen Verein gründen noch Steuern abliefern wollten, habe wir uns entschlossen, uns der Organisation NetAP anzuschließen. Wir sind nun ein selbständiges Projekt innerhalb von NetAP, das Geld wird von NetAP zweckgebunden und steuerbefreit verwaltet. Die Zusammenarbeit ermöglicht es uns, auch von der bereits vorhandenen Infrastruktur zu profitieren, das heißt wir können chirurgisches Besteck, Fadenmaterial, Abdecktücher von dort beziehen bzw. ausleihen.

Parallel zu den Bemühungen um die Bewilligungen haben wir auch persönliche Kontakte zu La Palma gepflegt. So konnten wir diesen Sommer eine angehende palmerische Tierärztin (im letzten Studienjahr) zu uns in die Schweiz einladen und sie absolvierte ein dreiwöchiges Praktikum in meiner Praxis.

Obwohl wir nun keine Massenkastrationen machen können, ist unsere Woche trotzdem ausgefüllt mit Aktivitäten rund um den Tierschutz und zukünftige Kastrationen:

" wir haben tierschutzgerechte Katzenfallen gekauft und werden diese mitbringen, sie werden von UPA La Palma auch zukünftig kostenlos ausgeliehen.

" ich habe ein Treffen mit den Tierärzten vereinbart, um nochmals unser Projekt vorzustellen und um sie für eine Kastrationswoche gewinnen zu können. Dies auch, um den Tierschutzgedanken in der Bevölkerung zu verbreiten, da eine solche Woche auch Beachtung in den Medien finden wird. Die Tierärzte sind immer noch sehr misstrauisch und nur ein persönliches Gespräch bringt die Verhandlungen weiter. Das Treffen wird am Mittwochabend in Los Llanos sein.

" Wir werden einen kleinen Tierschutzkongress zusammen mit UPA La Palma organisieren, um die vielen verzettelten Tierschützer zu vereinen und an einen Tisch zu bringen. Wir werden bei dieser Gelegenheit auch uns und NetAP vorstellen. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange. Eine separate Einladung dafür wird noch kommen, wer sich interessiert kann aber schon jetzt den Termin reservieren: Donnerstag, 26. November, abends

" Wir werden einen zweckgebundenen Fond zusammen mit UPA gründen, der dazu dient, Kastrationen während des ganzen Jahres zu ermöglichen. Gutscheine für Kastrationen stehen allen Tierschützern, egal ob "Einzelkämpfer" oder Mitglieder einer Organisation, zur Verfügung und sind ausschließlich für herrenlose Tiere sowie für Tiere von mittellosen Besitzern. Mit den Tierärzten wird ein Fixpreis vereinbart. Einlösbar sind die Gutscheine vorerst nur bei Tierärzten, die unser Projekt unterstützen. Aktiviert wird der Fond erst, wenn wir für eine "Kastrationswoche" zugelassen werden, da wir selber unseren Beitrag leisten möchten.

" Am letzten Tag werden wir eine Pressekonferenz geben und dürfen hoffentlich, aufgrund erfolgreicher Verhandlungen, eine neue, von allen Instanzen bewilligte Kastrationswoche bekanntgeben.

" Wir werden erste Vorbereitungen treffen für ein Tierheim (Gespräche mit der Regierung, Besichtigung einiger bereits angebotener Grundstücke, Personal, Planung, Budget, etc.)

In den letzten Monaten habe ich meine gesamte Freizeit für die Planung, Organisation und den Kampf um die Bewilligungen geopfert. Und ich habe angefangen, Spanisch zu lernen, für mich als Sprachen-Antitalent eine fast noch größere Herausforderung.

Obwohl der Einsatz nun nicht so wie ursprünglich geplant stattfinden kann, sind durch die ganzen Bemühungen neue Kontakte, neue Ideen und neue Projekte entstanden, die eine noch viel größere Dimension und Nachhaltigkeit haben werden. Und wir werden nicht aufgeben!

Ich freue mich Euch wiederzusehen oder endlich persönlich kennen zu lernen.

Herzliche Grüße und bis bald

Lisa

Lisa Goldinger
Steckbornerstr. 6
CH-8555 Müllheim
Telefon 052 763 17 14
lisa.goldinger@hotmail.ch






Montag 02.11.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

"Plastik Pfui" - "Plásticos Fote"
So einfach verkünden wir das Ende der Plastik-Zeit?

Es ist gar nicht so lange her, da waren Kunststofftüten immer noch ein Zeichen des Fortschritts und es ist auch gar nicht so lange her, da hat eine politische Partei die Wahlen gewonnen mit dem Ausruf "Unseres" "lo nuestro", also könnte das mit dem "Plastik Pfui" ja vielleicht auch greifen. - Unser Rat für Umwelt (man nennt das hier vorsichtshalber nicht Rat für Umweltschutz…) hat zusammen mit dem Konsortium des Weltbiosphärenreservats eine Kampagne gestartet, in der man die Bevölkerung sensibilisieren will, dass doch maßloser Gebrauch von Plastik, nicht nur Plastiktüten, so gar keinen Fortschritt darstelle, sondern nicht nur gefährlich für die Umwelt sei, sondern obendrein noch wertvolle Ressourcen verbrauche. Das Bild kennen wir alle, stehen im Supermarkt, werden aufgefordert einen Plastikhandschuh anzuziehen, um eine Knoblauchknolle in eine viel zu große Plastiktüte zu packen. - Das Gleiche dann mit den zwei Zwiebeln, den drei Bananen, der roten Paprikaschote, der grünen ebenso, weil die einen anderen Preis hat muss die getrennt verpackt werden, und dann noch zwei Möhren und dann geht man damit zur Kasse und das Konglomerat aus Kunststoff und Gemüse wandert dann wiederum in eine Plastiktüte. - Zum Teil sind das Forderungen der Gesundheitsbehörden und erst neulich las ich einen Artikel aus Deutschland, in dem man sich beschwerte, dass der Abfall von "Take-Away-Produkten" so stark angestiegen sei, weil es neben dem zu bekleckernden Vollbart eben schick sei, auf dem Weg zur Arbeit den Kaffee aus Einwegbechern zu trinken. - So weit sind wir noch wieder nicht, wir leiden noch an der ersten Kunststoffwelle, auch wenn inzwischen die meisten Supermärkte für die Plastiktüten kassieren, und von diesen auch keine großen Einheiten mehr bereit halten. - Seit ein paar Jahren gibt es ja auch die wiederbenutzbaren großen Tüten, die kosten so um die 50 Cent und sind sicher 50 mal erneut zu nutzen, es sei denn, man legt die das Jahr über in die Sonne, dann zerfallen diese, optisch meist sehr robusten Beutel zu feinem Staub. - Inzwischen gilt man auch nicht mehr als Ökoterrorist, wenn man mit dem Jutebeutel, oder eben diesem dauerhaften Plastikbeutel einkaufen geht, anfänglich war das ein bisschen Spießrutenlaufen, und die Einheimischen belächelten den um die Umwelt besorgten blassen Mitteleuropäer. - Inzwischen hat der Beutel hier Karriere gemacht, auch wenn der oft für Dinge genutzt wird, für die er eigentlich gar nicht gemacht wurde und es gab eine Zeit im San Martín, da hat man diese Beutel gratis verteilt und das war dann so ein bisschen wie Freibier auf dem Stadtplatz von Straubing.

Es ist natürlich völlig richtig, dass man gegen den sinnlosen Gebrauch von Kunststoff Kampagnen lostritt, auf der anderen Seite ist es fragwürdig, ob man das in Babysprache machen muss. - Aber in der Presseerklärung des Rates für Umwelt denkt der auch lobenswert über den Einkaufsbeutel hinaus und erkennt wohl an, dass Kunststoffe nicht nur im Supermarkt einmalig genutzt werden, und dann weggeworfen, sondern dass es ganz großen Gebrauch von Kunststoffen im Alltag gibt, den man überdenken sollte. - Auch spricht er die über 700 Hektar Bananen unter Kunststofffolien an, bietet zwar keine Lösung dafür, allerdings spricht das für einen halben Paradigmenwechsel, wenn seitens der Politik die Bananen nicht nur als breiter Segen, sondern eventuell sogar als Bonus mit Nebenwirkungen betrachtet werden. - Gut, man könnte noch sehr viel mehr machen, aber man muss den Leuten auch die Zeit geben mitzukommen, alles was schnell und reißerisch von oben aufgesetzt wird, das schießt hier unten, (da wo wir leben) erst mal komplett an den Leute vorbei. - Wir brauchen halt für vieles länger, aber inzwischen wird man nicht mehr beschimpft, wenn man die Knoblauchknolle ohne Plastiktüte zur Kasse bringt und siehe da, es geht. - Bis wir dann alle Müllengel sind, das dauert dann noch mal ganz viele Jahre, aber manchmal zählt halt einfach auch der Weg dahin, und wir sind doch schon losgelaufen. - Man hat sogar eine Facebook-Seite extra zu dem Thema "Pfui-Plastik" eingerichtet, manchmal finde ich uns ausgesprochen süß…



Fast schon ökologische Großraumtüten zur häufigen Benutzung...





Montag 02.11.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1017 hPa



Sonntag 01.11.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Hallo Wien und der Friedhof der Plattenbauten
Wir machen auch wirklich jeden Mist mit

Aus Irland nach Amerika, und dann als Reimport wieder nach Europa, und wenn dann alle durch sind, dann kommt das auch zu uns. - Nur die Vernunft, die ist noch nicht ganz durchgedrungen, oder hat man die erst gar nicht abgeschickt? - Gestern Abend liefen also wirklich gruselig verkleidete Kinder, und das was Kinder geblieben sind durch die Straßen und forderten von meist völlig überforderten Passanten und an den Haustüren Süßigkeiten. - Und auch viele Erwachsene haben sich irgendwie zum Gruß an die österreichische Hauptstadt verkleidet, und hier machen nun wiederum pfiffige Geschäftsleute und Wirte ein rundes Ding draus und bieten für die Nacht Kostüme und eben auch die dazugehörigen Feierlichkeiten. - Besonders in Los Llanos hat man daraus gelernt, nicht nur die paar doofen Eierwürfe gegen Fenster und Türen gehören zu, sondern auch die vielen Kostümpartys. - Und da bleiben dann die Süßigkeiten sammelnden Kinder außen vor, diese Zombiepartys weichen auch schon wieder ein bisschen vom traditionellen Pfad des All Hallows' Eve ab und machen vor allem eins, Spaß. - Und man macht ein Geschäft daraus, das haben wir dann doch von Amerika gelernt und die Gegenfrage lautet, was gibt es dagegen auszusetzen? - Gut, die griesgrämigen Dogmatraditionalisten, welche nur auf dem Punto Limpio lachen können, die dürfen natürlich ausführen, das sei keine Tradition von hier, also solle man den Quatsch lassen. - Aber wenn man immer alles den altbackenen Spaßbremsen überlässt, dann kommen wir ja niemals weiter, wobei das natürlich ein bisschen ketzerisch klingen mag, ob uns Hallo Wien nun wirklich weiterbringen könnte. - Aber es ist angekommen, und den ewig Bewahrenden kann man doch einfach nur zurufen, auch eure Traditionen waren irgendwann mal was Neues, und so lange die Leute am nächsten Tag dann trotz Gruselkater aufstehen und die Friedhöfe besuchen, so lange schadet das doch wirklich nicht.

Da sind wir beim zweiten Tagesordnungspunkt, alle die noch, oder schon wieder stehen können, die besuchen heute auf den Friedhöfen ihre Angehörigen, welche man eben irgendwann einfach dorthin bringen musste. Der Tod ändert eben nicht nur den Tagesablauf drastisch, sondern die Gesamtplanung und heute sind wir eben aus Tradition heraus, oder aus sozialem Druck, das kann es nämlich auch oft sein, alle auf den Friedhöfen, die wir in den letzten Tagen auch noch trefflich geschmückt haben. - Ist auch ein Geschäft, nicht nur Halloween, die Blumenhändler verdienen sich die Tage über eine goldene Knospe, auch hinter klerikalen und völkischen Traditionen stecken irgendwann wirtschaftliche Interessen, also bitte nicht den knorrigen Zeigefinger auspacken und auf böse Rituale deuten, die nicht von hier sind. - Unsere Friedhöfe sind eh eine interessante Angelegenheit, immer dachten wir, die DDR hätte die Plattenbauten erfunden, aber selbst das müssen wir dem lustigen Land mit den drei Buchstaben streitig machen, denn unsere Friedhöfe, das sind schnuckelige kleine Appartements, in kompletter Plattenbauweise. - Das Wort "entierro" für Begräbnis führt uns hier ein bisschen auf eine falsche Fährte, denn nur in den allerseltensten Fälle wird wirklich jemand "eingeerdet", man kommt in mehrgeschossige Schließfächer aus Beton, welche wirklich als Fertigbauelement geliefert werden. - Die Appartements sind etwa 60 x60 x 200 Zentimeter, geschätzt, ich bin da jetzt nicht hingefahren und habe das abgemessen, schon gar nicht von innen, aber der Standardsarg passt satt hinein, dann wird, noch unter den Augen der Angehörigen und Trauergesellschaft das "nicho" (Nische, Nest) mit einer Platte verschlossen und mit Mörtel zugemauert. - Das ist meist der allerstillste Moment auf dem Friedhof, wenn ein Bestatter mit dem Mörtel dafür sorgt, dass da keiner mehr rauskommen kann. - Manchmal ist das auch ein bisschen makaber, aber so sind wir halt und manch einer ist auch immer unter den Zuschauern der ganz genau darauf achtet, dass da wirklich keiner mehr rauskommt… Einen Leichenschmaus kennt man hier übrigens nicht, nach der Messe und dem Gang zum "Campo Santo" also zum Heiigen Feld, geht jeder seiner Wege.

In der Regel bleiben die sterblichen Reste 10 Jahre dort, dann kann man das noch auf der Gemeinde verlängern, und wenn das keiner für einen macht, den wirft man dann wieder aus dem Plattenbau und dann wird man endgültig und anonym wirklich begraben. - Die meisten verlängern aber, das macht man auf der Gemeinde, die ist für die Friedhöfe zuständig und wenn dann die neue Zeit über die Dörfer und Städte kommt, dann kann es auch schon mal sein, dass ein kompletter Friedhof verlegt wird. - Dort wo heute der Parkplatz des San Martín, oder Hípercentro, wie das heute heißt steht, dort war früher der Friedhof El Pasos. - Als man die Tabakfabrik dort erbaute, musste der Friedhof weg, und glaubt man den gut geübten alten Gruselerzählern aus dem Ort, dann hätte man beim Umzug ziemlich viele Teile vergessen. - Ich war nicht dabei, liebe aber diese alten Geschichten und inzwischen ist ja der "neue Friedhof" in El Paso auch schon wieder der "Alte", denn mit Los Llanos zusammen bedient man inzwischen den Friedhof von Las Manchas, auf dem endlich, aber sicher nicht unendlich Platz genug für die Überfälligen aus dem Aridanetal ist. - Dort steht auch das einzige Krematorium der Insel, welches sich inzwischen sogar bei den Einheimischen als Alternative eingebürgert hat, nachdem vor 10 Jahren nur Ausländer oder "Heiden" sich dieser heißen Ewigkeit bedient hatten. - Dort gibt es auch die Nischen für die Urnen, wenn man den Kaminsims nicht damit schmücken will, auch Plattenbau, aber beste Sicht aufs Meer, und dann stören die knatternden Mopes auch nicht mehr, welche sich die steile Straße neben aufwärts mühen.





Sonntag 01.11.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 64 % - Luftdruck 1017 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Algo debe de querer, quien te hace fiestas, que no te suelen hacer

Irgendwas wird der wollen, der dir eine Fiesta bereitet, die man dir sonst nicht macht. - Wenn man plötzlich ganz freundlich zu dir ist, wo das im Alltag ganz anders aussieht, dann sieht das ganz nach einer Falle aus, in die man fröhlich treten soll.






Sehr schmackhaft, diese Langosta de Antenas (40-50 cm ohne Antenne) (Okt. 2014, Cueva del Diablo)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar






Familie Ellen & Simon Märkle

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