La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Oktober 2012

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Mittwoch 31.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 17 mm - Luftfeuchte 99 % - Luftdruck 999 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

In wenigen Tagen mehr Regen als im gesamten vergangenen Winter
Pure Freude, wäre da nicht die Sache mit dem Flughafen

Die Schweden kamen durch. - Ich weiß nicht, ob die ein besonderes Nebelflugtraining machen, aber der Flieger aus Stockholm ist beim zweiten Versuch bei uns heute gelandet. - Alle anderen Chartermaschinen haben ihre Flüge um einen Tag nach hinten geschoben, und werden morgen wohl zu uns kommen, anstatt heute. - Das kann klappen, der Wind hält sich in Grenzen, obwohl immer noch aus der falschen Richtung bläst, und für morgen ist auch deutlich weniger Niederschlag angesagt, also werden wir auch weniger in der Wolke sein und damit ist die Sicht dann auch wieder besser. - Das war heute eher das Problem, sieht aus wie Nebel, aber in Wirklichkeit sind wir dann in der Wolke und die Sicht ist da so minimal, dass man einen Anflug und eine Landung auch wieder vergessen kann. - Bei uns auf der Westseite ist es nun auch wieder dunkel, aber auf der Ostseite ist es aufgeklart, und in der letzten halben Stunde konnten die Schweden und auch drei Maschinen aus Tenerife landen, so dass wir wieder ein bisschen Hoffnung aufnehmen, dass unsere Tochter mit der späten Maschine aus Gran Canaria heute auch landen kann. - Die hat doch morgen Geburtstag, und wollte mit ihren Freunden, auch ein bisschen mit den Eltern, da reinfeiern, aber das geht eben nur, wenn das Wetter gnädig ist. - Dabei haben wir doch schon so groß eingekauft, alles was die Dame so gerne isst, und das ist auch gut für mich, denn dann gibt es wieder mal ein ordentliches Stück Fleisch, in diesem vervegetarisierten Haushalt. - Aber noch müssen wir bangen, das kann so schnell gehen, dass wieder eine Wolke kommt und die späten Maschinen, kurz vor neun, die werden dann nicht lange warten, sondern bald wieder umdrehen und zurückfliegen, wenn sich La Palma wieder zickig zeigt. - Für die kommenden Tage hat nun das Global Forecast System die erwarteten Regenmengen wieder etwas zurückgeschraubt, was uns ganz entgegenkommt, denn sehr viel mehr Wasser können wir im Moment auch nur schlecht aufnehmen und speichern. - Dabei muss man ganz klar sagen, dass die Niederschläge meist sehr moderat fielen, also über mehrere Stunden verteilt, keine kurzen und heftigen Starkregen, welche eh mehr Verwüstung anrichten als positive Effekte durch das Wasser. - Da sind wir also sehr zufrieden, die Insel hat auch gleich schon wieder ein ganz anderes Kleid angelegt, obwohl man das durch die Wolken hier auf der Westseite immer nur ganz kurz erkennen kann. - Wobei, wenn wir von den Regenmengen sprechen. - Die letzten Tage hat es 145 Millimeter hier auf unserer Höhe geregnet, das ist bereits deutlich mehr als im kompletten vergangenen Winter gefallen ist, da waren es nämlich in den sieben Monaten, die wir als "regenfähig" betrachten, lediglich 91 Millimeter und damit eines der trockensten Jahre die es hier jemals gegeben hat. - Wen es interessiert, der kann sich HIER die Niederschlagsmengen in Tajuya seit 1987 ansehen. - Sind leider nicht ganz komplett in den frühen Jahren.




Die letzten Berechnungen des "GFS" für die kommenden Tage




Mittwoch 31.10.2012 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 38 mm - Luftfeuchte 99 % - Luftdruck 1001 hPa

Ein Gesetz ist ein Gesetz…
Der kleine Fisch frisst den Großen, hoffentlich bekommen wir davon kein Aufstoßen

Alle haben alles richtig gemacht, das ist der Tenor der Aussagen im außerordentlichen Plenum von gestern, in dem eine historische Entscheidung gefallen ist. - Die Bürger, zusammen mit der Justiz, bringen politische Strukturen zu Fall, welche viel zu lange bereits hier auf der Insel (den Inseln und wahrscheinlich auch dem "Rest" der so genannten Freien Welt) eigentlich lediglich Lobbyisten wirtschaftlicher Interessengruppen sind. - Im Plenum selbst hat der Hauptverantwortliche der ganzen Geschichte, Juan Ramón Rodríguez Marín, Ex Bürgermeister und Unterzeichner der Betriebsgenehmigung aus dem Jahr 2009, überhaupt nichts gesagt und nur aus einen anderen Medium geht hervor, dass man sich sehr überrascht zeigen würde, dass die Gemeinde Los Llanos das Urteil in bereits erster Instanz akzeptiert. - Dann die immer wieder kommende Aussage, es ist ein Fehler die Anlage nicht in Betrieb zu nehmen, sonst bricht über die Gemeinde Los Llanos eine millionenschwere Schadensersatzklage herein. - Damit sind die von der Coalición Canaria und allen voran Juan Ramón Marín bereits seit Jahren hausieren gegangen, und haben mit den Millionen nur so um sich geworfen, obwohl solche Summen völliger Blödsinn sind. - Aber hinter dem Beschluss, das Urteil zu akzeptieren sieht man in den Reihen der Coalición Canaria hauptsächlich die politische Abhängigkeit der jetzigen Bürgermeisterin Noelia García (PP) von ihrem Koalitionspartner Chema de Vargas (PSOE), denn der hatte durchblicken lassen, dass er den Pakt aufkündigt, falls man gegen das Urteil Berufung einlegen würde. - Ob das wirklich der Grund ist, das können wir nur vermuten, der Gentleman lächelt und schweigt dazu, aber der Druck seitens der PSOE auf Noelia war in den letzten Wochen und Monaten schon gewaltig. - Sie selbst hat nach ihren eigenen Aussagen auch keinen Fehler gemacht, allerdings redet und lamentiert sie so viel und breit, dass alleine der Umfang der Aussagen bereits Zweifel an den Gesagten aufkommen lässt. - Weder die Coalición Canaria, noch die Partido Popular weisen nämlich auf den eigentlichen Fehler im Projekt Asphaltwerk hin, sondern versuchen den einfach durch Schweigen verschwinden zu lassen. - Techniker des Rathauses haben nämlich dokumentiert, dass sich in einem Umkreis von 2.000 Meter vom Asphaltwerk keine Siedlungen befänden, man also mit dem Gesetz von 1961 konform ginge. - Diese Aussage ist falsch, definitiv, darüber muss man nicht diskutieren, und sowohl Juan Ramón Marín wie auch Noelia García haben, oder wollten diesen Fehler nicht sehen. - Im Gegenteil, Noelia nimmt sogar noch die städtischen Techniker und Juristen in Schutz und bescheinigt denen alles richtig gemacht zu haben, es wäre sicher besser gewesen, über den Punkt gar nicht zu sprechen. - Was wir natürlich nicht wissen und auch niemals herausbekommen werden, hat dieser Techniker das von sich aus gemacht, oder auf Befehl hin, das wäre die entscheidende Frage. - Vermuten können wir viel, aber wenn man etwas damit anfangen will, dann müssten Beweise folgen, ansonsten sollte man das nicht wirklich aufgreifen. - Letztendlich ist Noelia García eingeknickt, auf die richtige Seite gefallen allerdings, doch ich vermute auch eher mal, dass politischer Druck dahinter stand und weniger Einsicht oder gar Vernunft, denn die hätte ihr vor geraumer Weile schon zu einem ganz anderen Handeln raten müssen. - Alle haben richtig gehandelt, sagen sie, auch wenn das Gerichtsurteil genau das Gegenteil davon aussagt. - Es wäre nun aber an der Zeit, nicht mehr Nachzutreten, jetzt sollte man sich auf den nächsten Schritt konzentrieren und das wird die sicherlich folgende Schadensersatzforderung des Betreibers der Anlage sein. - Und was jetzt auch angesagt ist, das wäre eine Fiesta, mal keine Versammlung, mal kein Protestmarsch, sondern eine riesengroße Fiesta der "Kleinen Fische". - Chapeau an die Plataforma, an alle die mitgekämpft haben, an den Anwalt Felipe Campos und ein Mützchen auch an die beiden Politiker, die als einzige ihrer oft zweifelhaften Zunft immer auf der Seite der Bürger waren: Loli und Chema.

Seit Mitternacht hat es hier auf der Westseite nicht mehr aufgehört zu regnen. - Keine Sturzbäche, sondern kontinuierlicher Regen, erinnert sehr an deutschen Dauerregen und wenn ich mir die Vorhersagen ansehe, dann kann das mit dem "Dauer" schon stimmen. - Wind haben wir hier auf der Westseite überhaupt keinen, aber wie das auf der Ostseite aussieht, das haben wir noch nicht herausbekommen. - Noch erscheinen die Flugverbindungen lediglich als verspätet, und nicht abgesagt, aber es ist eben noch keine Maschine hier auf der Insel gelandet. - Die Gäste, welche gestern mit den Chartern kommen sollten, die kommen nun am Vormittag mit einer Sonderfahrt der Fähre, denn wie es aussieht, sind die Nachtfähren nach La Palma gar nicht erst aus Tenerife losgefahren. - Die Charterverbindungen aus Deutschland nach La Palma haben die Carrier alle auf morgen verschoben.



Dienstag 30.10.2012 21:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 7 mm - Luftfeuchte 91 % - Luftdruck 1003 hPa

Spiel, Satz und Sieg
Kein Asphaltwerk im Aridanetal

Wer wem gratuliert, das betrachten wir in den kommenden Tagen. - Aus dem heutigen außergewöhnlichen Plenum im Rathaus von Los Llanos geht hervor, dass es keinen Einspruch gegen Annullierung der Betriebsgenehmigung seitens des Verwaltungsgerichtes in Tenerife geben wird, das Ding ist vom Tisch. - Spiel, Satz und Sieg, so lautet die Einschätzung eines der führenden Mitglieder der Bürgerplattform, und wir werden die nächsten Tage genügend Raum finden, diese frohe Nachricht in allen Facetten zu würdigen.



Dienstag 30.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 12 mm - Luftfeuchte 86 % - Luftdruck 1003 hPa
Höchsttemperatur heute 21,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

La Palma - incomunicado
Der Wind hat den Osten der Insel im Griff

Hier auf der Westseite im Aridanetal hat man nur eine geringe Vorstellung davon, wie es heute den Tag über in der Region Santa Cruz und Mazo ausgesehen hat und noch aussieht. - Nicht mal wirklich reichhaltige Niederschläge fielen auf der Westseite, auch da war der Osten heftiger betroffen. - Protagonist bislang beim Durchzug dieses Tiefdruckausläufers sind aber die starken Fallwinde, die auf der Ostseite in Böen mit Geschwindigkeiten deutlich über einhundert Stundenkilometer die Hänge hinabfegen, die Hauptstadt lahm legen und auch den Flughafen. - Fangen wir dort an. - Die beiden ersten Maschinen, eine aus Tenerife und eine aus Gran Canaria konnten noch landen, dann ging nichts mehr an unserem Flughafen, die heftigen und böigen Scherwinde machen es zum Zufall, ob ein Flugzeug landen kann oder weggefegt wird, und Gott sein Dank fliegt man in der Verkehrsfliegerei nicht nach dem Zufallsprinzip. - Drei Charter sollten heute kommen, die mussten nach Tenerife umgeleitet werden und derzeit halten sich die Gäste auch noch auf der großen Nachbarinsel auf. - Nun wird überlegt, ob man die nächtliche Fähre besteigt, oder auf morgen wartet und die Gäste auf Tenerife in Hotels unterbringt. - Da kommt dann gleich die nächste Geschichte, der Wind hat Santa Cruz derart heftig im Griff, dass der Hafen auch nicht anzulaufen war. - Die Aida hat es erst gar nicht versucht, bei uns anzulegen, und ob die Fähren aus Tenerife, die wir heute Abend erwarten überhaupt anlegen können, das muss man nach dem jetzigen Stand stark bezweifeln. - Das wäre dann die Höchststrafe für anreisende Gäste, zunächst geht mit dem Flugzeug nichts, dann rauf auf die nächtliche Fähre, um dann durchgerüttelt vom heftigen Seegang kurz vor der Insel wieder umdrehen zu müssen. - Es kann sich natürlich noch deutlich bessern, das dürfen und wollen wir auch nicht ausschließen, aber so, wie das im Moment aussieht, hat La Palma mal wieder das Schild "incomunicado" aufgehängt, was nichts anderes heißt als "isoliert". - Wir hatten mit etwas mehr Regen gerechnet und mit etwas weniger Wind, aber die Voraussagen waren schon korrekt und die Warnungen, welche vom nationalen Wetterdienst ausgesprochen wurden. - Aufgrund der starken Fallwinde auf der Ostseite hat die Inselregierung nun den Notfallplan ausgerufen, und alle möglichen Hilfskräfte in Bereitschaft versetzt, sollte man hier oder da zusätzliche Kräfte benötigen. - Schäden werden gemeldet aus den Bananenpflanzungen im Nordosten der Insel und aus der Hauptstadt meldet man Überschwemmungen in der Altstadt und Bauzäune und Absperrungen hat der Wind durch die Gegend gewirbelt. - An der Straße auf die Westseiten hat man nun den unteren, neuen Tunnel für beide Richtungen geöffnet, so erspart man sich bei der Fahrt auf die Westseite an die acht Kilometer Fahrt in den Bergen, auf einer Wegstrecke, auf welcher nach Regen häufig Steinschlag zu fürchten ist. - In Mazo hat man vorsorglich an die fünfzig Bürger evakuiert, die nah an einer Schlucht wohnen, da man Angst hat vor Gerölllawinen, welche nach Starkregen die Barrancos herabstürzen könnten. - Wir erinnern, dort hat es im August des letzten Jahres in den hohen Zonen gebrannt und nach solchen Feuern kommt es dann zu deutlich mehr Erosion, als wenn die Hänge noch von Vegetation festgehalten werden. - Bislang ist aber noch nichts passiert, da die Regenfälle eben geringer ausgefallen sind, als bislang befürchtet. - Die Schulen waren heute zum Teil geschlossen, für die Ostseite eine völlig vertretbare Entscheidung, hier auf der Westseite aber komplett unnötig. - Noch unnötiger ist, dass man nun alle Schulen auch morgen schließt, da wir eine deutliche Wetterbesserung erwarten. - Hier auf der Westseite ist das sogar ein Witz mit den geschlossenen Schulen, hier weht kaum Wind und wegen drei Tropfen die Schulen schließen, macht eigentlich keinen Sinn. - Der Wind soll heute Nacht abflauen, aber es gibt keine festgeschriebene Windgeschwindigkeit, ab der man sagen könnte, nun kann der Flughafen wieder normal operieren. - Das hängt eben auch von der Richtung ab aus der der Wind weht, und das Schlimmste ist eben aus Südwest, so wie es den ganzen Tag bereits weht. - West ist auch noch schlecht, aber wäre bereits etwas besser, und Süd wäre noch besser, ideal ist Nord, oder Nordost, aber diese Windrichtungen werden wir erst wieder sehen, wenn das große nordatlantische Hoch wieder auf seinem Platz ist. - Allerdings sprechen die Vorhersagen weiter von Südwestwind, und auch wenn die Geschwindigkeit bis auf 10 - 15 Knoten sinken soll, heißt das dann immer noch nicht, dass der Flugbetrieb ohne Störung wieder aufgenommen werden kann. - Das erste richtige Tief seit anderthalb Jahren, und dann gleich so ein Ärger.




Hier kann man die Windrichtung in den unterschiedlichen Höhen ablesen




Hier geht es um mögliche Regenmengen, Windstärke und Luftdruck. - Beide Graphiken stammen vom Global Forecast System, wunderbar abzurufen und erklärt über die Wetterzentrale




Dienstag 30.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 83 % - Luftdruck 1005 hPa

Asphaltplenum
Heute 14:00 in Los Llanos

Bis zum 8. November hat die Gemeinde Los Llanos noch Zeit, das Urteil des Verwaltungsgerichtes, welches sich gegen die Betriebsgenehmigung des Asphaltwerkes ausgesprochen hat, Einspruch zu erheben. - Ob man das machen wird oder nicht, das weiß man noch nicht, so lässt es uns die Bürgermeisterin Noelia García wissen, und lädt nun zu einem außerordentlichen Plenum, in dem es nur um das Asphaltwerk gehen soll. - Man möchte die Position aller drei im Gemeinderat befindlichen Gruppen anhören, schließlich handle es sich um ein äußerst komplexes Thema, und dann werde man eine Entscheidung treffen. - Zunächst aber sollen die Juristen oder Rechtsgelehrten der Gemeinde die Pros oder Kontras im Falle eines Einspruchs erklären, wobei man davon ausgehen muss, dass das die gleichen Juristen sind, welche bislang immer die Legalität der Anlage verteidigt haben. - Danach sollen alle Gruppen ihre Haltung erläutern und dann könne man sich seine eigene Meinung bilden, ob es denn sinnvoll wäre, gegen das Urteil Einspruch zu erheben. - Nicht klar wird aus dieser Pressemeldung, ob denn gleich heute eine endgültige Entscheidung fallen wird, wir sollten aber eher annehmen, dass das nicht der Fall sein wird. - Zeit hat man ja noch bis zum 8. November, dann erst endet die Einspruchsfrist. - Einzige Klarheit, wie man sich den entscheiden wird, bieten die drei Räte der Sozialisten, die haben immer und von Anfang an klar gemacht, dass sie gegen die Betriebsgenehmigung des Asphaltwerkes sind, und werden auch jetzt nicht von ihrer Position abrücken. - Was die Partido Popular macht, das ist schwer abzuschätzen, alleine die Tatsache, dass Noelia García noch nicht früher bereits einen Einspruch verkündet hat lässt uns erneut hoffen, dass die Bürgermeisterin sich endlich hinter die Bürger stellt und nicht weiter hinter die Interessen einiger weniger Industriellen. - Bei der Coalición Canaria sollte man sich eigentlich sicher sein, dass die einen Einspruch gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts wollen, denn schließlich stammt ja auch die Betriebsgenehmigung aus ihren Händen, welche nun vom Gericht als falsch deklariert wurde. - Einzig aus taktischen Gründen wäre es möglich, dass die Coalición Canaria sich einer möglichen Abstimmung enthält, so wie sie es bereits bei der letzten Abstimmung über das Asphaltwerk in einem Plenum des Rathauses gemacht haben. - Damals forderte der sozialistische Vizebürgermeister die Annullierung der Betriebsgenehmigung, und weil die Coalición Canaria sich damals der Stimme enthielt, musste die Partido Popular dagegen stimmen, sonst hätte man dem Antrag der Sozialisten zugestimmt. - Das hat die Coalición Canaria einzig aus dem Grunde gemacht, zwischen den Koalitionspartnern der Sozialisten und der Partido Popular Streit zu säen, und das hat ja auch funktioniert, da der Pakt dann fast zerbrochen wäre. - Ob man solch eine Taktik erneut anwenden wird, das weiß ich nicht, die Spielereien und das Geschacher rund um Macht, Einfluss und auch persönliche Genugtuung in der Lokalpolitik sind ständige Begleiter des politischen Alltags hier und ermüden gewaltig. - Ich wage keine Prognose, ob Einspruch erhoben wird, einzig der Standpunkt der drei sozialistischen Räte ist klar und bekannt, allerdings ist das die kleinste politische Gruppe im Rathaus. - Bald wissen wir mehr.

Der Regen tröpfelt bislang einfach so vor sich hin, noch kein Anzeichen von Starkregen und Sturm, aber der wird im Laufe des Tages noch kommen und nun hat man den Alarm auch noch über die Provinz Tenerife hin ausgedehnt, nun wird auch noch auf Gran Canaria vor Wind und Regen gewarnt. - Auch hier heißt es abwarten, was denn da auf uns zukommt.




Regenmengenvorhersagen der Agencia Estatal de Meteorología




Montag 29.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 83 % - Luftdruck 1008 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Hotel Mama als Krisenlösung
Sieben von zehn Jugendlichen leben bei ihren Eltern

Diese Zahl nennt uns die Studie "Observatorio Joven de Vivienda de España". - Lassen Sie uns das noch ein bisschen genauer beschreiben. Es geht dabei um Jugendliche, welche ihre schulische und/oder berufliche Ausbildung bereits hinter sich gebracht haben, also dem Arbeitsmarkt bereits zur Verfügung stehen. - Das ist eine sehr hohe Zahl und zeigt uns gleich mehrere Aspekte unserer Gesellschaft. - Grundsätzlich gehen in Spanien die Kinder meist später aus dem Haus, aus zwei Gründen. - Zunächst ist der Anspruch an die Familie meist noch höher als in Mitteleuropa, und dann versuchen hier eine viel höhere Zahl an Menschen in Eigentum zu wohnen, und nicht zur Miete. - So bleiben die Kinder dann länger im Haus, bis man die Arbeit angetreten hat, oder finanziell so weit bereit ist, dass man Hypotheken zahlen kann, oder sich eben ein Haus bauen. - Das sind die beiden traditionellen Aspekte, und nichts ist wohl gegen diese Praxis anzumerken. - Das bringt einen aber auch noch nicht dazu, dass sieben von zehn noch bei den Eltern wohnen, das ist erst in den letzten Jahren so weit gekommen und da müssen wir unseren Dauerbrenner wieder als Erklärung heranholen, auch wenn ich es eigentlich schon nicht mehr hören kann, die "Krise". - 63% der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren sind arbeitslos, eine schreckliche Zahl, und damit erklärt sich das eigentlich schon wieder von ganz alleine, warum Hotel Mama eine hervorragende Einrichtung ist, welche einen auch stürmische Zeiten überdauern lassen kann. - Wir dürfen sogar noch weiter gehen, über 30% Arbeitslosenquote und eben diese doppelt so hohe Jugendarbeitslosigkeit führen unter anderen Umständen als unsere in die Verelendung. - Das mag in einigen Großstädten auch so sein, aber im ländlichen Bereich rettet uns eben die Tatsache, dass die meisten hier in Eigentum leben und die familiären Bande meist doch enger geknüpft sind, als in vielen weiter entwickelten Ländern oder Regionen. - Dazu gehört dann eben auch, dass man seinen Kopf wieder unter die Familienbande steckt und seine Füße erneut unter den väterlichen Tisch. - Natürlich geht das auch in den meisten Familien nicht ohne Diskussionen ab, aber die Stufe von "wenig haben" zu Armut oder gar Elend, wird dadurch ein entscheidendes Stück versetzt. - Läuft man so über unsere Insel, dann hat man nämlich nicht den Eindruck, dass wir hier ein Armenhaus sind, auch wenn sehr aufmerksame und wiederholende Besucher wohl erkennen können, dass jetzt nicht mehr geklotzt wird, sondern gekleckert. - Ist in manchen Bereichen auch gar nicht schlecht, denken wir nur an die monströsen Straßenbaupläne, die nun einer wie der andere zurechtgestutzt werden.

Zum Wetter noch kurz. - Heute war ein wunderschöner Sonnentag, bis jetzt. - Nun bezieht es sich und es kann gut sein, dass wir heute noch den ersten Regen vom zweiten Teil des Tiefausläufers abbekommen. - Morgen erwarten wir dann richtig viel Regen und auch starken Wind aus Südwest, und am Mittwoch wird es dann wieder ruhiger. - Allerdings bleiben uns Regen und Wind, wohl noch weitere Tage treu, das Tief ist äußerst ausladend und bewegt sich nur sehr langsam vom Fleck.



Montag 29.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 86 % - Luftdruck 1008 hPa

Wochenanfang
Heute kein oder kaum Regen und Oppositionsarbeit in Los Llanos

Wie sagte meine jüngere Tochter heute morgen in all ihrer Weisheit: "Die ersten fünf Tage nach dem Wochenende sind die schlimmsten" - Wir pflichten dem sicher alle bei, Entspannung tritt erst wieder gegen Freitagmittag ein, es sei denn, in der Woche liegt ein Feiertag, so wie in dieser. - Geregnet hat es gestern nicht mehr, die letzte große Niederschlagszelle des ersten Ausläufers des Tiefs ist südlich an uns vorbeigezogen. - Heute wird es wohl gar nicht oder nur ganz wenig regnen, es ist also noch Zeit, all die Kurzschlüsse und Leckagen zu reparieren, die sich am Wochenende eingestellt haben. - Wird auch besser so sein, denn die Voraussagen für morgen bleiben drastisch, es wird wohl sehr viel Wasser kommen, begleitet von Südwestwind, und darauf sollten wir vorbereitet sein. - Gut, die an der amerikanischen Ostküste, denen steht viel schlimmeres bevor als uns, aber dennoch ist es nicht ganz ungefährlich, wenn Starkregen auf eine solch steile Insel fällt, wie unsere das nun mal ist. - Besonders denken wir dabei an die vom Waldbrand betroffenen hohen Zonen oberhalb Mazo, dort fürchtet man Murenabgänge bei zu viel Niederschlägen, aber es sollen ja bereits Vorsorgemaßnahmen in den letzten Monaten dort getroffen worden sein.

In Los Llanos nimmt nun die Opposition mal wieder die Zügel in die Hand und lässt uns alle durch eine Presseerklärung wissen, wie unvernünftig doch die beiden Regierungsparteien mit den Steuergeldern umgehen. - Die Opposition in Los Llanos ist die Coalición Canaria, die von einer nicht gerade aus Liebe, aber aus Vernunft geborenen Liaison zwischen der Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE aus dem Amt gedrängt wurde. - In der letzten Zeit ging es ja fast ausschließlich um das Asphaltwerk, nun aber greift die CC den jetzigen Stadtrat an, man hätte sich bei einem Konzert völlig verkalkuliert. - Hat man wohl auch, so bleiben 24.000 Euro Miese stehen, wobei damit eigentlich niemand gerechnet hätte. - "Rosana" heißt eine auf dem nationalen Sektor höchst bekannte und beliebte Sängerin, und genau diese Dame hatte man eingeladen, und das Ganze kostete mit Technik und Gage eben 42.000 Euro. - Ich weiß nicht ob das teuer oder günstig ist, allerdings konnte man gerade mal 900 Eintrittskarten verkaufen und damit eben lediglich 18.000 Euro erzielen. - Man hatte mit viel mehr Interesse gerechnet, aber vielleicht ist es eben in Zeiten der Krise nicht so einfach, die Menschen für Konzerte zu interessieren, für die eine Karte 20 Euro kostet. - Dabei bekräftigt die Bürgermeisterin, man hätte keine Karten verschenkt, alle hätten bezahlt, auch sie selbst, und erinnert dabei daran, dass früher, als alles anders war, und nur manches besser, als die Coalición Canaria noch im Amt war, bei solchen Konzerten auch immer draufbezahlt wurde und man hunderte von Freikarten an Honoratioren und Familienmitglieder verschenkt hat. - Die Aufregung wird sich legen, spätestens mit dem nächsten Regenschauer.



Sonntag 28.10.2012 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 38 mm - Luftfeuchte 93 % - Luftdruck 1007 hPa
Höchsttemperatur heute 21,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Wir wollten Regen
Jetzt haben wir Regen

Nicht schlecht, 38 Millimeter in 12 Stunden, das kann sich sehen lassen. - Es geht heute Abend und heute Nacht auch noch weiter, da kommt noch was. - Morgen dann lässt der Regen zunächst nach, es bleibt wohl überwiegend trocken, denn die erste Regenfront ist dann durch, um ab Montagnacht dann den nächsten Regen zu empfangen. - Und der zweite Ausläufer, der wird noch heftiger als dieser, noch mehr Wasser soll am Dienstag fallen und dann auch begleitet von kräftigem Südwestwind. - Heute Nachmittag kam auch ab und zu ein bisschen Wind auf, aber nur kurzzeitig und bislang sind die Flieger heute alle gelandet, da ist also noch nichts passiert. - Sollten die Voraussagen so eintreffen, also wirklich noch mehr Regen und Wind am Dienstag, dann kann man den meisten Menschen eigentlich nur empfehlen, mal einen Tag im Haus zu bleiben und nur raus zu gehen, wenn es unbedingt notwendig ist. - Schluchten meiden, Wandern ist im Moment sowieso abgesagt, und wer nicht muss, der sollte mit dem Auto nun auch nicht unbedingt in den Norden fahren, dort erwarten wir bei noch mehr Regen immer die Gefahr von Steinschlag. - Weitere Gefahrenstellen sind auf der Straße zur Cumbre hoch, von Ost nach West, dort wo die Straße zweispurig in eine Richtung geht. - Für dort gilt das Gleiche, wer nicht muss, der bleibt davon weg, es ist zur eigenen Sicherheit. Am Mittwoch soll dann sowohl die Regenmenge wie auch der Wind wieder nachlassen, aber es wird weiter Regen fallen und auch weiter aus Südwest wehen. - Zum ersten/zweiten November wird es dann ruhiger, und dann müssen wir mal sehen, ob uns noch eine dritte Ohrfeige dieses dicken Tiefdruckgebietes erwischt. - Zum ersten dicken Regen nach dem Sommer, in diesem Fall muss man wohl sagen, nach zwei Sommern, zeigt sich dann gleich wieder unsere Anfälligkeit gegenüber Regen. - Stromschächte laufen voll, von der Hitze des Sommers angeknabberte Dichtungen der Außenbeleuchtung, und unsere große Liebe zu schnellen Silikonreparaturen machen sich jetzt deutlich bemerkbar. - Kein Strom, fliegende Sicherungen, und in den Regenpausen hangelt man sich dann weiter von Zimmer zu Zimmer, von Terrasse zu Terrasse und inzwischen bin ich so weit, dass wir wieder in allen Zimmern Strom haben, außer in einem, und das ist meins. - Aber das ist altes Gemäuer und eine höchst spezielle Verkabelung, bei der ich vor über dreißig Jahren mit dem Sparstrumpf zugegen war, und das rächt sich eben jeden Winter, wenn es mehr als 10 Millimeter regnet. - Zum Glück, oder aus Gewohnheit haben wir aber Kabeltrommeln, welche solche Widrigkeiten wunderbar überbrücken können, wir streben nicht nach Perfektion, sondern nach Funktion, wie auch immer. - Baff gestaunt habe ich allerdings, als auch wieder in meinem Zimmer ein Rinnsal Wasser aus der Wand kam, immer dann, wenn es besonders heftig geregnet hat. - Das war neu und irgendwie beunruhigend, aber inzwischen auch geregelt. - Der alte Teil des Hauses liegt auf der einen Seite halb in die Straße eingelassen, hier auf La Palma ist halt alles schräg. - Die Landschaft meine ich, nicht die Häuser, oder die Leute, zumindest nicht alle. - Direkt am Haus hatte sich wohl durch die Hitze des Sommer der Asphalt von der Hauswand an zwei Stellen so weit gelöst, dass nun ein deutlicher Spalt entstanden ist, wo das Wasser, welches die Straße hinuntergelaufen ist, sind in diesen Spalt begeben hat und von dort aus durch die Natursteinmauer gedrückt hat. - Was es nicht alles gibt bei alten Häusern, aber den Spalt habe ich inzwischen gefüllt, nicht mit Silikon, ist schwöre es. - So, mal sehen, was heute noch so alles nass wird, Kerzen, Taschenlampen und Feuerzeuge liegen bereit, die Nacht kann kommen…




Alte Häuser mit Stromanschluss...




Sonntag 28.10.2012 07:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 9 mm - Luftfeuchte 84 % - Luftdruck 1009 hPa

Mendo
Die Schmuddelecke mit Zukunft

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hatte Mendo einen äußerst schlechten Ruf. - In Mendo, in der Gemeinde El Paso stand einer der drei Verbrennungsöfen der Insel und der Großteil des Mülls aus unseren Haushalten wanderte dort hin. - Blaue Briefe der Europäischen Union zwangen uns schließlich, diese Öfen auszuschalten, allerdings hatten wir keine parallele Alternative wohin mit dem Müll, so mussten wir jahrelang den gesamten Inselmüll im Barranco Seco deponieren. - Seit ein paar Monaten nun arbeitet das seit über 10 Jahren bereits projektierte Müllverwertungszentrum in Mazo und das soll nun den gesamten Inselmüll aufnehmen. - Nach der Schließung der Öfen blieb das Gelände dort rund um die Anlage aber weiter Ziel vieler Mülltouristen, die dort weiterhin Abfall ablegten, obwohl nur ein paar Kilometer weiter der "Punto Limpio" jeglichen Sperrmüll kostenlos in Empfang nimmt. - Man stritt sich vehement, wer das denn wegräumen sollte, denn das Gelände liegt zwar in der Gemeinde El Paso, gehört aber dem Cabildo Insular. - Mehrfach reinigte man die Umgebung, schließlich zäunte man auch alles ein und allen war klar, dass man diesem Gelände eine neue Aufgabe zuweisen muss, sonst wird das immer weiter eine wilde Müllkippe bleiben, weil manche Menschen lernresistent sind. - El Paso schlug vor, dort das inseleigene Tierheim zu errichten, aber das Cabildo ignoriert das, wie auch alle anderen Vorschläge, welche in eine solche Richtung gehen. - Aus anderen Ecken kommt der Vorschlag, man solle dort doch das Asphaltwerk unterbringen, dort würde es niemanden stören. - Allerdings ist das auch nicht möglich, ein privater Unternehmer kann nicht auf öffentlichem Land Gewerbe betreiben und außerdem liegt Mendo viel zu nah am Landschaftsschutzgebiet Cumbre Vieja, und da darf man dann auch keine Industrie betreiben. - Mir wäre das egal, von mir aus können die das da machen, auf jeden Fall besser als in oder neben Wohngebieten, aber wie schwierig es ist, klassifizierte Industrie hier anzusiedeln, das erleben wir ja gerade mindestens aus erste Hand.- Unwahrscheinlich, dass man das konkret in Betracht zieht, auch weil man in der Inselregierung bereits andere Pläne für Mendo in der Hand hält. - Zwei Amateurobservatorien sollen da hin, um dem Sternentourismus auf La Palma noch weiter anzuheizen, und bei der Idee wird mir natürlich warum ums touristische Herz, denn die Nachfrage nach Observatorien, welche wirklich auch Beobachtungsmöglichkeiten für interessierte Besucher anbieten, die ist riesengroß. - Das war und ist ja immer noch ein gewaltiges Manko, es gibt ein paar private Betreiber, welche kleine Teleskope anbieten, aber zwischen den gewaltigen Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos, welche der technischen Weltspitze angehören, die aber für den Hobbyastronomen nichts außer Stauen und Bewunderung bereit halten und den kleinen Hausteleskopen könnte es ja auch noch ein Mittelmaß geben, welches man dem Besucher der Insel La Palma anbieten könnte. - In der Tat wäre Mendo auch dafür ideal, weil niemand drum herum wohnt, es liegt hoch in den Bergen, kein Licht weit und breit, aber eben in 20 Minuten aus dem Aridanetal zu erreichen, also keine 2 Stunden Anfahrt, wie das mit dem Roque de Los Muchachos so ist. - Aus der Inselregierung hört man, dass auch bereits eine erste Partie an Finanzierung gefunden wurde, wohl aus europäischen Töpfen, man aber auch für das kommende Jahr schon Gelder bereit hätte. - 350.000 Euro für dieses Jahr, 210.000 Euro für 2013 und ob man damit zwei Observatorien und ein Besucherzentrum aufbauen kann, das darf ich mal ganz groß in Frage stellen. - Warum gleich zwei Observatorien? - Eines soll den Besuchern der Insel zur Verfügung stehen und das zweite den hier ansässigen Vereinen und Clubs, welche sich um die Himmelsbeobachtung seit vielen Jahren bereits bemühen. - Zusätzlich entsteht auch noch eine Startrampe für die Gleitschirmflieger, die dann zukünftig von dort aus in Richtung Puerto Naos fliegen sollen. - Das wäre insofern gut, dann hätte das dortige Zentrum auch tagsüber Sinn und Zweck. - Fast greife ich bereits zum meinem äußerst transparenten Haarschof und suche dort den Chapeau, allerdings beschleicht mich ein unangenehmes Gefühl des Realismus. - Mir 560.000 Euro schafft man das nie und nimmer, vielleicht die Startrampe und die Rohbauten, aber dann ist Schluss, und wo das restliche Geld herkommen soll, das steht in den Sternen. - Idee super, Ausführung fraglich. Genau so wie das mit der Heilige Quelle, dem Besucherzentrum auf dem Roque, dem Zugang zur Vulkantube von Todoque und so vielen anderen Dingen mehr, die man hier noch verbessern könnte. - Aber wir können doch mal eine Pressemeldung lang so tun, als hätten wir´s noch…



Samstag 27.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 6 mm - Luftfeuchte 80 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Asphaltlogik
Spannende Erwartung, ob die Gemeinde Einspruch erhebt

Zunächst noch kurz vom Wetter, der Regen ist also bereits da, allerdings fällt der Regen langsam und äußerst diszipliniert, fast gemütlich. - Wenn man dann die Schneebilder aus Deutschland sieht, dann soll uns der warme Regen doch gleich zweimal lieber sein. - Nun zur Überschrift. - Der Gemeinde Los Llanos wurde ja vom Verwaltungsgericht auf Tenerife bescheinigt, dass man falsch lag, im Jahr 2009 eine Betriebsgenehmigung für ein Asphaltwerk im Industriegebiet am Callejón de la Gata zu erteilen. - Klar, eindeutig und ohne Verwirrungen steht das so in dem Urteil, das Gesetz von 1961 gelte natürlich auch hier, und danach müssen solche Industrieanalagen einen Mindestabstand von 2.000 Meter zu Wohnsiedlungen haben. - Allerdings wohnen an die 7.000 Menschen in diesem Umkreis von 2.000 Meter, die Sache scheint also klar zu sein. - Dennoch erwartet man eigentlich, dass die Gemeinde Einspruch einlegt gegen dieses Urteil vom Verwaltungsgericht, wobei man sich dann allerdings fragen muss, wie die das begründen können. - Einen äußerst interessanten Einwand gegen einen eventuellen Einspruch gegen das Urteil führt nun die Bürgerplattform gegen das Asphaltwerk im Aridanetal an. - Los Llanos hat ja seit einer kurzen Weile nun seinen Bebauungsplan, den so genannt "PGOU". Und in dem neuen Plan steht ganz ausdrücklich, dass man in dem Industriegebiet keine störenden und giftigen Industrien zulassen wird, auch keine Asphaltwerke. - Das steht wörtlich da, ich zitiere aus einem Zitat aus der Zeitung "La Voz de La Palma": En particular resulta prohibida la implantación de las siguientes actividades industriales: industrias de siderurgia, fundición de chatarra, y plantas de aglomerado asfáltico. Nun muss man wohl die Frage stellen, wenn die Gemeinde Los Llanos im neuen Flächennutzungsplan ausdrücklich den Betrieb von Asphaltwerken dort nicht erlaubt, warum will man dann Einspruch gegen ein Urteil vom Verwaltungsgericht erheben, welches genau das aussagt, was auch die Gemeinde will? - Das zweite Asphaltwerk, für welches bislang nur Hallen dort stehen, die Mischanalage selbst aber noch nicht, müsste ja alleine bereits der neue Flächennutzungsplan gelten, da deren Antrag zu spät eingegangen ist. - Da ich nun nicht weiß, wann das Urteil die Gemeinde erreicht hat, weiß ich auch nicht den Stichtag, bis wann der Einspruch abgegeben sein muss, aber eigentlich sollte es kommende Woche so weit sein. - Dann ist da auch noch die Frage, wie verhält sich das politisch, denn die jetzige Bürgermeisterin Noelia García ist ja nur Dank der drei Räte von den Sozialisten an der Macht, und diese drei haben bereits angekündigt, das sie auf keinen Fall Einspruch gegen dieses Urteil wollen. - Wenn Noelia das im Alleingang macht, ziehen sich dann die Sozialisten aus der Regierung zurück und lassen Noelia in Minderheit an der Macht, oder einigt man sich irgendwo im Verborgenen? - Das sind Fragen, die bleiben weiter offen, bis wir die Tatsachen verkündet bekommen, aber wirklich logisch oder sinnig wäre es von der Gemeinde eigentlich nicht, Einspruch zu erheben. - Was allerdings ein Thema sein könnte ist, wenn nun dieses Gesetz überall auf der Insel und auch den anderen Inseln strikte Anwendung finden sollte, dann wird es schwierig, genügend Industrieflächen auszuweisen, wo man denn solche Betriebe überhaupt hinstellen kann. - Entweder es gibt Siedlungen, oder eben Naturschutzgebiete und auch von denen muss man zwei Kilometer entfernt sein. - Es ist doch klar, dass niemand in seiner Umgebung diese Dinger haben will, aber irgendwo müssen die doch hin. - Zumindest ein zweites Asphaltwerk, eines haben wir ja bereits, allerdings muss es auch auf dem Sektor Konkurrenz geben, denn im Moment diktiert der einzige Produzent ganz heftige Preisen. - Es bleibt weiter spannend in Sachen Asphalt, aber es steht deutlich 1:0 für die Bürger und deren Plattform.



Samstag 27.10.2012 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1012 hPa

Linsen bringen Regen
Deutlicher Vorbote für Niederschläge, lenticularis

Das wird eine feuchte Woche werden, und die neuesten Rechnungen sagen sogar aus, dass es heute bereits mit den Niederschlägen beginnen wird. - Das mächtige Tief zieht zwar nördlich an uns vorüber, aber dennoch werden uns mindestens zwei Ausläufer treffen. - Der erste heute und morgen, dann ist eine kleine Pause, und dann kommt ein noch dickerer Brocken mit großen Niederschlagsmengen ab Dienstag bis mindestens Donnerstag. - Bauernregeln sind also doch nur Zeitvertreib, denn der Oktoberneumond hatte uns eigentlich einen ganz trockenen Winter prophezeit, was nun aber wohl nicht so sein wird. - Gut, ein fettes Tief macht noch keinen guten Winter, aber wenn es so los geht, dann steigt doch die Hoffnung, dass der Winter auch weiter ein paar Niederschläge bringt und die "Grüne Insel" weiter grün sein lässt. - Wo die Bauernregeln also nicht funktionieren, da macht es dann eine andere Beobachtung, die "Linsen". - Das hat noch nie gelogen, bilden sich "lenticularis" Wolkenarten über der Cumbre oder dem Massiv der Caldera aus, dann regnet es innerhalb der kommenden 24 Stunden. - Das ist sicher, da braucht man dann keine Bauernregeln mehr, das weiß hier jeder. - Warum das so ist, das weiß ich nicht, hat mir bislang auch keiner erklären können, denn nicht überall auf der Welt bedeuten "Linsen" gleich Regen. - Macht aber nichts, wir müssen nicht alles wissen, aber wie es mit dem Wind weitergeht, das wäre dann doch interessant. - Noch ist der Wind so gut wie überhaupt nicht spürbar, aber es soll auffrischen, aus Südwest, was eben auch bedeutet, dass der Regen auf jeden Fall auch ins Aridanetal gelangt, da können sich nun keine Berge mehr davorschieben, so wie das letzte Woche noch der Fall war, als der Regen dann fast nur im Norden gefallen war. - Das mit dem Südwestwind hat aber auch die Tücke, dass es Fallwinde am Flughafen geben kann. - Der Wind wird an die Hänge der Cumbre Nueva gedrückt, steigt dort an den Hängen auf, und saust dann wie durch einen Düse auf der Ostseite wieder herab und verdoppelt dort seine Geschwindigkeit mindestens. - In Böen verdreifacht sich das manchmal auch, und das kann eben Probleme am Flughafen geben, wenn Scherwinde auftreten. - Am kommenden Mittwoch reisen nicht nur jede Menge an Urlaubsgästen an, sondern eben auch unsere Tochter zum ersten Heimatbesuch, seit dem sie zum Studieren nach Gran Canaria gegangen ist, und wir würden an dem Tag gerne alle Gäste und auch unsere Tochter pünktlich begrüßen dürfen. - Zwischen 15 und 30 Knoten sind die Vorhersagen, das ist an der Grenze und es wird Stunden geben, da passiert nichts, es kann aber wohl auch vorkommen, dass zweitweise keine Landung möglich ist. - Regenrinnen sauber machen, Abläufe vom Laub befreien, vorsichtig auf den Straßen wenn es regnet und Wanderausflüge sollte man kurzfristig planen und die Caldera ist bei Regen absolut zu meiden, so wie auch alle anderen Schluchten.




So sieht die Agencia Estatal de Meteorología die Regenwahrscheinlichkeit für morgen



und das sind die Linsen heute ganz früh über dem Birigoyo




Freitag 26.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 17,5 Grad

Kurzmeldungen
Behinderte verkaufen Kaffee, Saufen gegen Hungern, und Lidl sponsert sich in die Herzen

Kennen Sie die Firma Café Burdet? - Ich kannte die bislang nicht, gab es meines Wissen auch noch nicht auf La Palma, aber die wollen auch unseren Markt erobern. - Aber wie steigt man in solch einen Markt ein, wenn man so unbekannt ist? - Man muss sich eine gute Marketingstrategie ausdenken und/oder Regalmeter im Supermarkt kaufen. - Café Burdet hat sich zu einer interessanten Strategie entschieden und nimmt behinderte Menschen mit an Bord, um auf dem palmerischen Markt bekannt zu werden. - Da könnte man nun anmerken, das ist doch verwerflich, aber so einfach ist das nicht. - Mit der Plattform "Indispal", welche 14 Behindertenkollektive auf der Insel zusammenhält, hat man verabredet, dass man denen Kaffeepäckchen umsonst gibt, damit Indispal und deren Kollektive diesen Kaffee dann für 1,80 Euro das Päckchen verkaufen können. - Das soll dann beiden helfen, die Organisationen, welche sich um Behinderte kümmern können sich Geld dazuverdienen, welches in Zeiten der Krise nicht mehr so locker fließt, und Café Burdet steigt in den palmerischen Markt ein, mit einer deutlich zu diskutierenden Strategie. - Ich werden den kaufen, warum denn nicht, und vielleicht schmeckt der sogar besonders gut.

Andere Strategien um den Hunger zu stoppen hören wir aus Tenerife, wir machen einen kurzen und kleinen Ausflug auf die große Nachbarinsel. - Mit Saufen den Regenwald retten, das kennen wir schon, und wenn alle meinereiner wären, dann würde der Regenwald sogar noch wachsen… Eine Diskothek auf Tenerife, genauer gesagt in der Hauptstadt Santa Cruz, bietet jetzt ein Gratisgetränk an, wenn man dafür ein Kilo Nahrungsmittel anschleppt. - Diese Nahrungsmittel verteilt man dann später an die drei Suppenküchen in der Stadt, und so will man auf der einen Seite helfen, aber natürlich auch Werbung für sich machen. - Ein Stadtrat der Sozialisten unterstützt diese Aktion, saufen wir uns die Armut weg, und gerät deswegen auch ziemlich in die Kritik anderer Organisationen, welche sich mit jeglicher Drogenabhängigkeit beschäftigen. - So lobenswert es ist, Lebensmittel für Bedürftige zu sammeln, so zweifelhaft ist es, das über Alkoholkonsum zu fördern. - Aber da sind wir oft ziemlich schmerzlos, auf unseren Fiestas lassen wir nicht nur "unsere Sau raus", sondern kümmern uns meist auch gar nicht oder nur halbherzig darum, dass dann da vierzehnjährige torkelnd durch die Massen ziehen. - Ein Kilo Lebensmittel ist nicht besonders teuer. - Ein Kilo Linsen oder ein Kilo Spaghetti vom Discounter ist sicher billiger als ein Getränk in der Diskothek, denn keiner wird ein Kilo Kaviar oder Trüffel mitbringen. - Warum eigentlich nicht, wenn man in die Zeitung kommen will…

Wenn wir schon vom Discounter sprechen, dann sind wir gleich wieder bei Lidl. - Andere Supermärkte stellen nun auffällig extrem billige Artikel gleich in den Eingangsbereich, man möchte damit dem Kunden wohl zeigen, dass man es genau so gut kann, wenn nicht besser. - Ich weiß nicht, ob man sich auf einen Preiskampf mit Lidl einlassen sollte, aber so viel Anderes fällt den Supermärkten nicht ein. - Nun punktet Lidl noch an anderer Stelle, nun werden die Endemsponsoren, und geben Geld in das Projekt, in dem ein Palmero alleine über den Atlantik segeln will. - Gut, die können ihr Geld dorthin stecken wo es niemandem weh tut, aber so aufregend ist das auch nicht, jeden Tag fahren Segelboote über den Atlantik und alleine haben das auch schon viele gemacht, auch schon eine Minderjährige. - Aber die dürfen das machen, das ist deren Geld. - Fragwürdig dabei ist aber, dass das Cabildo Insular den auch sponsert, und das nun wieder ist Steuergeld und ich weiß nicht, ob man Anderen unbedingt die Hobbys finanzieren muss. - Aber interessant ist das schon, Lidl sucht die Nähe zur Inselregierung und will sich ein bisschen einschleimen, wenn man schon keine lokalen Produkte verkauft, sondern Fleur de Sel aus Frankreich. - Aber das geht auch ein bisschen gegen Spar, denn die sind ganz groß hier im Sponsern von Sportveranstaltungen und da ist es schon lustig, nun ein anderes Label da zu entdecken.



Freitag 26.10.2012 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1012 hPa

Weltbiosphärenpinkelpause
Besucherzentrum des Nationalparks schließt die Toiletten

Nur vorübergehend heißt es, es gäbe Probleme bei der Reinigung. - Mit der bislang beschäftigten Firma sei man fertig, man wolle mit einem neuen Anbieter arbeiten, allerdings gäbe es Probleme bei der Übergabe mit der alten Firma und so könne man noch keinen Vertrag mit der neuen Firma unterzeichnen. - So gäbe es ab heute bereits keinen Reinigungsdienst mehr im Besucherzentrum und deswegen schließe man die Einrichtungen, bis auf den Informationsschalter. - Der bleibt wie gewohnt offen, aber die anderen Räume, und eben besonders die Toiletten, die bleiben bis auf Weiteres geschlossen. - Wann die wieder aufmachen, das weiß man noch nicht, oder wagt eben keine genaue Vorhersage. - Das ist natürlich schlecht für die Ausflügler, welche von den Kreuzfahrtschiffen mit den Bussen auf unsere Seite kommen, denn die halten immer am Besucherzentrum, und jeder weiß es, aber keiner sagt es, meist eben nur, um die Reisenden auf die Toiletten zu lassen. - Die Wenigsten holen dort Informationen ein oder sehen sich die Ausstellungen und Filme an, sondern man geht aufs Töpfchen, und dann geht es weiter mit dem Bus, meist hinaus auf die Aussichtsplattform der Cumbrecita. - Nun muss man sich einen anderen Punkt suchen, wo man diesen Dienst anbietet, und da wird man entweder die Touristeninformation in El Paso ansteuern, oder eine Cafeteria, wo man dann ein Getränk als Wiedergutmachung für die Toilettenpause zu sich nimmt. - Ich habe das einmal erlebt, an einem Sonntagnachmittag in einer Kneipe in El Paso. - Da hielt ein Bus mit gerade noch gehfähigen britischem Kreuzfahrtpublikum an und die wurden nun allesamt in diese Kneipe geführt. - Eine Köchin war da, und eine Kellnerin, und die haben das nicht schnell genug mitbekommen und konnten nicht mehr fliehen. - Der gesamte Gastraum war im Nu angefüllt mit Menschen und Rollatoren, und ein, mit einer Kleenex-Rolle bewaffneter Reiseleiter versuchte so etwas wie die Bestellungen zu ordnen. - 22 Kaffee, 23 Tee, Cola, Wasser pipapo und die beiden Angestellten versuchten irgendwie die Kaffee zu zapfen, den Tee aufzubrühen und diese weiter zu reichen, aber die Reisenden, die wollten alle nur auf die eine Toilette. - Irgendwann zogen die wieder ab, das Chaos war perfekt, die Hälfte der Getränke nicht abgeholt, die Toiletten nicht mehr als solche zu erkennen und zwei völlig verstörte Angestellte werden ihren Kindern noch von diesem Überfall berichten. - Aber das war ein unangemeldeter Besuch, meist sind die pfiffig genug und kündigen ihren Besuch an, dann kann man sich vorbereiten und auch mehr Personal ran holen um diese Pausen ordentlich durchzuorganisieren. - Wie es heißt, haben die vom Nationalpark die Betreiber der Ausflüge unterrichtet, dass die Pinkeljausenstation Besucherzentrum vorübergehend ausfällt, und man sich schon eine gute Alternative überlegt hat.


Das Besucherzentrum oberhalb El Pasos auf La Palma

Das Besucherzentrum oberhalb El Pasos auf La Palma




Donnerstag 25.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,3 Grad

Es gibt kein Entrinnen
Weihnachten kommt, und Regen

Das Regen kommt noch vor Weihnachten, immer alles der Reihe nach. - In den Supermärkten wandelt sich nun das Bild unübersehbar. In meinem "local Super" fand ich neulich die ersten Weihnachtsstollen, typisches Backwerk hier, für die nicht Daheimgebliebenen. - Aber nun geht das auch los mit den Polvorones und Turrones, also dem wirklich endemischen Weihnachtsnaschzeug, und wer will, der kann Flagge zeigen in seinen Vorlieben für Weihnachtsgebäck. - Iberisch oder Teutonisch, und da muss man wirklich sagen, kompatibel ist das nicht sonderlich. - Hier nimmt man kein Zimt, keine Nelken und kein Hirschhornsalz, um irgendwelche würzigen, manchmal fast scharfen Gebäcke zu kreieren, hier ist Weihnachten süß bis manchmal hart. - Nimmt man die Turrones mit vollen Mandeln, dann sollte man einen guten Zahnarzt hinter sich wissen, nicht einen mittelmäßigen, so lange einspeicheln geht gar nicht, dass man da einen weichen Lappen daraus lutschen könnte. - "Muy interesante" ist dann auch oft das zumindest höflich geheuchelte Zugeständnis an unsere Backtraditionen zu Weihnachten, den Iberer oder auch den Palmero an sich, den kriegt man nicht dazu, Lebkuchen oder Printen zu knabbern, da muss Europa noch viel Pluralität ertragen. - Ich finde es einfach nur toll, in allen Lagern zu naschen, und mir das Beste heraus zu suchen, Printen und Turrón, und beim Marzipan treffen wir uns, der kleinste gemeinsame Weihnachtsnenner zwischen Kelten und Westgoten… Mir ist das Auftauchen dieser ganzen Produkte immer zu früh, ich mag noch nicht in einen Lebkuchen beißen, der Sommer steckt mir noch in den Gliedern und so schnell kann ich meine Synapsen nicht auf weihnachtlichen Modus umstellen.

Vielleicht hilft mir da dabei das dicke Tief, welches uns ab Sonntag wohl eine Woche lang beschäftigen wird. - Schuld ist wieder mal, und da wiederhole ich mich gerne bis nervig, das Verrutschen des Azorenhochs. - Wir haben bereits seit Tagen Tiefdruck, das Azorenhoch hat feige seine Stellung verlassen, und anstatt, wie es auf dem nordatlantischen Wetterbefehlen steht, die Tiefs nach Nord umzuleiten, liegt das Hoch nun so weit im Norden, dass das anrauschende Tief sogar noch weiter in unsere Richtung auswandern muss. - Es ist schwer vorherzusagen, wann die größten Regenmengen fallen werden, aber die Vorhersagen haben sich nun auf kommenden Dienstag und Mittwoch eingeschossen, mit Nachschlägen an den anderen Tagen. - Es bleibt allerdings warm, was da aus dem Westen kommt, stammt meist original aus der Karibik. - Aus Südwest kommt der Wind des dicken Tiefs und das kann dann auch bedeuten, dass wir Probleme am Flughafen bekommen. - Für den Dienstag ist deutlich mehr Wind prognostiziert als für den Mittwoch, und es kann dann zu Scherwinden am Flughafen kommen, wenn der aus Südwest blasende Wind dann als Fallwind über die Cumbre Vieja am Flughafen ankommt. - Das kann uns schon manchmal die Laune verderben, da muss man dann abwarten, neu anfliegen oder ausweichen auf eine andere Insel. - Das kommt immer mal wieder vor, das muss man einfach akzeptieren, wenn man auf einer kleinen Insel im Atlantik sitzt, die eigentlich mal den Passat, und im Winter auch mal ein Tief auf seinem Zug stört. - Es wird regnen, und gar nicht wenig, und damit wäre dann auch die Bauernregel "ins Wasser gefallen" welche da sagt, das Wetter, welches am ersten Oktoberneumond ist, das bleibt sieben Monate lang. - Am 15. dieses Monats war dieser Tag, und da war kein Regen in Sicht, aber nun erwarten wir doch reichlich Niederschläge bereits Ende Oktober und die ersten Novembertage.




Das gibt es seit ein paar Jahren auf La Palma, weihnachtliches Backwerk für Emigranten




Freuen wir uns mit dem Landwirt...




Donnerstag 25.10.2012 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 76 % - Luftdruck 1012 hPa

Her mit den kleinen Schwedinnen
Mittwoch ist nun Schwedentag, aber nur bis Januar

Die erste Maschine muss voll gewesen sein, zumindest kann man das in der Presse so lesen, und gerne glaube ich das, wir lechzen nach guten Nachrichten. - TUI Nordic ist dafür verantwortlich, aber auch Subventionen vom Cabildo Insular, denn die Fluggesellschaften lassen sich das heute bezahlen, wenn sie neue Routen fliegen und das ist für solche Regionen wie La Palma schon ein Problem, wenn man da Geld auf den Tisch legen muss. - Das ist vielleicht auch der Grund, warum das nicht länger als bis zum 9. Januar geht, da ist uns wohl das Geld ausgegangen. - Das mit der versprochenen Verbindung aus Warschau, das hat ja nicht geklappt, warum wissen wir nicht genau, aber es soll wohl zu wenig Nachfrage gegeben haben. - Gut, das kann auch daran liegen, dass man zu schlechte Werbung im Verkauf gemacht hat, die Schweden haben das auf jeden Fall besser gemacht. - Aber viele Schweden kennen ja auch die Kanaren bereits, nur eben La Palma noch nicht, und da war es sicherlich einfacher, die unbekannte Kanareninsel zu verkaufen, als den Leuten erst einmal erklären zu müssen, wo zum Teufel denn diese komische Insel liegt. - Die Schweden genießen auf den anderen Inseln einen ziemlich geteilten Ruf, ihr legendärer Drang im "billigen Ausland" sich alkoholische Getränke in Mengen einzufüllen, überspült dann manchmal ihre gute Erziehung und breite Bildung. - Da hört man von Kollegen auf den anderen Inseln so ganz verschiedene Dinge, so wie es eben auch verschiedene Menschen einfach mal gibt. - Nach La Palma kommt ja sowieso immer ein ausgesuchtes Publikum, könnte man zumindest annehmen, es sei denn, man verscherbelt das auch über den All-inclusive Modus und den Preis, dann kommen auch mal Gäste, die eigentlich etwas Anderes im Sinn haben als die Insel, deren Leute und deren Leben kennen zu lernen. - Über All-Inclusive, diese hirnrissige Methoden Urlaubsregionen kaputt zu machen will ich heute nicht weiter reden, denn eigentlich habe ich gute Laune und das soll so bleiben. - Die Schweden also, und wenn die wirklich mit gutem Erfolg hier her fliegen, und es für den Reiseveranstalter prächtig läuft, dann kann das ja auch durchaus sein, dass die "Schwedensaison" weiter verlängert wird, oder die für den kommenden Winter auch wieder einen Flug unternehmen. - Hier bei uns im Haus ist man ja Schweden als neuen Urlaubsfavoriten sowieso verbunden, und noch ein Umstand kommt hinzu, denn es wird einen Jugendaustausch geben. 19 junge TrekronerInnen kommen im November zu uns, gehen eine Woche auf das Gymnasium von El Paso und schlafen dann bei Gasteltern. -Wir haben uns natürlich sofort für einen Austausch beworben und tatsächlich haben wir auch eine Schwedin "abbekommen". - Und im Gegenzug kann dann unsere jüngere Tochter auch eine Woche nach Umeå, nur wissen die noch nicht wann. - Mit der Maschine welche nun aus Schweden kommt wird das eh nichts, denn die kann man nur von Schweden aus nach La Palma und zurück buchen, und nicht umgekehrt. - Allerdings kann man von Gran Canaria aus direkt nach Umeå fliegen, und so werden dann wohl 19 palmerische Schulkinder vor der winterlichen Reise erst einmal kräftig einkaufen müssen, denn Umeå liegt ziemlich weit im Norden Schwedens und kennt natürlich ganz andere Temperaturen als wir hier. - Also, her mit den kleinen Schwedinnen, wir schicken dafür ein paar Palmeras, so kann es weitergehen. - Oh Gott, gerade habe ich mit die Klimatabelle von Umeå mir mal angesehen, maximale Durchschnittstemperatur im Januar -5 Grad! - Kind, zieh was an!



Mittwoch 24.10.2012 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 24,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

Heute übernimmt aus gutem Grund der Kulturbeauftragte

Gänsehaut

Einige wenige Leser hier werden ihn schon einmal gehört haben, Andrea Silvestrelli, im Sommer 2007, als er im Rahmen des dritten Opernfestivals im Franziskanerkloster in Santa Cruz de La Palma in Verdis Nabucco auftrat. Ich durfte damals dabei sein und werde diesen Abend niemals vergessen. Seither bin ich bei den palmerischen Opernfreunden nicht nur fleißiger Zuhörer, sondern aktives Vereinsmitglied, Repräsentant der Westseite und Erfüllungsgehilfe der Ausländerquote. Das klingt schon fast nach Postengeschacher.

Dass uns ein Sänger vom Kaliber eines Silvestrellis hier besucht darf zu recht als kleine Sensation gewertet werden. Der Sportbeauftragte stelle sich mal vor, Schweinsteiger würde ein Wochenende bei Atlético Paso mitspielen. Championsleague in der Provinz, quasi. Unser Stadttheater in der Inselhauptstadt ist zwar wirklich schön, ein richtiges Kleinod sogar, was das Prestige angeht kann es aber nicht ganz mit der Met in New York, der Scala in Mailand oder dem Covent Garden in London mithalten. Und eben dort singt Herr Silvestrelli sonst. Wer noch mehr Stationen seines Künstlerlebens nachlesen will, dem sei ein Blick in die Biografie empfohlen. Ein Detail seiner Laufbahn möchte ich aber doch noch besonders erwähnen: Seit ca. 150 Jahren gibt es in Bayreuth die berühmten Festspiele. Der weit verzweigte und ebenso weit zerstrittene Wagner-Clan hat es über viele Jahrzehnte verstanden, an die Besetzungsliste strenge, aber nicht immer nachvollziehbare Maßstäbe anzulegen. So waren z.B. SängerInnen von südlich der Alpen ein "no go". Andrea Silvestrelli wird diese Regel 2013 durchbrechen.

Das Programm des Abends führt von Verdi über Rossini und Mahler bis zu nordamerikanischen Spirituals.

Morgen, am Donnerstag, 25. Oktober, gibt Andrea uns die Ehre im Theatro Municipal Circo de Marte. Beginn ist um 20.30 Uhr, Karten gibt es für € 10 an der Abendkasse. Abos für alle ausstehenden Konzerte gibt es für € 55 (9 Konzerte, inkl. Silvestrelli) bzw. € 50 (8 Konzerte) bei mir. Ich werde frühzeitig dort sein.

Noch ein kleiner Hinweis logistischer Art: Unsere Busgesellschaft hat im Zuge der Aktion "Ausdünnung der Fahrpläne" auch die Zeiten nach und von Santa Cruz geändert. Wer das öffentliche Transportmittel benutzen möchte kann um 18.30 Uhr in Los Llanos einsteigen, wenige Minuten Später in El Paso, und um 22.30 Uhr zurück ins Aridanetal fahren.

Ich freue mich schon sehr auf die Gänsehaut!






Mittwoch 24.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 10 mm - Luftfeuchte 82 % - Luftdruck 1012 hPa

Oktoberfest kommt nach Los Llanos…
… und im November

Am Dringendsten braucht dieses Land im Moment Fiestas und breite Unterhaltung. - Dem Wunsch kann entsprochen werden, und so wird in Los Llanos im kommenden Monat ein Oktoberfest steigen, also Würstel und Bier bis zum Abwinken, in einem 800 Quadratmeter großen Zelt. - So richtig mit bayrischer Blasmusik heißt es, aber deutsch oder bayrisch ist dabei wohl bloß die Idee, die ausführenden Firmen stammen aus Tenerife, und haben dort bereits in Adeje eine Veranstaltung dieser Art erfolgreich abgehalten und wollen nun das Oktoberfestglück auch nach La Palma bringen. - In unserer Hauptstadt Santa Cruz sind die Firmen "Producción Técnica Canaria" und "TantoArte Producciones" abgeblitzt, die Stadt war wohl schon bereit das Spektakel zu organisieren, aber dort in Santa Cruz scheint eher die Vereinigung der Gewerbetreibenden der Innenstadt zu regieren, denn die haben opponiert, man hätte dann noch weniger Parkplätz zur Verfügung, obwohl bei denen in der Hauptstadt ein Parkhaus fast immer leer steht. - Aber man darf vermuten, dass eben die vielen Gastronomen in der Vereinigung dagegen waren, sich für neun Tage starke Konkurrenz in die Stadt zu holen. - Ob das ein Fehler war oder nicht, das werden wir nach dem 25 November wissen, denn das Oktoberfest findet vom 16.11. - 25.11. statt und das ist schon Zeit genug, ein paar Würstchen auf den Grill zu packen und ein paar Bier zu verkaufen. - Ob das notwendig ist, ein Oktoberfest bei uns auf der Insel zu veranstalten, das kann man ruhig der Meinung eines jeden Individuums überlassen, aber mir bleibt die Beobachtung, warum Los Llanos der Hauptstadt seit vielen Jahren bereits den Rang abgelaufen hat. - Nicht nur, was die Zahl der Einwohner angeht, sondern eben auch, was die Geschäftsentwicklung angeht, das Geld wird in und um Los Llanos verdient, wenn man im Moment überhaupt davon sprechen kann. - Das war seinerzeit schon so, da kam immer noch der Zirkus, aber in Santa Cruz waren die Stadtherren, oder wer auch immer, dann komisch zu dem Zirkusbetreiber, und so verlegte dann der Zirkus seine Auftritte nach Los Llanos, weil man dort etwas progressiver und auch geschäftstüchtiger war. - Einfach mal ausprobieren, machen lassen, und auch wenn das eine epigonenhafte Veranstaltung mit Folkloreweichzeichner werden sollte, dagegen sein kann man immer noch, wenn man es erst einmal ausprobiert hat. - Ich habe das vor vielen Jahren, vor ganz vielen Jahren mal erlebt, wie sich Amerikaner ein bayrisches Oktoberfest vorstellen, das war auf dem "Deutsch-Amerikanischen Volksfest" in Berlin. - Da trank man schaumfreies und pieselwarmes Michelob aus Plastikmaßkrügen, und aß dazu Cheeseburger. - Die Kapelle spielte Lieder, die nach Polka klingen sollten und ich dachte mir nur, Mein Gott, sind wir wirklich so, dass andere uns so kopieren. - In meiner bayrischen Seele darf ich auf Gnade hoffen, dass die das hier mit ein bisschen mehr Stil machen, oder ist es vielleicht einfach so, dass keinem sein Spiegelbild wirklich gefällt. HIER gibt es einen Blog über die Veranstaltung in Adeje und mal sehen, ob das nicht vielleicht ein bisschen zu groß für uns ist.



Dienstag 23.10.2012 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 7 mm - Luftfeuchte 70 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Jetzt klappern die Reedereien mit den Ketten
Und wieder geht es um Subventionen

Bald kann ich es nicht mehr hören, irgendwie scheinen wir so gut wie überhaupt nicht ohne Subventionen auszukommen. - Seit der finanziellen Schräglage der Fluggesellschaft Islas Airways bekommen wir ja so langsam ein Gespür dafür, wie viel Gelder für die Subventionen von Flug- und Schiffsreisen so ausgegeben werden. - Islas beklagt sich ja auch, alles wäre in Ordnung, hätte man nicht seit fast einem Jahr keine Zahlungen mehr aus dem Topf der Residentenrabatte erhalten und nur deshalb sei man in Bredouille geraten. - Ob das wahr ist, das kann ich nicht wissen, vielleicht sollen wir das auch alles nicht wissen, weil da noch viel mehr Dinge schräg liegen, als was wir uns so vorstellen können. - Nun macht die Reederei Olsen Druck, mit einer Presseerklärung, und darin droht man, wenn man nicht bald die ausstehenden Subventionen der Residentenrabatte erhalte, dann müsste man Menschen entlassen und man würde einige Routen streichen, welche am wenigsten rentabel sind. - Interessant dabei ist, das hier das Ministerio de Fomento von der Zentralregierung wohl ihren Teil der Subventionen immer bezahlt hat, aber der andere Teil, vom Gobierno de Canarias seit gut einem Jahr aussteht, und inzwischen seien das Außenständen in der Höhe von 18 Millionen Euro. - Da kann man sich dann ein bisschen ausrechnen, was Olsen so umsetzt im Jahr, also nur von Fahrten die subventionierte Passagiere befördert, ohne Fracht, ohne Konsum auf den Schiffen und auch ohne eben voll bezahlende Passagiere ist das somit mindestens 72 Millionen Euro im Jahr. (Wenn 18 Millionen die Hälfte der Subventionen sind, also noch mal 18 drauf und die Tickets werden ja zu 50% subventioniert, dann kommt man auf 72 Millionen) Jeder soll gut verdienen, nur wird mir manchmal schwindelig, wenn ich die Zahlen der Subventionen höre, denn nicht nur, dass der Steuerzahler das bezahlen muss, es ist ja auch eine Wettbewerbsverzerrung anderen Regionen oder Anbietern gegenüber. - Und hier auf den Insel fliegen nur kanarische Flugzeuge und verkehren nur noch kanarische Reedereien, und alle verstehen sich gut miteinander. - Nur jetzt kann die Freundschaft schnell mal leiden, wenn die Subventionen nur noch versprochen werden, aber dann nicht mehr fließen, dann hilft auch kein Amigismus mehr. - Das Gobierno de Canarias kann die Residentenrabatte nicht mehr bezahlen, aber vor den Wahlen im vergangenen Jahr hatte man noch angekündigt, diese von 50 auf sage, schreibe, staune und halte sich fest, 70% hoch zu schrauben. - Hochmut kommt vor dem Fall, aber aus dem Gobierno de Canarias fällt man meist weich, in irgendeine dieser Firmen, die man jahrelang gesponsert hat.




Die größte Schnellfähre der Welt, die Benchijigua Express. - Ich erkläre das so: Es gibt schnellere Fähren und es gibt größerer Fähren, aber es gibt keine größerer Fähre die schneller fährt und keine schnellere, die größer ist
126 Meter lang, Höchstgescheindigkeit 75 km/h, Leistung 49.490 PS, damit kann man Quartett spielen...




Dienstag 23.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1012 hPa

Asphaltwirren
Betreiber meldet sich mit Schulterzucken zu Wort

Wenig hat man gehört von Gabriel Ruiz Romero, dem eigentlichen Protagonisten der ganzen Geschichte rund um das polemische Asphaltwerk, und es ist auch pfiffig von ihm, den Streit von anderen austragen zu lassen. - Nun aber, wo das Verwaltungsgericht auf Tenerife gesagt hat, die Vergabe der Betriebsgenehmigung im Jahre 2009 war falsch, da die vom Gesetz vorgegebenen Abstände zu Wohngebieten nicht eingehalten werden, äußert sich der Chef der Tiefbaufirma sehr besorgt und auch verwirrt darüber, wie es denn nun weitergehen kann. - Seit sechs Jahren versuche man alles zu tun, damit man dort die Anlage betreiben kann, und alle Institutionen sagen einem, das ist in Ordnung, da ist alles legal, und nun kommt ein Richter und sagt, das geht dort nicht. - Bislang, also vor dem Urteil des Verwaltungsgerichtes hätte er noch nie über eine Schadensersatzforderung nachgedacht, weil er eben bis zuletzt davon überzeugt war, dass er alle Genehmigungen hätte und den Betrieb bald aufnehmen könnte. - Nun aber müsse man abwarten, ob die Gemeinde Los Llanos das Urteil anficht, daraus gehe dann hervor, was auch für ihn die nächsten Schritte seien. - Für den Betreiber ist der Standort natürlich perfekt gewählt, wer Asphalt an die neu zu bauende Südumfahrung liefern will und auch die "Autobahn", oder die darauf kleingeredete Umgehungsstraße von El Paso, der hätte einen riesigen Vorteil dort, weil die Nähe zu den Bauarbeiten gegeben ist. - Das war sicher die Idee, vor vielen Jahren, und es gibt nicht den geringsten Vorwurf gegenüber dem Betreiber, für seine Anlage den besten Standort wählen zu wollen. - Die Frage dabei ist eben, wie weit wusste Gabriel Ruiz Romero von dem Widerspruch, einerseits Industriegebiet, andererseits zu geringer Abstand zu den Wohngebieten, und kann man daraus ein Mitverschulden basteln, sollte es zu einer Schadensersatzforderung kommen. - Wie weit muss ein privater Betreiber die Rechtslage selbst analysieren und auch dafür geradestehen, wenn auf der anderen Seite Abteilungen des Gobierno de Canarias, des Cabildo Insular und auch der Gemeinde Los Llanos permanent alles absegnen. - Da gibt es wohl eine Parallele zu dem Apartmenthaus "Los Tarajales", oder auch "Balcón del Puerto", auch da wurde ja ähnlich verfahren, alle Institutionen sagen Ja, der Betreiber investiert, und das Gericht sagt nein. - Gut, in Puerto de Tazacorte sagte das Gericht bereits vor der Genehmigung Nein, aber auch hier ist die Frage, muss das der Investor gewusst haben, oder darf sich der blind auf Gemeinde und Raumordnungsbehörde verlassen. - In Sachen Asphaltwerk werden wir also abwarten müssen, ob die Gemeinde es tatsächlich wagt, das Urteil des Verwaltungsgerichtes anzufechten. - Chema de Vargas, Vizebürgermeister und einer der drei Räte der PSOE im Rathaus hat das bereits abgelehnt, aber das war nicht anders zu erwarten, denn der war ja immer dagegen, die Betriebsgenehmigung zu erteilen. - Es hängt nun alles von Noelia García und den Gemeinderäten der Partido Popular ab, ob Einspruch erhoben wird, und ich kann Ihnen nicht sagen wie die ticken, da sind wir so oft überrascht worden in den vergangenen Monaten.




Während des Probebetriebs




Montag 22.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 25,7 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Und bist du nicht willig, dann mach´ ich es selber
"Inselheimwerker" reparieren Staubecken

Im April 2011 gab es einen gehörigen Schrecken am größten Speicherbecken der Kanarischen Inseln, der "La Laguna de Barlovento". - Ein riesiges Loch tat sich auf und fast das gesamte Wasser des Reservoirs strömte hinunter in Richtung Meer. - Es war Glück, dass gerade niemand dort auf den Feldern und Plantagen gearbeitet hat, sonst müsste man wohl auch noch Menschenleben beklagen, und so nur eine kaputtes Speicherbecken, und jede Menge zerstörter Landwirtschaft unterhalb des Beckens. - Es ist auch nicht das erste Mal, dass die La Laguna de Barlovento kaputt geht, aber so dramatisch auch gefährlich ist das bislang noch nicht geschehen. - Es gab anschließend große Diskussionen um die Sicherheit des Bauwerks, und nicht wenige zweifeln daran, ob denn der Standort überhaupt gut gewählt ist und der Untergrund den enormen Druck von 3.120.000.000 Liter Wasser aushalten kann. - Das nämlich ist die maximale Füllmenge des Reservoirs und so viel Wasser war auch an dem Tag im April 2011 enthalten. - Dort, wo das Speicherbecken gebaut wurde, da war früher ein Krater, und man nutzte eben die bereits vorgezeichnete Form. - Das wird aber wohl ein Fehler gewesen sein, oder man hat die Stabilität nicht richtig errechnet, auf alle Fälle ist das in die Hose gegangen oder besser, ins Wasser gefallen, die größte hydraulische Infrastrukturanlage der Kanarischen Inseln scheint sich übernommen zu haben. - Dennoch hieß es, vom Staat kommt Geld, viele Millionen, das wird alles bezahlt und man wolle das Speicherbecken wieder reparieren. - Aber Geld kommt doch nicht, auf jeden Fall nicht so schnell, und man kann ja nicht Jahre darauf warten, bis das Reservoir wieder benutzt werden kann, wir brauchen dieses Speicherbecken auch für die Wasserversorgung der Region des Nordostens der Insel. - Also beschloss man selbst etwas zu machen, mit eigenen Mitteln und Technikern, und nun hat man für gerade mal 500.000 Euro wieder ein einsatzfähiges Wasserspeicherbecken, welches die kommenden Tage ans Netz gehen soll. - Der springende Punkt dabei ist, dass man das Becken zukünftig "nur" noch mit maximal 2.000.000 Millionen "pipas" beschicken will, und nicht mehr mit 6.500.000 "pipas", welches die frühere Maximalmenge war. - "Pipas" ist ein Hohlmaß welches die Engländer mal mitgebracht haben, entspricht eben einem Fass und das sind 480 Liter. - Bei Bewässerungswasser rechnet man heute noch in "pipas", nur bei den kleineren Leitungen wird in Liter abgerechnet. - Mit 2.000.000 pipas ist dann die La Laguna de Barlovento immer noch das größte Speicherbecken der Insel und gut gemacht muss man hier mal an das Cabildo Insular weitergeben, würde man auf das Geld warten, dann wartete man sicher immer noch und so hat man jetzt wieder ein Speicherbecken mehr zur Verfügung.



Montag 22.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1012 hPa

Was wird aus Islas Airways?
Piloten melden sich zu Wort

Weiter bleibt nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit der kanarischen Fluggesellschaft Islas Airways im Dunkeln. - Immer noch nicht wissen wir genau, ob denn die finanziellen Schwierigkeiten daher rühren, dass die Geschäftsleitung den Betrieb in den letzten Jahren nicht ordentlich geführt hat, oder dass das Förderungsministerium Gelder aus den Residentenrabatten zurückhält. - Da steht Aussage gegen Aussagen, und keiner legt die Karten wirklich auf den Tisch, alle reden von Beweisen, aber keiner zeigt diese, und man wird das Gefühl einfach nicht los, dass bei der Subventionierung der Fluggesellschaften, aber auch der Reedereien hier auf den Kanaren einiges oder mehreres schwer daneben geht. - Fakt ist, Islas Airways hat sich aus dem Liniendienst zurückgezogen, oder sagen wir selbst ins Aus geschossen, weil eben alle von einer drohenden Pleite gesprochen hatten, die Fluggesellschaft inbegriffen und natürlich niemand mehr ein Ticket gekauft hat. - Nun heißt es, man biete Charterflüge an, aber niemand chartert diese Maschinen, bislang zumindest nicht. - Die Piloten hat man bis Ende dieses Monats in Urlaub geschickt, allerdings sollen sie sich bereithalten, falls Anforderungen kommen. - So erzählt das ein Pilot der Islas Airways in einem Interview in der Zeitung "El Día und erklärt uns auch, dass er keine rosigen Aussichten für Islas Airways sieht, als reine Charterfluggesellschaft. - Auf dem innerkanarischen Markt könnte es lediglich mal kurzfristige Anfragen geben, zu den Feiertagen, und dann könnte das passieren, was man eigentlich nicht will, dass der große und einzige Konkurrent hier auf dem Markt, die Binter Canarias, bei Islas einige Flüge als Verstärkung chartert. - Der weitere Markt könnte nach Marokko schielen, aber auch dort fliegt bereits die Binter hin, und die Royal Air Maroc fliegt nun auch ihrerseits aus drei marokkanischen Städten auf die Kanaren, da gibt es also auch keinen Bedarf mehr. - Kapverden, Portugal, Festland, theoretisch möglich, allerdings wird es dann knapp mit der Reichweite und man müssten halbvoll fliegen, weil dann die Passagiere alle mit viel Gepäck reisen würden, nicht wie das interinsular so oft der Fall ist, dass das Gepäck sich auf eine Plastiktüte mit Butterbrot und einem Laptop beschränkt. - Die einzige Chance sieht dieser Pilot in einem kompletten Neuanfang und wieder im Liniendienst, allerdings unter neuer Flagge, neuen Farben und neuer Geschäftsleitung, da der Name Islas Airways inzwischen negativ belegt sei und die Geschäftsführung ebenso. - Das ist natürlich eine heftige Aussage, und so steht auch der Name des Piloten nicht in dem Artikel, der bräuchte wohl sonst aus dem Urlaub gar nicht mehr zurückkommen. - Aber der Pilot spricht auch nur das aus, was sowieso alle denken, als Chartergesellschaft braucht keiner eine Fluglinie mit fünf ATR 72 und ein guter Neuanfang, der besteht nicht einfach nur daraus, dass man dem Ding einfach einen neuen Namen gibt und einen neuen Anstrich an den Flugzeugen.



Sonntag 21.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,4 Grad - niedrigste Temperatur 14,9 Grad

Kleinigkeiten
Kaufen Sie Ihrer Katze einen Sessel

Kennen Sie das auch, man will sich mal was gönnen, und dann kommt jemand vorbei, und nimmt Ihnen den Platz weg? - Da haben wir das Büro renoviert und für so viel Platz gesorgt, dass endlich ein Ohrensessel vom lokalen Kleinanbieter Ikea da rein kann, weil meine Frau sich so ein Ding immer schon gewünscht hat. - Gnadenlos haben wir Sachen weggeschmissen, der Messi in uns scheint besiegt. - Doch kaum stand der Sessel, da war der auch schon besetzt, und ist es nun eigentlich die ganze Zeit, da die Katzen dieses dunkel Poparadies ständig besetzt halten. - Nein, nachts nicht, da wollen wir ja auch nicht drauf sitzen, sondern tagsüber oder abends. - Aber das hat so gut wie fast noch nie geklappt, weil immer solch ein haariges Vieh dort auf dem Sessel liegt und pennt, und schlafende Katzen sind uns felinverrückten Familienmitgliedern natürlich heilig, und die werden nicht aufgeweckt. - Wo wir grade bei Katzen sind, Mias Wunde ist nun gut verheilt, nachdem sie sich dann die Fäden rausgebissen hatte und wieder blutete, scheint nun alles in Ordnung zu sein, der blauäugige Tierarzt bekommt vorerst keinen weiteren Besuch. - Was sonst noch an einem solchen sonnigen Sonntag zu berichten ist, das grenzt dann an Langeweile, denn heute hat die PSC/PSOE La Palmas ihren neuen Vorsitzenden gewählt, nachdem Manuel Marcos, der bisherige Chef der palmerischen Sozialisten Größeres vorhat und nach Tenerife wechselt. - Zur Wahl standen, der ehemalige Senator für La Palma und jetziger Vizepräsident des Cabildo Insulars, Anselmo Pestana, und die für die PSC/PSOE im Gobierno de Canarias sitzende Rita Gómez. - Man hatte also nicht wirklich eine Wahl, denn beide sind aus dem Lager der Paktierenden mit der Coalición Canaria, er im Cabildo La Palmas, und sie im Regionalparlament, und die Basis lehnt diese Kombination eigentlich grundsätzlich ab. - And the winner is, Anselmo Pestana, damit hatte man auch allgemein gerechnet, da Rita Gómez inzwischen nicht wirklich hier präsent ist. - In der Nachbetrachtung des Urteils gegen die Erteilung der Betriebsgenehmigung an das Asphaltwerk, hat sich nun auch der Ex-Bürgermeister aus Los Llanos zu Wort gemeldet und behauptet nun, er hätte alles richtig gemacht. - Juan Ramón Marín heißt der Mann, eigentlich vom bewundernswerten Stande der Veterinäre, aber er hat keine blaue Augen und auch kurze Beine, oder zumindest das, was er sagt. - "Man vergibt solche Lizenzen nicht einfach, weil es einem Spaß macht oder nicht, sondern dafür gibt es Vorgaben und Regeln an die man sich halten muss, und anders hätte er seinerzeit nicht handeln können". - Das ist natürlich falsch, denn er hätte seinerzeit eigentlich wissen müssen, wie viele Menschen rund um das Asphaltwerk wohnen, und das sagt ja genau das Urteil aus, dass man dann keine solche Industrieanlage aufstellen darf. - Wir werden noch sehr viel mehr Unfug hören in den kommenden Wochen, immer wenn man versucht, das Unmögliche möglich zu machen, dann blüht die Phantasie. - Und abschließend noch das Wetter und da sieht es inzwischen so aus, als dass doch noch Regen kommen kann im Oktober, unser schwacher Hochdruck hier der bricht unter der Last eines einigermaßen dicken Tiefs nördlich von uns nun gänzlich zusammen, so dass uns wohl am Mittwoch der Regen erwischen könnte. - Aus Südwest dann, damit kann dann auch das Aridanetal etwas anfangen, denn aus der Richtung stehen keine Berge im Weg, die uns den Regen wegschnappen. - Noch ist es nicht ganz sicher, aber die Wahrscheinlichkeit nimmt immer weiter zu.





Sonntag 21.10.2012 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1015 hPa

Hirnflucht
Kein Problem sagt der Minister

Was für ein wunderbares Wort, man möchte das eigentlich in die medizinische Ecke drücken, allerdings kann es auch ein Breitenphänomen sein, wenn Hirne flüchtig sind. - Im Privatfernsehen ist das sogar häufig so, vielleicht sogar schon Pflicht, zumindest für diejenigen, die sich das öfter ansehen. - Hier meinen wir aber ein anderes Phänomen, welches uns hier auf den Kanaren besonders betrifft, weil wir das schon sehr lange kennen, nun spanienweit für Schlagzeilen sorgt. - Mit "Fuga de Cerebro" meint man hier den Umstand, das aus Mangel von adäquaten Arbeitsplätzen und fehlender Karrierechancen immer mehr junge Akademiker die Region, oder eben sogar das Land verlassen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da reichte es für junge Menschen der kleinen Inseln nach dem Studium auf die kapitalen Inseln zu wechseln, oder für ganz mutige, aufs Festland, um dann dort die berufliche Karriere zu beginnen. - Heute sieht das anders aus, heute erreicht die Hirnflucht internationale Züge, denn jetzt drängt es die jungen spanischen Akademiker ins Ausland, weil eben das Land selbst im Moment nur wenige ansprechende und attraktive Möglichkeiten bieten kann. - Wie gesagt, für uns hier auf den kleinen Inseln ist das nichts Neues, und seit jeher ein Problem, denn über 90 Prozent aller jungen Menschen, welche zum Studieren die Insel verlassen, kommen nicht mehr zurück. - Das bedeutet aber eben leider auch, dass wir nicht wirklich viele junge Köpfe hier haben, die sich mit jugendlichem Engagement und eben auch Mut und Wissen in neue Aufgaben und Projekte stürzen, sondern wir von mittelmäßig ausgebildeten konservativen Kräften geführt und geleitet werden, und so nicht wirklich aufs richtige Gleis geraten. - Allerdings hat uns diese eher passive Haltung vielfach auch davor bewahrt, zu große Sprünge zu machen, und das Ergebnis könnte man eigentlich als großes gesellschaftliches Experiment betrachten welches da fragt, wie lange kann man sich gegen Fortschritt schützen? - Ich habe bewusst schützen gesagt, denn uns macht weiterhin alles Neue Angst und wenn es nicht so viele geistige Befruchtung durch Immigration von außen gegeben hätte, dann würde für uns die Welt immer noch gleich hinter unserer Insel enden, und nicht erst dort am Horizont. - Das soll allerdings bei Insulanern fast immer so sein, auch der Bayrische Wald ist irgendwie eine Insel und jeder für sich ganz alleine auch. - Nun aber greift dieses Phänomen der Hirnflucht fast epidemisch auf das ganze Land über und Talkshows sowie ganze Sonntagsartikel in den großen Zeitungen beschäftigen sich mit diesem Phänomen. - Gut, dass wir da einen Minister haben, einen Bildungsminister, dem das Phänomen nicht ganz unbekannt ist, nur scheint bei ihm das Hirn alleine geflohen zu sein, so wie man das auch bei vielen anderen Politikern vermuten darf, denn der sagt, Hirnflucht ist kein Problem für Spanien. - Die vielen jungen und gut gebildeten Menschen gingen hinaus in die weite Welt, würden dort Karriere machen und dann später, noch besser gebildet und welterfahren wieder zurückkommen und somit Spanien noch besser dienen können. - Das Gleiche etwa hat unser Oberkanare Paulino Rivero auch vor einigen Jahren gesagt, der ist sogar noch weiter gegangen und hat die Jugend hier schlichtweg aufgefordert, doch zu emigrieren, denn hier hätten sie keine Chance mehr. - Das muss man sich vorstellen, ein nationaler Bildungsminister und ein Landesvater rufen die Jugend dazu auf, das Land zu verlassen, das mit der Hirnflucht scheint wirklich ein Problem zu werden. - Und später mit viel Erfahrung und geläutert wieder zurückkommen, das wird so nichts, das kennen wir Insulaner doch aus jahrzehntelanger Erfahrung. - Und noch eine Frage sei an den Bildungsminister José Ignacio Wert gerichtet: Wer soll denn nun bitte das Land wieder aus dem Schlammloch ziehen, damit wir uns erneut strahlend genug präsentieren können, damit unsere polyglotten Akademiker wieder ins Land zurückströmen? - Die Banken, die Europäische Union, die Großkonzerne oder gar die Politik? - Wenn Landesväter oder Bildungsminister das Problem der Hirnflucht nicht als beunruhigend ansehen, sondern zum Teil sogar noch fördern, dann muss man das Ganze leider als Endstadium ganzheitlicher Hirnflucht betiteln, in unserer Politik ist der Prozess bereits abgeschlossen, weitere Fluchtgefahr scheint es mangels Masse nicht mehr gegeben.



Samstag 20.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Da geht uns ein Licht auf
Naturschützer fordern Überprüfung des Kraftwerkes nahe der Hauptstadt

La Centinela - Ecologistas en Acción La Palma heißt eine hier sehr bekannte Umweltschutzorganisation, welche immer wieder von sich hören lässt. - Nun wendet man sich mit einer Anzeige an die "Seprona" (die Abteilung für Umweltkriminalität der Guardia Civil) da man dem Betreiber unseres Diesel-Kraftwerkes bei Los Guinchos neben der Hauptstadt nicht traut. - Man möchte, dass überprüft wird, ob denn alle Umweltschutzvorschriften eingehalten werden, denn das bezweifelt man, angesichts der sicht- und riechbaren Emissionen, welche das Kraftwerk ausstößt. - Viele haben diese Anzeige missverstanden und gemeint, die "Centinela" fordert, dass das Kraftwerk dort weg muss oder abgestellt werden soll, dem ist nicht so, man fordert lediglich eine Überprüfung. - Es hat schlimme Überreaktionen aus einigen höchst konservativen Kreisen gegeben die nach dem Bekanntwerden der Anzeige gleich losgelümmelt hatten nach dem Motto: Jetzt wollen uns die Ökos auch noch den Strom wegnehmen und ob die denn selbst bei Kerzenlicht Abendessen würden. - Leider haben es umweltbesorgte Bürger hier im manchen Kreisen immer noch sehr schwer zu argumentieren, auch wenn es bereits deutlich besser geworden ist, und die Schüler in den Schulen wohl auch Unterricht in dieser Hinsicht erhalten. - In der Tat scheint das Kraftwerk dort schon ein schlimmer Finger zu sein, ständig steigen dort Rauchschwaden auf und die Menschen, welche oberhalb davon wohnen, die können ein schwefeliges Lied davon singen und dass man besser keine Wäsche draußen aufhängt, sondern einen Trockner benutzt. - Auffällig ist das auch bei den Grafiken der Messdaten von "Caliope Canarias", welche das "Supercomputing Center Barcelona" betreibt, dass fast die einzig sichtbare Emissionsbelastung auf La Palma genau dort zu messen ist, wo das Diesel-Kraftwerk der Unelco-Endesa steht. - Das ist übrigens auf den anderen Inseln kaum anders, man kann anhand der Grafik für Schwefeldioxid wunderbar erkennen, wo denn auf den Inseln die Kraftwerke liegen. - Es heißt immer wieder Diesel-Kraftwerk, aber das ist etwas irreführend, denn betrieben werden die Generatorengruppen mit "fuel oil", also Schweröl, nur beim Start und beim Leerlauf wird Heizöl verwendet. - Aus einem Bericht des Gobierno de Canarias geht hervor, dass 47.890 Tonnen Schweröl im Jahr 2004 verbrannt hätte und somit 226 Gramm Treibstoff pro kWh eingesetzt hätte. - Ich weiß jetzt nicht, ob das sehr viel ist, aber wohl wissen wir, dass es Schweröl in vielen unterschiedlichen Qualitäten gibt, es meist aber viel giftiger und weniger effizient ist, als echter Diesel-Kraftstoff. - Aber eben viel billiger und dort wo das Kraftwerk liegt, nicht weit davon können auch gleich die Tankschiffe anlegen und das Schweröl in die Tanks des Kraftwerks liefern. - Die Diskussion um der Kraftwerk der Unelco-Endesa ist nicht neu, wird aber gerade jetzt im Moment wieder noch heißer aufflammen, nachdem es der Bürgerplattform im Aridanetal gelungen ist, den Betrieb des Asphaltwerkes dort gerichtlich unterbinden zu lassen. - Es kann zwar noch Einspruch erhoben werden, aber die Urteilsbegründung macht es für eine weitere Instanz sehr schwer, dieses Urteil zu kippen. - Viele sagen nämlich jetzt, und wohl auch mit Recht, dass das Kraftwerk dort deutlich mehr Emissionen ausstößt, als es dieses Asphaltwerk gemacht hätte, aber dieses Kraftwerk kann man nicht einfach abschalten oder verbieten lassen, denn wir sind darauf angewiesen. - Ein anderer Standort wird diskutiert, oder man könnte ja auch wirklich Dieselkraftstoff verwenden, oder eben überhaupt deutlich bessere Filteranlagen benutzen, um die Emissionen so klein wie möglich zu halten. - Oder noch besser, das Kraftwerk fast oder gänzlich unnötig machen, im dem man wieder verstärkt auf alternative Energien setzt. - Da sind wir ja ein bisschen ins Straucheln gekommen, nachdem Madrid das Füllhorn der Einspeisevergütungen drosseln musste und jetzt die Investoren wieder anderswo ihre Anlagen aufstellen. - Umweltschutz hat eben doch was mit Geld zu tun, und Spanien schlägt sich im Moment mit Problemen herum, welche der überwiegende Teil der Bevölkerung als deutlich wichtiger begreift, als den Umweltschutz. - Das ist so, in Zeiten der Krise, aber wenn die "Centinela" es schafft, dem Betreiber über die Polizei immer mal wieder auf die Finger zu klopfen, damit die dort nicht schummeln, dann ist zwar wenig, aber immerhin etwas erreicht. - Chapeau Centinela, es gibt leichtere Jobs, als gerade jetzt in Spanien den Ökofuzzi zu geben…




Emissionskarte für La Palma, gewählt haben wir die Suche nach Schwefeldioxid




Auszug aus dem Umweltgutachten, erstellt vom Vizerat für Umwelt und Raumordnung betreffend das Kraftwerk aus dem Jahr 2008. - Wer den ganzen Text haben will, der klickt HIER



Und hier das Kraftwerk in seiner ganzen Pracht, vom Hafen aus gesehen




Samstag 20.10.2012 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1016 hPa

Lichter aus am Flughafen
Das "Denkmal-nach" der Megalomanie

Sicher, mit der Krise haben die Planer nicht gerechnet, wir aber wohl. - Zwar nicht in diesem Ausmaß, aber dass es Grenzen des Wachstums gibt, das war uns nicht erst seit dem gleichnamigen Bericht des "Club of Rome" bekannt, sondern das ergibt sich einfach, wenn man ein bisschen nachdenkt über unsere Möglichkeiten und Ressourcen. - Aber in der Zeit des Turbokapitalismus hier in Spanien, also um die Jahrtausendwende unter der Regie des größenwahnsinnigen José María Aznar, da glaubten auch hier viele daran, dass das immer so weiter geht und dass La Palma in kürzester Zeit Massentourismus haben wird und ohne Probleme die Einwohnermarke von 100.000 übersteigen wird. - Allein für El Paso hat man im Flächennutzungsplan vorgesehen, dass man von 7.800 Einwohner auf 25.000 anwachsen würde. Ja, die Zeiten waren damals so und wer seinerzeit gewarnt hat oder gezögert, der wurde als Zauderer, Feigling oder gar unpatriotisch beschimpft. "España va bien" - Spanien geht es gut, lautete die niemals vergessene Einstellung, die Aznar uns immer wieder am Fernsehen damals verkauft hat. - (Und Chemiewaffen im Irak, aber das ist ein anderes, noch widerlicheres Thema) - In der Zeit beschloss man auch den Ausbau unseres Flughafens, weil man eben hochgerechnet hatte, dass wir 2020 wohl an die drei Millionen Passagiere durch den Flughafen schleusen müssen. - Bei der Planung lag die Zahl der Passagiere noch bei 700.000 im Jahr, und um der Statistik Recht zu geben, im Jahr 2009 stieg die Anzahl der Passagiere das erste Mal über eine Million an. - Dann aber kam die Krise und seit dem geht die Zahl der Passagiere deutlich zurück und für das Jahr 2012 erwartet man eine Zahl, die wieder unter der Millionengrenze liegt. - Nun darf man wohl behaupten, das konnten doch die Planer nicht wissen, dass die Krise kommt, und ich behaupte, dann waren das die einzigen, die das nicht wussten, denn unserer kleinen Insel ein solches Wachstum, und das auch noch unbegrenzt vorzurechnen, das war und ist einfach fehlerhaft. - Das lernt mein Tochter gerade im ersten Semester, dass Statistik so nicht anzuwenden ist, aber es gab eben Zeiten hier, da wollten wir das glauben. - Was nun daraus geworden ist, das darf sich jeder Inselgast ansehen, ein dunkles und verwirrend leeres Gebäude, welches Flughafen genannt wird und viel, aber sehr viel zu groß ist für unsere Anforderungen und wohl als Denkmal der Megalomanie eingehen wird. - Dass das Ding auch nicht unbedingt einladend wirkt, sondern irgendwie unfertig aber zweckmäßig, das ist noch eine andere Geschichte, aber da ich keine Ahnung von Architektur habe, ist meine Aussage, das Ding ist einfach potthässlich, natürlich irrelevant. - Es gibt keinen Arzt mehr am Flughafen, keine Sanitäter mehr, die hat man gestrichen, weil zu teuer. - Es gibt keinen Geldautomaten mehr, das lohnte sich wohl nicht, und es gibt auch kein Lokalolizei mehr, daher kümmert sich niemand mehr darum, ob falsch geparkt wird, und so sieht es auf den Fahrspuren vor dem Flughafen auch entsprechend aus. - Von fünf gastronomischen Betrieben funktionieren zwei, aber ab Nachmittag nur noch einer, und man wollte an die dreißig Läden dort installieren, aber es gibt gerade deren vier. - Zwei Parkhausetagen stehen komplett leer, nur das kleinste Parkhaus wird genutzt, mehr brauchen wir auch nicht. Auch die "Grünjacken" hat man nun abgeschafft, das waren Auskunftspersonen, die in mehreren Sprachen Reisenden Hilfe anboten und nun kommt der Hammer, nun dreht man auch noch auf der Hälfte der oberen Etage die Lichter aus, weil sich dort eh niemand aufhält. - So will man weiter einsparen, denn unser Flughafen soll einer der defizitärsten unseres Landes sein, lässt man uns immer wieder wissen, und auch spüren. - Dabei dachte ich doch immer, die beiden Windgeneratoren, die sich da östlich vom Flughafen im dauernden Passat drehen, die würden den Strom für den Flughafen gratis zur Verfügung stellen, aber wir wissen wohl überhaupt nichts, oder eben nur das, was man uns deutlich gefiltert zukommen lässt. - Aber eins weiß ich ganz gewiss, wie man sich diese ganzen Einsparungsmaßnahmen hätte sparen können, und noch dazu über 220 Millionen Euro, welche der Neubau des Terminals, die Parkhäuser und die Vorfelderweiterung gekostet haben. - Man hätte einfach nichts tun sollen, das alte Terminal war gut und groß genug für uns, das hat uns auch viel besser gestanden, als dieser neue Anzug, der uns so gar nicht passen will. - Aber nun steht es da, das Denkmal der Megalomanie, und hoffentlich wird daraus ein denk mal nach, und wir lernen daraus, solch einen Blödsinn nie wieder anzuzetteln.





Freitag 19.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Sammelsurium
Was am Tag so hängen blieb

Fangen wir hinten an, und hinten ist bei mir immer das Wetter. - Regen für das Aridanetal werden wir wohl auf November schieben müssen, der Wind kommt weiter aus Nordost, also bleibt nichts für uns. - Aber kräftig regnet es auch im Norden und Nordosten nicht. - Wenn die Sonne nicht scheint, dann weht sogar ein ziemlich frischer Wind, aber kommende Woche wird es wieder deutlich wärmer werden und mit Niederschlägen sprechen wir erst im November wieder mal. - Das Meer ist noch sehr aufgewühlt vom Durchzug des Ausläufers Tiefdruckwirbels, selbst wir hier oben können Schaumkronen auf dem Atlantik erkennen, das ist immer ein gutes Zeichen dafür, dass man gar nicht erst die Badehose herausholen muss. - Man kann die Launen des Atlantiks hier aber noch anders erkennen, selbst wenn man keinen Blick aufs Meer hat, man guckt einfach auf die Seismographen und weiß dann, ob die Wellen an der Insel rütteln, oder ob ein nicht gekräuselter Meeresspiegel ganz zart zu unserem Eiland ist. Im Moment sieht das fast wieder so aus wie ein vulkanischer Tremor, aber unsere Station ist so fein abgestimmt, dass diese dicken Linien tatsächlich den Wellenschlag an die Insel anzeigen. - Zum Asphaltwerk zwei eher lustige, oder fast zynische Anmerkungen. - Aus dem Rathaus von Los Llanos hört man nichts, außer, dass man das Urteil jetzt studieren werde und die eigenen Rechtsgelehrten dazu befragen, wie denn das Urteil zu bewerten sein. - So kann nur jemand sprechen, der gewohnt ist Gesetze und Urteile zumindest breit zu dehnen oder gar zu verdrehten, denn dieses Urteil lässt keinen Platz für irgendwelche Spitzfindigkeiten, selten drückt man sich so klar aus wie in diesem Fall, das Gesetz von 1961 ist weiterhin gültig, auch hier, und weil eben so viele Siedlungen innerhalb des berühmten Umkreis von 2.000 stehen, darf dort keine solche Industrie betrieben werden. - Wie man dagegen argumentiert, das wird schwierig, das Gericht sagt, es gibt ein Gesetz, und daran muss man sich halten, auch wir, auch die Coalición Canaria, auch die Gemeinde Los Llanos und wer auch immer. - Dennoch traue ich da niemandem mehr über den Weg, es kann gut sein, dass doch noch Einspruch erhoben wird, wenn auch nur aus Verzweiflung. - Damit dürfte aber dann Noelia García, die Bürgermeisterin von Los Llanos, auch noch den letzten Kredit verspielen, denn welches Gericht soll denn ein Urteil des Verwaltungsgerichts anzweifeln, dass ein Gesetz ein Gesetz ist und so lange gilt, bis ein Neues das Alte ersetzt. - Und auch noch lustig bis ein bisschen peinlich, die CCN, eigentlich Centro Canario Nacionalista, eine Partei die versucht hat die Coalición Canario noch im Lobbyismus zu überholen, meist rechts übrigens, die lässt nun eine Presseerklärung raus, in der steht, dass nur Dank ihrer Partei die Lizenz für das Asphaltwerk nicht gegeben wurde. - Bei allem gebührenden Respekt, und ich hatte auch Indalecio Pérez bereits in der ersten Nachricht über unseren Sieg gewürdigt, der hatte als er noch Stadtrat in Los Llanos war, tatsächlich in einem Plenum gefordert, doch keine Genehmigung für das Asphaltwerk zu vergeben. - Er, und die sozialistischen Räte stimmten dafür, Coalición Canaria und Partido Popular dagegen. - Bei aller Liebe und auch Achtung vor der Person Indalecio Pérez, welcher ein höchst erfolgreicher Anwalt ist, dieses Plenum hat nichts erreicht, außer einem klaren Bekenntnis seiner Person und der Räte der Sozialisten gegen die Asphaltwerke, aber zu Fall gebracht hat nicht er die, und noch viel weniger die Partei CCN an sich, denn die ist bei den letzten Wahlen wieder zusammen mit der Coalición Canaria in einer Liste aufgetreten. - Ein bisschen mehr Seriosität bitte, die Anlage zu Fall gebracht haben die Bürger und Bürgerinnen, welche dagegen aufgestanden sind und da sind zunächst auch die treibenden Kräfte der Bürgerplattform zu nennen, und selbst jeder Anwohner, der ein paar Euro gegeben haben, oder sogar Inselgäste, die gespendet haben, taten mehr gegen die Asphaltwerke, als die Partei CCN. Und letztendlich hat eben die Justiz gesprochen, klar, verständlich und eigentlich auch nicht anders zu erwarten. - Vom Peinlichen zum Lustigen, das neue Plakat für den "weißen Karneval" im nächsten Jahr ist nun präsentiert worden, und ich muss sagen, es ist das bunteste und schönste Plakat, welches ich seit sehr langer Zeit für diesen speziellen Tag gesehen habe. - Man geht sehr aufs Thema ein, denn am "Día de Los Indianos" macht man sich über die reichen Rückwanderer von den Antilleninseln lustig, die von den Daheimgebliebenen "Indianos" genannt wurden und auch kräftig "gepudert" werden, also mit Babypulver beworfen. - Das ist eine Riesengaudi, dagegen kann keine Krise anstinken, das muss man gesehen haben und erlebt, und dieses Plakat passt wunderbar dazu. - Der palmerische Künstler Víctor Jaubert hat das Plakat gemacht, Chapeau, in diesem Fall einen Strohhut, und by the way, der große Tag ist der 11. Februar 2013, Rosenmontag eben.




Die niedrigen Amplituden am 16.10. zeigen ein ruhiges Meer




Und heute könnte man meinen, das sei fast ein vulkanischer Tremor, so hämmern die Wellen an die Insel




Und hier das fröhliche Bild für den Weißen Karneval in Santa Cruz




Freitag 19.10.2012 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1013 hPa

Wer fliegt für Islas?
Reichlich Bewerber um Islas Airways zu ersetzen

Es hört sich sogar so an, als würden die Schlange stehen, um hier auf dem innerkanarischen Markt Flüge anbieten zu können. - Da war zuerst die Nachricht, dass selbst Ryanair sich dafür interessiert, aber wahrscheinlich wollten die mit ihrem Interesse mehr stänkern und Ärger verbreiten, als tatsächlich ein Angebot zu hinterlassen. - Dabei sind grundsätzlich zunächst drei Fragen offen. Wird denn jemand kommen, der bislang noch überhaupt nicht im Flugverkehr tätig war, und sein Geschäftsfeld diversifizieren will? - Oder kommt eine Fluggesellschaft, welche bereits woanders Regionaldienste betreibt und sich nun auch auf dem kanarischen Markt umtuen will, oder kommt Islas Airways wieder, mit einem neuen Sponsor und unter neuer Leitung? - Letzteres wäre sicherlich die beste Variante, es ist ja schließlich alles bereits vorhanden, sogar ein Flugplan, und sowieso müssen wir dabei auch an die Angestellten der Islas Airways denken, die jetzt im Moment überhaupt noch nicht wissen, was mit ihnen geschieht. - Allerdings dürfen wir nicht vergessen, Islas ist nicht Pleite, noch nicht, sondern existiert als Chartergesellschaft weiter, die Gläubiger haben also noch keine Möglichkeit, über einen Konkurs die alte Geschäftsleitung abzuwickeln und neue Geldgeber über einen Konkursverwalter einzusetzen. - Dann gibt es noch Bewerber, welche bereits selbst Fluggesellschaften betreiben und sich nun auch um den kanarischen Markt bemühen wollen. - Allen voran, Canaryfly, die bereits hier fliegen, allerdings nur die Route Gran Canaria - La Gomera, mit 2 Fairchild Metro III bedienen und mit einer ATR42 auch Mauretanien und Marokko anfliegen. - Also gibt es eigentlich bereits eine Konkurrenz zu Binter hier auf den Kanaren, allerdings nimmt bislang niemand Canaryfly wirklich ernst und mit den, über 20 Jahre alten Maschinen, müsste man auch kräftig aufrüsten, wenn man an die Zahlen von Islas herankommen möchte, die immerhin über 700.000 Fluggäste im vergangenen Jahr befördert hat. - Weiter stehen in der Diskussion Air Nostrum, Helitt und Swiftair, alle drei potentere Gesellschaften als die kleine Canaryfly und auch bereits mit Flugzeugen ausgestattet, welche den hiesigen Markt bestens bedienen könnten. - Dann aber gibt es auch noch Interessenten aus anderen Bereichen als der Luftfahrt, die nun plötzlich anklopfen, und sich auch dafür interessieren, in den innerkanarischen Flugbetrieb einzusteigen. - Bunte Firmen sind das zum Teil, die man eigentlich mehr aus der Gelben Presse kennt als aus dem Wirtschaftsteil, aber es muss sehr interessant sein, diese innerkanarischen Flüge anzubieten, und wir wissen ja auch warum, eben wegen der Subventionen. - So ist es immer wieder mehr als verwunderlich, warum Islas Airways nun ihre fünf ATR72 in Gran Canaria stehen hat und nicht fliegt, aber auf der anderen Seite auch keinen Konkurs anmeldet. - Die Insel, welche am härtesten betroffen ist vom Wegbleiben der Islas Airways ist La Palma, denn immerhin bot man sieben Verbindungen nach Tenerife täglich an, und eine nach Gran Canaria, und alle diese fallen nun weg. - Dennoch, es scheint kein Engpass entstanden zu sein, Binter Canarias konnte alle Passagiere, die eigentlich mit Islas hatten fliegen wollen aufnehmen, denn immerhin bieten die 14 Verbindungen täglich von La Palma nach Tenerife an, und genau so viele wieder zurück. - Es gibt also noch keine Engpässe, allerdings wird das an Feiertagen oder Brücken anders werden und wir haben auch schon für unsere Tochter die Weihnachtsflüge gebucht, da kennen wir keinen Spaß… - Auch spielt die "Krise" eine deutliche Rolle, die Fluggastzahlen sind drastisch zurückgegangen in den vergangenen zwei Jahren, außer zu Zeiten in denen das Passagieraufkommen besonders hoch ist, kann also die Binter den Ausfall der Islas kompensieren. - Vielleicht wollten die genau das, aber das ist eine andere Frage und wir sind sehr gespannt, wie es denn weiter geht im Himmel unserer Inseln.




Eine ATR 72 - 500 der Binter Canarias




Donnerstag 18.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Wetter und Sport
Nordwind verhindert Regenglück im Aridanetal

So greifbar nah war das Wasser heute Morgen, draußen auf dem Atlantik regnete es und der Wind kam noch aus Nordwesten, also hatten wir beste Hoffnung auf Niederschläge. - Dann drehte der Wind bereits gegen Mittag so weit auf Nord, dass der ganze Regen nun im Norden der Insel fällt und Niederschlagszellen draußen auf dem Meer an uns vorbeigeschickt werden. - Die hohen Berge verhindern, dass die Regenwolken weiter bis ins Aridanetal kommen, so dass wir leicht übel gelaunt Richtung Norden blicken. - Nur ein klein bisschen genieselt hat es, nicht der Rede wert, aber knapp daneben ist auch vorbei, so heißt es doch immer. - Noch besteht wohl die Chance auch auf Regen im Aridanetal, der Wind müsste halt für eine Weile drehen, auf West, dann könnte das noch was werden, aber so langsam glaube ich, dass das wieder nichts wird mit unserem mittelfristigen Regenpech auf der Westseite, welches ja bereits seit dem vergangenen Winter anhält. - Weiter geht es mit dem Sportbeauftragten, der uns auf dem Laufenden hält wie es um Atlético Paso steht.

So, nun ist es also passiert. Die Euphorie wurde letztes Wochenende völlig unerwartet ausgebremst. Atlético Paso hat am 6. Spieltag die erste Niederlage kassiert und bei Buzanada auf Teneriffa mit 1:0 verloren. Dennoch bleibt man mit 13 Punkten Tabellenführer, da man zum einen das bessere Torverhältnis hat, zum anderen aber auch bei La Laguna gewonnen hat. Die haben nämlich auch 13 Punkte., aber in Spanien zählt ja zuerst der direkte Vergleich. Jetzt bleibt dennoch zu hoffen, dass die Mannschaft die Niederlage gut wegsteckt. Am kommenden Samstag gastiert Santa Ursula (Teneriffa) im Estadio Municipal in El Paso. Anstoß ist um 17:15 Uhr. Noch mal die Aufforderung an alle Interessierten da doch einfach mal hin zu gehen. Man muss auch keine Angst haben, dass man da alleine rumsitzt, wir werden gerne von neuen Besuchern angesprochen. Wegen der untergehenden Sonne sitzen wir am Samstag nicht auf der Haupttribüne sondern auf der anderen Seite aber ziemlich in der Mitte. Einfach nach dem langhaarigen Blonden um die 50 und dem Dürren mit der großen Brille Ausschau halten.
Ansonsten ist von der Mannschaft zu berichten, dass sich langsam das Mittelfeld ausdünnt. Am vergangenen Spieltag hat sich der Kapitän Ivan Garcia verletzt, "Ruso" ist mit sofortiger Wirkung zu Icodense, nach Teneriffa gewechselt, da er dort eine Ausbildung macht und der Weg einfach zu weit ist. Außerdem ist Levi, wegen seines Aussehens von uns nur "Klose" genannt (offensives Mittelfeld), immer noch verletzt. Einzig der "Superstar" Eloy trainiert wieder voll mit der Mannschaft. Ob er am Samstag auflaufen wird ist jedoch noch nicht sicher. Vor einigen Wochen habe ich hier von dem Gerücht berichtet, dass Eloy zurück zu seinem Jugendverein gewechselt sei, weil man ihm hier einen gutbezahlten Arbeitsplatz vermittelt hätte. Arbeit hat er definitiv gefunden. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob der Job so gut bezahlt ist. Er arbeitet nämlich im "Hipercentro" in El Paso, im Kleider- und Sportgeschäft.





Der Nordwind verhindert Regen im Aridanetal. - Interessant auch welches Windchaos die noch höhere und eben viel größere Insel Tenerife bei Nordwind auf der Südseite der Insel fabriziert
Graphik von der Agencia Estatal de Meteorología.




Donnerstag 18.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1011 hPa

Ein guter Tag für La Palma
Verwaltungsgericht annulliert Lizenz für das Asphaltwerk

Darauf haben wir knapp drei Jahre gewartet und manchmal auch gezittert, aber nun ist es so weit, die Justiz hat "uns" Recht gegeben und die Lizenzvergabe der Gemeinde Los Llanos an den Betreiber der bereits bestehenden Asphaltmischanalage annulliert. - Grund für die Ablehnung der Lizenz ist die Nähe von Wohnungen und Siedlungen zu dem Industriegebiet und ausdrücklich steht in dem Urteil, dass das Gesetz aus dem Jahr 1961 immer noch gilt, dass solche Industrieanlagen mindestens 2.000 Meter von Siedlungen entfernt sein müssen. - Damit stützt das Verwaltungsgericht hundertprozentig die Aussagen und Forderungen der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Aridanetal und auch den Ausführungen des Anwaltes Felipe Campos. - Los Llanos hat nun noch zwei Wochen Zeit das Urteil anzufechten, aber es wäre völlig unverständlich, wenn die Gemeinde das machen würde. - Aber bitte, das müssen wir abwarten, so richtig haben wir doch das Verhalten der Bürgermeisterin in "Sachen Asphalt" schon lange nicht mehr verstanden. - Liest man den knappen Text des Urteils, gerade mal vier Seiten, dann könnte man auch sagen, warum hat man dafür knapp drei Jahre gebraucht, da in dem Urteil steht nichts anderes drin, als das, was wir die ganze Zeit bereits gesagt haben, dass die getrickst haben und behauptet, nahe an dem Industriegebiet würde kaum ein Haus stehen, wo doch in Wirklichkeit wohnen und leben an die 7.000 Menschen innerhalb der Entfernung von 2.000 Metern. - Aber das heißt nicht, dass die ganzen Aktionen der Bürgerplattform und der vielen Helfer vergebens waren, im Gegenteil, denn auch wenn wir wohl anerkennen müssen, dass das Verwaltungsgericht nicht auf den gesellschaftlichen Druck reagiert hat, so werden doch die Folgen dieses Bürgerprotestes für die zukünftige Entwicklung dieser Insel weitreichende Folgen haben. - Protest, aber nur gut organisierter, der hat Erfolg, und viel haben wir, und besonders diejenigen gelernt, welche immer glaubten, sie könnten mit dieser Insel machen was sie wollten, Gesetze hin oder her. - Die letztendlichen Auswirkungen dieses Urteils können wir jetzt noch gar nicht bewerten, aber alleine das Wissen, die Bürger wehren sich, wird gewaltige Auswirkungen für die zukünftige Anwendung politischer Entscheidungen haben. - Dieses Urteil ist auch eine klare Niederlage der beiden politischen Gruppierungen Coalición Canaria und Partido Popular, welche die Asphaltmischwerke so oder so durchpeitschen wollten, und lediglich die Sozialisten der PSC/PSOE, allen voran Chema de Vargas und Dolores Padilla haben sich ganz und ohne Zögern auf die Seite der Bürger gestellt. - Erwähnt werden dabei muss aber auch noch Indalecio Pérez aus Los Llanos, von der kleinen Rechts/Mitte/weißnichtsogenauwo Partei CCN, der sich auch entschieden gegen die Asphaltwerke gestellt hat und schließlich sogar seine politische Karriere für seine Einstellung geopfert hat. - Und die anderen Parteien, Grüne, Linke, Linksgrüne, Grünlinke, die allerdings leider keine Vertreter in die Stadt- und Inselparlamente schicken haben können, auch die gehen mit als Sieger aus dieser Geschichte hervor. - Wie es nun weitergeht, das wird noch mindestens so interessant wie die ganzen letzten Jahre. - Zunächst mal müssen wir mal sehen, ob man dieses Urteil genau so begreift wie wir, dass nun die Lizenz für das zweite Asphaltwerk, welches allerdings noch nicht aufgestellt wurde, damit automatisch auch ungültig wird. - Dann ist die Frage der möglichen Entschädigung an die Betreiber sowohl des ersten, wie auch des anderen Asphaltwerks, und das kann spannend werden. - Viel kann das eigentlich nicht sein, die Anlage selbst ist mobil, bis auf wenige Teile kann die abgebaut werden und woanders wieder aufgestellt, und so bleiben als mögliche Entschädigungssummen ja eigentlich nur die, welche sich um die Arbeiten mit der Aufstellung der Anlage, die bürokratischen Abläufe und das Grundstück drehen. - Oder aber der Betreiber möchte auch möglichen Gewinnausfall geltend machen, so wie er das bereits angekündigt hat, allerdings glaube ich nicht, dass ein Gericht darauf anspringen wird, denn er kann ja sein Asphaltwerk und seinen Gewinn immer noch machen, nur eben muss er dazu die Anlage woanders aufstellen, dort wo diese Anlage niemanden stören kann. - Die wichtige Erkenntnis in dem ganzen Ablauf lautet aber, dass man doch etwas gegen den Amigismus tun kann, und diese Insel keine willfährige Spielwiese mehr für Lobbyisten und deren Begünstige ist. - Nur muss man ordentlich arbeiten, auch Geld in die Hand nehmen und konsequent bleiben im Kampf und eben so lange durchhalten, bis einen die Justiz helfend unterstützt. - Ein guter Tag für La Palma, es atmet sich gleich etwas freier und leichter, und mein, oder besser unser Dank und ein Chapeau an die Bürgerplattform und allen Helfern und Spendern, die es möglich gemacht haben, dass dieser Sieg doch tatsächlich die Dinge hier auf der Insel wieder in begreifbare Bahnen lenkt.



Mittwoch 17.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,1 Grad

Ryanair ich hör´ dich trapsen
Ein unmoralisches Angebot?

Islay Airways fliegt nicht mehr, so viel ist klar, aber wer die Schuld hat an dem ganzen Schlamassel, das wissen wir immer noch nicht. - Die Beschuldigungen gehen weiter hin und her, das Förderungsministerium lässt verlauten, man habe keine "Schulden" bei Islas und Miguel Concepción, der Direktor der unglücklichen Fluglinie sagt, er habe sogar Beweise dafür, dass ihm zustehende 11 Millionen Euro nicht ausgezahlt wurden, legt diese Beweise aber nicht der Öffentlichkeit vor. - Und immer wieder das Gerücht, die andere kanarischen Fluggesellschaft stecke hinter der ganzen Geschichte und wolle durch falsche Anschuldigungen den Konkurrenten vom Markt verscheuchen. - Dann tauchte auch noch ein Gerücht auf, dass der Bruder des kanarischen Superministers José Manuel Soria, Luis Soria für Binter Canarias, also den Konkurrenten arbeiten würde, und man durch diese Kontakte auf Ministerebene der Islas Airways böse mitgespielt habe. - Ich habe keine Ahnung, ob da was dran ist, Luis Soria war mal Industrierat im Gobierno de Canarias, aber was der jetzt macht, das weiß ich nicht. - Auf jeden Fall droht ja nun das Monopol wieder für innerkanarische Flüge, schön für Binter Canarias, nicht so schön für uns. - Zwar versichert uns Binter, man werde nun die Preise nicht erhöhen oder den Service kürzen, man werde so attraktiv weitermachen wie bisher. - Ich glaube jedem immer alles, besonders Geschäftsleuten, Politikern und Taxifahrern. - Aber man hätte natürlich schon gerne wieder eine Konkurrenz zu Binter, und eigentlich ist es unverständlich, dass Islas keinen neuen Sponsor gefunden hat, aber da lauten auch wieder die Gerüchte, Miguel Concepción wolle gar keine weiteren Geldgeber im "Haus" haben, weil er sonst nicht mehr Chef sein könne. - Keiner blickt da mehr richtig durch, keiner rückt da angebliche Beweisen raus, und da wir hier auf den Inseln keinen investigativen Journalisten haben, sondern nur mehr oder weniger brav Pressemeldungen abtippende Erfüllungsgehilfen mit journalistischer Ausbildung, werden wir wohl auch weiterhin auf Gerüchte und hingeworfene Häppchen der Beteiligten angewiesen sein.

Da hinein platzt jetzt eine Bombe. - Ryanair meldet sich zu Worte und möchte in den innerkanarischen Flugverkehr einsteigen. - Jetzt, wo Islas weg ist, da fehlt doch ein Konkurrent für Binter, und das wolle man gerne sein, allerdings müssten dazu ein paar Restriktionen abgebaut werden, welche andere Fluggesellschaften bislang daran hindern, innerkanarische Flüge anzubieten. - Und auch hier lässt man uns wieder dumm weiterleben, welche Restriktionen das sind, das nennt auch der Vertreter von Ryanair nicht, allerdings kann ich mir bestens vorstellen, dass man da wohl Regeln aufgestellt hat um zu verhindern, dass von "außen" im kanarischen Flugverkehr jemand einsteigen kann. - Es geht ja um die Subventionen, immerhin zahlt der die öffentliche Hand ja 50% des Reisepreises für Bewohner der Kanaren, da kann man die Tickets natürlich schön teuer machen seitens der Fluggesellschaften und man findet trotzdem noch genügend Passagiere. - Ich bin mir gar nicht so sicher, ob Ryanair das ernst meint, und ob die nicht einfach die Manager von Binter und Islas so richtig erschrecken wollen mit ihrem Vorschlag. - Auf der anderen Seite könnte man sich das schon vorstellen, dass die sich ein paar Hammerstrecken, also zwischen Tenerife und Gran Canaria heraussuchen und dort dann richtig Geld einfliegen. - Deren Flotte ist nämlich nicht wirklich geeignet für den innerkanarischen Flugverkehr, die 737 von Ryanair sind eigentlich viel zu groß für die vielen Frequenzen welche auch für die kleinen Inseln angeboten werden. - Ich weiß auch gar nicht ob ich mir das wünschen soll, Ryanair hier im innerkanarischen Dienst, wir haben doch schon genug damit zu tun, unsere eigenen regionalen Schmuruchelfirmen halbwegs unter Kontrolle zu halten, da sollten wir uns lieber nicht mit den globalen Brüdern einlassen.

Morgen wird es wohl regnen, also Wäsche rein, den Fiffi auch, Zementsäcke abdecken und beten, dass ein bisschen mehr fällt, als wieder nur ein paar Liter.



Mittwoch 17.10.2012 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1014 hPa

Schiffe versenken
Investieren in Zeiten der Krise?

Wassersport ist natürlich eine der besten Möglichkeiten für touristische Aktivitäten, wenn man auf einer Insel ist. - Tauchen ist dabei eine Sportart welche sich anbietet, und um noch attraktiver zu werden für viele Tauchinteressierte, will man vor der Küste von Tazacorte ein künstliches Riff erschaffen. - Ein künstliches Riff wäre in diesem Fall eine alte Fregatte, ein Kriegsschiff, keine Schwiegermutter, und dieses 140 Meter lange Schiff will man südlich von Tazacorte im Meer versenken und dann als Tauchparadies anpreisen. - Neu ist diese Idee nicht, das hat man schon vor viele Küsten gemacht, nicht immer freiwillig, und ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Wracktauchen wohl interessant sein kann für Sporttaucher. - Jetzt gibt es da aber ein, oder vielleicht über 600.000 Probleme, denn vor dem Schiffe versenken hat Poseidon die Krise gesteckt, oder war es Aznar, oder die Gier, auf jeden Fall reden wir im Moment eher über die Bezahlung von Arzneimittel und ob wir uns den Schulbus noch leisten können. - Da kommt es oft nicht gut, wenn man dann über solche Investitionen spricht, welche wohl weit über 600.000 Euro kosten und übersehen dabei gerne, dass wir wohl weiter investieren müssen, sonst frisst uns die Rezession auch in ein paar Jahren noch die Haare vom Kopf. - Andere setzen natürlich mit der Frage dagegen, kann man denn dieses Geld irgendwie gegenrechnen, kommt das denn dann wirklich der Inselvolkswirtschaft entgegen oder wirft man sprichwörtlich Geld ins Wasser. - So ganz sicher sein kann man sich bei den meisten Investitionen nicht, allerdings erscheint die Summer von 600.000 Euro für ein künstliches Riff vor Tazacorte fast wie ein Schnäppchen, wenn wir an die über 50 Millionen Euro für den sinnlosen Hafenausbau denken, oder die über 100 Millionen für den Flughafenumbau. - Die Opposition im Cabildo Insular, und das ist im Moment die Partido Popular, die rügt nun, dass man alleine 90.000 Euro für die Projektierung um das Vorhaben künstliches Riff ausgibt, denn so viel muss man wohl an die Firma "Tragsa" bezahlen, damit die vom planerischen her alles vorbereiten. - Und da komme ich nun auch daher und stelle die Frage, kann man sich denn die Ausführung des Projektes überhaupt leisten, ist man sich da sicher? - Wenn man nämlich gar keine Aussicht hat das Geld zur Verfügung zu stellen, dann muss man auch kein Projekt entwerfen lassen, welches man dann, meist bei Wahlkampfveranstaltungen wieder hervorziehen kann. - Ich darf dabei an das Projekt Brücke über den Barranco de las Angustias erinnern, welches weit über 100.000 Euro gekostet hat und nur als Wahlkampfposse diente, weil wir wohl niemals das Geld dafür aufbringen werden. - Einige Projekte liegen so in den tiefen Schubladen im Cabildo Insular und warten auf ein, oder mehrere Wunder, und es wäre sicher vorteilhaft, man würde zukünftig zunächst die finanziellen Möglichkeiten abklopfen, bevor man eine Firma oder einen Architekt beauftragt, den Stift in die Hand zu nehmen. - In diesem speziellen Fall hat aber auch lokaler Kleingeist noch etwas beizutragen, denn die Partido Popular im Rathaus von Santa Cruz de La Palma hat ja auch vor, im Norden der Hauptstadt ein künstliches Riff zu schaffen und dafür braucht man auch Geld und wir können uns ziemlich sicher sein, dass wir uns, wenn überhaupt, nur eine versunkene Fregatte leisten können.



Dienstag 16.10.2012 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,1 Grad

Dreimal kurz
El Hierro, Islas Airways und der Ohrenwuzler

Auf El Hierro ist im Moment alles fast wieder ruhig. - Unter El Hierro muss man wohl sagen, denn man hat sich auf der Insel schon längst daran gewöhnt, dass immer mal wieder Attacken des vulkanischen Hotspots zu Beben führen, und man wohl noch eine Zeit damit rechnen muss, dass das auch noch so weitergehen kann. - Die vulkanische Aktivität unter El Hierro ist eben noch nicht vorbei, auch wenn jetzt nur wenige Beben davon zeugen, ist das wohl bloß eine weitere Phase, denn die Wissenschaftler gehen davon aus, dass man mit weitere Überraschungen rechnen muss. - Jetzt hat man ja gerade das Jubiläum feiern können, am 10.10. war es ein Jahr her, als man eine unterseeische Eruption vor der Südküste der Insel feststellen konnte. - Das war die einzige bewiesene Eruption, die bis Februar dieses Jahres anhielt, denn nicht wenige Experten vermuten auch, dass es eine weitere Eruption im Norden der Insel gegeben haben muss. - Allerdings muss das dann in einer Tiefe geschehen sein, in welcher der enorme Wasserdruck verhindert, dass man an der Meeresoberfläche etwas davon mitbekommt. - Die Wissenschaftler des Instituto Geográfico Nacional, und das sind die "offiziellen", die allerdings verneinen die Eruption im Norden, denn man hätte keine Signale davon feststellen können. - Die Verfechter der "doppelten Eruption" meinen allerdings, das Signal der Eruption im Norden sei durch den starken Tremor im Süden völlig überlagert worden und dadurch nicht zu erkennen gewesen. - Ich muss das einfach so stehen lassen, ich bin kein Wissenschaftler, nur höchst interessierter Beobachter, aber es fällt schon auf, wie unterschiedlich selbst hochgebildete Vulkanologen die Angelegenheit sehen. - Zum Jubiläum gönnt uns jetzt das Nationale Geographische Institut animierte Graphiken der "offiziellen" Eruption. - Man kann dort den Seismographen in rascher Tagesabfolge beobachten, oder auch seit Juli letzten Jahres, wo und wie viele Beben sich dort unter El Hierro abgespielt haben. - Ein bisschen was für seismische Nerds, da sitzt man an der Kiste, und wo andere sich Krimis oder Nackedeis herunterladen, da guckt unsereins farbig animierte Grafiken, und freut sich über jeden Strich des Seismographen… HIER geht es geht es zu den heißen Streifen für Eruptionsspanner.

Zum Fall Islas Airways gibt es nun eine interessante Stellungnahme der spanischen Luftfahrbehörde, Aviación Civil. - Demnach schuldet das Förderungsministerium (Ministerio de Fomento) Islas Airways keinen Cent, sondern hätte immer alle Subventionen wegen der Kanarenrabatte monatlich überwiesen. - Das würde ja dann den Direktor von Islas als Lügner dastehen lassen, denn der hatte ja behauptet, Islas Airways gehe es nur schlecht, weil Fomento der Fluggesellschaft viele Millionen Euro schulde, eben wegen dieser Subventionen. - Allerdings verrät uns der Direktor der Luftfahrtbehörde auch, man hätte mehrere Vorgänge in denen Untersuchungen gegen Islas vorliegen, so dass nicht alle monatlichen Überweisungen "komplett" ankämen und manche Überweisungen gingen nicht an Islas Airways, sondern ans Finanzamt oder an Gläubigerbanken. - Also doch wieder Einschränkungen, und wenn Fomento gleich an Gläubiger überweist, oder ans Finanzamt, dann sieht doch wohl die finanzielle Lage der Fluggesellschaft wohl schon länger sehr schräg aus. - Wie viele Schulden Islas wirklich hat, und wie viel Fomento nicht an Islas überwiesen hat, das nennt uns niemand wirklich, wir wissen somit eigentlich nicht viel mehr als vorher, trotz Presserklärungen und Interviews.

Alle Jahre wieder, oder sagen wir fast alle Jahre kommt die gleiche Geschichte auf, Teile unserer Winzer kaufen Trauben vom Festland und machen daraus Tafelwein. - So sehen wir das einfach mal, dass die "noblen Bodegas", welche Weine unter dem Siegel des palmerischen "DO" produzieren, nur Weine aus La Palma verwenden. - Allerdings erfährt man niemals, wer denn nun diese Containerladungen an Trauben vom Festland eigentlich bestellt hat und wo die hingehen, aber so ein bisschen wundere ich mich schon, warum immer alle Bodegas, selbst die mit dem "DO" auch in schlechten Jahren guten und ausreichend Weine produzieren. - Dabei muss ich zugeben, mir wäre das egal, wenn da auch Trauben von woanders her drin sind, unsere Weine sind eh meist verschnitten und bevor der Geschmack darunter leidet, dass man nur begrenzt guten Rohstoff zur Verfügung hat, sollte man doch lieber "fremden Wein" auch keltern. - Das Problem hierbei ist allerdings, dass man sich mit den fremden Trauben auch fremde Schädlinge einfangen kann, und das Problem mit neuen Pflanzenkrankheiten ist nicht zu unterschätzen. - So hat man nun einen Container mit Tempranillo-Trauben im Hafen von Santa Cruz gefunden, in dem Schädlinge in den Trauben steckten. - Groß war die Aufregung, viele Stimmen riefen: Wir haben es doch immer gesagt, und tatsächlich, es war ein Schädling, den es bislang auf der Insel nicht gibt. - Forficula auricularia krabbelte dort in Massen über die Trauben und inzwischen hat man den Container mit Pestiziden behandelt und wird den auch an den Absender zurücksenden. - Sie müssen jetzt nicht nachgucken, was Forficula auricularia ist, ich verrate es Ihnen, denn Sie kennen das Tier sehr gut. - Es ist der gemeine Ohrwuzler, ein hundsgemeiner sogar, und bei uns gibt es den wirklich nicht. - Aber ich dachte mir, das ist doch gar kein Pflanzenschädling, zumindest war mir das aus meiner landwirtschaftlichen Zeit in Deutschland noch so bekannt, warum regt man sich also auf. - Und siehe da, ein Blick zu Wikiwuzlia macht uns schlau und modern, ich zitiere:
"Obwohl sie Schäden z. B. an Getreide und anderen Pflanzen anrichten können, werden sie als nützlich betrachtet, da sie eine Vielzahl verschiedener Schadinsekten, wie z. B. Blattläuse und deren Eier fressen. Seit 2007 entwickelt sich der Gemeine Ohrwurm zum Problemschädling in reifenden Weintrauben und Pfirsichen und gelangt so in größerer Anzahl ins Erntegut. Bisher gibt es keine Bekämpfungsmöglichkeiten."




auch ein importierter Schädling, Eidechsen und Mäuse und Vögel sehen das so: Legstinida chaiseloungia




Dienstag 16.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1014 hPa

Hasta luego Islas
Islas Líneas Aéreas stellt Linienbetrieb ein

Allerdings bleibt Islas Airways bestehen, aber "nur" als Chartergesellschaft. - Der Linienbetrieb ruht seit gestern Nachmittag und die Beobachter sind sich nicht ganz einig, ob das mit dem Weiterbestehen der Fluggesellschaft als reiner Chartercarrier nur ein Trick ist, um die Lizenz nicht zu verlieren. - Auch wird man aus der Presseerklärung nicht ganz schlau, wie das denn mit den Angestellten ist. - Da heißt es auf der einen Seite, die gehen in die geordnete Arbeitslosigkeit, aber wenn die Firma weiterbesteht, dann müssten ja Abfindungen bezahlt werden und da die nicht mal das Geld haben, die Löhne und Gehälter der letzten drei Monate zu bezahlen, werden die Fragen immer größer. - Fünf Flugzeuge will man weiter betreiben, wobei die sowieso nur noch fünf Flugzeuge hatten, also ist das nicht wirklich stimmig, wenn es heißt, man will weiter diese Maschinen betreiben aber die Angestellten in die Arbeitslosigkeit schicken. - Auf jeden Fall will man wiederkommen, wenn die Situation sich beruhigt hätte, so der Direktor der Fluggesellschaft, aber im Moment könne man einfach nicht weitermachen. - Es bleiben also mehr Fragen offen als vorher, sicher auch beim Großteil der Angestellten, aber klar ist, wer noch ein Ticket für einen Flug mit Islas hat, der soll sein Geld zurückbekommen. - Da meldet man sich bei dem Reisebüro in welchem man gebucht hat, oder schreibt an reembolsos@islasairways.com und auch hier darf ich wieder die Frage stellen, woher kommt das Geld, die Tickets zurückzubezahlen, wo man doch seit Monaten die Löhne schuldet. - Hintergrund der ganzen Geschichte ist, gegen Islas Airways wird wegen Subventionsbetrug ermittelt, und deshalb hat das Förderungsministerium wohl an die 8 - 10 Millionen Euro nicht ausbezahlt, welche Islas Airways aus dem Topf für die Rabatte an Residenten der Kanarischen Inseln gefordert hat. - Die Anzeige kam von der Konkurrenz, von Binter Canarias, und da vermutet man natürlich einfach den billigen Versuch einen Konkurrenten los zu werden, und es ist für außenstehende Beobachter sehr schwer einzuschätzen, wie denn die Sachlage um den Vorwurf überhaupt zu bewerten ist. - Eigentlich gilt doch die Unschuldsvermutung, und so lange es nicht bewiesen ist, ob Islas Airways da wirklich betrogen hat, dürften die doch die Zahlungen nicht einfach einstellen. - Allerdings wäre das ja nicht das erste Mal, dass ein Ministerium oder ein öffentliches Organ eine Firma zu Grunde richtet. - Betrogen haben könnte man, in dem man einfach Flugreisende erfindet, also Tickets mit Namen abrechnet vor dem Ministerium, welche in Wirklichkeit gar nicht geflogen sind, aber deren Namen und Daten man eben noch von früheren Flügen im Archiv hat. - Oder aber man erhöht den abgerechneten Preis nachträglich, auch dann würde man mehr Geld aus den Subventionen erhalten, als einem zustehen würden. - Aber das wissen wir nicht, und wie weit da die Ermittlungen sind auch nicht, so wie überhaupt die ganze Geschichte um die Subventionszahlungen im innerkanarischen Transportverkehr völlig undurchsichtig sind. - Alles wird da subventioniert, auch die Schiffsverbindungen, und da sogar doppelt. Einmal zahlt man den Reedern Geld, damit die überhaupt diesen oder jenen Hafen in hoher Frequenz anlaufen, und dann eben noch mal 50% auf den Ticketpreis, kein Wunder, dass hier Schiffe und Flugzeuge zwischen den Inseln herumschippern und fliegen, die wenig oder kaum Passagiere an Bord haben. - Gut, das wird sich jetzt im Flugverkehr ändern, Binter Canarias ist sicher in der Lage die Passagiere von Islas mit zu übernehmen, aber in Zukunft werden die als erneuter Monopolist die Flugpläne wieder anders schreiben können. - Wer hier good- oder badguy ist, und ob man solch einfache Einteilungen überhaupt machen kann, das ist hier völlig undurchsichtig, und letztendlich auch ein Ergebnis unserer jahrzehntelangen Politik hinter verschlossenen Türen und abgrundtiefem Lobbyismus. - Ob aus dem "hasta luego" (bis später) für Islas ein "hasta siempre" (bis irgendwann) oder ein "hasta nunca" (bis niemals mehr) wird, das wage ich nicht vorherzusagen, wir werden es aber beobachten.



Montag 15.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Transportlücken
Sowohl beim Fliegen wie im Busbetrieb

Also doch. - Islas Airways stellt nun doch den Flugbetrieb ein, nachdem man in den letzten Tagen zwar noch geflogen ist, aber nur noch wenige Routen, da ohnehin kaum noch Passagiere Flüge der angeschlagenen Fluggesellschaft gebucht hatten. - Allerdings spricht man von einer temporären Schließung und will, neu strukturiert, dann wieder als einzige Konkurrenz zu Binter Canarias auftreten. - Wie das aussehen soll, das werden wir wohl heute Abend noch erfahren, man hat seitens der Geschäftsleitung von Islas Líneas Aéreas für später eine Pressekonferenz angekündigt. - Die erwarten wir mit Spannung, denn es wäre nicht gut, Binter Canarias erneut als Monopolist hier wieder fliegen zu lassen, wir erinnern uns nur ungerne an die Zeit als es hieß, akzeptiere unsere Bedingungen, oder bleibe eben am Boden. - Auch wird das interessant für die Angestellten, mal heißt es 150 arbeiten dort, mal heißt es 190 Menschen seien bei Islas Airways beschäftigt. - Auf jeden Fall will man wohl eine Pleite verhindern und versucht auch eben die Lizenz zu behalten, um dann, sicher kleiner und effizienter wieder antreten zu können. - Sicher auch mit weniger Personal und neuen Verträgen, so läuft das doch meist, aber dazu müssen wir erst die Presseerklärung abwarten. -

Islas Airways betrifft alle Kanareninseln, und unsere Busse natürlich nur hier lokal La Palma. - Die sind nicht Pleite, müssen aber auch sparen, besonders weil unser Cabildo Insular das fordert, denn man will nicht mehr so viele Subventionen an "Transportes Insular La Palma" bezahlen. - Das geht über die gefahrenen Kilometer, danach werden die berechnet, und so musste nun ein neuer Busfahrplan aufgestellt werden, welcher die Busverbindungen ausdünnt. - Eine Linie hat man komplett gestrichen, die von Los Llanos zum Flughafen, da waren immer nur ein paar Fahrgäste drin, das rechnete sich wirklich nicht. - Aber auch die "Rennstrecken" Los Llanos - Santa Cruz, Los Llanos - Puerto Naos, Santa Cruz - Hospital und Santa Cruz - in den Norden verlieren Frequenzen, meist in den Nachmittagsstunden. - Ab 15:00 Uhr streckt man dann die Verbindungen von einer halbstündigen Frequenz auf eine Stunde, der Nachmittag ist also vom Busverkehr her deutlich schwächer als der Vormittag. - Und abends wird es dann noch schlimmer, zwischen dem vorletzten Bus um 21:00 Uhr muss man dann anderthalb Stunden auf den letzten warten, der dann von Santa Cruz nach Los Llanos fährt. - Das ist schlecht für viele Angestellte aber auch Schüler, die bis 21:00 Uhr arbeiten oder lernen. Die erwischen natürlich die Verbindung um 21:00 Uhr nicht sondern müssen dann bis 22:30 Uhr warten und sind dann erst gegen halb zwölf in Los Llanos. - Das ist natürlich ein deutlicher Rückschritt im Angebot und wird wieder mehr Menschen in den Privatwagen locken, wo doch der öffentliche Nahverkehr eigentlich ein zukunftsträchtiges Mittel ist. - So viel weniger Strecken bedeutet natürlich auch, dass der Busunternehmer weniger Arbeitsstunden vorhält, und man damit rechnen muss, dass am Personal dann auch gespart werden wird. - Aber so sieht das aus, der Subventionsgeber bestimmt hier die Routen und ich möchte mir eigentlich gar nicht vorstellen, wie viele Busverbindungen es hier auf der Insel gäbe, wenn die Subventionen ganz wegfallen würden.



Montag 15.10.2012 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1015 hPa

Puerto Chaos
Das Prinzip Hoffnung

Es gibt Ecken in dem Badeort, die sind richtig nett anzusehen. - Dort an der Playa Chica, da hat Puerto Naos vieles von dem behalten, was es mal war, ein netter Flecken am Atlantik, mit einem langen Strand. - Die Playa Chica, und vielleicht auch noch das Hotel, das sind die nettesten Ecken von Puerto Naos, an anderen Stellen sieht es aus wie Märkisches Viertel nach einem Erdbeben, und man muss schon wirklich gut drauf sein, damit einen nicht der Blues erwischt, wenn man durch die engen Gassen dieser Siedlung läuft. - Aber es wird ja alles schöner und besser in Puerto Naos, die Strandpromenade wird neu gestaltet, und wenn man etwas neu und schöner machen will, dann kommen zunächst mal die Bagger, und reißen alles ein. - Die haben mächtig angefangen dort, in ein paar Tagen die Promenade bis hin zur Freifläche in Richtung Hotel, da hat man doch die Hoffnung gespürt, diese Arbeiten laufen rund, das wird locker fertig bis Februar, oder sogar noch früher. - Seit Ende August laufen nun die Bauarbeiten und nun haben wir Mitte Oktober, und viel weiter gekommen ist man nicht, als Abriss auf halber Strecke und nun steigt einem wieder das Schreckszenario in den Kopf, ob das vielleicht auch wieder so eine ewige Baustelle wird, wie das Christentum, oder die soziale Marktwirtschaft, die auch niemals fertig werden. - Da liegt viel Potential in Puerto Naos herum, und auch viel Schutt im Moment, und natürlich fallen Späne wenn man hobelt, und man muss Krach und Schmutz ertragen wenn man baut, aber mehr als sechs Wochen baggert man da nun rum, und es sieht aus, wie nach der ersten Woche. - Natürlich verstehe ich nichts von Tiefbau und Planungsabläufen, und weiß auch nicht, wie viel Kubikmeter Abraum man so in sechs Wochen bewegen kann, aber irgendwie keimt Argwohn in mir auf, ob denn das versprochene Ende der Bauarbeiten für Februar eingehalten werden kann, wenn man in diesem Tempo weiter macht. - Die neuen Bodenplatten sind wohl schon alle da, vor dem Hotel stehen hunderte an abgedeckten Paletten herum, fein säuberlich ausgerichtet, aber bis man diese auch verlegen werden kann, muss noch so einiges weitergehen. - Das Prinzip Hoffnung begleitet ja Puerto Naos schon seit dem man dort in Windeseile diese Hohlblocksteinsiedlung hingestellt hat, wo davor noch Wellblechhütten und eine, noch bis heute konspirativ nachklingende U-Boot Abhörstation der Amerikaner aufgestellt waren. - Da ist nichts gewachsen, da ist alles nur hingeschmissen, schnell, viel zu schnell, und mit einer gewissen Verachtung gegenüber der gewohnten und auch notwendigen Langsamkeit, mit der wir die Dinge sonst angehen. - Seien wir aber nicht überheblich, das Chaos zu verwalten ist keine leichte Aufgabe und aus einem, sei es auch vorzeigbaren Entlein, wird niemals ein Schwan werden, und aus Puerto Naos niemals Biarritz oder gar San Sebastian, aber so ein bisschen Normalität und Alltag haben wir doch auch verdient. - Es war nie leicht, Puerto Naos als "den" Badeort zu deklarieren, obwohl uns kaum Alternativen auf der Westseite bleiben, außer Tazacorte natürlich. - Lieber Gott, oder Schutzpatron der öffentlichen Bauarbeiten, Erzengel der Kostenvoranschläge und Liebe Jungfrau des Tiefbaus, macht, dass die Bauarbeiten in Puerto Naos einfach fertig werden, in der gegebenen Zeit, also bis Februar, und dann lasst uns bitte einfach in unserem Chaos weiter machen. - Das verstehen sowieso nur wir und unsere Stammgäste, dass man nur planlos glücklich werden kann. - Puerto Naos war noch nie schön, und so ist es eigentlich fragwürdig, wenn man behauptet, die Umbauarbeiten würden Puerto Naos noch schöner machen. - Vielleicht gelingt das ja trotzdem, das dürfen wir nicht ausschließen, unsere Insel hat uns immer wieder überrascht, aber so allmählich sollte man mal einen Zahn zulegen bei den Arbeiten. - Was die vielleicht noch gar nicht gemerkt haben, man kann zusehen, wie wenig dort passiert, Max Deffner hat eine Webcam auf die Promenade gerichtet. - Was eigentlich mal Werbung für Puerto Naos sein sollte, mausert sich nun zum Dokumentarstream über das Prinzip Hoffnung.




Badebetrieb ist trotz der Bauarbeiten möglich




Sonntag 14.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,3 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Tremendo Zanzíbar
Starke Konkurrenz für El Remo

El Remo kennen die allermeisten La Palma Urlauber. - Aber El Remo polarisiert auch, nicht alle lieben den "Stil" dieser etwas ungeordneten Siedlung, oder die Art und Weise, wie dort die Restaurants betrieben werden. - Aber es kann sich ja jeder aussuchen und für viele Besucher führt gar der erste Weg nach der Ankunft auf der Insel in eines der Restaurants dort in El Remo. - Diese Siedlung ist übrigens nicht vom Abriss bedroht, lediglich ein paar Häuser direkt am Wasser, aber El Remo selbst soll urbanisiert werden und dann gelten dort andere Abstände zum Wasser, als in nicht urbanisierten Gelände, wie das zum Beispiel in La Bombilla der Fall ist. - Aber wer eben direkt am Meer dort in einem Restaurant sitzen will und den Sonnenuntergang nicht durch Häuser verstellt haben will, oder eben die Baustelle in Puerto Naos auf den Keks geht, der hat auf der Westseite kaum andere Möglichkeiten. - Aber jetzt kommt Konkurrenz auf, prominente Konkurrenz sogar, Carlos, besser bekannt als "Tremendo Carlos" ist mit der Gemeinde Tazacorte einig geworden, dass er den Kiosk an der Playa Nueva betreiben soll. - Und das macht er auch schon, zwar noch in einem behelfsmäßigen Kiosk bislang, aber Essen kann man dort jetzt bereits und man sitzt dort direkt am Strand und sieht überhaupt keine anderen Häuser, weil da einfach sonst nichts ist. - Den Hafen von Tazacorte kann man in einiger Entfernung sehen, aber sonst ist der Horizont frei. - Vor ein paar Jahren hat dort die Küstenbehörde begonnen, den polemisch diskutierten Küstenwanderweg zu bauen, der ursprünglich bis Puerto Naos gehen sollte. - Allerdings musste man den Weg auch rollstuhlgerecht anlegen, das hatte man zuvor anders geplant, so reichte das Geld nur für vielleicht 500 Meter, allerdings nun als zwei Meter breiter Betonstreifen. - Aber direkt am Strand entstand eben auch dieser Aussichtsposten und der Kiosk, mit genau dem Hintergrund, den irgendwann mal gastronomisch zu nutzen. - Es dauerte ein paar Jahre bis jemand es wagte, dort einzusteigen, und es muss eben schon eine gastronomische Größe vom Schlag eines Carlos Déniz Capote sein, damit das funktioniert. - Viele Veränderungen will er noch vornehmen, er entschuldigt sich fast, wie improvisiert das alles noch wirkt, aber die La Palma Besucher sind sowieso von einem anderen Schlag und suchen ja Authentizität, und nicht gelackte Langeweile. - Fünf bis zehn Gerichte bietet Carlos dort an, Schwergewicht natürlich frischer Fisch, so wie sich das gehört, aber Zugeständnisse macht er an die Familien, welche auch immer gerne am Strand essen. - Kinder mögen meist keinen Fisch, da gibt es dann Nudeln oder auch ein Kotelett und über die Qualität der angebotenen Speisen muss man eigentlich nicht diskutieren, Carlos eben. - Das Freiluftrestaurant heißt Zanzíbar, also auf deutsch Sansibar, allerdings nicht als Anlehnung an das bekannte Restaurant auf Sylt, sondern er meinte schon die Insel, und so wie er dort das macht, so stellt er sich Sansibar auch vor. - Wir freuen uns, dass ein wirklicher Vollprofi dort an der Playa Nueva die Gastronomie übernommen hat, da kann man dann auch die Gäste hinschicken, mit gutem Gewissen, wenn die nach einem Restaurant direkt am Meer fragen und nicht in einem Ort sein wollen. - Hier heißt der Strand übrigens "Playa de los Guirres" nicht de los Guiris, wie das auch schon mal einer verstanden hat, sondern es ist der Geierstrand, warum, das weiß der selbige. - Das ist wichtig für diejenigen, die dort noch nie waren, sonst findet man das schlecht. - Kurz vor Puerto Naos biegt man rechts ab, dort ist angezeigt, "La Bombilla" und eben auch "Playa de los Guirres" und nicht Playa Nueva. - Man folgt dann also der Straße, lässt La Bombilla links liegen und durch Bananenplantagen fährt man immer weiter. - Plötzlich muss man dann nach rechts abbiegen, und auf der gegenüberliegenden Mauer hat man hilfreich auch noch mal einen Hinweis auf den Weg zum Strand gemacht. - Dann folgt man einfach weiter dem Weg, an eine Bananenpackstation vorbei, bis man schließlich zu einem Parkplatz gelangt. - Dort stellt man ein Auto ab, und geht die letzten hundert Meter zu Fuß. - Im Sommer, an Wochenenden, da ist der Parkplatz oft belegt und man muss ein Auto bereits früher abstellen, aber jetzt ist das kein Problem. - Carlos kocht auch mittags bereits, täglich außer Montag. - Jetzt fehlt nur noch die Erklärung, warum man "Tremendo Carlos" sagt. Carlos ist auch der Fernsehkoch und hat unendlich viele Kochsendungen produziert, und dabei auch kleine Werbespots eingeflochten. - Dabei bleibt unerreicht und unvergessen eben die Weinwerbung, wo er das Glas hebt, einen Schluck trinkt und dann ausruft: "Tremendo vino" - (Gewaltiger - außergewöhnlicher Wein heißt das). - Den Ausruf hat er dann auch später in die Kochsendungen mit eingebracht, immer wenn er was trank, dann kam der Ausruf, "tremendo vino" und diese Bezeichnung ist hier auf der Insel inzwischen zu einem geflügelten Wort geworden und nicht selten bestellen Menschen ihren Wein in Kneipen oder Restaurants mit dem Ausruf, "tremendo vino".

Zu dem Unfall des Gleitschirmfliegers vorgestern kann man bei idafe.com nun genau nachlesen, wie die Geschichte abgelaufen ist, denn ein "normaler Absturz" war das nicht und wir freuen uns sehr, dass der gute Mann nur leicht verletzt ist.





Sonntag 14.10.2012 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1017 hPa

Konsumieren ist erste Bürgerpflicht
Gesundsparen oder Kaputtsparen

Selten mal, dass sich die Gewerkschaften und die Gewerbetreibenden einig sind. - Aber gegen die Sparmaßnahmen aus Madrid werden lustige Verbindungen geknüpft, und hier geht es eben um die Angst vor einem schlechten Weihnachtsgeschäft. - Das vierzehnte Monatsgehalt ist ja für alle Beamten und Angestellten des Öffentlichen Dienstes gestrichen worden, und nun rechnet uns die Gewerkschaft Comisiones Obreras vor, dass damit gute 5 Millionen Euro für den Konsum weniger im Weihnachtsgeschäft hier auf der Insel zur Verfügung stehen. - Ich kann das nicht nachrechnen, aber die werden das schon wissen und in der Tat ist das natürlich eine Summe, welche dem Einzelhandel hier auf der Insel schmerzlich fehlen wird. - Die Gewerkschaften haben so Angst um Arbeitsplätze, die Einzelhändler haben Angst um die Umsätze und wieder stellt sich hier die Frage, was machen wir eigentlich, sparen wir uns gesund, oder sparen wir uns kaputt. - Denn alles Sparen ist doch für die Katz, wenn wir das gesparte Geld sowieso nur dafür einsetzen können, die höheren Zinsen für die Staatsanleihen zu bezahlen. - So kommt man nicht alleine aus der Schuldenfalle raus, so macht man ein Land nur arm, also müssen neue Maßnahmen her, etwa die Eurobonds oder billiges Geld über die Europäische Zentralbank. - Die Richtung dafür ist ja eh bereits vorgegeben und wir sollten weniger darüber diskutieren, wer denn nun Schuld hat an dem Schlamassel, sondern wie wir da wieder herauskommen und dabei nicht wieder nur die Banken und die Spekulanten die Gewinner dieser Kapitalverbrechen, im wahrsten Sinne des Wortes, sind. - Geringerer Konsum, das ist eh unser Problem hier auf der Insel und das kommt aber nicht alleine daher, dass nun das vierzehnte Monatsgehalt für viele gestrichen wird. - Abgesehen davon, dass für uns Selbstständige das Jahr sowieso nur 12 Monate hat, verliert diese Insel seit ein paar Jahren Einwohner, und damit auch Konsumenten. - Die offiziellen Zahlen sprechen von an die 87.000 Menschen, die hier auf der Insel leben, aber diese Zahl ist inzwischen eigentlich von niemandem mehr aufrecht zu erhalten, wir nehmen an, dass die wirkliche Zahl der Menschen, welche dauerhaft auf dieser Insel leben, deutlich unter der 80.000 Marke liegt. - Auch verzeichnen wir ja ein sichtbares Nachlassen der "Besucher" aus Südamerika, welche oftmals nicht in den offiziellen Büchern geführt wurden, die also nicht angemeldet waren, aus welchen Gründen auch immer, aber dennoch Konsumenten. - "Illegale", wobei eigentlich nur Taten illegal sein können, nicht aber Menschen, essen auch und kleiden sich, konsumieren also und nachdem hier auf den Kanaren die Arbeitslosigkeit derart angestiegen ist, sind sehr viele der der südamerikanischen Glücksritter weitergeritten und beglücken nun andere Regionen dieser Welt. - Aber auch europäische Bewohner kehren den Inseln oder La Palma vermehrt den Rücken, wirtschaftlich ist es extrem schwer geworden hier zu bestehen oder neu Fuß zu fassen, die Fluktuation ist da riesengroß. - Wir haben auch bereits öfter darüber gesprochen, die Gemeinden melden immer gerne Bürger an, aber nur ungerne wieder ab, und wenn Bewohner, die wegziehen sich nicht robust auf der Gemeinde abmelden, dann bleiben die noch ganz lange in den Melderegistern stehen. - Für die Gemeinden ist jeder Bürger auch bares Geld, also gibt es keine wirkliche Verlockung, die Melderegister "sauber" zu halten, und es prüft ja auch niemand wirklich nach. - La Palma ist also nicht wirklich auf Wachstum gepolt, das haben nur mal Künstler aus den Wachstumsbranchen sich zurecht gelegt, und nun müssen wir mit der Rezession klar kommen. - Nicht nur weniger Geld, sondern auch noch weniger Konsumenten, und dennoch wird die Konkurrenz im Einzelhandel größer, denn Ikea, Lidl und auch der Internethandel nehmen dem alt-eingesessenen Einzelhandel große Anteile weg. - Die Angst der Gewerkschaften und der Gewerbetreibenden ist also nicht unbegründet, uns gehen die Konsumenten aus, aber das Angebot wird dennoch größer. - Wie lange das gut gehen kann, und wer letztendlich hinten runter fällt, das werden wir sehen, aber Lidl und Ikea werden es wohl nicht sein.



Samstag 13.10.2012 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Billigflieger?
Die Verhöhnung einer Insel

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da flog die Iberia mehrfach in der Woche zu uns, und oft ärgerten wir uns über die hohen Preise. - Das sollte ja dann alles besser werden, seit Juni nun hat die Billig-Tochter der Iberia, "Iberia-Express" den Dienst von und nach La Palma übernommen, und anfänglich war man damit auch sehr zufrieden. - Es gab mehr Verbindungen, bis zu zehnmal wöchentlich konnte man im August von Madrid nach La Palma fliegen und so hoffte man natürlich auf eine gute Nachfrage durch Urlaubsgäste vom spanischen Festland. - Allerdings hat sich das nicht wirklich so abgespielt, denn billig, oder sagen wir zu normalen Preise kann man mit Iberia-Express nur fliegen, wenn man etwa ein halbes Jahr im Voraus bucht. - Ist dieser Zeitraum kürzer, oder man möchte oder muss gar kurzfristig von La Palma nach Madrid, dann kostet die Billigtochter der Iberia nicht nur mehr als der Flug der Muttergesellschaft, sondern sogar mehr als doppelt so viel. - Ich habe den Zeitraum ausgewählt, 16. - 23.10.2012 La Palma - Madrid - La Palma und das kostet uns dann 471 Euro, mit Iberia-Express, ein stolzer Preis. - Für den gleichen Zeitraum habe ich dann gesucht Tenerife - Madrid - Tenerife und das geht mit Iberia für 174 Euro, also knapp 300 Euro billiger mit der Muttergesellschaft von Tenerife nach Madrid, als mit "Billigtochter" von La Palma nach Madrid. - Kein Wunder, dass es mit dem Tourismus vom Festland bergab geht, wer nicht ein halbes Jahr bereits vorausplanen kann, der wird einfach nur geschröpft und für uns bedeutet das, dass es billiger für uns ist, zuerst nach Tenerife zu fliegen und von dort mit der "teuren" Iberia nach Madrid zu fliegen als direkt aus La Palma mit der "Billigtochter". - Da hat man uns also mal kräftig verarscht, fehlende Konkurrenz auf der Strecke nach Madrid macht uns zum willfährigen Opfer einer als Billigairline angetretenen Fluggesellschaft, die nun zum echten Problem für uns wird. - Im Moment gibt es noch fünf wöchentliche Verbindungen von La Palma nach Madrid, dann ab Januar nur noch deren vier und dann haben die endlich erreicht was sie wollten, dann sind sie nicht nur teurer als Iberia, sondern fliegen auch noch seltener. - Wir können nur von Glück sagen, dass der Großteil unserer touristischen Gäste aus dem europäischen Ausland kommen und die meisten Hotels und Ferienhäuser nicht darauf angewiesen sind, dass der Monopolist die Urlauber anbringen soll.




Das ergibt die Suche eines Fluges vom 16.10. - 23.10.2012 mit Iberia-Express von La Palma nach Madrid und zurück




Und hier der gleiche Zetraum, mit Iberia von Teneriffa nach Madrid und zurück





Samstag 13.10.2012 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1018 hPa

Islas Fragezeichen
Pleite, Verschwörung oder Krumme Dinger?

Rund um das Schicksal der Fluggesellschaft Islas Líneas Aéreas, oder meist einfach Islas Airways genannt, spinnen sich inzwischen reichlich Geschichten, welche die Faktenlage immer dünner aussehen lassen. - Was wir wissen ist, dass die Belegschaft, an die 150 Personen, nun den dritten Monat kein Gehalt mehr bekommen hat und dass man inzwischen kaum mehr Passagiere hat, nachdem viele Flüge gestrichen wurden und die Presse eine mögliche Pleite der Fluggesellschaft genannt hat. - Jetzt streicht man weiter Flüge, weil eben die Passagiere fehlen, ein nicht ganz nachvollziehbarer Schritt der Fluggesellschaft, weil man so verlorenes Vertrauen nicht wieder aufbauen kann. - Alles sind Fragezeichen rund um das Schicksal der Islas Airways, denn die finanziellen Schwierigkeiten rühren wohl daher, dass der Konkurrent Binter Canarias beim zuständigen Ministerium in Madrid Islas Airways angeschwärzt hat, die würden Subventionsbetrug betreiben. - Ich darf erinnern, 50% Rabatt gibt es für die Flüge von Menschen, die auf den Kanarischen Inseln leben und man vermutet, dass Islas Airways viel höhere Ticketpreise abgerechnet hat, als wirklich vom Passagier gefordert wurden. - Das ist natürlich nicht bewiesen, und nach der Unschuldsvermutung sollte man erst draufhauen, wenn wirklich ein Missbrauch bewiesen ist, aber laut Islas Airways versagt das Ministerio de Fomento im Moment sämtliche Zahlungen aus dem Haushalt für Flugsubventionen, so dass man dadurch in einer absoluten finanziellen Zwangslage sei. - Man spricht davon, dass "Fomento" Islas acht Millionen Euro schulden würde, Islas aber nur mit zwei Millionen in den "Miesen" sei, gegenüber dem Personal, eine Pleite sieht anders aus. - Allerdings kennen wir das ja, dass Firmen wohl Pleite gehen können, auch wenn sie noch horrende offene Forderungen gegenüber irgendeiner öffentlichen Institution haben, die einfach nicht zahlen will. - Was nun aber auch noch mehr Fragezeichenaufwirft ist ein Artikel in der Zeitung "Diario de Avisos", in dem geschrieben steht, wie sich denn die Leitung der angeschlagenen Fluggesellschaft ihre Zukunft vorstellt. - Man möchte schrumpfen, vielleicht nur noch zwei bis drei Flugzeuge halten, und zwar alte Maschinen, die aus der Baureihe ATR 72 - 200 die zum Teil sogar schon zwanzig Jahre auf dem Buckel hätten. Dazu würde man die neuen Maschinen der Baureihe 500 an die Royal Air Maroc verkaufen und im Gegenzug von denen alte Maschinen der Baureihe 200 erhalten. - Das Personal solle halbiert werden und so wolle man dann zurück auf den Markt kommen. - Auf jeden Fall werde man aber versuchen, die Fluglizenz zu behalten, das sei das Allerwichtigste. - Dazu meine ernst gemeinte Frage: Wer kann das glauben, dass eine Fluggesellschaft in finanziellen Schwierigkeiten als Ausweg in öffentlichen Medien anbietet, man wolle sich verkleinern und vor allem ältere Flugzeuge aus einem Land kaufen, welchem wir bislang unsere alten Klapperkisten angedreht haben. - Das macht doch niemand, der überleben will, und so stellt sich hier die Frage, will da jemand Islas Airways kaputt machen, oder will da jemand sein eigenes Personal schnell loswerden, in dem man solche Zukunftsszenarien zeichnet? - Nichts, aber auch gar nichts rund um das Schicksal der Islas Líneas Aéreas ist transparent und begreifbar, so wie es überhaupt sehr undurchsichtig wird, wenn es um die subventionierten Transportmöglichkeiten hier auf den Kanaren geht, seien es nun Fluggesellschaften oder die Reedereien. - Wer hier Freund ist und wer Feind, oder noch schlimmer, wer nur vorgibt Freund zu sein, das kann man wirklich nicht ausmachen und beiden Fluggesellschaften werden beste Beziehungen zur regionalen Politik nachgesagt, auch da kommt man nicht wirklich weiter, bei der Erfindung weiterer Gerüchte. - Wenn es so weitergeht, dann geht es nicht weiter, das ist klar, aber noch nicht klar ist, ob denn überhaupt jemand etwas dagegen unternimmt, dass diese Fluggesellschaft weiter machen kann.



Freitag 12.10.2012 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 20,7 Grad

Feiertag einfach so abtropfen lassen
Und Niederschläge wohl nur auf der Ostseite

Eine aktuelle Meldung kann man aber noch voranschicken. - Ein Gleitschirmflieger ist heute bei El Remo abgestürzt und zu seiner Rettung hat man sogar den Hubschrauber der "GES" (Grupo de Emergencias y Salvamento) vom Gobierno de Canarias eingesetzt. - Wie es jetzt heißt, hat sich der Sportler nur leichte Verletzungen zugezogen. - Was dort im Einzelnen passiert ist wissen wir nicht, sondern erfahren nur die Meldungen über den Einsatz der Polizei. - Nun bin ich mal gespannt, ob der Gleitschirmflieger den Rettungseinsatz bezahlen muss. - So etwas hatte man bereits vor einer ganzen Weile angedeutet, dass bei Sport- und Freizeitunfällen der Einsatz der Rettungskräfte nicht mehr umsonst ist. - Ansonsten haben alle, außer der Guardia Civil einen ruhigen Feiertag, denn die laden immer am "Día de la Virgen del Pilar" zum Mittagessen ein. - Hier auf La Palma gibt es fünf Kasernen der Guardia Civil, in Tijarafe, in Los Sauces, in Santa Cruz, in Los Llanos und in El Paso und in all diesen Orten organisieren die grünen Polizisten ein Essen für geladene Gäste. - Das sind meist die Gewerbetreibenden, die Honoratioren, die Vereine und Clubs, sowie natürlich die Politiker. - Vorher gibt es immer noch den Gottesdienst, das ist dann das einzige Mal im Jahr dass wir in die Kirche gehen, aber da muss man sich dann schon sehen lassen in unserer gut beobachteten und ziemlich eng geschnürten gesellschaftlichen Umgebung. - Nach dem Gottesdienst haben wir uns allerdings dieses Mal gleich abgesetzt, uns war nicht so auf große Menschenansammlungen. - Das Essen, meist gibt es Kichererbseneintopf und dann gegrilltes Schweinefleisch, ist dann viel besser besucht als der Gottesdienst, das ärgert den Pfarrer immer, dass Essen umsonst immer noch mehr Menschen lockt als die Chance aufs Himmelreich, aber so liegen die Dinge, selbst hier im so katholischen Umfeld. - Ein paar kurze Ansprachen, dann singen die von der Guardia Civil deren Hymne, dann wird die spanische Nationalhymne gespielt, da singt niemand mit, die hat ja keinen Text, aber das dürfte ja inzwischen bekannt sein. - Dann wird gegessen und auch reichlich gebechert, Wein und Bier, und ich wundere mich immer wieder, die wissen doch, dass wir alle mit dem Auto da sind, aber heute ist eben ein spezieller Tag und ob dass die Jungs von der Einbrecherfront auch wissen, oder sind die heute solidarisch und klauen mal einen Tag lang nichts. - Das Wetter macht uns Sorgen, weil es eben auf der Westseite nicht regnet. - Der Wind hat bereits vor dem Eintreffen einiger Niederschlagszellen wieder auf Nordost gedreht, und somit fielen die paar Regenschauer auf der Ostseite, und hier im Westen ist es trocken geblieben. - Nun haben wir also wieder Hochdruck, das Azorenhoch ist wieder an seinem Platz, aber das heißt eben auch, dass wir am Montag wohl auch keinen Niederschlag hier auf der Westseite haben werden und der Montag ist doch der berühmte Neumondtag, welche für die kommenden sieben Monate das Wetter bestimmt. - "La Luna de Octubre, siete Lunas cubre" und sollte es eben am Montag hier nicht regnen, dann wird das erneut ein ganz trockener Winter und das wollten wir doch nicht so, weil das letzten Winter schon so war. - Allerdings darf man solche Bauernregeln ruhig auch anzweifeln, das hat nicht immer hingehauen, allerdings ist Hochdruck Gift für uns auf der Westseite, weil es dann bei uns nicht regnen kann. - Aber deutlich kühler wird es jetzt wieder, nachdem wir die ersten Oktobertage bei Temperaturen von an die dreißig Grad verbringen durften. - Gut, für unseren Job im Tourismus ist es gut, wenn es nicht regnet, aber die Insel bräuchte Wasser, dringend sogar, und sollte wieder so ein trockener Winter kommen, dann sollten wir im April schon überlegen, wie viele Hubschrauber und Löschflugzeuge wir denn für den Sommer hier haben wollen. - Aber so weit sind wir noch nicht, der Winter hat immer noch eine Chance uns mit ausrechend Wasser zu versorgen. - Und auch noch als Wetternachlese eine interessante Geschichte zum Sturm "Nadine", der uns ja ein paar Wochen hier mehr oder weniger in Atem gehalten, aber dann doch nicht erwischt hat. - Das schrieb mir ein Bekannter:

Hallo Mathias,
ich habe Fakten zu Nadine, bzw. Dauer von Hurrikans gefunden. Nadine existierte ja vom 11.09.2012 bis 04.10.2012, also 24 Tage. Das ist schon ordentlich und unter den Top 5. Der am längsten existierende Sturm im Atlantik stammt aus dem 1899, hieß San Ciriaco und hielt 28 Tage an. Das längste überhaupt existierende Sturmsystem war der Sturm John aus 1994 und wanderte vom Ostpazifik in den Nordwestpazifik und wurde dann als Taifun umbenannt und hielt ganze 31 Tage.


Danke für die Info Michael!



Freitag 12.10.2012 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa

Und immer wieder Vega Norte
Gold- und Silbermedaille für unsere Weine in Córdoba

SAT Bodegas Noroeste de La Palma heißt die Bodega, welche unter der Handelsmarke "Vega Norte" ihre Weine verkauft, und das immer erfolgreicher. - Wobei das "SAT" nicht für einen Fernsehkanal steht, sondern die Abkürzung für "Sociedad agraria de transformación" ist, also eine weiterverarbeitende landwirtschaftliche Gesellschaft. - Da kommt wieder der Unterschied zwischen Weinbauer und Kelterei hervor, viele unserer Bodegas haben gar keine eigenen Weinfelder, sondern kaufen Weintrauben von den lokalen Weinbauern und keltern diese dann. - Die meisten allerdings haben Verträge oder mindestens Absprachen mit der Bodega, denn der Keltereibetrieb muss sich ja auch sicher sein, dass er auch wieder im kommenden Jahr gleichwertige Weintrauben geliefert bekommt. - SAT Bodegas Noroeste de La Palma ist eine relativ neue und moderne Bodega und stellt sich etwas anders auf, denn die meisten Lieferanten sind Gesellschafter, also haben in dem Fall die Weinbauern auch das Interesse daran, dass der Keltereibetrieb erfolgreich arbeitet. - Ob es daran liegt, dass diese, erst um die Jahrtausendwende gegründete Bodega so erfolgreich ist, das kann ich nicht sagen, vielleicht liegt es auch daran, dass die sich nicht an alte Traditionen halten mussten, sondern von vorneherein moderne Keltereimethoden angewandt haben. - Auch verarbeitet man überwiegend Weintrauben aus den ganz hohen Lagen des Nordwestens der Insel und diese Weine, besonders die Weißen, haben in den letzten Jahren genau den Geschmack des Publikums getroffen. - Der Weißwein von "Vega Norte" ist der am häufigsten prämierte Wein unserer Insel in den letzten Jahren, hat sogar noch mehr Medaillen und Auszeichnungen erhalten als die süßen und schweren Malvasias aus Fuencaliente, und jetzt schlägt SAT Bodegas Noroeste de La Palma erneut zu, mit zwei prämierten Weinen auf der "XVIII Concurso Nacional de Vinos Premios Mezquita 2012". - Das ist einer der wichtigsten Weinwettbewerbe auf nationaler Ebene und der Vega Norte Blanco Albillo 2011 hat dort die Goldmedaille erhalten und der Vega Norte Rosado 2011 die Silbermedaille. - Wieder muss man sagen, das war nicht das erste Mal, dass diese Weine dort ausgezeichnet wurden und das zeigt eben auch den Winzern dort aus den hohen Lagen im Norden der Insel, dass man auf dem richtigen Weg ist. - Der "normale" weiße Vega Norte wurde dieses Mal nicht ausgezeichnet, ich weiß natürlich auch nicht, ob man den überhaupt angeboten hat, denn der "Albillo" ist in der Gastronomie meist überhaupt nicht zu finden, höchstens in sehr anspruchsvollen Restaurants, die es wagen, eben auch teurere Weine anzubieten. - In den Supermärkten bekommt man den Albillo aber schon, nur unter acht Euro ist der nicht zu haben, aber es lohnt sich auf jeden Fall. - Nicht für jeden Tag und auch sollte man sich das Essen dazu gut aussuchen, denn der Albillo ist ein sehr körperreicher Wein, mit tropischen Fruchtaromen, der ohne Probleme die Geschmacksknospen für sich alleine in Anspruch nimmt. - Die Sorte Albillo ist in den meisten unserer Weißweine enthalten, aber eben in geringen Anteilen, die meisten unserer Weine kommen nicht sortenrein auf den Tisch, sondern werden verschnitten. - So bietet der "normale" Vega Norte weiß auch einen gewissen Anteil von Albillo, kommt aber nicht so wuchtig daher wie sein reinrassiger Bruder. - Der Vega Norte Rosado ist auch einer der wenigen sortenreinen Weine, und hier dient der ohnehin blasse "Negramol" als Grundstoff und auch dieser besticht durch herrliche Fruchtaromen und wenig Säure. - Also, Córdoba ist überzeugt von unseren Weinen, auf jeden Fall von Vega Norte, und wir sind das schon lange. - Alle Achtung, Chapeau und Gratulation an die SAT Bodegas Noroeste de La Palma. - Bis heute Abend…




Tremendo Vino




Donnerstag 11.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 27,5 Grad - niedrigste Temperatur 21,6 Grad

Die Pilar-Brücke
Ein schwieriger Feiertag und was wir uns alles noch so leisten können

Über den morgigen Feiertag habe ich die vergangenen Jahre so viel geschrieben, dass ich mich dieses Mal kurz fasse. Der 12 Oktober ist der Spanische Nationalfeiertag und das hat grundsätzlich was damit zu tun, dass an diesem Tag Cristóbal Colón eine folgenschwere Entdeckung gemacht haben soll, und das eben im Namen der spanischen Krone. - Das weiß man ja mehr oder weniger, aber bis heute weiß man aber nicht so richtig, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, hätte Columbus nicht doch lieber die Abkürzung nach Indien gefunden. Wirklich schwierig wird es aber einen anderen Namen für dieses Fest, der allerdings heute kaum noch benutzt wird, man sagte auch mal "Día de la Raza" zu diesem Tag und meinte damit die überlegene Rasse der europäischen "Hispanen", welche dem gesamten südamerikanischen Kontinent mehr als ihren Stempel aufgedrückt haben. - Ein kleiner Abklatsch davon ist übrig geblieben, das ist der Ausdruck "Día de la Hispanidad", da klingt der Stolz schon noch mit über die "Spanisierung" Südamerikas, man lässt den Quatsch mit der Rasse aber nun außen vor. - Noch eine Namen hat dieser Tag, "Día del Pilar" und meint damit die Schutzheilige aller spanischer Länder, die "Virgen de el Pilar". - Mit "aller spanischer Länder" meint man natürlich auch die ehemaligen Kolonien, die sich aus pragmatischen oder rein kirchlichen Gründen nicht von der Schutzpatronin der ehemaligen Regierungsmacht distanziert haben. - Die "Virgen de El Pilar" ist auch noch Schutzpatronin der Guardia Civil und deshalb nennt man diesen Tag, je nach Blickwinkel aus dem man guckt auch noch, "Día de la Guardia Civil". - Bei uns hat alles und jeder seinen Feiertag, und mancher dieser Tage muss auch gleich für mehrere Institutionen herhalten. Das ist Platz sparend und vernünftig und wer sich geschichtlich und kulturell überhaupt nicht für so etwas interessiert, der wird einfach morgen feststellen, dass die Läden zu sind. - Drei Tage am Stück ausschlafen können, weil die Brut nicht in die Schule muss, "Día del dulce sueño", garantiert frei von Geschichte und Ideologie.

Allerdings haben wir auch wieder die Fähigkeit entwickelt, aus solch eine Brücke noch mehr heraus zu holen als man eigentlich glaubt, die ganze Woche ist fast zum vergessen, denn ist ein Feiertag auch nur irgendwo in der Nähe, dann saugen wir uns da gierig mit unserer Leistungsfähigkeit fest. - Heute hat praktisch schon nichts mehr stattgefunden, und auch gestern war schon schwierig, weil man sich ja auf heute vorbereiten musste, den Vorbereitungstag für die Brücke. - Am Montag ist man dann noch daddelig von der Brücke, klappt lieber auch kognitiv zu und ab Dienstag sind wir dann wieder einsatzfähig. - Ich weiß wovon ich spreche, mir geht es nicht anders, allerdings ist dieses süße Gift des kollektiven Müßiggangs auch keine Eigenschaft, die man nur lobend erwähnen sollte. - Einen direkten Zusammenhang, von unserer Fähigkeit, uns Auszeiten zu basteln, hin zur aktuellen Krise, den kann man so nicht herstellen, wenn man damit erklären will, warum wir die Krise haben. - Nein, das ist nicht ursächlich für die Krise, auf keinen Fall, da haben andere Kräfte und Mächte daran gewirkt, und manchmal denke ich mir, es wäre vielleicht besser gewesen, ein paar Spekulanten und Politiker hätten sich damals um die Jahrtausendwende mehr Feiertage gönnen sollen, dann wäre das wohl alles nicht so schlimm geworden. - Aber was leider schon stimmt ist, dass unsere ausgeprägte Lust den Alltag auf die Seite zu packen in Situationen wie der jetzigen eben auch kontraproduktiv sein kann. - Da stuft uns Standard & Poor´s bis an die Ramschgrenze herab, und wir machen darauf hin erst Mal einen Feiertag. - Gut, diese Ratingagenturen befeuern damit ganz eigene Interessen und man sollte das nicht überbewerten, aber unsere Reaktion darauf ist eben auch nicht wirklich schlagfertig. - Wir sind nicht wirklich flexibel, mag sein weil Traditionen und zu starke Bodenhaftung uns immer wieder runterdrücken, wenn wir gerade beschlossen haben, einen neuen Weg zu gehen. - Wie gesagt, das ist nicht ursächlich für unsere Probleme, hilft uns aber auch nicht wirklich weiter und bei all den Fiestas und Feiertagen, die wir uns immer noch gönnen, sollte man eigentlich meinen, so schlecht kann es uns doch gar nicht gehen.




Mia übt Feiertag




Donnerstag 11.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1018 hPa

Denn sie wissen nicht was sie tun
Palmerische Partido Popular fordert noch mehr Reisesubventionen

Ob das alles noch so ganz normal ist? - Da hat man erst vor kurzem breit diskutiert, ob sich Spanien denn weiterhin die enormen Kosten für die fünfzigprozentige Subventionierung der Reisekosten für die Bewohner der Balearen, Kanaren, sowie Ceuta und Melilla weiter leisten kann, da fordert nun der Sprecher der palmerischen Partido Popular, diese Subventionen sogar auf 70% anzuheben. - Nur für die Bewohner der kleinen Inseln übrigens, um endlich Schluss zu machen mit der "doppelten Insellage" und so ganz weiß ich nicht, ob Carlos Cabrera das mit seinem Parteifreunden anderswo abgesprochen hat. - Eher wohl nicht, denn solch einen Blödsinn, besonders im Moment, das kann doch nicht wirklich ernst gemeint sein und wenn man ein bisschen weiter zurück blickt, dann wird es klar, warum solche Vorschläge es überhaupt schaffen, in der Presse landen. - Im Jahr 2009, als die "Krise" noch ein abstraktes Bild war, was "für die Anderen" und man sich sicher war, die "Krise" könnte nur in Madrid für böse Folgen sorgen, da schlug Paulino Rivero von der Coalición Canaria, der Präsident des Gobierno de Canarias, und seinerzeit noch zusammen mit der Partido Popular an der Macht, diese Erhöhung der Reisesubventionen von 50 auf 70 Prozent vor, und behauptete sogar, bereits einen Gesetzesentwurf dafür erarbeitet zu haben. - Was das sollte damals, das weiß niemand so recht, wer auch nur so ein ganz bisschen Ahnung von den Dingen hatte, der wusste auch im Jahr 2009 schon, dass solche Luxussubventionen keine wirkliche Zukunft haben, aber man blies ja seitens der Coalición Canaria immer schon mal solche Rauchschwaden in die Landschaft, die allerdings weder Fundament noch Sinn hatten. - Ich denke dabei auch an das Projekt Brücke über den Barranco de las Angustias und die Schnellstraße bis Garafía, ein Projekt, welches alle vier Jahre wieder kurz vor den Wahlen vorgestellt wird. - Und Carlos Cabrera, jetzt eben hier mit seiner Partido Popular in der Opposition, und nicht mehr in der Regierung, möchte nun Paulino Rivero eines auswischen, in dem er diesen alten Vorschlag nun wieder in die Öffentlichkeit räumt, aber natürlich bereits mit dem Wissen, dass das niemals etwas werden kann. - Es bleibt festzustellen, dass dieser Vorschlag Carlos Cabreras in diesem Moment nicht nur eine Farce ist, ein nicht gut überlegter politischer Schachzug, sondern eigentlich eine absolute Frechheit gegenüber den Bürgern, besonders denen gegenüber, welche die Partido Popular für eine ernst zu nehmende politische Kraft halten. Mich persönlich trifft das also nicht… - Niemals kann man es sich jetzt erlauben, diese Subventionen von 50 auf 70 Prozent zu erhöhen, es wird wohl eher damit zu rechnen sein, dass es weitere Einschränkungen bei der Gewährung dieser Subventionen geben wird. - Damit nun Parteipolitik zu betreiben, Presseerklärungen zu verfassen und das auf die Leute los zu lassen, das zeugt weder von gutem Stil und Ethik, sondern zeigt auch ganz klar, dass manche niemals begreifen werden, dass auch lokale Politik ernsthaft betrieben werden muss.



Mittwoch 10.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 30,5 Grad - niedrigste Temperatur 22,5 Grad

Kleinigkeiten
Baustopp in Tazacorte, Islas fliegt wieder und Oma beklaut Uropa

Befürchtet hatten wir das ja schon, dass das mit der Umgehungsstraße von Tazacorte nicht weitergehen kann. - Wobei die Frage, ob man denn die Umgehungsstraße überhaupt braucht, heute mal nicht tangiert wird, diese Diskussion will ich nicht immer führen. - Allerdings haben nun die drei ausführenden Firmen von sich aus die Arbeit ruhen lassen, man will nicht weiter investieren und Leute beschäftigen, wenn noch gar nicht klar ist, ob denn vom Gobierno de Canarias das Geld wirklich kommt. - Erst nächste Woche will der hier auf La Palma zuständige Rat für Infrastruktur dann mal Kontakt aufnehmen mit Domingo Berriel, dem Chef für Infrastrukturmaßnahmen im Gobierno de Canarias. - Die ausführenden Firmen wollen natürlich Garantien haben, dass wirklich das Geld auch kommt, sonst kann es ja auch für die Firmen selbst schwierig werden. - Bislang hieß es ja immer, man ziehe alle Baustellen weiter durch, allerdings in einem deutlich langsameren Rhythmus als man das bislang vorgehabt hat, aber nun zögern eben die Firmen, ob man denn dieses Risiko eingehen kann.

Heute hat Islas Airways den Flugbetrieb wieder aufgenommen, heißt es zumindest aus der Geschäftsführung, man wisse nichts davon, dass es ein Ultimatum gäbe seitens der Belegschaft, alles sei mehr oder weniger in Ordnung. - Aber man streitet die Schulden gegenüber den Angestellten nicht ab, das sei wirklich so, man schulde den Angestellten 2 Millionen Euro, aber das wäre kein Problem, da man ja immer noch auf die Subventionen seitens des Ministerio de Fomento warte. - Und man bastelt an einer Verschwörungstheorie, nachdem es der Konkurrent Binter Canarias sei, welcher Islas Airways bei dem Ministerium angezeigt hätte, und man deswegen nun nicht flüssig sei. - Der Vorwurf wurde schon ein paar Male erhoben, und es kann wohl richtig sein, muss aber nicht und in solchen Geschichten steckt die Wahrheit meist ganz woanders, als man sie vermutet. - Islas macht also auf heile Firma, man hätte nur Schnupfen, unverschuldet, und es gehe weiter, das sei doch keine Frage.

Und aus dem Polizeibericht hören wir eine Geschichte, die auch so sicherlich nicht jeden Tag vorkommt. - Eine sechzigjährige Dame klaut einem neunundachzigjährigen Mann 20.000 Euro, damit die Enkelin, welche wohl eine Behinderung hat, operiert werden kann. - Der alte Mann allerdings, der wollte sich von dem angesparten Geld, seinen Lebensersparnissen wie er sagt, einen elektrischen Rollstuhl kaufen, damit er wieder beweglicher würde und erneut mehr am Leben teilhaben könnte. - So gelingt es also der Sechzigjährigen nicht ganz, die sympathische Rolle einer Oma einzunehmen, welche ja nur an das Schicksal ihrer Enkelin denkt, denn der Uropa hat ja auch seine Geschichte die nah am Tränenfluss gebaut wurde und nun wird das Gericht entscheiden müssen, wie hart denn die Oma bestraft werden wird. - Die Diebin mit dem großen Herz war bei dem noch älteren Herren als Pflegerin beschäftigt, die wusste also wo das Geld war und hatte so eine einfache Möglichkeit sind die 20.000 Euro zu beschaffen. - Das Ganze geschah in Breña Baja vor ein paar Tagen.



Mittwoch 10.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Große Schwierigkeiten bei Islas Airways
Piloten melden sich krank

Finanzielle und juristische Schwierigkeiten hat die kanarische Fluggesellschaft Islas Airways bereits seit längerem, aber mal unter uns, wer hat das nicht… Als Fluggesellschaft meine ich natürlich. - Eigentlich heißt die Fluggesellschaft richtig Islas Líneas Aéreas, aber in der Werbung und als Marke sagen die selbst Islas Airways und im täglichen Sprachgebrauch sagt man einfach nur "Islas". - Die Angestellten haben, laut einigen Medien seit zwei, laut anderen seit drei Monaten keine Gehälter mehr bezogen und haben der Fluggesellschaft nun ein Ultimatum gestellt, welches heute ablaufen soll. - Allerdings haben sich gestern Nachmittag bereits so gut wie alle Piloten und Kopiloten bereits krank gemeldet, es flogen also so gut wie keine Maschinen mehr der Islas Airways, und wie das für heute aussehen soll, das ist noch völlig unklar. - Bereits letzte Woche hatte ein Finanzvermittler eine geleaste Maschine der Gesellschaft daran gehindert weiter zu fliegen, es wird also wirklich eng für die Fluggesellschaft, deren starker Mann und Gründer der palmerische Geschäftsmann Miguel Concepción ist, aber seit 2007 nicht mehr alleine über das Geschick der Fluggesellschaft entscheidet. - Der bislang sehr erfolgreiche Bauunternehmer ist auch Hauptsponsor und Präsident der CD-Tenerife, die allerdings aus der ersten spanischen Liga im Eilverfahren in die dritte Liga abgerutscht sind. - Das Eine hat mit dem Anderen natürlich nichts zu tun, und was da falsch gelaufen ist bei Islas, das können wir von außen auch lediglich vermuten. - Nie hat Islas die Auslastungsquote erreicht wie ihr Konkurrent Binter Canarias, und an was das liegt, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, aber auch wir fliegen eigentlich immer mit Binter. Nur ein einziges Mal, auf einem Schulausflug, sind wir mit der Islas Airways geflogen. - Die haben die gleichen Maschinen wie die Binter, die ATR 72, allerdings heißt es immer wieder, dass die Maschinen älter seien als die von der Binter, aber das sollte doch eigentlich völlig egal sein, bei den Auflagen, die es für die technische Sicherheit in der Luftfahrt gibt. - Alle haben sich gefreut, außer Binter natürlich, als damals im Jahr 2003 die Gesellschaft die ersten Flüge anbot, denn nun war es vorbei mit dem Monopol der Binter Canarias und die ersten Jahr liefen wohl auch richtig gut, mit ansehnlichen Steigerungen. - Man brachte Bewegung in den Markt, die Preise purzelten, aber irgendwann stagnierte die Geschichte mit dem Zuwachs der Passagierzahlen und spätestens seit der "Krise" und seit dem Binter auch mit progressivem Preiskampf geantwortet hat, sieht es nicht mehr so gut aus für Islas Airways. - Dazu kommt noch eine ebenso undurchsichtige Geschichte, die Fluggesellschaft wird vom Förderungsministerium untersucht, ob es nicht zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist bei den Zahlungen der Subventionen im Flugverkehr für kanarische Residenten. - Ich darf erinnern, alle Einwohner der Kanarischen Inseln, aber auch der Balearen und Bewohner der beiden Exklaven Ceuta und Melilla erhalten eine Subvention von 50% auf den Flugpreis innerhalb Spaniens, und dieses Geld holen sich die Fluggesellschaften vom "Ministerio de Fomento" und irgendetwas muss da schräg gelaufen sein. - Allerdings heißt es seitens der Fluggesellschaft, da ist was im Ministerium schräg gelaufen, und die würden die Subventionen nicht schnell genug bezahlen, deshalb die finanzielle Schieflage. - Ich weiß es nicht, wer Recht hat, allerdings scheint Islas derart hart angeschlagen, dass wir in den kommenden Tagen wohl ein Wunder brauchen, um diese Fluggesellschaft noch zu retten. - Ein Wunder wäre in diesem Fall ein solventer Geschäftsmann oder eine Geschäftsfrau, die vor allem Geld mitbringen, und vielleicht ein bisschen Leidenswillen und Durchsetzungsvermögen. - Der IATA-Code der Fluggesellschaft Islas Líneas Aéreas lautet übrigens IF, das war früher die Interflug, ein Code mit Geschichte also, und nicht mit der besten Geschichte. - Aber wer weiß, Wunder gibt es immer wieder und es wäre außerordentlich wichtig für den Flugverkehr zwischen den Kanarischen Inseln, dass es nicht erneut eine Monopolstellung gibt.



Dienstag 09.10.2012 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 32,4 Grad - niedrigste Temperatur 24,0 Grad

Besuch beim Klassenfeind
Ich schei.. auf Lidl, und das gleich vierlagig

Ja, wir waren heute bei Lidl, auch ich habe mich der Globalisierung ein Stück angenähert, aber wie ich mir immer noch versichern will, natürlich aus rein wissenschaftlichen Gründen. - Genau so wie die Japaner Wale für Studienzwecke schlachten, und manch einer die kommentierte Version von Hitlers "Mein Kampf" auch nur zu Studienzwecken liest. - Nun sind meine Studien abgeschlossen und das kleine Fazit lautet, auch die kochen nur mit Wasser und das vierlagige Toilettenpapier von dort ist der Bringer, drum schei.. ich auf Lidl, das soll ein Wortspiel sein, keine Anmache. - Die breiten Wege zwischen den Regalen machen es überhaupt erst möglich, dass man da ohne Platzangst einkaufen kann, aber man merkt eben, dass das absolute Profis sind und alles bis in Kleinste berechnet und ausgeklügelt ist und diese Professionalität besticht wohl. - Was mich ganz verwirrt, das ist die Preisauszeichnung. Nicht der Preis unter dem Produkt zählt, sondern der darüber. - Daran muss man sich wirklich gewöhnen, wenn man sich denn an Lidl gewöhnen will, denn nicht nur einmal ist es mir passiert, dass ich meine Frau herbeigerufen habe mit der Aussage, guck mal was dies oder jenes nur kostet, und meine Frau den Trick, oder besser eben die Lidl-typische Auszeichnung viel schneller verinnerlicht hat. - Frauen eben, bis wir was merken hat Lidl schon wieder zu, aber Leute, die haben tatsächlich sogar bis 22:00 Uhr offen und nicht nur das ist natürlich eine komplette Kampfansage an die hier früher in seichter Agonie agierenden Platzhirschen der Lebensmittelbranche. - Nicht mal ein Kilometer weiter dort an der gleichen Hauptstraße befindet sich ein anderer Supermarkt, da standen vielleicht fünf Autos davor und bei Lidl fünfzig, und ob das nur noch Neugier ist, das möchte ich bezweifeln. - Zu den Preisen kann ich nicht so ganz viel sagen, ich weiß nämlich bei kaum einem Produkt was das eigentlich kosten darf, kann und soll, ich gehe meist ziemlich blind einkaufen und hole mir dann Zuhause schon mal einen Schreck ab, was ich denn für dieses oder jenes Produkt bezahlt habe, wenn mir das meine Frau dann vorsichtig zusteckt. - Klar, die Eigenmarken sind wohl unschlagbar billig und auch ist mir aufgefallen, dass es viele deutsche, oder sagen wir internationale Produkte gibt, die man so nicht in anderen Läden bekommt. - Wir waren nachmittags da, und da gehen Palmeros selten einkaufen, und so sahen wir viele Deutsche da ihren Wagen schieben, Lidl hat sich halt bereits herumgesprochen und gehört ja irgendwie auch bereits wie Aldi zur jüngeren deutschen Kulturlandschaft. - Ein richtig behagliches Einkaufsgefühl war das nicht, die zweckmäße Präsentation verzichtet ja im Grunde selbsterklärend auf irgendwelchen Schmuck oder Chichi, und natürlich braucht man das eigentlich nicht, aber ich mag es eben, wenn die Präsentation was hermacht. - Ja, ich kaufe mit den Augen, auch wenn ich da manchmal auf besondere Etiketten oder Werbung hereinfalle, und mein Grundgefühl gegenüber Eigenmarken oder so genannte Weiße Ware ist eben nicht besonders gut ausgeprägt. - Ich bin ein Markenkind, und dazu brauche ich Lidl nicht, denn die Markenprodukte dort sind wohl auch nicht billiger als bei den anderen Supermärkten und so ein bisschen habe ich das Gefühl, Lidl hat sich beim Finden seiner Philosophie gedacht, auf solche Querköpfe wie den Siebold können wir ohne weiteres verzichten. - Das Obstangebot war so schlecht wie in den anderen Supermärkten auch, da fallen nur einige Sparläden positiv aus dem Rahmen, und ansonsten erklärt sich eben so der Erfolg der überall aus dem Boden sprießenden Erzeugermärkte. - Neugierig bin ich da schon herumgelaufen, immer auf der Suche nach irgendwelchen Dingen, die es sonst nicht gibt und gefunden habe ich Japanisches Bier, Gemüsecremes aus Frankreich und schwarze Spaghetti, nicht gerade alltägliche Produkte auf der Insel. - Dabei habe ich allerdings auch "Fleur de Sal" aus Frankreich entdeckt, wo wir das doch selber haben, aber mit meiner Forderung nach lokalen Produkten auch in großen Ketten bin ich wohl nicht ganz globalisierungskompatibel, aber ich bin doch auch schon alt genug, um irgendwelche Schrullen zu haben. - Wir waren übrigens nicht nur bei Lidl heute, sondern haben gleich die "Achse des Globalen" oder vielleicht auch die "Achse des Billigen" besucht, denn vorher waren wir noch bei Ikea, mein Frau hatte sich einen Ohrensessel gewünscht und heute endlich bekommen. - Ob das Strategie, oder reiner Zufall ist, von Ikea zu Lidl ist es nicht weit, das weiß ich nicht, aber wir haben mehrere Autos und Personen wiedererkannt, welche die gleiche Achse besucht haben. - Natürlich kann sich La Palma nicht bücken, und die Globalisierung fliegt über uns hinweg, aber ich hätte es mir sehr gewünscht für uns, denn wir sind auf nur ganz wenigen Sektoren in der Lage, mit globalisierten Anforderungen Schritt zu halten. - Sie hätten mal Pauls Gesicht sehen sollen, als ich es doch tatsächlich gewagt habe, ihm eine Dose von dem Discounter-Katzenfutter unterzuschieben. Paul und ich sind uns einig, Lidl braucht uns nicht und wir ihn auch nicht, aber Lidl wird hier die anderen Supermärkte ganz schön durchwirbeln, und das ist bis zu einem gewissen Punkt auch gar nicht schlecht.




Bunt, sauber und hell




Fleur de Sal aus Frankreich, schick, aber wir haben auch welches...
Die Bilder sind nicht in bekannter Qualität, denn die sind vom Handy, ich lauf doch nicht mit der Canon durch den Supermarkt...




Dienstag 09.10.2012 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Falsche Frage
Würmer in Weintrauben

Eigentlich eine kleine Meldung in unserer immer noch ziemlich unschuldigen Online-Zeitung "elapuron.com", dass man am Hafen einen Container mit Weintrauben festgesetzt hätte, weil in den Trauben Würmer entdeckt worden sind. - Eklig ist das sicher, und weiter fragt man sich zunächst, wer denn die Würmer in den Trauben entdeckt hat, denn eine phytosanitäre Prüfung der Sendungen in unserem Hafen finden nur sporadisch und in Ausnahmesituationen statt. - Wir haben hier nicht mal mehr Personal, welches solche Kontrollen und Inspektionen durchführen könnte, die müssen erst aus Tenerife kommen und nun wartet man eben auf diese Kontrolleure, damit die sich den, bis dahin sicherlich sauren Traubensaft, ansehen können. - Zunächst sind hier alle mal stinkig, wie es erneut sein kann, dass man hier ohne weitere Kontrollen alle möglichen Waren einführen kann, die dann zu weiteren landwirtschaftlichen Plagen führen können, welche bislang noch nicht auf der Insel aufgetaucht sind. - In der Tat stellt man immer wieder neue Pflanzenkrankheiten und Schädlinge bei uns fest, und gegen neue Plagen tun wir uns halt noch schwerer als gegen die bereits bekannten, da wir ja noch nicht wissen, wie man damit umgehen muss. - Die andere Frage, die eigentlich sogar noch interessanter ist, die wird gar nicht, oder noch nicht gestellt. - Was machen den Ladungen an Weintrauben hier auf der Insel, die sicherlich nicht für den direkten menschlichen Verzehr bestimmt sind, sondern für die Weinherstellung. - Tafeltrauben sind als Obst hier eine Seltenheit, lediglich für die Feiern zum Neuen Jahr kennt man das massenhafte Auftreten der ledrig-harten "Aledo-Trauben" welche dann zu den zwölf Glockenschlägen zwischen Sylvester und Neujahr verzehrt werden. - Die kleine Nachricht heute in der Zeitung lässt uns nicht wissen, wie viele Container an Trauben überhaupt geschickt wurden, war es nur der eine, in dem die Würmer entdeckt wurden, oder waren es viele, geordert von den lokalen Winzern, weil eben auch in diesem Jahr erneut zu wenig Trauben auf der Insel geerntet wurden, um die benötigten Mengen an Wein zu keltern. - Das ist in vielen Jahren so und dann kauft man große Mengen Trauben vom Festland zu und vor einigen Jahren sollen sogar mal Trauben aus Italien und Griechenland hier aufgetaucht sein. - Im vergangenen Jahr waren es wohl 400.000 Kilo fremde Trauben, allerdings allesamt vom spanischen Festland und das sorgte für die alljährliche Diskussion, ob es denn in Ordnung ist, wenn in palmerischem Wein auch Trauben von woanders her sind. - Na ja, vielleicht ist er genau deswegen so gut unser Wein und vielleicht sollte man einfach nicht so viele Fragen stellen, sondern mehr Wein trinken…



Montag 08.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 32 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 32,5 Grad - niedrigste Temperatur 23,8 Grad

Krisenspiegel
Dramatisch schlechte Noten für Rajoy und Konsorten

Irgendwo in einem stillen Kämmerlein sitzt ein grinsender Zapatero, und kann die Augen nicht von einem Bericht nehmen, der jetzt veröffentlicht wurde. - Das "CIS" (Centro de Investigaciones Sociológicas) ist so etwas wie ein staatliches Meinungsforschungsinstitut, und macht neben vielen anderen Studien und Untersuchungen auch monatliche "Barometer" über die soziologische Lage der Nation. - Sehr viele verschiedene Fragen werden da gestellt, das machen die per Telefon und zweimal hat es mich auch schon erwischt, das dauert gut eine halbe Stunde, bis das Thema durchgekaut ist. - Ist aber keine Pflicht, man kann denen auch freundlich sagen, geht nicht, ich muss mein Kind von der Schule abholen, dann hat man dafür auch Verständnis. - Man findet aber immer genügend Menschen, welche sich gerne mal über die "Lage der Nation" befragen lassen und wie man sich vorstellen kann, ist die Stimmung nicht gerade die Beste. - Dabei entsteht auch ein Indikator für das politische Vertrauen der Menschen in diesem Land, und da liegt der Wert inzwischen bei nur noch 28,8 Punkten, wohl von Hundert, die aber natürlich niemals erreicht werden. - Aber mit diesen 28,8, Punkten hat man den tiefsten Wert erreicht, den das Institut jemals gemessen hat, nicht mal Zapatero, kurz bevor er hingeworfen hat, bekam so schlechte Noten, und das ist wohl das Papier, welches den Mann spät noch mal in gute Laune versetzen wird. - Was für Zappi nachträglich schmeichelhaft sein kann, ist für die Lage hier im Land nicht besonders gut, denn Vertrauen wäre eine wichtige Geschichte, wenn wir das Ding vom notwendigen "Gesundsparen" noch glauben sollen. - Bislang schluckt man hier ja einen Einschnitt nach dem anderen, und man klopft sich immer noch stolz auf die iberische Schulter, nein, wir sind nicht Griechenland, aber wenn das Vertrauen weiterhin schrumpft, und wir einfach nicht mehr kapieren, warum wir denn sparen müssen und die Banken für ihre Mistaktionen auch noch belohnt werden, wird man hier wohl auch ungemütlicher werden. - Blicken wir ein bisschen weiter in die Umfrageergebnisse und das liest sich alles nicht wirklich so, wie das mein sonst so sonniges Gemüt gerne hören möchte. - 67,4 Prozent aller Spanier glaubt, dass die Lage des Landes schlechter ist als noch vor einem Jahr, und nur ganze 4,9 Prozent glauben, dass die Lage besser ist. - Diese 4,9% waren sicherlich Politiker von der Partido Popular, anders kann man sich das gar nicht vorstellen. - Ein ganz klein wenig optimistischer ist man aber schon, wenn die Frage lautet, wie man sich denn die Situation in einem Jahr vorstellt. - Da konnten immerhin noch 12,3% sagen, es würde aufwärts gehen, 31% sagen, es bliebe alles gleich und 46,3 Prozent sagen, es würde noch schlechter werden. - Und dann kommt erneut eine Umfrage, welche Zapatero sich bestimmt gerne anguckt, denn nun lautet die Frage: Wie schätzen Sie denn die politische Situation in Spanien ein, gegenüber dem letzten Jahr. - 7,1 Prozent sagen, es ist besser geworden, 46,4 % sagen, es ist alle gleich geblieben, und 41,4 Prozent meinen, es sei schlechter geworden. - Das sind natürlich Zahlen, die Mariano Rajoy nicht gut tun können und man muss ihn auch ein bisschen in Schutz nehmen, denn er hat den Schlamassel nicht angerührt, nur umgerührt, und es tut halt niemandem gut, wenn man in Schei…. rührt. - Einzig könnte man von einer gewissen nachhaltigen Gerechtigkeit sprechen, denn seinerzeit, um die Jahrtausendwende, da war es ja auch die Partido Popular, und dem fragwürdigsten aller Präsidenten, welche dieses Land jemals hatte, nämlich José María Aznar, die Spanien in den Abgrund der Spekulation und der Immobilienblase schickte. - Jetzt bekommt auch wieder die Partido Popular die Auswirkungen dieses blinden und falschen Vertrauens in die Unendlichkeit des Wachstums zu spüren, allerdings eben noch schlimmer und sogar unschuldig, die vielen Millionen an Arbeitslosen und Verlierer in diesem Land. - Das steht da eben nun in den Umfragen abzulesen und niemand wird sich wundern dürfen, wenn Mariano Rajoy nur eine Legislaturperiode durchhält, wenn überhaupt. - Anschließend noch ein Umfragewert der auch interessant erscheint. - Aus mehr als dreißig Vorschlägen kann man drei nennen, welche man denn als augenblicklich größtes Problem Spaniens ansieht. - Auf Platz eins, was aber nicht verwundert, die Arbeitslosigkeit. Auf Platz zwei landet die wirtschaftliche Situation, und auf Platz drei landet, wie gesagt, die Frage war, welches die größten Probleme in Spanien sind, die politische Klasse, die Parteien und die Politik im Allgemeinen. - Weit übrigens vor anderen Problemen wir die Gesundheitsversorgung, die Immigration, die Bildung oder Drogenkonsum oder gar Terrorismus. - Selber Schuld muss man dazu sagen, das Bild des Politiker hier in Spanien war niemals übler als heute und natürlich hat das was mit der Krise zu tun, aber bitte sehr, wer hat uns denn da reingefahren?



Montag 08.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1018 hPa

Der Holzwurm war´s
und auch die Krise

Das Kleine Theater, oder eben hier, das "Teatro Chico" steht seit dem Jahr 1866 dem Hauptstadtpublikum zur Verfügung und hat seit dem unzählige Veranstaltungen über sich ergehen lassen müssen. - Kleines Theater stimmt, es wirkt wirklich wie eine Miniaturausgabe der großen italienischen Vorbilder, die man so in der großen, weiten und manchmal auch verwirrenden Welt finden kann, und dadurch wird es wieder stimmig mit seiner Aufgabe hier auf unserer kleinen, und eben sehr gut überschaubaren Insel. - Renoviert wurde das "Teatro Chico" des Öfteren, erst vor ein paar Jahren musste man teuer und aufwendig die gesamte Elektrik des Hauses sanieren, doch nun ist das Theater erneut geschlossen, und das bereits seit über einem Jahr, weil der Holzwurm sich aller Stühle und auch der anderen Einrichtung bemächtigt hat, welche dort eben aus Holz bestehen. - Für alle Aufführungen, oder auch Versammlungen, muss nun der deutlich größere "Circo de Marte" bemüht werden und das ist jedes Mal ein ziemlich großer Akt, denn es bedarf einer gewissen Anzahl an Helfern, den "Circo de Marte" betriebsbereit zu machen, und beim "Teatro Chico" reichte es den Schlüssel umzudrehen und das Licht an zu machen. - Zumindest seit dem man die Elektrik erneuert hatte war das so, aber nun eben geht nichts mehr dort, der Holzwurm hat sich durch die Lehnstühle gefressen und verhindert so den Betrieb dieses Kleinods theatralischer Bühnenlandschaften. - Mit 60.000 Euro wären wir dabei, das kosten die neuen Sessel, denn die Alten müssen alle entfernt werden, das Theater dann begast, und schließlich eben die neuen Sessel gekauft und auch wieder eingebaut werden. - Ich weiß gar nicht so recht, ob denn dafür überhaupt 60.000 Euro ausreichen, das scheint mir eine eher sehr pragmatische Rechnung zu sein, um eventuelle Panik zu verhindern, denn natürlich versucht man seitens der Stadt nun diese Arbeit dem Cabildo Insular aufzudrücken. - Mal sehen, ob es gelingt, diese städtische Einrichtung inselweit sanieren zu lassen, denn die Stadt selbst hat angeblich kein Geld mehr für solche Dinge. - Stimmt natürlich nicht, aber auf der anderen Seite hat man eben auch das "Teatro Chico" so oft und gerne für Versammlungen und Aufführungen genutzt, welche nicht von der Stadt selbst organisiert und gefordert wurden, sondern ein inselweites Interesse gefordert haben. - Auch die politischen Parteien haben immer wieder gerne dort im "Teatro Chico" ihre Versammlungen und Vorstellungen abgehalten, und das meist aus dem Grund, weil man dann in dem kleinen Theater sicher gehen konnte, dass man ein "volles Haus" melden durfte. - Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum denn überhaupt der Holzwurm Einzug dort gehalten hat, denn wir wissen doch, auch in unserer Politik ist seit Langem bereits der Wurm drin.



Sonntag 07.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 31,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,5 Grad

Ameisen, Mondphasen und Bäuerinnenregeln
Gibt es Wasser diesen Winter?

Diese Frage beschäftigt die Menschen auf den anderen Kanareninseln sogar noch mehr als uns, denn wir sind ganz ohne Frage die wasserreichst Insel des Archipels. - Allerdings brauchen auch wir Wasser von oben, weil die Landschaft neben den Bananenplantagen auch gegossen werden will, und da Wasser bei uns nicht knapp, aber ein gutes Geschäft ist, hängt auch der Wasserpreis deutlich davon ab, wie viel es regnet. - Der letzte Winter war sehr trocken und auch warm, und diesen Sommer hatten wir sowohl den August, wie auch den September mit Rekordmarken und jetzt, Anfang Oktober sind es sogar knapp über 30 Grad, und die kommenden Tage soll es auch noch so bleiben. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da lebte Paco noch, der Mann von Luz Gloria, den konnte man immer fragen nach dem Wetter, der wusste so etwas. - Paco war aus Lanzarote, die Liebe allerdings verschleppte ihn nach La Palma und nun liegt er auch in palmerischer Erde begraben, und wir müssen uns das Wetter selbst zusammenreimen. - Die alten Männer sind ja die Wetterpropheten, aber wenn alle alten Männer wegsterben und die nachwachsenden keine Ahnung vom Wetter haben, dann können wir aus der Ecke keine Hilfe mehr erwarten, sondern knöpfen uns das Internet vor. - Nur ist das auch eine äußerst gewagte Geschichte mit den langfristigen Vorhersagen, und wir haben ja an Nadine auch wieder mal spüren können, wie schnell einem da ein Tief einen Schlag versetzt, einen Tiefschlag so zu sagen. - Unheimliche viele Ameisen gab es diesen Sommer, nein, gibt es immer noch, ich habe noch nie so viele dieser fleißigen kleinen Krabbler gesehen wie diesen Sommer und da gibt es nun eine Bauernregel dazu. - Wenn im Sommer viele Ameisen auftreten, dann wird der Winter nass. Die Ameisen merken das, und ziehen vorsichtshalber um. - Oh Gott, was für eine Logik, und die brauchen den ganzen Sommer zum umziehen? - Na ja, das ist eine Bauernregel, da wird Logik sowieso nicht angewandt, und vielleicht verbessern sich ja die Ameisen ständig mir ihren Unterkünften. - Wobei ich bei uns auf der Terrasse immer die gleichen Karawanen entdecke und beim Gießen halt feststelle, dass die dann panisch vor dem Wasser fliehen. - Aber wie gesagt, das machen die den ganzen Sommer über, sind also bislang noch nicht mit dem Umzug fertig. - Auf diese Regel gebe ich nichts, aber wir haben ja noch den Oktoberneumond, der steht für den 15. dieses Monats an, und das ist ein ganz besonderer Tag. - "La Luna de Octubre, siete Lunas cubre" heißt der Refrain, und der wird viel gesungen hier, auf den Oktoberneumond werden sogar Wetten abgeschlossen. - So wie das Wetter am Tag und in der Nacht des Oktoberneumonds ist, so bleibt das Wetter sieben Monate lang heißt es, und manchmal stimmt das und manchmal nicht. - Das ist so bei Bauernregeln, die sind eben nicht so zuverlässig wie die Bäuerinnenregel, allerdings wird der Bauer auch regelmäßig nervös, wenn die Bäuerinnenregel ausbleibt. - Raus aus der beginnend chauvinistischen Ecke, und zurück zu der Mondphasengeschichte. - In der Tat erwarten wir für die Tage ab dem 13. Oktober Niederschläge und die könnten sogar ergiebig ausfallen, das würde den Leuten hier sicher gut gefallen, denn wir glauben an gute Geschichten, auch wenn die zum Teil erfunden sind. - Letztes Jahr war beim Oktoberneumond kein Regenwetter, aber auch keine Hitze, da stimmte die Regel so ein bisschen, aber auch so ein bisschen wieder nicht. - Die Meteorologen halten davon sowieso nichts, dass man sich einen einzigen Tag dafür aussucht, aber wohl kann man mehr ahnen als erkennen, wenn zu bestimmten Jahreszeiten bestimmte Phänomene auftreten, wie zum Beispiel, wenn es im August schneit, dann erwartet man einen kühlen Sommer… In diesem Sinne, mir ist zu warm heute und da ich keine Bananen habe, sondern mit Urlaubsgästen das Geld verdiene, sollte ich uns gerade genug Wasser wünschen, dass die Insel grün bleibt, aber nicht so viel, wie die Bananenbauern das immer wollen.



Sonntag 07.10.2012 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1019 hPa

Mia Culpa
Vorwärts immer, Rückwärts nimmer

Ob Mia irgendetwas mit politischer Ideologie am Hut hat, das weiß ich nicht, allerdings zeigt ihr soziales Missverhalten am Fressnapf eher keine linke Gesinnung. - Gesundheitlich geht es nun wieder bergauf, die Antibiotika scheinen zu wirken und die Narbe nach der Sterilisation sieht zwar immer noch gigantisch aus, aber eben nicht mehr entzündet und dick geschwollen. - Die kleine Dame übertreibt es immer und alles, viel zu viel Energie für solch einen kleinen Körper, und wer nur wenige Stunden, nachdem man ihr den Bauch aufgeschnitten hat, bereits wieder Eidechsen jagt, der muss das irgendwie an anderer Stelle bezahlen. - Zwei Leben von ihren sieben hat sie nun schon verbraucht, und ist erst ein halbes Jahr alt, allerdings ist das eben auch der gefährlichste Lebensabschnitt für junge Katzen und in freier Wildbahn überlebt deutlich weniger als die Hälfte der jungen Felinen diese ersten Lebensmonate. - Ein Bauchmodel wird sie nicht mehr werden, da bleibt sicher eine dicke Narbe, aber Mia besticht mit ihrem Blick und mit ihrem glänzenden Fell, und sowieso mit ihrem unermüdlichen Bewegungsdrang. - Stillhalten scheint für dieses Tier eine Qual zu sein, selten nur erwischt man die Dame in einer Mußestellung, wie das unten auf dem Foto gelungen ist, ich glaube bei Menschen nennt man so etwas Hyperaktivität und unsere anderen Katzen, mit deutlicher Ausnahme bei Paul, nervt die kleine Katzenfrau unendlich. - Am Futternapf haben es Mops und Lucky längst aufgegeben sich gegen Mia durchsetzen zu wollen, das ist sinnlos. - Die klettert sogar unter den anderen Katzenkörpern durch, um dann zuerst am Futter zu sein, und weise bis angewidert wenden sich nun die anderen Katzen ab, und warten geduldig, bis die treue Menschenhand den zweiten, dritten und vierten Beutel an parfümiertem Tierkadaver öffnet, welchen sie dann in mehr oder weniger Ruhe verspeisen können. - Paul tangiert das nicht, der bekommt sein Essen eh immer an hervorgehobener Stellung, auf der Anrichte, da wo sonst keine Katze hindarf und irgendwie wird das auch respektiert. - Nach dem Fressen ist kurze Putzpause angesagt, aber Mia respektiert nicht wirklich alles, sondern attackiert, natürlich spielerisch gemeint, sofort die anderen Katzen und holt sich, außer Gefauche und ein paar Hieben keine weiteren Spielfreuden ab. - Erst wenn Paul dann mit seiner, zugegeben bereits länger dauernden Fellpflege fertig ist, denn Paul ist ja bereits im achten Lebensjahr, dann entspannt sich die Lage für Mia, weil der Paul wohl mit ihr gerne spielt. - Natürlich übertreibt sie es mit dem Paul auch, aber so eine Stunde lang hält er wohl durch, dann macht er plötzlich, und ohne Ankündigung, in einem unbeobachteten Moment einen Abgang und lässt den felinen Zappelphilipp dann alleine auf der Terrasse sitzen. - Das ist dann das Todesurteil für mehrere Eidechsen und Mäuse in der näheren Umgebung, denn trotz dicker Narbe am Bauch ist die kleine Mia bereits eine gefürchtete und äußerst erfolgreiche Jägerin hier im Revier. - Nur die dreibeinige Lucky ist da noch besser und geschickter und so langsam wird uns klar, dass die beiden inzwischen wahre Wettkämpfe veranstalten, wer denn mehr Leichen seinen Weg pflastern lässt. - Das sind nicht die schönsten und klarsten Momenten meiner Zuneigung zu Katzen, und ich erinnere mich dann gut an die Zeit, als ich Katzen noch überhaupt nicht leiden konnte, sondern der Hundefraktion angehörte. - Aber das hat mir der Paul ja versaut, als der wohl erst ein paar Tage alt mir in die Hand gedrückt wurde und ich das regeln musste. - Unsere beiden männlichen Kastraten, der Paul und der Mops, die jagen so gut wie gar nicht. - Wenn denen eine Eidechse so direkt vor der Nase vorbei läuft, dann zucken die schon, aber vor irgendeinem Loch sitzen bleiben, weil da eine Maus reingelaufen ist, das ist denen viel zu blöd und maximal die Königsdisziplin der Jagd, die auf Vögel, interessiert die beiden noch. Ich weiß nicht, ob das generell so ist, dass Katzenfrauen, auch sterilisierte, deutlich mehr und erfolgreicher jagen als Kater, aber bei uns ist das auf jeden Fall so, denn rein auf die kognitive Fähigkeit der beiden Felinkastraten, dass die wissen, sie müssen gar nicht jagen, will ich dann doch nicht wetten. - Immer einen Gang zu schnell, immer ein Stück zu wild, es wird Zeit, dass Mia erwachsen wird und lernt, dass man nicht jeden Moment am Anschlag laufen kann, aber sie hat ja uns, und einen blauäugigen Veterinär, der sie immer wieder zusammenflickt.





Samstag 06.10.2012 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 28,4 Grad - niedrigste Temperatur 18,2 Grad

Tapas y Trekking
Ein Glücksfall für El Paso

Gut Essen rund um El Paso kann man sicher nicht nur dort, aber eben die Kombination aus dem Standort und dem hervorragenden gastronomischen Angebot, das ist schon eine herausragende Geschichte. - Als mir die Mädels das vor etwa einem Jahr erzählt haben, was die da machen wollen, da war ich skeptisch. - Einmal wegen des Platzes, denn ich hatte Proteste erwartet, dass man dort direkt auf dem Kirchplatz Tische aufstellt und in unmittelbarer Nähe zur Kirche ein Geschäft betreibt, und auf der anderen Seite ist im Moment das mit der Gastronomie auf der Insel so ein Problem. - Viele Palmeros gehen kaum noch aus, der Grund dürfte allen bekannt sein, es ist wenig Geld unterwegs und man hangelt sich von Monat zu Monat, und das war auch vor einem Jahr bereits so. - Marita und Chamaida ließen sich aber nicht von der schwierigen Situation davon abhalten, das dennoch zu versuchen, und nun kann man seit August dieses Jahres direkt neben der alten Kirche in El Paso Tapas in extrem angenehmer Atmosphäre zu sich nehmen. - Es ist die schönste Ecke des Ortes, die Neubauten beginnen erst etwas weiter unten und hier kann man auf historische Gebäude in dem Ort blicken und den Alltag für einen netten Moment ruhen lassen. - Wenn die Kirche aus ist, dann wird es meist voll, dann ziehen die Kirchgänger aus der neuen, oberen Kirche dort vorbei und lassen sich nun die weltlichen Dinge gefallen, und da unser Pfarrer, der Domingo, zwar kein Weltlicher ist, aber dennoch mit beiden Beinen auf diesem Boden steht, trifft man auch ihn dort öfter mal an. Es gibt auch Dinge, die der Pfarrer lieber mit einem Glas Bier in der Hand bespricht, das kann manchmal hilfreicher sein, als der Rosenkranz oder das manchmal sogar drohende Kreuz. - Wenn dann noch die "Rote Loli" also die Bürgermeisterin auch kommt, dann erinnert einen das fast schon an Szenen aus den berühmten Guareschi Filmen und es ist dann tatsächlich eine Momentaufnahme aus unserer kleinen Welt, die für Momente oder Stunden wohl heil sein kann, weil wir das in dem Augenblick so hinbasteln. - Das ist das Umfeld, in dem dann die Mädels ihre Kochkunst mit einbringen, und sicher auch ihre unaufdringliche und schon gar nicht antrainierte Freundlichkeit. - Wir sind pervers, wenn es um Räucherlachs geht, aber da Chamaida mit einem "Conejero" verheiratet ist, also mit einem aus Lanzarote, gelangen die immer wieder an Seiten des berühmten Räucherlachs aus Uga, http://www.facebook.com/ahumaderia.de.uga, welche dann im persönlichen Transport im Flugzeug nach El Paso gebracht werden. - Meines Wissens ist es der einzige Ort auf La Palma, wo man diesen Lachs bekommt, und vorsichtig, es gibt ihn auch nicht immer, sondern immer nur dann, wenn gerade wieder mal jemand aus der Familie aus Lanzarote zu Besuch ist. - Köstlich der Lachs, keine Frage und es mag auch eine kleine Sünde sein, aber wir sind ja gleich neben der Kirche und wenn der Pfarrer am anderen Tisch sitzt, dann wird das schon in Ordnung sein. - Als Gerichte gibt es nur Tapas und das ist gut so. - Bislang auch noch keine feste Speisekarte, sondern das was auf der Schiefertafel steht und vielleicht sollte man das auch so beibehalten. - Fünf bis acht verschiedene Tapas sind doch auch völlig ausreichend, wichtig ist eben, dass alles frisch ist und alles in bester Qualität und wer Berge an Lebensmittel zu sich nehmen will, der ist dann in einem klassischen Restaurant vielleicht besser aufgehoben. - Den Geist einer "Tasca" macht eben auch aus, dass man sich dort trifft, der Kommunikation wegen, und dazu etwas isst und trinkt und wir haben bereits sehr viele Urlauberpärchen dort gesehen, die das sofort begriffen- und auch verinnerlicht haben. - Aber auch mittags ist diese Tasca, die lediglich 5 Tische hat, als Treffpunkt bereits sehr beliebt, das hat auch was damit zu tun, dass jeder hier im Ort die "Mädels" kennt und man sich eben dort nicht nur zum Kaffee, Bier oder Wein, sondern auch zum Austauschen von absolut wissenswertem Klatsch trifft. - Das ist nämlich auch noch die Aufgabe einer Tasca, das wollte ich Ihnen nicht verschwiegen haben. - Man sitzt dort wunderbar, blickt auf das historische El Paso und labt sich an Speis und Trank. - Die Tasca ist einfach zu finden, von überall aus im Ort kann man ja die neue, die große, etwas zu streng geratene neue Kirche sehen, und schräg gegenüber liegt die alte Kirche, und auf dem kleinen Kirchvorplatz kann man die Tasca gar nicht übersehen. - Von der Dorfstraße, also da wo der große Supermarkt seine Waren anbietet, nimmt man die Straße am Rathaus hinauf, am Seidenmuseum und an der Post vorbei, und dort wo die einzige Kreuzung ist, da steht man schon direkt vor der alten Kirche. - Geöffnet hat man von Mittwoch bis Samstag mittags und abends, am Sonntag und am Montag nur mittags, und der Dienstag ist einfach zu begreifen, da hat man komplett zu. - Unser neuester gastronomischer Tipp für El Paso.


Tapas % Trekking, El PAso, La Palma


Tapas % Trekking, El PAso, La Palma


Tapas % Trekking, El PAso, La Palma


Tapas % Trekking, El PAso, La Palma




Samstag 06.10.2012 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1017 hPa

Schräg belichtet
"Al-Qaeda" zündelt auf den Kanaren, und Oscar ist tot

Eine seriöse Nachricht wäre ja, wenn ich über das neue Küstengesetz schreiben würde. Allerdings kann man sich aus den Pressefetzen nicht wirklich was Konkretes zusammenreimen. - Grob gesagt wird das wohl darauf hinauslaufen, dass alles, was vor 1988 legal oder wenigstens anerkannt war, stehen bleiben darf und das wohl für ein weiteres Dreivierteljahrhundert. - Bestandsschutz wird also anerkannt, allerdings eben nur für das, was Papiere hat. - Details werden wir die kommenden Tagen und Wochen zusammenbekommen und eben besonders auch, was das für uns hier auf den Inseln ändert. - Aber jetzt beschäftigen wir uns mit einer wahren Räubergeschichte, aus dem Reich der Geheimdienste, und dunkelste Verschwörungstheorien versüßen uns das Wochenende. - Nach dem Berichten mehrerer (z.B. The Telegraph) englischer Zeitungen hat der Chef des "FSK" (etwa: Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation) einer der Nachfolgeorganisationen des "KGB", Alexander Bortnikov behauptet, die Waldbrände in Spanien und auch auf den Kanaren seien von "al-Qaeda" gelegt worden. - Man wolle so auf einfache Art und Weise westliche Länder demoralisieren und damit zu Fall bringen. - Langsam bekomme ich meinen Mund wieder zu, nachdem bereits 12 Fliegen und siebzehn Ameisen dort hineingekommen waren, denn solch einen Mist liest man zwar in der Gelben Presse jeden Tag, aber dieses Mal betrifft es uns. - Ich weiß natürlich nicht, ob das wirklich aus dem Mund eines Geheimdienstchefs kommt, oder man sich irgendwelche Andeutungen so weit zusammengepfriemelt hat, bis so etwas dabei herauskommt, aber Verschwörungstheorien gehören einfach nun mal in unser Jahrhundert und wenn sie derart seicht und leicht daherkommen, dann reicht das für das Amüsement eines ganzen Wochenendes. - Das muss man sich vorstellen, da schickt "al-Qaeda" mutige Kämpfer bis nach La Palma und La Gomera, damit die hier Feuer legen und wir danach alle unsere Politiker zum Teufel jagen, das Land kaputt hauen und schließlich zum Islam konvertieren? - Bis dahin, unsere Politiker zum Teufel hauen, bis dahin gehen ja unsere Gedanken mit denen "al-Qaedas" noch überein, aber unsere Feuer hier, die waren selbstgemacht, und es lag wohl bei uns auf der Insel eher daran, dass die meteorologischen Bedingungen (30 - 30 - 30) Feuer fast zwangsweise einluden, und auf La Gomera hatte man nicht nur dieses Wetterproblem, sondern auch noch unfähige Verantwortliche, welche die Löschflugzeuge bereits wieder weggeschickt haben, noch bevor das Feuer aus war und obwohl eine weiter Hitzewelle, für jeden erkennbar, auf die Kanaren zukam. - Osamas Enkel hier auf den Inseln, bei allem gebührenden Respekt, ich glaube, die haben andere Dinge im Kopf als unseren Wald anzuzünden. - Klar Terrorismus muss nicht immer mit Bomben und Kalaschnikows zu tun haben, Terrorismus kann auch subtil daherkommen und Schaden an Volkswirtschaften anrichten, auch das kann Terrorismus sein. - Dafür allerdings brauchen wir keine "al-Qaeda", den größten volkswirtschaftlichen Schaden richten unsere Spekulanten, dumme oder abhängige Politiker und ein vielfach ignorantes Volk an. - Gut, ich habe das wohl nicht richtig verstanden mit den Verschwörungsgeschichten, Rösler ist in Wirklichkeit von "al-Qaeda", und Mariano Rajoy auch und der neue Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, der ist doch in Kabul auf die Schule gegangen, sieht das denn niemand...

Während wir alle längst unterwandert sind von Dummheit, Angst und Ignoranz, ist Oscar still, heimlich und ohne irgendjemand in Schrecken zu versetzen, von uns gegangen. - Oscar war ein Tropensturm, sollte Nachfolger von Nadine werden, die nach mehrwöchigem, tapferen Kampf draußen auf dem Atlantik dann doch noch von einem stinknormalen Tief assimiliert wurde, und jetzt zwischen Island und den Britischen Inseln ihr nasses Ende finden wird. - Oscar wurde nur anderthalb Tage alt, niemals ein Hurrikan, sondern wurde noch als Tropensturm wieder durch Unterlassung hingerichtet. - Ich weiß, die Stürme werden auch alle von "al-Qaeda" gesponsert, so wie manche Stürmer auch, also Balotelli und Frank Rijkaard, zumindest aus deutscher Sicht, aber bei Oscar hat das irgendwie nicht funktioniert. - "Dissipatet" heißt das dann kurz, und im weiteren Verlauf schreiben die dann so langweilige Dinge in die Webseite wie: "There is no tropical cyclone activity in the Atlantik basin". - "Al-Qaeda" ist auch nicht mehr das, was sie mal waren, kein Feuer mehr auf La Palma, und auf dem Atlantik bekommen die auch keinen mehr hoch, Osama würde sich im Grabe umdrehen, aber der ist ja den Amerikanern wohl ins Wasser gefallen, heißt es, und ob ich da noch irgendetwas glauben soll, das ist eine ganz andere Geschichte und sicherlich nachhaltiger als die Unterhaltung für ein einziges Wochenende.



Freitag 05.10.2012 19:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Gertrudis Hasenköttel-Bregenschreck muss nicht mehr auf die Gemeinde
Billig fliegen auch für Deutsch-Residenten nun wieder ohne Empadronamiento

Rein in die Bürokratie, raus aus den Kartoffeln. - Da hat man ab ersten September von allen Flug- und Schiffsreisenden verlangt, sich von der Gemeinde doch anhand eines Meldescheines (Certificado de Empadronamiento) betätigen zu lassen, dass man wirklich Bürger der Gemeinde ist, und somit auf den Kanaren wohnt und damit auch berechtigt ist, die 50 prozentige Subvention zu erhalten, welche wir für Reisen von und nach unserem Wohnort erhalten. - Die Einführung, oder besser gesagt die Wiedereinführung dieses bürokratischen Vorgangs haben wir dem vielfachen Missbrauch dieser Subvention zu verdanken. - Viele Menschen, eben besonders die, welche viel reisen, die haben sich hier auf den Kanaren angemeldet, oft nur pro forma, und sich dann einen Ausweis ausstellen lassen, auf dem der kanarische Wohnort steht. - Alleine damit hat man dann bereits die 50% Ermäßigung erhalten, ohne weitere Kontrollen, ob denn der gute Mann oder die genau so gute Frau immer noch dort lebt, oder sich eben nach der Anmeldung gleich wieder verdrückt hat. - Der Ausweis gilt schließlich 10 Jahre lang, und so lange man dann nicht den Ausweis neu beantragt, steht da dann als Wohnort die Gemeinde der Kanarischen Inseln drin. - Wie groß das Ausmaß des Betruges war, das hat man uns nie gesagt, aber vielleicht haben Sie es ja auch schon gehört, dass Spanien in Sachen Geld gerade eine Trockenphase durchschreitet. - Also wird überall gespart und eben besonders darauf geguckt, dass bei solchen, vom Finanzminister sowieso nicht so wirklich geliebten Subvention, nicht auch noch betrogen wird. - Also verlangte man wieder den Nachweis von der Gemeinde, und dieses Papier gilt eben nur 6 Monate lang, ist also viel aktueller und so hoffte man den Missbrauch einzuschränken. - Ob das damit auch gelungen ist, das weiß ich nicht, auf jeden Fall gab das jede Menge Ärger und Polemik, da in den Gemeinden dann Schlange gestanden werden musste, um dieses Papier zu ergattern, und auch entstanden dabei Kosten von zwischen 1,50 und drei Euro. Es wurde also gemeckert, überall, und auch die Gemeinden selbst klagten, denn alleine die Anträge für den Meldenachweis blockierten so ziemlich alle Angelstellten auf den Gemeinden. - Das kann man doch elektronisch machen hieß es dann, und die Gemeinden kündigten dann auch an, man wolle das über die Webseiten der Gemeinden anbieten, aber dazu bräuchte man dann einen elektronisch lesbaren Ausweis und auch das Lesegerät dazu, sonst wäre da auch wieder dem Betrug Tür und Tor geöffnet. - Nun aber hat man mit Binter Canarias, wohl anschließend auch mit den anderen Transporteuren ausgemacht, dass man bei der Buchung direkt auf das zentrale spanischen Melderegister zugreifen kann, man also gleich bei der Buchung gecheckt wird. - Also, dort steht das so bereits, man wird als wirklich gleich bei der Buchung gefragt, als Ausländer nach seiner NIE-Nummer, (Número de Identificación de Extranjero), und auf welcher Insel man wohnt und in welcher Stadt. - Das rappelt dann virtuell, und dann geht es wirklich weiter, ob das nun wirklich abgeglichen wird oder nicht, das vermag ich nicht zu sagen, aber als wir den Weihnachtsflug für unsere Tochter gebucht haben, da hat das funktioniert. - Bei Gertrudis, da haben wir es nicht wirklich versucht, das gebe ich zu, und wenn einer Hasenköttel-Bregenschreck heißt, der soll ruhig voll bezahlen.




Flieg, Gertrudis, flieg!




Freitag 05.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1014 hPa

Kein Recall für La Palma
Technologiepark am Flughafen wird wohl nicht entstehen

15 Millionen Euro hatte man sich erhofft, und das nur für das Zentralgebäude eines "Technologieparks" nahe am Flughafen. - Was denn dann in dem Gebäude gemacht werden sollte, das ist noch nicht einmal so ganz klar, aber das ist ja nicht so wichtig, denn was im neuen Flughafengebäude oder im neuen Hafenbecken von Puerto de Tazacorte gemacht wird, auch nicht. - Vielleicht irre ich mich, das wäre möglich, darin habe ich sogar jede Menge Erfahrung, aber diese Idee der hingeschmissenen Technologieparks erinnert uns doch noch heftig an die Zeit der finanziellen Sprühbewässerung durch öffentliche Institutionen. - Nicht so ganz klar ist es, ob es bereits die Zusage zu diesem Projekt hier auf der Insel gab, oder ob Madrid das nur in Aussicht gestellt hatte. Grundsätzlich ist es natürlich nicht falsch, in neue Technologien zu investieren und Regionen, oder in diesem Fall Inseln die Möglichkeit zu geben, ihre Wirtschaft zu diversifizieren. - Doch muss man doch ganz klar auch sehen, dass das nicht an einem Gebäude oder einer Investition hängen kann und darf, sondern an der Bereitschaft von Firmen, oder privaten Investitionen, sich hier auf der Insel zu installieren. - Sicher kann man hingehen und mit Subventionen locken, und das macht man ja bereits seit Jahrzehnten, niedrigere Mehrwertsteuer, geringere Lohnkosten und Körperschaftssteuer, aber dennoch reichen diese Lockstoffe nicht aus, fremde Firmen zu begeistern, sich hier auf der Insel ein Standbein zu schaffen. Und das liegt nicht nur daran, dass wir hier der vorletzte Furz im atlantischen Universum sind, also weit weg vom europäischen Markt, sondern auch daran, dass es hier bürokratische Instanzen gibt, die endemisch bis geschäftsschädigend darauf achten, dass fremde Ideen und Vorhaben nur dann fruchten können, wenn eigene Kreise einen großen, oder fast den gesamten Anteil am Kuchen abbekommen. - Wie viele Projekte hat man schon auf die Insel gebracht, und wie viele davon konnten verwirklicht werden? - Sicher, das muss man auch dazu sagen, mehr als die Hälfte aller dieser Heilsbringer aus, welcher Welt auch immer, das waren und sind einfach nur komplette Spinner. Dennoch haben wir uns hier auf bürokratischer Ebene bereits viele wunderbar machbare Projekte versaut und anderswo hin katapultiert, weil unfähige oder unwillige Technokraten und politische Wirrköpfe sich hinter Amigo-Interessen oder auslegungsfähigen Reglementarien versteckt haben. - 15 Millionen Euro, eine nette Summe, und für einige Baufirmen hätte das eine wunderbare Geschichte werden können. - Aber so etwas stammt aus dem alten Spanien, dem Spanien der Verschwendung und Fehlkalkulationen, und warum soll man denn einen Technologiepark aufbauen, wo es doch überall auf der Insel bereits Immobilien leer stehen, die auch der Inselregierung oder dem Gobierno de Canarias oder sogar Madrid gehören. - Alte Tabakfabrik in El Paso zum Beispiel, gehört dem Cabildo Insular, steht seit nun mehr als 10 Jahren leer. - Oder das große Parkhaus am Flughafen, auf zwei Ebenen, gehören Madrid, mehr als 1.000 Stellflächen, wird niemals gebraucht werden, hat mehr als 20 Millionen Euro gekostet, und nun sollen noch mal 15 Millionen Euro ausgegeben werden, keine drei Kilometer davon entfernt, nur damit man ein paar Schreibtische aufstellen kann und von einem "Technologiepark" sprechen kann, der dann doch niemals irgendwelche wirksame Funktionen für diese Insel erreichen wird? - Schade nur, dass diese, nun nicht auf die Insel kommenden 15 Millionen nicht anderswo sinnvoll angebracht werden können, sondern wohl einfach dazu dienen müssen, die hochverzinsten Staatsanleihen zurück zu bezahlen, welche Spanien eben immer wieder braucht, um flüssig zu bleiben. - Auf dem Boden der Tatsachen wird Alltag geschrieben, und das ist hart. Die letzten sichtbaren Denkmäler der spanischen Megalomanie sind zum Teil noch nicht mal fertig gestellt, ein Flughafengebäude, welches sich auf der Insel geirrt hat, ein Hafen, in dem nie Schiffe einlaufen werden und ein Kulturpark, in einer Stadt ohne Kultur. - Aber zukünftig wird man wohl Brötchen backen, welche eine andere Form haben. - Allerdings schmecken die auch nicht schlechter, sind nur nicht so aufgedunsen, und für jedes Brötchen muss man sich wieder strecken, so wie das eigentlich auch sein sollte.



Donnerstag 04.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,5 Grad

Kleinvieh
Der Kiosk der Schande, Islas Airfrust und Oscar

Einen schicken Kiosk, an dem man sonntags auch seinen Kaffee trinken kann, am besten noch morgens in der Sonne, die dicke Sonntagszeitung auf den Knien, die man in Ruhe durchblättern will. - So etwas haben wir uns für El Paso gewünscht, und theoretisch auch bekommen. - Allerdings hat die Praxis einen anderen Weg dafür bestimmt und eben kurz vor der Bauausführung auch noch einen Wechsel in der Rathausbesatzung. - Die Sozialisten haben den Kiosk noch in Auftrag gegeben, und dann übernahm das "tripartito", also die Dreiparteienunvolksfront (CC - PP - CCN) das Ruder, und kümmerte sich überhaupt nicht darum, dass die ausführende Baufirma dort einen anderen Kiosk hinstellt, als geplant, projektiert und abgesprochen war. - Auch als man denen das gesagt hat, dass die ausführende Firma nicht nur etwas Falsches dort hinstellt, sondern das auch noch schlecht macht, reagierte man im Rathaus nicht, was nun zur Folge hat, dass man nicht nur einen hässlichen und immer noch nicht genutzten Kiosk dort stehen hat, sondern auch noch ein bei Regen unfreiwilliges Hallenbad, im Festsaal unter dem Kiosk. - Wie gesagt, das Teil, inzwischen "Bunker" genannt, ist ein geschlechts- und gesinnungsloses Teil, da eine Einen, (PSC/PSOE) sagen, ihr habt das gebaut, und die Anderen, (tripartito) sagen, aber ihr habt das geplant. - Ich weiß, was das gekostet hat, aber ich schäme mich dermaßen, dass ich es Ihnen nicht sagen werde wie viel, das ist zu peinlich. - Nun muss man aber doch dieses Teil wenigstens irgendwann in Betrieb nehmen, aber das geht so einfach nicht, weil das Ding inzwischen bereits wieder repariert werden muss, noch bevor es das erste Mal überhaupt in Betrieb war. - Nun gibt es Geld vom Cabildo Insular, dass man dem Kiosk eine "adecuación" angedeihen lässt, fein ausgedrückt, eine Adäquatisierung, das Wort gibt es auf Deutsch natürlich nicht, da kann man wieder mal sehen, wie pragmatisch die spanische Sprache sein kann. - Na dann dürfen wir ja hoffen, dass wir bald unsere Sonntagszeitung/Kaffee dort auf der Plaza zu uns nehmen können, ich werde das adäquat tun.

Islas Airways hat Probleme. Seit Monaten bereits und seitens der Fluggesellschaft sagt man, man bekäme die Zuschüsse aus Madrid viel zu spät ausgezahlt, und könne deshalb mal die Belegschaft nicht bezahlen, und ist auch mal mit den Leasingraten für die Flugzeuge im Verzug. - Das hat nun wirklich Probleme bereitet, denn eine Finanzagentur, welche wohl für das Leasingunternehmen arbeitet, hat nun kurzer Hand ein Flugzeug lahm gelegt, welches Islas betreibt, und damit den gesamte Flugplan der Gesellschaft in arge Probleme gebracht. - Dabei erzählt man uns auch noch Räubergeschichten, die sehr schräg erscheinen und eine Version lautet s: - Laut Fluggesellschaft hat irgendjemand die Papiere aus dem Flugzeug geklaut, und ohne diese Papiere, ich nehme mal an Zulassung und Wartungsbelege, dürfe das Flugzeug gar nicht fliegen. - Was wohl geschehen ist, ein Mitarbeiter dieses Finanzdienstleisters hat sich Zugang zu dem Flugzeug verschafft (ob die Besatzung anwesend war oder nicht, das wird unterschiedlich erzählt) und eben diese Papiere an sich genommen, um so Druck auf Islas Airwas zu nehmen, dass die endlich ihre Leasing-Gebühren zahlen. - Ob die das können, das weiß ich nicht, und gleichzeitig ermittelt auch noch das Ministerium für Wirtschaftsförderung gegen Islas Airways, wegen vermuteten Betruges mit den Zuschüssen für Einwohner auf den Kanarischen Inseln. - Das sieht nicht wirklich gut aus für Islas Airways, die nun seit vielen Jahren der "Binter Canarias" auf innerkanarischen Flügen versuchen Konkurrenz zu machen. - Da kann man nur hoffen, dass die bald wieder flüssig werden, sonst stehen wir erneut einem Monopolisten hier im kanarischen Flugverkehr gegenüber.

Nadine ist out, es lebe Oscar. - Gut, Nadine ganz abzuschreiben ist vielleicht auch noch ein bisschen mutig, nachdem die uns drei Wochen hintereinander genarrt hat, aber Nadine ist bereits nördlich der Azoren angekommen und scheint nun ohne weiteres Klagen und Zicken den vorbestimmten Weg aller Tiefs zu nehmen, von West nach Ost über den Atlantik. - Damit es nun nicht langweilig wird, schickt uns der warme Atlantik westlich der Kapverdischen Inseln einen neuen Störenfried, nämlich den Tropensturm Oscar. - Zunächst nur angekündigt, nun aber bereits unterwegs, die Cracks vom Nacional Hurricane Center verstehen ihr Geschäft ganz gut, aber ob nun Oscar auch mal ein Hurricane wird oder nicht, das ist noch nicht ganz raus. -Allerdings steuert Oscar auch schon wieder einen Kurs, der uns nicht einhundertprozentig gefällt, und wir wissen ja, die Tiefs, welche dort geboren werden, und nicht weiter westlich nahe oder gar im Golf von Mexiko, die können großen Unfrieden in unserer Gegend schüren. - Noch wollen wir niemanden beunruhigen, es ist wohl wahrscheinlich, dass wir nichts mit Oscar zu tun bekommen werden, aber ab und zu sollten wir wohl mindestens ein Auge darauf richten.




Bei uns ist nicht Besuchszeit lieber Oscar...




Der Bunker, oder der Kiosk der Schande in El Paso




Donnerstag 04.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1014 hPa

Wer hat da noch mein Geld in der Hand?
Fuencaliente weiß nichts von der Krise

Eigentlich ist die Gemeinde eh pleite, man kann gerade noch die Löhne der Gemeindeangestellten zahlen und die laufenden Kosten, für sonst ist nichts mehr da, und das Kapitel "Investitionen" im Gemeindehaushalt könnte eigentlich aus Kostengründen aus den Papieren entfernt werden. - Die Südgemeinde ist ein Paradebeispiel dafür, dass man dringend eine Gemeindereform anstoßen muss, Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern sind überhaupt nicht überlebensfähig. - Madrid sieht das eigentlich auch so, aber Rajoy bleibt, außer bei der großen Schere, bei vielen weiteren Reformmaßnahmen eher ungefähr. - Aber kein Geld bedeutet nicht, dass man keine Wünsche hat, ich kenne das auch nur zu gut, und so legt man nun zwei Projekte auf, für die man nun durch die Institutionen tingeln muss, ob denn nicht doch noch irgendwo Geld steckt. - Die Playa Zamora dort in Fuencaliente sind eigentlich zwei Strände, der große und der kleine Strand, getrennt durch einen Felsvorsprung. - Beide Strände sind äußerst beliebt, allerdings gibt es dort immer wieder Steinschlaggefahr, da die abschließenden Felswände fast senkrecht über den Stränden liegen. - Den kleinen Strand hat man nun bereits mit Netzen abgesichert, und die Küstenbehörde hat auch den Zugang noch deutlich verbessert, da ist also nichts mehr daran auszusetzen. - Die Strände waren fast 2 Jahre gesperrt gewesen, was zu heftiger Kritik aus der Tourismusbranche geführt hatte, schließlich sind diese Strände dort die nächste Möglichkeit für die Gäste des großen Hotels dort im Süden im Atlantik zu baden. - Allerdings bleiben die allermeisten Gäste dort eh im Hotel, die haben eine riesige Pool-Landschaft und es ist auch ein ziemlicher Fußweg von dort bis zu den Playas de Zamora. - Nun will die Gemeinde auch den größeren der beiden Strände wieder fit machen, und zusätzlich noch einen Tunnel in den Felsvorsprung graben, damit man beide Stände aus zu Fuß und sicher erreichen kann. - Der große Strand würde dann über den kleinen zugänglich gemacht und auch am größeren Strand müsste man Fangnetze anbringen, welche Steinschlag verhindern würden. - Nun kommt aber das Problem, alleine der 12 Meter lange Tunnel würde 115.000 Euro kosten und die Fangnetze 370.000 Euro, das sind knapp eine halbe Million Euro, welche die Gemeinde dort ausgeben will, damit man zwei Strände dort besuchen kann und nicht nur einen. - Auch muss man noch die Genehmigung der Küstenbehörde einholen, der Bürgermeister hat also noch eine flotte Tour durch die Behörden und Instanzen vor sich, wenn diese Projekte Realität werden sollen. - Mutig ist er wohl, in Zeiten der Krise eine halbe Million Euro zusammenschnorren, wo doch alle Ämter immer jammern, sie hätten doch zu wenig Geld. - Aber wir werden sehen, ob man dieses kleine Wunder doch zustande bekommt. - Strände basteln in Zeiten der Krise, was die Hauptstadt kann, das will Fuencaliente auch.



Mittwoch 03.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Die spinnt, die Nadine
Tropensturm tanzt Tango auf dem Atlantik

Die Nadine ist wie der April, und der weiß nicht was er will. - Pirouetten dreht das freche Tief dort auf dem Atlantik und narrt sein Wochen alle Wetterstationen, denn keiner weiß, wohin die Dame schließlich ziehen wird. - Wir waren ihr auch schon mal im Weg, allerdings nur kurz, dann drehte Nadine wieder ab, um zunächst die Madeirer in Aufregung zu versetzen, und das südliche spanische Festland. - Die haben allerdings später von dem großen britischen Tief ordentlich was abbekommen, wohl 10 Tote musste man beklagen, so viel Wasser kam da runter. - Nadine hat bislang noch niemandem etwas getan, außer vielleicht dem Ego vieler Meteorologen, nun aber sieht es so aus, wieder einmal muss man sagen, dass die Azoren dran sind. - Das Bild, welches man für die kommenden Tage zeichnet, welches man uns allerdings bereits schon zweimal so vorgerechnet hat, sieht wieder vor, dass Nadine nach Norden wandert, und dann das schwache Hoch, welches sich im Moment noch zwischen den Azoren und dem spanischen Festland liegt, nördlich zu umwandern. - Dabei vereinigt sich Nadine dann mit einem noch weiter nördlich liegenden Tief, welches sogar deutlich größer ist als der kompakte Wirbel des ehemaligen Hurrikans Nadine. - Wenn nun, ausnahmsweise mal alles so läuft, wie die Computer das errechnet haben, dann sollten wir uns endgültig von der Idee verabschieden können, dass Nadine uns auch noch irgendwie erwischt. - Dann bekommen die Britischen Insel und Nordfrankreich so am 8. oder 9. Oktober aber wirklich Wasser ab. - Für uns würde das bedeuten, dass wir ohne weitere Niederschläge in nächster Zeit auskommen müssen, jedenfalls hier auf der Westseite. Nach "Nadine und dem zweiten Tief drückt ein weiteres Hoch nämlich nach und wird wohl wieder über den Azoren Station machen, also alles im Lot bei uns. - Aber wie gesagt, Nadine hat bislang alle zum Narren gehalten und so ganz genau weiß man es nicht, ob sie sich nun an die Regeln der Wetteranalytiker hält. - Wir haben also keinen guten Start in den Winter gemacht, zumindest was die Niederschläge angeht, wir bräuchten deutlich mehr Wasser, wenn uns schon mal ein Tiefausläufer erreichen kann. - Aber der Winter fängt doch gerade erst mal an, 9 Millimeter stehen bereits auf der Habenseite, allerdings fehlen vom letzten Winter noch mindestens 350 Millimeter, da muss also noch einiges den Atlantik rübermachen, wenn das gut ausgehen soll. - Das "Nacional Hurricane Center" erwartet nun auch die Geburt eines neuen Tropensturms oder gar Hurrikans weit westlich der Kapverden, und wenn daraus was wird, dann wird das "Oscar" genannt werden und könnte dann auch in unsere Richtung wandern und Nadine als Störenfried ablösen.

Zu dem Wassermangel passt noch ganz gut die heutige Nachricht, dass es auf La Palma an die 150 aufgegebene Brunnen gibt. - (Etwa noch einmal so viele gibt es, die in Betrieb sind.) Das weiß man nun so ganz genau, weil man die alle besucht hat und überprüft, denn es ging dabei um die Sicherheit. - Auf Tenerife gab es vor Jahren mal einen schlimmen Unfall, dort verlief sich eine Wandertruppe und glaubte ein Brunnenschacht sei eine mögliche Abkürzung, aber das endete tragisch. - Wenn ich mich recht erinnere, dann starben dort sechs Menschen an Sauerstoffmangel, weil das geruchfreie Kohlendioxid den Sauerstoff verdrängt hatte. - Darauf hin beschloss man ein Gesetz aufzulegen, welche alle Brunnenbesitzer dazu verpflichtet, ihre Brunnen immer verschlossen zu halten. - Das machen alle, welche aktive Brunnen betreiben sowieso, allerdings haben wir auch jede Menge an Brunnen, welche aufgegeben wurden. - Diese 150 Brunnen hat man nun alle besucht, und 20 dieser verlassenen oder aufgegebenen Brunnen stellen eine Gefahr dar, eben weil sie einfach oder komplett zugänglich sind für das Publikum. - Diese müssen nun geschlossen werden, dafür werden die Besitzer oder Betreiber der Brunnen angeschrieben und sollte man die oder deren Rechtsnachfolger antreffen, dann müssen die die Brunnen verschließen. - Sollte es niemandem mehr geben, den man für die Brunnen verantwortlich machen kann, dann wird der Consejo Insular de Aguas zusammen mit den betroffenen Gemeinden die Brunnen verschließen. - Die meisten dieser Brunnen werden nicht mehr weiterbetrieben, weil es sich einfach nicht mehr lohnte, das heißt aber nicht, dass diese Brunnen kein Wasser mehr geben. - Oft fand man halt in der Nähe eine Wasserader, die noch mehr brachte, und dann lohnte es sich eben nicht, die ganze Infrastruktur an Leitungen bis hinab ins Tal für den schwächeren Brunnen auch bereit zu stellen. - Sollte hier wirklich das Wasser mal knapp werden, dann kann man alle diese Brunnen auch wieder in Betrieb nehmen, aber noch ist das nicht der Fall, auch wenn wir einen trockenen Winter hatten und einen heißen Sommer, La Palma hat immer noch genug Wasser.




Nadine ist das kleine Tief bei den Azoren, und wird, laut den Meteorologen von der Agencia Estatal de Meteorología dann von dem größeren Tief nördlich davon geschluckt werden.




Das Nacional Hurricane Center zeichnet uns den wilden und wirren Tanz Nadines auf dem Ozean auf
Die Inselgruppe dort nordöstlich auf der Grafik sind die Azoren




Mittwoch 03.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1017 hPa

Eigentlich sollte man einfach weghören
"Unseres"

"Lo Nuestro", also "Unseres", mit diesen zwei knappen und nicht wirklich detaillierten Worten zog die Coalición Canaria früher in den Wahlkampf, und diese kognitive Meisterleistung an Corporate Identity hat sogar gefruchtet. - Tief im Bayrischen Wald, da wo Hase, Igel, Fuchs und Falter Bürgerbräu sich Guten Abend sagen, da ist das ähnlich, einmal kurz gegrunzt, und schon wird CSU gewählt, und ich muss das wissen, denn ich komme genau da her. - Allerdings nimmt der zynische Kadavergehorsam langsam ab, sowohl im Bayrischen Wald, wie auch hier, automatisch Mehrheiten scheinen nicht mehr alltäglich zu sein und fast könnte man meinen, die Menschen hätten angefangen zuzuhören und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. - Es besteht also durchaus noch Hoffnung, nur finden eben die selbst ernannten Nationalisten immer wieder willfährige Balljungen, Wasserträger oder auch Steigbügelhalter, welche für ein paar Pöstchen und vorgegaukelte Macht bereit sind, die Coalición Canaria durch Pakte an der Macht zu halten . - Dafür haben sich sowohl die Partido Popular hergegeben, sowie auch die selbst ernannten Sozialisten der PSC/PSOE, und letzteres schmerzt wirklich sehr, denn da hing mal Herzblut dran. - Jetzt meldet sich der Organisationssekretär der Coalición Canaria zu Worte, ein Titel, der übrigens neu erfunden wurde, wohl um dem Ex-Bürgermeister aus Tijarafe noch weiter einen Job zu geben. - Marcos Lorenzo, noch als Bürgermeister der Nordwest-Gemeinde ein durchaus ernst zu nehmender Meinungsträger, verfällt nun auch in die bereits nervende Art, Madrid-Bashing vor konstruktive Kritik zu setzen und ich kann nur dazu sagen, so entledigt man sich keiner Krise, sondern zeigt nur sein wahres egoistisches Gesicht. - Marcos Lorenzo greift Madrid an, dass die zu wenig Geld für den Straßenbau schicken, und da hat er Recht, die schicken weniger Geld als früher mal ausgemacht. - Dumm nur, dass die Krise dazwischen gekommen ist, vielleicht ist das im Hause Lorenzo noch nicht ganz angekommen, aber noch lustiger bis schmerzlicher ist ja die Tatsache, dass man sich seitens der Coalición Canaria Sorgen um den Straßenbau macht, aber die Kürzungen im Bereich Erziehung und Gesundheitssystem wohl nicht so dramatisch findet. - La Palma braucht nicht einen Meter neue Straße, das weiß jeder, der hier mal auf der Insel mit dem Auto seine Runden gedreht hat, das ist alles nicht Priorität. Allerdings haben wir Defizite in den Bereichen Gesundheit und Erziehung, das weiß jeder, der hier mal krank war, oder jemanden in die Schule geschickt hat, und so bringen mich die Sorgen der Coalición Canaria um den Straßenbau hier auf der Insel wohl in Rage, denn es gibt deutlich Wichtigeres zu erledigen. - Auch stimmen die Ausführungen Marcos Lorenzos nicht ganz, denn die Gelder, welche Madrid für den Straßenbau auch auf La Palma schickt, die gehen nicht direkt an die einzelnen Projekte, sondern die gehen ans Gobierno de Canarias. - Dort werden dann die Gelder für die bestimmten Bauvorhaben verteilt, und es ist dort Sache der Coalición Canaria, ob weiter Gelder für La Palma fließen oder nicht. - Natürlich hat Marcos Lorenzo Recht, wenn er sagt, dass die Kanarischen Inseln im Moment nicht von Madrid bevorzugt behandelt werden, weil es ganz einfach nun mal so ist, dass in Madrid die Partido Popular in absoluter Mehrheit regiert, und hier auf den Kanarischen Inseln die Koalition der Verlierer, nämlich ein beschämender Pakt aus Coalición Canaria und den weinerlichen "Sozialisten" der PSC/PSOE. Das Alles wäre einfacher, wenn auch hier auf den Kanaren die Partido Popular regieren würde, aber das genau wollten ja die von der Coalición Canaria nicht. - Woher die wohl sichtbar allgemeine Lust kommt, eher das Geld für den Straßenbau zu fordern, als in gesellschaftlich deutlich empfindlichere Sektoren wie Gesundheit und Erziehung, das müssen wir raten. - Vielleicht hat das auch was mit der direkten und auffälligen Nähe der Partei Coalición Canaria mit den Gewerbetreibenden zu tun, denn viele vermuten ja doch eher, dass diese Formation nicht wirklich eine politische Partei, ganz ohne Gesinnung ist, sondern eher wohl ein Interessenverband autochthoner Geschäftsleute. - So eine Art FDP mit folkloristischem Charakter, aber hier eben nicht peinlicher und banaler Juniorpartner, so wie das in Deutschland der Fall ist, sondern maß- und gesetzgebende Regierung. - Houston, nein, besser Brüssel, wi häw a probläm!


Dienstag 02.10.2012 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 17,7 Grad

Ein bewölkter Tag
Da kann uns nur die Kultur weiterhelfen

Versprochen ist versprochen. Deshalb kommt hier eine kleine Vorschau auf das erste Konzerts des von den palmerischen Opernfreunden ACAPO organisierten 2. Kammermusikzyklus "Jerónimo Saavedra Acevedo".

Am Mittwoch, dem 03. Oktober 2012, gastiert das "Trio Arriaga" on der spanischen Halbinsel im Stadttheater "Circo de Marte" in Santa Cruz de La Palma, Beginn ist um 20.30 Uhr.

Felipe Rodríguez, Violine, David Apellániz, Violoncello, und Daniel Ligorio, Klavier, bilden zusammen dieses junge, aber von der Fachpresse bereits hochgelobte Trio. Trotz ihrer relativen Jugend können die drei Musiker immerhin schon insgesamt 25 CD-Einspielungen aufweisen.

Felipe Rodríguez spielte bereits mit großen Meistern wie Pinchas Zuckerman, James Levine, Christoph von Dohnányi oder Martha Argerich.

David Apellániz konnte uns im vergangenen Herbst schon einmal mit seinem Cello begeistern, als er den 1. Kammermusikzyklus in Santa Cruz eröffnete. Neben seiner internationalen Tätigkeit als Solist hat er die Professuren für Cello an den Konservatorien in Valencia und Aragón inne.

Über Daniel Ligorio sagte der renommierte spanische Musikkritiker Xavier Cester: "Seit Claudio Arrau hat in Barcelona keiner ein derart außergewöhnliches 5. Klavierkonzert von Beethoven gespielt".

Das wird also mal wieder ein richtiges Musikereignis, welches auf diesem beschaulichen Inselchen stattfindet. Gespielt wird

Trio Nr. 1, op. 8 in H-Dur von Johannes Brahms (1833-1897)
Trio Nr. 1, Av. 37 in A-Dur von Richard Strauss (1864-1949)
Estaciones Porteñas von Astor Piazzolla (1921-1992)

Karten gibt es für € 10 an der Abendkasse. Ein übertragbares (!) Abo für alle zehn Konzerte kann bei mir für € 60 erworben werden, Jugendliche zahlen sogar bloße € 20. Kontakt: 607 68 74 18.

Wir sind dabei, Fahrgemeinschaften zu organisieren, ich helfe da gerne. Eine kleine Korrektur noch zu den von mir angegebenen Busabfahrtszeiten: Die passende "Guagua" fährt um 19 Uhr in Los Llanos ab, um 19.15 Uhr dann in El Paso. Zurück geht es dann um 22.45 Uhr ab Santa Cruz. Vielleicht entwickelt sich dieser Bus noch zur "Kammermusiklinie".

Mit musikalischen Grüssen

Ödi Jonitz
(Der Kulturbeauftragte)






Dienstag 02.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1019 hPa

100.000 Euro für falsch entsorgtes Glas
Santa Cruz ist sauer auf die Gastronomen

Der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergio Matos rechnet uns vor, dass die Gemeinde jedes Jahr mindestens 100.000 Euro ausgeben muss, nur um die Faulheit oder Ignoranz einiger gastronomischer Betriebe auszugleichen. - Für jedes Kilo Müll, welches die Stadt in das Müllverwertungszentrum nach Mazo schickt, muss man 5 Cent bezahlen, und würden alle Hauptstädter, und da halt vor allem die gastronomischen Betriebe, ihr Glas korrekt in die dafür aufgestellten Glascontainer entsorgen, dann müsste man so viel weniger Müll nach Mazo bringen, dass diese Summe eingespart werden könnte. - Auch würde man sich viele Fahrten mit dem Müllwagen sparen, und auch ginge der nächtliche Abtransport des Mülls viel schneller, wenn eben nicht so viel Glas mit in den Säcken auftauchen würde. - Das Glas selbst wird umsonst abgeholt, dafür muss die Stadt nicht bezahlen, aber eben für den Müll, welcher dann in Mazo sortiert werden muss. - Ob das nun die Gastronomen nicht wissen, oder ob das denen einfach egal ist, das wird wohl in jedem Fall etwas anders liegen, aber bei der Summer im Jahr kann man ja schon mal anklopfen, bei den Betrieben. - Zunächst so, auf die ganz unpersönliche Art und Weise, aber man denkt auch daran, sollte sich das überhaupt nicht ändern, eine Art Müllkontrolleur zu beschäftigen, der sich die Beutel schon mal anguckt, die da nachts oder abends auf die Straßen gestellt werden und wenn dann darin Flaschen sind, oder viele Flaschen, dann könnte es auch zu einer Anzeige kommen. - Aber so weit muss man ja vielleicht überhaupt nicht gehen, sondern vielleicht reicht ja dieser Aufruf über die Presse und sicher sind auch Gastwirte dabei, denen das gar nicht klar ist, welche Kosten sie mit verursachen, weil sie das Glas nicht in die Glascontainer werden, sondern in den Hausmüll. - Kann natürlich auch sein, dass der nächste Glascontainer sehr weit weg ist, aber man sollte wohl davon ausgehen, wer eine Kneipe hat, der hat auch ein Auto, und wenn es gar nicht anders geht, dann sucht man das Gespräch mit der Gemeinde, und die sorgt dann dafür, dass in der Nähe ein neuer Glascontainer aufgestellt wird. - Also, nicht nur den Kneipiers der Insel, auch uns allen sei angeraten, doch das Glas vom Hausmüll zu trennen, nicht nur, weil das einfach sinnvoll ist, sondern auch noch die ohnehin bereits angespannten öffentlichen Haushalte der Gemeinden schont.



Montag 01.10.2012 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Weltvegetariertag
Ich hab´s gemerkt

Chicoree mit Kartoffeln, in einer wunderbaren weißen Soße, war nicht nur richtig lecker, sondern auch schon alles. - Wäre die größere Tochter noch bei uns, dann hätte man das nicht gewagt, aber so bin halt ausgeliefert, und irgendwo werde ich heute schon noch, einfach nur aus Protest, mein Stückchen Fleisch besorgen. - Dabei esse ich schon lange nicht mehr jeden Tag Fleisch oder Wurst, das ist selbst bei mir nicht nötig, aber so nun eben nicht. - Überhaupt, diese ganzen Tage, wer bestimmt das eigentlich? - Weltnichtrauchertag, Weltjunggesellentag, Weltfrauentägin, Weltbesserwissertag und was man sich sonst noch alles einfallen lassen kann. - Was es allerdings nicht gibt, das wären vernünftige Angelegenheiten wie ein Weltweißweinliebhabertag, ein Weltregensburgerwürsteltag, ein Weltpickupfahrertag oder noch mehr fehlt uns ein Weltferienhausvermittlertag. - Gerechtigkeit könnte so einfach sein, aber auf mich hört ja keiner, kein Wunder, bei zwei Vegetariern, und vier Katzen im Hause. - Da gibt es auch was zu berichten, denn nach anfänglichem guten Verlauf nach der Sterilisation bei Mia, riss die Dame sich die Wunde auf, uns diese infizierte sich. - Ángel, der Tierarzt mit den blauen Augen, der hatte wieder viel zu tun mit Mia, spritze hier, Spritze da und jetzt hat sie Antibiotika bekommen, welche 10 bis 14 Tage wirken sollen. - Ihr selbst ging das alles an der Narbe vorbei, sie frisst, sie spielt, sie rennt und bei jedem Sprung denke ich einfach nur, reiß alles wieder auf, Ángel näht dich schon wieder zu. - Es ist halt doch so, Mia ist körperlich eher ein bisschen schwächer beisammen, dafür hat sie charakterlich eher die Panzer-Rolle eingenommen, der läuft der Eiter aus dem Bauch, aber schiebt die großen alten Katzen vom Fressnapf weg und haut rein wie Oskar Haferschleim. - Jetzt sieht das aber wieder besser aus, das Antibiotikum scheint zu wirken, und Mia ist sowieso ein Sonnenkind, auch wenn die Gesundheit nicht so wirklich kongruent dabei läuft. - Unsere Dame, welche nun die höheren Weihen in Gran Canaria erfährt, die hat nun sogar noch ein Festnetztelefon und einen ADSL-Anschluss, ganz für sich alleine, nur für das Studium, wie es hießt und ich habe nun die monatlichen Überweisungen nicht nur vom Datum her vorgezogen, sondern auch noch erhöht, wir sind ja selber Schuld, wenn wir wollen, dass sie dauernd anruft. - Überarbeiten tun die sich da nicht, von den angekündigten 6 Stunden am Tag sind meist nur 3 - 4 auch Realität, also gibt es die Anwesenheitspflicht nach dieser "Bologna-Reform" wohl nur für Studenten, nicht aber für Dozenten, wird also Zeit für eine "Mailand-Reform" sonst kann man gleich weiter nach Pisa fahren. - So viel Italienisch, da fällt mir gleich mein Pizza-Appetit wieder auf. Ob ich heute mal selber wieder eine mache, mit Speckstreifen, Salami und Thunfisch? - Nur so, wegen Weltvegetariertag, um mich bei meinen beiden Frauen mal wieder ins Gespräch zu bringen. Die sprechen dann zwar in scharfem Ton mit mir, aber Unterhaltung ist das dennoch. - Nein, sonst ist nicht viel passiert, die Montage verlaufen hier immer in einer fragwürdigen Hektik, die eigentlich gar keine weit reichenden Geschehnisse zulassen, wir müssen uns an Montagen wohl zunächst immer erst mal wieder selbst finden und dabei verläuft die Suche eben meist hektisch.




Die einen sind Schlüsselkinder, die anderen ...... Richtig!




Montag 01.10.2012 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1019 hPa

Wi schbik Inglisch
Sprachen, nicht gerade unsere Stärke

Böse Zungen behaupten ja, dass der Englischunterricht auf spanischen Schulen nur dazu dienen soll, dass zwei Spanier sich später mal untereinander in einer Fremdsprache unterhalten können. - Ganz so wild ist es nicht, aber es ist schon so, dass man nicht gerade großen Wert auf, auch für Engländer oder Amerikaner verständliche Aussprache legt, und die beharrliche Weigerung der Erziehungsbehörden muttersprachliche Lehrer einzustellen, tut noch ein Übriges dazu. - Dabei lernt hier jeder von der ersten Klasse an bereits Englisch, oder das, was wir dafür halten. - Woher die Ignoranz gegenüber Fremdsprachen kommt, oder warum man sich weigert, die englische Sprache auch englisch auszusprechen, das weiß ich nicht. - Vielleicht ist es ein noch nicht erforschter "Trafalgar-Komplex", aber in der Tat ist es im hiesigen Englischunterricht normal, dass man englische Wörter und Sätze so ausspricht, wie man das auch mit der spanischen Sprache machen würde. - Spanisch ist eben eine Weltsprache, wie eben das Englische auch, und die Engländer wiederum sind ja auch nicht gerade berühmt für ihre virtuosen Fremdsprachenkenntnisse. - Allerdings wäre es wohl sehr von großem Nutzen, gerade eben in Arbeitsbereichen, welche uns mit fremdländischen Besuchern konfrontieren, mindestens eine Fremdsprache so zu beherrschen, dass man ein Verkaufsgespräch führen, oder eine Bestellung entgegen nehmen kann. - Hier auf La Palma kommt man eher noch mit Deutsch über die Runden als mit Englisch, aber man muss eben doch zugeben, dass Englisch deutlich weiter verbreitet und kompatibler ist und man sich zur Not natürlich auch mit deutschen Besuchern auf Englisch einlassen kann. - Die Schulen versagen da leider, aber dafür gibt es noch die offizielle Sprachenschule und dort finden sich nun nicht nur wissbegierige Erwachsene ein, die sich weiterbilden wollen, sondern viele Eltern schicken ihre Kinder neben der normalen Schule auch noch abends auf die Sprachenschule, um eben die Defizite des schulischen Unterrichtes wider aufzuheben. - Nun bietet auch die "Asociación para el Desarrollo Rural" kurz "ADER" genannt, Englischunterricht an, und zwar gezielt für Angestellte aus der Gastronomie und dem Einzelhandel. - Hintergrund sind die überfallartigen Besuche tausender Passagiere auf den Kreuzfahrtschiffen, die eben losgelassen über Santa Cruz herfallen, und dort leider oft auf nicht sprachegewandte Kellner oder Verkäufer treffen und so manches Geschäft einfach nicht gemacht werden kann, weil man sich nicht versteht. - Gut gemeint von "ADER", aber man musste nun diesen Englischklassen erst mal aufschieben, weil sich viel zu wenig "Schüler" gemeldet hatten, um sich fortbilden zu lassen. - Die Stadt Santa Cruz sagt, dort hätten sich lediglich zwei Aspiranten gemeldet, "ADER" sagt, es waren nicht zwei, sondern ein paar mehr, aber immer noch zu wenig. - In den anderen Orten, in denen man das gleiche anbot sieht das genau so aus, und man muss verwundert fragen, wollen die denn nicht beruflich weiterkommen? - Gegenfrage, lohnt es sich denn für die Angestellten auch, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag noch zwei Stunden Englischunterricht zu ertragen? - Vielleicht hat man diese Geschichte falsch aufgezogen und müsste den Eigentümern der Läden und Kneipen das schmackhaft machen, damit die ihren Angestellten eine Prämie geben oder eben eine Gehaltserhöhung in Aussicht stellen, wenn man denn dann als mehrsprachige "Fachkraft" zur Verfügung steht. - Die Kurse hat man jetzt aber nicht abgesagt, sondern erst mal nur verschoben und hoff, durch neue Pressemeldungen doch noch mehr Interessenten zu feinden, damit man diese Kurse geben kann. - Bei se wej, häf a neis dej!





Familie Ellen & Simon Märkle

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